Bezugspreis,-: jiir Gsterreich-Ungarn: ganzjährig K I halbjährig K 2'— Hür Amerika: ganzjährig D. 1-25 Hur das übrige Ausland: ganzjährig K 5 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gottscheer Dote Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwaktnng des Hottscheer Molen in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte find zu senden an die Schriftleilung des chottlcheer Molen in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif ^berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-., scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. M. 4. gaftfdjee, am 19. Ieöruar 1904. Jahrgang An die geehrten Leser! Die geehrten Aönehmer des Gottscheer Dote« werden höflichst ersttcht, die Aezngsgeöühr für das Jahr 1904 zu entrichten, damit in der Zusendung des Mattes Kerne Mnter-ürechnng eintrete. Die heutige Anmmer erhalten noch alle öis-hörigen Adressaten, die folgenden Könnten, mit Ausnahme unserer Landsleute in Amerika, nur de» wirklichen A8-nehmern zngelteü't werden. Are Merwattung des Kottscheer Moieu. Au unserem Urogramm. Was der „Gottscheer Bote" will, hat er gleich bei seinem ersten Wandergange kurz und schlicht gesagt. Die Worte, welche beim Feste der Einweihung der neuen Stadtpfarrkirche uns Gotischem! aus fürstlichem Munde zugerufen wurden: treu zu sein der deutschen Heimat und dem deutschen Volke, treu dem Kaiser, treu aber auch dem angestammten Glauben, sie bilden auch des „Boten" Leitstern und Programm. Er will der Heimat und unserem deutschen Volkstum dienen und nützen, wie und wo er nur kann. Der „Bote" hat auch, was ihn recht sehr freut, schon in vielen Familien freundliche Aufnahme gefunden und es ist ihm manches ermunternde Wort gesagt worden, das ihn stärkt und kräftigt auf seiner Wanderung. Allerdings, auch schroffe Abweisungen gab's, ja selbst Anfeindungen und Verlästerungen, Nun, derlei läßt sich ja ertragen, wenn man sonst ein gutes Gewissen hat; im Kampf bewährt sich erst die echte Kraft. Auf bloße Beschimpfungen und Schmähungen wie jüngst im „Bauernbündler" zu antworten hält der . „Bote" nicht für notwendig. Gegen Haß und Verleumdung ist vornehmes Schweigen der beste Schild, an dem der Hieb zurückprallt, ohne zu verwunden. Im übrigen aber ist der „Bote" jedem guten Rate, jeder wohlmeinenden Belehrung gerne zugänglich und für jede nützliche Anregung dankbar. Aber nicht bloß die Schale roher Beschimpfung wurde bereits über den „Boten" ausgegosfen, auch in Kreisen, wo ein guter Ton herrscht, schüttelt man über ihn hier und da den Kopf und mutet ihm allerlei dunkle Absichten zu, sogar daß er es auf die Bildung einer neuen politischen Partei abgesehen habe. Damit also nicht solchen umlaufenden Gerüchten neue Nahrung zugeführt werde, sei es frei und offen herausgesagt: mit der Tagespolitik will sich der Bote überhaupt nicht befassen, eine politische Rolle spielen, zu wollen liegt ihm ferne. Die Deutschen Krains dürfen sich schon mit Rücksicht auf ihre Volkszahl nicht den Luxus gestatten, sich in Parteien zu spalten. Sie müssen treu zusammenstehen und, mögen sich in manchen Punkten auch ihre Ansichten nicht vollkommen decken, wenigstens im mutigen Eintreten für ihr Volkstum eines Herzens und eines Sinnes sein. Wenn die Deutschen in Krain im übrigen auf einander stets geziemende RM-ficht nehmen, kluge Besonnenheit und weise Mäßigung walten lassen, wenn sie jede ehrliche Überzeugung achten und jede treue Arbeit für das Wohl des Volkes schätzen, gleichviel, ob der nationale Arbeiter mehr rechts oder mehr links steht, dann werden sie sich Ate Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (3. Fortsetzung.) Die deutschen Umwohner der Nachbarschaft, also in Koslern, Mitterdorf usw., nannten das Dorf in der Nähe der Rinse Windischdorf, weil es sich eben durch seine „windischen" Bewohner von den Dörfern der Umgebung unterschied. In ähnlicher Weise erhielt ein Dorf in der Nähe von Reifnitz den Namen Deutschdorf, weil es sich durch die Nationalität seiner Einwohner von den Nachbardörfern unterschied. Slovenisch heißt Windischdorf „Slovenska vas". — Wie lange das Dorf „windisch" geblieben ist, wissen wir nicht; gar zu lange dürfte es kaum gedauert haben, weil ja die Umgebung um und um deutsch war. Bemerkenswert ist übrigens-, daß die Windischdorser (wohl auch andere Gottscheer, aber doch nicht so auffallend) das u noch jetzt so wie die Reiflicher aussprechen, nämlich wie ü, also: „dü" statt du usw. Windischdorf muß schon sehr früh besiedelt worden sein, wahrscheinlich schon am Anfänge des 14. oder vielleicht schon im 13.'Jahrhunderte. Das beweist nicht nur die ursprüngliche Stammeszugehörigkeit seiner Bewohner, sondern auch die Anzahl seiner Urbarshuben, nämlich elf Huben. Dörfer mit größerer Hubenanzahl haben nämlich aus naheliegenden Gründen in der Regel ein höheres Alter als solche mit wenig Huben. Zu solchen Dörfern zählen außer Windischdorf mit seinen elf Huben z. B. auch Göttenitz mit zwölf, Rieg mit vierzehn Urbarshuben. Auch die letztgenannten zwei Dörfer dürften auf ein höheres Alter zurückblicken als so manche andere Siedlung in Gottschee. Am nächsten läge nun Mitterdorf; doch müssen wir zuvor noch eine kleine Ortschaft nachholen, die wir beinahe übersehen hätten, nämlich G schwendt. Diese Ortschaft weist das alte Urbar vom Jahre .1574 nicht auf; damals war der Name wahrscheinlich noch bloßer Flurname; das Dorf ist also verhältnismäßig jungen Datums. Ahd. suentan = schwinden machen; mundartlich heißt „schwenden" jetzt noch in manchen Gegenden Deutschlands „Weg schaffen", „hinderliche Bäume, Gesträuche entfernen" (vergl. übrigens auch das hochdeutsche Zeitwort „verschwenden"). Schwende, Schwendt kommt daher in den deutschen Alpenländern und auch anderwärts nicht selten vor als Name von Bergwiesen, Bergabhängen; es bezeichnet Stellen, wo eine Alpe von Staudengewächs gereinigt worden ist. Schwend, Schwende ist also ein durch Wegschaffung von Bäumen, Stauden oder Gestrüpp für Weide, Graswuchs oder Ackerland gewonnener Platz. Diese letztere Bedeutung kommt auch unserem Gschwendt zu. Es bezeichnet eine Stelle im Walde oder Gestrüpp, die einst mit Axt und Feuer urbar gemacht ohne Schwierigkeiten den gemeinsamen Boden wahren. Über die trennende Kluft von Weltanschauungen hinüber einigt das nationale Band. Die deutsche Gemeinbürgschast, im richtigen Sinn aufgefaßt, soll alle Deutschen umfassen, keine Gruppe ausschließen. Der nationale Gedanke einigt; kluge Mäßigung, Takt und Feingefühl bilden den Kitt dieser Einheit. Ein extremer Radikalismus wirkt zersetzend und zerstörend. Die Entstehung und Entwicklung der Stadtschule in Kottschee. In unserem letzten Artikel (Nummer 3 dieses Blattes) sprachen wir die Vermutung aus, daß die Entstehung der Schule in Gottschee, d. i. der Anfang eines geregelten Unterrichtes der Gottscheer Jugend, ungefähr in die siebziger Jahre des siebzehnten Jahrhunderts zu versetzen sein dürfte. Wir sagten dort, daß Stadtpfarrer Hieronymus von Stemberg sich beim Antritte feines Amtes 1669 durch einen schriftlichen Revers verpflichten mußte, für die Anstellung eines Schullehrers, beziehungsweise Organisten und Mesners Sorge zu tragen, daß er aber infolge seines noch im nämlichen Jahre erfolgten Todes dieser Verpflichtung kaum hat Nachkommen können. Nunmehr wissen wir mit Bestimmtheit, daß schon unter Stembergs erstem Nachfolger, Stadtpfarrer Georg Opplanitsch, eine regelrechte Schule in Gottschee bestand. In alten archivalischen Aufzeichnungen wird nämlich schon im Jahre 1679 ein gewisser Paul Rainilovitsch als Schulmeister (ludimagister) genannt, dem wir in den folgenden Jahren öfters begegnen bis 1723, wo er im Alter von siebzig Jahren starb. Er war zugleich auch Organist. In der Folge scheinen sogar mehrere Lehrer an der Gottscheer Stadtschule gleichzeitig gewirkt zu haben; denn bis 1747 werden außer Anton Rainilovitsch, dem mittelbaren oder unmittelbaren Nachfolger Pauls, die Lehrer Josef Müller aus Olmiitz in Mähren, Bernhard Latschniker und Josef Berenstecher (gestorben 1741) genannt. Doch scheinen die ersten Nachfolger des Paul Rainilovitsch weniger günstige Erfolge beim Schulunterrichte erzielt zu haben, weil der große Gottscheer Patriot und Schulfreund Adam Matthäus von Sukovitz in seinem Testamente 1735 klagt, daß „die gute Education, Zucht und Jnstruirung der Jugend zu Gottschee auß Ermangelung eines rechtschaffenen Schulmeisters schier ganz entsunken" sei. Im übrigen erfreute sich die Familie Rainilovitsch der Gunst der Bevölkerung, was schon daraus hervorgeht, daß im Jahre 1747 ein Johann Rainilovitsch zum Priester geweiht wurde auf den Tischtitel der Stadtgenieinde Gottschee, d. h. gegen die Zusicherung des damaligen Stadtrichters Matthias Jauth und der Stadtväter, nötigenfalls zum Unterhalte des Ausgeweihten aus den Einkünften der Stadt beizusteuern. Der Genannte war im Jahre 1756 Frühmesseleser und wahrscheinlich auch Schulkatechet in Gottschee. Ein vortrefflicher Lehrer war Matthias Paulitsch, dessen Nanie in alten Aufzeichnungen zuerst im Jahre 1745, in der Folge aber öfters vorkommt. Er wird geschildert als ein gewandter, gebildeter (eruditus) und sehr gelehrter (perdoctus) Herr, der sich um die Stadt Gottschee außerordentliche Verdienste erworben hat (de hac urbe ludimagister quam optime meritus). Worin seine Verdienste bestanden haben, wird nicht gesagt; jedenfalls scheint die Gottscheer städtische Schule unter ihm einen bis dahin unbekannten Aufschwung genommen zu haben. Leider wurde er frühzeitig durch den Tod entrissen; er starb 1767 im Alter von 47 Jahre. Sein Nachfolger im Lehramte war Johann Leber. Von diesem wissen wir, daß er in einer Zuschrift des Kreisamtes Neustadt! vom 18. November 1791 an die Grafschaft Gottschee wegen seiner normalmäßigen Lehrart und guten Verwendung gelobt und ihm zugleich das Bestätigungsdekret zugeschickt wurde. Er war ein Gottscheer Bürger und bekleidete 1785 und in den zwei folgenden Jahren das Ehrenamt eines Stadtrichters. Den Unterricht erteilte er in seinem eigenen Hause Nr. 89. Im Jahre 1796 mußte er jedoch wegen zunehmender Schwäche den Schuldienst aufgeben und es trat an seine Stelle ein gewisser Krombholz, der dieses Amt durch zwei Jahre verwaltete. Als aber dieser eine einträglichere Stelle als fürstlicher Beamter bekam, wurde im Jahre 1798 der viel gerühmte Lehrer Anton Krombholz aus Böhmen berufen, über dessen Wirksamkeit in Gottschee wir bei nächster Gelegenheit berichten wollen. Jahresbericht des Pfarrkirchen-Ausstattungsvereines in Kottfchee. (1. Fortsetzung.) . Die Fenster im Kirchenschiffe wurden ebenfalls von der „Tiroler-Glasmalerei", und zwar nach einem älteren Musterfenster der im romanischen Stile gebauten Stiftskirche zu Heiligenkreuz in Niederösterreich ausgeführt. Die Kosten derselben wurden größtenteils durch die Beiträge der zur Pfarre Gottschee gehörigen Dörfer Grafenfeld, Hohenegg, Hasenfeld, Klindorf, Katzendorf, Lienfeld, Moos- worden ist, ähnlich wie Ortsnamen auf -reut, -ried, -Brand und -schlag auch Neurodungen bezeichnen. Die ältere Bedeutung von „schwenden" treffen wir übrigens noch im alten Gottscheer Urbar an; es wird dort über „Verschwendung" der Wälder geklagt. Wenden wir uns nun nach Mitterdorf. Dieser Name (slov. Srednja vas) erklärt sich selbstverständlich aus der Lage des Dorfes in der ungefähren Mitte zwischen Windischdorf, Koflern, Obrem, Kerndorf usw. Auch im alten Urbar (1574) wird die Ortschaft „Mitterdorf" genannt (sechs Urbarshuben). Daneben aber begegnen wir schon früh dem Namen „Altkirchen"; so z. B. bei Valvasor (II., 214). Ebenso heißt es in den älteren in lateinischer Sprache geführten Standesregistern (Matrikeln) der Pfarre Gottschee — die jetzige Pfarre Mitterdorf gehörte nämlich bis 1788 zur Pfarre Gottschee — stets „ . . . et sepultus est ad antiquam ecclesiam“. Wie erklärt sich nun der Name Altkirchen. Altkirchen setzt selbstverständlich ein Neukirchen voraus, sonst hätte der Beisatz „Alt" ja keinen Sinn. Und wo stand diese neue Kirche, die offenbar erst nach der „alten" Kirche im Gottscheer Boden erbaut wurde? Ohne Zweifel war dies die Bartholomäuskapelle in Mooswald, welche bereits 1339 erwähnt wird und später urkundlich als Bartholomäuskirche in Gottschee (1363) erscheint. Das war damals also die neue Kirche und die Leute mochten vielleicht anfangs die Stelle, den Ort, wo letztere stand, „bei der neuen Kirche" genannt haben, zum Unterschied von der „alten Kirche", die schon in früherer Zeit bestanden hatte. Wir dürfen also in der Bezeichnung Altkirchen einen Hinweis und Fingerzeig auf den geschichtlichen Fortgang der ursprünglichen Kolonisierung erblicken. Bekanntlich besitzt die Pfarrkirche in Mitterdorf (der jetzige Bau ist, wie wir wissen, freilich ziemlich jungen Datums) eine Glocke mit einer alten, ganz unleserlichen Umschrift. Schon Schröer hatte seinerzeit seinen Witz versucht, dieses Schrifträtsel zu lösen; aber weder ihm noch einem ändern ist es bisher gelungen, etwas Vernünftiges herauszubringen. Die Umschrift ist ebenso unleserlich wie viele andere Glockenumschriften des 14. und 15. Jahrhunderts, sei es nun, daß die Ungeschicklichkeit der Verfertiger, sei es daß absichtliche Geheimtuerei daran die Schuld trägt. Diese Glocke wird als diejenige bezeichnet, die die Gottscheer aus ihrer Urheimat mitgebracht haben sollen. Wenn das nicht bloße Sage ist, sondern auf Wahrheit beruht, so dürfte vielleicht angenommen werden, daß von irgendeiner einzelnen auswärtigen Ortschaft eine größere Menge Zuwanderer nach Gottschee gekommen sind; denn einigen wenigen hätte man wohl kaum gestattet, eine Kirchenglocke aus der Heimat mitzunehmen. (Fortsetzung folgt.) wald, Schalkendorf, Sele, Schwarzenbach, Zwischlern gedeckt und und es sind die Namen dieser Spender, gleichwie jene der Spender der Votivfenster, zur dauernden Erinnerung in den betreffenden Fenstern verzeichnet. Im Anschlüsse seien hier auch gleich die übrigen besonderen Widmungen und Stiftungen von Kircheneinrichtnngs-gegenständen erwähnt. Frau Professorswitwe Marie Satter spendete die wunderschöne, ganz eigenartige Ampel für das ewige Licht vor dem Hochaltäre, welche von der Firma Rappel, Gold- und Silberarbeiter in Schwaz (Tirol), nach einer Zeichnung des verewigten Dombaumeisters Freiherrn von Schmidt in feinster Ziselierung und Ornamentik (auch Opale kamen in Verwendung) hergestellt worden ist. Die beiden prächtigen Kronleuchter (Luster) rechts und links von der Ampel, deren künstlerischem Charakter sie glücklich angepaßt sind und die, wie die Ampel, durch ihre feine Ziselierung und Ornamentik gewiß jedermanns Auge erfreuen, sind von Frau Magdalena Röthel und Frau Anna Englmann gewidmet worden. Das durch seinen leidensvollen Ausdruck ergreifende große Kreuzbild samt Kreuzesgruppe ist Grödener Arbeit (I. Mauroner in Gröden) und ist samt der Garnitur elektrischer Glühlichter von Fräulein Josefine Kremann in Gottschee gespendet worden. Im Schafte des Kreuzes befindet sich in einer Metallhülse ein Ring, der nach einer alten Familientradition aus einem Nagel vom Kreuze Christi herstammen soll. Den Betstuhl zur Kreuzesgruppe hat Frau Anna Faber in Gottschee gewidmet. Beichtstühle haben gespendet: Herr Graf Giacomo Ceconi (zwei Beichtstühle), Fräulein Jenny Reicher in Laibach (einen Beichtstuhl). Bon diesen Beichtstühlen sind bereits zwei vom Herrn Tischlermeister Fornbacher in Gottschee kunst- und stilgerecht hergestellt worden und bilden einen erfreulichen Beweis, daß auch das heimische Kunsthandwerk Musterhaftes zu liefern imstande ist. Der gläserne Kronleuchter im Kirchenschiff ist ein Geschenk der Firma Reinhold Palme in Haida (Böhmen). Die elektrische Beleuchtung der gesamten Kirche (Kronleuchter-glühlichter beim Hochaltar, Lichter der Chorschranke und Beleuchtung in den drei Kirchenschiffen) wurde auf Vereinskosten installiert und ist gewiß sehr wirkungsvoll. Die Jnstallationskosten betrugen 608 K 16 h. Auf Kosten des Vereines wurde ferner hergestellt, beziv. angeschafft die Pflasterung im Presbyterium mit geschliffenen Steinen samt den Stufen zur Kommunionbank (vom Steinmetzmeister Vodnik in Laibach) statt der im Baukostenvoranschläge von der Baufirma Faleschini & Schuppler herzustellenden bloßen Betonierung und Chamottepflasterung, wofür der Verein eine Aufzahlung von 2608 K 61 h zu leisten hatte. Um die Kirchenmusik und den Kirchengesang zu ermöglichen, wurde zuerst ein amerikanisches Harmonium mit Orgelcharakter um den Preis von 500 K käuflich erworben, das später mit einer Aufzahlung von 550 K (bezw. 580 K samt Transport) gegen eine Orgel umgetauscht worden ist. Diese provisorische Orgel, welche von gewiegten Fachmännern als ganz brauchbar und für eine längere Reihe von Jahren gut verwendbar bezeichnet wurde, stammt aus der deutschen Ordenskirche in Laibach und wird ihren Zweck so lange zu erfüllen haben, bis einmal die Mittel vorhanden sein werden zur Anschaffung einer definitiven großen Orgel, die auf 14.000 bis 16.000 Kronen zu stehen kommen dürfte. Es sind bereits mehrere Offerte von Orgelbauern überreicht worden, insbesondere von der Firma Mayer in Feldkirch (Vorarlberg), welche in der deutschen Ordenskirche in Laibach die neue Orgel aufgestellt und von welcher der Verein die gegenwärtig in Verwendung stehende provisorische Orgel um einen billigen Preis käuflich erworben hat, wofür die Firma die Zusicherung der Anwartschaft auf den Bau der neuen Orgel wünschte. Eine bindende Verpflichtung konnte seitens des Vereines diesbezüglich wohl nicht eingegangen werden; doch wird seinerzeit einmal auf das Mayersche Offert tunlichst Rücksicht genommen werden. Die Apostelzeichen (Glasmosaikarbeit) kosteten 540 K, die gesamten Leuchter 1058 K. Auch die Anschaffung eines Glasmosaikbildes („Salvator mundi“) für dir Nische der Apsis, veranschlagt aus 1650 K, war bereits geplant gewesen, mußte jedoch mit Rücksicht auf die sehr bedeutenden Kosten der Hochaltaranlage einstweilen fallen gelassen und auf eine spätere Zeit verschoben werden. Die Hauptsache und Hauptsorge bildete nämlich nunmehr die Aufstellung eines definitiven Hochaltares, der ja die notwendigste und wichtigste Einrichtung jeder neuen Kirche ist, und ohne dessen Vorhandensein die Konsekration derselben nicht vorgenommen werden kann. ~ (Fortsetzung folgt.) Aus Siadf und Tand. Holl schee. (Personalnachrich ten.) Der Minister für Kultus und Unterricht hat den Professor am k. k. Staatsgymnasium in Gottschee Herrn Josef Obergföll zum Konservatoren der Zentral-kommisston zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale ernannt. — Zum provisorischen Lehrer am k. k. Staatsgymnasium in Gottschee wurde ernannt der Supplent dort-selbst Herr Aug. Kofler. — (A n t i z i p a t i v e Auszahlung der Kongrua-Bezüge aus dem Religionsfonds.) Laut Verordnung des Ministeriums für Kultus und Unterricht ddto. 14. Jänner 1904 werden selbständigen Seelsorgern, Hilfspriestern und Provisoren erledigter Pfründen, welche auf Grund des Gesetzes vom 19. September 1898, R.-G.-Bl. Nr. 176, im Genüsse einer Dotationsergänzung, beziehungsweise eines Provisorengehaltes aus dem Religionsfonds stehen, diese Bezüge vom 1. März 1904 angesangen im vor- : aus in monatlichen Raten flüssig gemacht. — (Kohlenwerk.) Seinerzeit (1893) hat das Handelsministerium — jetzt fällt die Sache dem Eisenbahnministerium zu |j| einem Vertrage die Zustimmung erteilt, betreffend die Lieferung von Kohle seitens der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft an die Staatsbahnen. Dieser Vertrag wurde ursprünglich zwischen der Trifailer Kvhlenwerksgesellschaft, der Generaldirektion der Staatsbahnen und der Aktiengesellschaft „Untertrainer Bahnen" abgeschlossen, und zivar auf die Dauer der Konzession der letztgenannten Aktiengesellschaft, also auf 90 Jahre. Bezüglich des Preises der zu liefernden Kohle ist von zehn zu zehn Jahren eine Revision des Vertrages vorzunehmen und eine neue Preisvereinbarung zu treffen. Nachdem nunmehr die ersten zehn Vertragsjahre abgelaufen sind, find jetzt wieder neue Preisvereinbarungen im Zuge. Zu diesem Behufe trafen kürzlich der kommerzielle Direktor Herr Belak und der technische Direktor Herr Karafiat der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft in Wien sowie ein Inspektor der k. k. Staatsbahndirektion in Villach hier ein, um an Ort und Stelle über die Angelegenheit Verhandlungen zu pflegen. Die neuen Preisansätze sind derzeit entweder schon genehmigt oder werden demnächst vereinbart werden. — (Tierärztliche Wandervorträge.) Im politischen Bezirke Gottschee wurden, wie die „Laibacher Zeitung" mitteilt, im Dezember v. I. in Unterdeutschau, Lichtendach, Ebental und Kletsch tierärztliche Wandervorträge abgehalten, wobei die Bevölkerung über rationelle Pferde-, Rinder- und Schweinezucht eingehend belehrt wurde. Besonderes Gewicht wurde auf die Hebung der Schweinezucht gelegt; die Zuhörer (durchschnittlich 70 bis 80 Personen) wurden auf die großen Vorteile der Eigenzucht von Schweinen aufmerksam gemacht und dringend vor dem Ankaufe von Handelsschweinen durch Händler, namentlich der kroatischen, wegen der damit verbundenen großen Gefahr der Einschleppung der Schweinepest gewarnt. Auch wurde zum Beitritte zu dem „Vereine, zur Hebung der heimischen Vieh- und Schweinezucht" eingeladen und wurden die Vorteile, die dieser Verein bietet, genau erklärt. — (Vom Wetter.) Der diesjährige Winter macht seinem Namen wenig Ehre; im großen und ganzen war er bisher mehr eine sonnenlose Nebel- und Regenzeit. Mit Mühe und Not ist es den Wirten gelungen, ihren Bedarf an Eis gelegentlich aus den Teichen zu decken. Die Riuse selbst bot kein genügend dickes Eis und war überhaupt bisher nur durch wenige Tage schwach zugefroren. Auch der Gesundheitszustand leidet unter der abnormalen warmen Witterung und Jnflueuzaerkraukungen gehören nicht zu den Seltenheiten. Das Wetter in den nächsten Monaten soll sich nach Falb (Sohn) folgendermaßen gestalten: Februar: reichliche Niederschläge und kurz vor Ende des Monates trockenes Wetter. März: die Temperatur dieses Monates steht ungefähr bis zum 10. unter dem Mittel, ist von da ab bis zum 22. schwankend und sinkt dann unter die normale. Die Schneefälle sind gegen Anfang und Ende des Monates zahlreich. Der kritische Termin vom 2. März ist der stärkste des ganzen Jahres und dürfte sich durch ausgebreitete Niederschläge und großen Schneefall kennzeichnen. April: Trockenes Wetter, Temperatur in der ersten Hälfte unter dem Mittel, dann schwankend. Mai: Temperatur im ersten Viertel normal, sinkt aber dann und bleibt den ganzen Monat konstant unter der normalen, der demnach als recht kühler Mai zu bezeichnen ist. Juni: Temperatur in der ersten Hälfte , normal, in der zweiten Hälfte unter der normalen. Viele Niederschläge, besonders um den 13. Juni, der ein kritischer Tag zweiter Ordnung ist. — (Kränzchen.) Das am 7. Februar von den hiesigen Ortsgruppen des Deutschen Schulveremes und des Vereines Südmark im Hotel „Stadt Triest" veranstaltete Tanzkränzchen nimmt unter den diesjährigen Faschingsunterhaltuugeu unzweifelhaft den ersten Rang ein. Es vereinigte die Elite von Gottschee und trug mehr den Charakter eines eleganten Ballfestes als das eines bescheidenen Kränzchens. Doch tat das vornehme Gepräge der ungezwungenen Gemütlichkeit keinen Abbruch, es herrschte vielmehr ein warmer, herzlicher Ton, der jedermann aufs angenehmste berührte. Frohsinn, Anmut, Frauenschönheit und Toilettengeschmack kamen in dem prächtig ausgestatteten, von zwei großen Bogenlampen und vielen elektrischen Glühlichtern feenhaft erhellten Saale zur vollen Geltung und Entfaltung. Die Quadrillen — die erste wurde in drei Kolonnen getanzt — wurden von den Herren Englmann, Dr. Krauseneck und Dr. Schreyer geleitet uud es bot insbesondere der Kotillou des Überraschenden, Interessanten und Neuen eine schier unerschöpfliche Fülle und machte dem Erfindungsgeiste der Herren Arrangeure alle Ehre. In der reichen und dabei äußerst gediegenen und geschmackvollen Saalausschmücknng wurde ein wahres Meisterstück geleistet und es gebührt dem Obmanne des Dekorationskomitees, Herrn Professor Viktor Theiß, hiesür nnein-geschränktes Lob. Die Tanzmusik besorgte die Regimentskapelle (Abteilung) aus Laibach in gewohnter Exaktheit. — Die Bruttoeinnahme betrug 416 Kronen. — (Operation.) Herr Bergdirektor A. Kompofch wurde kürzlich in Laibach vom Herrn Primarius Dr. Šlajmer glücklich operiert (Blinddarmoperation) und dürste bereits im Lanse der nächsten Wochen die Leitung des hiesigen Kohlenwerkes wieder Übernehmen. —• (Semesterschluß.) Am hiesigen k. k. Staats - Untergymnasium wurde am 13. Februar das erste Semester geschlossen. — (Wasser- und Elektrizitätswerk.) Der Voranschlag des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes für das Jahr 1904 beziffert sich in den Ausgaben auf rund 24.000 K, in den Einnahmen auf 19.000 K. Zur Deckung des fehlenden Betrages von mindestens 5000 K dient eine entsprechende Subvention seitens der Sparkasse der Stadt Gottschee. Von den Gesamtausgaben per 24.000 K entfallen auf die Verzinsung und Amortisieruug der aufgenommenen Darlehen 7601 K 50 h; auf Akkumulatoren- und sonstige Versicherungen, Steuern rc. 1457 K 95 h, auf den Betrieb 14.881 K 05 h. Die größte Ausgabepost ist die für die Kohle nud Kohlenfracht per 8700 K. Bon der prälimiuierteu Einnahme per 19.000 K entfallen auf die Wassergebühren 5700 K, auf den Stromzins 13.300 K. — (Verschiebung der Assentierung.) Mit Rücksicht darauf, daß infolge der verlängerten Tagung der Delegationen die Wiederaufnahme der Tätigkeit des Reichsrates in dem Zeitpunkt nicht möglich ist, welcher die Rekrutierung wie sonst im März gestatten würde, Hat die Regierung die Verschiebung des Termines für die Affentiernng um einen Monat verfügt. — (Turner-Kränzchen.) Am 15. Februar veranstaltete der Turnverein im „Hotel Post" ein Kränzchen, das sich eines zahlreichen Besuches erfreute und einen animierten Verlaus nahm. Da eine größere Anzahl von Besuchern und Besucherinnen in Tracht erschien, hatte die Faschingsveranstaltung zum guten Teil den Charakter eines Kostümkränzchens. — (Neuer Altar.) Fräulein Josefine Kremau hat zu der im Berichte des Pfarrkirchen - Ausstattungsvereines beschriebenen Kreuzesgruppe in großmütiger Weise noch einen Altar (Mensa) samt Garnitur gespendet. Der vordere Teil der Altarmensa kann weggenommen werden; der so entstandene innere Raum wird noch im Lause der heurigen Fastenzeit für ein heiliges Grab adaptiert werden. Der aus Holz geschnitzte Korpus Christi samt der felsenartig geschnitzten inneren Höhle ist Grödener Arbeit (I. Mauroner). Das Innere der Grabeshöhle wird mit einem Kranze elektrischer GlüHlichter beleuchtet werden, der vom heimischen Tischlermeister Herrn Fornbacher stilgerecht hergestellte Altar, samt der Leuchterbank und den Schnitzereien am Fuße des Kreuzesstammes, zeigen von der Kunstfertigkeit, zu welcher sich auch das heimische Handwerk emporschwingen kann. Der Altar steht im rechten Seitenschiffe der Kirche und es wurde am 2. Februar l. I., am Feste Maria Lichtmeß, um halb 9 Uhr das erste heilige Meßopfer für die verstorbenen Eltern der großmütigen Spenderin dargebracht. — Am 11. d. M. fand in Eggenberg bei Graz die Trauung des dortigen Gemeindesekretärs Herrn Anton Schelesniker mit Fräulein Emma Pongratz statt. Herr Schelesniker war seinerzeit Gemeindesekretär in Gottschee und steht bei der hiesigen Bevölkerung noch in angenehmer Erinnerung. Witterdorf. Aus Wocheitter Feistritz wird gemeldet, daß der dortige Gasthofbesitzer Johann Mettcittger am 12. d. M. gestorben ist. Der Verblichene war der Schwiegervater des k. k. Wachtmeisters Johann Erker, eines gebürtigen Mitterdorfers. — (Frühlingsboten und anderes.) Daß der Lenz bald Einzug halten möchte, scheinen die Schlüsselblumen und Gänseblümchen anzukündigen, welche schon in den letzten Faschingstagen zu beiden Seiten der gegen Obrem führenden Straße da und dort hervorguckten. Der rauhe Wind jedoch, der mit kurzen Unterbrechungen jetzt Tag und Nacht wütet und in einem fort nnfere Friedhofmauer zerzaust, gibt wenig Hoffnung auf baldigen Frühling. Schließlich fei noch erwähnt, daß dem Gesuche der Gemeinde um Aufnahme des am Pfarrhofe vorbei zur Haltestelle führenden Weges in die Klasse der Bezirksstraßen für heiter noch nicht Folge gegeben wurde. Wesseltak. (Sterbesälle.) Am 31. Jänner 1904 ist in Reichenau H.-Nr. 40 die verwitwete Maria Stalzer in einem Alter von 74 Jahren plötzlich ans dem Leben geschieden. Nicht einmal 24 Stunden vorher begab sie sich noch auf einen Stab gestützt in das Hans einer anderen Kranken, der die heiligen Sakramente gespendet wurden, und ans ihr dringendes Ersuchen, gleichsam in Vorahnung des ihr bevorstehenden Lebensendes, erlangte sie auch die Gnade des Empfanges der heiligen Sakramente und 24 Stunden darauf war sie schon in der Ewigkeit. Ob das wohl Zufall ist oder vielmehr ein augenscheinlicher Gnadenbeweis, erlangt durch ihr vorhergegangenes christliches Leben? — Am 8. Februar d. I. starb in Büchel H.-Nr. 34 Heinrich Meditz im Alter von 23 7a Jahren. Derselbe war Titnlarkvrporal beim k. u. k. 17. Infanterieregiment. Das Leichenbegängnis fand am 10. Februar statt. Wie allgemein beliebt der noch in so jugendlichem Alter Dahingeschiedene war, bewies eben das Begräbnis. Trotz des stürmischen Schneewetters erwiesen ihm durch ihre Begleitung zahlreiche Männer und Jünglinge die letzten Ehren. Und fürwahr, er hatte es verdient. Wie er unv Sol Haft jede fein den fohl ans in ! plöt Pf« Am Blei Ger Met aber Auf Hai Krä Sch Hat steh, eine men Tag unfe von wur Kub das entst und und den nur mer und sprii Rat Fra Kös tigt. Lock drei Köst die 5 Nr. Lieh der l.J Post so t: Obr daß wnr seine jahr Witi Jan begt unverbrüchliche Treue seinem obersten Kriegsherrn erwies, seinen Soldatenrock in aller Ehre und Unbescholtenheit trug und gewissenhaft war in Erfüllung seiner Soldatenpflichten, so war er auch in jeder Beziehung ein echt christlicher Jüngling, ein braver Sohn seiner durch diesen Verlust stark niedergebeugten Eltern und verdient den anderen Jünglingen zum Vorbild und zur Nachahmung empfohlen zu werden. Wenige Jahre nur hat er gelebt, aber viele ausgefüllt! Friede ihm und selige Ruhe! — Am 9. Februar schied in Marburg die hiesige f. k. Postexpedientin Frau Agnes Wüchse plötzlich aus dem Leben. Unser aufrichtiges Beileid! (Auswanderung.) Am 8. Februar verließen aus hiesiger Pfarre wieder fünf Personen ihre heimatliche Scholle, um im fernen Amerika das geträumte Glück zu finden. Ihr alten Eltern aber bleibet nur schön zu Hause und rackert euch ab, wie ihr wollt. Genug, daß ihr uns aufgezogen. So geht's. — Aber. — Still! Man würde behaupten, wir raten zur Auswanderung. Mrauen. (Rauchfangfeuer.) Am 12. d. M. um 9 Uhr abends wurden wir durch die Glocke aus unserer Ruhe aufgeschreckt. Auf den Glockenschlag eilte die ganze Ortschaft zusammen. Im Hause Nr. 8 war ein Rauchfangfeuer entstanden. Mit vereinten Kräften gelang es in einer halben Stunde, trotz des heftigen Schirokko, den Brand zu löschen. Bei dem Umstande, daß fast alle Häuser mit Schindeln gedeckt sind, hätte ein großes Unglück entstehen können. So aber ist der Schaden unbedeutend. Mosel'. Vor dreißig Jahren waren wir noch nicht im Besitze einer Feuerspritze wie heute. Deshalb konnte das verheerende Element damals auch größeren Schaden aurichten als in unseren Tagen. Am 2. Oktober 1874 um 11 Uhr vormittags brach in unserem Dorfe Nr. 23 Feuer aus, welches von zwei fünfjährigen, von den Eltern allein zu Hause zurückgelassenen Knaben gelegt wurde. Sie wollten sich nämlich ihre Lieblingsspeise, gerösteten Kukuruz (Mais), bereiten und machten Feuer, wobei einer derselben das brennende Zündhölzchen in das nahe liegende Heu warf. So entstand in wenigen Minuten ein großer Brand, der zehn Häuser und acht Scheuern samt allen Einrichtungsstücken, .Lebensmitteln und Futtervorräten in Asche verwandelte. Da die meisten Leute in den Farnanteilen beschäftigt waren, so fanden sie bei ihrer Rückkehr nur noch die Brandstätte. Abgebrannt sind alle Häuser von Nummer 13 bis einschließlich 24, ausgenommen die Häuser Nr. 19 und 22. Der Schaden betrug 20.000 Gulden. Wäre die Feuerspritze von Gottschee nicht gekommen, so wäre ganz Mosel ein Raub der Flammen geworden. Lienfeki». Am 9. d. M. waren in Lienfeld die Grundbesitzer Franz und Josef Breiditsch, Alois Grünseich und Michael So strt er aus Hasenfeld mit dem Graben eines Brunnens beschäftigt. In der Tiefe von vier Metern wurde behufs Sprengung ein Loch mit Dynamit geladen. Plötzlich ging die Ladung los und drei Arbeiter, Alois Grünseich, Franz Breiditsch und Michael Köstner wurden schwer verletzt. Lichtenöaä). (Trauung.) Am 11. Februar fand in Lichtenbach die Trauung des H. Matthias Tschinkel, Weinhändler von Lichtenbach Nr. 13, und des Fräuleins Aloisia Meditz, Besitzerstochter von Lichtenbach Nr. 16, statt. Auf viele glückliche Jahre. Höttemh. Die k. k. Postdirektion in Triest hat dem Ansuchen der hiesigen Gemeinde dahin Folge geleistet, daß mit 1. Februar l. I. tägliche Postverbindung zwischen Göttenitz und Rieg durch den Postboten (ausgenommen die Sonntage) eingeführt wurde. Nchermoschnitz. (Von der Schule.) Wohl nirgends dürften so traurige Schulverhältnisse herrschen, wie bei uns. Und warum? Obwohl man schon mit Schluß des vorigen Schuljahres wußte, daß die hiesige Oberlehrerstelle zur Ausschreibung gelangen werde, wurde der frühere Oberlehrer doch erst nach Ablauf der Ferien seines Dienstes enthoben und die Stelle mit Anfang des Schuljahres ausgeschrieben. Im Laufe des November erhielt Herr Johann Wittreich die Oberlehrerstelle, konnte dieselbe jedoch erst Mitte Jänner antreten, bis dahin mußten wir uns mit Halbtagsunterricht begnügen. Kaum hatte jedoch Herr Oberlehrer Wittreich seinen neuen Posten bezogen, wurde auch schon eine Lehrkraft von der hiesigen Schule nach Pöllandl dekretiert. Früher wurde die Schule in Pöllandl von Steinwand aus besorgt, was auch ohne erheblichen Schaden geschehen konnte, da sich die Schüleranzahl in Steinwand nicht weit über 20 beläuft. Dabei hätte es ja auch auf weiteres bis zur definitiven Besetzung in Pöllandl bleiben können, wenn man an maßgebender Stelle auf eine baldige Besetzung bedacht gewesen wäre. Da aber unser Besetzungsapparat so langsam arbeitet, mußte unsere Schule herhalten. Es ist dies umso bedauerlicher, da es unter den gegenwärtigen Verhältnissen bei uns Vorkommen kann, daß Kinder acht bis vierzehn Tage nicht in die Schule kommen können. Die zweite Klasse hat zweimal wöchentlich Schule, die dritte dreimal. Fällt nun auf den einen Tag schlechtes Wetter, so kann ein großer Teil unserer schulpflichtigen Kinder nicht zur Schule, da sie zu eineinhalb und zwei Stunden entfernt sind. Trifft dann auf den anderen Tag ein Feiertag oder sind die Kinder sonst irgendwie verhindert, so kann es Vorkommen, daß ein großer Teil der Schüler acht und noch mehr Tage überhaupt nicht zur Schule kommt. Daß unter solchen Verhältnissen keine guten Erfolge zu verzeichnen sind, ist erklärlich. — (Auswanderer.) Am 8. d. M. ist von hier wieder eine Truppe Auswanderer nach Amerika abgegangen, größtenteils sechzehn- und siebzehnjährige Mädchen. Würden doch Eltern, die so leichtsinnig ihre kaum der Schule entwachsenen Kinder in die Fremde schicken, nicht nur an das unsichere Geld, das sich dieselben allenfalls in Amerika verdienen können, sondern vielmehr an die sicheren Gefahren des Leibes und der Seele denken, in welche sich die Jugend durchs Auswandern begibt. — Über das Vermögen des Gemischtwarenhändlers Alois Tekalcic wurde der Konkurs eröffnet. HM'andk. (Schulangelegenheiten.) Bei der am 4. Jänner l. I. vorgenommenen Ortsschulratswahl wurden die durch das Los ausgeschiedenen Mitglieder Franz Grill und Joh. Petschauer, beide aus Pöllandl, wieder gewählt. Bei der am 17. Jänner stattgefundenen Ortsschulratsobmannswahl wurde Herr Franz Fink zum Obmann und Herr Johann Petschauer zu dessen Stellvertreter gewählt. — Am 5. Februar hat Herr Franz Erker, Lehrer in Tschermoschnitz, mit dem Exkurrendounterrichte an der hiesigen Schule begonnen; bis dahin versah seit Oktober v. I. diesen Dienst Herr Josef Kosar, Lehrer in Steinwand. — Wie verlautet, soll die Lehrerstelle an der hiesigen einklassigen Volksschule neuerdings zur Besetzung ausgeschrieben worden sein, da die Bewerber um diese Stelle bei der ersten Ausschreibung mit Ausnahme des Herrn Lehrers Josef Kosar, ihre Gesuche wieder zurückgezogen hätten. Warum fürchten sich die Herren Lehrer vor diesem Lehrerposten? Eine Beschleunigung der Neubesetzung des hiesigen Lehrerpostens tut sehr not, umso mehr, als wir beinahe ein ganzes Jahr auch ohne Organisten sind. Laiöach. Seine kaiserliche Hoheit Erzherzog Otto hielt sich am 12. d. M. auf seiner Reise nach Abbazia einige Stunden hier auf und nahm in der hiesigen Südbahn-Restauration das Diner ein. Im Gefolge des hohen Reisenden befand sich FML. Baron Dlankovsky. — Desgleichen hat Ihre Majestät die Königin von Schweden auf Ihrer Reise nach Abbazia am 14. d. M. Laibach passiert. — In der nächst Laibach gelegenen Ortschaft Stephansdorf brach am 13. d. M. Feuer aus. Große Verdienste um die Lokalisierung und Löschung des Brandes erwarben sich herbeigeeilte Militärs, besonders Hauptmann Setbier und Major Obwurzer. Letzterer stürzte sich mit einem Schlauche in der Hand ins brennende Objekt und operierte im Feuer, während ihn ein Soldat mit Wasser begoß. — Es steht nunmehr fest, daß der neue Laibacher Friedhof am Laibacher Felde jenseits der Wiener Südbahnlinie nordwestlich von der Leimfabrik angrenzend an die Hopfenanlagen des Herrn Janesch angelegt werden wird. Die Abschließung der Kaufverträge mit den Grundbesitzern bezüglich der abzutretenden, beziehungsweise zu erwerbenden Parzellen ist im Zuge. — In der Nacht auf den 15. dieses Monates herrschte hier ein orkanartiger Sturm, der durch sein Geheul viele Schlafende aus der Nachtruhe aufschreckte. (Verschiedenes.) In Wien starb am 1. Februar die I. it. k. Sternkrenzordens-Dame und vormalige Hofdame Ihrer k. u. I. Hoheit der Herzogin Maria Theresia von Württemberg Gräfin Olga Auersperg im 70. Lebensjahre. Die Leiche wurde in Mokritz (Unterkrain) bestattet. —1 Der Bau der W o ch e i n e r Bahn schreitet rüstig vorwärts. Aus der Görzer Seite sind mit dem Bau betraut die Firmen: Redlich & Berger für die Strecke bis Eanale, Sard, Lenassi & Komp. von Canale bis St. Peter bei Görz und Madile & Komp. von St. Peter bis zur Grenze des Bezirkes Sežana. — Im Jahre 1903 wurden in der hiesigen städtischen Schlachthalle geschlachtet: 4728 Stück Rindvieh, 8167 Schweine, 8082 Kälber, 2494 Schafe und Böcke, 2287 Kitze und 79 Pferde. Es wurden im ganzen um 2577 Tiere weniger geschlachtet als im Vorjahre, woran die Erhöhung der Fleischpreise schuld ist. — Am 3. Februar wurde beim Vortriebe des nördlichen Sohlenstollens des Wocheiner Tunnels der vierte Tunnelkilometer angesahren. Der südliche Sohlenstollen ist in einer Länge von 2470 Metern hergestellt; es sind also die beiden Stollen noch durch eine 860 Meter starke Wand voneinander getrennt. In etwa dreieinhalb Monaten dürfte wahrscheinlich der Stollendurchschlag erfolgeu. Weumarktk. Die Gemeindevertretung von Ferlach in Kärnten hat Herrn Bergdirektor S. Rieger in Anerkennung seiner Verdienste um das Zustandekommen der Rosentalbahn zum Ehrenbürger ernannt. — Die Motoren der neuen großen Kraftübertragungsanlage der Firma Ed. Glanzmann & Andreas Gaßuer wiegen 5 bis 9 Tonnen, die Generatoren sogar über 16 Tonnen. Um die neun schweren Kolosse von Lees' nach Neumarktl transportieren zu können, mußten cm der Reichsstraße eigene Brückensicherungen und Pölzungen vorgenommen werden. Am 1. Februar passierte Neumarktl die letzte Maschine, mit 22 Pferden bespannt und mit Kränzen und Fahnen geschmückt, als Zeichen des Abschlusses eines schweren Stückes Arbeit. Sittich. In Sittich besteht die reinste Schwabenkolonie. Nicht weniger als 17 echte Schwaben leben dort. Auch der Herr Abt ist ein geborener Schwabe, während der Herr Prior ein Schweizer ist. Das Gottscheer Land stellt bis jetzt nur einen Vertreter, ans Unterdeutschau. Die' Krainer und die Schwaben vertragen sich ganz gut. — Sonntag, den 14. Februar, spendete der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Laibach in der Klosterkirche zwei jungen Stiftsmitgliedern die heilige Weihe des Diakonates. Aßling. (Die sanitären Zustände beim Tunnelbau.) Wie nun amtlich festgestellt ist, find die schwarzen Blattern, welche unter den beim Tunnelbau beschäftigten mazedonischen Arbeitern zum Ausbruche gekommen waren, nunmehr vollends erloschen. Zwei Ärzte wurden zu Sanitätsinspektoren ernannt und mit der Ausgabe betraut, die sanitären Verhältnisse der beim Tunnelbau beschäftigten Arbeiter zu überwachen und eventuell sosort entsprechende Maßnahmen zn treffen. Nachrichten aus Amerika. ßhicago. Dem Brande des hiesigen Jroqnois-Theaters am 30. Dezember sind 690 Menschen zum Opfer gefallen. Eine der heldenmütigsten Gestalten des Schreckensabends war der römisch-katholische Bischof von Chicago, Dr. Mnldoon, der beim Beginn der Panik am Theater vorbeifuhr. Rasch verließ er den Wagen, wars seinen Mantel weg und kletterte die Gallerie hinauf, wo er das Rettungswerk leitete. Die Polizei wollte ihn zurückhalten, aber er blieb bei den niedergetretenen Opfern bis ihn die Flammen wegtrieben. Mit lauter Stimme tröstete er die Sterbenden und erteilte ihnen die Lossprechung. Er verließ das Gebäude erst, als er wußte, daß kein Lebender mehr darinnen sein könne. Ualtimore. Am 8. Februar brach hier in den frühen Morgenstunden eine Feuersbrunst aus, der man .erst um 3 Uhr nachmittags Herr werden konnte. Fast zwei Quadratmeilen des geschäftsreichsten Teiles der Stadt liegen in Trümmern. Unter de» zerstörten Häusern befindet sich das Gerichtsgebäude, das allein drei Millionen Dollars gekostet hat, und eine Menge Banken und andere großartige Gebäude. In den Spitälern befindet sich eine große Anzahl mehr oder weniger schwerverletzter Personen. Der Papst hatte sich telegraphisch an den Kardinal Gibbons in Baltimore gewendet mit der Bitte um Nachrichten über die Brandlotasnophe. Anzeigen. laus ~m samt Wirtschaftsgebäuden, mit 29 Joch Grund, zwei schönen Gärten mit viel Obstbäumen, gute Äcker und Wiesen, sehr schöner Wald ntit viel Schwarz- und Lärchenholz, eine viertel Stunde von der Kirche und der Schule entfernt, ist wegen Übersiedlung aus freier Hand sofort billig zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eigentümer Josef Kandter, Höen Nr. 4. Post Rieg. 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