^ SS Wttwoch den 17. Mai 187k. XV. Jahrgang. Di« .«arburgn Seiiua.« «sch«wt jede» «iUw°ch u«d Kreilag. Preist - fSr Ma.du.g- g°.,,j-hri° S si^. h-IbjShrig S fl.^ vinkIMng 1 <1. S« tri flir Sustellung in» Hauß monatlich 10 kr. — mlt Postversending: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig L fl. Jnsertion»gebühr S kr. pr. geile. Mt StlbAäMgttkil Aagaras und dit Itaatsvirthschast. Die finanzielle Unmöglichkeit eine» selbständigen Ungarns wird mehr lind mehr erkannt und finden wir diese Wahrheit deutlich genug iil den Ziffern der Staatsvoranschläge ausgedrückt. Der erste ungarische Voranschlag wies noch nicht N 2 Millionen Einnahmen, dagegen N2'5 Millionen Ausgaben auf; und im Jahre 1874 waren die Sinnahmen auf 143 9 und die AilS-gaben auf 249 I Millionen Gulden gestiegen; abgesehen von 11 Millionen Ausgaben, deren Leistung auf 1875 ttbergewälzt wurde. Binnen sechs Jahren find also die Einlmhmen um 70, die Ansgaben um noch mehr als 100 Perzent gewachseil und hat mail den erklecklichen Abgang vo>» beinahe 190 Äiillionen Gulden zu» sammengewirthschastet. Im Jahre 1875 ist's nicht besser geworden. Der Finanjnünister selbst berechnete die Wenigereinnahme aus 7 bis 8 Millionen, nach den amtlichen AuSiveisen wird sie wenigstens '.>0 bis 30 Millionen, sonach der Abgang für 1875» zwischen 40 und 50 Millionen betragen. Für 1870 ist der Abgang auf 10 75 Millionen veranschlagt, wozu noch die Zinsen sür. das neue Achtzig-Millionen-Anlel)en und das landesübliche Minder der Jst-Einnnl)nu'n gegen die Soll Einnahmen treten, so daß Jedermann getrost den Kopf einsetzen kann sür die Behauptung, daß der Abgang sür 187L mindestens Millionen betrage,: wird. Was innerhalb des vom magyarischen Großmacht-Kitzel gezogenen Kraches gespart werden kann, hat man heruntergestrichen und daß neue Stellern nichts lielfei», so lange sie »ind die alteil llicht gezahlt A e u i r r«t o n. Pcr Ztllgr. Vom Verfasser der neuen deutschen Zeitlulder. (Kortschuttg.) Fraliell wissen in ihre Blicke itir ganzes Herz zu legen, nnd Herzen, die nicht glücklich sind, verstehen sich ans den ersten Blick der Augen. „Ah. gnädige Frau", ries der kleine Herr galant, ,,Ihre schöne»» Lippen lverdeu nur doch keinen Korb geben?" „Da die Partie meinem Manne Vergnügen lnacht", antwortete die blasie Frnl». „so wird es mir auch eine doppelte Frende sein, den Abelld in Ihrer liedei» Gesellschnst zubringen zu können." „Vortrefflich! Herrlich!" klatschte Herr Mildeil in seine rnilden Hände. „Machen wir uns gleich zllr Abreise sertig, da,llit wir die beste Zeit nicht verpassen. Das wird ein reizeil--der Abend lverdeil. Komm, Einilie. Alls Wie' derselben, gnädige Frali! ^ rt^voir, Herr Neile» gesährter!" Sie lvollteil sich treiliien. werden, bezeugt auch der Finanzminister durch sein Geställdniß über das Zurückbleiben der Steuerergebnisse. Eduard Horn llahm in seillem Buche „Ueber die Finanzlage Ungarns" als Grulldfeste der Betrachtungen den Voranschlag sllr 1874 an. Er hatte damals keine Ahnling, daß die that' sächlichen Einkünfte u»n 16.800.000 fl geriN' ger sein würden, als sie angesetzt lvaren und auch von den UchatiuS Kailonen nnd den Zinsen sür die allerneueste Schuld träumte er ilichts. Trotzdem gelailgte Horn zu denl unabweisbaren Schluße, daß Ungarn, bei 140 Millionen Nett0'Einkomlnen, 122 4 Millionen für „un-verweigerliche ulld permailente" Ansgaben — das Heist Beitrag zu den geineinsalnen AllS-gaben, Zinsen der Staatsschuld u. s. w. - zu zahlen hat und nur 17 6 Atitlionen sür seine kostspielige Verwaltung übrig behält, sonach den Rest der Verwaltuilgskosten alljährlich pum» pen lnllß Uilter solcheil Verhältnissen niinmt es kein Wnnder, daß von den 437 75 Millioneil, lvelche Ullgarn seit Herstellung seiller Selbständigkeit geborgt, lnehr als zwei Drittel zur Deckung der Abgänge verdrailcht wurden, während der Rest in sogenanllteil Jnvestitiol,en ausgillg, die bisher uur Zuschüffe gesordert, aber keinen Ge-lvilln gebracht. Ungarn ist a,n Rande seines Kredites an-gekoinlneil; es kaun wenig mehr plilnpen, lveil Nielnaild ihln etivas borgeil lvill lind geht folglich sein gailzes Sinilell und Trachten daliin, zllr Deckullg des Abgailges Oesterreich uild die Bürger dieses Staates pflichtig zu lllachen. Zur Zeschichte des Tages;. Die Magyaren wundern sich, daß in Oesterreich eilte Beiveglkng organisirt werden soll gegen den neuen Ausgleich. Wir haben ja die denkbar günstigsteil Bedingungen erzielt — Bedingnngell, lvelche die Staatsweisen und VolkSwirthe nnverlnischt asiatischen Blutes gar nie zugeben dürfen. — Gailz Uilgarn soll deß-halb ein Sturm durchbrausen, um die „Landes-verräther" k)inwegzilsegen; da« Geringste aber, was dieser Sturlll bewirken muß, ist die Einschüchterung der Oesterreicher. Zuln zehllten ulld letzten Male tagen jetzt die Delegationen des Siebenund' s ech zig er-AnSgl ei chs. Möge nnn das letzte Mal geschehen, was lvir bedrängt und betrübt tieunnilll schon erduldet: die Bewilligung vieler Millionen für die überflüßigsten, unfruchtbarsten Dinge der politisch-volkswirthschaftlichen Welt — sür die züllftige Diplomatie und den bewaffneten Frieden. Die drei Kais er in ächte lvolleli ilun der hohen Pforte elitschiedener gegenilber treten — ttllter Rußlands Führung, lvelche» seit der Berliner Konferenz iin Vordergründe steht. Oesterreich Ungaril hat diesen Vordergrund nicht zu behaupteil verlnocht; Oesterreich'Ullgarn, ullter seineil Bnndesgenossell der einzige Nachbar der europäischen Türkei, zieht sich aus dieser ilaturgelnäß zur ersten Rolle berechtigenden Stellullg in die zweite Linie zurück ln!d An-drassl) bekennt, daß sein Werk liicht gelllngen. Ulld trotz alldenl sckilagen die Halbaintlichen diesseits nnd jenseits der Leitha jubellld die Pauke! Dies zu begreifen erfordert lliehr, als beschrällktell Ullterthailenverstand. Die Frail des kleineli Herrn, die das Wort hatte sühreil salleil, lmtte dazu llicht kolUtneil könllen. Sie sollte doch iloch sprechen nlnsseil. Hillten iln Gebirge, ans der ailderil Seite des TlialeS, fiel plötzlich eill Kanoneilschuß. ,.Ab, ah", ries der vergnügte Herr Mil den, „das ist ja eill Frelideilschuß zll nllserer Lnstsahrt." Er lachte lvieder über seiiien Einsall. Aber der finstere Mailll staild erschrocken da, horchte gespannt ill der Nichtuilg, in lvel-cher der Schuß gesallell war. Ulld die blasse Fran zitterte. Der Schliß lvar in der Gegend der Berg-sestullg gefallen. Ein zlveiter Schnß fiel. Er zog sich donnerild durch das lÄebirge sort, verlor sich iln Thale. Die ganze Gesellschast der Verailda hatte ihin gelauscht, ivar denl Dvuner gefolgt. „Ah. ah", sagte der kleine Herr, „in der Festllng sitzen ja aiich ,vol)l Gefangene? Gar Staatsgefangene, lvelln ich »licht irre?" Er hatte sich all seilten sillstern 5^,'eisege-sährten gelvaildt, erl)ielt al'ei keille Allttl'^nt. Der silistere Mailu lialke feü seine ^^^ippen zll' salnlllellgepreßt. Herr Milden sah es lvol)l llicht. »Ja, ja", fnhr er vergllügter fort, „ich wus; es, Ulld die belden Kailolienschüsse zeigen all, daß ein Gesangeller aus der Festllllg eilt-wicheil ist. Und — uild — es ist l»och ein zlveiter eiltkollllnen. Höreu Sie, da sällt der dritte Schnß!" Ein dritter Schliß »var gefalle»». Der brave Herr Milden lvlirde in»iner verg'ltlgter. „^^asiei, Sie lNiS l^archeil, ob »licht ein vierter sällt. Sie lvissen es doch, die zivei erstell Schlisse bedeiiten eiiren Entspriingene»»; silr jedell ,veiter Entkolnlneileil lvird »lur eill Schuß abgesellert. Ah. aber der vierte fällt »licht. Es ist also llur Zweigell geglückt, zu eiltkolnulen. Es ist schade, daß ihrer nicht lnelir silld. Nun, stelle der liebe Gott den Beide»» bei. daß sie »licht lvieder ei»»gesa»»geu werden, daß sie ik)ren Versolgern entri»»ne»». Die arlne Menschen —" Der kleine dicke Herr stockte. Er sah elldlich die zllsallnneilgekiliffeilen Lippeil seiiles Reisegefährten, sie lvaren fast blntig gepreßt, sah in den große»» dnnklen Angen des fii»stern Maiiiles ei»»e»l furchtl'are»» Haß, eii»en tiefen Groll ansloderll. Er wollte sich verwundern; er »nußte sich entsetzen. „Hln, llnl, alle Taliselld —!" Er kaln nicht z»»»»» Elide. ^Anile Unglückliche!" llörte er lelse seine Frau sprechen. Der letzte Ministerwechsel am goldenen Horn zeigt, daß man sich dort zum Verzweif-lungskampf entschlossen — zu einem Religionsund Rassenkrieg, wie er fanatischer kauni noch je gewüthet. Die Türkei beschleunigt dadurch nur ihren Untergang. Als Räuber und Mord brenner sind die Osmanen nach Europa ge. kommen, als Räuber und Mordbrenner miissen sie nach Asien zurückgejagt werden. Vernlischte Ztachrichten. (Telegraphenmesen. Praktische Neuerung.) Zur Bequemlichkeit des tele-graphirenden Publikums hat man jetzt in Berlin die Einrichtung getroffen, daß der Bote, welcher ein Telegramm überbringt, die telegra-phijche Antwort zur Telegraphenstation mitnehmen muß, wenn diese ihm innerhalb höchstens 5 Minuten übergeben und ein Groschen Zuschlaggebühr bezahlt wird. (Gesundheitspflege. Finnen und Trichine n ) Dr. W. Zenker in Erlangen hat daselbst über Finnen und Trichinen einen Vortrag gehalten, desseil wichtigste Punkte hier mitgetheilt werden. Finnen und Trichinen kommen am häufigsten im Körper des Schweins vor und gelangen mit deni Fleische desselben in denjenigen des Menscheli, woselbst sie ge» sährliche, sogar tödtliche Krankheitserscheinungen hervorbringen. Der Bandwurm hallst übrigens auch in dem Hunde und gelangt von diesem in die Schafe, wo er sich unentwickelt zum Blasenwurm gestaltet und die Drehkrankheit verursacht ; aber auch leicht durch Abstreifen von Eiern zc in den Menschen. Hunde müssen daher als die wesentlichsten Verbreiter des Bandwurmes betrachtet werden; wo sie, als gänzlich unnütz, bei der Huth der Schafe abgeschabt worden sind, wie in England, da zeigt sich niemals die Drehkrankheit. Es gibt verschiedene Arten von Bandwürmern, deren charakteristisches Merkmal die Form des Kopfes ist, welcher letztere, mit Sangnäpfen und einem Hakenkranz versehen, sich tief in die Haut des Darmkanals einbohrt. Von dcin düi" nen Halse des Bandwurmes aus entstehen ini-merfort neue Glieder, welche nach und nach bedeutend an Größe zunehmen, mit vielen Eiern angefüllt sind und endlich am Ende des bis zu ^^0 Ellen anwachsenden Thieres einzeln oder kettenweise losgerissen werden, wobei die Eier ins Freie kommen und zur Reise gelangen. Geschieht dies im Leibe eines Schweines, so entwickelt sich daraus die Finne, wie dies wis» Er sah sich nach ihr um. 'Lie hielt in ihren Armeit die ohnmächtige Frau des finsteren Mannes. „Wasser!" rief die Frau den beiden Man-nern zu. Der finstere Mann ging; der kleine Herr war schon sortgerannt. Die Ohnlnächtige kam wieder zu sich. „Seien Sie stark, nieine arme Freundin!" flüsterte Frau Milden ihr zu. „Beschützen Sie mich!" flehte die arme Frau. „Ich werde Ihre Mutter sein. Aber seien Sie stark, zeigen Sie keine Angst." Wie klar mußen die beiden Frauen die Lage erkannt, mit welcher Angst mußte die Er-kenntniß ihre Herzen erfüllt habeil! Herr Milden kam mit einem Glase Wasser zurückgestürzt. Der finstere Mann folgte ihm mit gemef-senen Schritt. „Es ist schon vorüber", sagte Frau Milden zu den Mänitern. „Ein plötzlicher Kanonenschuß kann stärkere ?terven erschüttern." „Und unsere Partie?" fragte i^err Mil-' den schnell. „Es bleibt bei ihr", erwiderte entschieden seine Frau. „Machen wir nitS Alle fertig." Sie sagte es zu der blaffen Frau, zu den ifenfchaftlich von Professor Leuckhardt durch Fütterung von Lchweinen mit Bandwürinern nachgewiefen ist. Diese Finne besitzt genau denselben Kops wie der Bandwurm, sie dringt in das Muskelfleisch des Schweines ein und eut-wickelt sich erst dann zuin vollständigen Band' wnrm, wenn sie durch den Genuß des rohen oder geräucherten Fleische» in den Leib des Menschen gelangt ist. Daher ist der Genuß von finnenhaltigem Schweinfleisch gesundheitsgesähr-lich und deßhalb auch der Verkauf öffentlich verboten, wenngleich anch unter Millionen Band-wurm-Eiern kaum eins zlir Reife konlmt. Die Trichinen finden sich bei Menschen. Schwein, Kaninchen, der Ratte und Maus, auch selbst beim Regenwurnl. Die Trichinen haben einen wirklichen Mllnd mit drei Kiefern wie die Blutegel und fressen sich damit ebenso wie die Finnen in die Muskeln des Schweines ein. woselbst sie schließlich sich verkapseln nnd in diesem Zustande jahrelang bewegungslos verharren können. Gelangen sie dann in den Magen des Menschen, so wird ihre Kalkhülle dllrch den Magensast aufgelöst, und das Thier erhält, indem es mit dem Speisebrei zugleich in den Darmkanal wandert, seine frühere Beweglichkeit wieder und wird zur Darmtrichine. Als solche produzirt sie nber in wahrhaft entsetzlicher Weise massenhaft Junge, welche so klein sind, daß sich ihrer elf Millionen in einem Pfunde Fleisch befinden können, während sechstausend Millionen erst ein Pfund wiegen. Diese ju»»gen Trichinen, von denen jede Darmtrichine Tausende erzeugt, durchbohren nun den menschlichen Körper nach allen Richtuilgen und fressen sich durch alle Muskel- und Nervenfasern enge Durchgangskanäle, wobei sie sich auf Kosten des Menfchen, dem sie die fürchterlichsten Schmerzen bereiten, um das Zehnfache ihres eigenen Gewichtes vermehren, bis sie endlich sich auch hier verkapseln. Jtn letzteren Zustande können sie dann lvieder jahrelang verharren und sind wegen ihrer Kalkhülle schon mit bloßem Auge als seine weiße Pünktchen itl dem rothen Muskel^ fleisch erkennbar. Nach vielen wissenschaftlichen Untersuchungen glanbt man, daß die Natten, welche lnit Vorliebe die Absälle geschlachteter Schweine fressen, ihrerfeitS aber a»lch von deil Schweinen gefressen werden, die Träger der Trichinen sind. In erster Linie wird daher als Mittel znr Verhiitung der Trichinen die Ausrottung der in der Nähe von Viehställen und Lchweineschlächtereien hausenden Ratte:» em-psohlen; zweitens ist es dringend nöthig, wenigstens der größeren Sicherheit wegen, eine beiden Männern, zu dem Doml^errn, der eben mit denl Brautpaar ankam. Sie gingen Alle, sich zur Fahrt zn rüsten. 2. Ein ei s ersüchtig er Bräntiga m. Der geräumige nnd hlibsche Leiterwal^en hielt neben dem Hotel, nnterhalb der großen Veranda. „Wie viele Personen können darin sitzen, lieber Glistav?" fragte die Braut ihren Brän-tigani. „Es sind vier Bänke darin, Ida. Anf jeder haben zwei Personen Platz. reicht also gerade für nns." „Wir sind aber unser nur sieben." „Du vergisjt den Kutscher." „Pah, mag er sich auf feine Pferde fetzeit." „Es ist kein Lattelpferd da." „So fetzt er sich vorn auf den Wagcn, vor der ersten Bank." „Aber warum, Ida? Er hat ja Platz in» Wagen." „War»»m? Wie sollten wir denn sitzen?" „Nun, wir Beidei» sitzen auf einer Bank beisammen." s»)stematische Fleischschau einzurichten; endlich aber sollte mm» Schweinefleisch nur nach mehrstündigen» starke»» Koche»» oder Brate»» genießen. (Joseph II. über den Zw e i ka n» pf.) Der Zweikarnpf zur Austragung eii»er Ehrenfache, welcher noch gegenwärtig so ma»»ches Opfer fordert, hat auch unter Joseph ll. ii» Blltthe gestände»» »md ist es wohl an der Zeit, sich zu erinnern, wie dieser unvergeßliche Kaiser über das f»agliche Un»vesen i»n Heere gedacht. A»n 17. Atlgust j771 richtete Joseph folge»»des Handfchreiben an den Staat«mi»»ister Freiherrn von Lascy: „Herr General! Den Grafen Karol») »»»»d Hauptina»»n vo»» der Werft schicken sie sogleich i»» Arrest; der Gras ist aus-braufend. jung, von sei»»er Geb»»rt ul»d von falschen Ehrbegriffen eingeno»nmen. Der Hallpt-man,» ist eil» alter Kriegsknecht, der jede Sache mit de»n Pistol und Degei» berichtigen will und »velcher das Cartell des jultgen Grafen sogleich »nit Leidel»schast behal»delte. — ^ Ich will u»»d leide keinen Zweikampf bei meil»em Heere, verachte die Gr>»ndfätze derjenigen, die ihn verthei-dige»», zu rechtfertige»» suchen u»»d sich mit kal' tein Bl»»te durchbohren. Wenn ich Offiziere habe, die sich »»nt Bravonr jeder seii»dlichen Gefahr bloßgebe»», so schätze ich sie hoch; die Gleichgil-tigkeit, die sie bei solche»» Gelegel»heiten für den Tod äußern, dient ihrem Vaterlmlde und ihrer Ehre zugleich. Wenn aber hierunter Männer sein sollten, die Alles der Rache und dem Hasse silr ihren Feind aufzuopfern bereit sind, so verachte ich dieselbe»»; ich halte eil»en solchen Menschen für nichts Besseres als einen rö»ni' schei» Gladiator. Veranstalten Sie ein Kriegs-recht über beide Offiziere, u»»tersuche»» Sie mit derjenige»» U»»partcilichkeit, die ich von jede»n Richter sordere, den Gegenstand ihre» Streites, ul»d wer hievon a»« »neisten schuldtragend ist. der werde ein Opfer des Schicksales u»id des Gesetzes. El»»e solche barbarische Gewohnheit, die dein Jahrhunderte der TainerlairS und Ba-jazets a»»ge»»»essen ist und die oft so tralirige Wirkungen a»lf einzel»»e Fanlilien gehabt, will ich u»»terdrückt u»rd bestraft wissen, und sollte es die Hälfte »ne»i»er Offiziere »nir rauben. — Noch gibt es Me»»fchel», die »nit de»n Charakter von Heldel»lnnth de»»jenigen eine» g»lten Unter« tha»»s vereil»baren, und das kann nur der sein, »»jelcher die Staatsgesetze verehrt. — Lassen Sie Herr General, diese» mein Handschreil'e»» in eine»n Tagesbesehle an die Offiziere veröffe»tt-liche»», a»»f daß jeder »nei»»e diesbezügliche»» Ge-sinnnngen kennt." (Nothstal» d i»» Galizie »».) Ver- „Dachtest Du zuerst an Dich, oder erwiesest Dn nrir die Ehre? Aber »veiter!" „Den finster»» Herrn darf »nai» ,»icht voi» seil»er Frau trennen." „Ah, Gustav, da dachtest Du an Dich!" „In wiesern „Du bist tiserstlchtig U!»d der sti»stere Herr ist es — Ibr streitct Euch dar»»»n, wer es ain »neisten ist —" ,Jda!" ^,Weiter! Der O»»kel ui»d die Tante si»»d »»och da, »»»»d der Do»nherr. Wie »Verden sie sitze,» ?" „Htt», Ida —" „Ach, D»» bist wohl in Verlegenheit?" „Ich?" „Mit Deil»er Eifersucht, Freund Gustav!" „Aber, Ida, ich begreife Dich »»icht!" ^H»n, mein Freund, die Tante ist »neine Tante, »ind der Onkel ist Dein Ol»kel." „So ist es." „Aber sie habe»» u»»s »licht zusa»n»ne»lge> kuppelt." „Nein, Ida, unsere Herze»» sanden sich in sreier Wahl aus Liebe." (Kortsepliiig solttt.) Walter Hilbert itt DoluSzyce berichtet der „Wiener landwirthsch. Zeituiig": Nicht allein Ele-meittarereignisie und ungiinstige Witterulijzüver' dältttisse, Pflanzen- und Thierkrankheiten sind die Ursachen des gegenwärtigen Futtermangels nnd daraus hervorgegangenen Nothstandes, scnl-dern auch der Mangel an praktischenl iZierständ-niß des Betriebes der Landwirthschtift und das Festhalten an veralteten Jdcen. Die Fulternoth könnte nie den gegenwärtigen Höhepunkt erreichen, wenn die bälierlichen Grundbesitzer und die meisten kleineren Großgrundbesitzer vernünftige Fruchtsolgen mit genügenden! Futterbau einfuhren »nld nach den: Ertrage des letzteren, wie es sich gebührt, die Anzahl der zu lMen-den Stücke Vieh bemessen würden. Statt dessen hält aber der hiesige Landmann an dem Glauben fest, je mehr Stücke Hornvieh er halte, seien sie auch noch so klein und nmger, für desto wohlhabender werde er v^n den Nachbarn gehalten. Er verkauft das Weiüge an Klee und Heu, was er geerntet; der Erlös wandert in die Schenke und das Vieh mllß sich mit geringen Gaben Stroli begnügen. Au eine Benützung der Kühe zum Zuge, wie dies in deutschen Ge-gendei^ üblich, denkt natürlich der kleinste Häusler nicht Der Großgrutldbesitzer macht sich keinen Ueberschlag, wle viel Stücke Vieh er reichlich aus seiner Ernte ernähren kann, denn Futter kaufen will und kann er nicht, läßt ohne Eintheilttng und Berechnung darauf los füttern, bi» endlich Scheliern und Bödeil fast leer sind und das Vieh, auf den Hungerstab gesetzt wird. Die Bauernwirthschasten sind durch fortwährende Theilung zu kleinen Parzellen herabgeslmken, die je eine Fannlie nicht niehr ernähren; trotzdem lasien sich die Besitzer solcher Parzellen erst dann zur ^'ohnarbeit herbei, wenn der Hunger an ihre Thüre pocht. Alle diese Uebelstände sind Regel, die durch Ausnahmen nur bestätigt lvird. Die Kreditansialten, die durchweg zu hohe Prozentsätze erheben, haben bis jetzt in del» meisten Fälleti wellig Segen gebracht. Der Bauer verwendet das geborgte Kapital selten zur Verbesserung der Wirthschaft, Ankauf von Vieh uild Äeräthen; nein, der größte Theil de» geliel)enen Kapitals wandert zum jüdischen Schenkwirth, der den beschränkten (vilmüthigen Bauern weidlich auszunützen versteht. Wo dann die hohen Zinsen tiernehnlen? Die Seqllestration nnd zuletzt der nothwendige Verkauf der Grul'dsiücke zu Spottpreisen tritt ein. Allen diesen Uebelställden kann allerdings l»ur durch Wanterlehrer abgeholfen werden, die das Uel'el bei der Wnrzel anfassen, den Bauer sein Feld richtig bebauei:, nnd wenn es einmal ol)tte Kredit nicht geht, diesen richtig benützen lehren. Aber sie niiißten wirklich wandern, d. h. voll Gelneinde zu Gemeinde ziehen ulld den Bauerll in populär verständlicher Weise die Mittel zur Abhilfe ihres Nothstandes begreiflich inachen. Sie würden aber anch bei den Grobgrundbesitzern in gleicher Hillsicht lvir-ken müsseil, da von ihnell in erster Reil)e die Befolgung der gegebenen Anleitung ulld das praktische Beispiel ausgehen lnüßte. Danll »väre die Gründullg voll laudlv. Bezirksvereinen nö-thig. Zil'ar existiren die beidell großen Land-wirtl)schastSgeseUschasteil in Leinberg und Krakau, doch habell sie nlir in lvenigen Bezirkell Filiale!! und diese elitsprechen nicht deul Zlvecke der allgemeinen Ausbildung. Sie dringen zu wenig in das Volk hinein. Eine andere nothwendige Abhilsmaßregel wäre der Feuerversi-cherungszlvang, wenigstellS sür Gebäude. Es ist unglaublich, was für Elend unter den hiesigen Bauern dadurch hervorgerufeli wird, daß sie ihre Habe nicht assekurireli. Wenn eiile Feuers» brunst ihre Gebäude verllichtet, sind sie vollständig hilflos. In der Kultur sind diese Leute eben noch zu weit zurück, als daß sie nicht noch einer geivissen Bevorlllundullg bedürften nnd lnilldestens lloch eine Generatioll mnß lieralllvachsell, el)e die Bedrii^illllgeu zllr Zeit der Frohndiellste vergessen sein lverdell. (Eisenbahn. Hängende Perso- nenlvagen.) Um Bahnreisel^den größere Bequemlichkeit zu verschaffen, hat lnall zu Wien Versuche mit sogenallnten hängenden Personenwagen geinacht, die sich als vollkomlnen zlveck« elltsprechend erwiesen. Die Wagenkasten sind bei diesen Wagen voin Untergestell uilabbängig genlacht, ivodllrch das seitliche Vibriren der Achseln und Näder auf den Wagenkasten ulld darin Sitzenden nicht übertragen lind die längere Benützllng der Bahn für die Reisenden lücht beschlverlich nnd gesulldheitsschädlich wird. Diese neuen Personeiuvagell nach deln System Hambruch sollen nach und nach auf deil öster-reichischell Bahilen zur Eillfül)rung gelangen. (Veru rt h ei l ung eines Brand-stifte rs.) Fratlz Schundlier, Winzer ill Snlz thal, welcher v. I. ailS Rache das Wirthschafts« gebäude seil^es Nachlmr« Andrea-s Koschnch in Brand gesteckt, ist von den Geschworlien für schuldig erklärt und von den Strafrichtern ;u schwerem Kerker auf die Dauer voll stebeu Jahren verurtheil! ivorden. (Aus sreieln Felde gestorbeli-) In Hain^dors bei Radkersburg wlnde neben deln Feldlvege ein Greis todt ausgesulldeu, welcher dort längere Zeit herumgebettelt. Dem ärztlicheu Gutachten zrlfolge ivar Alterüschlväche die Ursache des Todes. (Verletzung bei der Arbeit.) Der Unglücksfall, welcher sich in der Dainpsnulhle des Herrn voll Kriehuber alu Freitag ereigilet, ist nicht so bedeutend, wie nlnn uns in der Eile von sonst glanblvürdiger Seite geilleldet; dein Arbeiter lvurde beinl Ausziehen ber Steine liur eill Daulnen iveggerissen. (Schadenfeuer.) In Seizdorf, Gerichtsbezirk Gonobitz, ist das Wohligebände des Grundbesitzers Georg Ler)art abgebrannt. Die« ses Feuer lnag durch llllvorsichtigkeit entstallden sein. Der Beschädigte lvar nichl oersichert. (Ein Stich in den Magen.) Lukas Gobetz, Sohn eines Grulldbesitzers in St. Veit, Gerichtsbezirk Cilli, erhielt gelegentlich einer WirthShauS-Lchlägerei daselbst eineil Messerstich in dell Magen Nach denl Ausspruche des Arztes schlvebt der Verletzte ill Lebensgesal)r. (Delltscher u ll d österreichische-Alpenverei n.) Die Satzllngeli der Sektion Marburg silld voin Nliinsteriuln des Jii-llern bereits genehilligt worden. (Brand.) In Mahrenberg sind zllr Nachtzeit das Wol)nl)aus und der Srail des Tischlers in der Nähe des Schlojzgej'älides ab-gebrallnt. Tie Feiierwehr des Ortes veri)inderle lnit großer Anstrengu g Weitergreifen der Flanunen. Die Feueririehr voli Wuchern luar gleichfalls zu Hilse getvlnn'.en und verdient diese Nachbarlichkeit geiviß die vollste Anerkennling. ^S ch lv u r geri ch t ) Während der jetzigeil Litznllg des Cillier Schwurgerichten koninien noäi zur Verhandlung : Mai: Brandlegung, Fr. Slcl'nischa — 19. Äkai: schivere .^iörper-verletzllng, Stephall Kröll, Ältordverslich, Franz Petek — '^0. ^I^iai: Brandlegllng. ^^'!athias und Maria Kopitsch. (W allde r v e r s a ln nl lling ) Der „Historische Verein für Steierniark" ivird sc ine diesjährige Wanderverfamnlltlng aln t. uild 5>. Julli zu Marburg abhalte«. Letzte?>ost Drr Fittanzmittil^er Hoizgi'thatt in den Dcleaarlonen cine übrr Nacit» tragStredit? für daS Hl'er und dir Ältariiif kinflebracht. In ttUen g, tkS wird oie Niederttieykltt,iti per ^^hristt u de-fürchtet. Die ZUeltretrr Fraitki » ic!,^ und Italiens t)al>en bcr itS vN'S voUe (^i<>-Verständnis iln«r mit !»>» ''V,'» scklüsfei» k>rr B«'» !«,»»'» äl»'., nz ttnSj'.r-fprochen. 'or MdU M MiieM DVUÄ. vurek 2S vi-pfodt! Anlltherin-Pläparatt von Dr. k. k. Hof.Zahiiarzt in Wien, Bosinergofse 2 »um Ausfillken ßolljler Zäyne Igibt es kein ivirksainereS und besseres Mittel als die lXslNN - , welche fich jede Person Iselbst ganz leicht nud schmerzlos in den hohlen Zahn Ibringen kann, die fich dann fest mit den Zahnresten Inttd Zal)nfleisch verbindet, den Zahn vor weiterer Zer-sstörnng schützt und den Schinerz stillt. (l Preis per EtniS L st. 10 kr. Anatyerin - Wundwalser tti Klacons zu fl. 1.40, list das vorzüglichste Mittel bei rlienmatischen Zalni-Ischmerzen, bei Sntznndnngen, Geschwülsten nnd t^e-Ischwüren des Zahnfleisches, eS löst den vorhandenen iZahnstein nnd verhindert dessen Neubildunq. befestigt ilorker gewordene Zahne dnrch Kriiflignnt^ des Zalin-Iflcisches; und indem eS die Zähne nnd das Zahnfleisch Ivon allen schädlichen Stoffen rciiiis^t, verleiht es dem IMunde eine angenehme Frische und beseitigt den iibeln IGeruch auö demselben schon nach kurzem Vebrailche. Dieses Präparat erhält die Irische nnd Neinheill IdcS AthemS, e» dient iiberdies noch nin den Zähnen! ein blendend weißes Anssehen zu verleihen, nm das! ^Verderben derselben zn verhiiten und um daS 6ahnsielschj n stärken. Preis per Dose fl. 1.22, per Paket 50 kr.__ V«ß^vl»l»lli»vl»v» 2»knplllvvr.! reinij't die Zähne derart, das durch dessen! ^täglichen Gebrauch nicht iinr der yeirohiilich so lä'Nqe! Zahnstein entfernt wird, sotldern auch die Glasur derz Zaknemi Weiße und Zartheit immer zuniniint. Preis per Schachtel ti.? kr. ö. W. ""W für Erwachsene pr. Stiick 60 kr. „ für Alndcr pr. Stück 50 kr. Depots in: lillurbuij? in öavvklari'tj tIs'tl'Q W. .^lk»riÄlii!t,! bvi Uerri» 1!i!l. lillorie uriä in '1'a u o Ii int» n s! ksn, t'nrlumLl'isn u. t?tt1kutvrivvaarsQlillQ6Iuux'.uj Xieliuil^ I .luni! k'romvssvn aus .'>9ö n. 200.000: liiir Knill. ^ u. !'! l)omga88S 92! Nu: Tage mehr dauert der Äusverkaiill unter deui l!» üikaufsprei^^! Große P^rthie Sonnen- und Regenschirme, Tuch, Schnitt- und Klirzlvaaren, ferner Ttilir und Kastcn-Schlösser, Schrauben, Seiten .'c dani, Kotzen loerdcn zu wai'rbafr^n Svoltv'-en r'om 1. Juni an zu uueth n gesucht. Adressen wollett ia der d. Bl. abgegeben ly» ID>v? die große Bouteillc ohne Wasche . . 13 kr. ,» kleine ,, „ „ . . 9 kr» (Bei Abnahme inel. Masche berechne die große Bouteille mit 25. die kleine mit 19 kr.) k088M«NN. Eigenbau Verkauf. Vom Gute Roßbach im Wienergiaben. Haus Nr. 172, Dreiviertelstund außer Marburg werden 1000 Eimer Eigenbauweine auS den vorzüglichen Marburger und Pickerer Gebirgen der Jahrgänge 1868. 1869. 1871, 1872, 1873, 1874 u. 1875, sämmtlich rein und gut gehal^ ten, größtentheils ohne Fässer billig verkauft. Wegen Weinkost und KaufSabschluß wolle sich an Weingartaufseher Herrn Mathias Marinscheg allda gewendet werden. 607 NlUlchsallgkthreMeitell. Das Kehren der RauchfSnge und Kamine in der hiesigen Kavalleriekaserne ist vom 1. Juli l. I. an zu vergeben. Offerte sind bei der Direktion der Marburger EScomptebank zu übergeben.__(608 Eine Wohnung, bestehend aus 2 Zimmern, welche auch getheilt werden können, sammt Zugehör, sogleich zu beziehen. Anfrage in der Handlung I o h. M a y r, Hauptplatz Nr. 95. (605 Warnung. Ich warne liiermit Jedermann, meiner Gattin Franziska Groß auf meinen Namen Geld oder Geldeswerth zu verabfolgen, da ich in keinem Falle zahlen werde. Franz Groß, 604)_Dreher am Kärntner-Bahnhof. Möb-l. (600 Eine fast neue, gelbe SeidenripSgarmtur, Bilder ze. sehr billig zu verkaufen. Au^kiluft im Comptoir dieses Blattes. Gin Gewölb crs Die Oskörtizsten esben biemit clie traurixs Iskokriobt voll äsm ttinsvdsiäen ikrss xslisd-tsu Lokllvg, rosp. Vru6ors, gokvsxsrv, tsetlsu unll Olillvis, liss Hsrrl» I'Si'ÄliAsiAck 8okllsi