MMN M. 2325, 10.526 U. 10.542. Wahlspruch r Was rotr begehren von der Zukunft Fernen» Datz Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Dag unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. D. Herwegh MMvto 38.415. Zentralorgan des Österreichischen Eisenbahn - Personales r Sprechstunden li»d Jeti'cn Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feierlage von 10 Uhr vormittags bis ’/a* Uhr nachmittags. Die einspaltige Millimeterzcile oder deren Raum 14 Heller, Be! Iahresauftrag Rabatt. Redattlon: Wien V/i, Brauhausgaffe 84. Redaktionrschluß: 3tuet Tage vor dem Erscheine« de» Blatte». Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich .............................Kr. 2-88 Ganzjährlich . . . ... „ 5-76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mb. 6-—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Jnsertionspreis: e oder deren S ifirag Rabatt. Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. Rr. 26 Wien, den 10. September 1913. 21. Jahrg. Der Deutsche Nationalverband, die Reichrbnndstntze. Die deutschnationalen Eisenbahner haben ihre Sache auf den Deutschen Nationalvcrband gestellt. Rührende deutsche Liebe und nicht minder rührende deutsche Treue umschließen den Deutschen Nationalverband und den Reichsbund deutscher Eisenbahner. Nicht immer zwar, zeitweilig grollen die Herrschaften miteinander, man verleugnet sich dann gegenseitig und man will dann voneinander nichts wissen. Aber man findet sich schließlich wieder und man versteht sich wieder. Der Nationalverband und der Neichsbund deutscher Eisenbahner ergänzen sich gegenseitig verständnisvoll und man spielt mit gut verteilten Rollen. Da der Nationalverband über das 17 Millionenhindernis nicht hinüber konnte, half der Reichsbund deutschen Eisenbahner seinen deutschen Nationalverbandsbrüdern. Der Reichsbund enthob den Nationalverband der Verpflichtung, in der Frage der Bewilligung der restlichen 17 Millionen Kronen offen Farbe zu bekennen, indem sich der Reichsbund.müt dem Versprechen der Regierung zufriedengab, sie werde etappenweise 15 Millionen Kronen für die Staatsbahnbediensteten aufwenden. Die Nationalvcrbands-leute wiederum sorgen für außertourliche Avancements der Reichsbundführcr, sie sorgen für amtliche Protegierung des Rcichsbundes, verhelfen den Reichs-bundlcuten zu Rcichsrats- und Landtagsmandaten, kurz, es wäfcht die eine Hand die andere. Hat der Reichsbund deutscher Eisenbahner sich damit abgefunden, daß das Eisenbahnministerium nicht den ihm vom Parlament erteilten Auftrag, 88 Millionen Kronen für das Staatsbahnpersonal aufzuwenden, restlos erfüllt, so ist dies zweifellos zugunsten des Nationalverbandes geschehen. Der Nationalverband wäre sonst vor die eiserne Notwendigkeit gestellt worden, sich entweder für die Negierung oder für die Eisenbahnerforderungen zu entscheiden. Wie er sich auch entschieden hätte, beides wäre ihm übel bekommen. In: erstereu Fall hätte er bei den nächsten Wahlen wohl nicht übermäßig viele Eisenbahnerstimmen für seine Kandidaten aufgebracht. In letzterem Fall wäre sein sich ihm recht verlohnendes Verhältnis zur Regierung als Regierungspartei gelöst worden. Damit wäre die Regierungsmöglichkeit selbst in Frage gestellt worden, als weitere Konsequenzen wären die Parlamentsauflösung und Neuwahlen gefolgt. Neuwahlen, bei welchen der Nationalverband ohne Regicrungshilfe dagestanden wäre! Nach allen Gesetzen der Logik und Maral hätte nun der Nationalverband dadurch, daß er sich vom Reichsbund deutscher Eisenbahner diesen Freundschaftsdienst des Verzichtes auf die restlichen 17 Millionen erweisen ließ, Gcgcnverpflichtungcn zu erfüllen. Von den Gegengeschenken an den dienstbereiten Neichsbund, die hinter den Kulissen gespendet werden, soll hier nicht die Rede sein; wir glauben recht gern, daß sich da der Nationalverband nicht schmutzig erweist. Aber dem Nationalvcrband erwächst durch diese Geschichte schon im Interesse des durch seinen Verzicht schwer an seinem Ansehen und an seinem Einfluß hei den Eisenbahnern gelittenen Reichsbnndes die moralische Verpflichtung, zumindest dafür mit die Garantie zu übernehmen, daß die Regierung ihre Zusicherung der etappcnweisen Aufwendung von.15 Millionen klaglos erfüllt. So der Nationalvcrband eine derartige Verpflichtung anerkennen und erfüllen wollte, stände er hald wieder vor der Notwendigkeit, in Opposition gegen die Regierung zu treten; man kennt doch die Art und Weise, in der dem Staatsbahnpcrsonal Zusichc-rungcn erfüllt werden. Dafür, daß es der Nationalverband unter allen Umständen und auch in Ange- legenheiten, die ihm viel näher stehen als Eisenbahnerforderungen, vermeidet, der Regierung Opposition zu machen, erbrachte er in der letzten Zeit einen bczeich--nenden Beweis. Die Komotauer Tagung der Vertrauensmänner aller deutschbürgerlichen Parteien Böhmens am 17. August hatte dem Nationalverband in einer Entschließung aufgctragen, aus der gegenwärtigen R e g i e r u n g s m a j o r i t ä t a u s z u t r e t e n, in schärf st er Weise gegen die Regierung Stellung zu nehmen und in dieser der Negierung gegnerischen Stellung s o I a n g e z u v e r-harren, als dies notwendig erscheint. Die Vertrauensmänner der dcutschbürgerlichen Parteien Böhmens hatten diese Entschließung aus dem Grunde gefaßt, als die Dcutschbürgerlichen Böhmens durch die Einsetzung der Landeskommission des Einflusses auf die Verwaltung Böhmens verlustig wurden und als diesen durch den vou der Regierung ange-kündigten Oktroi einer Erweiterung des Landtagswahlrechtes eine Verkürzung ihres politischen Einflusses drohte. Die Sache der Deutschbürgerlichen Böhmens ist viel mehr Sache des Natu nawerbandes, als es die Eisenbahncrforderungen sind. Wie erfüllte nun der Deutsche Nationalverband das Verlangen der deutschböhmischen Vertrauensmännerversammlung nach Austritt aus der Regierungsmajorität und nach der entschiedensten Bekämpfung der gegenwärtigen Regierung? Am 20. August fand eine Sitzung des Deutschen Nationalverbandes in Wien statt, die cinberufen worden war, zur böhmischen Frage Stellung zu nehmen. DerDeutscheNationalverband nahm eine Entschließung an. Diese Entschließung enthält kein Wort vom Austritt aus der gegenwärtigen Negierungsmajorität, kein Wort davon, daß der Nationalvcrband in die Opposition zu gehen beabsichtige, und auch kein scharfes Wort gegen die Regierung überhaupt. Der Deutsche Nationalverband erklärt die Regierung für die Verfügungen der eingesetzten Kommission verantwortlich. Das soll entschieden ausschen, tut der Regierung aber gewiß nicht weh. Dann enthält die Entschließung die landläufigen Versicherungen vom unverbrüchlichen Festhalten an der Gmeinbürgerschaft. Der Nationalverband hütete sich wohlweislich, in irgendeiner Art sich zu einer ernsteren Stellungnahme gegen die Regierung zu verpflichten. Der Nationalverband hat also selbst für die Deutschbürgerlichen Böhmens nichts anderes übrig als leere Worte, abgestandene Phrasen. Es war übrigens von den Leuten, die gewohnheitsmäßig Steuern bewilliget: und Wehr- und Kriegs-leistungsgesetze zugunsten der Regierung beschließen, nichts anderes zu erwarten. Viel weniger noch als die Deutschbürgerlichen Böhmens haben die Eisenbahner vom Deutschen Nationalvcrband eine entschiedene Haltung gegenüber der Regierung zu erwarten. Der Rcichsbund deutscher Eisenbahner hat also seine Sache auf nichts gestellt, wenn er mit dem Nationalverband gemeinsame Sache macht. Er hat keinerlei Garantien dafür geschaffen, daß dem Staatsbahnpersonal Zusicherungen überhaupt eingehaltcn werden. Wenn Verbesserungen eintreten werden, und man kann solche dem Staatsbahnpersonal nicht länger vorenthalten, werden sie nicht um des Rcichsbunbes und des Nationalverbandes willen, sondern der gefährlichen Stimmung unter dem Personal wegen er-folgen. Die Höhe der Verbesserungen wird nicht vom Nationalverband und vom Reichsbnnd, sondern von der Machtgröße der kampffähigen, der sozialdemokratischen Eisenbahncrorganisation bestimmt. Der Reichsbund mag sich damit über die für ihn entstandenen Verlegenheiten hinüberhelfen, daß er konsequent das verlogene Gerücht von den drei Häusern des Genossen Tamschik weiterverbreitet, er mag einzelnen Bedienstetengruppen vorgaukeln, sie würden bei der etappcnweisen Erledigung der Eisenbahnerforderungen günstiger abschneiden als durch die parlamentarische Annahme des Antrages des Genossen T o m s ch i k auf Aufwendung der restlichen 17 Millionen Kronen für das definitive Personal und die Arbeiter der k. k. Staatsbahnen, das Strafgericht wird nicht ausblciben. So wie der Nationalvcrband hatte sich auch der Reichsbund zwischen der Regierung und den Eisenbahnern zu entscheiden, und er wählte die Regierungsgunst und die Nationalverbandsgunst und entschied sich damit gegen die Eisenbahner. Ucber diese Tatsache vermag ihm keine Gaukelei und kein diplomatisches SrimststM hinüberzuhelfen. Hie deutschste SchwindelaMon gegen die zweijährigen Vvrrückiingssristcn der Diener und die Lohnerhöhung der Arbeiter in Ziffer mäßiger Beleuchtung. Wir haben in unserem Blatte bereits aufgezeigt, wie der Reichsbnnd deutscher Eisenbahner, die gelbe Organisation der Deutschnationalen und die nationale Koalition, unter dem Motto: „Diener voran!" eine Schtvindelaktiou ärgster Sorte inszeniert hat und damit der Regierung in ihrem ablehnenden Verhalten in der Frage der Gewährung der zweijährigen Vorrückungsfristen eine kräftige Unterstützung ängedeihen läßt. Die Dcutschgclben schrieben im „Deutschen Eisenbahner" und in einem' in Massen verbreiteten Flugblatt, daß sich die Bediensteten der Staatsbahnen jetzt, und zwar anläßlich der Aufteilung des 15 Millionen-Bctragcs, ihre Kraft auf die Erreichung einer Quartiergeldregelung konzentrieren sollen. Diese Quartiergeldregelung soll in einer Gleichstellung der Ouartiergelder der Staatsbahnen mit den Aktivitätszulagen der Staatsbediensteten bestehen, an welcher vor allem die Diener den meisten Anteil haben würden. Die Diener sollten dafür auf die zweijährigen Vorrückungsfristen verzichten. Wir haben bereits ziffcrmüßig beleuchtet, daß die Diener durch diese Ouartiergeldregulierung in den niederen Gehaltstufen nichts und in den anderen Gehaltstusen sehr wenig profitieren würden, während die Unterbeamten in den höhe-reu und höchsten Gehaltstufen bedeutende Erhöhungen des Quartiergeldes bekommen würden. Diese Aufdeckung des ungeheuren Schwindels unserseits hat die Deutich-gclben stumm gemacht. Sie glaubten eben, daß cs wirklich keinen Menschen mehr gäbe, der sich der Mühe unterziehen würde, nachzurechnen, ob es mit der bombastisch angckündigten Aktion auch seine Richtigkeit habe. Mit der Dummheit und Indolenz eines Teiles der großen Masse der Eisenbahner rechnend, hofften sie ungestraft den Frevel an den Interessen der schlecht entlohnten Diener und Untcrbeamten vollziehen zu können. DaS ist das Ende jenes schrecklichen Radikalismus der Deutschnationalen und der nationalen Koalition. Diese Tatsache verblüfft aber keineswegs. Dic dcutschnationale Organisation hatte einerseits alle Ursache, gegen die Annahme des Antrags Tomschik zu agitieren, da die Annahme desselben eine moralische Nieder-läge der nationalen Organisationen und eine bedeutende Stärkung des Vertrauens zur einheitlichen internationalen Organisation des Eisenbahnpersonals bedeutet hätte. Außerdem betreffen die im Antrag Tomschik enthaltenen Forderungen — bis auf bestimmte Ausnahmen — fast ausschließlich die niederen Kategorien der Bediensteten und die Arbeiter der k. k. Staatsbahnen. Die nationalen Organisationen sind aber Organisationen der „besseren" Klassen des Eisenbahnpersonals, hauptsächlich auS den Kreisen der Unterbeamten und Beamten, wie die Deutschgelben in ihrem Flugblatt ganz offen einbekannten, und die niedrigeren Kategorien sind hier nur zahlendes Material. Es darf auch nicht außer Augenmerk gelassen werden, daß sich die nationalen Organisationen, wie die Dinge heute stehen, nur dann beim Eisenbahnmini-stcrium zur Geltung bringen kann, wenn sie etwas anderes durchzusetzen vermögen, als das, was unsere Organisation stärkt. Da aber nicht mehr durchzusetzen ist, als das, was eben unsere Organisation vertritt, bemühen sich die Deutschgclben, durch Einfluß unserer Organisation auf das Ministerium dadurch zu entziehen, Sorget dafür, datz der „Eisenbahner" auch vom reifenden Publikum aeleseu Werder "WU / daß sie sich direkt in den Dienst der Eisenbahnverwaltnng stellen, lind diese rein parteiischen Gründe, das ist die Furcht vor einer Verstärkung des Einflusses unserer Organisation, die Furcht vor einer neuen Erbitterung in den Reihen jener Leute, die die nationale Organisation zusanimenhält, und schließlich das Bestreben, wenigstens scheinbar eine einflußreiche Rolle zu spielen, reichten dazu hin, daß die Dcutschgelbcn und mit ihr die nationale Koalition neuerdings die niederen Bediensteten auf der ganzen Linie verriet. Davon, wie schädlich diese gelben Organisationen für die Bediensteten sind, geben gerade die letzten, eingangs besprochenen Ereignisse das beste Zeugnis. Die gelbe Koalition erklärt, daß sie von den zweijährigen Vorrückungsfristen und Erhöhung des Eudgehaltes für alle Diener darum Abstand genommen habe, weil keine Aussicht vorhanden ist, diese Forderung durchzusetzen. Wie verhalten sich aber diese Dinge in der Wirklichkeit? Wenn eine Aussicht auf Durchsetzung der Aufhebung des Quartiergeldes und Einführung der Akti-vitätszulage mit einem Aufwand von 8 bis 10 Millionen Kronen vorhanden sein soll, so muß bei einem entschiedenen Auftreten des Personals gewiß auch Aussicht auf Erreichung der zweijährigen Borrückuugssristen für alle Diener und Unterbeamte und auf Beseitigung der Gchaltstufe von 1300 Kr. im Untcrbcamtenschema mit einem um mehr als die Hälfte niedrigeren Aufwand vorhanden sein. Die Aktivitätszulage bedeutet gegenüber den zweijährigen Vorriickungsfristen keinen Vorteil, sondern sie bedeutet in Wirklichkeit eine Verkürzung der Diener; wir wollen dies ziffermäßig feftstelleu. Nehmen wir als Grundlage eine 16jährige Dienstzeit. Beginnend mit dem Anfangsgehalt von 900 Kr. mit je zweijährigen Vorrückungsfristen, Verweilen bis zur Endgehaltstufe von 1600 Kr. und 80 Prozent Wiener Quartiergeld, so sehen wir, daß ein solcher Bediensteter bei zweijährigen Vorrückungsfristen mt Verbesserung Kr. 137-50 gewinnt. Bei Einführung der Aktivitätszulage und Beibehaltung der dreijährigen Vorrückungsfristen würde er im gleichen Zeitraum nur durchschnittlich jährlich Kr. 52-50 gewinnen, und er würde sich dann erst in der Gehaltstufe von 1400 Kr. befinden. Es bedeutet also die Aktivitätszulage für die Diener gegenüber den zweijährigen Vorrückungsfristen eine durchschnittliche Schädigung von 85 Kr. jährlich und einen weiteren fühlbaren Verlust an den Anspruch an den Provisionsfonds. Aber auch für die niederen Kategorien der Unter-beamten und Beamten bedeutet die Aktivitätszulagc eine sehr bescheidene Verbesserung, wogegen die llnterbeamten und Beamten in den höchsten Gchaltstufcn (Werkmeister, Maschinenmeister, Bahnmeister u. s. w. und Beamte von der 7. Rangsklasse aufwärts) sehr freigebig betcilt würden. So würden zum Beispiel mit der Aktivitätszulage die llnterbeamten von 1200 Kr. bis 2000 Kr. Gehalt 115 Kr. bis 300 Kr. jährlich (auf Wien berechnet) gewinnen. Die llnterbeamten mit einem Gehalt von 2200 Kr. bis 3000 Kr. würden aber 410 Kr. bis 770 Kr. jährlich gewinnen. Die Beamten vom Assistenten mit dem Gehalt von 1600 Kr. bis zum Oberrevidenten mit dem Gehalt von 3600 Kr. würden 40 Kr. bis 280 Kr. jährlich, die Beamten mit dem Gehalt von 4000 Kr. bis 12.000 Kr. (Zentralinspektor) würden in der Aktivitätszulage schon 520 Kr. bis 4400 Kr. jährlich gewinnen! Rechnen wir ein ganzes Drittel der Beamten und Unterbeamten unter jene glücklichen Sterblichen, die bei der Aktivitätszulage 410 Kr. bis 4400 Kr. gewinnen würden, was sehen wir dann? Ungefähr gerechnet würden Feuilleton. Uebt Immer Körperpflege! Von Rudolf Müller. Die Notwendigkeit, den Körper wie eine Pflanze zu hegen und zu pflegen, erwächst nicht allein aus dem Bedürfnis nach Reinheit und Schönheit. Die beständige Fürsorge der Körperpflege hat in erster Linie ihre große Bedeutung für die Gesundheit und deren dauernde Erhaltung. Die Hygieniker wissen das und werden nicht müde, in Wort und Schrift, in Theorie und Praxis über den Wert und die Bedeutung der Körperpflege zu lehren und zu predigen. Staat, Land und Kommune halten sich eigene SanitätSkommissioncn, auf der Universität sind Lehrkanzeln für diese Disziplin errichtet; Dichter, Volkswirte und Politiker beschäftigen sich fortgesetzt mit dieser wichtigen Frage, der sie die größte Bedeutung für den Menschen bcimessen. Wer je die Statuen der Griechen und Römer beiderlei Geschlechts, die in den Museen der Nachwelt aufbeivahrt werden, gesehen hat, der kann sich an der Harmonie der edlen Schönheit aller Glieder nicht sattsehen, denn so vollkommen, so gottähnlich waren sic gebaut. Diesen schönen Wuchs, diese edle Gestalt, die kraftvolle Entwicklung ihrer Muskulatur verdanken sic — und das ist ihr Vermächtnis — den Leibesübungen, der Körperpflege! Nur der kleineren Fragen der Körperpflege sei heute Erwähnung getan. Haut, Zähne, Haare, Nägel, das find Körperpartien, die bei dem Gros der arbeitenden Menschen sündhaft vernachlässigt werden, weil sie anscheinend ohne nachteilige Folgen vernachlässigt werden dürfen. Fn Wirklichkeit kann es aber gerade bei dieser Außerachtlassung der notwendigen Pflege zu ganz bedeutenden Gesundheitsstörungen kommen, die oft nicht wieder zu beseitigen sind. Arm sein heißt durchaus nicht unrein sein müssen. Wie freuen wir uns, einen schönen Menschen zu sehen, und ncidvoll begleiten ihn unsere Blicke. Rein sein heißt, eben schön ,sein, heißt gesund sein. Wer will dies nicht? Seht doch die Menschen der herrschenden Klassen an! Wenn wir auch nicht die Zeit und das Geld dazu haben, die überflüssige und übertriebene Körperpflege nachzuahmen, aber Wasser, Seife und Handtuch haben wir, das genügt für unsere Zwecke, und davon muß ausgiebigst Gebrauch gemacht werden. Sehen wir zunächst den großen Komplex der Hautkrankheiten an, denen leider so viele arbeitende Menschen durch ihren Beruf unterworfen sind. Hier könnte manche Entstellung des äußeren Menschen, wodurch er zum Abscheu, ja zum Ekel wird, vermieden werden. Auch dauernde Krankheiten und Folgeerscheinungen würden, wenn rechtzeitige und entsprechende bei der Aktivitätszulagc */„ des gesamten definitiven Personals (das sind die Diener, die niedrigeren Unterbeamten und die niedrigeren Beamten) zwei Drittel der ganzen Summe und das eine Neuntel der höheren Beamten und Unterbcamten würden allein ein Drittel der ganzen Summe erreichen. 98.000 Bedienstete würden rund 6 Millionen und 13.000 Bedienstete rund 3 Millionen Kronen erhalten. Damit erscheint aber die ganze Angelegenheit noch nicht ausgetragen. Das Eisenbahnministerium versprach bloß 15 Millionen Kronen. Davon versprach es zunächst: den Ausgleich bei den Beamtin der VII. und VI. Raug-klasse, den Ausgleich bei den Unterbeamten, die Erledigung dringender Fragen bei dem Lokomotivpersonal und die Regulierung der Arbeiterlöh ne in O r t c n, wo dies notwendig fei, zu erfüllen. Und dieselbe deutschgelbe Organisation mit der nationalen Koalition, die für die hohen und höchsten Kategorien den Löwenanteil von der ganzen Summe, 3 Millionen Kronen für 13.000 Bedienstete, beansprucht, mutet den Arbeitern zu, die demütige Bitte zu stellen, die Löhne um 10 H. zu erhöhen. Da nach dem Ausspruch des Eisenbahnministeriums die Löhne nur in einzelnen Orten reguliert werben sollen (und die Aktion der gelben Organisation beschränkt sich fast ausschließlich auf die Oester-reichische Nordwestbahn und Staatseisenbahugesellschaft), berechnen wir, daß durchschnittlich 10 H. Aufbesserung aus einen Arbeiter entfallen würden. Und was ist das Resultat dieser Berechnung? Bei den Staatsbahnen sind 120.000 Arbeiter beschäftigt, davon sind 34.000 Nichtständige, Aushilfsarbeiter und Jugendliche. Rund 90.000 Arbeiter sollen nach dem Plan der gelben Koalition durchschnittlich je 30 Kr., zusammen 3 Millionen Kronen jährlich erhalten. Also: 183.000 Bedienstete der niederen Kategorien sollen von jenen 15 Millionen Kronen 9 Millionen Kronen erhalten. 13.000 Bedienstete mit den höchsten Gehältern sollen 6 Millionen Kronen erhalten. So versteht die gelbe Koalition ihre „soziale" Aufgabe. Weitere Zahlen sind nicht mehr notwendig. Wem daran liegt, daß diese Aktion der gelben Koalition zunichte gemacht wird, wem daran liegt, daß die notwendigsten Bediensteten der Bahn nicht zugunsten ihrer Antreiber bis auf die Knochen ausgeschunden werden, stellt sich auf den Standpunkt unserer Organisation: zweijährige V o r r ü ck u n g s f r i st e n, Erhöhung der G r u n d l ö h n c für alle Arbeiter und Erhöhung des Eudgchalts für alle Diener nebst den anderen im Antrag Tomschik enthaltenen Forderungen. Wer sich drücken und betrügen lassen will, wer mit seiner und seiner Familie Existenz die Gunst bezahlen will, die das Eisenbahnministerinm den Führern der Gelben bezeigt, der wird weiter mit seiner Mitgliedschaft den „RcichSbund" stärken und wird sich mit dem Brocken begnügen, den er beim Teilen erbettelte. Das Schicksal der Eisenbahner ist in ihre eigenen Hände gelegt worden. Haben sie zur eigenen Stärke ihr Vertrauen verloren und überlassen sie die Entscheidung ihrer Lebensintcressen den Führern der gelben Koalition, dann müssen sie über sich selbst klagen. Vereinigen sic sich in der internationalen Organisation und werden sie alle wie ein Mann darauf dringen, daß der Betrag aus-bezahlt werde, welchen ihnen die Bahnvcrwaltung schuldet, muß es zu einem guten Erfolg kommen, sie müssen die 17 Millionen Kronen erhalten, auf die sic Anspruch haben, und dieser Betrag muß auch so verteilt werden, wie es in dem vom Parlament am 16. Dezember Hautpflege geübt würde, wegblciben. Eine Erkrankung der Haut wird bei den meisten Arbeitern als keine ernste Gesundheitsstörung aufgefaßt und legen sie solchen Erscheinungen nicht jene Bedeutung bei, die ihnen zukommt. Dennoch ist die Haut beim Menschen eines der wichtigsten Organe und versieht nebstbei noch denselben Dienst wie die Lunge. Denn mit Hilfe der Haut werden Giftstoffe, die im Innern des Körpers schwere Verheerungen (Gicht, Gelenksentzündungen ec.) atu richten, ausgcschieden. Diese Funktion kann die Haut aber nur dann ausüben, wenn die Kamine (Poren) für den Abzug frei, also durchgängig sind. Das kann nur durch eine regelmäßige Reinigung der Körperhaut geschehen. Wo sich Widerstände ergeben, wo die Giftstoffe im Körper auf dem Wege durch die Haut nicht entweichen können, suchen sie sich im Fieber einen gewaltsamen Ausweg. Der Ofen explodiert dann. Dann kommt es zu den vielfachen Krankheitserscheinungen der Haut, die dem Betroffenen zur Qual und zur Schande werden können. Schweihfühe, Schnupfen, Kahlheit des Kopfes, krankhafte Hautgebilde sind die üblichen Strafen, mit denen die Natur den vernachlässigten Körper belegt. Die Natur ist ein strenger Richter und kein Vergehen läßt sie ungestraft. Hat man schwere Sünden an ihr begangen, dann setzt sie darauf in der Regel die Todesstrafe oder läßt zum warnenden Beispiel Verkrüppelung cintrcten. Kleine Ursachen zeitigen oft große Wirkungen. Die kleinste Oeffnung der Hautoberfläche genügt und schon dringen Krankheitserreger, die im Schmutz ihr Lager aufgeschlagen haben, in den Körper ein, um dort Infektionen schwerer Art hervorzurufen, die oft zum tödlichen Ausgang führen. Die Haut ist aber nicht bloß AusschcidungS-, sondern auch Atmungsorgan. Sie führt dem Körper ebenso Sauerstoff zu wie die Lunge. Wenn mehr als ein Drittel der Haut verletzt oder verbrannt wird, so kann die Funktion des Lebens aufhören. Daraus ersieht man ihre wichtige Funktion. Was ist zu tun, um die Haut stets reaktionsfähig zu erhalten? Man nehme täglich ein Schaff mit Wasser und Seife und wasche sich gründlich. Das ist alles. Man gehe niemals zu Bette, ohne die Hände, das Gesicht und den Hals vorher gewaschen zu haben; überhaupt alle Organe, die dem Staub ausgesetzt sind. Vor allem aber die Füße. Auf den Fußsohlen hat der Mensch mehr Poren als in der ganzen Körperhaut. Die Füße müssen immer Arbeit leisten, den Körper tragen, haben daher beständig die Ermüdungsstoffe auszuscheiden. Die lästigen und für die Umgebung widerwärtigen Schweihfüße sind nichts anderes als „Fußschnupfen" infolge von Unreinlichkeit und Verweichlichung. Im Sommer ein bißchen Kneippen, im Winter Wassertreten, bequeme Schuhe und poröse Socken tragen, verscheuchen den unliebsamen Gast bald. Aus grober Leinwand Hemd und Unterhosen tragen, empfiehlt sich besonders. Durch die weiten Maschen 1911 angenommenen Antrag vereinbart wurde, da§ ist hauptsächlich die Rücksichtnahme auf die niederen Kategorien. Es ist noch Zeit; das Schlimmste zu verhindern. Sie Lage der Portiere der Wiener Stadtbahn. Zu den Kategorien, denen dienstlich am meisten zugemutet wird, gehören unstreitig die Portiere der Wiener Stadtbahn. Den Dienst dieser _ Kategorie in einem Artikel zu beschreiben, ist unmöglich. Denn der Dienst ist in jeder Station so verschieden von der anderen, daß ihn in seiner Gesamtheit zu kennen fast eine Wissenschaft ist. Eines aber ^st dem Kenner klar: Der Dienst ist in den einzelnen Stationen nur deshalb so verschieden, weil der Dienst der Potriere den örtlichen Verhältnissen in den einzelnen Stationen möglichst an« gepaßt ist, was keinen anderen Sinn hat, als den, die Portiere möglichst viel auszunühen. Wie rücksichtslos dabei vorgegangen wird, "mag folgendes Beispiel beweisen. Eines Tages hatte die k. f. Direktion aus einem Vorfall, der sich ereignet hatte, ersehen, daß es notwendig ist, daß bei Nacht zwei Portiere in der Station sein müssen, während es vordem auch mit einem Mann getan war. Das war vor der Einführung der Nachtdienstzulage. Als dann die Nachtdienstzulage kam, wurde sofort wieder verfügt, daß nur ein Mann in der Station zu verbleiben hat. Alls diesem Beispiel ist ersichtlich, wie — objektiv die k. k. Direktion vorgeht, wenn es sich um das Wohl der Portiere handelt. Wäre die Nachtdienstzulage nicht gekommen, müßten noch überall ptoei Portiere die ganze Nacht in der Station anwesend sein. Weil sie kam, genügt auch einer. Dabei ist der Dienst so, daß cs zumeist für denjenigen, der nach Hause gehen mutz, damit er eben die Nachtdienstzulage nicht bekommt, eine Qual ist, nach Hause zu gehen. Um %1 Uhr in der Nacht kommt so ein Portier oft von der Station weg. Seiiv Einfünfte sind natürlich nicht derart, daß er sich gleich neben der Station eine Wohnung nehmen kann. Elektrische erreicht er auch ferne mehr und so heißt es denn laufen. Um halb 2 Uhr kommt er nach Hause. Um 6 Uhr früh muß er wieder mt Dienst sein, da heißt es spätestens um V46 Uhr früh von der Wohnung wieder in den Dienst laufen. Gute drei Stunden hat er geschlafen und soll schon wieder Dienst machen! Unter solchen Umständen ist jeder froh, wenn er in der Station verbleiben kann, denn er kann dann etwas länger schlafen und erhält die Nachtdienstzulage, während demjenigen, der nach Hause geht, die Zeit, die er aus und in den Dienst laufen muß, als — Ruhezeit angcrechnet wird, zufolge welcher Anrechnerei er dann eben keine Nachtdienstzulage erhält. Der Dienst wird im allgemeinen im 24/2Istündigen Turnus geleistet. Und das ist es, was den Dienst so. überaus anstrengend macht. Denn während des ganzen langen Dienstes gibt cs für den Portier kein Ausspannen. Schauen, Kontrollieren, Zwicken, Zwicken, Kontrollieren,-Schauen, das geht so ununterbrochen fort. Wenn so ein Portier ißt, brauchte er eigentlich drei Hände. Mit der einen hält er die Gabel, mit der zweiten das Häferl (von einem Teller ist natürlich feine Rede) und die dritte, die müßte die Zange halten. Da er aber nur zwei Hände hat und die Zange nicht auslassen darf, so kann er eben nicht der Häusleinwand kann die Luft ungehindert der Haut zufliehen und durch ihre Grobheit massiert und reizt sie beständig die Oberfläche zu neuer Tätigkeit und führt damit den zarten peripherischen Hautnerven beständig Blut zu. Dadurch wird der Hautnervosität vorgebeugt. Daß Frauen das „Selbstmörder-miedcr" nicht tragen dürfen, glaube ich als allgemein bekannt nicht erst erwähnen zu müssen. Mit einem Wort: Tue alles, was zur Reinheit führt, denn eine alte Kavalleriercgel sagt: Gut geputzt, ist das haM Futter. Daß die Fingernägel immer ordentlich beschnitten werden sollen, ist nicht nur eine ästhetische, sondern eine eminent hygienische Pflicht. Unter den Fingernägeln sammelt sich stets Schmutz an, und wird dieser durch Kratzen auf die anderen Hautpartien, insbesondere in die Naseübertragen, so erzeugt dies dann Eiterungen und Entzündungen. Der Mensch ist kein Raubtier, das lange Krallen benötigt und wie eine Parte unter denselben schwarze Ränder trägt. Was ein eingcwachsener Nagel bedeutet, der durch elende Pflege entsteht, wissen viele. Ebenso wie die Körperhaut muß die Kopfhaut und müssen die Haare gepflegt werden. Mindestens zweimal in der Woche muh der Kopf mit Seife gewaschen, ordentlich mit reinem Wasser abgespült und dann mit den Ballen und Daumen der Hände massiert werden. Wird das Haar etwas trocken oder struppig, so genügt es, es wöchentlich ein- oder zweimal mit reinem Olivenöl ein bißchen einzusettcn. Wer seinem Kopf diese einfache Pflege angedeihen läßt, wird, wenn ihn nicht typhöse Krankheiten befallen, sein Haar, den schönsten Kopf, schmuck, bis zum Tode behalten. Es wird eine Zeit kommen — und sie ist nicht allzufern — wo .Kahlköpfigkeit ebenso als Schande und schwere Vernachlässigung verurteilt werden wird, wie cs bisweilen schon bei der Nagel- und Zahnpflege geschieht. Die Zahnpflege ist nicht minder nötig für die Erhaltung der Gesundheit, wie die Hautpflege. Bis vor kurzem war die Zahnpflege ein Vorrecht der Reichen und Besitzenden und cs ist dies zum Großteil auch heute noch so. Bei den Reichen setzt die Pflege und Angewöhnung an dieselbe schon im zarte, sten Alter des Kindes ein. Die regelmäßige und fachmännische Untersuchung entdeckt den kleinsten Zahndcfekt, kann diesen Beheben und weiters vorbeugend cingreifen. Manche „Zahnruine" kann durch die Zahnheilkunde dauernd als guter Kauwerkzeug erhalten werden. Der Mangel an Aufklärung für die wichtigsten Konsequenzen der fehlenden Zahnpflege und die tristen materiellen Verhältnisse sind schuld, daß junge Arbeiterinnen und Arbeiter so zeitlich die Zähne verlieren. Zwei Reihen schöner Zahnperlcn heben oft ein sonst ganz unschönes Gesicht und machen dasselbe sehenswert. Umgekehrt verunstalten schadhafte und schlechte Zähne die schönsten Gcsichtsformen. Fast widerwillig blickt man auf einen Mund, dessen Zähne gleich den pgr Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50,000 Exemplaren. "WW tote ein Mensch essen, sondern muß nur schlucken. D i c Zuspeisen trinkt so ein Portier! Nur wenn die Portiere eine Ablöse eingeführt haben, das heißt, wenn diejenigen, die zu Hause sind und Ruhetag haben, die Ruhe unterbrechen, den weiten Weg von der Wohnung in den Dienst antreten und ihre dienstverrichtende Kollegen ablösen, nur dann kann der Portier wie ein Mensch essen. Er muß es aber auf Kosten seiner Ruhezeit tun: den nächsten Tag muß ja der, der -heute, um essen zu können, abgelöst worden ist, ablösen und damit seine Ruhezeit verkürzen. Auch muß so ein Portier das Essen meist kalt verschlingen, da es an Wärmevorrichtungen fehlt. Man sollte glauben, daß die Portiere, die ohnehin einen so schweren Dienst zu verrichten haben, zu keinem anderen Dienst herangezogen werden. Aber auch das geschieht. In einzelnen Stationen müssen die Portiere die Mgnaltafeln stellen. Und wenn sie diesen verschiedenen Anforderungen nicht so Nachkommen, daß alles klappt, dann sind sie, nach der Ansicht der Vorgesetzten, tadelnswert und erleiden Geldstrafen. Am allerunverantwortlichsten ist es aber, den Portieren Botengänge verrichten zu lassen. Wer die Verhältnisse der Wiener Stadtbahn kennt, der weiß, daß in der Regel zwei Dekoupierstühle vorhanden sind. Der eine steht auf der linken Seite des Bahnhofes, der andere rechts. Stur einem dieser Sti'u/e einen Portier -ieg-zuuehmen und den anderen allein den Dienst auf beiden Seiten verrichten zu lassen, scheint unmöglich zu sein. Und doch geschieht cs. Gänge auf die Post und für ien Herrn Vorstand müssen die Portiere verrichten. Der Diensthabende ist während der Zeit, während welcher der eine die Gänge zu besorgen hat, einfach der Verzweiflung preisgegeben. Wehe, wenn in solchen Momenten ein einfältiger, eingebildeter oder sonstwie Menschlichkeit und menschliche Klugheit nicht kennender, langweilig fragender Fahrgast daherkommt. Er bekommt von dem zu Haften gezwungenen Portier natürlich nicht so gemächlich umständliche Antworten, wie er es, der gerade nichts zu tun hat, wünscht, und Anzeige wegen ungebührlichen Benehmens der Portiere sind in solchen Fällen die Regel. Es ist aber auch keine Kleinigkeit, was so ein Portier da leisten soll. Er soll nach zwei Seiten hin Auskunft geben, verhindern, daß jemand auf den gefehlten Perron gelangt, dabei soll er die Karten revidieren, und zwar Tageskarten, Wochenkarten, Monatskarten, Vorverkaufs-und Schülerkarten, und das alles bei Zügen, die nur einige Minuten Intervall haben. Die Behandlung, die die Portiere seitens ihrer Vorgesetzten genießen, ist in einzelnen Fällen direkt infam. Mit einigen der Herren Vorgesetzten soll noch separat gesprochen werden. Zum Loben wird es dabei nicht viel geben. Sehr viel zu leiden haben die Portiere auch vom Publikum. Es ist ganz unglaublich, was manche Leute alles zu fragen haben, und es würde sich wirklich empfehlen, durch Anschläge oder dergleichen das Publikum darauf aufmerksam zu machen, daß cs an Die Portiere nur die allernotwendigsten Fragen in möglichst kürzester Form richten soll. Manche Fahrgäste sind direkt Plagegeister. Faßt man das alles zusammen und zieht man in Betracht, daß dce Portiere durchwegs wegen Krankheit von anderen Dienstposten abgezogene und zum großen Teil alte Männer sind, so muß man erklären, eine Aen-dentug des Dienstes der Portiere der Wiener Stadtbahn ist unbedingt notwendig. Trotzdem geschieht für die Ruinen der Wachau ausgehöhlt und verpestend kreuz und quer im Munde stehen. Dem Munde soll nur Schönes und Gutes entströmen, und wer seinen Mund zur Unratgrube macht, vergeht sich schwer gegen seine mit ihm verkehrenden Mitmenschen. Deshalb soll man einem Kinde niemals das Frühstück versehen, bevor es nicht gründlich Zähne und Mund gereinigt hat und es nicht früher zu Bette bringen, bis das Reinigen wiederholt wurde. Eine Zahnbürste, eine Schachtel Dr. HaiderS Zahnpulver (Schlemmkreide), im Notfall Seife, genügen, die Zähne vor zeitiger Fäulnis zu bewahren und zu konservieren. Alle anderen Mittel hiezu vermeide man. Das Ziehen der Zähne soll nur im äußersten Notfall vorgenommen werden, wenn Plombierung und andere Behelfe keinen Erfolg auf Erhaltung mehr versprechen. Durch häufiges Ziehen fallen die Wangen ein und geben dem Gesicht den Ausdruck des frühen Berwclkens und Alterns. Die Zähne sind die Mühlsteine der Nahrung. Je besser diese mahlen, desto leichter ist die Verdauung. Die Mehrzahl aller Magenerkrankungen — und das bestätigen uns alle Aerzte — kommen durch schlechte Verkleinerung der Spesen infolge schadhafter Zähne ober durch gänzliches Fehlen derselben her. Gut gekaut ist halb verdaut, sagt ein altes, stets wahres Sprichwort. Je älter der Mensch, desto bester muß er die Speisen für den Magen im Munde zubereiten, wenn eine gute Ausnützung und leichtere Verdauung, die vom Körper wenig Kraft fordert, vonstatten gehen soll. Dieser Uebelstand wird jetzt zum Teil durch kassenärztliche Einrichtungen, teils durch die öffentliche Fürsorge behoben. Unsere Ausschuhmitglieder in den Betriebskrankenkassen müssen daher in Ansehung des großen Wertes stets und immer-dar dafür eintreten, daß die Zahnheilkunde für die Mitglieder und ihre Familienangehörigen eingeführt werde. In den JnstruktionSstunden des Personals sollen mindestens jedes Quartal einmal von einem sachverständigen Arzt über „Haut-und Zahnpflege" -c. Unterweisungen gegeben werden. Dieser Unterricht müßte als ein Teil vernünftiger Personalpolitik ge-fordert werden, weil er Einfluß auf den Dienst und die Sozialfürsorge der Bediensteten ausübt. Eine ernste und gründliche Abhilfe auf diesem Gebiet wird erst dann Wandel schaffen, wenn im arbeitenden Volk selbst das Bedürfnis nach Zahnpflege geweckt sein wird und wenn es diese überall energisch fordert. Die besitzenden Klassen, die frei von materiellen Sorgen sind, haben weit mehr Sinn für Körperpflege als das Proletariat. Die Bedürfnisse des Proletariat nach Hygiene, nach Pflege der Schönheit, die gleichzeitig Kraft bedeutet, werden sich aber heben und steigern in dem Matze, als die gewerkschaftlichen Organisationen imstande sein werden, den Proletarier über die wirtschaftlichen Sorgen emporzuheben. Portiere nichts, und zwar zum Teil eben deshalb, weil sie meist alta Leute sind. Nicht etwa deshalb, weil die Direktion meint, daß die Alten die Mühsale besser ertragen, sondern deshalb, weil sich die Alten, die den Geist der neueren Zeit nicht mehr so recht in sich aufnehmen können, nicht zu wehren verstehen. Und wo sich Bedienstete ihrer Haut nicht selber erwehren, dort geschieht für sie nichts: das ist ein alter Erfahrungssatz. Wollen die Portiere, daß ihre Lage verbessert werde, dann muß mein ihnen zurusen: „Packt selber au! Wie du dich bettest, so wirst du liegen. Wohlan, bettet euch besser, wenn ihr jetzt schlecht liegt! Und solltet ihr dabei Hilfe brauchen, die wird euch schon werden. Schaffen aber müßt ihr für euch selber. Selbst ist der Mann! Und sogar unsere Frauen sind schon selbst; auch sie organisieren sich schon. Geht hin und lernt von ihnen und ihr werdet es nicht zu bereuen haben!"_____________ 3ut Frage der Stabilisierung der Arbeiter. Die Elcktrizitätsarbeitcr. II. Wir haben in dem Artikel unserer vorigen Nummer nachgewiesen, daß für die Elektrizitätsarbeiter nur 3 0 0 Arbeitstage bestehen können, beziehungsweise bestehen dürfen. Es ist demnach eine schon vorgenommene oder erst vorzunehmende Stabilisierung solcher Arbeiter ausschließlich, ob nun diese in der Zentrale selbst oder auf der Strecke beschäftigt sind, mit 300 Tagen feft-zusetzen, ein Prinzip, von welchem kein Jota nachgelassen werden kann, foferne alle die Rechte, die diesen Arbeitern zugute kommen, unverkürzt bleiben sollen. Seit Jahren aber reden wir stets von „Entrechtung" dieser Arbeiter. Wir reden deshalb davon, weil ihnen der Lohn verkleinert wurde, und trotz dieser Lohnverminderung ihnen noch der Sonntag als normaler Arbeitstag ausge-drängt wird, so daß sie bemüssigt werden, im Jahr 365 Arbeitstage zu haben. Wir reden davon, daß man ihnen die geleisteten Überstunden nicht bezahlt, was nun mit dem Wort: „Entrechtung" schon nicht mehr richtig ausgedrückt ist, sondern heißen soll, daß der von diesen Arbeitern durch geleistete Überstunden verdiente Betrag, der bei jedem Arbeiter in die Hunderte von Kronen geht, von der Staatsbahnverwaltung bewußt und schon lange Monate hindurch gewaltsam zurückgehalten wird. Wir sagten aber auch in unserem Artikel der vorigen Nummer, daß die zum Bewußtsein durchgedrungenen Arbeiter sich selber zu schützen befähigt sind, und gerade die Elektrizitätsarbeiter werden ihre Rechte entweder erkämpfen, oder sie werden jene Arbeitsstellen meiden, wo ihnen für ihre qualifizierten Leistungen nur finanzielle Schädigung und gewaltsames Unrecht geschieht. Denn es ist eine nicht zu leugnende Tatsache, daß es die Staatsbahnverwaltung mit einem hochentwickelten Arbeiterstand bei den Bediensteten der Elektrizitätsbetriebe zu tun hat, weil dieser Stand ungeachtet der vorzüglich erlernten Profession noch mit den Kenntnissen der Elektrotechnik ausgerüstet und in der Praxis einer besonderen Gefährdung des Lebens ausgesetzt ist, was zur Folge hat, daß das, was diese Arbeiter auf Grund ihres Könnens als spezielle Leistungen der Bahnverwaltung zu geben in der Lage sind, zweifach einzuschätzen ist, und zwar in professineller Hinsicht schon einmal doppelt wegen der Art ihrer fachtechnischen Ausbildung und zum ondernmcil besonders deswegen, weil sie durch die Art ihrer Leistungen und der an sie gestellten, von ihnen sicherlich jederzeit bewältigten Anforderung jene Stufe der Intelligenz entnehmen, wo auch Aufklärung und politische Reife zusammenfällt ! Dreihundert Arbeitstage also sind es, die nicht nur nach dem Gesetz und gerichtsordnungsgemäß, sondern auch nach der Qualität der Arbeitskraft und des Arbeitsprodukts für die Elektrizitätsarbeiter Geltung haben müssen, das heißt Arbeitstage, die nach dem Bi-linskischen Erlaß als feste Norm in der Stabilisierungsfrage an sich in Rechnung gezogen zu werden haben. Diese Tatsache ist unbestreitbar. Nun aber hat die k. k. Staatsbahnverwaltung mit dein Augenblick, als sie die Elektrizitätsarbeiter in ihr der Zeit und der Teuerung durchaus nicht entsprechendes und sogar der Qualität des von den Elektrizitätsarbeitern zu leistenden Arbeitsproduktes hohnsprechendes Lohnsystem eingeschoben hat, derartig niedrige Lohne festgesetzt, daß die Elektrizitäts-arbeitet mit dem 300sachen dieses auf kunstvoll schlaue Weise verminderten Taglohnes nicht einverstanden sein können. Demnach bestehen in Hinsicht finanzieller Berechnung des Arbeitsjahresverdienstes Schwierigkeiten, die die k. k. Staatsbahnverwaltung einzig und allein ihrem von ihr erstellten Lohnsystem zuschreiben muß, einem Lohnsystem, das wohl in keinem anderen Reiche so schändlich existiert, dem sie aber doch auch die Elektrizitätsarbeiter untergeordnet hat. Zur Gänze allerdings gelang das nicht und es mußte daher mit einem Teil der Elektrizitätsarbeiter vereinbart werden :daßdieüber 3 0 0 Arbeitstage hinausgehenden 65 freien Tage nunmehr mitbezahlt erscheinen. Dieses Übereinkommen ist ein ganz spezielles, das zwar nur einen Teil der Elektrizitätsarbeiter betrifft, dasaber, aufGrunddervorliegendenhoch-wichtigen Argumente, für alle Elektrizr-tätsarbeiter ausgedehnt werden muß und daher bei der Stabilisierung nicht übersehen werden darf! Und die Konsequenz dieser Abmachung ist aber auch durchaus logisch: es darf die finanzielle Berechnung des Jahresverdienstes nicht mehr auf Grund des 300fachen, sondern des 3 6 5-fachen Taglohnes erfolgen! Diese Erkenntnis ist durchaus nicht erst jetzt etwa reif geworden. Bei dieser Gelegenheit müssen wir das k. k. Eisenbahnministerium erinnern, daß während der nun abgelaufenen Funktionsperiode der Zentralpersonal, kommission das Mitglied Leopold Asböck folgenden Antrag stellte: nur Lokale» irr welchen der „Eisenbahner" ,.->f Seite ? r im. «/ „Das k. k. Eisenbahnministerium wird ersucht, alle in den elektrischen Zentralen beschäftigten Werfmänner, welche auf Grund eines 300fachen Taglohnes stabilisiert wurden, rückwirkend vom Tage der Ernennung zum Werkmann so vernickelt zu lassen, daß der Anfangsgehalt einem 365fachen Taglohn entspricht." Ueber drei Jahre ist es, daß dieser Antrag gestellt wurde. Seit über drei Jahren haben wir in verschiedenen Interventionen die Angelegenheit beim Eisenbahnministerium betrieben. Am 29. Juli 1911 hat Abgeordneter Genosse Tomschik den Eisenbahnminister in derselben Angelegenheit im Parlament interpelliert. Und wenn wir nun fragen, was in dieser Angelegenheit geschah, so erhalten wir die Auskunft, daß sich dieselbe noch im „S t a-d i u m des Studium s" befinde. Indessen läuft natürlich die angetane Schädigung der Entziehung der Ueberstundengelder täglich weiter und weiter. Hunderte von Kronen Schaden haben sich bereits bei jedem dieser betroffenen Arbeiter angehäuft und im Eisenbahmnini-sterium steht man kalt und gleichgültig im „Stadiu m des Studiums!" Es ist echte österreichische soziale Fürsorge, die man natürlich nicht durch die bürgerlichen Tagesblätter hinausposaunt. Aber der Vorgang des Eisenbahnministeriums ist um so bedauerlicher, als diese materielle Schädigung in die Verhältnisse der Elektrizitätsarbeiter so tief einschneidet. Die hier geschilderten, bis-nun noch geduldig ertragenen, weiter aber nicht mehr zu ertragenden Mißstände dürfen jedoch unter keinen Umständen noch länger anbauern. Eine Klärung ist nur möglich auf Grund der bargetanen Verhältnisse und jeder Elektrizitätsarbeiter ist^heute noch sicherlich bereit, auf die Einsicht der k. k. Staatsbahnverwaltung zu hoffen und an sie zu appellieren, es mögen endlich diese unseligen Zustande behoben werden. Allerdings wünschen die Elektrizitätsarbeiter, daß nur im gerechten Sinn entschieden werde und sie sind vollständig mit der Organisation einig, wenn diese ausspricht, daß _ es nur zwei Grundsätze sind, die in der Frage der Elektrizitätsarbeiter hinsichtlich ihres Arbeits» und Stabilisierungsverhältnisses eingenommen werden können. Diese zwei Grundsätze sind: 1. Die Elektrizitätsarbeiter zählen auf den Stand der in Hilfsan st alten beschäftigten Arbeiter, das heißt cs gelten hinsichtlich ihrer Arbeit und Arbeitszeiten die vom Gesetz vorgeschriebenen Arbeitstage (3 0 0), so daß ihre Rechte auf den freien Sonntag (Sonntagsruhe), beziehungsweise zu einem dieser Besti m-m u n g entsprechenden Ersatz und Bezahlung der geleisteten Ueber st unden g e< wahrt bleiben. 2. Die Stabilisierung der Elektrizitätsarbeiter erfolgt auf Grung des 3 6 5-fachen Taglohnes unter ausdrücklicher Wahrung ihrer unter dem 1. Punkt inbegriffenen Rechte. Nur wenn diese zwei Grundsätze, die ausführlich in den vorliegenden beiden Artikeln begründet sind, als Basis genommen werden, die Verhältnisse der Elektrizi-tätsarbeiter aus den k. k. Staatsbahnen endgültig zu regten, kann eine bindende Vereinbarung zwischen diesen Arbeitern und der k. k. Staatsbahnverwaltung getroffen werden. Die anderen lokalen Verhältnisse, die das auf der Strecke beschäftigte Personal betreffen, würde sich gewiß regeln lassen. Die Organisation wird die diesbezüglichen Forderungen der Elektrizitätsarbeiter in eine fest Norm bringen, sind es doch auch noch andere Fragen, welche außer der so dringenden Stabilisierungsfrage endlich einer Lösung zugeführt werden müssen. D i e Kraft der Elektrizitätsarbeiter aber muß sich derzeit in der Stabilisierungsfrage konzentrieren, denn diese Frage allein i st der G r u n d st e i n, auf welchem künftighin auf gebaut werden kann! _____________________________ F. S. Verhandlungen de» VII!. internationalen Transportarbeiter-kongresser. Abgehaltcn zu London am 26. August 1913 und den folgenden Tagen. Eröffnung des Kongresses. Der Kongreß wird am 26. August 1918 um _ % 11 Uhr vormittags eröffnet. Das Kongreßlokal befindet sich in der Caxton Hall, vormals das Stadthaus von Westminster. Reichstagsabgeordneter Schumann (Berlin) eröffnet den Kongreß und führt aus: Ich heiße die Kollegen aller Länder im Namen des Zentralrates der internationalen Transportarbeiter herzlich willkommen. Trotz aller entgegenstehenden Schwierigkeiten ist es uns gelungen, eine internationale Föderation ins Leben zu rufen. Mag auch noch manches an der Organisation zu wünschen übrig lassen, sie hat doch gezeigt, daß sie leistungsfähig ist, dem international koalierten Unternehmertum entgegenzutreten. Es ist nicht das erstemal, daß der Kongreß in London Zusammentritt. Hier steht die Wiege der Internationalen Föderation. Hier in London wurde der erste Kongreß abgehalten. Heute haben wir nahezu eine Million organisierter Transportarbeiter zu Wasser und zu Land in unserer internationalen Organisation. Aufgabe des Kongresses wird es sein, die Berichte der angeschlossenen Organisationen über ihre Tätigkeit in den letzten drei Jahren entgegenzunehmen, zu beraten, nach welcher Richtung hin unsere Organisation verbessert werden kann, wie sie ausgebaut werden muß, um überall ratend und helfend einzugreifen. Unsere internationale Bewegung hat befruchtend auf die Organisationen in den verschiedenen Ländern gewirkt. Sie hat die Entwicklung zur Einheit gefördert, die so notwendig ist, in Anbetracht der Tatsache, daß das Unternehmertum seine Organisation immer mehr zentralisiert und über die Landesgrenzen ausdehnt. Es muß unsere Aufgabe sein, unsere internationale Organisation immer kampffähiger und schlagfertiger zu gestalten. Die Internationale TranSportarbeiterföderatwn wurde im Jahre 1897 in dieser Stadt gegründet. Unsere englischen Kollegen können stolz auf den Anteil sein, den sie an diesem Werk gehabt haben. Unser aller Wunsch wird sein, daß die Internationale Transportarbeiterföderation gefestigt und gekräftigt aus diesem mrflieat! ’W y /Seite 4 Wien, Mittwoch fipngreß hervorgehen wird. Im Namen des Zentralrates der Internationalen Transportarbeiterfödcration heiße ich Sie alle zu diesem Kongreß herzlich willkommen. (Lebhafter Beifall.) Delegierter Ben Tillet (London) begrüßt die Delegierten im Namen der englischen Kollegen: Diese Bewegung, der wir angehören, die Europa und Amcrika^umsaßt, kann wohl eine Weltbewegung genannt werden. Die Kapitalisten der Transportindustrie, gegen Lie wir kämpfen müssen, stellen wohl die mächtigste Körperschaft dar, die das Geld zu schaffen fähig ist. Sie bekämpfen uns geschlossen überall, bei allen Streiks und Aussperrungen, in welchem Lande diese auch stattfinden mögen. Sie beherrschen auch die Negierungen und können diese bewegen, Militär gegen streikende Arbeiter aufmarschieren zu lassen. Während der letzten großen Lohnbewegungen in Großbritannien haben die Regierenden mehr Gewalttätigkeiten gegen die Arbeiterschaft verübt als in irgeneinem anderen Land. Ich kann diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne des großen Führers August Bebel zu gedenken, den wir vor kurzem durch den Tod verloren haben. Durch seine große Aufrichtigkeit, seinem hohen Idealismus inspirierte er nicht allein die Bewegung Deutschlands, sondern auch die aller anderen Länder. Er war einer der ersten, der die hohe Bedeutung der Emanzipation der Frau im Befreiungskampf der Arbeiterbewegung erkannte und der mit glühender Seele für den Völkerfrieden und die Völkerverbrüderung stritt. Wie vermissen unseren teuren Toten schmerzlich in diesem Kampf gegen die Kriegshetze und Volksfeinde, den wir in allen Ländern führen müssen. Was unser Freund Liebknecht vor einiger Zeit über die Treibereien der RüstungSkapitalisten vortrug, findet auch bei uns und in anderen Ländern sein Gegenstück. Auch wir haben neben unserem Reederkartell ein Panzerplattenkartell, vor dem die Regierung sich fürchtet und deren Agenten die Presse bearbeiten und zum Krieg gegen Deutschland aufhetzen, während die deutschen Hetzer ihrerseits zum Krieg gegen England auf- fordern. Ich möchte, daß unsere Föderation stark genug werde, um Kriege zu verhindern, Latz wir, wenn die Zeit kommt, einen Streik zur Verhinderung des Krieges erklären können. Man glaubt im Ausland vielfach, wir leben hier in England unter der Regierung einer philantropischen Despotie, die uns jede Bewegungsfreiheit erlaube. Gewiß können wir so ziemlich alles reden, was wir wollen. Aber sobald es zum Handeln kommt, dann zeigt sich, wie beschränkt unsere Freiheit ist; dann kommen die Polizeiknüppel und der Säbel und die Flinte des Soldaten zum Vorschein. Ich bin stolz darauf, daß meine Organisation die Mitbegründerin der Internationalen Föderation ist, dessen ältestes Mitglied ich hier bin. Ich danke den Kollegen vom Zentralrat von ganzem Herzen für die geschäftskundige und gewissenhafte Weise, in der sie bisher die Angelegenheiten der Föderation verwaltet haben. Seit dem letzten Kongreß haben wir uns in Großbritannien zu einer Landesföderation zusammengetan, und ich hoffe, auf dem nächsten Kongreß berichten zu können, daß in Großbritannien aus der Föderation eine Verschmelzung geworden ist, wie in Deutschland. Es freut mich, konstatieren zu können, daß die britischen Transportarbeiter heute mehr Interesse an der internationalen Bewegung haben als früher. Was auch die Veränderungen sein mögen, die wir in unserer Verwaltung vornehmen werden, so werden die Geschäfte hoffentlich dennoch wie bisher in derselben geschäftskundigen und gewissenhaften Weise geführt werden. Ich heiße im Namen der britischen Transportarbeiter die Kameraden aller Länder aufs herzlichste willkommen. Wir haben schwere Kämpfe hinter uns und schwere Kämpfe stehen uns bevor. Mehr denn je ist man geneigt, gewalttätig gegen uns vorzugehen. Ich beanspruche für mich und meine Freunde das Recht, der Gewalttätigkeit der Regierung mit Gewalt zu begegnen. Das soll keine Drohung sein, aber das ist die unabwendbare Entwicklung, wenn die Regierenden nicht damit aufhören, streikende Arbeiter durch Polizei und Militär nieder» knüppeln und niederschießen zu lassen. Wir bilden eine große brüderliche Gesellschaft, die die Bande der Nation und der Rasse durchbrechen. (Lebhafter Beifall.) Der Vorsitzende dankt dem Delegierten Tillet für die herzliche Begrüßung des Kongresses. Tillets Worte über Bebel haben auf die deutschen Delegierten den tiefsten Eindruck gemacht. Keine Arbeiterklasse kann einen so schweren Verlust erleiden, als wie die deutsche durch den Tod Bebels erlitten hat. Das Proletariat der ganzen Welt empfindet den Verlust mit, denn Bebel hat nicht nur für Deutschland gelebt, sondern für das ganze internationale Proletariat, und darum wird sein Andenken überall in Ehren gehalten werden. Im Namen der französischen Delegierten schlicht sich Delegierter Bridögaray (Paris — Eisenbahner) den Worten Tillets über Bebel an. Delegierter A p p l e t o n (Sekretär de» Britischen Ge-werkschaftsbnndes) begrüßt den Kongreß im Namen seiner Organisation, die sich aus 160 verschiedenen Gewerkschaften mit 873.000 Mitgliedern zusammensetzt. Wir vertreten denselben Gedanken wie Sie. Wir sind wie Sie für den Zusammenschluß der Organisation und gegen die Einzelaktion. Auch wir haben erkannt, daß wir unsere Tätigkeit über die Landesgrenzen hin-auötragen müssen. Was der Arbeiterbewegung nottut, ist ein weiter Blick, eine größere Intelligenz und tiefere Bildung in den Reihen unserer aktiven Mitglieder. Wir könnten schon heute den Kapitalisten manche Betriebe aus der Hand nehmen und sie im Interesse der Arbeiterklasse verwalten, als Stufe zu dem Gesellschaftszustand, in dem jeder, der arbeiten will, das vollkommenste Leben nnd Tas höchste Maß des möglichen Glücks genießen kann. Glauben Sie nicht, daß wir nicht mit ganzem Herzen bei Ihnen sind, weil meine Rede kurz ist. Ich halte mehr vom Handeln als vom Reden. Es wird mich stets freuen, an Ihren Zusammenkünften teilzunehmen und ich wünsche Ihren Beratungen vollsten Erfolg. (Lebhafter Beifall.) Delegierter Williams (London) heißt den Kongreß im Namen der Britischen Transportarbeiterföderation und des Londoner Distrikts herzlich willkommen. Ich wurde Sekretär der TranSportarbeiterföderation zu einer Zeit, als wir in London einen großen Kampf zu bestehen hatten. Das brachte mich sofort in Berührung mit der internationalen Bewegung. Durch die Vermittlung des Internationalen Sekretariats der gewerkschaftlichen Landeszentralen wurden wir von unseren ausländischen Brüdern in jenen schweren Zeiten mit 4000 bis 5000 Pfund Sterling unterstützt. Wir danken unseren Kameraden dafür. Ich möchte auch den deutschen Kollegen für den überaus freundlichen Empfang danken, den sie mir bei meinem Besuch Deutschlands zuteil werden liehen. Leider haben wir hier in London keine so schönen nnd imponierenden Gewerk« schaftsgebände, wie Sie in Deutschland. Mögen unsere Beratungen vom Geist der Einigkeit geleitet sein. Wir leben in schweren Zeiten, wir haben die vereinigten Kapitalisten der Transportindustrie gegen nns. Lassen Sie uns insbesondere darauf achten, dah wir uns nicht mit politischen Fragen befassen, wodurch unsere wirtschaftliche Tätigkeit gehindert werden könnte. Unsere internationale Bewegung ist noch in den Kinderschuhen. Hoffen wir, daß dieser achte Kongreß ein Markstein in der Geschichte unserer Bewegung wird. Der Kongreß konstituiert sich. Schumann (Berlin), LinLlcy (Schweden) und GoSling (England) werden zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt. Gosling wird sein Amt erst am Donnerstag an-treten, da er bis dayin an einer wichtigen Sitzung des parlamentarischen Komitees in Manchester teilnimmt. Als Tagungszeit werden die Stunden von 10 bis 1 und von 3 bis 6 Uhr festgesetzt. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird ein Komitee ein* j gesetzt, das die Anträge zu beraten hat, die sich aus eine Ab-| änderung der Geschäftsordnung beziehen. Das Ergebnis soll dem nächsten Kongreß unterbreitet werden. Das Komitee setzt sich aus je einem Mitglied der fünf Gruppen der verschiedenen | Nationen, den Antragstellern und einem Vertreter des Zentralrates, zusammen, und zwar aus Lindlcy (Schweden) als Antragsteller, Döring voin Zentralrat, Rivclli (Italien), Cathry (England), Mahlmann (Antwerpen), Gulbrandson (Schweden) und Schwab (Wien). Die englische Delegation beantragt den Ausschluß der Presse mit dem kurzen Hinweis, daß „ernste Gründe dafür vorhanden seien". F o r st n e r (Wien) bekämpft den Antrag mit aller Entschiedenheit. Wir haben bei unseren Verhandlungen die Oeffentlichkeit nicht zu scheuen. Ja, wir sind es unseren Kollegen schuldig, vor aller Oeffentlichkeit zu verhandeln. (Leb-• hafte Zustimmung bei der Mehrheit des Kongresses.) G u i n ch a r d (Paris) schlägt vor, die Arbeiterpresse zuzulassen, die bürgerliche aber auszuschließen. Für den Antrag der Engländer stimmen 10, für den Antrag der Franzosen 24 Delegierte. Die Anträge werden damit abgelehnt und mit 20 Stimmen die volle Oeffentlichkeit beschlossen. Signorino (Mailand [Eisenbahner-]) beantragt, Italienisch und Spanisch als gleichberechtigte Kongrehsprachen zuzulassen. Der Kongreß beschließt, an der Dreisprachigkeit der Verhandlungen festzuhalten, den italienischen und spanischen Delegierten aber ausnahmsweise zu gestatten, wichtige Anträge in ihrer Landessprache zu begründen. Begrüßungstelegramme sind eingetroffen von den Transportarbeitern Rumäniens und den Eisenbahnern Spaniens. Der Kongreß setzt sich aus 61 Delegierten und 5 Mitgliedern des Zentralrates zusammen. Vertreten waren: England (Eisenbahner, Seeleute, Schiffer, Hafen- und Transportarbeiter), Amerika (Seeleute), Belgien (Eisenbahner, Dockarbeiter, Schiffer, Hafenarbeiter), Frankreich (Eisenbahner, Dockarbeiter, Seeleute, Transportarbeiter), Finnland (die vereinigten Organisationen der Transportarbeiter), Dänemark (Eisenbahner, Seeleute, Dockarbeiter), Holland (Eisenbahner, Seeleute, Dockarbeiter, Transportarbeiter), Deutschland (die vereinigten Transportarbeiter aller Kategorien), Norwegen (Seeleute, Dockarbeiter), O e st e r r e i ch (Eisenbahner, vertreten durch die Genossen Josef Schwab, Josef Tomfchik und Rudolf Müller, Wilhelm B r o d e c k y und Karl B e r a n, und die vereinigten Transportarbeiter, vertreten durch die Genossen Gustav F o r st n e r und Karl Weigl), Schweden (die vereinigten Transportarbeiter),S chw eiz(Eisenbahner,Transportarbeiter), Spanien (Eisenbahner) und Rußland (Seeleute). Vertreten sind 700.000 Mitglieder. Die Tagesordnung des Kongresses lautete: 1. Eröffnung und Konstituierung des Kongresses. 2. Bericht des Zentralrates: fi) allgemeines und Kasse; d) organisatorische und taktische Fragen; c) Presse und d) Anträge. . 8. Die rechtliche Stellung der Angestellten und Arbeiter in den Verkehrsbetrieben. 4. Schiedsgerichte für Arbeitsstreitigkeiten. 5. Wahlen und Bestimmungen des nächsten KongreßorteL. Nachmittagssitzung. Der Bericht deS Zentralrates. Der Sekretär Genosse I o ch a d e der internationalen Transportarbeiterorganisation legt einen ausführlichen gedruckten Bericht vor. Der Bericht des Zentralrates bespricht zunächst die Lage des Wirtschastsmarktes in den letzten drei Jahren und weist darauf hin, daß die nahende Krise viele Abwehrkämpfe nötig machen wird. Der Bericht würdigt die großen TraiiS-poriarbeiterftreiks der Berichtszeit, stellt den großen Einfluß des marxistischen Sozialismus auf die Entwicklung des deutschen Gewerkschaftswesens fest und vergleicht das gewerkschaftliche Zusammenwirken der englischen Arbeiter mit dem festen Bande, das die deutschen Gewerkschaften umschlingt. Nur so ist es zu verstehen, daß die Engländer bei zweieinhalb Millionen Organisierten 1012 schon nach einem sechswöchigen Kampf von 60.000 Streikenden die internationale Solidarität anrufen mußten, während die Deutschen, auch wo sie mehrere Hunderttausende von Mitgliedern monatelang im Kampfe hatten, das Ausland nicht in Anspruch nahmen. Der Bericht bespricht dann den Gegensatz zwischen deutscher und französischer Kamps-methode, zwischen einem starken Zentralismus und einem ohnmächtigen Syndikalismus, bfc in Paris die schlechtesten Ar-beitsverhältnisse dulden muß. In England hat man in den letzten Jahren syndikalistische Massenaktion mit zentraler Organisationsform kombiniert, womit man große Erfolge erzielte, freilich nur unter günstigen Umständen der äußeren und inneren Politik, der Kriegsgefahr und der Herrschaft der liberalen Mittelpartei, während zum Beispiel der unter nicht so günstigen Umständen unternommene Kamps im Londoner Hafen trotz der Unparteilichkeit der Regierung mißlang. Auf solche günstigen Umstände aber kann man um so weniger in Ländern bauen, Ivo die Bureaukratie und die Maschinengewehre regieren, wie in Deutschland und schließlich auch in Oesterreich. Die Auffassung der Arbeiter selbst ist ebenfalls von großer Bedeutung und deshalb erlahmen die deutschen Gewerkschaften nie in der täglichen politischen und gewerkschaftlichen Organisationsarbeit. — Der Bericht bespricht dann die technische Entwicklung und die Verbreitung arbeitsparender Maschinen, insbesondere im Eisenbahnbetrieb, in der Fischerei, in der Hafen-arbeit, beklagt dann den geringen Fortschritt der Hygiene auf den Eisenbahnen, im Schissswesen steht cs damit noch schlimmer. Die Fortschritte der RettungScinrichtungen wurden auf der Dresdner Hygieneausstellung vorgeführt. Noch wenig ausgebildet ist der Rettungsdienst bei Unglückssällen in den See-handelshäsen. Von großen Kämpfen neniit der Bericht den der Seeleute auf den großen Seen Nordamerikas, die aufeinanderfolgenden Eisenbahnerstreiks in England, in Kanada, in Bosnien, wo durch das instruktionSmähige Arbeiten (passive Resistenz) kolossale Verspätungen und ein völliges Durcheinander hervorgcrufcn wurden. Trotz aller Verschärfungen der Dienstordnung erlangte das Personal schließlich doch erhebliche Zugeständnisse und die Anerkennung der Organisation. Freilich hat der Belagerungszustand während der Skutarikrise den Zustand wieder verschlechtert. Der Bericht erwähnt dann den Streik von ganzen 141 Kohlenarbeitern in Berlin, der zu der Moabiter „Revolution" und den unvergeßlichen Taten der Berliner Polizei geführt hat. In Warschau streikten die Straßenbahner, während in Dänemark ein Seeleutestreik durch den Rücktritt des Scharfmachers Kronman vermieden wurde. Der gewaltige Eisenbahnerstreik in Frankreich ist noch in allgemeiner Erinnerung. Im Verkehrsgewerbe Neuyorks gab es gewaltige Streiks, in Konstantinopel erlangten die Kohlenarbeiter zwar einige Zusagen, aber die Tyrannei der jungtürkischen Behörden brachte sie um den Erfolg. So bespricht der Zentralrat alle Kämpfe, die im Transportgewerbe der Kulturstaaten in den letzten Jahren geführt wurden, und analysiert überall die dabei befolgten Methoden, um immer wieder zu dem Schluß zu kommen, daß nur streng disziplinierte, starke Gewerkschaften die Arbeitersache vorwärtsbringen können, 10. L>eptembcr 1913 Nr. 26 ,, — ■ —— 1» Heber die Entwicklung der Internationalen Transportarbeiterföderation wird berichtet, daß sie heute in 18 Ländern 50 Organisationen mit 881.050 Mitgliedern, in Wirklichkeit sogar schon über eine Million Mitglieder zählt, das ist fast doppelt so viel als vor drei Jahren. An der Spitze steht der Deutsche TranSportarbeiterverband mit 231.400, der englische Eisenbahnerberband mit 180.000, die englische Transport-föderation mit 150.000, der österreichische Eisenbahnerverband mit 55.000, der spanische Eisenbaknerverband mit 40.000, der italienische mit 25.000, der französische mit 22.000 und der schwedische mit 21.000 Mitgliedern. Der Redner fügt dem schriftlichen Bericht mündlich folgendes hinzu: Werte Kongreßmitglieder! Nach einer längeren Zwischen. Pause sind wir wieder einmal aus allen Ländern versammelt, um hier an der GeburtSstätte unserer internationalen Föderation über neue Mittel und Wege zur Durchführung unseres Programms zu beraten. Damit soll nicht gesagt sein, daß die bisher angewandten Mittel schlecht geworden oder veraltet sind; im Gegenteil, wir sind in der getreuen Befolgung aller in unserem Programm ausgestellten Grundsätzen groß und stark geworden. Unser Programm ist das Resultat von sieben Kongressen, die dem heutigen Kongreß in einem Zeitraum von 16 Jahren, also seit 1806, vorausgegangen sind. Unsere internationale Föderation hat Zeiten der schwersten Krisen durchmachen müssen, Zeiten, in denen es fraglich schien, ob sie überhaupt noch existierte. Aber auch über diese Sturm- und Drangperiode sind wir hinweggekommen. Nur die älteren Kameraden unter uns wissen, welche Schwierigkeiten zu überwinden waren, um das zu erreichen, was wir heute in der I. T. F. (Internationale Transportarbeiterföderation) verkörpert sehen. Ich hebe dies deshalb besonders hervor, weil hier eine Anzahl Vertreter anwesend sind, die erst in den letzten Jahren zu uns kamen, also nicht wissen können, wie die Entwicklung der I. T. F. Schritt für Schritt vor sich gegangen ist. Diese Entwicklung ist das Resultat einer jahrelangen zähen und planmäßigen Arbeit, nicht nur des Zentralrates, sondern aller Kameraden, die im Vordergrund der internationalen Bewegung standen. Deshalb bitte ich alle die Vertreter, die heute zum erstenmal unter uns sind, die geleistete Arbeit zu respektieren. Unsere internationale Föderation blickt doch immerhin auf eine Vergangenheit zurück und ihr Programm ist aus den Verhältnissen heraus entstanden. ES sollte daher möglichst vermieden werden, cm dieser Grundlage zu rütteln, wenn nicht die unbedingte Notwendigkeit dazu vorliegt. (Zustimmung.) Wir können alle auf den Bau stolz sein, den wir errichtet haben. Seit 1010 hat sich die I. T. F. beinahe verdoppelt. Am 1. Juni 1010 zählte sie 42 Organisationen mit 467.918 Mitgliedern in 16 Ländern. Heute 50 Organisationen mit 881.950 Mitgliedern in 18 Ländern. Die Mitgliederzahl ist also um 414.032 gestiegen. In der Berichtsperiode haben sich 16 Organisationen mit 246.734 Mitgliedern der I. T. F. angeschlossen; ausgeschiedcn sind zwei Organisationen mit zusammen 2800 Mitgliedern. Interessant ist die Zusammensetzung der internationalen Föderation nach ihren Berufsgruppen. Soweit cs möglich war, fest-zustellen, wieviel Mitglieder den in der internationalen Föderation befindlichen Berufsgruppen angehören, haben wir es versucht. Die Zahl der Eisenbahner stieg seit 1910 von 266.516 auf 378.188, der Straßenbahner, Fuhrleute und anderer Transportarbeiter von 89.016 auf 241.006, der Hafenarbeiter, Binnenschiffer und Flößer von 84.536 auf 169.883, und der Seeleute von 27.850 auf 92.873. Hieraus ergibt sich, daß die Gruppe der Eisenbahner um ctloa 30 Prozent zugenommen hat, die Gruppe der Hafenarbeiter hat sich verdoppelt, die Gruppe der Transportarbeiter und Seeleute verdreifacht. Die Gruppe der Eisenbahner ist vorläufig noch die stärkste in der internationalen Föderation, aber sie wird bald durch andere Gruppen, die sich in einer rapiden Entwicklung befinden, wahrscheinlich überholt werden. Den Hauptanteil an der Zunahme der Gruppt Eisenbahner haben die Eisenbahner in Großbritannien und Spanien. Hier in Großbritannien schloßen sich drei Organisationen zu einer Einheitsorganisation zusammen, in der National Union of Kailwaymen, die heute über 200.000 Mitglieder zählt. ES stehen nur noch die Lokomotivführer und Heizer in der Associated Socicty mit etwa, 20.000 Mitgliedern und die Railway Clerks mit 12.000 Mitgliedern außerhalb der Union. Erstere wünschten ein förderatives System an Stelle einer Einheitsorganisation, letztere hielten einen Anschluß noch für verfrüht. Alle drei Organisationen wirken in wichtigen Fragen jedoch zusammen. So zeigt sich uns die Eisenbahner-bewegung in Großbritannien in einer Geschlossenheit, wie sie kaum in einem anderen Lande erreicht wird. Und Spanien? Ich hätte cs vor Jahren nicht für möglich gehalten, in diesem Lande, das seit Jahren unter der Herrschaft der Klerikalen stand und von einer reaktionären Regierung geleitet wird, überhaupt eine Eisenbahnerorganisation zu schaffen. Ich mußte zu diesem Glauben kommen, weil die Organisation, die vor einem Jahrzehnt bestand und ihren Sitz in Barcelona hatte, in einem verunglückten Streik vollständig vernichtet wurde. Trotzdem gelang cS den unermüdlichen Bemühungen der Kameraden Barrio und Cordoncillo, die hier sind, in ganz kurzer Zeit eine Organisation von 70.000 Mitgliedern zu schaffen. Was mich aber am meisten freute, wer, daß diese Organisation durch ihr Statut bestimmte, sie habe sich sofort der I. T. F. aiizuschließen. Heute gehört sie mit 40.000 Mitgliedern ihr an. Ich glaube Ihnen allen aus dem Herzen zu sprechen, wenn wir den beiden Kameraden für ihre Arbeit die vollste Anerkennung des Kongresses aussprechen. (Lebhafter Beifall.) Der Kamerad Barrio steht an der Spitze der spanischen Gewerkschaftsbewegung. und ich wage deshalb zu hoffen, daß er es fertig bringt, in der nächsten Zeit auch eine tüchtige Organisation unter den Transportarbeitern, Hafenarbeitern und Seeleuten zu schaffen. Unserer Unterstützung wäre er dabei sicher. (Fortsetzung folgt.) über die nnt Dienstag den 1. April 1913 stattgefundene Beratung der Pcrsorialkomunssion der Südbahn, Scktiov. für Diener, Gruppe der übrigen Dienstzweige. Bei der am Dienstag den 1. April 1918 im großen Sitzungssaal der Generaldirektion der Südbahn in Wien statt, gefundenen Sitzung der Personalkommission der Südbahn, Sek-tion für Diener, Gruppe der übrigen Dienstzweige, waren an-wesend: der Vorsitzende der Personalkommission, administrativer Direktor Dr. Gustav Fall, der Vorsitzendestellvertreter der Personalkominission, Zentmlinspektor und Direktionssekretär Dr. Moritz Leonore Domen eg o, der Sekretär der Personalkommission, Bahnselretär Dr. Albert Grabscheid, die Personalreferenten August Meister, Oberinspektor und Vorstand der Materialverwaltung, Wenzel H a w l i s ch, Oberinspektor und Bureauvorstand, Emil Edler v. B l u m f e l d, Oberrevident, Franz P ö l l e r i tz e r, Inspektor und Bureauvor-stand, Dr. Wilhelm S t e n n e r, Bahnsekretär und Bureauvorstand, Karl Rupp recht, Oberinspektor und Bureauvorstand. Heinrich Jacobi, Inspektor und Bureauvorstand; als Schrift-sichrer: Dr. August W c i f s c I, Bahnkonzipist, Dr. Oskar £ I) a r I c m o u t, Bcchnkonzipist; die gewählten M i t-g l i e d c r der Personalkominission: Thomas 6 a ch I, Kanzlei, dicncr, Karl B o n t a d i, Kcmzlcidiencr und Johann L u-c z e n s k y, Magazinsaufseher; ferner als E x p e r t e der g e-wählte Ersatzmann der Pcrsonalkommission Kari Dietsch, Drucker in Wien. Nr. 26 Wien, Mittwoch Nach Begrüßung Lurch beit Zetttralinst>ektor Dr. So» m en cgo stellt der Sekretär der Petsonalkommissioii die Präsenzliste fest und konstatiert die ordnungsmäßige Konstituierung der Persomilkommission. Ue6cr Aufforderung des Zentralinspektors Dr. Dome-n ego tuer'oeri. dis Personalkommifficmsmitgli eder ©acht und Bontadi vinftimmig zu Verifikntoren gewählt. Dieselben 'nehmen das Mandat an. UuDei" Antrag der PersonalkominissionsimtgNeder tblrb der gewählte Ersatzmann Karl Di et sch, Drucker in Wien, als Experte zugelassen. Die Personal?ommiMonSmitglie8er schlagen folgende Tagesordnung vor, die vom Präsidium angenommen wird: 1. Ernennung von Kanzleidi enern zu Kanzleigehilfen. 2, Forderungen der Drucker. 3. Abschaffung der Reinigungsarbeiten bei den Kanzleidi enern und Druckern. 4. Eventuelles. I. Crnennnng von Kanzleidienern zu Kanzleigehilfen. Die Pcirsoriakkonimiffionsmitglieder Scchl, Bon-tad i und ,Lu>cz en8kY begründen das vorliegende Petit unter Hinweis auf mehrere Staatsbahndirektionen. Bahn» ft'ircfitr Dr. Gr ab scheid verliest die letzte über die Petition mit Er:.!-nr!U»fl von Äanzleidienern zu Kanzleigehilfen et« gmtgcnc Entscheidung des Herrn Generaldirektors: „ÄmizTetbiener, Mc vorwiegend über den Rahmen der üblichen «anzleidienertätigkeit hiiraitSreichcnde Geschäfte be-iforgeri ausnahmsweise auch anderen verdienten Kanzlei-Menent, können die Vorteile dcS Kanzleigehilfenschemas, und zwar ohne Emetmung zu Kanzleigehilfen, dadurch zugewendet werden, daß ste schon nach dreijähriger Wartezeit in der Ge-h alt stufe von 1G00 Sir. zur auhertourlichen Vorrückung in die Gehaltstufe von 1700 Str. vorgeschlagen werden und nach frühestens dreijähriger Wartezeit irt der Gehaltstufe von 1700 Kronen eine in die Pension anrechenbare Personalzulage von j 100 Kr. und ein* in die Pension nicht einrechenbare Personal-zulagc im Betrag der jeweiligen, Quartiergelddifferenz zwischen l den Gehaltstufen von 1700 SVr. und 1800 Kr. erhalten. Hebet ; diese Verfügung kann nicht hinausgegangen werden." Personalkonimissionsmitglied 6 ach I erklärt, daß bei iden 'k. 1 Staatsbahnen die Rangierungsarbeiten in der Ein« nnhmcnkonirolle von Diurnisten, Unterbearnten und von Beamtinnen besorgt würden, denen Kanzleidiener nur zugeteilt seien: bei uns dagegen würden die Rangierungsarbeiten aus-j'chliciuiti) von Kanf,leidienent besorgt. Er schildert hierauf ausführlich die Tätigkeit der Kanzleidienet unserer Einnahmenkonirolle. lieber eins Anfrage des Dr. Gr ab scheid erklärt daS Personalkommissioiismitglied Bontadi, daß qualifizierte i Arbeiten auch von Kanzleidienern anderer Direktionen in den : Registraturen und Expediten verrichtet würden. Experte Di et sch erklärt, daß im Vorjahr festgestellt wurde, daß bei folgenden Abteilungen qualifizierte Arbeiten von Kanzlei» inettem verrichtet würden: ?», F, Fd, A, 01, Z und E/I. Personallommissionömitglied Luezensky behauptet, daß auch die Kanzleidiener der Materialmagazine qualifizierte Arbeitern verrichten. Bei den Staatsbahnen würden ihre Arbeiten als qualifizierte anerkannt. Oberinspektor Meister erklärt, daß diese Arbeiten nicht als qualifizierte bezeichnet werden 'können. Sie würden auch von Arbeitern ausgeführt, und jeder körnte sie machen, der mtr lesen und schreiben könne. Personal» °kommifsionSmitglied ©acht behauptet, dah manche Kanzleiexpedienten bei ihrem Eintritt viel geringwertigere Arbeiten verrichtet hätten als die Kanzleidiener; viele Kanzleidiener lümtfen stenographieren rutd ntaschmschreiben. Hebet eine An-fta** des Experten Dietsch, wieso im Vorjahr Wagen» fchtcipcr zu, .kanzleigehilfen ernannt wurden, erteilt Doktor «r«b scheid die notigen Aufklärtmgen. PerfonalkommissionS-mt^licb Lnczensky weist darauf hin, daß bei der Ma-.jchinetiiireftion ein Kanzleidiener zum Kanzleigehilfen ernannt wurde.. Oberinspektor Rupprecht und Bahnsekretär Doktor Gra?»scheid klären den Fall dahin auf, daß beim Inspektor^ Innsbruck eine frei gewordene Kanzleigehilfenstelle mit einem enj sprechend vorgebildeten Kanzleidiener der Werkstätte Innsbruck besetzt wurde. Persoualkoinmissionsmitglied Bontadi verliest hierauf die ganze Eingabe vom 26. Oktober 1910, worin die von den Kanzleidienern der Einnahmenkontrolle cruS» zuführenden Arbeiten genau auSeinandergefetzt werden. Die Personalkommission hält das im Betreff Bezeichnetc Petit aufrecht. II. Forderungen dttr Drucker. Dahnsekretär Dr. Gr0 an Sonn» und Feiertagen wird unter Berufung auf zwei Entscheidungen aus dem Jahr el912 abgelehnt, wonach die Entschädigung für besondere Mehr» Icifhmgett der Diener mit BO H., beziehungsweise eventuell mit 00 H. per Stunde festgelegt wurde, gleichgültig, ob die lieberstunden an Werktagen oder an Sonn- und Feiertagen geleistet werden. Gowcit diese Petition die Abschaffung des Feiertag-*> T i'1- »»ehriffi, wubrde dieselbe bereits mit einer Entscheidung fifiy divt C.'.^vc 1011 abgelehnt, welche lautet: D't ;i:iriagSbienst bleibt in seinem derrnaligen Umfang (doy ist in der Autograpyiedrnckerei jeweils für die Hälfte des Personals, und zwar von 8 bis 12 Uhr, in der Fahrkarten« MserrbakMev.* druckerei ist je rin Feiertag ganz frei, am nächsten Feiertag arbeitet das ganze Personal von 9 bis 12 Uhr) aufrecht." Die „Petition der Drucket der Autographie um Pauschalierung der Uebetstunden" wurde abgelehnt. Betreffs der „Petition der Personalkommission, Sektion für Diener, Gruppe der Übrigen Dienstzweige: Die im Taglohn stehenden Bediensteten in der Druckerei sind in*t>ie Normierung einzubeziehen und nach einjähriger Verwendung zu definitiven Drucken! zu ernennen" wurde nachstehende, bereits früher schon getroffene Entscheidung aufrechterhalten: „Diesem Verlangen kann nicht entsprochen werden, da es nicht anginge, die Drucker anders zu behandeln als die übrigen Diener, die zwei bis drei Jahre warten müssen, bis sie definitiv angestellt werden." lieber die „Petition der Personalkommisfion, Sektion für Diener, Gruppe der übrigen Dienstzweige: Die Drucket sollen, wenn sie bei der Maschine untauglich werden und auf einen anderen Posten kommen, in ihrem Einkommen nicht verkürzt werden. Sie sollen Kanzleigehilfen werden und; in der Druckerei verbleiben wurde entschieden: „Die bei der Maschine untauglich gewordenen Drücker wurden bisher stets in der Druckerei weiter verwendet; nach Tunlichkeit wird dieser Vorgang auch in Hinkunft eingehalten werden. Eine generelle Zusage des Inhalts, daß zum Dienst bei der Maschine untauglich gewordene Drucker keine Einbuße an ihrem Einkommen erleiden, zu Kanzleigehilfen ernannt werden und in der Druckerei verbleiben sollen, kann nicht erteilt werden." Die „Petition der Personalkommiffion, Sektion für Diener, Gruppe der übrigen Dienstzweige, um Ueberstellung der derzeit in Verwendung stehenden Drucksortenarbeiter in das Schema Ä I der Diener mit dem Anfanggehalt von 1000 Kr. und dem Endgehalt von 1800 Kt. sowie um Verleihung des Titels »Kanzleigehilfenr an dieselben" wurde abgelehnt. Ueber die „Petition der Personalkommission, Sektion für Diener, Gruppe der Übrigen Dienstzweige: Zu Druckerei-aufsehern sollen nur Drucket gemacht werden" wurde entschieden: „Die Druckereiaufseher wurden bisher regelmäßig aus den Druckern entnommen, und wird auch in Hinkunft dieser Vorgang nach Tunlichkeit eingehalten werden." Ueber die „Petition der Personalkommission, Sektion für Diener, Gruppe der übrigen Dienstzweige', um akteiunäßige Festlegung des Prämiensystems für die Drucket der Einnahmenkontrolle" wurde entschieden: »Das Prämienstfftem und die lleberstund'enentlohnung für die Bediensteten der Fahrkartendruckerei werden in einer nach dem Muster der k. k. Staatsbahnen verfaßten Kundmachung niedergelegt, welche seitens der Direktion des finanziellen Dienstes durch Anschlag veröffentlicht werden wird." Experte D i e t s ch begründet das Petit um Ernennung der Drucker zu Unterbearnten damit, daß die Drucket auf Vertrauensposten verwendet würden und qualifizierte Arbeiten zu versehen haben. Die Fahrkartendrucker müssen auch Streckenkenntnisse haben, um eventuell vorkommende Fehler rechtzeitig ausbessern zu können. Das Petit um Ernennung der Drucket zu Unterbeamten wird daher aufrechterhalten, ebenso das Petit um Gewährung der sechsstündigen Arbeitszeit für die Drucket und Drucksortenarbeiter. Experte Dietsch hält ferner das oben erwähnte Petit um Entlohnung der lieber stunden unter Hinweis auf Zitk. 385, A ex 1907 aufrecht. Die Staatsbahnen hätten eine Ueberstundenentlohnung von 80 H. für die Drucket eingeführt. Experte Dietfch hält ferner das im Vorjahr eingebrachte Petit um Genehmigung der schon am 10. Jänner 1912 überreichten Arbeitsordnung für die Drucker und Drucksortenarbeiter aufrecht. Das Petit um Ernennung der Drucksortenarbeiter zu Kanzleigehilfen bezieht sich mtr auf einen Kauzleidienet und wird mit dem unter I erwähnten Petit zusammengezogen. Im übrigen nimmt der Experte Dictsch die Entscheidungen der Verwaltung über die Petitc der Drucker ohne Einwendung zur Kenntnis. III. Abschaffung der R e i n i g u u g S a r Beiten bei den Kanzleidienern und Druckern. Experte Di et sch vertritt das Petit bezüglich der' Drucker. Pcrsonalkommissionsmitglied Bontadi vertritt das Petit bezüglich der Kanzleidiener. Er wiederholt die in dieser Angelegenheit im Februar 1913 Hergebrachte Petition unter Hinweis auf mehrere Staatsbahndirektionen, wo teilweise die Kanzleidiener von den Reinigungsarbeiten befreit feien, lieber eine Anfrage des Direktors Dr. Fall Berichten sodann die einzelnen Personalreferenten, in welchem Umfang bei den einzelnen Direktionen die Kanzleidienet ReinigungSarbeiten zu besorgen haven. Sollte jedoch die Zusammenziehung der beiden heute bestehenden Arbeitsordnungen in eine einzige Arbeitsordnung Schwierigkeiten bereiten, so habe er nichts dagegen, daß die beiden Arbeitsordnungen mit den gewünschten Verbesserungen wieder getrennt aufgelegt werden. Experte D t e t f ch erklärt, er habe festgestellt, daß auf der Strecke bis Neustadt und in vielen anderen Stationen die Reinigungs-arbeiten durch Arbeiter besorgt würden. Ebenso würden auf mehreren Staatsbahnstrecken die Reinigungsarbeiten durch Arbeiter oder Fr arten Besorgt Direktor Dt. Fall erklärt, das ’ äußerste, was die Verwaltung in der Frage der Reinigungsarbeiten tun könne, wäre, daß einige Kanzleidiener von den Reinigungsarbeiten befreit würden. Es könnte sich hiebei nur um Kanzleidiener handeln, die in hervorragendem Maß qualifizierte Arbeiten Herrichten. Er werde aber dafür einirctcn, daß die Reinigung aller Spucknäpfe der Salu-britasgesellschaft oder Reinigungsfrauen übertragen würde. Nach einer längeren Debatte einigen sich die Petsoualkom-missionsmitglieder auf folgende Anträge: „Jene Kanzleidiener, welche besonders qualifizierte Arbeiten verrichten, sollen von den Reinigungsarbeiten befreit werden, fo* ferne sie mind estens einen G ehalt von 1800 Kr. erreicht haben." „Die Reinigung der Spucknäpfe und D? a sch a p p ara t c soll durchwegs den Kairzlei-dienern ab genommen werden." IV. Eventuelles. 1. Personalkommissionsmitglied Lu ezenskh bespricht das vor kurzem erschienene UrlaubSzirkular. Der Herr Ge» neraldirektor habe versprochen, eine Plenarsitzung der Personalkommission einzuberufen, um die Urlaubsnorrnen durch» zuberaten. Das sei aber nicht geschehen. Er verweist ferner darauf, daß der Wiener Gemeinderat feinen Bediensteten folgende Urlaube gewährt habe: von 1 bis 5 Jahren 8 Tage, übet 6 bis 15 Jahre 14 Tage, über 15 bis 25 Jahre 17 Tage, übet 25 Jahre 21 Tage. Das Handlungsgehilfengesetz schreibe für die Handlungsgehilfen folgende Urlaube vor: von l/t Jahr bis 5 Jahre 8 Tage, bis 15 Jahre 14 Tage, darüber hinaus 21 Tage. Perfonalkomrntssionsmitglied Luczensky bringt hierauf folgende Anträge ein: „I. Die Direktion wird ersucht, die in unzähligen Memoranden überreichten Forderungen über die Regelung der Erholung §■= Urlaube auf die Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung zu stellen." „II. Sämtliche Magazinsaufseher sind bei Erreichung der Gehalt stufe von 1200 Kr. zu Unter Beamten zu ernennen." - , 10. September'1913 CeS&fö 7-irir - i i -i i — i ' - - -■11 ■■ , 2. PersonalkommissionSmitglied BontaLi bringt die ta Vorjahre borgebrachten Unifonnpetite der Kanzleidiener wieder vor: t „Herabsetzung der Tragzeit Ser Uitifötm« stücke von zwei auf ein Jahr. Einführung der hohen Kappen sowie Umwandlung des Quäler t n Wintersakko S." Oberinspektor P ö 11 e r i tz e r teilt mit, daß die im Vorjahr eingebrachten Unifonnpetite noch nicht in der Ditektionssitzung behandelt worden feien. Die Beratung wird sodann geschlossen. Sohin geschlossen und gefertigt: Salt m. p. Dr. Domenego m. p.' Dt. Grabscheit m. p. Die Berifikatoren: Thomas S a ch l, m. p. Karl Bontadi m. p. Als Schriftführer: Dr. Charlemont w. p. Dr. 28eiffei m. p. Wotalol*) der Sitzungen der Sektion „Untcrbeamtc" des ßcttital» ausschnsscs für allgemeine Personalangelegenhciterr der Vedieustcten der k. k. österreichischen Staatsbahnen. Bei der am 27. und 28. März 1913 im Eisenbahn-ministerium stattgefundcnen Sitzung der Sektion U n t e r b e a nt t e des Zentralcmsfchusses für allgemeine Personalangelegenheiten der Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen waren anwesend: Als Vor» sitzender: Ministerialrat Dr. Hermann Boeß; als Vor» sitzenderstellvertrcter: Ministerialsekretär Dr. Josef Winter. Die gewählten Mitglieder: Julius Neu-mann, Offiziant, Nordbahndirektion; Franz Harten-thaler, Lokomotivführer, Wien: Ferdinand Ditz, Bahnmeister, Direktion der Staatseisenbahngesellschaft: Oskar Hartwig, Werkmeister, Nordwestbahndirektion; Franz Hattinge r, Oberkondukteur, Direktion Linz; Laurenz Zobler,. Offiziant, Direktion Innsbruck; Johann I a m m e r n e g g, Bahnmeister. Direktion Villach; Johann Zink, Oberkondukteur, Direktion Triest; Eduard Czarnach, Werkmeister, Direktion Pilsen; Franz Borovec, StationSmeister, Direktion Prag; Johann Prokop, Stationsmeister, Direktion für die B. N. B.; Franz Polk, Stationsmeister, Direktion Ol-miitz; Ludwig Bartonicze k, Offiziant, Direktion Sraka»; Johann B i t t m a r, Werkführer, Direktion Lemberg; Franz Zubrzycki, Stationsmeister, Direktion StaniAlau; Karl Nokosz, Wagenrevisor, Betriebsleitung Czeruowitz. Ferner die ernannten Mitglieder: Franz Merth, Signalmeister, Direktion Linz: Alois A n t h o l z e r, Magazinsmeister, Direktion Wien; Johann Weichselbau m, Magazinsmeister, Nordbahndirektion; Johann Scheibein, Kanzlist, Direktion für die Linien der Staatseisenbahngesellschaft; Johann Heitzinger, Lokomotivführer, Direktion Wien. Als Schriftführer fungierte Minifterialkonzipift Dr. Karl v. N i e b l e r. i Der Vorsitzende eröffnet mit einer kurzen Begrüßungsansprache die Sitzung und konstatiert sodann, daß die Zentralairsschutzmitglieder mit Ausnahme des Mitgliedes Peez, an dessen Stelle der Ersatzmann Zubrzheki erschienen ist, vollzählig anwesend sind. Vor Eingang in die Beratung erläutert der Vorsitzende die Grundsätze, welche für die Erstellung der Tagesordnung maßgebend waren und gibt die Gründe bekannt, weshalb von den 253 eingeengten Anträgen 25 Anträge als nicht in die Kompetenz des Zentralausfchufscs gehörig, ausgeschieden werden mußten. An der Hand der einschlägigen Bestimmungen über den Vorgang bei Einbringung von Initiativanträgen macht der Vorsitzende die Mitglieder zur künftigen Darnachachtung aufmerksam, daß sie nach diesen Bestimmungen das ganze Jahr hindurch Anträge eiitbrmgen können und ersucht daher im Inter» esse einer klaglosen Erstellung der Tagesordnung nicht erst in letzter Stunde die Anträge zu übermitteln. In Anbetracht des Umstandes, daß die Mehrzahl der Zentralausschußmitglieder neu gewählt ist, seien diesmal auch die verspätet eingelangten Anträge ausnahmsweise bei der Erstellung der Tagesordnung berücksichtigt worden. i Mitglied Reumann erbittet sich das Wort zu einer Anfrage, ob der Vorsitzende im Verlauf der Sitzung bestimmte Erklärungen zu den einzelnen Anträgen abzugeben in der Lage fei und wann das Elfenbahnministerium beabsichtige, die -nächste Tagung des ZentralauSschufles abzuhalten. Der Vorsitzende erwidert unter Berufung auf daS Statut, wonach der Zentralausschuß lediglich zur Abgabe gut* achtlicher Acußerungcn bestellt ist, daß es ganz außerhalb seiner Kompetenz gelegen wäre, zu den Anträgen namens des Eisen» bahnministeriums Stellung zu nehmen; er könne lediglich zu den einzelnen Anträgen feiner eigenen Anschauung Ausdruck geben, da die Durchführung von Maßnahmen erst auf Grund der vom Ausschüsse abgegebenen Gutachten geprüft und in Erwägung gezogen werden könne; soweit es sich um Angelegenheiten handle, welche bereits früher den Gegenstand der Beratung int ZentralauSschusse gebildet haben, sei es den Zen-trnlauSschußmitgticdern durch Einsichtnahme in das Original« Protokoll-möglich, von der gegenständlichen Stellungnahme des EisenBahnministetiums Kenntnis zu nehmen. j Hinsichtlich der Bekanntgabe de» nächsten Tagungster» ntins des Zentralausschusses erteilt der Vorsitzende die Antwort, daß die Festsetzung eines bestimmten Zeitpunktes, welcher auch von einet Reihe verschiedener unvorhersehbarer Umstände abhänge, nicht fixiert werden könne, dah es jedoch i* seinen Intentionen gelegen fei, den ZentralauSschutz regelmäßig ern-zuberusen. j Mitglied Hartenthaler wendet sich dagegen, daß die vorgenommene Abänderung der Statuten biSnun ihres provisorischen Charakters nicht entkleidet wurde. i Mitglied Hattinger Bedauert, datz dte Einsichtnahme in das Protokoll erschwert worden sei, wodurch eine Reihe von Anträgen abermals eingebracht wurde, deren Vorbringung, im Falle ihm die Einsicht in daS Protokoll außänglich getocje» wärt,1 unterbleiben hätte körnten.: “ ’ ; *) (Anmerkung der Redaktion. Bei de» Immer ttropO- ziertet und umfangreicher werdenden Verhandlungen der Personaltommissionen wird sowichl daS Amt der Schriftführer als auch das der Berifikatoren ein immer schwierigeres. Die Vetifikatoten stehen dem fertiggestellten Protokoll gegenüber vor einet fertigen Arbeit, an der einschneidende Aenderungen nicht mehr vorgenommen werden können, und es find Klagen über die Fassung des Protokolls unvermeidbar. Betreffs des vorliegenden Protokolls kamen uns die Klagen zu, dah die1 meisten für die Zugsbegleiter eingebrachten Anträge fehlen und daß nicht immer der Verlauf der Verhandlungen richtig festgehalten fei. Wir werden daher notwendige Zusätze «ach! Veröffentlichung des amtlichen Wortlautes \ Mitglied Borovec "feilt mH, daß er die Verständigung von der Sitzung zu spät erhalten habe und daher keine Anträge einbringen konnte. Er beantrage daher die Vertagung des Zentralausschusses bis zum Herbst. In der über den Vertagungsantrag abgeführten Debatte, an welcher sich die Mitglieder Jammernegg, Harten-tHaler, Haitinger, Ditz, Borovec, Neumann, Z o b l e r und Polk beteiligen, betont Mitglied Rokosz, daß eine Vertagung mit Rücksicht auf die Vielen Anträge nicht am Platze märe. Hierauf stellt Mitglied S ch e i b e i n nachfolgenden Antrag: „Da die Durchführung dcS am 17. Dezember 1911 vom österreichischen Abgeordnetenhaus-: einstimmig gefaßten RcsolutionSantrags überaus große Schwierigkeiten bereitet, erklärt die Sektion »Unterbeamte« des ZentralauSschusscS für Perfonalongelegenheiten, vorläufig von jeder Antragstcllung bezüglich wirtschaftlicher Fragen Abstand zu nehmen und nachdrücklichst darauf zu verweisen, daß sich ein hohes k. k. Eisenbahnministerium durch den § 4 des Gesetzes über das Budgetprovisorium für das erste Halbjahr 1013 verpflichtet suhlen müsse, die noch nicht erfüllten Maßnahmen aus dem genannten Resolutionsantrag chebaldigst der vollen Erfüllung »uzuführen. Formell wird beantragt, die Beratung der wirtschaftlichen Anträge zu vertagen und nur jene einer Beratung zu unterziehen, welche nicht eine materielle Besserstellung zum Inhalt haben." Mitglied Merth ist ebenfalls der Ansicht, mit Rücksicht auf die übergroße Anzahl von Anträgen alle materielle. Fragen beinhaltende. Anträge bis zur nächsten Tagung zurück-zustcllen und nur über jene Anträge zu verhandeln, welche ohne große, finanzielle Mehrauslagen durchführbar sind. Die Mitglieder Hattinger und Neu mann beantragen die vorläufige Unterbrechung der Sitzung, um auf Grund der indessen vorgenommenen Einsichtnahme in das Originalprotokoll der vorhergangenen Sitzungen ihxe Anträge redigieren und die besonders dringenden Wünsche herausziehen zu können. Diese letzteren Anträge wären sodann einer eingehenden Beratung zu unterziehen, während die übrigen Anträge — ohne weitere Verhandlung en bloc angenommen — dem Protokoll anzureihen wären. Der Vorsitzende bringt nun die verschiedenen Vorschläge über den für die weitere Beratung einzuschlagenden Vorgang zur Abstimmung, worauf sich die Mitglieder zu dem Vermittlungsantrag einigen, die Sitzung behufs Durchsicht des früheren Protokolls und Beratung über die Formulierung der Anträge zu unterbrechen. Der Vorsitzende erteilt diesem Vorschlag seine Zustimmung. übergibt den Zentralausschuhmitgliedern das Originalprotokoll und unterbricht die gemeinsame Sitzung bis nächsten Tag 9 Uhr vormittags. Nachdem die Zentralausschuhmitglieder in das Protokoll Einsicht genommen und über ihre Anträge unter sich verhandelt hatten, trat der Zentrolausschuß Freitag, 9 Uhr vormittags, wieder zusammen. Mitglied Zobler teilt hierauf dem Vorsitzenden mit, daß der ZentralauSschuß den einhelligen Beschluh gefaßt habe, der Gesamtheit der auf die Tagesordnung gestellten Initiativanträge neun Anträge zu entnehmen, deren Durchführung als besonders dringend bezeichnet werde und ersucht den Vorsitzenden. dieselben nunmehr zur Diskussion zu stellen. Der Vorsitzende nimmt diese Ausführungen zur Kenntnis und erteilt zur Begründung deS ersten Antrages betreffend den HärtenauSglcich dem Mitglied Hattinger das Wort. Antrag I. Härtenausgleich. Dieser hebt hervor, daß bei der erfolgten Durchführung des allgemeinen HärtenausgleicheL für die Bediensteten der k. st. Ocsterreichischcn Staatsbahnen sonderbarerweise die Unterbeamten keine Berücksichtigung erfahren haben, obwohl eine stattliche Anzahl von Unterbeamten trotz der zweijährigen Vor-rückungSfristen den Eiwgehalt nicht erreichen könne. Mitglied Polk wünscht die Durchführung dcS vom Abgeordnetenhaus,: im Dezember 1911 für Unterbcamte und Diener beschlossenen HärtcnauSgleiches, und zwar mit Berücksichtigung der provisorischen, beziehungsweise im Taglohn zuröickgelegten Dienstjahre. Um Ueberüolungen vorzubeugen, sollen auch jenen Bediensteten. die ■',)< Differenzjahre aufweisen, ein balbeS Jahr Kürzung, und jenen Bediensteten, die 9% Differenzjahre aufweisen, 1 y2 Jahr: Kürzung gewährt werden. Jedem alteren Unterbcamten, dem es unter Zugrundelegung der zweijährigen Vorrückungsfristen nicht möglich ist, bis zum Ablauf der zur Pensionierung mit vollem Höchstgehalt notigen und anrechenbaren Dienstzeit den Höchstgehalt zu erreichen, soll die Borrückungsfrist in den einzelnen Gehaltstufen so gekürzt werden, daß jeder der gedachten Bediensteten vor seiner auf Grund der beendeten Dienstzeit erfolgten Pensionierung den Höchstgehalt erreichen kann; diese Grundsätze hätten sinngemäß auch auf alle Bediensteten jener Kategorien, die im Genüsse der Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit stehen, Anwendung zu finden, damit sie innerhalb 24 Jahren ihren normierten Höchstgehalt erreichen können. Jedem Unterbeamten, der unverschuldeterweise trotz seiner längeren Dienstzeit mit dienstjüngeren Kollegen im Gehalt gleichgestellt ist oder sich in einer niedrigeren Gehaltsstufe befindet, als dienstjüngere Kollegen, soll die Vorrückungsfrist in den einzelnen Gehaltstufen so oft um je ein Jahr gekürzt werden, als sich Lei jedem einzelnen älteren Bediensteten gegenüber einem jüngeren Bediensteten gleicher Kategorie Mehrdienstjahre ergeben, und zwar soll für je zwei Mehrdienstjahre je ein Jahr Kürzung der normalen Vorrückungsfrist gewährt werden. (Fortsetzung folgt.) Inland. Wieder eine christlichsoziale Provisionsgeschichte. In der Leopoldstadt ist im Oktober eine Reichsratswahl. Wie jede Wahl in Wien, so bringt auch diese wieder einige christlichsoziale Korruptionsbeulen zum Aufspringen. Am Dienstag ist bereits die erste Beule geplatzt, und has Pikante an der Sache ist, daß sie die Christlichsozialen in ihrer Not selber haben aufstechen müssen, mit noch größeres Unheil zu verhindern. Die neueste Schweinexei, die man von den Christlichsozialen jetzt erfährt, hat Herrn Karl Zesewitz zum Helden. Zesewitz ist tn der Leopoldstadt eine große Säule der christlichsozialen Partei. Er ist dort Bezirksrat, Armenrat. Mitglied des Ortsschulrates und Bürger, alles Würden, mit denen ihn die christlichsoziale Partei ausgezeichnet hat. Außerdem ist er auch Genossenschaftsvorsteher der Schuhmacher, was zu seinem Verhängnis wurde. In der Schuhmachergenossenschaft führt er nämlich ebenfalls eine echt christlichsoziale Wirtschaft und hat damit unter den Schuhmachern eine heftige Opposition ausgelöst. Die oppositionellen Schuhmacher spürten deshalb in ihrer Wut auch seiner Tätigkeit als Gemeindefunktionär nach und haben damit gedroht, vor den Genossenschaftswahlen der Welt davon etwas zu erzählen. Darum ist jetzt die Beule geplatzt. Nach berühmten christlichsozialen Mustern hat nämlich Herr Zesewitz seine Stellung als Bezirksrat zu Provisionsgeschäften aus-genützt. Wie so mancher andere christlichsoziale Ehrenmann hat er die Vermittlung von Konzessionen zu seinem einträglichen Nebengeschäft erkoren. Die kontrollose Wirtschaft im Rathaus bietet ja für dieses Korruptionsgeschäft den fruchtbaren Boden. Da cs in Wien ohne Protektion schier unmöglich ist, von unseren Kontroll-losen irgendeine Konzession zu erhalten, so können christlichsoziale Würdenträger durch ihren Einfluß leicht Geld verdienen, indem sie Konzessionen vermitteln. Das hat auch der Bezirksrat Zesewitz verstanden und er liefe sich in einem Falle gleich 1000 Kr. im vorhinein dafür zusichern, daß er dem Bewerber eine Kaffechauskonzession vermittle. Das Geschäft wir im besten Zug und der Zesewitz hatte schon ein Akzept auf 1000 Kr. in der Tasche, als die bösen oppositionellen Schuhmacher cingrisfen. Sie hatten von diesem neuen christlichsozialen Geschäftchen erfahren, ließen vor -einer Woche bei einem Advokaten den Tatbestand aufnehmen und sorgten dafür, daß die Christlichsozialen erführen, daß sie dieses Material den Liberalen zur Benützung bei der Reichsratswahl ausliefern werden. Nun glaubten die Geängstigten nicht mehr anders anszukommen, als daß sie ihren verehrten, zum Bczirksrat, Armenrat und Ortsschulrat erhobenen Besitzer des silbernen Verdi enstkreuzes Karl Zesewitz selber opfern. In einer christlichsozialen Versammlung in der Leopoldstadt haben sic die neueste, christlichsoziale Schande selber erzählt und verlangt, daß Zesewitz sein Bezirksratsmandat niederlege. Zum Eifenbahnüberfall in Galizien. Wie volnische Blätter berichten, weilt der Untersuchungsrichter Landesgcrichtsrat Fida, der die Untersuchung gegen die unbekannten Täter des Eisenbahnüberfalls in Galizien führt, seit einigen Tagen in Stanis-lau, wo cs seinen Bemühungen bereits gelungen sein soll, auf die Spur des Urhebers des Uebersälls zu kommen. Dem Untersuchungsrichter war nämlich gemeldet worden, daß seit einigen Wochen aus Stanislau der dortige städtische Polizist Alexander Turczhnski abgängig sei, der in der Polizeiuniform und im Besitz seiner Polizeilegitimation in verschiedenen Städten Galiziens sich herumtreibe und zahlreiche Schwindeleien verübe. Nach der Personsbeschreibung, die der Lokomotiv-sichrer von einem der Banditen gab, war dieser von schlanker Statur und trug einen grauen Gummimantel. Dies würde auffallend mit dem Aeufeern des flüchtigen Polizisten Turczhnski übereinstimmen. Hiezu kommt noch die den Polizisten schwer belastende Aussage eines Schankwirtes, der sich bei der Stanislauer Polizeidirektion meldete und angab, daß der Polizist bei ihm ein-gekehrt sei und erklärt habe, daß er sich auf der Suche nach drei Banditen befinde, wobei er sich von ihm eine graue Mütze und einen grauen Gummimantel ausgeborgt habe. Turczhnski habe auch mitgeteilt, daß er einer Anarchistenbande aus der Spur sei und daß er sich scheinbar ihr anschließen wolle, um ihre Geheimnisse zu erfahren. Die Bande bestehe aus drei Personen. _ Aus diesen Angaben wird nun gefolgert, daß Turczhnski schon damals mit Banditen in Verbindung stand und der Eisenbahnüberfall in Vorbereitung war. Gegen Tur-czynski wurde ein Steckbrief erlassen. * Der Verwaltungskommission Böhmens werden die Anleihen gekündigt. Die 8 Millionen-Anleihe des Landesausschusses bei der Prager Städtischen Sparkasse wurde gekündigt, und zwar mit Februar 1914, mit der Motivierung, daß die Sparkasse das Geld dem Landesausschufe und nicht der Landeskommission geborgt habe. — Die Meldung, die durch mehrere Blätter ging, daß der Staat dem Lande Böhmen 1,200.000 Kr. zur Deckung geliehen habe, bewahrheitet sich in der Form, daß es sich hier zwar um kein Darlehen, sondern um einen unverzinslichen Vorschuß handelt. Eine Anleihe bei der Landesbank wäre mit gewissen Umständen und Kosten verbunden gewesen, während ein derartiger Vorschuß in kurzem Weg aus dem ersten Erlös der Vierauslage zurückerstattet wird. An „maßgebender Stelle" nimmt man nämlich an, daß die Befürchtungen das Ergebnis der Bierauflage werde weit hinter der Annahme zurückbleiben, nicht zutreffend seift, daß vielmehr trotz des durch die Jahreszeit verringerten Bierkonsums der Ertrag im Monat September zur glatten Zurückzahlung dieses staatlichen Vorschusses und 'zur Deckung aller laufenden Ausgaben hinreichen wird * Die letzte Schadenersatzklage infolge der Eisenbahn-katastrophc bei Uherskv. Die letzte der Klagen auf Schadenersatz anläßlich der Eiscnbahnkatastrophe bei Uhersko ist nunmehr durch einen Vergleich beigelegt worden. Der Kläger war der Reichenberger Fabrikant Leo Kanter, der bei dem Eisenbahnunglück seine Frau verlor und selbst schwer verletzt worden war. Im Vergleichsweg hat nunmehr das Eisenbahnärar dem Fabrikanten eine Abfindungssumme von 44.000 Kr. ausbezahlt. Fette Superdividenden einer Privatbahn. Die Bozen-Meraner Bahn versendet soeben ihren Geschäftsbericht und den Rechnungsabschluß für das 31. Geschäftsjahr 1912. Nach der Vergütung für Betriebsführung, Deckung, Betriebskostenentschädigung und der Auslagen für allgemeine Verwaltung, Steuern Aktientilgung und Verzinsung sowie des Prioritäten^ dienstcs und der Verzinsung von Jnvestitionsschuldcn verbleibt ein Ueberschuß von 250.951 Kr., welcher zu züglich des Gewinnvortrages per 1911 per 234.426 Kr. wieder die Ausschüttung einer Superdividendc von 8 Prozent ermöglicht. 289.378 Kr. werden auf neue Rech nung vorgetragen. Ausland. Die Menschenopfer des Krieges. Ein bekanntes französisches Militärfachblatt bringt in abgerundeten Zahlen eine Uebersicht über die Opfer, die der erste und der zweite Balkankrieg die kriegführenden Staaten gekostet haben. Danach hätten eingebüßt: Serbien: Bevölkerung 2,900.000 Seelen; Stärke der Armee 400.000 Mann: hievon kampfunfähig im ersten Krieg 30.000 (7-5 Prozent), im zweiten 41.000 (10-2 Prozent). Montenegro: Bevölkerung 220.0.00 Seelen; Stärke der Armee 30.000 Mann, hievon kampfunfähig im ersten Krieg 10.000 (33 3 Prozent), im zweiten 1200 (4 Prozent). Bulgarien: Bevölkerung 4,445.000 Seelen; Stärke der Armee 600.000 Mann, hievon kampfunfähig im ersten Krieg 73.000 (12-1 Prozent), im zweiten 83.000 (13 8 Prozent). Griechenland: Bevölkerung 2,435.000 Seelen; Stärke der Armee 300.000 Mann, hievon kampfunfähig im ersten Krieg 23.000 (7-6 Prozent), im zweiten 25.000 (8-3 Prozent). Türkei: Stärke der Armee 800.000 Mann: hievon kampfunfähig und vermißt 150.000 (18-7 Prozent. Diese Zahlen können natürlich auf völlige Genauigkeit keinen Anspruch erheben, namentlich was den zweiten Balkankricg anlangt. Aber sie zeigen doch, von welcher Größe die Opfer gewesen. Nahezu eine halbe Million Männer sind im Krieg gefallen, schwer oder leicht Verletzt, in den Spitälern infolge der Verletzungen oder an der infolge des Krieges ausgebrochenen Seuche gestorben. Polizei gegen streikende englische Straßenbahner. In Dublin streiken die Straßenbahner und der Streik bat zu blutigen Zusammenstößen zwischen der Volksmasse und der Polizei geführt, die an die seiner-zeitigen Ereignisse in Johannisburg erinnern. Taufende Personen versammelten sich am vorigen csamstag auf Liberty Hall, die Polizei trieb sie jedoch mit Knütteln auseinander. Dabei wurden über 100 Personen verletzt. 60 bis 70 verletzte Personen mußten im Kranken-haus behandelt werden, davon liegen drei oder vier mit gespaltenem Schädel im Sterben. Der Kampf der Behörden richtet sich vor allen Dingen gegen die schnell' angelvachsene irische Transportarbeitergewerkschaft, die’ jetzt 20.000 Mitglieder zählt und jede Woche 1000 neue gewinnt. Fünf der Führer, darunter Larkin, der Sekretäs der Transportarbeiter, wurden wegen Hochverrats ver!-haftet, weil sie Drohungen ausgestoßen haben sollen, die die aristokratischen Führer der konservativen Nord-irländer seit Monaten täglich gebrauchen, ohne daß ihnen irgend etwas geschähe. Die verhafteten fünf Arbeiter-sichrer wurden aber wieder tags darauf.gegen Stellung einer Kaution auf freien Fuß -gesetzt, aber wieder verhaftet. Einer von ihnen, der Gemeindsrat. Connolly. wurde wegen Aufreizung zur Empörung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Zusammenstoß zweier Expreßzüge in Amerika. Ein Vortrain des von der Station Weiße Berge kommenden Expreßzuges und der B a r h a r-bour-Expretz sind in der Nähe von Walling-f o r d ^ u s a m m e n g e st o ß e n. Die Züge waren m i t Reisenden dicht gefüllt, die von den Ferien nach Neuyork zurückkchrten. Der erstgenannte Zug fuhr von rückwärts in den Barharbour-Expreß hinein, wobei zwei Schlafwagen zertrümmert und der dritte vom Bahndamm hinabgestoßen wurde. Dreizehn Passagiere wurden.getötet und fünfzig verletzt, davon viele sehr schwer. Die Katastrophe soll durch dichten Nebel verursacht worden sein. In einem der Wagen des Expreßzuges, der in den vor ihm fahrenden hineinfuhr, kehrten 6 0 Knaben von den Ferien zurück. Der Wagen wurde umgeworfen, viele von den Knaben verletzt. * Ein schweres Eisenbahnunglück in England. Am 2. September früh stießen bei der Aisgill in der Nähe von Carlisle zwei Schnellzüge zusammen. Die Wirkung des Zusammenstoßes war furchtbar. slMircre Durchgangwaggons wurden ineinander-gestoßen; durch Explosion des Kessels der Lokomotive gerieten mehrere Personenwagen in Brand. Unter den' Passagieren entstand eine fürchterliche Panik. Mehrere Frauen gebärdeten sich wie wahnsinnig, da sie mit ihren Kindern im Rauch zu ersticken drohten. Fünf Mitreisende sind verbrannt. Ihre verkohlten Leichen wurden unter den Trümmern der Waggons aufgefunden. Die Zahl der Verletzten ist sehr grofe._ Das Bahnunglück ist dadurch besonders tragisch, daß im Jahre 1910 an derselben Stelle ein ähnliches Unglück geschah. Die Untersuchung hat damals ergeben, daß die Gasbeleuchtung die Schuld an der Größe der Katastrophe trug. Auch diesmal verursachte sie, da keine Aen-derung erfolgt war, großes Unheil. Der Z u s a m m e n-stoß hatte schrecklichen Szenen im Gefolge. Er ereignete sich bei Regenwetter und tiefer Finsternis. Der erste Schnellzug — cs war der fahrplanmäßige — hatte den Gipfel der Penninebügel fast erreicht und der Lokomotivführer tat sein möglichstes, um zur Bewältigung des letzten Anstieges den nötigen Dampfdruck zu bekommen. Ein Schaffner sah die Lichter des Herannahenden anderen Zuges und eilte durch die Gänge, um die Reisenden zu wecken. Gleich darauf erfolgte der Zusammen st o ß. Vier Waggons fingen sofort Feuer, und mehrere Reisende kamen indenFlammen um. Die Geretteten machten heroische Anstrengungen, die unter den Wagen! Festgeklemmten zu befreien. Die Hitz e war so groß,' daß sich die Schienen bogen. Nach den letzten1 Meldungen sind bei diesem Eisenbahnunglück 14 Personen getötet und 10 verletzt worden.: Die Ueberlebenden geben anschauliche Darstellungen von den Schreckensszenen, die diese Katastrophe, eine dsr schwerste n, die sich auf den englischen Bahnen je ereigneten, im Gefolge hatte. Mehrere Tote sind noch nicht identifiziert worden. Die Schuldfrage konnte noch nicht vollständig klargestellt werden. Augenscheinlich trifft die Verantwortung entweder den Signalwärter oder den Lokomotivführer des zweiten Expretzznges. * Neue Kominumkationcn zwischen der Donau und der Adria. Nach der Beendigung der Friedensverhandlnngen soll, wie das „Oesterreichisch-ungarische Eisenbahnblatt" berichtet, ein serbo-rnmänischer Handelsvertrag zustande kommen, der auch einen Brückenbau über die Donau nach Turn-Severin in Aussicht nimmt, um die Verbindung des rumänischen Eisenbahnnetzes mit dem neuen, zur Adria führenden serbischen Netz zu bewerkstelligen. Die Rumänen sollen auch den Ban einer neuen Brücke bei Silistria und einer Eisenbahnlinie nach Mangalia beabsichtigen. So wie nun Konstanza als Endstation der großen Expreßzugslinie Paris-Wien-Budapest-Bukarest und als Ausgangspunkt der Schiffahrtslinie Konstanza-Konstantinopel und als rumänischer Handelshafen figuriert, würde Mangalia als rumänischer Flottenstützpunkt dienen. Streiflichter. Von der Kaschau-Oderberger Eisenbahn. Die von der Generaldirektion der Kaschau-Oderberger Eisenbahn in den amtlichen Nachrichten Nr. 20, Z. 51.108/1/A, verlaubarten Beschlüsse sind nicht geeignet, Gefühle allzu großer Befriedigung beim Personal auszulösen. Im Gegenteil, schon der Umstand, daß das Personal in völliger Unkenntnis dessen gelassen wird, wie und nach welchem Modus eigentlich ■ die „Ausgleichung" borgenommen werden soll, steigert die Unzufriedenheit. Auch daß die sich etwa ergebende „Differenz" in Form einer Zulage auSgczahlt werden soll, hat große Erbitterung hervorgerufen. Ja wieso, fragen sich die Eisenbahner, gedenkt die Direktion eine Differenz der Bezüge zwischen Staatsbahn- und Kaschau-Oderbergbahnbedien-stcten zu ermitteln? Wo bleibt die Gleichstellung mit den Staatsbahnen? Was ist mit dem Härteausgleich? Man lese, wie naiv die Direktion solche Fragen zu lösen sucht. Sie hat einfach beschlossen: „Die auf unserer österreichischen Strecke domizilierenden, mit Jahresgehalt angcstcllten Bediensteten werden, insofern ihre Bezüge nach Hinzurechnung ihres Gehaltes, ihres Quartiergeldes und ihrer eventuellen Familienzulage weniger betragen sollten, als die Summe des Gehaltes und Ouartiergeldes der gl eich ge st eilten Kategorien des k. k, Staatsbahnpersonals, zur Ausgleichung dieser Differenz mit einer Zulage bet ei lt. Diese Zulage ist fallweise veränderlich, das heißt' sie wird insofern, als die laut Punkt II resultierende Differenz infolge Beförderung, Versetzung der Angestellten oder zufolge Einstellung, Nengenehmigung, Erhöhung oder Verminderung der eventuellen Familienzulage k., eine Aenderung erfahren sollte, von Fall zu Fall entsprechend erhöht, respektive vermindert werden." Weiter heißt es in dein zitierten Erlaß, daß diese Zulage in vierteljährlichen- Vorhineinraten, rückwirkend vom 1. Juli, ausgczahlt werden sollen. Man versuche ja nicht, aus dieser Ankündigung etwaige Schlüsse zu ziehen, cs führt zu keinem Resultat. Es ist ein Unikum, wie so manches bei unserer Bahn und zielt darauf hinaus, den Bediensteten die Augen .zu verschmieren. Als wir die Forderung nach Gleichstellung mit den Staatsbahnbediensteten bei der Direktion einbrachten, da dachten wir uns die Geschichte ganz anders, und zwar: 1. Daß die Unterbeamten und Diener, welche im Ge-bührenregulativ der Kaschau-Oderberger Bahn in nicht weniger als 3 6, sage und schreibe fünfund-dreißig, Gruppen eingeteilt sind, ,analog der Staats-bahnen in nur sechs Gruppen eingereiht werden. 2. Verkürzung der Vorrückungsfristen wie bei der k. k. Staatsbahn. 3. Härteausgleich, wie ein solcher bei den k. k. Staats* Bahnen praktiziert wird. 4. Regelung des Ouartiergeldes, und zwar so, daß die einzelnen Quartiergeldklassen erhöht werden und dann erst die prozentuelle Aufteilung nach dem Wiener Quartiergeld des Staatsbahnschemas erfolgt. Wir zeigen an folgendem Beispiel, wie gerecht unsere Forderungen zu Punkt 2 sind: Ein Bahnwächter wird bei der Kaschau-Oderberger Bahn mit einem Jahresgehalt von 600 Kr. ernannt und avanciert nach fünfjähriger Wartezeit um je 100 Kr., so daß er nach ISjühriger definitiver Dienstzeit den Endgebalt von 900 Kr. erreicht, während der Bedienstete gleicher Eigenschaft bei 6er Staatsbahn mit einem Anfangsgehalt von 900 Kr. ernannt wird, und sind die Avancementsverhältnisse folgende: Von 900 auf 1000 Kr. zweijährige Wartezeit, sodann nacb je drei Jahren 100 Kr., so daß er den Endgehalt von 1400 Kr. schon nach 14 Jahren erreicht. Es erreicht folglich der Kaschau-Oderberger Bahnwärter erst nach löjähriger definitiver Dienstzeit den AnfangSgehalt des Staatsbahnbedien-steten gleicher Kategorie. Somit erhält ein Kaschau-Oderberger Bahnwärter während seiner 15jährigen Dienstzeit 10.500 Kronen an Bezügen (ohne Abzüge), während sein Kollege bei der Staatsbahn 17.000 Kr. in gleicher Dienstdauer erhält. Achn-lich verhält es sich mit anderen Kategorien. Erwähnt sei nur noch, daß die Bahnmeister bei der Staatsbahn mit 1400 Kr. ernannt werden und bei der Kaschau-Oderberger Bahn nur mit 1200 Kr.; außerdem sind die Vorrückungsfristen bei den k. k. Staatsbahnen kürzer. Desgleichen avancieren auch die Beamten rascher. Logisch ist daher auch die Forderung zu Punkt 8. Wir wollen noch kurz bemerken, daß die Direktion unserer Forderung nach Errichtung einer Betriebsdirektion für die öfter-reichische Strecke teilweise entgegengekommen ist. Die Zukunft wird lehren, ob wir in unseren Hoffnungen nicht getäuscht werden. Wir machen heute schon die Betriebsleitung darauf aufmerksam, daß wir erwarten, daß bei der Besetzung der neukreierten Stellen bei der Betriebsdirektion in Teschen in erster Linie solche Angestellte berücksichtigt werden, die jahrelang auf der Strecke den Dienst versehen und schulpflichtige Kinder haben, damit sie auch ihren Kindern eine angemessene Schulbildung geben können. Wie wir jetzt schon die Wahrnehmung machen konnten, werden diese Umstände nicht berücksichtigt und es sind in der Station Teschen junge, ledige Leute stationiert, die sehr wohl ältere Kollegen in den diversen kleinen Stationen ablosen könnten. Das wäre ein Gebot der Vernunft. Wir werden auf der Wacht fein und jeden Fall in dieser Beziehung, sollte er nach Protektion riechen oder dergleichen, ans Tageslicht bringen. NeichSratsabgeordneter Professor Erb als „Freund" der Eisenbahner. Anläßlich der Lehrlingsarbeitenausstellung in Sierning fühlte sich auch Herr Reichsratsabgeordneter Erb bemüßigt, den dort anwesenden Gewerbetreibenden durch einige schöne Worte den Honig um den Mund zu schmieren. Nachdem Herr Erb die ausgestellten Arbeiten im allgemeinen und das Gewerbe im besonderen herdorgehoben hatte, konnte er es nicht unterlassen, auf den schweren Stand der Gewerbetreibenden Ijin^utueisen. Aber nicht daß er auf die Ursachen der hohen Preise fite Rohmaterialien sowie der Lebensmittel infolge der wahnsinnigen Schutzzölle oder auf die schon ins Ungeheure steigenden Militärlasten aufmerksam gemacht hätte, nein, nichts von all dem ist schuld an dem Niedergang des Gewerbes, sondern die Eisenbahner sind es, für die die Gewerbetreibenden den letzten Heller ins Steiieramt tragen müssen. Herr Erb sagte folgendes: „Wenn man so mit der Eisenbahn fährt, da kann man die Beobachtung machen, daß immer zwei, drei Personen frei fahren und eine vierte erst wieder eine bezahlte Karte besitzt, und da ist es kein Wunder, wenn unsere k. k. Staats-bahnen passiv sind und diese Passiven von den Steuern der Gewerbetreibenden gedeckt werden müssen." Es ist schon richtig, daß viele Leute auf den k. k. Staatsbahnen umsonst oder mit Ermäßigung fahren. Auch der Herr Erb als Staatsbeamter lvird schon viele Reisen gemacht und von dem ihm anstehenden Rechte der Fahrbegünstigung Gebrauch gemacht haben. Der Herr Professor Erb möge sich nur der Mühe unterziehen und einmal einen Schnellzugskondukteur fragen, wer alles in den Schnellzügen in der 1. und 2. Klasse frei fährt. Das Resultat würde er gewiß nicht den Gewerbetreibenden bekanntgeben. Weiß der Herr Erb noch nicht, dah auch viele Priester und besonders Offiziere Fahrbegünstiguiigen besitzen und daß von seiten des k. k. Eisenbahnministeriums diese Fahrbegünstigung auch auf die Offiziersfrauen und Offiziersdiener ausgedehnt wurde? Des weiteren gibt es eine Menge Nichtstuer und Kapitalisten, die Freikarten besitzen. Und zum Schluß: Wieviel besoldete Agitatoren wird es in den verschiedenen deutschen Parteien geben, die im Besitz von Legitimationen sind, wodurch sie Anspruch auf Fahrpreisermäßigung haben, und dadurch die k. k. Staatsbahnen weit mehr ausnützen, als es je ein Bediensteter derselben tun könnte. Dazu stehen aber alle diese Personen in gar keinem Verhältnis zu den k. k. Staatsbahnen, während die freie Fahrt der Eifenbahnbediensteten ihr gewährleistetes Recht und ein Teil ihrer Bezüge ist. Wenn unsere k. k. Staatsbahnen finanziell nicht das sind, was sie sein könnten, so haben nicht die armen Bediensteten die Schuld, sondern die führenden politischen Parteien durch ihre unsinnige Wirtschaftspolitik. Die Sparwut auf der k. k. Nordbnhn und ihre Helfershelfer. Wie allgemein bekannt, befaßt sich das Eisenbahnmim-sterium mit der Absicht, alle Unterbeamten von der Verwendung auf Lokalbahnen nach Möglichkeit abzuziehen. Daß das Eisenbahnministerium gerade dort Ersparnisse machen will- wo nichts zu ersparen ist, ist traurig, aber noch trauriger ist es, daß sich noch auf diesem Gebiet Helfershelfer finden, die das Eisenbahnministerium ans eine bestimmte Kategorie Hinweisen, bei der Ersparnisse gemacht werden können, wobei diese Leute jedoch auf die eigene Person vergessen. Wir wollen nur auf die Lokalbahn Troppau-Grätz Hinweisen. Dort haust ein schwarz-gelber Herr namens Johann Tischler als Statiousleiter. Als vor zirka einem Jahre die Station Grätz ausgeschrieben wurde, da hatte eö ausdrücklich geheißen, daß nur die jüngsten Stationsmeister sich um diese Stelle bewerben sollen. Es haben sich auch tatsächlich mehrere Stationsmeister, im Gehalt von 1200 Kr. stehend, beworben. Aber so wie immer mußte man auch hier eine Ausnahme machen, uni so mehr deshalb, weil diese Lokalbahn Eigentum der streng deutschnationalen Stadt Tryppau ist, und es mußte darauf Rücksicht genommen werden, cnsj auf diesen Posten nicht etwa ein Tscheche oder gar ein Sozi kommt. Demzufolge mußte der als Sozi- und Tschechenfresser gut bekannt Herr Tischler von Freihermersdorf nach Grätz versetzt werden. Die Versetzung des früheren Vorstandes von Gratz nach Bielitz geschah aus Ersparungsrucksichten, weil dieser den Rang eines Adjunkten bekleidete, während der Posten in Grätz nur für einen Unterbeamten fystemisiert ist. Hätte man auf diesen Posten einen jener Bewerber, die im Gahlt von 1200 Kr. stehen, versetzt, so könnte matt .von Ersparnis sprechen, weil man aber bei Besetzung dieses Postens mehr auf Parteizugehörigkeit gesehen hat, so kam auf diesen ein Mann, der im Gehalt von 2000 Kr. steht und zum 1. Jänner 1914 die Ernennung zum Assistenten erwartet, und man wird wieder so weit sein, als wenn die Versetzung gar nicht stattgefunden hätte, nur mit dem Unterschied, wenn Herr Tischler von Freihermersdorf nicht versetzt worden wäre, da hätte die k. k. Staats-bahn 1600 Kr. an Snbstitntengelder erspart; denn dieser Posten blieb nach Herrn Tischler durch neun Monate unbesetzt, das heißt besetzt mit einem Substituten. Herr Tischler, welcher es auch verstand, sich bei den Spitzen des VerwaUuugsrates dieser Lokalbahn eine Protektion zu erwerben, mußte feierlichst schwören, daß er jede Gelegenheit benützen wird, um für die Verwaltung Nutzen herbeizuführen. Seinem Schwur treu bleibend, war sein erstes wohltätiges Werk gewesen, den Kanzlei gehilfen, Herrn N e d b a l, zur Verfügung zu stellen, da dieser als Kqnzleikraft überflüssig sei. Sein zweites Werk war, den Weichenwächter als disponibel zu erklären; weiters braucht Herr. Tischler auch keinen Nachtwächter, und gegenwärtig hat sich dieser Herr etwas ganz besonderes geleistet, nämlich er hat eine Eingabe gemacht, daß man auf die Grätzer Lokalbahn einen jungen Kondukteur als Zugsführer und zwei Bremser versetzen soll, weil die Oberkonduktcure und Kondukteure, welche gegenwärtig den Dienst auf dieser Strecke versehen, zu teuer zu stehen kommen. Herr Tischler will nur sparen, er ver-0'j|L.l?Per-S.an3' daß er eigentlich der Teuerste ist, und man wurde gut tun, wenn man bei ihm mit dem Sparen beginnen würde. Das ganze B. I. O. lacht über die Spamut des Herrn Tischler. Man hat selbst aus dem Munde eines Kontrollorgans gehört, „es wäre am besten, wenn Herr Tischler das ganze Personal zur Verfügung stellen wurde, und wenn er den Dienst allein besorgen würde". Ja, dieser Herr hat sogar die regelmäßige Ablösung, die demselben ohnehin nur einmal in zwölf Tagen einen freien Tag gewährt, ab- ; gelehnt, weil cs zu teuer kommt. Sogar das Petroleum ist dem Herrn zu teuer, denn dieser verlangt bei Bestellung desselben die billigste Sorte. Es wird gar nicht lange dauern, wird sich Herr Tischler ein Paar Katzenaugen besorgen, damit er gar kein Licht Benötigt, weil diese noch billiger kommen. Herr T i s ch-l c r. wir machen Sie aufmerksam, sparen Sie, wo und wie Sie wollen, stellen Sie der Lokalbahn Ihre Gage und sonstiges Einkommen zur Verfügung, wir werden Sie daran nicht hindern ; aber stecken Sie Ihre Nase nicht in solche Angelegenheiten, die Sie nichts angehen und die Sie noch weniger verstehen. Die k. k. Nordbahndirektion ersuchen wir, auf die Eingaben des Herrn Tischler nicht reagieren. Am besten wäre es, wenn Herr Tischler von Grätz versetzt würde, denn da kann schon mehr erspart werden, als wie bei den armen Zugsbegleitern. Sollten diese Zeilen von Herrn Tischler nicht berherzigt werden und er seine Sparwnt nicht einstellen, so werden wir uns genötigt sehen, in einer der nächsten Nummern unseres Blattes nochmals darauf zurückzukommen und andere Details zu erörtern. Verbesserung der Fahrbegünstigung für hohe Staats« und Hofbeamte — Verschlechterung derselben für Arbeiter. Während man auf den Staatsbahnen die Fahrbegünstigung fstr hohe Staats, und Hofbeamte erweitert, wie wir bereits meldeten, schränkt man auf der anderen Seite den Arbeitern die Fahrbegünstigung ein. Am 1. September 1918 wurden auf den Linien der k. k. österreichischen Staatsbahnen neue Bestimmungen über die Gewährung von Fahrpreisermäßigung für Arbeiter bei Fahrten zwischen dem Wohnort und Arbeitsort eingeführt, die wesentlich strengere Bedingungen enthalten. Die bisher bestandenen Arbciterfahrkarten für einfache Fahrten bis zu 100 Kilometer werden aufgehoben; hingegen luerden die Arbeiterwochenkarten auf Entfernungen bis zu 50 Kilometer in ihrer jetzigen Form beibehalten und Arbeiterrückfahrten auf Entfernungen bis zu 100 Kilometer zum doppelten Preise der bisherigen Arbeiterkarten neu eingeführt, und zwar letztere mit Gültigkeit: a) zur Fahrt vom Wohnort nach dem Arbeitsort am Tage nach einem Sonn- oder Feiertag und zur Rückfahrt nach dem Wohnort am Tage vor dem folgenden Sonn- oder! Feiertag. Fällt in die Woche ein einzelner Feiertag, fo darf die Rückfahrt erst an dem darauffolgenden letzten Werktag der Woche ausgeführt werden; b) zur Fahrt vom Arbeitsort nach dem Wohnort am Tage vor einem Sonn» oder Feiertag und zur Rückfahrt nach dem Arbeitsort am Tage nach diesem Sonn-oder Feiertag, oder wenn mehrere Feiertage hintereinander folgen, am Tage nach dem letzten tiefer Feiertage. Liegt zwischen mehreren Feiertagen ein einzelner Werktag, so darf die Rückfahrt erst am Tage nach dem darauffolgenden Feiertag aiigetreten werden. Wenn es die Arbeitsteilung, die dann auf der Arbeiterlegitimation vom Arbeitgeber bestätigt sein muß, oder der Mangel geeigneter Züge bedingt, kann die Benützung der Rückfahrkarte auch an Sonn- oder Feiertagen vom Stationsvorstand durch Vermerk auf der Karte bewilligt werden. Ebenso ist der Stationsvorstand befugt, in einzelnen Ausnahmsfällen, wie Arbeitseinstellung, Erkrankung, die Benützung der Karte auch an einem anderen Tage durch Vermerk zu gestatten. Die Sparwut bei der k. f. Rorbwestbahn. Die Zugs-führer der Station Z n a i m sehen sich gezwungen, unter den jetzt bestehenden Verhältnissen bei den Güter- und Güter-eilzügen, speziell bei den letzteren, für die Sicherheit des Verkehrs öffentlich jede Verantwortung abzulehnen. Die gegen-wärtigen Verhältnisse sind auf die Dauer unmöglich. Der Zugsführer bei einem Gütereilzug ist heute derart mit schriftlichen Arbeiten überbürdet, daß, wenn er diesen halbwegs nachkonunen will, er die ganze Fahrt keinen einzigen Blick aus dem Dienstwagen machen kann. Er muß die Sicherheit des Zuges dem Schicksal überlassen. Die Zugsbegleiter können absolut nicht begreifen, daß man gerade bei ihrem äußerst verantwortungsvollen Dienst die größten Ersparnisse machen will, und müssen dagegen entschieden Stellung nehmen. Durch die letzten Aufträge sind die Verkehrsbeamten strenge angewiesen, die Zugskraft besser auSzunutzen und es wird daher jeder Güterzug mit 780 bis 900 Tonnen mit Vorspann und Nachschub aufgcputzt. Man stelle sich jetzt einen Zugsführer vor — der zu der ganzen Arbeit allein ist, da er bei den Gütereilzügen leinen Manipulanten hat — wie derselbe Aussicht, wenn er kaum notdürftig den Zug in daS Auf-schreibebuch aufgenommen hat und mit einem derartigen Zug in den meisten Fällen noch verspätet abgeht. Dieser Mensch, wenn derselbe nicht außergewöhnlich starke Nerven besitzt, muß, wenn er in den Dienstwagen kommt und die ganze Arbeit vor. sich sieht, konfus werden. Derselbe hat jetzt in den Stnndcnpaß sämtliches beim Zug befindliche Personal einzutragen, die Fahrzeiten, Aufenthalte, Abfahrtzeiten, Kreuzungen und verschiedene Vorkommnisse einzutragen, die Wagen, Achsen, Tara, Netto und Brutto des Zuges detailliert auszuweisen, das notwendige BreinSbrutto und das tatsächlich gebremste Brutto auszuweisen, die Kilometer anzu-führcn, die Brnttotonnenkilometer zu berechnen und einzutragen, die WagenachSstatistik zu führen, Wagenausweis in vierfacher Ausfertigung zu machen, wo in demselben die Anhänge, Station, Eigentumsbahn der Wagen, Serie, Achsen-anzahl, Tara, Netto, Beschaffenheit der Ladung, Wagen-ktnsnummer, Verladebestimmungsstation, Uebrrgangsstation, Datum und Monat des Ueberganges, Richtbezirksnummer des Wagen ersichtlich gemacht werben muß, er muß in den Stationen Verschiebungen, Ausladungen und Zuladungen besorgen, in einer Strecke von 100 Kilometer zweimal einen genauen RichtbezirkSrapport über den Zug machen, er muß in der Endstation einen Bruttorapport und ein Rangierzettel abgeben und hat Abgabs- und Uebergangsverzeichmsse zu machen. Wir ersuchen jetzt einen Menschen, der nur ein klein wenig von der Eisenbahn versteht, sein Urteil darüber abzugeben, ob es menschenmöglich ist, diese Arbeiten alle zu besorgen und außerdem den Zug zu überwachen. Da gibt es aber noch eine Unmenge von Arbeiten, die nicht einmal hier angeführt sind. Wir stellen daher an jene leitenden Personen, welche diese Vorschriften machen, das höfliche Ersuchen, uns diese Kunst im Praktischen zu zeigen, ob es möglich ist, dies alles einer allein zu machen. Wir erklären, daß eS von den Diktatoren keiner imstande ist, ja sogar, daß derselbe in der zweiten, dritten Station vorn Zuge davonlauft oder, wenn er weiterfährt, in der Endstation verrückt ist. Es werden jetzt in letzter Zeit regelmäßige Güterzüge, welche Manipulanten haben, abgesagt und die Gütereilzüge, wo wieder der Zugsführer allein ist, mit Vorspann und Nachschub nusgenützt; man ist eben der Ansicht, ans diese Weise Ersparnisse zu machen. Es wurde aber nichts erspart, sondern nur das ZngSpersonal in seinem Verdienst geschädigt; indem doch die Gütereilzüge hohe BremSprozentc haben, müssen doch einem derart ausgenützten Zug bedeutend mehr Leute beigegeben werden. Außerdem soll angeblich der diensthabende Verkehrsbeamte für einen derart abgesagten Zug — und wenn er das Brutto auf die Art, wie oben geschildert, wegbringt - 4 Kr. bekommen. Also, genau berechnet, wird gar nichts erspart, indem man auf einer Seite spart und es auf der anderen Seite in einer anderen Form ansgibt, sondern das einzige wurde erreicht, daß man einen Teil des Personals schädigt, um es dem anderen Ankommen zu lassen, und daß der ganze Verkehr nur vom Glück abhängt, da die Stationsanlagen größtenteils zu klein sind, die Zugsüberwachung vom Zugsführer nicht verlangt werden kann, folglich der ganze Verkehr stets in Gefahr ist. Der ZugSführer ist die leitende und für alles, sogar für manchen vom diensthabenden ’• ■ len begangenen Fehler verantwortliche Person. Daher .■ auch notwendig, daß man entweder den Zugsführer von den vielen schriftlichen Asbesten oder von der Verantwortlichkeit enthebt. Letzteres geht aber heute nicht an, da beim Zuge doch jemand die Verantwortung tragen muß, also geht nur das erstere, und zwar dadurch, daß man zu jedem Zug einen Manipulanten beistellt; solange dies nicht der Fall ist, gibt cs auch beim Zug keine verantwortliche Person. DaS Losungswort der Zugsführer lautet: So lange keine Verantwortung für die Sicherheit des Verkehrs, solange nicht zu jedem Zug ein Manipulant beigestellt wird. Korrespondenzen. Aussig. (Genosse Franz NosovSky gestorben.) Am Mittwoch den 27. August ist unser Genosse Franz Nosovsky, Magazinaufseher der A.-T. E., nach langem, schwerem Leiden im 49. Lebensjahr gestorben. An NosovSkh verliert nufere Partei einen wackeren, treuen, opferwilligen Mitkämpfer, einen braven Genossen, der schon seit Jahrzehnten in der Arbeiterbewegung tätig war und für sie auch schwere Opfer gebracht hat. Politisch, gewerkschaftlich und genossenschaftlich war Genosse NosovSky organisiert und für jeden der drei Zweige der Arbeiterbewegung hat er gearbeitet. Auch in Aussig hat er viel für die Partei geleistet. Besonders auf gewerkschaftlichem Gebiet hat er in den letzten Jahren viel geleistet und dies zog ihm auch den Haß der Machthaber der A.-T. E. zu. Er hatte unter ihren Schikanen viel zu leiden und schließlich wurde er vor längerer Zeit einfach in den Krankenstand versetzt, ohne daß er es wollte, ohne daß matt ihn fragte, ohne daß ein Arzt eS befohlen hätte. Der Sozialdemokrat mußte einfach weg. Zweifellos haben diese Brutalen Verfolgungen nicht wenig dazu beigetragen, die gewiß nicht starke Gesundheit NosovSkyS zu erschüttern, fein Ende zu Be« schleunigen. — Seine Familie verliert in ihm den braven, Zärtlichen Vater, seine Frau den guten, treuen Mann, seine Berufskollegen verlieren einen wackeren Kameraden, die Partei trauert um einen tapferen Genossen. Wir alle werden ihm ein treues Angedenken bewahren. — Die Bestattung fand am 30. August nachmittags in Turn statt. Wörgl. (Das Los alter Eisenbahnarbeiter.) Der gewesene Oberbauarbeiter Matthias Soukup, der leinen Anspruch auf den Provisionsfonds hat, erhielt von der Staatsüahndirektion Innsbruck als Altersversorgung eine Gnadcnunterstühung von 2 Kr. monatlich zugcwicsen. Sou-f lt p war mehr als 60 Jahre bei der Bahn als Arbeiter beschäftigt, davon seit dem Jahre 1888 bei der Bahnerhaltungs-scktion Kitzbühel. Er ist nun, nachdem er durch sein ganzes Leben für die Bahn arbeitete, angewiesen, zu hungern und zu betteln. Sein ehemaliger Bahnmeister veranstaltete zu seinen Gunsten eine Sammlung. Salzburg. (Wie der Herr Abgeordnete Stölzl sein Mandat mißbraucht.) Es ist eine altbekannte Tatsache, daß der Abgeordnete Stölzl von Salzburg im Parlament wiederholt jeden Antrag zur Verbesserung der pekuniären Lage der Eisenbahnbediensteten nicderzustimmen geholfen hat, weil es sein Stiefelwichspatriotismus viel notwendiger fand, mit Begeisterung dem Militarismus ungezählte Millionen zu bewilligen. Obwohl seine eigenen Wähler '.regen seines volksfeindlichen Verhaltens schon stark abgc-schwenlt sind, so gibt cs dennoch Kreaturen, die aus der angeborenen Eigenschaft, zu kriechen und zu schleichen, sich hinter den Rücken des Abgeordneten Stölzl stellen, um aus Kosten ihrer Mitmenschen vorwärtszukommen. Was ein halbwegs anständiger Mensch als unehrenhaft mit Abscheu von sich weisen würde, an das schleicht sich wie ein Aasgeier so ein Individuum heran, um ungesehen auf die schmutzigste Weise für sich einen Vorteil zu ergattern. Durch Betreiben des Abgeordneten Stölzl von Salzburg wird jetzt unter recht eigentümlichen Umständen ein Mann nach Saalfelden versetzt. Es ist dies ein in jeder Gewerkschaft unbrauchbares Individuum, selbst im Sinne der Stölzl-Garde. Vor einiger Zeit starb in Saalfelden ein Magazinmcister; hierauf fuhr der Magazinmcister Strobl von Salzburg sofort nach Innsbruck, um sich eine Versetzung dorthin zu erbitten. Er wurde aber mit dem Hinweis kurz abgcwicscn, daß der Posten zuerst ausgeschrieben wird und daß man erst dann sehen wird, wer hinkommt. Strobl hatte gesehen, daß auf korrektem Wege für ihn nichts zu erreichen sei, er wendete sich daher, wie zur Zeit seiner letzten Prüfungen, an seinen Fürbitter, den Abgeordneten Stölzl. Strobl sagte es selbst, daß er nur durch Stölzl die letzte Prüfung bestehen konnte. Auch hier mußte wieder der Volksvertreter von Salzburg in die Bresche treten, um einem einzelnen zu einem angcstrebten Ziel zu verhelfen. Strobl wurde, ohne daß der Posten ausgeschrieben wurde, unerwartet nach Saalfelden versetzt. Bevor diese Versetzung im Amtsblatt bekannt wurde, hatte es Strobl schon drei Tage lang schriftlich in der Tasche, daß er nach Saalfelden versetzt sei. Solche und ähnliche Kunststücke hat dieser tatkräftige Volksvertreter hier schon mehrere zustande gebracht, und sie werden den Verblendeten die Augen öffnen. Es ist sehr beachtenswert, daß die Staatsbahndirektion Linz dem Herrn Abgeordneten in derartigen Dingen zu Willen ist. Znaim. Auf mehrere Anfragen bringen wir den im Taglohn stehenden Bediensteten folgendes zur Kenntnis: Nach drei- bis zehnjähriger Dienstzeit gebührt jedem ständigen Arbeiter ein dreitägiger Urlaub, über zehn Jahre gebühren ihm sechs Tagx. Nach einjähriger Dienstzeit ist jeder berechtigt, um Aufnahme in den Provisionsfonds anzusuchen. Wir machen daher aufmerksam, daß selbes ein jeder sofort macht; sollten jemand Schwierigkeiten gemacht werden, ist cS seine Pflicht, dieS der Organisation anzumelden. Graz-Südbnhn. (Die Umtriebe eines Reichs-b ü n d l c r S.) Der hiesige ReichSbündler Hermann Eder, Kondukteurzugsführer, beabsichtigt eine Aenderung der bestehenden Rangeinteilung für Kondukteurzugsführer herbeizuführen und sammelt zu diesem Zwecke eifrigst Unterschriften. Die Kon-dukteurzugsführcr werden aber dem Herrn hoffentlich nicht auf den Leim gehen, sondern ihm jene Blamage angedeihen lassen, welche sich seinerzeit die Herren geholt haben, die den Dienst-turnus der Oberkonduktcure stürzen wollten. Bischofshofen. (Verunglückung eines Eisen-bahners.) Am 29. August verunglückte der Kondukteur Lin» t Haler aus Bischofshofcn auf der Strecke Stainach-Jrdning-Ocblarn beim Passieren der EnnSbrücke. Linthaler stürzte von der Bremse herunter und zog sich erhebliche Verletzungen am Kopf und an den Füßen Hautabschürfungen zu. In der Station Oeblarn wurde dem Verletzten durch den Bahnarzt Fischer erste Hilfe zuteil, worauf er mit dem Zug SOI nach Bischofshofen gebracht wurde. Linthaler befindet sich in häuslicher Pflege. Kapfenberg. (Zum Unfall auf der Landesbahn.) Der Betriebsleiter MatuScik brachte es durch seine Betriebsführung bei der Landcsbahn zuwege, daß im Jahre 1011 ein Zusammenstoß erfolgte und fromme Wallfahrer bluten mußten, ebenso am 6. August 1913, wo Genosse Kök in Secbach getötet und mehrere Passagiere verletzt wurden. Statt eine scharfe und unparteiische Untersuchung einzuleiten und den schuldtragenden Betriebsleiter außer Dienst zu setzen, bleibt er weiter in Amt und Würden, nur weil er durch Druck große Einnahmen erzielte und sich Opfer aussuchte, die unschuldig büßen sollen. Er fand fünf Angestellte, die an dem Unglück schuld sein sollen, denen aber nicht die geringste Schuld beizumessen ist, so daß diese auch gar nicht von der Staatsanwaltschaft angeklagt werden können. Er suspendierte diese Leute vom Dienst und enthob sie der Bezüge. Diese Opfer sind keine Aufrührer, sondern Leute, die von ihm zur Mitgliedschaft beim Reichsbund gezwungen wurden. Trotzdem maßregelt er sie, um seinen Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Wie lange noch wird das LandcSeisenbahnamt warten und diese Maßregelung aufheben? Wie lange brauchen das Gericht und die Staatsanwaltschaft noch, um Einvernahmen zu machen, um den Schuldigen zu finden? Es scheint, daß die Behörden und die Gerichte machtlos gegen den Betriebsleiter sind und warten, bis noch größere Opfer fallen. Warum hat die Generalinspektion der österreichischen Eisenbahnen jetzt den Dienst und den Verkehr geregelt? Es wurden 14 Mann mehr Personal eingestellt, der mörderische Verschub durch das Loshängen der Wagen auf offener Strecke bei den Zügen abgeschafft, die Instandsetzung des Maschinen- und Wagenparks und die Her-richtung der verluderten Vacuumschläuche ungeordnet. Dies geschah alles nur durch Aufdeckung dieser Mißwirtschaft in unserer Presse. Die fünf unschuldig suspendierten Bediensteten wurden immer noch nicht eingestellt, M a t u s c i k, der Schuldige, ist heute noch im Amt, statt daß er sofort entfernt worden wäre. Wie lange darf dieser Mann, der alles verschuldete, noch auf diesem Posten bleiben? Die yanze Bevölkerung von Kapfenberg ist empört über seine weitere Duldung an einem derartig verantwortlichen Posten. Leoben. (Vom Staats bah nho f.) Die Bediensteten der Staatsbahn in Leoben sind mit Vorgesetzten beglückt, die zu allem anderen eher als zu Vorgesetzten geeignet sind. So mancher wäre beim Zirkus Henry besser am Platz. Der Vorstand, Inspektor Fuchs, hat es verstanden, allen Schulbeamten irren Dienst so gründlich zu verleiden, daß die Direktion ge--wungcn war, bei der Ausschreibung dieses Postens eine Remuneration von 200 Kr. bei zufriedenstellender Dienstleistung in Aussicht zu stellen. Herr Ferdinand Köberl hat sich um die dreißig Silberlinge beworben und den Posten erhalten. Dieser Herr glaubt nun, ein gewaltiges Genie zu sein, und was er an Turnuskünsteleien leistet, das grenzt schon anS Unglaubliche. In keiner Domizilstation der ganzen Direktion wird das Personal so oft unnötig zum Dienst zitiert oder ins Blaue herumgeschickt wie in Leoben. Die dreißig Silberlinge sind dem Herrn nicht genug, er will am Leobener Personal zeigen, daß er zur Versetzung eines Vorstandspostens befähigt ist. Was sich der Herr Köberl aber seit neuerer Zeit noch erlaubt, das ist schon eine Ueberschreitung seiner Befugnisse. Muß sich ein Bediensteter, sei es ein Oberkondukteur, ein Kondukteur oder ein Bremser, krank melden, so kommt er nach seiner Gesundmeldung nicht wieder zu seiner Partie, zu der er gehört, nein, er mutz zur Strafe, weil er sich krank gemeldet hat, zwei, oft auch mehr Tage Reserve halten. Der Herr Köberl glaubt nämlich, die Bediensteten melden sich ihm zum Trotz krank, und dafür will er sich auf seine Art rächen. Nach Beendigung eines Urlaubs macht er es genau so, wahrscheinlich um dem Bediensteten nach dem Urlaub recht drastisch zu zeigen, welches Elend es ist, wenn man gezwungen ist, seine Arbeitskraft dem Staat zu verkaufen. Herr Köberl maßt sich ein Strafrecht an, da§ er nicht besitzt. Das Strafrecht hat in der Station nur der Vorstand, und in seiner Abwesenheit dessen Stellvertreter. Das Leobener Personal läßt sich das alles gefallen. Statt sich zu organisieren, zieht der eine dahin, der andere dorthin. Statt durch eine starke Organisation solchen Herren die Spitze zu bieten, nörgeln die Leute aneinander herum. Statt Einigkeit und Solidarität, pflegen sie Kastengeist und Egoismus. Da ist es kein Wunder, wenn dem Köberl und Konsorten der Kamm schwillt und sie sich Rechte anmaßen, die sie nicht besitzen. Drum ist es notwendig, allen Hader und alle Nörgelsucht fein säuberlich abzulegen, sich zusammenzuschlicßen, um solchen Uebergriffen entgegentrcten zu können. Nur die Macht der Organisation kann diesen übereifrigen Herrchen erfolgreich Anstand lehren. Triest. (K. k. Staatsbahn.) Beiläufig im Monat Februar dieses Jahres wurde au das k. k. Eisenbahnministerium im „Eisenbahner" eine Anfrage betreffend die Sanitätskorpszulage gerichtet. Gleichsam als Antwort auf diese Anfrage kam am 31. März um 11 Uhr 50 Minuten von der Station Görz der k. k. Staatsbahn folgende Drahtung: „HilfSzug mit Sanitätskorps und Bahnärzten unverzüglich Görz St. B. senden. Pallasmann m. p." Der Sanitätshilfszug und das dazugehörige Personal dampfte von Triest um 12 Uhr 88 Minuten nach der genannten Station ab. Bei der Ankunft in Görz stellte es sich heraus, daß kein Unfall vorliegt, sondern das Sanitätskorhs aus Uebungs-zwecken alarmiert wurde. Das Korps wurde hierauf hinsichtlich der theoretischen Kenntnisse und auch im praktischen Hilfsdienst bis 4 Uhr 30 Minuten nachmittags geprüft. Die Größen der k. k. Staatsbahndirektion, an der Spitze der Herr Hofrat Galambos, waren anwesend, damit sie sich von der Schulung dieses Korps überzeugen konnten. Nach Beendigung der Hebung sprach Herr Hofrat seine vollste Zufriedenheit dem Personal für ihren an den Tag gelebten Eifer und dem erreichten Fortschritt aus. Die Direktion habe die Ucberzeugung gewonnen, daß im Ernstfall jeder Korpsangehörige feine Pflicht voll und ganz ausfüllen werde. Die Herren begaben sich nun in die Restauration, um sich von den Anstrengungen zu erholen. Das Personal, welches gearbeitet hat, ging, statt zum Essen, mit knurrendem Magen in der Station spazieren. Das Datum des 31. März spricht schon dafür, daß beim Korps kein Mann ein Geld hatte. Man beschloß, von Herrn Adjunkten Zulrnin, der Korpsführer ist, Geld auszuborgen. Glücklicherweise war diese Pumperei von Erfolg gekrönt und das Sanitätskorps konnte somit zum Teil die knurrenden Mägen befriedigen. Hätte Herr Adjunkt Zulrnin nicht die Freundlichkeit gehabt und das Geld geborgt, so hätten die Bediensteten von 7 Uhr früh bis 8 Uhr abends hungern müssen. Ob dieser Pump bei Herrn Zulrnin gedeckt ist, wissen wir nicht. Die DirektionS-Herren werden für ihre aufopfernde Mühe gewiß Diäten bekommen haben; das Sanitätskorps selbstverständlich, außer der Anerkennung de§ Herrn Hofmies, nichts. So schmeichelhaft eine solche Anerkennung von ihrem höchsten Chef sein mag, die Hauptsache für die Angehörigen dieses Korps wäre eine Entschädigung, damit diese nicht, wenn sie die Ehre haben, diesem Korps anzugehören, außer der Zeit, die der Schulung geopfert werden muh, noch materiell für die Auslagen aufkoinrnen müssen. Aus guter Quelle erfahren wir, daß für diese Uebung eine Entschädigung gewährt werden sollte. Leider ist es schon September und der Amtsschimmel rührt sich noch immer nicht. Die Direktion Triest kann wegen des Tempos der Erledigung von Akten Anspruch auf den Titel einer Brutstätte erheben. Die Abteilungschefs sitzen buchstäblich auf ihren Akten, und zu guter Letzt kommt noch der Herr Hofrat, welcher sich ebenfalls die Ausbrütung sehr angedeihen läßt, um die Akten dann der Erledigung zuzuführen, wenn sie bereits zu schimmeln beginnen. Pragerhof. (Vom neuen S t a t i o nS ch e f.) Als der frühere Stationschef Schneider von Pragerhof versetzt wurde, hoffte das Personal, daß nun doch wieder einmal geordnetere Verhältnisse eintreten würden, was leider aber nicht der Fall war. Es wurde Wohl die Person gewechselt, aber das System ist geblieben. Er scheint noch immer, als wenn der Schneider in Pragerhof Chef wäre, da er in Graz das Arbeits-Personal aufnimmt und nach Pragerhof sendet, wo dann der neue Stationschef Grat dem vom Schneide- aufgenommenen Arbeiter bloß noch zu sagen braucht, '• 13 er mit slowenischen Arbeitern nicht verkehren dürfe. (Er meint wohl damit die sozialdemokratisch Organisierten.) Es scheint, daß der neue Stationschef Grat nicht weiß, was Einschränkung der persönlichen Freiheit heißt. Mit dem Personal schreit Grat vor dem Publikum herum wie ein Löwenbändiger. Als der Budapester Pcrsonenzug, der um 8 Uhr früh in Pragerhof ankommt und für Marburg drei Waggons Eilgut brachte, die für den Zug Triest-Wien Nr. 36 bestimmt wurden, wendete sich der Platzmeister an den Vcrkehrsbeamten mit der Bemerkung, daß es besser wäre, einen Wagen als Nachläufer beizugeben, damit der Zug keine unnütze Verspätung durch das Herumrangieren erhalte. Aber da kam der Platzmeister schön an, der StationLchef stand daneben und hörte dies, er schrie den Platzmeister an: „Stationschef bin ich, ich werde Anordnungen treffen, aber nicht Sie!" Als ihm der Platzmeister zur Antwort gab, daß er nicht taub sei, schrie Grat, wenn ihm etwas nicht passe, könne er nach Hause gehen. Solche und ähnliche Dinge spielen sich beinahe täglich ab. Wir glauben aber kaum, daß eine solche Vorgangswcise für den Verkehr von Nutzen sein dürfte, es wäre gewiß besser, wenn sich der Herr Vorstand mehr um einige Beamte kümmern würde, die sich ganz und gar nicht an die Dienstvorschriften halten. Wels. (Der Urlaub der Staatsbahnarbeit c r.) Die Bahnerhaltungsarbciter von Wels erlauben sich an den Herrn Bähnerhaltungsvorstand Inspektor Weber die Anfrage zu richten, was es denn mit ihrem Urlaub ist. Daß ihnen ein Urlaub gebührt, dürfte wohl auch nicht der Herr Inspektor ableugnen, daß Dieser Urlaub aber auch nicht erst dann angetreten werden soll, wenn er für die Betreffenden fast keinen Wert mehr hat, dürfte auch jedem einsichtigen Menschen einleuchten. Die Arbeiter stehen gewiß auch auf dem Standpunkt, die Interessen des Staates zu fördern und von ihrem Arbeitgeber nichts Unmögliches zu verlangen, nehmen aber auch für sich das Recht in Anspruch, beim Urlaub entsprechend den dienstlichen Verhältnissen im Sommer berücksichtigt zu werden. Die Vorgesetzten Behörden dürften jedenfalls mit dem Vorgang bei diesem Amt, den Arbeitern ■ ■ 1 während des Sommers gar keinen Urlaub zu gewähren, nicht einverstanden sein. Warum nimmt sich denn der Herr Inspektor nicht den Urlaub im Winter? Sollten die berechtigten Wünsche des Personals nicht ehebaldigste Erfüllung finden, so wäre dasselbe gezwungen, anderweitige Schritte zu unternehmen, denn zum fortwährenden Herumstreiten mit dem Vorgesetzten ist das Personal nicht da. Wien, Meidling-Hauptstraße. (Ein Bahnmeister, der sich im Schreien nicht genug tun kann.) Auf der Wicntallinie der Wiener Stadtbahn ist ein Bahnmeister namens B c I l a n. Dieser Mann hat die größte Freude, wenn er mit einem Bediensteten recht schreien kann und wenn er einem solchen recht viel anschaffen kann. Die Wächter werden nur mit lauter Geleiscmessen sekkiert. Der Schreiber dieses ist selbst Zeuge davon, wie dieser Herr einem Bediensteten, der vormittags das Geleise gemessen und ungeschrieben hat, was am Nachmittag aber vom Regen wieder abgewaschen war, sagte: „Erzählen Sic mir keinen solchen Unsinn, Sie haben nichts gemessen." Er schrie mit dem Wächter wie ein Wütender und als sich derselbe verteidigen und reden wollte, sagte der Bahnmeister vor dem Publikum: „Schauen Sie, daß Sie weitcrkommen!" und er rannte selbst davon. Die Wächter will dieser Herr Bell an nicht nur bei Nacht, son- dern auch bei Tag außerordentlich beschäftigen." Es ist schon auf der freien Strecke bei dom dichten Verkehr die Arbeit mit Gefahr verbunden. Aber die Wächter sollen bei diesem Verkehr auch in den Tunnels, welche 400, 500 und 800 Meter lang sind, bei Tag Keile und Schrauben anziehen. Wiewohl der Wächter froh sein muß, wenn er überhaupt mit heiler Haut wieder ins Freie kommt. Es liegt sogar ein Dienstbefehl auf, daß in dieser Strecke auch bei Tag nur unter Aufsicht der Avisoposten gearbeitet werden darf. Kennt diesen Dicnstbefohl dieser Antreiber nicht? Er glaubt, das Geleiscmessen hält die ganze Bahn zusammen. Möchte er nicht einsehen, daß das Anziehen der Keile und Schrauben notwendig ist? Die Keile und Schrauben geben massenhaft nach, überhaupt die neuen Doppelkeile. Sagt ein Bediensteter, daß die Keile nicht halten und zur Hälfte schon zerschlagen sind, was bei den alten Keilen nicht so leicht Vorkommen kann, so sagt der Herr Bahnmeister zum Bediensteten: „Gehen Sie zur Sektion und sagen Sie dies dort." Wenn der Herr mit den Bediensteten und Arbeitern so herumschreit und hiezu die Courage aufbringt, könnte er der Sektion gegenüber auch die Courage aufbringen, die Umstände zu melden, wie dies sogar seine Pflicht ist. Anfangs, als dieser junge Herr und Antreiber vom Militär zur Bahn kam, rechnete man es seinem Unverstand an. Aber jetzt, nach anderthalb Jahren muß es ihm doch hier gesagt werden. Oder gehört das Herumschreien und -Schimpfen vor dein Publikum vielleicht zur Intelligenz oder will er damit seine Autorität zeigen? Es verlangt weder die Sektion III noch die Staatsbahndirektion etwas Unmögliches, weil auf der Stadtbahn, besonders in den Tunnels, nur bei Nacht gearbeitet wird. Und man kann nichts Uebertriebenes verlangen, denn so ein Verlangen wäre Unvernunft. Also vorläufig wird cs genug sein; sollte die Behandlung der Bediensteten nicht anders werden, so haben wir noch ziemlich viel am Lager. Alles hat seine Grenzen, auch die Grobheiten. Bischofshofcn. (Ein Dienstbefehl der Bahnerhaltungssektion Bischofshofen.) Die Bahn-erhaltungsscktion Bischofshofcn hat nachstehenden Dienstbefehl herausgegebcn, von dem nicht alle Arbeiter Kenntnis erhielten: Bischofshofen, am 9. August 1913. Z. 1038/12. An alle Herren Bahnmeister, Herren Signalmeister und Herren Brückenmeister. Im Sinne des Tienstbcfehls Z. 1191/1/2 vom 1. August 1913 wird in Wirksamkeit ab 26. Juli 1913 folgendes verlautbart: Laut Arbeitsordnung Gesetzblatt Nr. XXIV ox 1013, § 15, Punkt 18 und 19, darf den Arbeitern bei Verwendung außerhalb des gewöhnlichen Bahnmeister-Bezirkes eine besondere Entschädigung in jenen Fällen gewährt werden, in welchen denselben aus Anlaß ihrer auswärtigen Verwendung, nach der Sachlage zu schließen, t a t-sächlich Mehrauslagen erwachsen können. Auf diese Entschädigung werden also Arbeiter, welche in der Grenzstation zweier Bahnmeisterbezirke arbeiten und in der Nähe wohnen, keinen Anspruch haben, wenn sie ausnahmsweise einmal im benachbarten Bahnmeisterbezirk, der beim Ausfahrtwechscl der Station nach der anderen Richtung beginnt, jedoch in der Nähe ihrer gewöhnlichen Arbeitsstelle arbeiten. Auf diese Entschädigung haben auch Arbeiter, welche infolge ihrer auswärtigen Verwendung schon eine »höheren Taglohn besitzen sollten, keinen Anspruch; in Betracht kämen hier Arbeiter, welche als Signal- oder Brückenschlosser in Verwendung stünden und wegen ihrer auswärtigen Verwendung bereits einen höheren Taglohn bezögen. Als Entschädigung erhalten: 1. Alle Arbeiter, mit Ausnahme der Taglohnbrücken-und Signalschlosscr, wenn mit ihrer auswärtigen Verwendung eine Uebernachtung verbunden ist, den anderthalbfachen normalen Taglohn; wenn hingegen bei ihrer Verwendung außerhalb des gewöhnlichen Arbeitsortes (Bahnmcisterbezirkcs, eine auswärtige Uebernachtung nicht erforderlich ist, ihre auswärtige Verwendung jedoch mindestens sechs Stunden dauert und sie gezwungen sind, das Mittagmahl auswärts einzunehmen, so erhalten die betreffenden Arbeiter eine Entschädigung von 1 Kr. (einer Krone) täglich. Auf diese Entschädigungen werden meistens Anspruch haben die auswärts bei Verkehrsstörungen, Objektaus-wechsungen, Schiencnneulagen, größeren Geleiseänderungen und Geleiscrückungen verwendeten Arbeiter, ferner unter Umständen Figuranten und D r ä s i n t r e i b e r. 2. Die Entschädigung der Taglohnbrückcnschlosscr bleibt gleichwie bisher. 3. Die Taglohnsignalschlosser werden für den Fall ihrer auswärtigen Verwendung nach den im.8 13, Punkt 7 des Gebührenregulativs festgesetzten Grundsätzen entschädigt. Der BahnerhaltungSsektionsvorstand: L i e b s ch e r. Zwittau. (K. k. Bahnerhaltungsscktion.) Die Streckenarbeiter dieser Dienststelle haben wahrlich viele Ursachen zur Unzufriedenheit mit ihrem Los. Von einzelnen Herren der Sektionsleitung sind sie einer Behandlung ausgesetzt, die intelligenten Vorgesetzten vollends unwürdig ist. Die Arbeiter sind aber gar nicht gesonnen, sich verschiedene Flegeleien gefallen zu lassen und werden erforderlichenfalls die vollen Namen der betreffenden Herren der Öffentlichkeit mitteilen. Nach dem Muster solcher Bengel von Vorgesetzten erlauben sich auch Fremde chren Schnabel an den Arbeitern zu wetzen. Würden sich die beschimpften Arbeiter zur Wehr setzen, dann könnten sie noch der Gefahr laufen, obendrein gestraft zu werden, denn im Nu würde man aus einem Beschimpften Arbeiter einen Grobian konstruieren. Für die Gesundheit der Arbeiter wird allerdings nicht gesorgt. Da führt die Strecke über Ablsdorf gegen Trübau durch ein Hochland mit sehr rauhem Klima. Aber den Arbeitern ist es trotzdem strenge verboten, bei Regengüssen, Schneegestöber rc. im Wächterhaus oder sonst in einem Raume Schutz zu suchen. So sind die Arbeiter jeder Unbill des Wetters preiSgegebcn. Schon wiederholt ist das Ansuchen um Errichtung einer Schutzhütte in Ablsdorf u. s. w. gestellt worden. Vom Herrn Oberinspektor in Brünn wurde auch eine Zusage gemacht, aber Monate vergehen und die Herren Vorgesetzten rühren sich nicht. Sollen etwa die Arbeiter den kommenden Winter über aber, mals allen Unbilden des rauhen Klimas auSgesetzt bleiben? Auch möchten die Arbeiter wissen, wie sich die Herren Vorgesetzten zu den Zehrgeldern für die Verwendungsdauer außerhalb des gewöhnlichen Arbeitsortes stellen? Nach der Arbeitsordnung gebührt den Arbeitern ein solches, aber tatsächlich wird keines zugestanden. Da heißt es immer: Nehmt euch das Essen mit. Ja, aber ist das keine Sonderauslage? Und überdies: Mit welchem Recht kann der Arbeiter verpflichtet werden, daß er sich seine Speise für den ganzen Tay mitschleppt? Aber freilich, die Streckenleitung in Zwtttau kann doch nicht arbeiterfreundlicher sein, als es die Herren Fabrikanten und Großgrundbesitzer sind, denn der Kapitalismus wirkt überall gleich, wenn er nur keine genügende Gegenkraft findet. Deshalb werden die Arbeiter gut tun, wenn sie sich gegen den Kapitalismus und seine üblen Wirkungen durch eine gute Organisation schützen werden. Graz. (S ü d b a h n h e i z h a u s.) Vom 3. auf den 4. September nachts stürzte der Hilfsheizer Adolf H o r w a t h beim Uebertragen einer Kiste vom Kistendepot zur Lokomotive in den Putzkanal, wobei ihm der rechte Fuß abgeschlagen wurde. Zu bemerken ist, daß von feiten des Heizer-pcrsonals, beziehungsweise deren Vertrauensmänner schon wiederholt beim Grazer Betriebsinspektorat als auch bei der Maschinendirektion in Wien Schritte getan wurden, um eine geeignete Reform bezüglich Uebertragung der Kisten herbeizuführen. Nichtsdestoweniger haben sich aber beide Instanzen bisher immer ablehnend hiezu Verhalten. Die Herren sind eben gewohnt, mit Reformen zu warten, bis ein Opfer fällt. Das haben sie nun glücklich, und vielleicht kommen sie jetzt auf den Gedanken, etwas zu tun. Aßling. Die Bediensteten von Aßling müffen vieles ruhig hinnehmen, da die StationSgewaltigen mit dem Personal immer gröber und unerträglicher werden. Ganz besonder» haben die Portiere in dieser Station einen sehr schweren und unangenehmen Dienst, da sie beim StationS-vorstand und Bei den Verkehrsbeamten in Fällen, in denen Besoffene in der Station renitent werden, nie Unterstützung, respektive Beistand finden. Im Gegenteil müssen sie in solchen Fällen sehr vorsichtig Vorgehen, sonst laufen sie selbst Gefahr, gestraft zu werden. Auch am 31. August ereignete sich ein derartiger Fall. Der diensthabende Beamte K o n a ö verschaffte dem diensthabenden Portier keine Assistenz zur Abschaffung eines Betrunkenen, der exzedierte, und schrie dem Portier obendrein vor dem ganzen Publikum zu, daß die Portiere einmal wie Kinder seien und dann sei cnsic wieder saugrob. Da der Bedienstete diese Beschuldigung zurückwies, droht ihm bei der Objektivität des Vorstandes von Aßling obendrein eine Strafe. ES ist wirklich ein Vergnügen, unter derartigen Beamten Dienst zu machen. Wolssberg. Ein Arbeiterfeind Nonplusultra ist der Bahnmeister S ch l u d e r. Den ganzen Tag hört man ihn oft mit den Arbeitern herumbrüllen wie ein Besessener. Fängt er einmal zu wüten an, so sind die Arbeiter Esel, Ochsen, Trotteln rc., nur keine Menschen. Die gesamten Bahnbedien-sleten müssen sich vor_dcn Privatpersonen, welche des öfteren Zeugen derartiger Szenen find, schämen, einen solchen Plantagenaufseher in der Uniform eines k. k. österreichischen Bahnmeisters in ihrem Dienstverband zu haben. An einem Sonntag sollten die Arbeiter Schwellen verladen im Akkord; 3 H. für die großen, 25 H. für die kleineren und für die noch kleineren noch weniger oder gar nichts. Wer sich weigerte, riit verladen, wird wegen Dienstverweigerung angezeigt, so hat es der Bahnmeister angeordnet. Na, höher geht's nimmer. Nur wenige hat der Bahnmeister, welche er brauchen kann. Das sind seine Zuträger, welche die anderen bei ihm ver-nadern. Für uns kommen solche Elemente nur so weit in Betracht, als man von ihnen auch zuweilen manches vom Bahnmeister erfahren kann, das sonst ins Dunkel gehüllt bliebe. Das nächstemal, wenn notwendig, mehr! VersammlungsberichLe. Eine BerfammlungStour auf der k. k. Nordwestvahn. Anläßlich der Einleitung einer Aktion in der Angelegenheit der l%fachen Anrechnung der Dienstzeit für das Lokomotiv- und Zugbegleitungspersonal der k. k. Oe. N.W. B. fand auf der Strecke der N. W. B. eine Versammlungstour statt, die ein sehr erfreuliches Resultat zeitigte. Die Versammlungen waren durchwegs gut besucht und zeitigten lebhaftes Interesse des beteiligten Personals. In Zuaim, Jglau, Trauten au, Sch recken st ein, Tetschen und Reiche nberg sprach Genosse Du Lek aus Wien; in Prag, Nhmburg, K ö-niggrätz, Josef stadt und Geiersberg Gcnosfe R u-z i c k a aus Wien und Genosse T a u s f i k aus Prag. In Tetschen war die Versammlung geradezu imposant und sprach zu einem weiteren Punkt der Tagesordnung, Arbeiterfragen betreffend, Genosse Grünzner aus Bodenbach. Friedland. Trotz des strömenden Regens war die öffentliche Eisenbahnerversammlung, welche am 16. August im Ar-beiterheim staitgcsunden hat, fchc gut besucht. Zu der Tagesordnung: „Die Etappenpolitik der Deutschnationalen", sprach Genosse Du Sek aus Wien. Mixuitz bei Bruck a. d. Mur. Einen ungewöhnlich starken Besuch wies die für den 10. August seitens der Ortsgruppe Bruck an der Mur einbetufcnc Eisenbahnerversammlung auf, in welcher Genosse Dusek aus Wien über die zugesagten 15 Millionen Kronen referierte. 0 Äitraßhof. Zum Beweise dafür, daß auch die Eisenbahner jon AuerSthal ihre Augen öffnen, diene die sehr gut besuchte freie Eisenbahnerversammlung, welche am 24. August in LehnerS Gasthaus stattfand. Referent Genosse Adolf Müller fand treffende Worte dafür, die Versammelten zur Hebet« zeugung zu führen, welch schwerem Kampf die Eisenbahner gerade jetzt gegenüberstehen und erntete deshalb auch großen Beifall. WeiterS sprach auch Genosse Galle; er forderte die Eisenbahner von Auersthal und Straßhof auf, sich mehr zu-fammenzufchließen, daß man nicht weiter immer statt Straß-Hof Strafhof sagen hört. Ja warum werden denn die Straß-Hofer Eifenbahner die Strashofer genannt? Weil ein Herr Beamter feine Freude darüber ausgesprochen hat, daß in keiner Station so viele Strafen einlaufen wie tn ©traßhof. Das ist auch richtig. Unsere Herren JnspektionSbeamten mit Herrn Offizial & all tut an der Spitze wetteifern miteinander, welcher die meisten Anzeigen bringt. Die Herren verfassen gleich die Protokolle und Strafzettel, legen den Strafzettel der Stationsleitung zur Unterschrift vor, hier wird unter-schrieben, ohne zu untersuchen, ob die Strafen gerecht sind oder nicht. (Es ist schon vorgekommen, dah Strafzettel ohne Unterschrift zugestellt worden sind.) Niemand bedenkt, daß so manchesmal ungerecht oder wegen einer Lappalie den Kindern der Bediensteten ein Laib Brot genommen wird, denn nicht immer treffen die ©trafen den Bediensteten, sondern sehr oft auch seine Familie. Für heute wollen wir Schluß machen; sollte sich das Strafshstem nicht ändern, so werden wir bald wieder, aber deutlicher, an dieser Stelle sprechen. Leset die Arbeiter-Zeitung"! Aus den Organisationen. Troppau. Am 26. August 1918 fand im Volksheim die diesjährige Generalversammlung- der Ortsgruppe Troppau statt. Nach Entgegennahme des Jahresberichtes des Obmannstellvertreters Genossen Kantek und des Kassiers Genossen Krischke wurden die Neuwahlen vorgenommen und wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Eduard Kantek, Obmann, Emil A d a m e tz, Stellvertreter; Heinrich K r i s ch k e, Kassier, Ludwig Starupa, Stellvertreter, Anton Cher-n int, Subkassier am Staatsbahnhof; Franz Lech und Johann Kratzel, Kontrollore; Leopold Hei che I, Schriftführer; Johann 8 tu e t e I i t f ch, Heinrich Herlinger, Reinhard Grim m, Franz R e z n e r, Franz OuiS und Ludwig PelS, Ausschußmitglieder. Sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegen, heilen sind an den Obmann Eduard Kantek, Troppau, Mi'chl-gaffe 6, in Geldangelegenheiten an den Kassier Heinrich KrischTe, Pumpenwärter, Troppau, Gilschwitzergasse 12, zu adressieren. Weiter werden die Mitglieder von der Strecke Frei-heitSau inklusive Vermisch aufmerksam gemacht, daß sie ihre Mitgliedsbeiträge ictrl Genossen Tech oder dem Genossen Kantek übergeben können. Auf dem Staatsbahnhof sind die Mitgliedsbeiträge nur dem Genossen Anton Chcrnim und von der Strecke dem Genossen Pelz zu übergeben. WeiterS werden alle Mitglieder, welche den neuen Eisenbahner-Taschenkalender für das Jahr 1914 wünschen, ersucht, sich behufs Bestellung desselben an folgende Genossen zu tuenden: die Mitglieder von der Strecke Freiheitsau-Bennifch an Genoffen Franz 6 e ch oder an Genossen Eduard Kantek, die Mitglieder vom Staatsbahnhof an Genossen Anton Eher nt m, die von der Strecke an Genossen Ludwig Pelz; alle anderen Mitglieder in 6er Station haben sich behufs Bestellung der Kalender an Genossen Heinrich Krischke, Pumpenwärter, Troppau, zu wenden. Göpfritz. Bei der am 24. August l. I. stattgefundcnen Versammlung wurden folgende Mitglieder als Funktionäre gewählt: Ludwig I f a t, Zahlstellenleiter; Rudolf Mleynek, Kassier; Franz Schenk, Schriftführer; Karl Stadler und Johann Koppenberger, Kontrollore. Sämtliche Zu-fchriftcn sind an Genossen Ludwig Jsak, Göpfritz Nr. 67, jene in Geldangelegenheiten an Rudolf M l e h n e k, Gopfritz Nr. 69, zu richten. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Leoben. Am Donerstag den 11. September um 8 Uhr abends im Hotel „Lamm" am Hauptplatz Verschub- und Wächterpersonalvcrsammlung. Kaaden-BrunnerSdorf. Am Sonntag den 14. September um V~3 Uhr nachmittags in .Herrn EnzmannS Gasthaus in Pürstcin Monatsvcrsammluug. Mührifch-Weißkirchen. Am Sonntag den 20. September um 8 Uhr abends in WeisbrodS Saal Vereinsversammlung. Mistel. Am Montag den 15. September um %8 Uhr abends im Hotel „Deutscher", Ostrauerstraße. Weißensulz, Lokalbahn. Am Sonntag den 14. September um Vt\\ Uhr vormittags im Hotel „Bahnhof" des Herrn Stöhr öffentliche Eisenbahnerversammlung. Furt t. W. Am Sonntag den 14. September um K9 Uhr abends im Vereinslokal „zum goldenen Stern" Ver-einsversammlung. Sprechsaal. Arbeiter der Buschtiehrader Eisenbahn! Mitglieder des ProvisionSinstitnts für die Bediensteten! Zum erstenmal ist die W a h l des Ausschusses des Provisionsinstituts für die Bediensteten der Ausschließend privilegierten BufchtShradet Eisenbahn ausgeschrieben. Die Wahl soll am 15. September 1913 beendet sein. Arbeiter! Euer Provisionsinstitut räumt für teures Geld wenig Recht ein. Die Arbeiterschaft muß daher Reformen anstreben und durchsetzen. Ein richtiges Mittel dazu wird der Ausschuß des ProvisionSinstitutS bieten. Den Bestimmungen der Statuten zum Trotz, welche der Generaldirektion der B. E. B. einen ungebührenden und unbilligen Einfluß auf den Wirkungskreis des Ausschusses ein* räumen, wird der Ausschuß in wichtigen, das Interesse des Provisionsinstituts berührenden Angelegenheiten gehört werden müssen und er wird nicht nur gehört, sondern auch respektiert werden,^ wenn in den Ausschuß Männer gelangen, auf welche sich die Arbeiterschaft verlassen kann und wenn ihr Mann für Mann für eure Forderungen einsteht! Jetzt gilt es, euer Interesse, das Interesse eurer Familie und die Position eurer Organisation gegenüber der B. E. B. zu wahren und zu behaupte»! Alle Mitglieder deS Provisionsinstituts für die Bediensteten sind wahlberechtigt und jeder hat drei Ausschutzmitglieder und drei Ersatzmänner zu wählen. Alle find wahlberechtigt, ob sie die Statuten angenommen haben oder nicht, ob ihnen die Statuten eingehändigt oder bis jetzt noch nicht zugcstellt wurden. Alle sind verpflichtet, ihr Wahlrecht auszuüben, damit eS offenkundig wird, daß hinter den Gewählten der einige und mächtige Wille der Arbeiterschaft der B. E. B. steht. Wählet Männer, welche über Antrag eurer Vertrauens-monner euch der Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein vor-schlägt. Füllet ungesäumt die Stimmzettel mit den Namen der folgenden Männer, auf deren gewissenhafte und energische Pflichterfüllung ihr bauen könnt, aus. Wahl der AuSfchußmitgliedcr: Engelbert Schnatter, Kohlenarbeiter, Komotau. Josef Hammer jun., Maurer, Wickwitz. Franz Burefch, Zugsbegleiter, Komotau. Wahl der Ersatzmänner: Franz Hasal, Schlosser, Smichow, Heizhaus. Franz Dengler, Oberbauarbeiter, Weichau. Anton KtlS, Bremser, LuLna. Arbeiter! Genossen! Auf zur Agitation! Unterstützt eure Genossen werktätig bei der Wahlarbeit! Keine Stimme darf verloren gehen! Jede Unregelmäßigkeit bei der Wahl ist sofort an das Böhmische Sekretariat des Rechtsschutz- und Gewerkschaftsver-eines für Oesterreich in Ziikow Nr. 914 zu melden. Erfüllet eure Pflicht euch, d«^x Familie und der Organisation gegenüber! Für den Vollzugsausschuß der organisierten Eisenbahner: Josef Tomschi;, ReichSraiSabgeordneter und Zentralfckrctür. Wilhelm fflrodccky, Landessekretär. Magazinsdiener aller in Wien einmündenden Bühnen, Achtung! Einladung zu der am Sonntag den 21. September um 2 Uhr nachmittags in Wien, X, Laxenburgerstraße 8/10, Arbeiterheim, Zimmer Nr. 3 und 4, stattfindenden Verfammlung der Magazinsdienet aller in Wien einmündenden Bahnen. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Magazins dienet und Stellungnahme hiezu. 2. Eventuelles. Werte Genoffen und Kollegen! Wir ersuchen euch, zu dieser wichtigen Versammlung, die nur im Interesse der Mag«, zinsdiener einberufen wurde, bestimmt und vollzählig zu erscheinen. Diese Versammlung soll der Beginn einer Reihe von Aktionen fein zu dem Zweck, um endlich die Erfüllung der Forderungen der Magazinsdiener Lurchzusetzen. Erscheint daher alle! -> Als Einberuf er: .' i ^ Die Vertrauensmänner der MagazinSdiiMk her Südbahn. Lampisten aller in Wien einmündenden Bahnen, Achtung! Einladung zu der am Montag den 22. September um y28 Uhr abends in Wien, X, Laxenburgerstraße 8/10, Arbeiter« heim, Zimmer Nr. 8, stattfindenden Versammlung der Lam-pistett aller in Wien einmündenden Bahnen. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Lampisten und Stellungnahme hiezu. 2. Eventuelles. Werte Genossen und Kollegen! Wir ersuchen euch, zu dieser wichtigen Versammlung, die nur im Interesse der Lampiften einberufen wurde, bestimmt und vollzählig zu erscheinen. Diese Versammlung soll der Beginn einer Reihe von Aktionen sein zu dem Zweck, um endlich die Erfüllung der Forderungen der Lampisten durchzusetzen. Erscheint daher alle! Als Einberufer: Die Vertrauensmänner der Lampisten der Südbahn in Wien. Allgemeiner Rechtsschutz- nnd GcwcrkschastSvcrein für Oesterreich. Triest er Ortsgruppen. ................. Sonntag den 14. September 1918 findet die Enthü l» lung der Vereinsfahne der Trieftet Eisenbahnern ^ts-gruppen statt. Programm: Um 9 Uhr vormittags Begrüßung der Festgäste im großen Saal des Arbeiterheims Via Madon-„ nina 15. Um 10 Uhr vormittags Fahnenenthüllung und Festreden in deutscher, slowenischer und italienischer Sprache. Nach der Enthüllungsfeierlichkeit Manifestationsumzug mit Musik und Fahne. Um 3 Uhr nachmittags großes Fest mit reichhaltigem Programm in allen Räumlichkeiten des Arbeiterheims, Via Madonntna 15. Am Fest wirken mit: Musik der sozialistischen Jugend, die Gesangschöre „Adriaperle", „Ljuoski oder" und „Eircolo corale fra lavoralori". Abends: Tanz. Eintritt zu nt F e st samt Tanz 50 H. Kinder bis zu zehn Jahren haben in Begleitung Erwachsener freien Eintritt. Das Fest findet bei jeder Witterung statt. Bei ungünstiger Witterung venetianifche Beleuchtung der Terasse. Zum zahlreichen Besuch ladet ein das Komitee. Karten sind im Vorverkauf zu haben bei Ausschußmit. gliedern der Organisationen, im Gasthaus „International" (Via Boccaccio 25) und in Magazinen der Konsumgenossenschaft. Warnung! In der letzten Zeit wurden seitens einzelner christlich-sozialer Organe und durch Flugzettel verschiedene Angriffe gegen den Lebensversicherungsverein der Eisenbahner erhoben, welche jeder Grundlage entbehren. Mit der Verbreitung dieser Nachrichten steht ein gewisser Brockelmann im Zusammenhang, welcher vom Verein mit 1. August 1913 wegen verschiedener Anstände entlassen wurde, und welcher jetzt für die .,Allianz" Versicherungen abzuschließen trachtet. Wir warnen die Eisenbahner, mit diesem Manne in irgendwelche Verbindung zu treten. Offene Anfragen. An die k. k. Nordwestbahndirektion. Die im Znaimer Heizhaus beschäftigten und im Taglahn stehenden Bediensteten erlauben sich an die Direktion die Anfrage zu richten, warum dieselben erst am Dritten und Vierten ihr Geld bekommen, da jeder am Ersten eines jeden Monats pünktlich seinen Zins bezahlen muß, da der Taglohn ohnedies im nachhinein bezahlt wird. Die Betroffenen ersuchen die k. k. Direktion, sie möge diesen Uebelstand abschaffen und anordnen, damit sie am Ersten eines jeden Monats ihr Geld bekommen. An die k. k. Staatsbahndirektion Villach. Den Eisenbahnbediensteten von Klagensurt, die in den Probiiionshäusern wohnen, wurde mit wenigen Ausnahmen bei der Gehaltauszahlung am 1. September ein Betrag von 5 bis 8 Kr. und darüber abgezogen, ohne daß ihnen der Grund dieser Abzüge angegeben wurde. Die Bediensteten, die ihren Lohn wohl auch so notwendig Brauchen, wie die hohen Beamten, haben daraufhin selbstverständlich die Annahme deS Gehalts verweigert. Die Betroffenen richten nun an die k. k. Staats-bahndirektion die Anfrage, warum und zu welchem Zweck ihnen diese Beträge abgezogen wurden und wünschen rascheste Aufklärung in dieser Sache. Sollten die Abzüge eine Erhöhung der Wohnungsmiete bedeuten, so machen wir die Direktion aufmerksam, daß eine MietzinSsteigerung nach dem Gesetz für einen bestimmten Termin zuerst angekündigt und dann auch das Einverständnis der Mieter eingeholt werden muß. ES hat daher die Direktion gar kein gesetzliches Recht zu Abzügen für eine höhere Miete, folattgc sie die Mieter davon nicht verständigt hat und triefe ihre Zustimmung dazu gegeben haben. Briefkasten der Redaktion. Salzburg. Wenn Ihr Unfall gewaltsamer und unabwendbarer Natur (Zusammenstoß, Entgleisung ?c.) ist und Sie aus Anlaß dieses Unfalles dienstuntauglich sind, ja. — I. I. Wenn Sie am 1. August 1908 angestellt wurden und am 1. Jänner 1912 die 1000 Kr. erreichten, so rücken Sie in die 1100 Kr. am 1. Jänner 1914 vor. (634, I. M. 1913.) — Ad. Sch., Mitglied 20.825. Nach Ihren Angaben haben Sie auf noch einen HärteauSgleich Anspruch und rücken demnach in die 1200 Kr. am 1. Jänner 1914 vor. (649, I. M. 1913.) — Zur allgemeinen Kenntnisnahme. Da infolge deS Feiertages und infolge des im Buchdtuckergewerbe freien SamStag-nachmittageS die vorliegende Nummer deS „Eisenbahner" Samstag vormittags sertiggestellt werden mußte, konnten nicht alle Einsendungen untergebracht werden. — Friedet» Mistel. Die Einkommensteuer hängt nicht lediglich von der Gehaltdhöhe, sondern auch von Nebenumständen ab. Daher es sich empfiehlt, sich zunächst dort bei der Steuerbehörde zu erkundigen. — Schleifenmimmer 35.679. Wenn Ihre Angaben richtig sind, so rücken Sie in die 1800 Kr. «rat 1« ^ult 1914 vor. (671, I. M. 1913.) • BETTEN FERTIG • /GEFÜLLTE Mit jedem Lage fäettfedem undSOauneri H. 1 Kilo graue gcsclüissone K 2'—, bessere K 2'40, halbwelsso ■ K 2'80, welsse K 4'—, prima dannonwciclio K 6 —, hochprlma _ 8'— und 9'60. Daunen, graue K 6'—, 7'—, welsse prima K 10'—, mi . fluurn K 12'—, von B Kilo an franko. irima Fertig gefüllte Betten “ aus dichtfädigem roten, blauen, gelben oder wcissen Inlett ■ (Nanking), 1 Tuchent ca. 180 cm lang, 120 cm breit, samt 2 Kopf-n polstern, jeder ca. 80 cm lang, 60 cm breit, genügend gefüllt mit neuen grauen, flaumigen und dauerhaften Bettfedern K 16 —, Halb* ■8 daunon K 20'—, Daunonfedern K 24'—. Einzelne Tuohente K 10'—. W 12'—, 14'— 16'—. Einzelne Kopfpolster IC 8'—, 8*60, 4'—. Tuchente «, 200X140 cm gross IC 13'-. 15 —. 18'-. 20'—. Koptyolster 90X70 cm ™ gross K 4'ßO, 6'—, 5*60. Untertuohente aus bestem Bottgradol H 180X116 ein gross K 13'— und K 15'— versendet von K 10*— an gg franko gegen Nachnahme oder Vorauszahlung Fertige Betten nitS bidjlfflbiflcm roten, Blauen, gelben ober toeifien Nanking, l Tuchent zirka 180/120 cm profi, fmtil 11 fioUiliolftcr, biefc zirka 80/60 cm grob, ntnftgrnb gefüllt mit neuen, grauen, dauerhaften Feder», 1( 16'—, Halbdaune» K 20 —, irniiucii K 24 —, Tuchent allein K12'—. 14 — uiib io —, Kopfdolstcr allein K 3'—, S SO, fetter K 4'—, Tuchent, zirka 180/140 cm, K 16 —, 18'— uitb 20'—, fiutifpolfler, zirka novo cm. K4'60, 5 — imb 6'60, Unterbett, zirka 180/116 cm, K is —, 15'— unb 18'—, ffiinbcrBettcn, Bettüberzüge, Leintücher, Matratzen, Steppbecten, Rlaneltbecten u. f. w. Billigst, Bcrfenbct per Nachnahme, Verpackung 12 gratis, von K 10 — an franko Josef Blahut, Deschenifz Nr. 109 (Bw5ahid)!r' RlchtpatfenbeS umgrlanfclit ober Gelb retour. Verlangen Sie die ausführliche, illustrierte Preisliste gratis unb franko. Prachtmusterbuch der seit 46 Jahren als unvergleichlich fest, schon und billig bekannten Leinen-waron für jede Art Hausund Ausstattungswiischo sowie Barchente und andere WaschstofTc für Kleider und Haushalt. ® Köln Risiko, da Umtausch erlaubt oder Geld rückerstattot wird, ffl KolchbaltiRO illustrierte Prolsllsto aller Bottwaren gratis. M MBIIBBI8IBBBBMBBBIBBBBWBHB3HHMIHBWB Parteigenossen! Bestellet euch jeder für eure Familie ein Palet fehlerfreier Neste, enthaltend: Prima Kanevas für Bettüberzüge, starken Hemdcnoxsord, Zefir für Hemden und Kleider, Blaudruck, Blusen- und Kleiderstoffe, Leimvand rc. Alles in Prima Qualität. 40 Meter um 10 Kr., beste Sorte 40 Meter um 18 Kr. per Nachnahme. - Die Länge der Neste beträgt tiott 4 bis zu 14 Metern und kann jeder Nest bestens verwendet werben. , Für Wiederverkäufe!: glänzender Verdienst. Mit Parteigrnfi Leopold mul Handlveber • re in Nachod Nr. 17, Böhmen. Mitglied bcc polltifchc» Orts- unb stfachorgaulfatlon. WBWWI Wien XVII, Schwenderg. 59. m Haushalte 50"/, Ersparnis 5000 St. feste, feine, gebl. Wäschewebe fiir beste Wäsche, unverwüstlich. 1 St. 20 m lang, 02 cm br. K11 '40 oder 40 m lang, 02 cm br. K22'40 per Nschnahmo, falls nicht passend, Riicksenduug ge-gestattet. Leinenfabrik u. meoh. Weberei die Infolge schlechter Jugcndgewohn-heiton, Ausschreitungen und dergleichen an dom Seilwinden ihrer besten Kraft zu leiden haben, wollen keinesfalls versäumen, die lichtvolle und aufklärcndo Schrift eines Nervenarztes über Ursachen, Folgen und Aussichten auf Heilung der Nervenschwäche zu lesen, illustriert, neu bearbeitet. Zn beziehen für K 1*50 in Briefmarken von Dr. BumXora Heilanstalt, Oonf 881 (Schweiz). kann jede Hausfrau erzielen, wenn sie an Stelle von Butter den einzigen vollwertigen Butterersatz Blaiinschoins nUnikum“-Mar-garino verwendet. nUnikumM-Margarino wird aus reinstem Rinder-kemfett mit feinstem Rahm gebuttert und bräunt und schäumt wie gewöhnliche Butter. Bezugsquellen in jeder Stadt oder jedem Dorf Oesterreichs teilen auf Anfragen mit die alleinigen Erzeuger der Weltmarke Blaimsohoins „Unlkum“-Margarlne, Vereinigte Margarine- und Buttorfabrikon, Wien XIV. Von aufgelöster Tischlerei Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbelkäufer. Beste böhmicoho Bezugsquelle! Billige Bettfedern! 1 kg gratit, gute, arichlisf.no st K, Bestell 2 K4CI; prima l)nlBluelfi«2K BO; luctfie 4 K; weihe, flaumige B K 10; 1 kg hochfeine, fchuccKicifit, ae-frfi 1 iffette OK 40, SK; 1 kg Tannen (Flaum), grave (i K. 7 K; loeifie, feine 1U K; allerfeinstcr «Sruftflaum 12 K, ©fl Abnahm, von 5 kg franko. ! beste existierende Marko für Herren und Damen, per Dutzend 4, 6, 8 und 10 Kronen. Jfeuheiljür)(emn dauernd zu gebrauchen, per Stück 2 und 4 Kronen. Frauonschutz, jahrelang haltbar, per Stück 3, 6 und 10 Kronen. Preisliste der neuesten Schutzmittel, verschlossen, gegen 20 h-Marke. J. GRÜNER Wien V/2, Schtinbrunnerstr. 141/E. Adresse aulheben, es wird Sie nie reuen. Danksagung. Für die schönen Kranzspenden utib die zahlreiche Teilnahme an dem Leichenbegängnis meine» trurenBaterS Franz R v n d n, WerkstättcnarBciter der Südbahn, sage ich hicniit allen meinen herzlichsten Dank. Franz RNnda. Lokomotivführer der Eisenbahn Wien-Afpang. aus dtlhtfüdigem roten, Blauen, weisien oder gellen Nanking, 1 Tuchent, 180 cm K lang.strka 120cm Breil, mltfnml ü Kopfkissen, jede» 80 cm lang, zirka 60cm M Breil, gefüllt mit neuen, grauen, sehr dauerhaften, flaumigen Veilledeni 10 K; H Halbdannei, 20 K; Dannen 2t IC: einzelne Tnchentc 10 K, H 12 K, I I Ix, IG IC; Kopfkisfen <1 K, !I K 1*1, 4 Ix; Tuchenten, 200 cm g lang, 140 cm Breit, 13 K, 11 K 70, 17 IC 80, 21 K. Jlopfflffcti, 00 cm H lang, 70 cm Breit, 4 JC 00, 5 IC 20, 5 IC 70; lliilcvhtchculc au» starkem, gestreute» Gradl, ISO cm lang, 116 cm Breit, 12 IC 80, 11 IC so. Versand gegen Nachnahme von 12 IC an franko, l'mtanfch gestattet, für Nichtpaffendes vleld retour. 2/ S. Bonioch In Beschenitz Nr. 158, Böhmen. —— Rolchilliistriort. Preisliste gratis und franko. Herrn M. Cifenhannncr, Wien. Ta ich vorige» Jahr von 01,neu MäBel bestellte und sehr zufrieden war, so ersuche Ich Sic freundlichst, auch für meine Schwester Folgende» zu sende» u. f. w. Achtungsvoll Albin Mahl». Po» taf el, 18. Ma! m 13. (gj k. u. k. Hoflieferanten 2 £ 01, Hirschengasse 25 g) Fabrik für alle Rrten Eisenbahnuniformen, gg Happen und sonstige Susrtistungssorten ® Preiskurante gratis und franko £ Tuchfabrik: Humpolec (Böhmen) !HESE3E9G36S@!Bi3S3BaEanBBBBB Zurüikgekehrt vom Grabe unsere» unvergeßlichen Bruder», de» Herrn Frauen! »I« HUse! Gegen Störungen hilft nur mein IJMcr-Bitcut. sicher und prompt. Preis Kr. S'45 lauch in Marlen). Diskreter VersandI Ttittcrcffnutcr illnftricrtci'dtntflcUor und ©rciöliflc über echte Pariser Schutzmittel für Herren und Damen sowie berühmter Schönheitsmittel gratis und franko. iVcrschlosten 20 Heller.! Kovinetifcher Versand, Wiener-.üenktadt IV. dicken Hals, Drüsen beseitigt mmt rasch und gründlich durch Hollerdauer Kropfbalsam Flasche 4 Kronen. Stndtapothcke Pfaffenhofen a. d. Ilm 154 (Bayern). Von Versatzämtern Elognnte Anzüge von K 14*—, Qport-unJ Tourlstenanzlige K 16'—, Modo-Ueborzlohor K10'—, Salon-, Fraok« und Smocklnganzug K 20'— tclno Herron-homtlon, Unterhosen K 1*40, Domen-homdon, Korcotten, Hosen K 1'50, Bott • wüsche K 4'50, Lolnjtichor Iv 1 M. Vor-Idingo lv2'20 otc.. allbc erstaunlich billig. Auoli Kleldorlolhnnstnlt, per Anzug K 2'—. Znhlungsorlolohtonmg wird gewährt. Einzig in Wien nur bol GoliSsteb, Kaleoratraesp 40. xrarantiert lebende Ankunft, franko jeder Station. 26 St. grosso, fette Brathühner K 30'—, 12 St. gropso, fette Rlcsenonton X 21*50, 6 St. grosso, fette Riesengänse K 22 — franko per Nachnahme liefert S. MANDEL, Skalat 22 (Oest.). welche angenehmen Nebenverdienst suchen, wollen ihre Adresse Bekanntgebc» und Retourmarle Beilegen. Leicht verkäuflicher Artikel. Nähere Auskunft erteilt Friedrich Tüller, Nieder. IllgerSdorf 131 (Böhmen).