:18. Samstag ^ ^ ^^" 4. Mai 1833. Arain's 17or^it unv Osegenwart. Georg Mcmmi n g er» ein gelehrter Kramer aui dem fünf« zehnten Jahrhunderte. <^aß die Kralner durch Gelehrsamkeit und Liebe zu den Wissenschaften sich immer einen rühmlichen Namen erworben, beweisen die zahlreichen Schriften, die von krainerischen Gelehrten sowohl im Vaterlands als im Auslande erschienen, beweisen die aus Liebe zur Wissenschaft von mehreren unternommene Reisen, und die seit mehr als zwei Jahrhunderte bestehenden zahlreichen Stiftungen, die oe« heimische Adll, der hohe und mindere Klerus und die Bürgerschaft als eben so viele Befölderungsmilkl zur Gelehrsamkeit, errichtet haben. We»n auch der Herausgeber dieser historischen Skizzen noch nicht die Möglichkeit vor sich sieht, einen krainischen Plutarch heimischer Helden, Staatsmanner, Gelehrter, Künstler und anderer um das Vaterland hoch verdienter Männer in's Leben treten zu lassen , so ist er doch wenigstens bemüht, Steine zu diesem Baue, Linien zu diesem Gemählde zu sammeln. Besonders schwierig ist es aber in den der Buchdruckerkunst vorgehenden Zeiten Scenen aus den Leden merkwürdiger Krainer, Gelehrter, oder wegen ihrer wissenschaftlichen Thätigkeit in allgemeiner Achtung sie» hendcr Männer zu schildern. Bei dem fühlbaren Mangel an alten Urkunden müssen auch die geringsten Angaben über einzelne verdienstvolle Männer dem künftigen Geschichtsforscher sowohl, als den zahlreichen Vaterlandsfreunden willkommen, seyn. Georg M emming«5,ein Laibacher Kleriker, lebte in seiner Vaterstadt in d»r zweiten Hälfte des fünfzehnten Iahrhundertes. Sein Fleiß und seine'be-sondere Liebe zu den Wissenschaften hatte ihm den damals in großen Ehren stehenden Titel eines Magisters der freien Künste verschafft. Wegen seines tadellosen Wandels und seiner besondern wissenschaftlichen Bil« düng hatte er sich auch die allgemeine Achtung d,r ge. sammien Bürgerschaft dergestalt erworben, das Si» gismund, aus dem berühmten Hause der Lamberge, der erste Bischof zu Laibach, ihn auf das inständige Bitten des Stadtrichters und der zwölf Geschwornen zum Vorsteher der Spitalkirche, genannt «zur heiligen Iungfrall Maria«, ernannte. Merkwürdig sind gewiß die eignen Worte des ehrwürdigen Bischofes, deren er sich in seiner Bestätigungsurkunde (vuwrn I^idaci iu »lila ni'i! ^jiüü clie Venelis Vi-celirnalexta men5l5^lIstij ^nna Nlii IVlillesimo (^uacll-ingente-Ilino Zi^tuagesnno ncino) bedient. (^c?orgiu ^Vlem-nnnZor, (Üeiico noslrn laioacellsi 52>utl?m in 60-lilino. I^iääkilill slol)ilati3 luae et virtulun» mc:- -rita, yuil)u5 »pucl uc>5 silic ^ignn lelnmonio coin-ir»en6«li5, noz inlllicunl, ut tibi i^6<1i»n,u5 in exl^l-dilionen, gi-ati^ll Opeliunian, Vl?2l2e ÄIl,ri«e Vil gi-N!8nosf>il»li5. Und weiter unten: merilal-uin tuurum inluitululliciontisl^ue Iiltesl>lus2l?, cuin.^lUum !i-beraüum mnßizt«!- exzisliz, nec non gli prccos ut luj)p!icaü()N(.>m llileclorum n«dl5 ^ullicig 2 Millionen Gulden an. In der Schweiz, wo verhältnißmäßig so uiec Schmuck und Uhren fabrizirt werden, kann man den Werth des jährlich verbrauchten Goldes und Silbers auf mehr als 4 Millionen schätzen. Man schlägt endlich die Masse von Gold und Silber, welche auf unserm Continent und in Amerika jährlich in Schmuck und Geräthe verwandelt wird, auf etwa 7 4 Millionen Gulden an. In derselben Periode von I809 bis 4 829 ist nun aber mit dem Handel nach Asien eine bedeutende Umwälzung vorgegangen. Stall daß früher beständig und 74 fast ausschließlich edle Metalle dorthin flößen, zieht man in neuerer Zeit hin und wieder welche aus Indien, ja sogar aus China. Die vervollkommneten europäischen Manufacturwaren haben nach und nach in jenen Ländern einen Markt gefunden; ferner gleicht sich seit mehreren Jahren der Werth des Opiums, daß man in China absetzt, so ziemlich mit dem Werth des Thees aus, den man von dort bezieht, und man darf sicher annehmen, daß der asiatische Handel in den letzten zwanzig Jahren nur noch 25 Millionen jährlich verschlungen hat. — Schlägt man nun zu der Geldsum. me von »750 Millionen, welche, wie oben angeführt, i. I. 1809 im Umlauf war, die Ausbeute der Bergwerke in den letzten zwanzig Jahren, zieht man dagegen die Massen ab, welche in Schmuck und Geschirr verwandelt wurden, so wie das, was nach Asien ging, so ergibt sich, daß 1850 bloß noch etwa 3960 und etliche Millionen Gulden im Umlauf waren, und diesem nach hätte sich die circulirende Geldmasse in den zwanzig Jahren um ein Sechstheil v«imindert. Welchen Einfluß hat nun diese Verminderung auf den Preis der Waren und den ganzen gesellschaftlichen Zustand geäußert? Diese Frage ist sehr wichtig, deyn die Masse der edlen Mecalle könnte sich leicht dieses Jahrhundert lang auf d der Boden mag so oder anders gebaut werden, durch Sclaven, Leibeigene, oder freie Eigenthümer, überall dieselbe Erscheinung. — ,^ Technologische Merkwürdigkeiten. Das Hvdro - Orygen - Mikroskop macht großes Aufsehen. Das Ganze besteht in der Anwen« düng des, von dem Lieutenant Drummond bei seinen trigonometrischen Aufnahmen gebrauchten Lichtes zu mikroskopischen Beobachtungen. Man bringt einen Strom Sauerstoffgas mit einem Strom Wasserstoffgas (den Hauptbestandteilen des Wassers) in Verbindung, und läßt diese in einem erhitzten Zustande auf eine Masse Kalk fallen, wodurch cin äußerst lebhaftes und glänzendls Licht entsieht, welches, durch eine Linie refleccirt, eine 10,000 bis 50u,000malige Vergrößerung, nach Art eines Sonnenmikroskops, auf einer Scheid.,' von 1l» Fuß im Durchmesser, hervorbringt. Dic leblosen, zur Vergrößerung ^gebrauchten Gegenstände bestanden aus Bruchstücken von Iuseclenflügeln, aus Seetang, Holz, Haar u. s. w. Einige Kinderhaare erschienen wi« gr.ße Röhren von 2Fuß im Durchmesser. In einem kleinen Theile der feinen Haut des menschlichen Pelica«dium5 (Herzbeutels) konnte man vollkommen d«n Lauf der Arterien und Venen sehen. D«r Stachel einer Biene erschien wie eine ungeheure, mit Widerhaken vsrs«t)«ne, c» Fuß lange Waffe, und die Stachel der Pferdefiiege sal^n wie 2 Fuß lange Säbel aus. In einem Tropfen Wasser sah man die Insecten mit einander kämpfen, und bei einige > Larven, d-crm inneren Bau man, wegen ihrer Durch" sichtigkeit, deutlich wahrnehmen konnte, bemerkte man sogar die Luftblase, vermittelst deren sie im Wasscr steigen und sinken. Einige Würmer, welche man in Gräben findet, und die in der natürlichen Grö'ße elwa die Dicke eines Zwirnsfadens haben, erschienen wie die größte Zoa culüzu-ictcii-. Das Mikrostop ist, unter der Leitung des Hrn. Cooper, Professor der Chemie, von dem Optiker Hrn. Cary angefertigt worden. Der Erstere erklärt den Anwesenden die Gegenstände. Am 21. Februar war zur Besichtigung des Mikroskops in „8tgnk'v'5 raains" in Bondstreet eine große Gesellschaft versammelt, unter der man die Lords Sidmouch und Dover, die Herren Faraday und Babbage, Pro' fessor Buckland u. s. w. bemerkte. __^«» ,______________ __________^_^_______^-s Vevacteur: ^j?r. Vav. Keinrich. Verleger: Ggnaj Al. Sdler v. Rleinmavr.