Lmbllcher Zeitung. vlt. 252/. ». ,,. h«l»,.«.5.lu. Fill dil i;u,«llunz !n«H»„ ^l)llllkl0 l n l^. ^H^sl^vet »m. «,r.,'m. , st.« ,°»n pl. i^k ,M. si ll.. lm.zlr.. I^, ,, „, . ,, ililchtaiutlichcr Theil. Joulnalstimmln über die Erklirungln des Vrafln Andrajsy. Die von Sr. Efc. dem gemeinsamen k. und t. öslerr. Minister des «eußern im Schoße der reichsrälh. lichtn Delegation abgegebenen Erllärnngen bilden noch fort das Thema zu publ,cistlschen Variationen. Die ..Moulds.Revlit" schreibt: .Mit beredten Forlen. m>t sau oralorischcr Wärme gab Graf ili'drassy semen Anschauungen Ausdruck. Dcr Parlamentarier von gestern ist in dem Diplomaten von heute wieder erwacht, und leine gerinyt Slüye war «6 . welche der erstere dem letzteren lieh. Ein Staatsmann im modernen sinne des Wortes, bereit und befähig». Rechenschaft abzulegen, ist er vor die Delegationen gctielen. Und yekrastigler in seiner Stellung, populärer in seinem An» lthln. als je zuvor, ist er au« dieser bffcnllichen Eon-trole hervorgegangen. Graf «ndrassy hat ein reicht« und kräftigt, Bild ber Gcsaminlpollllt Oesterreich.Ungarns, ein Bild zu« sleich des Friedens und der günstigen Vage der üffenl.' lichen Verhältnisse Europa's vor den Augen der Volk«. Vertretung entrollt. Es mig vi»llcicht nicht ganz ohne Absicht geschehen sein, daß er zuerst im Schoße der deulschtn Delegation Gelegenheit zu seinen Ausführungen Nahm. Es sollte möglicherweise'gefl ssenllich der An» schein vermieden werden, als sucbe Graf «ndrassy den Schwerpunkt seiner Anerkennung nicht in dcr öffentlichen Meinung, nicht in der von ihm vertretenen Sache, sondern ln nationalen Sympathien und in landschaillicher Wahl» verwandlsäillfl. Und allerdings schont uns die Sora-lalt bemerlenswerlti, welche er bei jeder Gelegenheil darauf verwendet, den österreichischen Standpunkt seiner Aufgaben und seiner Wirksamkeit in den Vordergrund zu stellen. Daß Oraf Andrassy das Endziel jeder gesunden u»o wenn nicht wahrhaft, sa doch wirklich österreichischen Politik in die E,Haltung und Befestigung tes F'iedcns legt, ist von der öffentlichen Meinung ledhafl und dank bar empfunden worden. Von dieser Voraussehlmg aus «?.!. ^.^ ""5"" Tendenzen und Beslrebunhen entwickelt. n..,n ...'". ^""'"""lle den Maßstab an die Bez.eh' ^.^ 7,in "^ """""»"' S.aa.en angelegt. Es ist ^ ^, 7 ^7?' "" «wohnlichen Sinne, die in d.e bekannten o.f.c ellen Ton« d,r Friedcnsschalmeien °n llmgt. D.e ttb,^ p°l".sch< Ä.,alog.e. die nüchterne und reale Auffassung verleugnet sich niraend« in de» Ausführungen beS Ministers. Aber d?e ?,.w yic wir^ durch die Synthese emes «rohen und bewußten Zwecke« zusammengehalten, die Realität des Interesses leitet wi^ Von selbst zu einem Grundgedanken, der vor der ttritil l>tr Ideen Stand zu hallen vermag. Nicht leicht lonn. tkn die letzten Aufgab.« und die Nächstliegenden Bedü.f. "'sst des osterrtich'sch'ungarischen Slaalswesens schg,f„ und schlagender bezeichnet werden, als in den allgemeinen ^tlltirunssm des Minister«. Was seine Aussührungen im einzelnen anbelangt, l° lvar Olaf Andrassy sclbstvcrstündllch durck die Rück-^len seiner Stellung oiclsact! gebunden. Weitläufig ^'üffnungen finden leinen Raum auf der Goldwage. ^ lur derartige Ausführungen bestimmt ist. Nlchl«. "ltolvtniger muß anerkannt werden, daß er sich mil sslalhlit und einer höchst ersrculich.-n Offenheil über alle schwebenden Fragen der auslvärligen Politik dcr Mon. »rchie geäußert. Wenn es ein schwierige« Problem ist, die Politik des Geheimnisse« zu perhorrescieren und sich gleichzeitig die Rechte der Discretion zu sichern. dcr Volleoertr gierung geworden war, wenn er hervorhob, daß die oer-lraucnsvolle Erörterung dcr gegenseitigen Interessen aucd zu wirklichem Verträum beidersell« geführt hat, so hat er damit die Bedeutung dtr berliner Begegnung in ein h lle« ^'icht gcrückl. Dicse Bedeutung ruht, um es mit einfachem Worte auszudrücken, in drr Thatsache, daß lein brennende« Interesse d« politischen Bestrebungen der drei Kaiserreise auseinanderhäll und entzweit, daß aber ein gtm wollte, die tslldillonclle Politik des Entgegenlommcn« und der 5reunl>s<5asl. ^^^ h^ abzudeichen um so we» niger Grund voilieo/, als sie den Werth der Verläßlichkeit für sich habe. Zmückaaltender, aber einer ernsten Kritik wohl kaum Angriffspunkte des Tadel? darbietend, gedachte er del» Vcllzallnisscs zur lilmischrn Eulie. Wenn Graf Andrassy es üdriglnS abgelehnt hat. die Jesuiten» frage in ihrer heutigen Gestalt als eine Frage der a,e> meinsamen Slalllsoerwaltung gelten zu lassen und sich in dilser Beziehung lediglich als Mandatar der Regie» rungen betrachtet wissen wollte, so wird da« sicher leimr Einwendung begegnen können. Dcr Minister des Acußern hat mit seinem Efposü einen nicht gewöhnlichen parlamentarischen Erfolg erzielt. Es ist bezeichnend, daß ih:n selbst von Seile der vor» geschrittenen linken die volle Bereitwilligkeit ausgedrückt wnrde, diejenigen Fonds nach den Nl'fordcrm'ncn der Rlgierun., zu votieren, mit wclchen man regelmäßig den ?l»et»llck des Btttraucns gegen einen Minister zu ver-binden pflegt. Allerdings bedürfte es leine« solchen äußeren Zeichens. Die Politik de« Ministers «rügt den wahren Bedürfnissen d.e R> lercsse Rechnung. Sie umschließt eine Bürgschaft der Mü«l,chlcllen und Brdingungcn unserer inneren Ent» Wicklung und unsercr staatlichen Wohlfahrt. Sie ist der Ausdruck dcr politischen Ueberzeugungen und Wün. sche dcr immensen Mehrheit ter Bevbllcrung Oestcr» rcichS. Sie strebt nichts an, als was erreichbar, m,l> Äusrichliglell, welche jede« «hi^r Worte athmet, „othweN' dig alle Zweifel bannen m«h, die in Bezug aus d,e Ziele dtr osterceichlschen Politik vielleicht noch verhandln sind. Dcr Minister be« Auswärtigen zeigte sich i als Mliiister be« Worie« und als Mann der gro^.: ihm dient die oralorische Fühigseit nicht zur Br lichung seiner Gcbarlcn. Er spricht nicht oft, aber n^ : die Z?it dcs Redcns gclommcn. sv üben die ilbflMiq^dt Kraft seiner Worte, dcr hohe Flug seiner ^ seine piallischen Eonceptionen allzeit einen er-.!,_ . ^:: Einfluß aus. Sein oralorischc« Talent zeigte sich denn . a»ch diesmal in seiner ganzen Größe. Er schrak -" dem Labyrinth der Feagen nicht zurück^ seine lö^ tät bildete den ?l- n, der ihn hinaus > ll Wolle deS Grasci. > haben selbst den ^ . a ^udgctausschusse tic Uederzcuilung beigebracht, tmh oie Fliedeneinlcresscn der Monarchie in den blsten Handen liegen." Die Rede de« Grajen «nbrofsy hat auch aus . cme gute Wi'lung ausgeübt, oenn sie ist off n l!.^. schieben. Besoiideis sind cs drei Stellen, d,e slch dls Beifall« des opposilioncllen Blatte« ersreuen, zuerst die» . jenige, wo Graf «ndrassy jede Eroberungssucht enlschil' dcn zurückn)ci«t. zweiten« be« Passus, in welchem der Minister de« Reußeren die Tendenzen seiner äußeren Politik zusammensllh», und. endlich orlllen« d»e S'elle, ,n welcher er seinen Wirlungskre,« umschreibt,'demzufolge er sich nie in Dinge yemischt, welch: den Geaenstalld der inneren Politik bilden. .Reform" zieht zuerst eine Parallele zwischen Veuft und llndrassy und saat hierauf: „W>r legen kli« Gewicht auf "t>ie Versicherungen freunoschaftli. cher Beziehungen zu dcn uuswülligen Mächten, wohl abcr legen wir Gewicht aus die leitenden Ideen, die in seiner Rebe so oft vorkommen und den Bewel« bicten. daß sie sein ganze« Wesen durchori^en. Er sucht die Garantie des Frieden« nicht in fremden Staaten, sondern zu Hiuse; er will, daß die Rcalitttt die Vasi« unserer Polltll sei.' .Ellenöl" ,st voll de« Lobe«, indem er da« Vrpos^ be« Grasen Nndrassy bespricht. Man sucht , ^n umsonst die bei der Diplomatie gewohnte l; flar und üufrichliff entwickelt der Minister i ss, in der öffentlichen Meinung sucht er seinen ^.........,. und wenn sich «m ihm irgendwie eine Vesuchtdeil zelyt, ele und Zwecke der von ihm vc Po- litik erlheM wurden und da ihm vom Giaien ^^d'ofsy zugleich die Nothwendigkeit der p!Ülimini«,ten Hohe des 1610 Dispositionsfonds, dessen specielle Virwendung sich der Natur cer Ta l»e nah der Rechnung und dttaill'tlten Krtlit entziehe, auf das nachdrücklichste betont worden sei. betragt der Aueschuß, es seien für den 'Opposition«« fond und dic Auslagen für politische Informationen als ordentliche Ausgaben 440 000 fl. zu bewilligen. — Der OudgetauSschuß erledigte am selben Tage das Budget des O'e'sl.n R chnun^hofes mit der Bewilligung von 104095 ft, A,il 1. wu'de üder ucn Rechnungsabschluß Po 16?l vervanüclt. Qie Gesamml-A^triche im Ordi» narium dcs Ksll,'.ii>^u2g«s octra^en 5 336.881 fl — P«p tz refcri^rle üder d«e Reliierunasvollagen. bctitffcnd die Nacht« ^gscredie per 47,000 fl. für Theuerung«' zu!aa>'!> ?er GcanUcn der gemeinsamen Ministerien, und per 41.000 fi. sin Cameral;ulagen der Arcicrcn^cibgarde. Ferner r^f^r.erle Zyol,lltw>cz über da« Budget des Obersten Rchnungshofes. Die Regierungsanträge wurden angenommen. Thiers und icr Lrieden. I:, der .Patrie" begegnen wir einer Conversation zwischen dem Prasid^t:^ der französische R^publll un>> dem Publ,c>stcn Eugen d'ilrnoult. Präsident Thiers sagte, er wolle den Frieden, mit nachslehenden Worten: „Ich wiederhole, sagte Thiers, daß ich den Frieden und ncht« als den Frieden will, in welchem Wunsche ich m>ck übriq/ns mit allen anderen Mächleu begegne. Das drisch: Rcich denkt am allermeni^len daran, einen neun Kri'g geqen uns zu unternehmen. Seine Staats» männcr ert imen an, daß sie einen Fehler begangen haben, als si: im Rausche des Triumphes uns nichldeutsche Gebiete «l'tlissin. da solche Ä-sitzungen nicht nur das . deutsche Reich ncht stalten, sondern ever schwächen; al» lein was geschehen ist. ist geschehen. Oesterreich hat für uns die besten Sympathien, wie auch wir sie diesem gu» ten und loya'en Bulle entgegentragen. Oesterreich lann nicht vergessen, daß ,ch zwa'^ig Jahre lang ohnc Unter» laß die unglückliche Politik bekämpft habe, welche darauf abhielte, es zu schwächen, und daß es nicht meine Schuld ist. w'n:< dicse Politik einer so «ntircsfantcn Nation, die mit uns in so oiclcn SlückiN verwandt ist, schweres Un» heil brreitlt hat. Die freundschaftlichen Gesinnungen Rußlands sind uns bekannt, sie sind aufrichtig. Italien ist nicht und lann un> will nicht unser Fcind sein. Wenn außerhalb der Action eincsthcllH der Ncgierung und im Gegensatz zu den persönlichen Anschauungen des Königs falsche Ideen in gcwifscn Kreisen Eingang finden und ein läl« leres Verhältnis herbeiführen tonnten, so tann das leine gefährlichen Resultate lMen. Die Italiener tonnen nicht vergessen daß wir derselben Race angehören. Sie haden von Revanche sprechen hören. Wer spricht abcr von Revanche? Nicht ich. noch irgend jemand aus mciner Umgcbang. odcr wcm es sonst am Herzen liegt, Frank'lich ivicder groß und mächtig werden zu sehen Die Revanche werden wir nicht mit den Waffen erzie» le,', sondern durch die Arbeit, durch unseren betriebsamen und erfi'derischen Gist. Man sagt daß gewisse Zweige unserer Industrie in Verfall a/ra'den wären, und daß unsere Seiden und unser ärticlo äs lull's von der, deutschen Seiden und den wicn r Ärl,lcln in den Schalten gestellt würden, las ist grundfalsch. Wenn die or» binären Seiden von Deutschland und der ordinäre Nr> tllel von Wien neben unseren entsprechenden Nrtileln auf den fremden Märkten einen Platz finden lSnnen, so ist für unsere faconnierten Seiden und für unsere Broncen eine Eoncurrenz nach wie vor unmöglich. Diese Erzeugnisse des französischen Geschmack« sind heule in der ganzen Welt gesuchter, als sie je gewesen sind. Ich beschäftige mich lebhafter mit der Armee, das ist wahr. Mein Wunsch ist, daß Frankreich eine Armee besitze, welche jeder anderen, wenn nicht an Quantität, so Hoch an Qualität überlegen wäre. Hinsichtlich der Qliarüilüt verfällt man oft in Uebertreibungen. Die Preußen, sagt man, hätten 1.500 000 Mann aui unser Vand geworfen, während sie hoch tens die Hälfte diesei Zffer besaßen. Hinsichtlich der Qualität ist die heulige französische Armee unvergleichlich; ich bin nicht der Einzige, der cö aiiirlenrit nnd osfm auesvricht. Mit seiner Armee und mit gulcn Finanzen, wie ,ch sic her. zustellen suchc. hat Fra> lreich nichts zu fürchten und lann es in aller Sicherheit och zu überzeugen. Dies'r Friede wird um so dauerhafttr sein, wenn die Armee, die ihn zu schüyen berufen ist, an Qualität die erste unter allen Armeen sein wird. Ich will dcn Frieden nichl aus Schwäche, denn wir sind nicht schwach, sondern weil er für alle Welt nothwendig ist und well ich mit ihm Frankreich in wenigen Jahren die Stellung wieder gewinnen will. die es einen Augenblick verlieren konnte, die ihm aber keine Macht auf Erden für immer eitt» reißen kann." Erinnerungen. Dle Witderlthr des Tages, an welchen die Truppen d:s Königs von Italien vor zwei Jab/en in die Lttbvn« Hügelstadt eingezogen, wurde von der „Opinione" freund» lichst begtüßt. Die „Opinione" bezeichnet diesen Trxpptneinzua als das wichtigste Ereignis des neunzlhnlen Iahihun> derts, dcssen Folgen wir jetzt nach nichl üdcrschcn können, und dennoch hat cs die größten und kleinsten Staaten gleichgiltia gelassen, Oas genannte Organ erinnert taran, daß die Unterdrückung der Kirchenfürslen in Deutschland seinerzeit mhr Aufsehen in Europa gemacht hat, als der Untergang der wellllchen M'cht des heiligen Stuhles, weil die öffentliche Meinng schon längst herüber abge« urtheilt halte Sie war der letzte Rest einer E,nr>chtul,g. die sich schon langst überlebt hatte und mit den Fortschritten der Neuzeit im grellsten Wieberspruch stand. Die Bresche an der Porla Pia war die Antwort des l9. Jahrhunderts auf daS mittelalterliche ..llou po33UNU5" der päpstlichen Regierung, welche den Verfassungen der andern Staaten gegenüber eine Anomalie geworden war. Europa hat sich schon lange daran gewöhnt, in dem Pop,!« den Oberhillen der katholischen Klrche von dem weltlichen Fü sten zu unlerscheidcn. Die „Op nione" fähit foil: «Auch wir resp^ctieren und verehren den Papst «n der erilen Eigenschaft, und er genießt infolge oer Garaxliegefetze tue große Freiheit und Unabhängig' teit. Zwei Jahre sind darüber hingegangen, und wir dcrufcn uns a»f das Zeugnis oon ganz Europa, ob wir unsere Versprechungen treu und gewisfeuhajt gchallcN haben. Wcnn aber die Gegner dennoch foitfahren, zu be-nauplen. Plo Nui,o ist inchl frei, sonderli gtsunqen im Valican, fo sollen sie recht haben und auch wir sagen da»» : „Plo Nouo >st nichl frci, sondern ein Gefangener, aber nicht V'klor Emanu.ls, ^ondcrn t,er Iesuttcn, delM dies» regieren im Valican, und Pio Nono ist mir ein Werkzeug in ihren Hände,', mit dem sie machen, was ihnen beliebt. Kardinäle, Bischöfe und Hälipler reli« g?üslr Orden könnten es beslätig'n, wenn sie wollten, oder wcnn sie dürften " Von feiten Viktor Emanuels und der ilalicnifcten Regierung erführt der Papst nicht die geringste Bc< fchränlung seiner Freiheit und Unabdängigllit, dai> lc< weisen seine Äriefe und seine Reden, deren er in dit»cn zwei Jahren mehr gehalten Hal. als in din l,bl>gen 24 Jahren seiner Regierung. Seine Parlei aber lann sich durchaus nicht in die neue Lage der Dinge zurerchl finden ' und will die weltliche Macht des hnligen Sluhlc« mit aller Gewalt wieder hrsttllcn. Sie schickt ihre Send-bolcn in alle katholischen ^ändcr, um die Legilitnisten und Absolutism, gegen Italien aufzuhetzen. Es hilft ihnen aber alles nichts. Die Thüren, an melchc sie klopfen, werden nicht aufgelhan oder höchsten?, um ihnen zu fagen: In unserer Zeit stehen die Todlen nicht mehr auf, und die wellliche Macht tns Papste« war schon lalne todt, ehe sie begralun worden ist. Mil tem Falle der weltlichen Macht des Papste« ist die l,tz«e Z^irigdurg dcs Absolutismus gefc>ll,n. Er war der hlrr» lichste Siec, der Neuzeit üdlr das M,tlela!ter. IlalilN ist stolz auf diesen Sieg, aber noch stolzer darf es fein auf die Mäßigung, die es dem ivesiegten gegenüber be« wiesen hat, und wcnn es so forlführl, wird ihm gariz Europa ewig dankbar sein, daß es der Civilisation den g'ößtcn Dienst erzeigt hat. indem es der weltlichen Macht dcs Papstes ein Ende machte, welche den Regierungen die Ursache unabsehbarer Verlegenhellen geworden war." Politische Uebersicht. Laibacb, 2. Oltober. In der Sitzung dcs ungarischen Unter« Hauses vom 30. v. M. «caolworlelc der Minister des Inneren die Inltrv»llalion bezüglich des m^lolczer Hlirssls'ilusilattunas^rei!!"; hierauf wuit't die A^nsi' debcüle fortgesetzt. Trifunacz pla'dicrte für seinen Gnlwnrf, Schwarz für den Enliouif der Neformparlei. B ic'e ertlälen, den slaalsrechllichen Ausgleich zu accepticren. - -Der ungarische Heeresausschuß gelangte am lten d. M. in der tilclwcisen Gcia'huna tii« T tel l. Post :''. Vei Post 1 wurden bewilligt 403 0i)8 fi,, bei Post 2 47.164 fl, bei Post 3 294,358 f,, bei Post 4 -Ml'ssellM. Hcrbli-Nevue. Er ist da mit all' seinen Leiden und Freuden! Sie fragen «wer?" — nun, der Herbst; nicht etwa der weiland Minister Herbst, sondern der Herbst, der drille m der Reihe der Jahreszeiten. Diesmal kam er in schnclb(ftoclltn Pcl; gehüllt von seinen (ixcursionen aus Veldt«», voin Re>bl. voi den Höhen des Kumderg Triglao und Preoil zxruck in unsere freundlichen Mauern. Die Sch'valben und Zu^oögcl haben uns Adieu gesagt; wohl nicht alle. dit schwarzen — Vögel sind uns geblieben und erhielten — leider sei cs gesagt — reichlichen Zuflua aus Deutschland. Freund Hc,bsl offerierte uns in vor ger Woche rea-rerische und empfindlich lalle Tag«; am 24. und 25 v. M, gab es m trn Mauern Valbachs dichten Nebel; ürer den ^'andtags-Saal spannte schwarzc Finsternis ihre F'ttige aus; die Sonne der Freiheit wurde an beiden Taqen total ve'finsleli, und diese totale F'nsterms soll sich sofllll über KrainS liebliche Gauen ausbreiten. In diescr Finsternis tagten nahezu dre,hundert Männer, die den Samen der Volksaufllärung, Erziehung und Vilsung auf fiucktbarcn Boden auszustreuen berufen sind. Gtht in Krain durch Finsternis der Weg zum Vicht? — Gbtt spillib. wie uns e,n< Mähre er» züdlt. vor sechslauserid Jahren die inhaltsschweren Worte: ..Es wtrdt Vlcht!" — Ueberall in Oesterreich ward es Licht, soll nur bei lins geistige Finsternis herrschen? Eintllustndachthunoert und einige sechzig Jahre nach llhrlstl Geburt wurden in Oesterreich neue Schul. gesehe geschaffen; es scheint uns, Krain müsse damals noch nicht Oesterreich angehört haben, derm von der Wirksamkeit der neuen Schula/seye ist bei uns kaum eine geringe Dosis wahrzunehmen! tie unfreundlichen Herbsttage haben die wenigen ittlülhen der Freiheit, der Begeisterung für die neuen Schulgesetze, für deutsche Eultur gänzlich abgestreift. Freiheit und deutsche Cultur können weder lalle Fröste noch Finsternis vertragen. Die Beschlüsse der unfreundlichen Herbsttage am 24 und 25. o. M. haben der deuls'iien spräche, der Sprache der Eullur und des wisfenschaflllchen Forlschrilles, ein „Pereat" zugerufen. Wir sind neugierig, ob die ssovenisch-, Zunge jene Leckerbissen, die >hr der deutsche Sleuerslickel ^reuns>lichsl darreicht, zurückweisen wird? Wir sind neuaierig, ob jedes deulsche Wort, welches der slooenischen Zunge enl. siegt, mit einer Geldbuße von zehn Gulden zum Vor> theile des slovenischen ^chrcrlages belegt werdm wird? — Es freut uns. am 24 v M das Geständnis vernommen zu haben, daß der slavonische Lehrer zu wenig sloocmsch gebildet werde. d. h, deutsch loll und will er nicht lernen, slonenisch lann er auch nichl, ergo weiden mir ein TaubstummenIostttut errichten müssen; und solche hehrer sollen leuchten, wie die Sl,rne am — durch schwarze Wollen oeifinsterten — Hi,l>mel? Auf! Ihr Männer, die Ihr duich deutsches Wissen ln deutscher Sprache mit lebendiaen Worten — todte«! Kapital verbreitet! Auf, macht Euch a»f die Strümpfe und verduftet aus Krains freundllchln Gauen! Hier blüht Eure Rose nicht! Wo Ihr lebt und mi,ll. ist ^icht, und h>er soll fortan Finilernie herrschen! Die Männer des Eonvente« vom 24, und 25 v M. werden sich die alle nseligmachenden Schulbücher selbst schassen, werden sich ihre Schulmspectoren selbst wühlen; sie werben den Lehrplan selbst feststellen und darin dem Katechismus wöchentlich vierundzwanzig ^lhrslunden ein« räumen. Die Männer des 24 und 25. September l«72 verbannten die deutsche Sprache acr Weiehc'l f»^ ibr p'all'sche« ^eben geisl'ge Labung schöpfen nioUcl'-«(I^u^Llllnu,^ i^itilr" lann die Jugriid anslimmlti heuer lann si? nach den Geschlüsfen des liationalen Eol'' c,I« die Lehibücher über Geographie. Geschichte, Alaebta. Geometrie u. a. m. nä acw legen, denn die« alles >sl 1«', 181.300 fi. Der Abstrich be. trägt 22.909 fl. — .Pester ^loy°« und „Naplo" drin-«en tm glelchlautendl« Cemmuniqus in der Gant. frage. Der österreichische Finanzminister hat nach oem Lommunlq^ dem ungarischen Flnanzminister bereil« sellnlwortet; dieser bereitet seine Gegenanlwort vor. Noch lm Oktober werden bie Borschläge des ungarischen sti» nanlMlnisler vor den Ntlchelag tommen. Der Kaiser w'rd bei seiner Nllcklehr am 8. bis 10 Ottober bereits dle endgiltige Entscheidung treffen tonnen. Das Com. wuniq»/. bemüht sich. den pst er Platz zu beruhigen. Die «tlgltrung habe umfassende Vorlegungen gelrofftn. um alle schwierigfeittn zu beseitigen, welche mit der bestimm-len lörledigung der Oanlsrage verbunden sein tonnten, "le ^üsung wird »ach allen Seiten befriedizen. Geson. D^, """ hcrvogehoben. daß die Nationalbant in der "otation der ungarischen Filialen leine Ncstriclionen ""Men ließ, noch eintreten lasse» wird. Äerliner Glätter vom ^!), September milden: "ach der heute erwarteten Rückkehr des Ministers des >inncrn werden nunmehr mit Ausnahme des Fürsten vlsmlllck sämmtliche Staateminister hier versammelt '"". Im Laufe der nächsten Woche wcrden die gemein» amen Berathungen des S l a a t s m i n i ster i u m s über die bisher in den einzelnen Departements odcr durch kommissarische Berathungen verschiedener Ressorts vorb«. ltltetcn Gcicycnlwürft so wie übcr den Staatshaushalts, «lat und die damit in Verbindung stehenden Steuer« 'lagm ihren A"fang nehmen — Die ..Greslauer Zlg." °"'chtet: Die Vorlage gegen den MiSb rauch der «lnlsgewalt der Geistlichen, die dem ^'anb. ^sc zngehen soll. wird im Eullusminislerium bereit« "bereitet. Die Regierung rechnet anf die Uülcislützung "« vandlages. y. Der beiliner Correspondent eines nordoclitschci, ^'les schreib - ^as fortgesetzte Geschreibsel des Journal des lebato" und anderer französischen Glitt- ", als oh Deutschland eine Drohung sür Hol. "Nd sei. ist zu albern, als daß man näher daraus ei:,, ^"lümue. Holland hat weder preußische noch deut !ye ErovtllmaSaclnste ;u befürchten. Die deutsche Reichs- ^lerung we,ß — das tonnen wir versichern — zu M. daß der Besitz nichtbeulscher Gegenden Deutschland ">cht lräftigt. als daß sie daran denken lünnte. durch ^csthnllhme eine« ganz undculsch gewordenen ^andee as mnere Näderwcrt der Reichi«vcrwllltuna noch com» pllcicrler zu machen und dadurch hcmmerid zu wirlen. «anz abgesehen von den Verwickelungen, in welche sie oadurch m,t den Nbrigcn Mächten Europa's gerathen Aus einer Mittheilung des dänischen Krieg«. M'NlstcrlumS geht hervor, daß wirtlich Ve,hand> langen zwischen der preußischen und dänischen Regie-'Ung in Betreff de« Art. V des p^ager Frieden« gcpflo-st« werden. Die dänische Wasscillienossenschast hallr ^imlich um die Verleihung einer Denlmünze sUr di< Teilnahme am Feldzu^e von l8»'»l pclilionicrt. Aus ^tse Petition hat das Kliegsminislerium jetzt gcalllwoitel. °ah der König infolge der schwebenden Vcrhandlul'gen "'ll Preußen wegen des Art. V es zur Zc>t nicht an «cbracht finde, die Denlmimzc.illiqelegenhcil zu fördern, und daher beschlossen hadr, dieselbe bis aus weiteres ""I sich beruhen zu lassen. Ein Telegramm aus New'Morl vom 25. Sept. ""del. daß die ..Presse", die zu gunste» O r e e l e y'e ^'llert, ganz entzückt über seine Aufnahme im Westtn >l und die iirllärung Eurtins zu gunslen BuckalewS freudig begrüßt. Die .N.-w.^l T>mcs" berichtet, daß sie sehr gute Nach^i oo., Pcnl.sylvan'en habe wo Greeley fast gar lei.le «nhauger zshle. Oer Gerald" hüll die Situation ,ür sehr verworren uno glaubt daß die Wahlen in Pennsy oonien den Ton für die No'veM' oer»Wahlen angeben w:ioen Zum Vesttzentwnrs übsr »agalsllVelsahren schreibt die ..Oesterr. «oll sp " . . ^^ charalleristischen Streben der neucren ^g,«^,. ,0. auf dem Gebiete de« Elvilpro^esfes entsprechen ale die wesentlichsten Mittel-dlc Mündllchleit der Slreiloethandluilg, durch welche da« Prozcßlnaterial dcm ertennenden Richter unmittelbar und i„ lcdendiqcr Darstellung vorgelegt w rd; s^Hräi,. lung der Vtrhaüdluiiqsmafime. indem der Richter nicht wlllenelos an das Vorbringen der Parteien gebunden sein soll. ihm vielleicht cme (wenngleich durch die Disposition«. Hcfllllms und die Scllistäüd igte.l der Palteien begrenze) thätige Mitlvilluiiz der Ermittlung de» Eachoerhall« eingeräumt wird; Milderung der Eventual. Mc,x,mc indem die Ktreitverhandlung als ei«, Ganzes aufgefaßt und alles innerhalb derselben Vorgebrachte als rechtzeitig vorgebracht anqesehen wird- Erweiterung des sichtlichen Ermessens bci Beurtheilung bcr Nothwendigkeit emer Bc. weisführung; Verpflichtung der Parleiei, zu persönlicher Mitwirkung al« Auslnnflepclson; schließlichc Würdizuig der erbrachten Beweise „ach freier richterlicher Ueberzeugung. Ocm Entwürfe liesst die Ueberzeugung zugrunde, daß das durch denselben einzuführende Verfahren nur dann scmer ilufgalx zu entsprechen im Stande sein wird. wenn e« nach duscn B.slimmmig.u geregelt ist. und daß nam:nt. !ich i„ d:r freien B^weglichlcit des Vetfahrens. in der möglichen Erschließung aller Erlennlnisquellen für den Richter z»7 Ermillung des wahren Sachr-erhaltes der einzige ailöieichlube Ersah jül das laum zu vermsidende Allied.» der Berufung siegen fein lann. Die wich. tigslc und lveitlragendstc Nellcruiiss des Entwurfs licslchl in dcm im tz ^ (der N>ch!er hat. soferne i>, diesem Gesetze nicht clwas andere« bestimmt ist. unter Berück» sichligulig dcs Ergebnisses der gesammten Verhandlung und Beileiofühlung nach freier Ueberzeugung zu bcur« lhtllen. ob eine thatsächliche Angabe für wahr oder „ichl fi^r wahr zu erachten sei. Er hat msbesondere in alei-chcr Weise z» beurtheilen, welche Wirlung der Zurück« "ahme von «nerlennungen ober Zliqeständmsscn beizu« messen st,? «lle neueren Prozeßgesehe huldigen die. scm Olundsatze. der auch in dem bslerreichischen Entwürfe der Eioilprozeß-Ortmung aufgenommen war und weder in den parlamentarischen Verhandlungen, soweit diese übcr den Entwurf gepflogen wurden, noch in den zahlreichen Gutachten irgend einer Anfechtung. einem Wldclsprucke oder Bedenrel, beaeguel isl. Der im ß 33 ausgesprochelie Grundsatz l'«,s>fs, al,,s „ich, Klo« die eigentliche GewciSwilrdiauna, das hcißt die Würdiguna der Kraft der aufgenommen Beweise. Er beherrscht auch die Frage der Beweispflicht. der Nolhwendiglcll. <ür eine Thatsache eine besondere Beweisführung zu nnler» nchmcn. Erst in dieser AuKoehnmig gelangt da« Prin» zip der freien Beweiswi'lrdinung zu seiner vollen Bedeu lung; es ist oder auch nur eine Eonsequenz der Befrei, ung de« richterlichen Urlheile« von formalen Vewci«, regeln, wenn nicht nur das Ergebnis der Beweisführung, sondern auch das eigene Vorbringen der Parteien der Beurtheilung des Richters nach freier Ueberzeugung un. lclstcUl wird. Diese Eousequenz erscheint unabweisbar in einem Prozeßverfahren, wo das Geständnis zu den 7" »todtes Kapital!" — in Mußestunden wird da« lanllllgle Holzspalten sehr viel zur Kürperstarlung und ^'Itlgen Bildung deilragen.— Während das Sllveragio beulend gefallen, sind die Sl>,denten'Koslgclder unt, t Preise für Theate,Plätze bedeutend gestiegen. -- .V ^?W! zum Schlagwolt ,T healer"! Oer Herbst und seine langweiligen Abende brachten . ^ oie Iünqcr der dramalischen Muse: eiiun phleg» "°l'schtn «illn, der, ungeachtet er sich in fiiianzieU «"n>li«en Rollen bewegt, Blousenmann bleibt; eine lUgcnoliche Liebhaberin, die wohl so manche« Männer» ^rz in „Brand" stcckcn wild; eine zweite junge Dame. durchglühte Frauen sp.elt. die un« Turner, ^e^^' ^l"il"°h"'e an den S'hun^n der M^nze stehenden aber routinierten'ssn^?r unser '«musleln rechl °st in Action setzm wolle / ewe "0 a" "'Min, die wir in andere Locale, als in den Musen, ''"del verseht wiwschen würden ; «,,1« Coloralulsiingtsin ^l s!xo<>IIlmcn. die uns durch ihren wohlaeschuilt,, ^recten Gesang recht reiche Gc'üsse in «uesicht stellt' ?"e fesche. ltlnige TriWrin der Allslimm.Parle, die durch ^. sstuer ihres Auges und die seltene T>efe ihrer ^"nrne uns recht oft entflammen möae; einen Tenor. ^ wir ohne weitere Bedeuten den Reislpaß nach — lll,?^"t vidieren werden; einen Baiilon. der sich bei ^ «'st erwärmen muß und sodann auch uns erwärmen kl«D" t>0se Herbst brachle uns ader auch. leider stl's Vn ^"" Chor von nur 5. sage fünf Damen. du den Vorwurf verführerischer Reize zu machtn uns ja nicht erlauben dürfen; einen Männcichor, der. um dcn „Nagel" auf den Kopf zu treffm, an Ueber. ' ftuh de« Abganges von Stimmittell, in oedenllicher Weise leidet. Aneilenner, müssen wir. baß un« Freund Herbst ein gutes, nwhlvesctztcs Orchester und einen lüch. tlgen Dirigenten zugedacht hat; nur müssen di: V!aS-instrument« vortlst in die gehörige Slimmunq fommen. Aichl nur die Claras, auch de einst der deutsch« Kaiser am Rtichslage zu Worms „ist lein Dalberg da?" — ..ist w>eder lein Violoncell da?" — Weiler« bemerken wir, daß die Delegation — nicht jene des Ub«eord' neteri., sondern jene dc« Theaterhause« gar zu winzige Theaterzettel auSgiebl und in der Budgetvorlage die Po^l «für große Anschlagzettel" ganz gestrichen hat. Oulch derlei Plalalc nmrtie die Ruhe und Ordnung in ^aibach wahrlich nicht gestört, sondern da« Interesse de« Publicum« geweckt und die Thealellasse durchaus nicht lzejchüdi^l werden. Große Theaterzettel zählen wir zur Gattung der Magnete! Schließlich bemcrlen wir im Namen de« theaterfreundlichen PublicumS, daß bei den lllsteigelleu Eintrittspreisen eine in allen Zweigen de« Giihneliwcscn« geistig und lörperlich wohl ausgerüstete Thealsrgescllschast in Szene geführt werden muh; fü, jedes Fach müssen die entsprechenden Kräfte vorhanden sein; fällt diese Mahnung in taube Ohren, so lann die Unternehmung schon j hl die Versicherung enlaeyen. nehmen, daß die Zahl der leeren S'he jene der besetzten weil überragen wird. Laibach liebt Theater, Gesang und Spiel; Vaibach lommt und zahlt; aber noch der Herbst muß un« gute« vrinaen. sonst ziehen wir un« im Winter an den häuslichen Heerd zurück! A. Beweismitteln gezahlt wirb. — Eine andere bedeutssme Neuerung be« Entwurf« liegt in den Bestimmungen durch »elche an die Stelle des Beweise, durch den Haupteid, durch den Schätzung«, und Erfüllungseid die Beweisführung durch eidliche «bhvrung der Parteien als Heugen in eigener Sache gesetzt wird." Haqesmuigkeiten. — Der Heir Erzherzog Albrecht besuchte die Vreuz, fort« zwischen Casiel^astua u»t> Pudua. In Ko^mac erschien zur Vegrlihung Sr, lal^rllchen hoheil Fürst Nllolaus von Montenegro sammt glänzender Suite au« Cemnje. Nach zweistündigem Aufenthalte, während dessen auch ein Dmer rm Fort serviert ward, ritt der Erzherzog nach Vudua und «leichzeilig Fürst Nllolau« nach Cellinje zurucl. — Se. l. l. Hoheit der Herr Erzherzog Karl ^udwlg lft m München angelommen. — (Pers 0 na l na chr ich ten ). Der neu ernannte türllsche Minister de« Neußern Khalil Pascha hat sich a» 2!>. v. M. nach Ischl begeben, um Sr. Majestät de« Kaiser seine Adberufungsfedreiben zu Überreichen. — Der König von Neapel, der Herzog von Parma, der Prinz von Oldenburg'und der Herzog von Coburg sind in München eingetroffen. — s^um (5 i garren la r »f.) FUr die ;'),ra. u»d VaraTrabuco Cigarren wird der bestehende wroßoei-fchlciß.Prei« (Tarif «bs. I) 1 und 2) mit 0 fl. 40 lr. seft-gefetzt, der Kleinuerschleiß Preiß derselben aber unoerünbert belassen. Der ueue Großoerschleißprei« tritt am 1. Oltober 1872 in Wirlsamleii. ( MUnzensund. ) „Ein Grundbesitzer in Me«no bei Reuhaus in Äöhmen fand beim llckern auf seinem Felde alle Gold. und Silbermünzen. Die Dulaten sind fo ziemlich unversehrt und tragen da« Vlbbild einer qelrönlen Ritlergestalt, Die Iahre«zahl ist nicht er-sichtlich. Geprägt wurden sie unter dem römischen Kaiser Sigmund, König i!adi«laus von Böhmen u. f. w. Die Silbermllnzen sind mtt Grünspan start Überzogen, tragen auf der einen Seite da« Gepicige eine« aufrecht flehenden i'öwen, der vor sich ein Wappen mit zwei leeren Feldern, andere mit zwei Sternen und Kreuzfeld Hal. Nuf der anderen Seile befindet sich ein Kreuz mit runder !'c>nc>' listen und Aufgeklärten gerechnet, und die zweite Klasse ift ihm gewiß. Man fchreile alfo wenigsten« zur Abschaffung der Classification und r»eseilige so jene Ungerechtigkeit, welche dem einen für sein Nichtsthun eine gunftige, dem andern für die saure Mühe manchmal eine weniger glln» ftige Klasse zucheilt. Hier hören wir gleich den Einwurf erheben, dah unverbindliche Fächer an lemem Gymnasium getuldet werden folllen, da die Difciplin schwere Ombuße erleide. Wir müssen diefen Einwand al« falfck bezeichnen, schon deshalb, weil die »ieligionslehre nach unserem Vor. schlage immer noch für alle ssalholllen verbindlich bliebe; ohne Class,ficalion wlirde freilich mcht mehr fo viel siu. dicrl werden, e« ist ader nach unferer «Meinung genug, wenn der Schüler unter «nlei.una de« «eligwn«lehrer« in der Schule lernt und nicht sich den Kopf noch zu Haufe mit der ^öfung von Glc>uben«fätzen zerbnchl und ermüoet. welche alle.n der Kalechel zu erklären berufen lst und d,e allein lujen zu lönnen die K'lche lehrt. Was endlich die Disciplin betrifft, fo burg! fur deren «ufrechihallung der gauze «chrlörper; ift aber trotz dies« Bürgschaft der hehrer nicht im Stande, dieselbe ausrecht zu halten, so liegt die« on ihm und seinem Vortrage. Die Dl«ciplin ift vielfach »nd zum gröhlen Theü« Sache de« l<512 Individuum«, und stützt dieses die Achtung vor seiner Per« son auf Wissen und wurdevolle Hallung und nicht auf die Gewalt, so wlrd der hehrer unter allen Verhältnissen sich «cblung zu verschossen wisse». Wir lennen selbst Lehrer, Welche trotzdem sie unverbindliche Gegenstände vorzutragen baue-, die Dlwpl'n strenge un» genau zu wahren wußten Warum sollte dies der Religionelehrer nicht im Slande sein? Will man, raß deutsche Wissenschaft Wurzel fasse und sich ausdie te, so beseitige man alle Hindernisse, deren Besei lgui'g möglich ist ; min zeige, wie da« Deutschthum lidelal! tne Fadne der Oereckllgteit und des Fortschrittes hoch hält. large nickt mit Doralmnen der Bibliolhelen in einer Etadi, wo deuische Piicher und Werte nicht so allge» mein verbreitet sind wie anderswo, sorge auf jede Welse fUr Untelstüyllng von kUrfiigen und fleißigen Studierende!! durch U!>telstuyungsoertine. und da« Wort „Pflege und Verbreitung deutscher Wissenschaft und Eultur" wird lein l.erer Eckall bleiben, sondern es wird sich mit Inhalt füllen und zu Fletsch und Blut werden." — (Tagesordnung der morgigen Ge« lneinderaths-Sitzung:) I. Vorträge der Rechts-section: 1. Referat über da« von der San1tä't«>Enquete berathene Operat Dr. Kee«bachers, betreffend die Reform des städtischen Tanilätöoiei'stes; 2. Bericht uder das Rechts verhälims oes letzten Eigenthümer« der Toniutli'schen Hülle in d r ^chillallee zur Stadtgemeinde. 1l. Der Finanz» section: 1. ^n Betreff der Genehmigung des Betrages von 1l)1 fl. 96 t>. für die Ecrichiung der Gasdelluchlung im Musilpavlllun der Sternallec > 2. liber die Kanzlei» rechnl:ng sür das erste Semester l. I. III. Der Po-lizeise ct i on: 1. Ue!?er den M^istratsantrag auf Reform des Personal» und Gedührenstatus der Stadlwache; 2. über das Gesuch der stcicrmcirllschen (iscomptebanl um Unlerstutzung beim Reichslriegsministerium zum Zwecke des Anlaufe« des Miliiär-Verpflegsmagazins fammt Spital; 3. Ubcr das Gesuch vieler Vlirger und Handelsleute um Unterslllhung beim Handelsministeiinm zum Zwecke der Eröffnung des Personen» und W>lienueit hrs auf dem Nudolfsbabndofe; 4. über die Berufungsanmeldung des Johann Doisar wider cin magistcalliches Straferlennlnis wegen Uederlrelung des Porlaufsoerboles; 5. über die Aenderungen an Siaimen und Dienstordnung der freiwilligen Feuerwehr. IV. Der Schulsection: 1. In Betreff d«« angesuchten Beitrages zur Errichtung von Schüler« bibliothele., a>, der städüfchen Volksschule; 2. llber die vo« Beznleschulralhe der Umgebung ^'aibachs beanspruchte Ueber» nähme der Pensions^eoühr des Echullehrers Carl Gotzl auf die Stadt>,emeinde; Z, über die gelegle Rechnung der ersten flädiisch.n Volssschule, betreffend die ^ehrmilteldolation per 60 fl. Hierauf folgt die geHelme Sitzung. — (Eine Plenarversammlung) des Eomi» l6« des Cicriivcrewr« d«r laibachc», Itt'^lc dc». sirlelinär. lijchen Eecompirdant sindet morgen den 4. d. stall. — (Turnerisches). Der Turnunterricht in der Turnhalle teö i'aidachcr Turnvereins (Gradlschc,, Klemenölc-fches H^uö) dcglnnt unter Vcitung «hreS Lehrers Schäfer fur Perelnemuglieoer Donnerstag abends '/, 8 Uhr, fUr Zöglinge an d.n Tagen Dienstag, Tonnerslag und Sams» lag '/,^-^'/,8 Uhr und für Mädchen Donnerstag und Moniaq '/,6 —'/,7 Uhr nachmittags, und wird zur regen «Üeihelllguug hierunl eingeladen. — (ü e rein sl eben.) Sonnlag den 29. v. M. »urde das Scrulinium fu'r die Äusschußwahlen der „Eloo. Malica" beendet, und es erscheinen dle von der ,Noo>ce" anempfohlenen Candidaeen, die Herren: Dr. Pollular, Dr. R^zlag, Franz Souvan gsn.. Dr. Sterbenec, Ivan Tomi len wir noch die uns aus den Coulissen zugeflüsterte Nach' richt beifügen, daß H:rr Director Kotzly bereits die nöthigen Schritte zur entsprechenden Completierung der Thealergesellschaft eingeleitet hat. Ntllche Post. (Driqillal-Leleflramln der „Laibacker Zeitunst.") Pest. H. Oktober. Der Vudgetausschuß der ReichSrathS Delegation behandelte heute da« Vxtraordlnarium des Krlegsbuda.etS, Titel » bis X>. unter lebhafter Betheiligung der Ausschußmitglieder und Regierungftvertreter. T'tel « wurde mit nur »84.OQO. Titel >l mit >,tt»U5»«>, Titel »»»mit 85» OO0 st. eingestellt. Titel »V bis X» conform der Regierungsvorlage angenommen telegraphischer Wechselkurs vom 2. Ollober, P«pitr-Rente «5..I5. - Silber-Rente 70.30. - l960.'r ?laut«-«»lehen I<»2. - «ans - «ci,'n 8?» Er.'dit Actlen 330. — London ll'tt.50. — S>U»-s 1«>7 2!». - K l Ft«", Du« v«"n 5.22. — Ä>i^püleo»«d'or 8.71 Kandel und Dolkswirlüschastttches, Verlosung. ( 4'l,)l 40Ul. Anstekommelle Fremde. Nm l. Ollober. «l«»«'»««. Se. «lxc. Ritter v. schmerlina.. l. l. Feldjengmeisttl, mit Adjutanten. Wirn. — lVollol,, Neumallll. - Tuichsl», Italien. - Na,or Auloi,. Venedig. Na,or, kojiKie. — F"" Vadl, Marburst. — M. Frohin. Marbulg. - I Descovli. Flume. - Aussend, l'ee« - Maria Seeder. Gia,;. - F>l>" benbürgen - W.stcr. -- Mad. ssu,laui mit Sc>h„, Pi"»" «le'««»!» »V««»«. F>,bre!t!.'. Pirano. — Klistlss, Fllilh. — RaM!< Privat, Pcsi. ^ngouic, llraindurq. — Iuc,ovlc, Tliest- ' öicherl. ssausm,, Trieft. - Pischner, ssanfm., VodeubaH' — Äoleni. Tl>r»i. — Mad. Calamelli, Trieft. «««»«> ««e>«»,»». Arlo. Gotlschee. - Clardt. i'al bei s""!' , blllct. — NllUolM), ^iume. — Slitllca. Schnecbclgcr, Pl>' u,t. Marburg. — Cisiier. Kaufm., Graz. - Diua Nossi"'' «elgrad. ^jl« zz - !° V 6U.Mg. 73^4"^^ ! »^ndM Nebel" ! ^ 2. 2 ,. N 735 „ , ,«., > wmdssill heiter ! 0a» lO.. Ab. 737,l 4-I0,u windstill heiler ! Start „ilsseilder Marqennebel. Hsiterer Tag. HähenduH Abclidroil,. D >« Lagesmillel drr WUrme ^ 1l8", UN» ''" j unlcr dem Normale. ^. N^antmaislict-tr Netiactfur: I,>l«< «. Kl e i n i:: ^ l, r. < I Danksagung. I > Filr die so zahlreiche V!«leilung ,ur lchten Ruhe- > W sililte dc« am 3<>. Geptembei verstorbenen Herr» M I Johann Zitlicrer, » > pensionierten HeizhailS,<5hefs der Slldbahn, M > ftthlen wir un« verpflich^t. hiemit Vssenllich „nserc" > W anfrichtigen Daxt aus^ulprsche». W W i'ailpch. an, 2, Ollober l«?2. > V Die Hinterblilbencll. > Vürlrnllorllin ??^"'^^ ^^^"- ^ Geldll.appheit. an und silr sich schon seh. bedcMeüd. nahm heule Dimensionen an. welche selbst der ,!, diesem P...,ltc abgehetzten wiener U ^. <«./., ^^ drückend wurden. Die Ursache lag >u dem Cültrüt der israsllsch«» Feiertage, mit Rücksicht auf welche die Prolonaaü'on f > in Noten oerzin«! Ma.-jioviM« ^5,0 65, «s> " ^".^ " 3'dru«-N,lg'..st 6.5 10 «5 20 ^ S,ld,r „ Iilwier-Izill ?«z ,. " " Npr,l-Octlldlr . ?U ijl» ?<> 40 z.«., « I 1839 . . . lj39-340_ . . 1854 (4 "/,) ,„ 250 sl. <<3 ^ V3 50 , „ I860 zu 500 fl. . . 10,25 „25 ^ , ,860 zu N)0 si. . . in,.. ,^ .. ,. « 1"64 zu 100 ft. . , 145 50 143 50 «t«»at«-T>omälltn-Plllndbi!ese,« 120 fi. ü W. in Siibir < 115 — 11550 «l. GrundsUtiafiun^s-Vbligsstionf,. Fllr 100 fl. «." W.'.-v k^hmtn .... ln5p«t 9675 9725 „cn .... ^ b , 7850 79 — . >, ^r-Otfterreich. . M b « 94—^5. o-i^Otslerreich . ^ « ^ 92.— 93 « ^e:,vm«.n . . . ^b^ 7750 78 — «teie'^or» ... «5„ lh«n zu 100 ft. '.».l?55,«w^s^ 2^5 104.^ 10425 Wiener «lommnnalanlehen. rück, Vtld Woire zahlbar bp«t. sUr 100 ft. . . b«50 83,75 «>. A<»te» »»» Ba«ki»s8l,dl!,-6.- «ocumple-Gesellschaft. n ». . 102 >. 1025».— Franco-ofterr. «aul . . . i!i3 75 13" - Handelsbank.......252- 25.3 - liationalbaul..... 875, - 877 - Unionbaz:!.......269— 260 5<> Ver„n«banl ...... I6-l-. 16825 ««lchrsbant.......218.— 219. - l?. Aetleu »on FranOpoltunlrrneh» mungen. ^"d Waor« «lfölb-Yinmaner Nahn . 176.-- 176.50 Vöhm Weftdahn . . , . . -.^------- «larl-lludwig-Oahn.....233 75 234 25 Donau Dampfschissf, Oe>ellsch. 614, 615 — Elisavtth-Weflbahn.....249.50 250 — «tlisllbtth-Wtftbahn (Linz'Vnd. weiser Strecke).....---^ —.— »erd,nand«-Nl,:dl,llho . . . 2092—2087.-! Pwsr>lchnl.V«rcl«,V^n . —.—-------j lll<,«i,^<,s,dz».Bal>?, . . '/23— 224 — klmlcrlz-HKl^.-Iafsties.»:«,?,? I56 50 157 5.0 Llovd. Sßerr. . . 525».— 5,^0 - !Olfttrr. Nordweftbahn . 213 5»0 ^!I4 - Nud°lf«-Vlld„ . . . I7<:5<» «77- Siebenbürgtr Vah. . . , 17650 17750 Stalllsbahn...... 322- 324 — Blldbahn........208 - 208.25 Siid.nardk Verbind. Vahn , . —.—------- Iheiß.Vahn .... 249 25 249 75 Ungarische Naidnftbahn . . ,16l50 162 — Ungarische Oftdahn .... !31— ,81 50 Tramway ......326. 327. - M. Vfatldbrlese (sijr !00 ss.) 'll«. oft Vad^u-Tredlt-Anftal» H,sd Waare uerl°«bar ,u 5 pCt. m Bilkrs 10» 75. ,s,1 _. :e.m33I.r«ckz.,u5vCl in ü.W. 88- 88 25 ,ian°nalb. ,u 5 p«t ö. W. . .9040 <.0y<) l7«q. 'tiad.-lrtd.-Nnb. zn 5'/. p0 80 ^rc!uz-Iostp!:,.O^hn .... 39,8 > 100 — ^ «arl.Lud» V.i.V.,«z.' »«. .— — — 0«jl«r?. «K»r5»«»5^» . . 3S 2b 96.50 s'ebeub. «ahn slldb-O.i2<)0fi.,.5',siirI00ft. »3 75 s' ^«"-'v°n« 6°. (1870 .74) ' 500Frc, pr. Glück . . -^ 7^ 'Ina. Ollbahn f«r 100 fl . . 77 7b ^ , ». ^rlvatlos, lper S<« «luz«bnr<, sllr l00 fl slldo. «. !'> ^ Zl^ Fra-lsurta.M. 100fl. detto »^" i«',, Hamburz. für 100 Uarl »«u'.co ?^ "^ ,l)i<. i!°ud°u, für 10 Psnnd Sterlina 1l)S^ ^z< b»r<>. für 100 ffrane« . . <--" «. «tttn,-Dnc°l«. . 5 ft. 24 ?c. ^ ^ ' Nav°l,°n«d'«l . . 8 « 72j < ^ ' fiZ! Prtutz. Hasienschtint 1 ^ 62) I " ?s ' ,6ilb« . 107 . 50 . W7 - _____ « »rainlscht «nuldtntlaftnng««c>bll«°tio"^ »«wotirii?,: ftk.7b Dll^. 8s v'"