Tchristlkituvg: 5totha«Saassc Sir. K. ZeiOtra Ri. 21, tntnvrtm. «,r,qsi»»dk! r«g«»»u « d« »-7I». c. tVrut- o^t) ton 11—1J UCt torm. $«iW®TstKit ra»-r.«ftUS. Sk .s'ttlat B«4t- erMxtat ttbc# SNUtBWt KBl € Berwaltmtg: RathauSgasse Rr. S. lrlerd»» Rx. *1, latmrtts ^czugSdcdiugollgeu Xutit die fest tyiwtn: eintdjilirtj . . . K 5 *0 Sattlitirifl . . • • K ("46 -«jlchitz. . . . K tf*M gtli 4 1111 ml! Z-strll»», tu» $aal : »iteoüia .... ^ 1*10 tNntdUtrit . • . K I*— flaltiUrtg ....«« — 9afti|ttfl)Ttg . . . . K 1J - sut» «»»i«,» «tütn fia M< oe|*.)»art> lUrea an Mfi)4fetoi Bnsr»»»»I>»-«cdAirci-. 3tit|f!{it!. Kovemlier !9l2. 37. Jahrgang. Sie Kriegerische» Chancen der Türkei. Während die vier Gegner der Türlei vermöge ihres gut eingerichteten Preßbureaus alles daran setzen, um die Weltpresse mit ihren SiegeSmeldun-gen zu überschwemmen, jede einzelne Affäre zu einer Hauptschlacht ersten Ranges aufzubauschen und jeden geringsügigen Teilersolg (siehe Tnsi mit 5000, Sttffiliffe mit 50.000, Monastir mit 80.000 türkischen Gefangenen) als ein« bisher noch nie gesehene Waffentat darstellen, hat die Türkei fast gar keinen Preßdienst eingerichtet und so liegen ihrerseits fast gar keine Nachrichten vor. Erst in letzter Zeit, da der Kampfplatz an die türkische Hauptstadt heran-rückte, hat sich das geändert. Neuere, verläßlichere Nachrichten, die jetzt ein-treffen, da die europäischen Berichterstatter den Kämpfen an der Tschataldschalinie selbst beiwohnten und von Konstantinopel ihre Berichte leicht befvr» der» können, stellen die Lage auf dem östlichen Kriegsschauplätze ganz anders dar, als bisher zu vernehmen war. Es wäre ein in der Weltgeschichte geradezu unerhörter Fall, daß ein militärisch so starker Staat wie die Türkei, die sast alle öffentliche» und kultu-. rellen Institutionen brach liegen ließ, nur nm die Schlagkraft der Armee zu erhöhen, von militärisch relativ so schwachen Gegnern, wie die vier Balkan-staaten, fast ohne Schwertstreich niedergerungen wer« den könnte. In diesem Falle könnten die Ursachen dieses kläglichen Niederbruches nicht in dem Mangel militärischer Tüchtigkeit, sondern in ganz anderen Gründen, hauptsächlich in einer außerordentlich korrupten und verschlampten Verwaltung, zu suchen sein. Tatsache ist — und diese Tatsache wird mit sehr triftigen Argumenten belegt —, daß die Türkei von ihren Gegnern im Zustande militärischer Un-fertigkeit und Unvorbereitetfeins überrascht wurde, wozu die Erklärung der Großmächte, daß sie eine Anfer Weidwerk im Aovemöer. Obwohl heuer der nicht sehr einladend gewesene Monat Mvember bereits vorüber, und welcher im allgemeinen keine so überaus günstigen Jagdresultate für unsere Jagdschützen brachte, so kam allenthalben doch die rechte Jägerfreude in diesem Monate durch den Beginn der allgemeinen Treibjagden überall zur Geltung, wo eben Rehe und Hasen die Jagdbeute bilden. Hoch schägt des Jägers Herz, wenn es den Ruf vernimmt, den Margarete so trefflich im .Fauste an die Jäger richtet: „Und frisch hinaus, da wo wir hingehören I" Heida, dies ist ein Leben, wo rich-tige Treibjagd vor sich geht. Jagdhörner klingen, Pfiffe und Rufe, die der eifrigen Meute gelten, er--tönen, Schüsse fallen hier und dort, jeder echte Weid-mann sucht seine Pflicht zu tun. Eine solche besteht nicht nur in der Erlegung deS Wildes, sondern auch in der Borsicht zur Verhütung von Jagd-Unfällen. Die Bestimmungen des deutschen und bairischen Jagdgesetze? sollten überall befolgt werden; danach muß beim Ueberschreiten von Straßen, Wegen und Plätzen die Büchse entladen resp, gesichert mit der Mündung stets nach oben getragen werden; es dürfen ferner die Schützen- und Treiberketten mit ge ladenem Gewehr nicht durchzogen werden. - Die Jagdgesetze sind ja bekanntlich in den ein-zelnen Ländern verschieden; daher ist jeder Jäger Aenderung des Status quo auf dem Balkan unter keinen Umstände» dulden werden, das ihrige bei-trug. Als der Angriff der Gegner bereits seit Wochen im Gange war, befand sich die Türkei »och immer im Zustande der Mobilisierung, die nicht rascher durchgeführt werden konnte, als sie eben vor sich ging. Da die Hauptkraft der Türken in Asien liegt, wo die weiten Entfernungen und die schlechten Berkehr«verhältnisse eine rasche Zusam-menziehung der einberusenen Truppen unmöglich mache», konnte daS türkische Reich gegen seine mit der Mobilisieruog rascher sertig gewordenen Gegner keinen Hauptschlag führen und mußte deren Grenz-Überschreitungen fast ohne Widerstand dulden. Die niilitärische Leistungsfähigkeit der Balkan-staaten aber, die sofort das letzte Bajonett aufboten, war anfangs das größte, und ihre rücksichtslose Ausnutzung hat den Verbündeten eine ganze Reihe ungeahnt großer Erfolge gebrocht, die zur Er-reichung des ursprüngliche» politische» -Zieles mehr als ausreichend wäre». Seither sind die politischen Forderungen derart gestiegen und überdies im Gegensatz zu fremden In-teresfen getreten, daß sie der militärischen LeistungS-fähigkeit des Balkanbundes Ausgaben stellen, denen dieser nicht gewachsen ist. Solange der gemeinsame Feind gegenüberstand, war er das einigende Ziel, ans daß sich alle Kräfte konzentrierten. Sein Ver-schwinde» auf dem westlichen Kriegsschauplatz hat dort bereits die inneren Gegensätze der Verbündeten geoffenbart und deren eigentliche Schlagkraft natur« gemäß herabgedrückt. Im Osten aber hat sich die Stoßkraft des Bulgareuheeres an den türkische» Massen so stark verbraucht, daß die bulgarische Heeresleitung sich bewogen sah, den Waffenstillstandsantrag der Türken anzunehmen, ohne vorher den Kampf um die letzte Verteidigungslinie der Türken vor Konstantinopel zu Ende zu sühren. Es war anzunehmen, daß die Türkei nur dann die Bedingungen ihrer Gegner annimmt, wenn sie trotz der bisherigen Teilerfolge von der Unmöglich, keit überzeugt ist, in den Linien von Tfchataldfcha de» feindlichen Ansturm abwehren zu können. Dann gezwungen, sich auch die Kenntnis des in Frage kommenden Jagdgesetzes anzueignen. Da mit dem November auch der Winter Ein-zng hält, muß eben auch auf die Winterpflege des Wildes Bedacht genommen werden. Wo nötig, sind Fütterungsoorrichiungen in Stand zu setzen, aus den Fluren sind Rebhühnerschirme auszurichten und mit der nötigen Körnung zu versehen. Altmeister Riesen-duhl mahnt doch so trefflich: „Das ist deS Jägers Ehrenschild, Daß er bewahrt und hegt sein Wild ; Weidmännisch jagd, wie sich'S gehört, Den Schöpfer im Geschöpfe ehrt." Doch nicht nur gegen die Unbilden des Winters ist das Wild zu schützen, sondern auch gegen seine Feinde: Füchse, Marder usw. Der Fang wird da-her auch eifrig betrieben, oder es wird Jagd auf sie gemacht. Doch verurteilt Kurt Graeser in seinem Werke „Die Freude am Weidwer!" Grausamkeiten gegen das Raubzeug, er schreibt: „Doch haben wir auch den Raubtieren gegenüber gar kein Recht, grausam zu seiiu" Doch leider wird ein solches Recht sast allge-mein in Anspruch genommen und wirv der Grund-satz ausgestellt, daß gegen das Raubzeug alles er-laubt sei, waS nur dazu dienen könnte, diese Tiere unschädlich zu machen, gleichviel, mit welch großen Qualen dies sür sie verbunden sein mag. Wie vst hätte die Rechnung der Bulgaren gestimmt. Die Türkei scheint aber der Widerstandsfähigkeit ihres letzten HeereS zu vertrauen und hat die Waffen-stiUstandsbedingungen abgelehnt. Gelingt es wirk-lich, den nochmaligen Angriff des bulgarischen Heeres abzuweisen, dann wird die Lage der Verbündeten höchst kritisch. Denn, unfähig, die Türkei durch die Gewalt der Waffen zur Anerkennung ihrer Nieder-läge und somit zum Frieden zu zwingen, sind die Verbündeten dann zu einem Winterseldzuge aus lange Sicht gezwungen, nud wenn ihre übertriebenen polui-scheu Ansprüche auch noch daS Eingreifen fremder Mächte zur Folge haben, kann eS zu einem völligen Umsturz der Situation aus dem Kriegsschauplätze kommen. Und die Geschichte spricht für eine solche Mrg-lichkeit: In allen Kriegen, welche die Türkei im 19. Jahrhundert zu sühren hatte, ist sie fast un-vorbereitet von der Kriegserklärung überrascht wvr-den, wurden ihre Heere mitten in der Mobilmachung und im Aufmärsche vom Feinde über den Haufe« geworfen, aber nach schweren militärischen Miß-erfolgen, welche die Oeffentlichkeit als katastrophal sür die Türkei ansah, wandte sich dann da« Blait. Im Verlause des Krieges erstarkt, wandten sich die türkischen Heere mit Kraft und Energie gegen den Feind, der von neuem um den Sieg kämpfen mußte und ihn erst nach empfindlichen Rückschlägen tat-sächlich zu erringen vermochte. So ging eS, um nur ein Beispiel anzusühreu, auch im russisch-türkischen Krieg von 1877/78. Ein hervorragender Diplomat äußerte sich kürz-lich folgendermaßen: „Die Türken brauchen immer erst einen Hieb, den sie empfindlich sühlen, dann erst raffen sie sich aus und gewinnen Tatkraft und Entschlossenheit." Es wäre natürlich versehlt, jetzt schon weitauSgreisende Kombinationen anzustellen, aber immerhin laffen die Ereigniffe, die sich in der letzten Zeit aus dem Kriegsschauplätze vollzogen haben, die Möglichkeit — es kann allerdings nur von einer Möglichkeit und noch lange nicht von einer Wahrscheinlichkeit gesprochen werde» — als gegeben erscheinen, daß sich auch diesmal da« alte Spiel wiederholen könnte. hört man, wie sich Jäger rühmen, daß sie auf den Fuchs unter allen Umständen und auf jede Entfer-nung mit Schrot schießen, da ja immer die Mög-lichkeit vorhanden sei, ihn so zu verletzen, daß er mit der Zeit eingehen müffe. Dies ist wahrlich ein barbarisches Vorgehen! Auch finde ich die Anwendung des Eisens für eine unmenschliche Handlung, schon deshalb, weil der Fallensteller sich nicht einmal der Mühe unter-zieht, oft auch nicht die Zeit findet, daß Falleisen so oft zu besuchen, daß er das gesangene Tier von seinen Qualen erlösen könnte, dieses muß daun viele Stunden, sogar Tage lang die entsetzlichsten Foltern erleiden, so daß die Schrecken des TodeSkampseS, welche bei der weidgerechten Jagd doch nur kurz begrenzt sind, unendlich verlängert werden. Ich kann alles Fallei'stellen, selbst wenn es für die armen Opfer gut abläuft, nicht als weidgerechte Jagd an-erkennen, mag noch so viel Mühe und Sefchicklich-keit dabei ausgewendet worden sein. Bei einer weidgerechte» Jagd spielt nur die Büchse die Hauptrolle; und so soll denn auch dem Raubzeug, wie auch allem Schalenwild, tunlichst die Kugel geweiht werden. Ein weidgerechter Jäger soll nicht etwa die Jagd ausüben, um zu töte» und zur Erzielung eines große» Gewinnes, nein, die Jagd soll ihm in der Hauptsache eine Freude sein. Eine weitere Kenntnis der weidgerechten Jagd nenne ich die Routine des Jägers, sowie auch seine Vertrautheit mit der Lebensweise des Wildes. Er muß von ihm erzählen können in der Weidmanns- Se«e 5J Ein Umschlag auf dem Kriegsschauplätze wäre siir die Balkanstaaten unvergleichlich kritischer al« die Wendung deS KriegSglückeS sür Rußland war, denn sie versüge» nicht über das schier unerschöpfliche Reservoir an Menschenmaterial, daß^ eS den Russen ermöglichte, schließlich doch den Sieg aus ihre Seite zu zwingen. Aber selbst wenn jetzt ein Umschlag, der ja unter den obwaltenden Verhält-nisten kaum von entscheidender Bedeutung, kaum ein bleibender sein könnte, nicht eintrete» sollte, so wären doch die Erscheinungen, die sich in den letzten Tagen aus dem Kriegsschauplätze gezeigt haben, ein neuer Beweis sür die Wahrheit de« zitierten Ausspruches, daß erst große Mißerfolge die türkische Armee zu kapseren Taten anspornen. CM und die Adria-Ausstrllung in Wien. Bom Gemeinderate Ad. Gufsenbauer, Wien. Cillis Zukunft und wirtschaftlicher Ausschwung hängt nicht allein mit einer weiteren industriellen und gewerblichen Entwicklung, mit einer Vermehrung deS Militär? und dem notwendigen Ausbau der Staats- und UnlerrichtSanstalten zusammen, fondern beruht auch in einer glücklichen Ausnützung des Fremdenverkehrs. Wir stehen im Zeichen deS Der-kehrS, und damit hat jeder spekulative Realpolitiker zu rechnen, der seinem Volk» oder irgend einem Ge-meindewesen wirtschaftliche Werte zuzuführen die Ab-ficht hat Ein glänzendes Beispiel hiefür bietet JEtrol, welches in den letzten Jahren mit hochinteressanten Hochstraßen und Eisenbahnen ausgestattet wurde. Auch die Tauernbahn dient mehr oder weniger de,«« selben Zwecke. Augenblicklich geht man daran, eine große Ak-tion zur Hebung deS Fremdenverkehrs einzuleiten, und zwar durch die Veranstaltung einer Adria-AuS-stellung in Wien 1913, um die an der Adria ge> legenen Länder dem Fremdenverkehr zu erschließen, diesen daselbst zu heben und zu fördern, das heißt, um anS dieser Frcmdenindustrie große wirtschaftliche Vorteile den Bewohnern dieser Länder, also jenen des Küstenlandes und jenen von Dalmatien. zuzu-führe». Es ist zweifellos, daß die Adria AussteUung, die eine der interessantesten und räumlich eine der größten Ausstellungen zu werden versprich!, den ge-dachten Zweck erreichen und einen vollen Ersolg er-zielen wird. Sache der Cillier wird eS da wohl sein müssen, als em bedeutsames Zwischenglied die Ge-legenhett nicht ungenützt vorübergehen zu lassen, um der Welt auch feinen Wert vor Augen zu führen. spräche, die ja nicht selten im „Jägerlatein' ihre schönsten Blüten treibt. Die Jagd hat aber auch eine große volkSwirt schastliche Bedeutung, wo sie eben auch gehegt und gepflegt werden kann; dies beweist am besten die Jagdstatistik. Darnach beziffert sich der Fleifchwert des erlegten Wildes jährlich aus über 30 Millionen Mark. In Deutschland werden jährlich geschossen: 4 Millionen Hasen, gegen 190.003 Rehe, 22.500 Stück Rotwild, 13.500 Stück Dammwild, 500.000 Stück Kaninchen, über 14.000 Wildschweine, 4 Mil-lionen Rebhühner, 150 000 Wachteln, über 00.000 Waldschnepsen, 15.000 Fasanen und etwa 1200 Trappen. . Die Felle von Hasen und Kaninchen, sowie die Decke» von Hirschen. Rehen, Dachsen repräsentieren einen Wert von 2-5 Millionen Mark. Geweihe und Gehörne etwa 1 Million Mark. DaS Raubzeug, Steinmarder. Wildkatzen, Iltisse. Wiesel, Fischottern, Dachse, Füchse liesern Felle im Werte von 1'/, Millionen Mark. An Jagdscheinen gewinnen die Staaten sechs Millionen Mark. Dazu kommen noch die von Jahr zu Jahr steigenden Jagdpachten mit insgesamt 100 Millionen Mark. Ferner sind für sonstige Auswen düngen, wie Treiberkosten, Hundehaltungen, Wild sütterung, Gewehre. Munition, Jagdliteratur usw. 50 Millionen Mark zu veranschlagen. Nach solchen Zahlen kann sich gewiß jeder eine Borstellung ma-chen von der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Jagd. Em. G. Hopp«. Dieser Wert ist in mehrfacher Richtung zu suche» und zu vertreten; vor allem als eine zur Nachkur der die Meerbäder besuchenden Badegäste vorzüglich geeignete Sommerfrische und wertvoller Flußbadeort, wie auch als Ruhestation sür Fernreifende usw. Die Ausstellung einer entsprechenden Auswahl von photographischen Ausnahmen von Eilli und Umge-düng, eine Beschreibung über den Wert der Sann-bäder, Wärmeverhältnisse usw., das alleS wäre außerordentlich wichtig und zweckentsprechend. Nach-dem Exzellenz Dr. v. Derschatta der Präsident der Ausstellung ist, wäre eine entsprechende Beteiligung Eillis gewiß nicht unschwer durchzusetzen. Sache der Cillier Vertretung wird es wohl sein, den richtigen Zeitpunkt nicht zu versäume». Bei dieser Gelegenheit fei es mir gestattet, auch daraus aufmerksam zu machen, daß die Süd- wie auch die StaalSbahn angegangen werde, in ihren Schnellzügen und Bahnhöfen auch Ansicht« von Eilli. wie ich solche von Pettau, Brück und anderen Städten — nur nicht von Cilli — zu sehen Gelegenheit hatte, anzubringen. Auch hier gilt der Grundsatz: Wer auS sich nichts zu mache» weiß, der bleibt zeitlebens ei» armes Aschenbrödl. Bei kluger AilSnüyung der Verhältnisse ließen sich für Cilli, speziell durch den Fremdenverkehr, ganz be-deutende wirtschaftliche Vorteile erzielen. Jetzt ist gerade der geeignete Zeitpunkt gekommen, mit einer großzügigen Fremdenverkehrspolttik einzusetzen und durch Ausnützung der Adria-AuSstellung Cilli als Badeort und Sommerfrische weitesten Kreisen be-kannt zu machen und die Regierung sür eine Aus-gestaltung von Cilli zu einer Fremdenstadt zu in-teressieren. Nachdem indirekt die wirtschaftliche» Lorteile auch den Slowenen zugute kommen, so ist eine Unter-stützung seitens der Regierung umso sicherer zu er-warten, umso sicherer, als auch der Fremdenverkehr in Cilli einen mehr internationalen Charakter trägt, nachdem daselbst außer Deutschen auch Ungarn, Italiener, Kroaten usw. verkehren. Wertvoll wäre es auch, wenn Cilli, gleich Oberdrauburg. wenigstes die Planskizze eines SommerheimS ausstellen könnte. In Verbindung damit müßten auch d» Sanntaler Alpen in der Ausstellung Verwertung finden, wobei aus das Logartal als zukünjtigeu Alpenhöhenkurort Rücksicht zu nehmen wäre. ZweiselloS wird früher oder fpäter daS Logartal diefer Bestimmung zuge-führt werden. Doch müssen vorher die VerkehrSver-hältnisfe dementsprechend geregelt und insbesondere die Straßen für den Automobilverkehr hergerichtet werden. Eine weitere Verbindung deS Logartales mit Eifenkappel dnrch eine Hochstraße wird ange strebt werden müssen, um so im eigenen wohlver standen«» Interesse den Verkehr mil Kärnten herzu stelle», um so einen guten Teil des Fremdenstromes in dieses prächtige und »och viel zu wenig bekannte Alpengebiet abzuleiten. Gewiß würde aber auch eine Hochstraße in diesem Alpengebiet an Großartigkeit und landschastlicher Schönheit sich mit so viele» an deren messen können. Hier müssen die Länder Steiermark und Käruten zusammenarbeiten. Natürlich ist es aber auch Sache der betreffenden slowenischen Abgeordneten, hier ener-gisch einzugreifen »nd mitzuarbeiten. Wenn die slo wenischen Abgeordneten ihre parlamentarische Aus gäbe nur in einer unsruchtbaren Obstruktionstätigkeit und nicht in einer produktive» Wirtschaftspolitik erblicke», dann möge sie daS Volk zum Teufel jagen. DaS Volk vermag eben den wahren und »nein-dringlichen Verlust im eigenen Wirtschaftsleben nicht zu ermessen, der durch die negative ObstruklionS-tätigkeit seiner Abgeordneten ihm zugefügt wird, wäre dies der Fall, dann hätte das Volk schon lange kurzen Prozeß machen müsse». Was ein verlorenes Jahr bedeutet im Konkurrenzkamps der Völker. Staaten und Länder, das scheint leider das Volk nicht fassen und beurteilen zu können. Ausnutzung der Zeit bedeutet auch hier Werte schassen. Soll weiterS der Fremdenverkehr eine wirk-same Förderung erfahren, dann müffe» endlich die unhaltbaren und desperaten Verkehrsverhältnisfe auf der Staatsbahn gründlich geregelt werden. Der Staat möge feiner Verpflichtung erst hier nachkam-meu, ehe er in Bosnien 250 Millionen Kronen in-vestiert, um dort bessere Verhältnisse zu schassen. Solche skandalöse Zustände sind geradezu eine Schande, sie sind aber gleichzeitig ein Beweis, daß die slowenischen Abgeordneten ihre Aufgaben nicht ver« stehen, sonst hätten diese Zustände schon lange ver-schwinden müssen. Bald werden mit unseren eigenen Steuergeldern die Verkehrsverhältnisse in Bosnien bessere sein als in der Untersteiermark. Die Ver-kehrsverhältniffe der Staatsbah» Eilli—Unterdrau-burg sind so der richtige Maßstab zur Beurteilung der vollen Unfähigkeit der slowenischen Abgeordneten. Soll auch die schöne Untersteiermark Vorteile aus dem Fremdenverkehr ziehen, dann muß mit vielem gründlich aufgeräumt werde». Eine solche Reformarbeit ist aber natürlich nicht Sache der Cillier allein, sondern ist auch Pflicht der lowenischen Vertreter, der Landes- und Staats organe. Sache der Cillier ist eS jedoch, sür sich zu sor gen und durch Ausnützung der RegierungShilfe und dem Zuge der Zeit folgend, reformierend oder des-fernd — aber rechtzeitig — einzugreifen, damit die Wiener Adria-Ausstellung auch für Cilli und das Unterland fegen spendend und fruchtbringend werde. Polnische Rundschau. Das österreichische Abgeordnetenhaus. Das österreichische Abgeordnetenhaus ha« am letzten Dienstag feine Beratnngen wieder aufgenom-men und fast schien eS, als sollte die erste Sitzung auch die letzte sein. Die Sozialdemokraten hatten wegen der Beschlagnahme deS „Friedens"»ManisesteS des revolutionären Proletariat« interpelliert und ver-langten die Verlesung deS Manifestes in öffentlicher Sitzung. Da es sich hiebei nicht um eine inner politische Angelegenheit handelte, sondern um eine Publikation, die geeignet wäre, unter den gegenwär-tigen gespannte» auswärtige» Verhältnissen die Sicherheit des Reiches zu gesährden, widersetzte sich das Präsidium des Abgeordnetenhauses dem Verlangen der Sozialdemokraten. UeberdieS erhielt man auch Gewißheit darüber, daß, falls die Verlesung der Interpellation in öffentlicher Sitzung beschlossen werden sollte, das Haus sofort noch vorher nach Haufe geschickt und die Session geschlossen werden würde. Infolgedessen wurde der sozialdemokratische Antrag abgelehnt, und zwar mit 191 gegen 51 Stimmen. Da sür die Verlesung in öffentlicher Sitzung auch die Tschechisch-Radikalen, die Masaryk-und StrauSkq Gruppe, die radikalen Ruthenen, der Südilawe Dr. Tresic und die Abgeordneten Dr. Heilinger, Baron Hock und Dr. Osner gestimmt haben, ist es klar, daß nicht einmal die Mehrheit der sozialdemokratischen Abgeordnete» für den sozial-demokratische» Antrag gestimmt hatte. — Umso komödienhafter ist es. wenn die „Arbeiter-Zeitung" sich bei Besprechung dieser Sache über dieses „Attentat auf die Preßsreiheit" höchlichst entrüstet und deshalb natürlich wieder die Deutschen an-greift. In erster Linie hätte sie doch mit den „Ge-nosfen" abzurechnen, die sich bei der Abstimmung absentiert hatten. Die Kriegsgefahr — beseitigt? Wenn nicht alle Anzeichen trügen, so ist eine Entspannung der kritischen Lage eingetrcten. Ruß-land hat eingelenkt und den Serben Mäßigung an-empfohlen. ES dürfte wahrscheinlich eine euiopäische Konferenz einberufen werden, welche sich mit der Neuordnung der Dinge am Balkan zu befassen haben wird. Nach Petersburger Nachrichten rechnet man dort bereits mit einem unabhängigen Albanien, wo-durch eimr der gefährlichsten Streitpunkte zwischen Dreibund und Tripelentente aus der Welt geschafft wäre. Dagegen sind ernste Konflikte zwischen Bul-garien u»d Griechenland wegen der Aufteilung der Türkei entstanden, welche dem Balkanbund keinen langen Bestand verbürgen. Die südslawische Irredenta. Die südslawischen Abgeordneten haben in der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses wegen der Auslösung der GemeinderatSsitzung in Spalato und Sebenico interpelliert und die Zurücknahme dieser Maßregel verlangt, weil durch sie die dalmatinische Geineindeordnung verletzt worden sei. Daß die be-treffenden Gemeindeverwaltungen selbst diese Ge-meindeordnung verletzt haben, daran denken die dal matinijchen Abgeordneten natürlich nicht, da sie und Dalmatien sich als über dem Gesetze erhaben glauben. Das geht auch aus der Fortsetzung der irred«ntisti -schen Kundgebunzen in Dalmatien hervor. In einer Versammlung der Rechtspartei in Zara wurde eine gemeinsame Aktion aller Parteien >» Dalmatien zum Zwecke der Wiederwahl sämt-licher Mitglieder der ausgelösten Gemeindevertretun-gen beschlossen, die Solidarität der noch nicht aufge-lösten Gemeinden den Bürgermeistern von Spalato und Sebenico gegenüber zum Ausdrucke gebracht und den beiden Exbürgermeister», Dr. Ivan Krstelj und MM. Blütter zur Unterhaltung und Belehrung für Hans und Familie, $a*ata und Flußläufen liegenden Jndu-strien uud Gewerbennternehmnngen^haben sich natur-gemäß die in ^denselben schlummernden Kräfte, für ihre Betriebe zunutze gemacht' und es ist oft diese billigt BetriebSkrast allein, welche solche Betriebe noch konkurrenzfähig erhält. Dir ungleichen Wasser« abflußmengen aber, welche hauptsächlich die Folge der großen AbHolzungen sind, erschweren einen re-gelrechten Betrieb der Wasserwerke außerordentlich und es ist gewiß ein eminentes öffentliches Interesse, auch Industrie und Gewerbe vor den Schäden der großen Waldverwustungen zu schützen, um dieselben dem Lande oder Bezirke zu erhalten. Statthalter Graf.Clary hat nunmehr im Nach-hange zu den mit dem seinerzeit bereits erwähnten Erlasse vom Mai laufenden Jahres erteilten Weisnn-gen der spekulativen AnSnützuug der Waldungen durch Güterzerstückler und ausländische Holzsi'meu nunmehr die k. k. politischen Unterbehörden noch be-auftragt, sowohl bei KahlschlagS- als auch bei Ro» dungsbewilllgnngen auch den wasserwirtschaftlichen Betrieben in Wahrung der öffentlichen Interessen ein besonderes Augenmerk zuzuwenden. Ferner hat der Statthalter in seiner Eigen-schast als Präsident der Finanz-LandeSdirektion die Aufmerksamkeit der Steuerbehörden auf alle Unter-nehmungen gelenkt, welche die Ausnützung der hei-mischen Waldungen bezwecken, damit derartige Un-ternehmnngen stet» anch zu der den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Stenerleistung herange-zogen werden. Dagegen ist bei den Schlägerungen, welche kleine Gebirgsbanern ausnahmsweise vornehmen, um bei Unglücksfällen, Auszahlung von Erbteilen und dergleichen versügbares Bargeld zu haben, mit größ-ter Schonung vorzugehen. Die Steuerbehörde» wur-den angewiesen, nach wie vor jede Gelegenheit zu ergreifen, diese Zensiten, sofern das Einkommen aus derartigen Schlägerungen überhaupt zur Personal-einkommeusteuer herangezogen werden soll, über die Gründe und den Umfang der Steuerpflichten der Holzerlöse uud die Dauer dieser Steuerpslicht, serner über alle zulässigen AbzugSposten (SchlägerungS-kosten, Fuhrspesen usw) zu belehren, damit ihnen Gelegenheit geboten werde, alle» vorzubringen, was bei Feststellung der Steuergrunblage in ihren be-rechtigten Interessen liegt oder eine Minderung der entfallenden Steuer gemäß § 174 P..St.-G. zur Folge haben könnte. In Fällen der eingangs erwähnten spekulative» Erwerbung und Verwertung von Waldgütern ist nach der Judikatur deS VtrwaltungsgerichtShost» auch die Erwerbsteuerpflicht begründet, ohne Rück-sicht darauf, ob damit ein Sägewerk verbunden ist oder nicht. Vermischtes. Ein Prozeß gegen Kaiser Franz Josef. Wie ans Budapest gemeldet wird, haben die Erde» de« BaronS Bernyakovic« einen Prozeß gegen Kaiser Franz Josef ^angestrengt. Gegenstand des Prozesses sind 2l große Dörfer in Bosnien und der Herzegowina, welche den Vorsahren von Bernya-kovicS durch eine vom Kaiser Leopold 1664 auSge-stellte Urkunde geschenkt wurden, falls Bosnien wie-der einmal au Oesterreich-Ungarn falle» würde. Das sei durch die >908 ersolgte Annexion geschehen, womit der Nechtsspruch begründet sei. Der Fiskus bestreitet die RechtSgiltigkeit der Schenkung. Der Prozeß verspricht daher außerordentlich interessant zu werden. Der neugeborene Prinz aus der Ehe des späteren Thronfolgers Erzherzog Karl Franz Josef und dessen Gemahlin, der Erzherzogin Zita, erhielt in der Taufe, welche im Geburtsorte Rei> chenau bei Wien stattfand, den Namen Franz Josef. Wie ein Prinz Kartoffelsäcke aus-lud. Man schreibt aus PariS: Die Szene spielte sich um 5 Uhr früh in den Pariser Zentralmärkten ab. Im dämmernden Morgenlicht sind Bauern da-mit beschästigt, mit Kartoffeln gefüllte Säcke auf die bereitstellenden Wagen zu laden. In diesem Augen-blick nähert sich eine kleine Gruppe von Nacht-schwärmen», die gerade ans einem bekannte» Wei»> hause heraustreten. Es sind ihrer sechs, elegant, natürlich im Frack, die aber so übernächtig, so müde aussehen!.....Holla, Bummler, könntet ihr uns nicht ein bißchen zur Hand gehen?" rust da einer der Fuhrleute ironisch zu den seinen Herren hinüber. Die Worte sind kaum gefallen, als einer von den Gentlemen, eine breitschultrige Gestalt, sich mit rascher Bewcguug seines Fracks entledigt, ohne ficht-liche Anstrengung einen Hundertkilo-Sack in die Höhe hebt und mit kühnem Schwünge aus den Wagen befördert. Zum großen Erstaunen der Bauern ist die ganze Arbeit in kaum sünf Minute» vollendet. Da nähert sich der erste, der die Nachtschwärmer herausgesordert hatte, dem Herrn mil auSgestreckier Hand und meinte freundlich: „DaS war wirklich schick, Prinz! Sie sind doch wenigstens noch ein ganzer Kerl . . . Nicht wahr, Jungens?!" Der Bauer hat den Herrn mit „Prinz" angeredet und sich nicht geirrt. Denn der Nachtschwärmer war kein anderer als Prinz Georg von Griechenland. — Viele Jahre sind seit jener eigenartigen Szene ver-gangen. Heute muß Prinz Georg seine Kräfte auf einem anderen Schauplatz erprobe». Nach den Er-folgen der Griechen zu urteilen, wird er feiner Auf-gäbe genau so gerecht, wie damals beim Kartoffel-laden in den Pariser Markthallen. Scharfe Bewachung der Wiener Donaubrücken. Aus Wien wird mitgeteilt: Jüngst war in der Stadt das Gerücht verbreitet, daß die Polizei bei der Nordwestbahubrücke vier Serben verhaftet habe, die sich durch ihr auffälliges Beneh-meu verdächtig geniacht hatte». Die Verhaftung soll vorgenommen worden sein, weil die vier Leute an- > geblich ein Attentat gegen die Brücke planten. Da« Gerücht ist unrichtig mid dürfte aus folgende Um» stände zurückzuführen sein. Die Polizeidirektiou hat nämlich eine Verfügung herausgegeben, derzufolge die fünf Wiener Douaubrücken von nun an einer scharfen Bewachung zu unterziehe» sind. Bei der Brücke versehen statt eines einfachen Posten« nun-mehr Doppelposten den Dienst, der Tag und Nacht andauert. Diese Verfügung ist eine leicht begreifliche Vorsichtsmaßregel nnd hat jedenfalls daS erwähnte Gerücht zur Folge gehabt, da die Doppelposten bei den Brücken einiges Aufsehen erregten. Arm ee Verpflegung. Der Bedarf eines deutschen Armeekorps an Proviant und Furage be-trägt, rechnet man dasselbe zu 40.000 Mann und 1250 Pferden, täglich 300 Zentner Fleisch oder 133'/, Zentner Speck, 100 Zentner Reis oder Grau-pen oder 200 Zentner Hülfenfrüchte, 20 Zentner gebrannten Kaffee, 20 Zentner Salz, 600 Zentner Brot. l400 Zentner Hafer und 375 Zentner Heu. An Zigarren belief sich bei 5 Zigarren pro Mann der Bedarf für die ganz« deutsche Armee 1870/71 aus vier Millionen Stück täglich. Bei Nachtmärschen usw, wurde an die Soldaten noch ein zehntel Quart Brantwein und eine besondere Zulage an Fleisch, Gemüse »nd Kaffee ausgegeben. Diese Berpflegungs gegenstände müssen oft auS entfernten Gegenden beschafft werden. Trotz der Eisenbahnen war 1870 noch ein Fuhrpark von 10 000 Furagewagen für Verladen usw. notwendig. Verluste waren bei solchen Transporten infolge von Viehseuche usw. mitunter sehr bedeutend, so wurden 1870 in SaarlouiS und Remilly allein weit über 100» Stück Vieh wegen der Seuche totgeschossen. Ein Arbeiter als philosophischer S ch r i s t st e l l e r. AuS Stockholm wird der „Frank-surter Zeitung" geschrieben: Vor einigen Tagen teilte ein Helsingborger Blatt mit, daß ein dortiger ?lrbeile>-, der vollständiger Autodidakt ist, ein grö-ßereS philosophisch?« Werk vollendet habe, da« von dem Professor an der Universität Lund, HauS Lars-son, einem der bedeutendsten Philosophen des Lau-de«, ungemein gerühmt wurde. ES bestätigt sich nun, daß dieses Werk de« 30jährigen Arbeiter« Karl Hansson von Professor Karl Larsson und auch von dem Professor der praktischen Philosophie in Lund Liljegvist als überaus wertvoll angesehen wird; der letztere hat dem Werke bereit« einen Verlag gesi-chert und wird für dasselbe ein Vorwort schreiben. DaS Werk, das über 500 Druckseileu start sein wird, behandelt die Grundlagen und Systeme der Philosophie.^ Der Arbeiterphilosoph bezeichnet sich selbst als Schüler Spinozas, dessen Geist ihn bei der Abfassung de« Werkes beseelt habe. eutschöfterreichlscher Prehverein bekämpft den Schund, fördert die Volk«-bildung. Mitglieder erhalten jährlich einen reich illustrierten Kalender und noch vier Bücher oder aus Wunsch vorzüglich« Jugendschriften mit Bildern. — Jahresbeitrag L 20 K. Haupt-leitung: Ära,, Grabenstraße 38. stankt 9t! Sote 8 Vinzenz Katalinic, die Anelkeunuug und der Dank der Ver,ummlung sür ihr Auftreten ausgesprochen. — Anläßlich der Auslösung der Gemeinde»«trelun-gen von Spalato und Sebenico lichtete der Ex. dürhermcisler von Spalato. Vinzenz jtaialinic. an de» Exbürgcrmeislcr vo» Sebenico ein Glückwunsch schreiben, das dieser mit einem Da«kfchnidcn beant* »ortete, in dem folgende Stelle vo> kommt: „Ueber-zeugt, daß jede Gewalt vorübergehend ist und daß wir einmal unsere eigenen Herren sein werden, bc-darren wir aus diesem Wege auch weiterhin/ — Der ausgelöste Gemeinde» al von Sebenico hat nach dem Beginne des BalkaakliegeS einen Aufruf an die Bevölkerung erlassen, worin diese eingeladen wurde, nach ihren Kräflen freiwillige Beiträge für das Note Kreuz der Balkauverdündelen beizusteuern. Der Aufruf wurde einem gewesenen Minister »ach Belgrad zur Einsicht zugeschickt. Knapp vor dem Eintresscn deS AuslisunflsdekreteS schickte der Gemeinderat noch 10.000 Kronen noch Belgrad und Cetinje ab. — Der dalmatinische Landesausschuß weigert sich, den von der Etatlhalierei mit der Führung der Ge-meinden von Spalato uno Sebenico betrauten Re-gierungSkommissären Steuergelder und sonstige den beiden Gemeinden zufließende Einnahmen anSzu-folgen. — I» Sinj veranstalteten die Führer aller Parteien, denen sich die Gemeinderäte angeschlossen hatten, eine» Umzug durch die Stadt, zu Ehren der Balkanverbündeten. ReichsratSabgcordneter Dokior Sejardic hielt dabei eine Rede, in der et ausführte: „Die 500 Jahre unter türkischer Herrschaft gestan-denen Slawen sehen nunmehr einer Zukunft ent-gegen, während die in der Habsburger Monarchie lebenden Kroaten, Serben und Slowenen jeder Frei* heit beraubt sind." Dementi des deutschen Kanzlerorgans. In offiziösem Sperrdruck schreibt die „Nord-deutsche Allgemeine Zeitung" am 25. d. abends an der Spitze ihres Blattes: „Die hiesige Börse war heute ungünstig beeinflußt durch einen Ariikel der «Neuen Gesellschaftlichen Korrespondenz", die sich aus eine besonders vorzüglich unterrichtete Seite bc-ruft. Er enthielt folgende tatsächliche Behauptungen: 1. Der russische Minister Sasonow habe vor vier Tagen seinen Standpunkt m der serbischen Hufen» frage geändert. Dies ist schon deshalb unrichtig, weil die Mächte übereingekommen sind, sich in keiner einzelneu Frage aus dem Balkanproblem im voraus sestzulegen. 2. Oesterreich-Ungarn habe fünf Armeekorps mobilisiert. Dies entspricht nicht den Tatsachen, wie sich jedermann auS den offiziellen Wiener und Budapester Darlegungen Überzeugen kann. 3, Oesterreich-Ungarn beabsichtige, in wenigen Tagen ein Ultimatum in Belgrad zu Überreichen. Auch diese Behauptung ist unwahr. Wie schon ge-sagt, soll die albanische und adriatische Frage erst im Verein mit den anderen, aus den Vorgängen im Balkan entstandenen Fragen diskutiert und geregelt werden. Es ist besonders unverantwortlich, durch derartig unlautere Nachrichten die öffentliche Mei-nung in einem Augenblick zu beunruhigen, in dem die Regierungen aller Großmächte lebhast bemüht sind, für immerhin schwierige Fragen eine sricdliche Lösung zu finden." Bulgarien und Serbien. AuS Sofia wird der „Wiener Deutschen Korre« spondenz" geschrieben: Je mehr die miliiärischen Operationen inS Stocken geraten, desto eifriger be-schäftigt mau sich mit der Friedensfrage und der damit zusammenhängenden Neuordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel. Bulgarien kann dabei die Beobachtung machen, daß es in der slawischen Welt so ziemlich isoliert ist, und unter allen möglichen Votwänden der Versuch gemacht wird, es zugunsten Serbiens zu benachteiligen »nd womöglich an die Wand zu drücken. Am gebräuchlichsten ist in dieser Beziehung die Auffassung, daß im Interesse der dauernden Wah-rung des Friedens aus der Balkanhalbinsel, womöz« lich der ganze Besitz der europäischen Türkei — mit Ausnahme Koiistauiinopels — an die Baltanstaalen verteilt werden soll, in welchem Falle Serbien den Löwenanteil erhielte. Es sei dies — so sagt man — im Interesse des Friedens notwendig, weil nur dann, wenn die Aufteilung eine radikale fei, alle die Reibungsflächen verschwinden würden, die sich aus den Talsachen türkischen Besitzes bisher zwischen den Türken und den Balkanstaaten ergaben. Hier pflichtet man dieser Ausfasfung indessen nicht zu. Vom bulgarische» nationalen Standpunkt aus mag es begreiflich erscheinen, wenn Bulgarien sich als den legitimen Erben der Türkei in Europa und als künftige Balkanvormacht betrachtet; aber auch vom Standpunkte der Nolw^diakcit einet fiied lichtn Eniwicklung der Balkanverhältiiisse erscheint eine solche Ordnung der Dinge geboten. Die ein-zige Großmacht, die an den Balkan grenzt, ist heute Oesterreich-Ungarn. Zwischen ihr und Bulgarien be-stehen umso weniger Gegensätze, als die beiden Staaten mit ihrer Bevölkerung nicht volklich inein« andergreiseü. Bulgarien als Balkanvormachl würde also in nalioialer Beziehung nicht mit Oesterreich-Ungarn in Konkurrenz treten. Für Serbien trifft das nicht zu. Eine starke Vergrößerung Serbiens würde nicht nur zu neuen Reibungen zwischen diesem Lande und Oesterreich-Ungarn sühren, weil Serbien nationalpolitisch agitatorisch über die Grenze »ach Oefterreich-Ungar» greift, sie würde aber auch zu fortgesetzten Reibungen zwischen Serbien und Bnl-garie» sühren, weil Serbien heute schon die Füh-rung aus dem Balkan sür sich verlangt, also auch nach Beendigung dieses Krieges sich nicht für saturiert hatten, sondern sowohl nach dem Nordwesten als auch nach dem Südosten eine agressive Politik be-folgen wird. Vom Standpunkte einer Sicherung des Frie-dens auf dcm Balkan für lange Zeit hinaus kommt also Serbien lediglich die Rolle eineS Pufferstaates zu, wähend Bulgarien bestimmt war, sich zur Bal-lanvormacht zu konsolidieren, wozu es auch seine politischen und wirtschaftlichen Qualitäten besähigen. Der Balkankrieg. Die Lage ist überall unverändert. Da Rußland weilermobilisiert, Serbien Truppen nach Norden schickt und die Festung Belgrad sichert, überdies in Du-razzo eingerückt ist, kann von einet Entspannung wchl nicht gesprochen werden. Die Entscheidung über die Fordeiungeu Oesterreichs ist nur hinausgeschoben und damit verschlimmert sich die Lage unseres Staates von Tag zu Tag, zumal der Balkankrieg offenbar rasch dem Ende entgegen geht. Die Nachrichten vom Waffcn'iillstand und Friedensschluß gewinnen immer bestimmtere Formen. Zu den letzten Tagen sollen sogar wieder zwei türkische Divisionen von den Bulgaren gefangen genommen worden sein. Ander-seitS ist es aber außer Zweifel, daß die Armeen der Balkanvölker dezimiert und gänzlich erschöpft sind. Aus ütuiU unii iaiiii. Bom Grazer Oberlandesgerichte. Der Kaiset hat dem Vizepräsidenten des Grazer Ober-lanbesgerichies Senatspräsidenten AloiS Walter an» läßlich des Uebertrittes in den Ruhestand das Kom turkreuz des Franz Joses Ordens mit dem Stern verliehen und den Landesgerichlspräsidenten in Klagen-fürt Alois Schmied von Sachsenstamm zum Vize-Präsidenten des OberlandeSgerichtes in Gtaz ernannt. Leichenbegängnis. Gestern wurde die am Mittwoch morgens verstorbene Gewerkenswiiwe Frau Korinna Seybalt zur Einäscherung nach Jena Übet-sührl. Der allverehrten deutschen Frau, die im 79. Lebensjahre einem kurzen, schweren Leiden er« legen war, gaben aus ihrem letzten Wege durch die Stadt überaus zahlreiche Leidtragende aus allen Kreisen der Bevölkerung das Geleite. Frau Korinna Seybalt. die Mutter der Landesgerichtsratsgattin Frau Anna Galva^iii. hatte sich durch ihren wohltätigen Sinn und ihre HerzenSgüte in weitesten Kreisen die größte Wertschätzung erworben. Wie sehr sie an den für unsere Stadt so wichtigen Ein« richtungen hing, zeigen die namhaften Legate für den Cillier Musikoerein sowie für den Stadlver-schönerungsverein. Seit 50 Jahre» gehörte sie der evangelischen Gemeinde als glaubensstarke Genossin an und eS wird ihr Verlu|t in den Kreisen der Evangelischen Cillis besonders schwer empfunden. Ehre ihrem Angedenken! Gauvertretertagung des Deutschen Schulvereines. Für den 1. Dezember hat die Leitung des Deutschen Schulvereines nach Wien die Vertreter der in den einzelne» Kronländet» bestehen-den Schulvereinsgane zu einet wichligen Berainng einberufen, die im Sitzungssaale des Vereines (Wien 6. Bezirk, Linke Wienzeile 4) um 10 Uhr vormit-tags ihren Ansang nimmt. Bom Deutschen Bolksbunde für Steiermark. Samstag den 30. d. veranstaltet der Deutsche BolkSbund für Steiermark in Frohn-leiten im Gasthos zur Stadt Straßburg eine Wan-derversammlung. Sonntag den I. Dezember findet in Aflenz nm 10 Uhr vormittags ebensalls eine Wandetversammlnng statt. In beiden Versammlungen werden Herr ReichSratsabgeordneler Einspinnet und Herr Dr. Emanuel Weiden hoffet sprechen. Mitte nächster Woche finlel eine solch« Versammlung in Deutschlandsberg statt, in welcher die Herren Reichsraisabgeordneter Dr. Hofmann v. Wellcnhof, LandsiagSabgeordneter Profeffor Dr. Krallet und Landtagsabgeordnetet Viklot Ftonz sprechen werden. In der ersten Dezembetwoche findet außerdem eine Versammlung in Knittelfeld statt. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChrisluSkircbe um 11 Uhr vormit-tags ein KindergotteSdienst, um 5 Uhr abends der öffentliche ÄemeindegottcSdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May über „Advent in erster Zeit" predi-gen wird. Im Anschlüsse an den Gottesdienst wi-d auch die Kollekte für die diesjährige Weihnachtsbe-scherung eingehoben werden. Am Dienstag nachmil tags um 4 Uhr Arbeitsstunde des Frauen Vereines. Mittwoch abends um 5 Uhr des Mädchenbundes, Samstag Kirchenkonzert. Erste Hilfeleistung bei UnglücksfSl-len. Der hiesige Arzt Herr Dr. Franz Premschak d. I. wurde von mehreren Damen ersucht, Borträge für die Damen über die erste Hilfeleistung bei Un-glückSfällen, über Krankenpflege uud BerdandSlehre zu hallen. Er hat sich hiezu in liebenswürdiger Weise bereit erklärt. Die Vorträge finden i» der Nähstube der HanSftanenschule im Mädchenbürget-schulgebäude stall. Der nächste Vortrag wird Mon-tag den 2. Dezember um 6 Uhr abends abgehalten. Hiebei werden Anmeldungen von Dame», welche die Vonräge besuchen wollen, entgegengenommen. Die VoNiäge werden unentgeltlich gehalten. Benefizkonzert. Wir machen nochmals aus daS morgen Sonnlag den 1. Dezember im Deut schen Haufe stattfindende Benefizkonzell des Musik-diuktors j. C. Richter aufmerksam. DaS Programm ist sehr gut gewählt und enthält Kompositionen von heimischen Tondichtern wie Rieding, Dr. Fieiberger. Jiiterderget sowie von Rossini, R. Wagner, Kieuzl, Äretschmer. EySler, Lehät und anderen. Tische kön-nen noch bis Sonntag mittags reserviert werden, doch müssen vorher Karren in der Buchhandlung des Herrn Georg Adler. Hauplplatz 17, gelöst werden. Nach dem bisherige» Vorverkauf *u schließen, dürst« sich das Konzkil eines starken Besuches erfreuen. Das Weihnachtskonzert des Organi» nisten Eduard Interberger findet, wie dete tS berichtet, am Samstag den 7. Dezember um 8 Uhr abends in der evangelischen EhtistnSkirche statt. Zu demselben haben ihre Mitwirkung freundlichst zuge-sagt: Der Cillier evangelische Kirchenchor, beide C-l-Uer Männergesangveteine, das Cillier Musikoereins-Orchester und folgende Solokräfte: Fräulein Nina Greco (Sopran), Fräulein Elsa Janic (Mezzosopran), Frau Dr. Leisnet (Sopran) und die Herren: Hugo le Ccutlois (Violine), Dr. Otto Kallab (Cello), Nikolaus N. Mostler (Harfe), Fritz Schweyer (Bc-ri-ton) unv Franz Strunz (Violine) sowie andere Kunstkräfte unserer Stadt. Dirigenten: Die Het.en Gustav Mischer, Dr. Curletto Freiberget und Doktor Fritz Langger. Das Programm umfaßt: 1. Max Reger: Pastorale, F Dur. An der Orgel E. Inlet» berger. 2. Oskar Rieding: Morceau lirique. Für Violine und Orgel, F-Dnr, Violine Herr Strunz, an der Orgel E. Jnlerberger. 3. Eugen Hildnch: Vernimm es, liebe Christenheit! Für Sopran und Orgel, A-Dur. Text von Anna Hildach, Sopran Fräulein Nina Greco, an der Orgel E. Jnterberzer. 4. N. Zamara: Priere. Harfensolo. Herr N. M. Mostler. 5. C. Freyberger: Weihnacht. Drei Bilder für Mezzosopran, Baritonfolo, vier»immigen Frauen« chor. Orchester und Orgel. Mezzosopran Frau Dr. LeiSner, Bariton Herr Schweyer, an der Orgel E. Jnlerberger. Dichtung nach H. Kabe. Dirigent Herr Dr. Freyberger. 6. Richaid Fricke: WeihnachtStied. Für Mezzosopran und Orgel. Text von Theodor Slorrn. Gesang Fräulein Elfe Janiö, an der Orgel Herr Dr. Freyberger. 7. Johannes Snoer: Gebet. Harfentrio. Für Violine (Herr le Courtois), Cello (Herr Dr. Kallab) und Harfe (Herr N. M. Most« ler). D-Moll. 8. G. Händel: Arioso. Für Violi» nenchor, Celli, Bässe, Harfe und Orgel arrangiert von I. Helmesberger und I. H. Zöllner. C Moll. Dirigent Herr Dr. Freyberger. 9. Ad. Adam: WeihiiachtSgesang. Für Männergesangverein Wöllan: 1. „Waldzesang', Männerchor von F. Schneeberger. 2. „Und drüber sang die Nachtigall", Männerchor von JuliuS Wen-gen. 6. Festrede, gesprochen von Herrn Dr.'Fritz Zangger. 7. Männergesangverein „Liederkranz", Cilli: „Hymne an den Wald", Männerchor von H. Jüngst. 8. a) Romanze auS der Oper „Mignon"; b) ..Zigeunerständchen". 9. Männergesangverein „Sie-derkranz". Cilli: 1. „'s anzige Sträußcrl"; 2. „'S Liabn", beide von Anna Gräfin '^uttler-Stubenberg. 10. E. Waldteufel: „Ich liebe dich", Walzer. I I. Männergesangverein „Liederkranz", Cilli: „Barschen-abschied", Männerchor von JuliuS Wengert. 12. Potpourri aus der Oper „Lohengrin" von R. Wagner. 13. „St. Louis", Marsch von Komzak. Die Musiknummer» werden von der vollständige» Cillier Mnsikvereinskapelle auSgesührt. Beginn halb 8 Uhr abends. Eintritt für die Person eine Krone. Cillier Männergesangverein. Die letzte Uebung sür das Kirchenkonzert am 7. und für daS „Liederkranz"-Fest am 8. Dezember findet DienStag statt. Es ist Ehrenpflicht aller Sänger, dieser Uebung anzuwohnen. Der Cillier Geselligkeitsverein hält Montag den 9. Dezember im Deutschen Hause seine Generalversammlung ab. Die Mitglieder werden demgemäß eingeladen, zu dieser Versnmmlung, in welcher über das Winterprogramm Beschlüsse gefaßt werden sollen, vollzählig sich einfinden zu wollen. von unserer Schaubühne. Mittwoch den 4. Dezember gelaugt die Overette „Die Glocken von Corneville" von Robert Plauquette zur Aufführung. Dieses beliebte und populäre musikalische Werk ge-hört zu den melodienreichsten Schöpfungen dieses Genre«. I» den Hauptpartien sind beschäftigt die Damen Kramer und Lambauer und die Herren Hilde, B-rko, Felix und Twerdy Das Aufbehalten der Hüte im Theater. Wir werden um Veröffentlichung nachstehender Notiz eriucht Die Hüte im Theater aufzubehalten, diese RücksichtS- und Geschmacklosigkeit hat so gut wie zu bestehen aufgehört. Nur einzeln« Damen meinen »och immer, daß die Leute ins Theater gehen, nur um den Anblick der Hüte zu genießen. Zu dieser Mei-nung setzen sich solche Damen noch ganz besonders hohe Hüte auf. damit dcm hinter ihnen befindlichen Zuschauer ja jede Aussicht auf die Bühne benommen werde. Man sollte kaum glauben, daß derartige Ge-fchmacklosigkciten heutzutage noch möglich sind. Wäre es nicht wie in anderen Theatern auch in Cilli mög-lich, da« Aufbehalten der Hüte einfach zu untersagen? Sicherheit der Spareinlagen im Kriegs falle! Im Herbst 1908 anläßlich der Einvcrlei-dung Bosniens ist die dadurch hervorgerufene Kriegs-surcht an den Sparkassen und an den anderen Geldinstituten nicht spurlos vorübergegangen. Manche Sparkassen wurden damals während weniger Tage von ihren Einlegern förmlich bestürmt und cS bedürfte eines großen Aufwandes von Arbeit und Mühen, die erregten Gemüter zu beruhigen^ Es haben unter den Einlegern der betroffenen Spar-kasien über die Sicherheit der Spareinlagen großen-teils irrige Ansichten bestanden. Wir möchten daher hier ausdrücklich feststellen, daß nach den gesetzliche» Bestimmungen die Bestände der Sparkassen nicht nur in FriedenSzeiten, sondern auch im Kriegsfalle sicher sind, und verweisen auf die Erklärung, die Finanzminister Dr. Ritter v. BilinSki am 19. März 1909 im Abgeordnetenhaus abgab. Er sagte: „Die Einlagen in den Sparkaffen sind ganz sicher, sie bleiben unversehrt ohne Rücksicht auf Krieg oder Frieden Die Einleger habe» nicht die geringste Veranlassung, die Einlagen ans den Sparkassen herauszunehmen." Die Unantastbarkeit deS Privat-eigentnms ist staatSgrundgefetzlich gewährleistet und muß auch dcm Staate heilig sein. Daraus folgt, daß die Ersparnisse bei den Sparkaffen auch im Kriegsfalle sicher aufgehoben sind. Es ist daher Pflicht eines jeden besonnenen Menschen, in dieser Richtung aufklärend zn wirken, um andere vor un-überlegten Schritten zurückzuhalten. Es wird auch daraus aufmerksam gemacht, daß Agitatoren in eigensüchtiger Absicht falsche Nachrichten über die Sicherheit der Spareinlagen verbreiten. Bor diesen Leuten wird hiemit gewarnt und jedermann ersucht, die Verbreitung von müssigem Gerede zu vermeiden, wie auch von solchen Fällen die Anzeige an die Be-zirkshanptmannschast zu erstatten, weil die gründ-lose Verbreitung beunruhigender Nachrichten straf-rechtlich verfolgt werden wird. Kaiser Wilhelm als Hochzeitsgast in Donaueschingen. Aus Donaueschingen, 26. d., wird gemeldet: Kaiser Wilhelm ist um halb 10 Uhr vormittags mit Gefolge hier eingetroffen, um der Vermählung der Prinzessin Lotti zu Fürstenberg mit dem Erbprinzen Binzenz zu Windischgrätz aus Gonobitz beizuwohnen. Am Bahnsteig waren zum Empfange unter anderen erschienen: der Fürst zu Fürstenberg in Hojjagdnnisorm, Erbprinz Karl Egon und Prinz Emil zu Fürstenberg, Gras Paul AI-meida und Graf August BiSmarck. Der Kaiser, der bei der Ankunft die Uniform der Garde du Corps trug, fuhr mit dem Fürsten, von dcm zahlreichen Publikum lebhaft begrüßt, zum Schlöffe, wo er am Portal von der Fürstin zu Fürstenberg und den Mitgliedern der Familien Windischgratz und Fürsten-bcrg sowie den HochzeitSgästcn empfangen wurde. Um viertel 10 Uhr wurde im Schlöffe die Zivil-trauung des Brautpaares durch den Bürgermeister vollzogen. Hieraus solgte die Fahrt zur Stadtkirche. Im ersten Wagen füllten der Bräutigam und der Erbprinz zu Fürstenberg, im zweiten die Fürstin und die Braut und im dritten Kaiser Wilhelm und Fürst zu Fürstenberg. Der Kaiser wurde von der Geistlichkeit begrüßt, worauf sich der Brautzug, in dem der Kaiser voranfchritt, in Bewegung setzte. Nach der Trauung wurde ein Hochamt gelesen. Die Kirche war mit «ranzen und Blattpflanzen reich geschmückt. Beim Verlassen der «' irche schritt der Kaiser voran und daS Brautpaar folgte ihm. Nach der Ankunft im Schlöffe war GratulationS-cour in der großen Halle. Um viertel 1 Uhr fand die Galatafel statt. Broßserbische Propaganda. Aus Dra-chenburg berichtet man »cm Grazer Tagblatte: Am 24. d. forderte der Dechant Markus Tomazic, der auch Obmann der Bezirksvertretung Drachenburg ist, während der Predigt anläßlich der Frühmesse die Gläubigen aus, es mögen die Männer Geld und die Frauen die nötige Wäsche und ein Bclt beisteuern für die, die im Kampfe gegen die blutgierigen Tür-kcn verwundet werden. Die Sammlung iu sür das serbische rote Kreuz bestimmt und die Gaben werden von der Frau des Landeshauptmann-Stellvertreters, Berta Jankooic. in Enpfang genommen und nach Laivach weitergeleilet. Man mutet uns also zu, daß wir sür die Leute, die in der nächsten Zeit vielleicht aus uns schießen weiden, unser Geld geben und ihnen helfen. Auch Versammlungen wurden abgehalten, so am gleichen Tage in St. Peter bei Königsberg und anderen Orten, in der die Führer der „Raiodna stranka*, an der Hand der Karte vo» Großserbien den Umsang des künftigen Königreiches auseinander, fetzten, um den Zuhörern begreiflich zu machen, welche Vorteile für die Slowenen damit verbunden wären, wenn die südlichen slawischen Länder Oester-reichS an das serbische Reich angegliedert würden. Die Gemeinde Wien für nationale Zwecke. Der Stadtrat Wien hat unter anderen folgende Snbvenlionen bewilligt: Dem Vereine zur Förderung einer deutschen Schule in Abbazia 1000 Kronen, dem deutschen Studentenheim in Cilli 500 Krone», dem Verei» Südmark in Graz 3000 K, dem Stadtamt Peltau sür daS deutsche Studentenheim und das Mädchenhe-m 500 K. und dem deut-schen Hau» in Trieft 1000 K. Entgleisung. Mittwoch abends ereignete sich bei der Südbahnstation Franzdorf eine Enigleisung, infolge deren die Nachtzüge mehrstündige Verspätungen hatten. Ein gewalttätiger Selcherlehrling. Am Donnerstag vormittags kam es in einer hiesige» Selcherei zwischen dem Gehilfe» Jakob Krajntschitsch und dem Lehrling Reinhold Polley zu einer AuS-einandersetzung, weil der Gehilfe den Lehrling zu rascherer Arbeit anspornte. Dieser war darüber so erbost, daß er mit dem Fleischmeffer dem Gehilfen einen Stich in die linke Hand zufügte, wodurch eine chwere Verletzung derselben hervorgerusen wurde. Krajntschitsch wurde ins allgemeine Krankenhaus g«. bracht. Gegen den Lehrling wurde wegen körperlicher Beschädigung die Strasanzeige erstattet. Im Eisenbahnzug verhaftet. Als Mitt-woch vormittags ver Personenzug aus Trieft in KalSdorf Aufenthalt nahm, hielt ein Sendarm des Postens Kalsdorf im Zuge nach einem Burschen Anton Bodisek Nachschau. In einem Abteil der dritte» Wagenklasse fand er ihn und erklärte ihn für ver-haftet. Anton Vodifek war vorgestern von Befowje bei Cilli feinem Dienstgeder durchzebrann«, nachdem er ihm 130 K. entwendet hatte. Er befand sich auf der Reife zu seinem Vater nach Judendorf bei Leoben. Anton Bodisek wurde dem Grazer Landesgerichte eingeliefert. Ein verschwundener Bräutigam. Der Besitzersfohn Johann Bincl in Bischofdorf knüpfte während seiner Militärdienstzcit in Görz mit der Kellnerin Anna Lipuh ein Verhältnis an und versprach ihr, sobald er die Dienstzeit hinter sich habe, sie zu heiraten. Dadurch veranlaßte er das Mäd chen, ihn zu unterstützen, wobei ihre ganzen Er sparniffe aufgebraucht wurden. Als er anfangs No< vember nach Haufe zurückkehrte, nahm er auch das Mädchen mit. Alles wurde für die Hochzeit vorbc-reitet, das Brautpaar war bereits dreimal aufgc-boten und am 19. d. sollte die Trauung staltfinden — da verschwand plötzlich der Bräutigam. Die be-trogene Braut erstattete die BctrugSanzeige. Ein unmenschlicher Sohn. Man be richtet aus Rinn: Am 18. d. waren der Feld-«bester Johann Lubfina und dessen 82 jähriger Vater Johann Lnbsina in einem Walde bei Brat-fchendorf mit Laubrechnen beschäftigt. Dabei ge-rieten sie in Streit, in deffen Verlauf der Vater den Sohn mit einer Heugabel bedrohte. Nun stürzte sich der Sohn auf den Vater, riß ihm die Gabel aus der Hand, warf ihn zu Boden und schlug und stach ihn mit der Gabel derart, daß er schwer ver-letzt liegen blieb. Der Unmensch ließ den Vater liegen nnd ging nach Hause. Sin zufällig deS Weges kommender Besitzer holte einen Wagen und führte den Schwerverletzten in das Krankenhans. Aus Rache. Am 19. d. brannten der Vieh-stall und daS Wirtschaftsgebäude des Besitzers Anton Krivee in Berce nieder. Dem Brande fielen fämt-liche Heu- und Strohvorräte und Wirtfcha'tSgeräte zum Opfer. Der Schaden beziffert sich auf 7000 K. Der Brand wurde von dem Knechte Martin Schloffer gelegt. Krivec hatte den Schlosser überredet, in einer Strafsache für ihn günstig auszusagen, wofür er ihm 30 Kronen versprach. Krivec hielt aber sein Versprechen nicht und fertigte den Knecht mit zehn Kronen ab. Herr und Knecht werden sich vor Ge-richt zu verantworten haben. Alkoholvergiftung eines Kindes. Am 23. d. ging der acht Jahre alte Schulknabe Otto Voslic mit noch einem zweiten Schüler in das ®e schäst des Kausmanns Josef Srimz in Cilli, wo sich beide ein Gläschen Schnaps kauften und auch tran-ken. In dem Geschäfte besand sich damals der Ar-beiter Georg Ratej, der dem kleinen Voslic noch einige Gläschen Schnaps aufnötigte, indem er dem Knaben drohte, wenn er sie nicht austrinke, bekomme er von ihm Schläge. Ans Furcht vor den angedroh-ten Schlägen trank der Knabe noch vier Gläser Schnaps. Als er hieraus auS dem Geschäste ging, fiel er sogleich vor Trunkenheit vor diesem zu Boden und konnte sich nicht mehr erheben. Jnsolge seines lauten Zammerns wurde er in da» Krankenhaus ge» bracht, wo an dem Knaben eine schwere Alkohol? er» gislnng festgestellt wurde. Der Arbeiter Georg Ra-tej wurde verhastet und dcm Kreisgerichte Cilli ein-geliefert. Ein räuberisches Brüderpaar. Man schreibt aus St. Marein bei Erlachstein: Am 20. d. drangen zwei Burschen mit geschwärzten Gesichtern und mit Knütteln bewaffnet in das Haus der Be-sitzersleuie Josef und Antonio Gajiek in Sele ein. Dort befand sich nur die Frau, die ein einjähriges Kind am Arme trug. Die beiden Eindringlinge stürz ten sich auf die Frau, einer ichlug mit einem Prügel auf sie los, wobei er auch das kleine Kind nicht fchonle, während der zweite sie am Halse wüigte. Dabei drohten sie ihr mit dem Umbringen. Arn die Hilferufe eilten ihr Gatte und der 14jährige Sohn herbei, worauf die beiden Burfchen flüchteten. Sie wurden als die BesitzerSsöhne Franz und Leopols Gstersek auS Sele auSgesorschl. Mutter und Sin» erlitten schwere nnd leichtere Verletzungen. Jtun 96 Dein.'che Wacht ttt ö Ein kecker Dieb Aus Markt Tüffkr. L6. b., wir» geschrieben: Gestern einige Minuten vor mittags wurde von einem fremden Wanderer »em hiesigen Leiter de« Ersten steiermärki chen Kunst-schiefer- und ElekirizitätswerkeS in Tüfter Herrn Zng. EberSberg ein Fahrrad mitten unter den Fabrik»-arbeitern gestohlen. Der Dieb schob das Rao durch den Markt nnd suchte dann das Weite. Eine lebende Fackel. Man schreibt aus Windlschgraz: Die 12jährige Tochter Marie der Be-sttzersleute Hudolist ging um die Mittagszeit zu dem in der Küche befindlichen Schweinekessel. Durch Jun» ken gerieten ihre Kleider in Brand und sogleich war des Mädchen in Flammen gehüllt. Auf feine Hilfe-rufe eilte eine Magd Herde«, die die Flammen dämpfte. Das Mädchen hatte ober so schwere Brand wunden erlitten, daß au feinem Aufkommen gezwei feit wird. Windischgraz. (N i k o l o f e i er.) Die Frauen- und MädchenortSgruppe deS Deutsche» Schulvereines veranstaltet am Sonntag den 1. De zcmder in den Sälen des Hotel Post eine Nitolo feier sür Erwachsene. Die Borbereitungen dazu sind im besten Gange und dürfte dieser Abend mit seinen Uebcrraschungcn und Belustigungen zu einer äußerst gemütlichen und unterhaltenden Veranstaltung werden. Rann an der Lave. (Familienabend.) Der Berein „Deutsches Heim" veranstaltete am 16. d. im große» Vereinssaale eine» Familien-abend, verbunden mit einer Schiller-Nationalfeier, unter Mitwirkung der Sängcrrunde des Ranner Deutsch«» Turnvereines und des Vereins ° Haus, orchesters. Während der erstere unter der stramme» Leitung ihreS ShormeisterS Dr. Hans Janefch meh-rrre Chöre schwungvoll zu Gehör brachte, erfreute letzteres, ausgezeichnet dirigiert von Herr» HanS v. Pillefort, durch treffliche Wiedergab« von durch-lvegs neuen Musikstücken. Die Festansprache hielt Herr Wilhelm Heinz, Beamter deS Vereines Süd-mark. Reicher Beifall folgte seiner wirkungsvollen, von völkischem und freiheitlichem Geiste getragenen Rede. — Wie in den Vorjahren, wurde auch heuer wieder am 11. d., dem Nationalfeiertage, eine Sammlung veranstaltet, die den namhaften Betrag von 812 Kronen ergab. Heil den volkStteuen Spen d Emulsion K» t*t die Markt „Scott . wrlcb«. seit über 35 Jahren erafteführt. für die Güte und Wirkung burftt Preis der OriginalsUscbc 2 K SO h. — In allen Apotheken käuflich. Nur echt mit »lieber Marke ®;i»t 6 fcv'Uinite KitÄt 'JiCiuna 56 ERSPARNIS IM HAUSHALT. Geld und Zeit. Mühe und Arbeit, erspart Sunlight Seife weil sie rascher und leichter wäscht als jede andere und alle Zutaten überflüssig macht. Vor ähnlich benannten oder ähnlich aussehenden minderwertigen Nachahmungen wird gewarnt. Versuchen Sie die Sunlight-VVaschmethtide. StücUc zu 16 H, und 30 H, LH Aus Uebermut niedergeschlagen. Am 10. Oktober schälten beim Besitzer Johann Glvgouschek in Artitsch bei Rann mehrere Burschen Äufutuj; darunter besand sich auch der 17jährige Ha verSsvhn Franz Kupak und der Grundbesitzers, söhn Johann Lewak. AIS dieser gegen 10 Uhr abends ahnungslos räch Hanse ging, kam ihm Franz Kupak nach und versetzte ihm mn einem Stock zwei wuch° nge Schläge über den Kops, so daß Lewak bemüht-los zusammensank und schwere Verletzungen erlitt. Kupak wurde vom Kreisgerichte Cilli zur Kerker-strafe von 3 Wochen verurteilt. Gegen das Iwangsvollstreckungsorgan, Km 19. Oktober ging der GerichtSunterbeamie Michael Gabritsch als'Vollstreckungsorgan deS Be» zirkSgerichteS Cilli zum Arbeiter Balthasar Rednak in Savoden bei Cilli. um bei ihm eine Psändung vorzunehmen. Als Gabritsch diesem die Uhr weg-nahm, stieß ihn Rednak zweimal mit der Faust in die Brust, riß ihm mit Gewalt die Uhr aus der Hsnd holte auS der Küche einen Deckel und wollte diesen dcm Gabritsch über den Kops schlagen. Ga-britsch zog den Revolver und setzte ihn gegen Red-nak an. um sich vor weiterer Geivalttätigkeit zu schützen Rednak beschimpfte auch den Gabritsch mit Teusel, Dieb, Betrüger und dergleichen. Er hatte sich wegen öffentlicher Gewalttätigkeit und Wachebe-leidiguug vor dem Kreisgerichtc Cilli zu oerautwor-ten und wurde zum schweren Lerker in der Dauer von :j Monaten mit einer Faste »nd einem harten Lager alle 14 Tage verurteilt. Hütet die Kleinen. Die Arbeiterin Theresia Supanz in Langenseid hatte ihr 2'/,jähriges Stiestöchterchen Stephanie Supanz bei sich in Pflege. Am 26. Oktober ent-ixrnte sich da» Kind in einem unbewachten Augen-blicke zum vorbeiflievenden Dornbache, der hoch an-geschwollen war. und siel hinein. Tag« darauf wurde erst die Leiche des Kindes am U^ergevusch aufgefunden. Theresia Supanz halte )ich vor dem KreiSgerichte Cilli wegen Vernachlässigung der An^ sicht zu verantworten. Der Gerichtshof konnte ?>ch jedoch die Ueberzeugung von einem Verschulden nicht verschaffen und sie wurde daher freigesprochen. Des Schneiders Waffe. Der Schneidergehilfe Franz Stremljan in Tri-fail war aufgebracht, weil ihm fein Meister Michael Kofchnch gekündigt hatte. Im Rausche drohte er. daß er seinen Meister kalt machen und ihm „den Bauch auslassen" werde Tatsächlich ging er zum Hause des Schneiders und begehrte Einlaß, er wurde jedoch vom Bruder des Schneiders, Leopold Koichuch. mit einer Fisolenstange fortgejagt. Er suchte nun neuen Trost im Älkoliol und als ihm Leopold Ko-schuch begegnete, stürzte er sich mit der Schere auf ihn und versetzte ihn zwei gesährliche Stiche in die Brust. Er wurde vom KreiSgerichte Cilli wegen schwerer körperlicher Verletzung zu 4 Monaten Kerkers verurteilt. Wegen falscher Zeugenaussage. Im März wurde von einer Hütte im Kohlen-bergwerk zu Wöllan Holz gestohlen. Der Keusch»cr Bartlmä Ramschak machte der Gendarmerie die An-zeige, daß die «inbec des Taglöhucrs Vrabitsch das Holz gestohlen hätten. Bei Gericht als Zeuge e»,. vernommen, leugnete jedoch Ramschak. dies gesehen ,n haben. Da eS erwiesen ist, daß er falsch aus-sagte, wurde er vom Kreisgerichtc Cilli wegen sal-scher Zeugenaussage zur Strase des schweren Kerkers in der Dauer von 3 Monaten mit einer Faste alle 14 Tage verurteilt. Totschlag. Am 19. Oktober kam es in Kebl bei Gonobitz zwischen mehreren Burschen ohne besonderen Anlaß zu einem Streite, wobei Anton Urlep von den Be-sitzerssöhnen Simon und Anton Kotschnik mit Prügeln in furchtbar roher Weise so lange geschlagen wurde, bis er den Geist ausgab. Sie wurden vom Kreisgerichte Cilli wegen Totschlag verurteilt. Simon Kotschnik erhielt 13 Monate, Anton Kotschnik 18 Monate schweren Kerker. Gewalttätigkeit gegen den Wachmann. Der 19jährige Feldarbeit« Johann Skrabl au« Unter - Setschvvo bei Sauerbrunn benahm sich am 2S. September aus der Knrprvmenade in Sauer-brunn so ansschreitend, daß er verhaftet werden mußte. Hiebei war er gegen den Wachmann Gut! äußerst gewalttätig, riß ihm die Medaille von der Brust und biß ihn in den Finger. Er wurde vom KreiSgerichte Cilli wegen öffentlicher Gewalttätigkeit zu 4 Monaten schweren Kerker verurteilt. Den Dater im Schlafe überfallen. Der Auszügler Jakob Viditsch in Gairach wurde von seinem Sohne Anton Viditsch im Bette über-fallen und ohne Grnnd so mißhandelt, daß er am Kopse mehrfache Verletzungen erlitt. Der rohe Sohn wurde vom KreiSgerichte Cilli zur Strase des Ker-kers in der Dauer von einem Monate verurteilt. S Purole d'honneur.Kameraderuch Schwöreauf Flor • 5 Bclmonte, denn es ist das einzige wirklich gute » ■ Ziqarettenpapier. ! FLOR-BELMONTE! • Z16ARETTENWPIERE-ZI6ARE7TENHÜLSEN • ■ SIND IN JEDER K.K.TABAK-TRAFIK ZU HABEN. I KciegSverlust der Japaner war also verhältnismäßig dreimal so groß als der der Deutschen 1 «70/71. Mit annähernd gleich hoben Berlnstzisfern wird wohl in einem künftigen europäischen Kriege ge-rechnet werden müssen. Im Hinblick hieraus und aus die stets drohende Kriegsgesahr haben die Lebens-Versicherungsgesellschaften — diese würden durch einen Krieg in erster Linie in Mitleidenschast ge zogen werden — bereits Vorsorge getroffen und, zur Beruhigung aller Versicherten kann daS von den deutschen Instituten gesagt werden, genügend Reserven angesammelt, um die eintretenden Kriegs-Verluste decken zu können. Wie hoch für die ein-(einen Gesellschaften da« Kriegsrisiko ist »nd welche Reserven znr Deckung desselbtn angesammelt find, äßt sich mangels der nötigen Unterlagen nicht an-geben. Von der Stuttgarter Lebensversicherungsbank ä. G. (Alte Stuttgarter), einer der größten Lebens-Versicherungsanstalten, ist bekannt, daß die be, ihr vorhandenen Oeckungsmittel ausreichen würden, einen Kriegsverlust voll zu vergleichen, der Verhältnis-mäßig 14 mal so groß wäre als der von 1870/71; es könnte bei der „Alten Stuttgarter" ein Kriegs Verlust von rund 37 Prozent eintreten, das heißt von allen unter Kriegsrisiko stehenden Personen dürste jeder dritte Mann fallen, ein Verlust, an den im Ernstfalle kaum zu denken ist. Eingesendet. Geld besitzen ist schön, gesund sein aber noch schöner ein Husten ist aber immer ein Zeichen, daß etwas nicht in Ordnung ist, oft genug entstehen dadurch döse Leiden, versäume niemand für sich und seine Kinder daS Uebel durch Kaifer'S Brust Cara-wellen mit den 3 Tannen iofort im Keim zu ersticken. Dieselben sind durch 5900 notariell beglaubigte Zeugnisse als wirksam anerkannt und kostet das Packet nur 25 Pfg._ Kriegsverluste. Der Balkankrieg fordert, wie aus den durch die Zeitungen bekannt werdenden Verlusten hervorgeht. Hekatomben von Menschen-leben. Wenn auch manches übertrieben wird und den Zahlenangaben vklsach nicht Glauben geschenkt werden kann, so steht doch fest, day die Verluste in diesem Kriege ganz enorm sind. Sollen doch in der Schlacht von Lule Burgas von den Kerntrnppen der Türken allein 40.000 Mann gesallen sein! Wie lioch die Verlnstziffer im Verhältnis zur Gesamtzahl der Kämpfer ist, wird wohl erst «ach Beendigung des Krieges sicher festgestellt werden könne». Um einen AnhaltSpunkt zum Vergleich zu haben, dürften den Leser die Verluste der beiden letzten großen Kriege der Weltgeschichte interessieren. In dem deutsch - französischen Kruge betrug der Gesamt-bestand des im Feindesland stehenden deutschen Heeres 1,147.152 Mann. Der Gesamiverlust dieses ttriegsheeres an Gesallenen »nd an Verwundungen Gestorbenen belies sich auf 4!!. 182 Mau», das sind 3-8 Prozent deS Heeres. (In der blutigsten Schlacht von Bionville-Mars la-Tvur betrug aus deutscher Seite der Verlust an Toten und Verwundeten 22 4 Prozent der an dieser Schlacht beteiligten Truppen.) Am rnssisch-japanischcn Krieg nahmen aus japanischer Seite 1,220.470 Personen teil. Da« von sind im Kampse gefallen 60.624 und an Wunden usw. erlegen 74.545, zusammen 135.1K9 Mann, das sind 110 Prozent aller Kriegsteilnehmer. Der Zahn-Creme Mundwasser r:atur1 als utarstttieides Mittel bei Cwea In Karlsbad, Minenbad, Franiensb«d etc. stets güLmeBd bewahrt. O/erravalld China-Wein « Eisen. SfffWn. AttMUtlrag Wien 1!I0« : HUnWprfli« «nd Ehr*ndlpk'm mr foM«n«n Mednill«. Kräftigungsmittel für Schwächliche. Blutarme und Rekonvalescenten — Appetitanregende», nervenstärkendes, blutTerbesnernde* Mittel. Tor.» Out«*»»«. J. Serrmllo, k.o.L Hoflieferant Trlest-Bireoli. KEnjHcb In d«n Apolkokin in *» l'» I> k K S.60 »nd i« I !• 4 K 4.80. 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In der Anmeldung wäre anzugeben, ob die Versicherung nur ans Spitalbehaudlung oder auch ans ärztliche Rehandlnng nnd Medlkamentenbezug erfolgen soll. , Die Dienstboten Versicherung der gefertigten Krankenkasse erstreckt sich über ganz Steiermark uud wird von den Dien st geborn sehr stark in Anspruch genommen, weil gegenüber anderen derlei Einrichtungen, welche nur Spitalbehaudlung gewähren, auch ärztliche Behandlung und Medikamentenbezug geleistet wird. Jene Dienstgeber, welche bisher ihre Dienstboten angemeldet hatten, wollen die Versicherung für das kommende Jahr bis 16. Dezember d. J. erneuern, damit in der Anspruchsberechtigung keine Unterbrechung eintritt. Mündliche Auskünfte und Anmeldungen an Wochentagen von 8—1 Uhr mittags. A»Meldedrucksorten stehen kostenlos zur Verfügung. Krankenkasse „Volksschutz4' für Steiermark Graz, JakoniinigaHst» 7, Telephon 2050. Znschlagfreie kriegsvmkheriiiig gewährt die Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. Gr. 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