^ Areitag den ZZ. Kktover 1880. xix. Jahrgan«^ MMzn MsU .Mardu.«.. g.itung-' .rsch.ini j.d.» S°un««g> Mittwoch und «nikg. Preis- - M-rdu.g »-nzl-h.ig ° fl.. halbjährig 3 I fl. so r..! sii, Su»-ll»n° _____ "" H°u' >"°»°II>ch 10 kr. - Mi, Postvers-ndung: ganzjährig 8 fl.. halbjährig « N.^ vierl.Ijährig Z fl. Iaserti°»«g-bühr S ,r. pn g-il«. Zar Drsltdlang Aosaitks «vd der Herztgowilia. Marburg, 21. Oktober. Die gemeinsame Negierung wünscht, Bo»^ nien und die Herzegowina mit tijchtigen Land-wlrthen zu befiedeln; allein sie wird erfahren, daß ihre Bedingungen, wie günstig diese auch sein mögen, keine oder nur geringe Anziehungskraft ausüben. Nach dem Berliner Vertrage und nach der Uebereintunft Oesterreich-Ungarn« mit der Pforte ist Abdul Hamid rechtmäßiger Herrscher in Bos-niewHerzegowina, ist dieses noch ottomanisches Land. Wenn also ein neugieriger Einwanderer stch die Frage erlaubt: wie heißt der Rechts» staat, deffen Bürger ich werden soll? — dann muß ihm kurz und bündig die Antwort ertheilt werden: „Du wirst ein Unterthan Seiner türkischen Majestät!" Die rechtlichen und thatsäch» lichen Folgerungen können unmöglich zur Aus» Wanderung ermuntern. Setzen wir aber den Fall, die Annexion vollziehe stch: ist dann nicht die größte Wahr-scheinlichkeit vorhanden, daß Bosnien und die Herzegowina gleich Kroatien mit Ungarn vereinigt werden? Kann in diesem Falle der Reiz sür Auswanderer mächtiger sein, als wenn die Einladung ergangen wäre: liberstedelt nach Un. garn, nach Kroatien, wo kein Fremder sich mehr ein» Heimstätte suchen will? Nehmen wir jedoch an, Bosnien und die Herzegowina werden zu Oesterreich geschlagen; welche Auswanderer vermag denn die jetzige Politik anzulocken? Die Jahre der Steuersrei-heit sind bald vorüber — abgesehen von den mittelbaren Steuern, welche den Ansiedler empfindlich genug treffen. Nach kurzer Dauer die gleiche und volle Belastung — der Militärdienst — der nationale Haß der Eingebornen — die Unsicherheit der Personen und des Eigenthums, welche von innen droht — die Nachbarschaft Jeuilteton. Zwei Süllder a» tiarm Hryr». Bon O. Müller. (tzortsejjung.) Dann hielten die Gauner eine längere Berathung, mehr mit Pantomimen als mit Worten, und Becker konnte ohne besonderen Scharsblick leicht aus der ganzen Art und Weise ihres geheimen Zwiegesprächs errathen, daß die ^Zwillinge" getheilter Meinung darüber waren, was sie nun weiter mit ihm beginnen sollten. Das Pochen seiner Schläfen wurde immer fieberhafter und vergebens strengte er seinen Scharfsinn an, um einen Ausweg aus dieser schrecklichen Lage zu finden. — Der einzige, welcher ihm offen blieb, war ein Sprung in den zwanzig und mehr Klafter tiefen Abgrund zur Seite, in das dichte Gezweig hundertjähriger Fichten hinein; und doch dachte er schon ernstlich daran, diesen letzten RettnngSweg zu wählen und lieber mit zerschmettertem Gedein unten in der Tiefe anzukommen, als hier oben in der schauerlichen Felsenschlucht unter grausamen Mörderhänden sein Leben auszuhauchen. Das heimliche Gespräch der beide» Räuber schien wührenddeffen, wenigstens schloß er dies der Montenegriner, der Albanier und der Serben . . . unter solchen Verhältnissen kehrt der Oesterreichmllde schon lieber der ganzen alten Welt den Nlicken und zieht hin, wo ihn die Steuern nicht erdrücken, wo er dem bewaffneten Frieden entflieht mit Kind und Kindeskind --nach Amerika. Die unerläßlichste Bedingung einer Kolo-nialpolitik Oesterreichs ist die entschiedenste Volks« Politik. Müffen wir aber der Hoffnung aus letztere entsagen, so müffen auch die herrschen-den Kreise jede Hoffnung sahren lassen, Bosnien und die Herzegowina durch Kolonien auf eine höhere Stufe der Leistungsfähigkeit zu bringen. Das eben ist die ausgleichende Gerechtigkeit. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Den Polen werden die Nachrichten aus dem ruthenischen Lager in die Ohren gellen. Der „Nuthenische Rath" hat nämlich beschlossen, am 30. November den hundertjährigen Gedenktag des Kaisers Joseph in Gemeinschaft mit den Deutschen Ocsterreichs zu feiern und soll der ruthenische Parteitag den Beschlüssen der deutschen Parteitage zustimmen, insoferne die« selben die Mißbilligung der Taaffe'schen Politik betreffen. Der ungarische Finanzministrr hat seinen Abgang sür 1881. auf fünfundzwanzig Mil» lionen veranschlagt und der österreichische Ab« gang soll noch einmil so viel betragen. Oester« reich und Ungarn können demnach ihre beson« dere und gemeinsame Größe nicht mehr bezahlen und trotzdem noch keine Ernüchterung, keine llmkehr? Nein! Die Delegationen, die jetzt versammelt sind, werden es beweisen; dann solgen die Parlamente diesseits und jenseits. Die Regierung in Athen muß ihren Rücken wohl gedeckt wissen, sonst würde sie nicht drohen, die ihr zugesprochenen Gebiete zu aus ihren gleichgiltiger gewordenen Mienen, einen mehr friedlichen Charakter angenommen zu haben und seine Person sogar nicht mehr der ausschließliche Gegenstand desselben zu sein. Sie schielten nicht mehr mit den funkelnden Blicken nach ihm herüber, auch hatte der, welcher ihm das Terzerol abgenommen, die beiden Hähne desselben sorgfältig in Ruhe gesetzt und die schöne Waffe, in einen alten Lappen eingewickelt, zu sich gesteckt. Schon begann der Abend zu dämmern, da erhoben sich endlich die beiden Gesellen, die nun über das, was sie vorhatten, vollkommen einig zu sein schienen, von dem Felsblock, auf welchem sie sich nieder« gelassen; worauf der Aeltere an ihn herantrat und in barfchem Tone, jedoch lange nicht mehr so feindselig wie vorhii», ihn fragte, ob er denn glaube, sie durch seil» Vorgeben, er sei der neue Amtmann von O.. im Mindesten einschüchtern zu können, da er doch in diesem Falle wissen müsse, daß die Zwillinge den Teufel selber nicht fürchteten, geschweige denn einen Amtmann, den sie so vollkommen in ihrer Gewalt hätten, wie gegenwärtig ihn? Wenn er wirklich derjenige sei, für den er sich ausgebe, so solle er lhnen zum Beweis für die Richtigkeit seiner Aussage einmal das Papier vorzeigen, woraus der Großlzerzog seine Bestallung geschrieben, dann werde es sich noch immer fragen, was er besetzen, salls nicht binnen einer bestimmten Frist die griechische Frage endgillig gelöst wäre. Diesen Rlickhalt bilven offenbar England und Rußland. Unsere Gemeinsamen werden nun ausmessen, wie weit die Interessensphäre Oester-reich-Ungarns dort hinunter reicht. Vermijchle Nachrichten. (Weltstädte. Eine Räuberbande in Kon-stantinopel) Der geheimen Polizei in Konstantinopel wurde angezeigt, daß am 1. Okt. Nachts der Palast des Staatsrathes Sherif Ali Efendi — der persischen Botschaft gegenüber — au«, geraubt werden soll. Dieser Konak wurde von einer großen Anzahl bewaffneter Zaptiehs besetzt. Die Verbrecher, die wahrscheinlich von dieser Maßregel Wind bekommen, ließen Sherif Ali in Ruhe, brachen aber beim Nachbar Huffein Esendi, dem Vorsteher der Fleischerzunst, ein, mordeten und schleppten eine große Anzahl Werthgegenstände, Schmucksachen und Silbergeld mit sich sort. Im Harem Husseins hatte man das Verbrechen bemerkt, die Frauen stießen ein lautes Jammergeschrei aus, die Zaptieh» im Konak des Staatsrathes, welche unterdessen im Hofe auf die angekündigten Einbrecher warteten, wurden aufmerksam, drangen aus die Straße und geriethen in einen lebhaften Kampf mit den Dieben. Den Letztern gelang es, mit ihrer Beute unverletzt zu entkommen; von den Zaptiehs dagegen wurden einige gefährlich verwundet und der Gendarmerie-Hauptmann Hassun Efendi getödtet. Einer der anwesenden Geheim-Polizisten wollte unter der Räuberbande einen Montenegriner erkannt haben, den er früher einigemal? in einem übelberufenen Kaffeehau« in Galata, in der Nähe der Ottomanischen Bank gesehen hatte; er sprach in Folge dessen die Vermuthung au«, daß dieses Kaffeehaus der Sitz der Bande sein könnte und schlug vor, dasselbe militärisch zu besetzen. Die Zaptiehs eilten an die Brücke, ließen sich in einer Barke der für seinen seindlichen und malchoneten Angriff sür eine wohlverdiente Strafe zu gewärtigen habe. Trotz der letzteren, von einem furchtbaren Fluche des „dicken Bub" begleiteten Drohung, lag doch in der ganzen Art und Weife, wie der Räuber dies Ansinnen an ihn stellte, zugleich eine so diplomatische Zurückhaltung, daß der Amtmann neue Hoffnung schöpfte, indem er hieraus aus eine Wendung zu seinen Gunsten in der vorher so feindlichen Stimmung der beiden Elenden schloß, welche sie zu dem sonderbaren Verlangen bewog, sich über seinen offiziellen und dienstlichen Charakter Aufklärung zu verfchaffen. Glücklicherweise besann sich Becker ans seine, schon mehrmals in der Gerichtsstube gemachte Wahrnehmung, daß gerade die rohesien Menschen, sobald sie einmal mit der Instiz in offenen Konflikt gerathen sind, oft einen inslinktartigen Respekt vor jedem beschriebenen Blatt Papier empfinden, welches nur entsernt einen amtlichen Ursprung vermuthen läßt. Außerdem war er hinlänglich mit dem Bildungsgrad solcher frei« willigen Wächter der öffentlichen Sicherheit bekannt, die einen harmlosen Wanderer, nachdem sie ihn zuvor gewaltthätig beraubt, nachträglich mit der gestrengen Miene des Landdragoner« nach seinen Legitimationspapieren fragen, als Hasen'Polizei schleunigst über den Bosporus bringen und umzingelten das Kaffeehaus. Ein GeheiM'Pollzist klopfte vorsichtig an die Thlir und rief aus das „Wer ist da?- des Kasfeehaus-BesiberS: „Mach' nur auf, wir find glücklich zurück!" Sofort öffnete sich die Pforte, die Polizei dranq ein, verhaftete den Wirth, «inen Griechen, besetzte die Schenkftube und harrte nun der Dinge, die da kommen sollten. Nach kurzer Zeit klopfte es abermals leise und eine Stimme rief in kroatischer Sprache irgend ein Losungswort. Der den Oberbefehl führende Offizier öffnete und fah sich einem riesenhaften Montenegriner gegenüber, der nicht sobald die Uniform des Polizisten erkannte, als er diesen mit einem gewalligen Streich zu Boden schlug. Die Räuber jedoch flohen, die Zaptieh« rannten ihnen nach und machten rücksichtslos von ihren Schußwaffen Gebrauch. Das Feuer wurde von den Räubern erwiedert und es entwickelte sich ein regelrechtes' Pistolsngefecht in den engen und dunklen Straßen des Stadtviertels. Endlich gelang es der Polizei, einen Theil der Nebelthäter zu übermannen, zu fesseln und auf die Wache zu bringen. Dort wurde sofort ein Verhör angestellt, in dessen Verlause festgestellt wurde, daß man in der That das Glück gehabt hatte, die gefährlichsten Mitglieder einer weilverzweigten, fesi organistrten Räuberbande festzunehmen, die in dem griechischen Kaffeehause ihr Nest aufgeschlagen hatte. Das Haupt der Bande, der oben erwähnte Montenegriner, war ein Mensch von außerordentlicher Größe und herkulischer Körperkraft; er heißt Andrea. Die übrigen Mitglieder waren Kroaten und Griechen. Bei der Durchsuchung des Kaffeehauses fand man eine große Anzahl Waffen, 5000 Piaster türkisches lSelv, eine Summe französischen und griechischen Geldes und außerdem den ganzen Apparat einer Falschmünzerei. Die sortgesetzten Untersuchungen haben zu einer großen Reihe von Verhaftungen Anlaß gegeben; auch der zweite Anführer der Räuber, ein Grieche Namens Antonio, wurde in seiner im Viertel Kas« stm Pascha gelegenen Wohnung verhaftet. Er hatte in dem Kampfe der verflosienen Nacht einen Schuß in den Arm erhalten; in seiner Wohnung befand sich ein ganzes Arsenal von Waffen und eine Menge falsches Geld. Der Polizei ist es in diefem Falle erfreulicherweise gelungen, die gefährlichsten der Verbrecher zu erwischen, unter deren Treiben in den letzten Monaten die öffentliche Sicherheit in Konstantinopel in beklagenswerther Weise litt. (Ein Kriminal - Drama.) Der Petersburger „Golos" erzählt in seiner Nnmmer vom 15. d. folgende Thatsachen: „Vor etwa sieben Jahren wurde von einem preußischen Ge-schwornengerichte eine junge, hübsche, kurz verheiratete Frau wegen Ermordung ihres Gatten wenn sie ihrer Miffethat noch einen gesetzlichen Anstrich geben möchten, und wußte daher auch, daß sie meist Geschriebenes ebenso wenig wie Gedrucktes zu lesen verstehen. Ohne sich zu besinnen, griff er olso mit der ruhigsten Miene von der Welt in die Seitentasche seines Rockes und holte ein in großes Kanzletformat zusammengefaltetes Dienstschreiben hervor, das er zufällig bei sich trug und welches zum Glück mit einem großen Amtssiegel versehen war. Seine Erwartung, daß die Räuber des Lesens unkundig seien, wurde alsbald be-stätigt; denn nur zögernd griff der Aeltere nach dem vermeinten Kreditiv des neuen Amtmanns und seine noch eben so frechen Züge zeigten eine sonderbare Mischung von Verlegenheit und innerer Unruhe beim Anblick der für ihn so ominösen verschlungenen Schriftzüge, womit die Herren vom Gericht den „armen Mann" so viel zu plagen und zu chikaniren wiffen. Lange stierten die „Zwillinge" mit neugierig scheuen blicken auf das angebliche „Schreiwes" von ihrem Landesvater. Besonders der mit einem großen wunderlichen Schnörkel versehene Namenszug des unterzeichneten Beamten schien ihnen offenbar zu imponiren; dann gab es der Aeltere mit einem stummen Kopsnicken, als sei er über diesen Punkt mit ihm einig, an Becker zurück, und wieder traten Beide zu einer ge- zum Tode durch den Strang verurtheilt. In der Nacht vor der beabsichtigten Hinrichtung der Verbrecherin gelang es dieser, sich aus ihrer Hast zu befreien und Über die deutsch-russische Grenze zu flüchten. Sie ließ sich in einer mittelrussischen Stadt als Gouvernante nieder und erwarb sich hier allmälig durch ihren Fleiß und ihr anständiges Betragen die öffentliche Achtung; nach mehrjährigem Aufenthalte erwirkte die junge Frau die russische Unterthanschast und heiratete einen jungen, hübschen, reichen Ruffen. Vor Kurzem veranlaßte die Beschästigung des Gatten das glückliche Ehepaar, nach Kalisch zu übersiedeln. Zum Unglücke wurde daselbst die junge Frau von einigen Preußen erkannt und deren Anwesenheit an die preußischen Gerichte ver-rathen. Letztere wandten sich, nachdem eine Untersuchung die Identität der Frau festgestellt, an die russische Behörde in Kalisch mit dem Gesuche um die Auslieferung der Mörderin. Die russische Behörde weigerte sich anfangs, diesem Begehren nachzukommen, weil die Verlangte russische Unterthanin sei, gab aber schließlich dem Verlangen Folge. Die unglückliche Frau befindet sich bereits in einem preußischen Gefäugniffe und harrt ihres weiteren Schicksales, das sich, wenn vicht die Gnade de« Königs rettend eingreist, sehr tragisch gestalten dürste." (Augenpflege in der Schule.) In der (dreiundfünfzigsten) Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Danzig sprach Prof. Hermauu Kohn von Breslau über Schrift und Druck und überhandnehmende Kurzsichtigkeit. An der Hand eines reichen statistischen Materials wie» der Redner nach, daß die Kurzsich-tigkeit geradezu ein nationales Uebel geworden sei. In den höheren Schulen steige der Perzent-satz der Kurzsichtigen bis zu 50, ja 60 Perzent. Die Hauptgründe des Uebel» seien die schiefe Schrift und schlechte Haltung beim Schreiben und Lesen, namentlich aber die hohen Anforderungen der Gymnasien und Realfchulen in den oberen Klaffen. Der Redner sprach sich sehr scharf gegen die ungenügende Berücksichtigung der Hygienie im Schulwesen und gegen die Ueberlastung der Kinder aus. Sech« Schulstunden und vier Stunden für Hausarbeiten seien zu viel. Ferner befürwortet der Redner die Abschaffung ver Schiefertafeln als schädlich für die Gesundheit. (Versicherungswesen. — Fachverein österreichisch-uugarifcher Affekuradeure.) Zur Entwicklung und Hebung des heimischen Versicherungswesens, zur Wahrnehmung der Interessen desselben, zur Pflege der Zusammengehörigkeit der Fachgenoffen und endlich zur Förderung des geselligen Verkehrs zwischen denselben wird ein Verein unter dem Titel: „Fachverein österreichisch-ungarischer Affekuradeure mit dem Sitze in Wien gegründet. Der Zweck soll durch Besprechung das Affeknranzwejen berührender Fragen in den Vereinsversammlungen, darüber eventuell zu sassende Beschlüffe, durch öffentliche Vorträge und Wirken auf publizistischem Wege angestrebt werden. Zur Theilnahme an diesem Fachvereine sind die Vorstände österreichischungarischer Assekuranz-Institute und deren Stellvertreter, sowie die Oberbeamten und sonstige Fachmänner berufen. Jedes Mitglid ist berechtigt, Personen, welche an den Zwecken des Vereine« ein notorisches Interesse haben, nach vorher eingeholter Zustimmung de» Obmannes, oder in dessen Abwesenheit eines seiner Stellvertreter, als Gäste einzuführen. Den Gästen steht jedoch kein Stimmrecht zu. Dieser Verein verspricht von größerer Bedeutung zu werden als ein gewöhnlicher Klub, wenigstens scheint man in Assekuranzkreisen an denselben nicht geringe Hoffnungen zu knüpfen, wie aus den folgenden Betrachtungen eine« Fachblatte« über den Gegenstand ersichtlich ist: „Der mit dem Vereine gewonnene Sammelpunkt für gemeinschaftliche Bestrebungen wird auch auf die Fachmänner in den Provinzen anziehend wirken, so daß die zerstreuten Kräfte zusammengefaßt und den Berufsinteressen diensjbar gemacht werden können. Da eine Assekuranzkammer noch lange ein frommer Wunsch sein wird, korporatives Zusammenwirken aber dringender als je geboten ist — namentlich im Hinblick auf da« in richtige Bahnen zu leitende Versicherung«amt und auf da« endlich doch zu erwartende Ver-stcherung«gesetz — so erscheint der Fachverein zur (wenn auch nur offiziösen) Vertretung der gemeinschaftlichen Interessen berufen. Der Zug nach Vereinigung ist in den Fachkreisen schon seit längerer Zeit wahrnehmbar. Während noch vor Iahren dre leitenden Fachmänner sich scheu aus oem Wege gingen und einander unbekannte Gröben waren, hat die Nothwendigkeit sie doch näher gebracht, sowie die seitherigen Bemühungen den Beweis lieserten, daß, wenn auch die Konkurrenz da» Trennende ist, der allseitig rege Sinn für die Standesinteressen die geschäftlichen Gegnerschaften doch wohl zu überbrücken vermag." (Vorschußkassen bei den Sparkassen.) Laut Ministerialerlaß vom 19. April d. I. wurde den Sparkassen die Errichtung von Vorschußkassen empfohlen. Zu irgend einer Aktion in dieser Beziehung ist e» viSher nicht gekommen und e« hat allen Anschein, al« würde der erwähnte Erlaß überhaupt ohne praktische Folgen bleiben. Vor Kurzem tagte in Wel« eine Versammlung von oberöfterreichischen Sparkassen, um diese Angelegenheit einer gemeinsamen Be> rathung zu unterziehen. Von den 33 oberösterreichischen Sparkassen erklärten nur 13 ihre Geneigtheit zur Etablirung der in Rede stehen- heimen kurzen Berathung zusammen. Hierauf rückten sie mit ihrem eigenthümlichen Anliegen heran« und fragten den Amtmann nicht ohne die den Menschen von so geringem Dentver-mögen häufig eigenen Wichtigthuerei und Umständlichkeit bei an stch ganz gleichgiltigen Dingen, ob er der Franzosensprache kundig sei? Als Becker ihnen sogleich in einem geläufigen Französisch in längerer Rede antwortete, geriethen sie bei den ihren Ohren offenbar wohlbekannten Lauten in die lebhastesie Freude. „Akkurat so hätten die drei Franzosen parlirt, denen sie in der Bataille bei Lampertheim Pardon gegeben", meinte der „dicke Bub", und der Andere sagte zur Erklärung dieser Worte seines Kameraden dem Amtmann mit einem auffallend veränderten vertraulichen Wesen, diese drei Franzosen seien ihre allerbesten Freunde geworden und er und sein Kamerad hätten daher nicht üble Lust, einmal in's Franzosen land zu reisen und sie zu besuchen. Wie aber erstaunte nicht der Amtmann, und hätte trotz seiner fatalen Lage vor Heiterkeit über die große Naivetät der alten, zum Galgen längst überreifen Spitzbuben laut auflachen mögen, als sie ihm hierauf in aller Herzenseinfalt den Vorschlag machten, ste wollten ihn in Frieden ziehen lassen, wollten über seinen vorherigen malchonetenÄngriff aus ihre werthe Person gern den Schleier der Vergessenheit drücken und ihm auch den Weg nach O. zeigen, wenn er ihnen in einem nahe gelegenen Hause, wo ein guter Freund von ihnen wohne, einen Paß in das Franzosenland mit ihrem beiderseitigen Signalement ausstellen wolle, da ste da« Hundeleben im Vogelsberg satt gekriegt hiitten, als sahnenflüchtige Soldaten aber nicht mehr in ihren Geburtsort zurückkehren könnten, weshalb sie zu ihren Freunden über den Rhein ins Franzosenland gehen wollten, was sie aber ohne ein „Schreiwes" vom Amte nicht unternehmen möchten. Papier und Tinte sände er bei ihrem guten Freunde vor. Als Becker, von diesem, sogar noch mit einem gewissen stolzen Selbstbewußtsein über ihre erstaunliche Schlauheit vorgeschlagenen Kompromiß nicht wenig überrascht, einen Augenblick tiberlegte, was er ihnen darauf antworten sollte, schöpfte der „dicke Bub" sogleich wieder Argwohn und ries mit seiner widerlichen Fistelstimme, er solle sich nicht lange bedenken, ste könnten ihn hier kalt machen und vollends ausrauben, seinen Leichnam in die Tieft hinunter-schmeißen und doch am nächsten Sonntag in ver Stadtkirche zu O. das Abendmahl nehmen, Niemand würde ihnen den Mord ansehen. Gegen eine solche Beweisführung wäre jede Einrede unstatthaft gewesen, hier mujite den Vorschublassen; auch diese find aber der Meinung, dab aus einen Erfolg der proponirten Aktion nur dann gerechnet werden könne, „wenn 1. gestattet wird, dah zur Dotirung dieser zur Hebung de« Personalkredite» dienenden Vorschub-lassen nicht der zu gemeinnützigen und wohl-thätigen Zwecken besiimmte und verwendete Ueberschub des Reservesonds, sondern aus dem Reservesonde selbst ein der Höhe des Einlagen-Vermögens und des Reservefonds der einzelnen Sparkassen entsprechender Betrag zur Verwendung komme; 2. als Basis zur Besteuerung dieser Vorschußkassen nur der wirkliche Neingewinn aus diesem Geschäfte genommen und das Steuerperzent so mäßig als möglich ein-geiiellt wird; 3. dort, wo bereits entsprechend wirkende Vorschußvereine bestehen, den bestehenden Sparkassen an Stelle der Errichtung eigener Vorschubkassen gestattet werde, diesen Vorschuß» vereinen unter den erforderlichen Vorsichten jene Geldmittel zuzuwenden, die zur Dotirung einer eigenen Vorschubkasse erforderlich wären; 4. das Etatut der mit der Sparkasse Ober-Hallabrunn verbundenen Vorschubkasse als Basis für die Statuten der in Verbindung mit den ober-österreichifchen Sparkassen zu errichtenden Vorschubkassen festgestellt wird, jedoch den einzelnen Sparkassen-Ausschüssen das Recht vorbehalten bleibe, allfällige, durch die örtlichen Verhältnisse bedingte Aenderungen zu beschließen." Aus diesen Bedingungen, welche dem Statthalter von Riederösterreich zur Kenntniß gebracht wurden, ist ersichtlich, daß die Sparkassen sich der durch« aus richtigen Anschauung nicht verschließen, es sei dort, wo Borschußvereine bestehen, die Förderung dieser letzteren zunächst ins Auge zu fassen. NIarburger Berichte. (Friedrich Leyrer-j-.) Gestern Nachmittag 4 Uhr wurde hier Herr Friedrich Leyrer zu Grabe getragen, welcher nach langem, schmerzhaften Leiden 73 Jahre alt gestorben. Die Bevölkerung Marburgs gab ihrem Ehrenbürger und Gemeinderath ein sehr zahlreiches Geleite zur ewigen Ruhe. In der Geschichte unserer Gewerbe nimmt der Verblichene eine hervorragende Stelle ein, da er der Erste gewesen, der hier den Buchhandel geschäftsmäßig betrieben. (Todesfall.) Am 16. Oktober ist hier der k. t. Feldmarschall'Lieutenant Franz Ritter Satterer von Lintendurg im öl. Lebensjahre gestorben. Derselbe war der Sohn des vor 17 Ziahren hier verstorbenen Generals Ritter von Latterer, und hat sich die Todeskrankheit im bosnischen Feldzuge zugezogen. (Eindruch.) In St. Martin, Gerichtsbezirk Windisch-Graz, wurde beim Kaplan, der eben verreist war, eingebrochen und stahlen die die scharfsinnigste Dialektik verstummen, also erklärte der Amtmann, sie sollten ihn in Gottes Namen nach dem Hause ihres Freundes führen, er wolle den Paß in aller Forms Siechtens auf Französisch ausstellen, an seiner Uhrkette besände sich zum Glück ein Petschaft, das er statt des Amtßstegels beidrücken wolle, woraus kein Gensdarme im Franzosenland einen Argwohn schöpfen würde. — Hierdurch schnell wieder mit ihm ausgesöhnt, forderten ihn die „Zwillinge" auf, ihnen zu folgen. Der erste obrigkeitliche Wächter des Gesetzes mubte sich willenlos von zwei ausgemachten Spitzbuben nach einem ihm unbekannten Orte hinschleppen lassen, wo sie sogar noch seine amtliche Würde zu mißbrauchen gedachten, um sich ungesährdet aus dem Bereiche seiner Gewalt entfernen zu können und vielleicht anderswo ihr heilloses Gewerbe mit der nämlichen beispiellosen Frechheit fortzusetzen! — Und bei dem Allem — wer bürgte ihm dasür, daß sie ihn nicht schließlich doch noch ermordeten, oder ihn an andere gleich verruchte Gesellen zur Weiterbeförderung in die Ewigkeit auslieferten! Diese und ähnliche Gedanken durchkreuzten in wirrer Hast seine Seele und wieder suchte er vergebens nach einem Mittel, um sich aus der Gewalt dieser heillosen Menschen zu befreien, die so sorglos einherschritten, als wüßten Thäter Wäsche, Kleider, Stiefel und hausratb' liche Gegenstäilde im lIesammtwertl^e von 400 fl. (Ein diebischer KomMiS.) In einem Gasthose zu Graz wurde — 18. d. M. — der Handlungskommis N. Fischer von Wind.-Graz verhaftet, welcher nach Verübung eines betracht-lichen Diebstahls flüchtig geworden. Bei der Durchsuchung des Häftlings fanden sich noch sttnszig Gulden vor. (Advokatur.) Herr Dr. Joseph Goritschki wurde in die Advokatenliste de« Landes eingetragen und nimmt seinen Wohnsitz in NadkerS-burg. (Rinderpest.) Da die Vicegespanschast Karlstadt in Kroatien wieder seuchensrei geworden, hat die Statthalterei die Einfuhr der im Z 1 des Gesetzes bezeichneten Thiere und Erzeugnisse mittels Eisenbahn über Rann unter der Bedingung gestattet, daß die bezüglichen Sendungen mit den vorgeschriebenen Nachweisen Über seuchenfreien Ursprung gedeckt sind. Die Einfuhr aus der Vicegespanschaft Belovar bleibt bis auf Weiteres verboten. (Erscho ssen.) In Swetina, Bezirkshaupt-Mannschaft Cilli, wurde auf der Jagd durch die Unvorsichtigkeit eines Jägers der Maler Heinrich Bernhardt erschossen. (Theater.) Morgen gelangt hier die neue Operette „Die Portraitdame, oder die Prophezeiung des Quiribi" zur ersten Auffüh« rung. Dieselbe wurde auf das Sorgfältigste einstudiert und ist mit den ersten Kräften besetzt, auch für schöne Ausstattung wurde bestens gesorgt. Wir machen Theatersreunde hieraus besonders aufmerksam und wünschen der Direktion für ihr eifriges Bemühen ein recht volles Haus. (Der hiesige Lehrerverein) hält Mvrgen Samstag Nachm. 2 Uhr im Gebäude der Mädchen-Bürgerschule eine Plenarversamm-lung ab. Auf der Tagesordnung steht auch ein Vortrag, gehalten von Frl. Jalas; „Aus dem Kanalthale", eine geographische Reiseskizze. Theater. Dienstag den 10. Oktober. Vor schwach besuchtem Hause wurde der dreiaktige Schwank „Familie Hörner, oder das Haus der Konfustonen" von Anton Anno in recht gelungener Weise zur Aufführung gebracht. Bei dem Umstände, daß die jetzige Geschmacksrichtung von einem Lustspiele fast nicht mehr verlangt, als daß selbes recht erheiternd wirken solle, muß man von einer höheren Idee des Verfassers absehen und fich mit einer Reihe drasiisch wirkender Verwicklungen zusrieden geben. In letzterer Beziehung hat der Verfasser sein Ziel erreicht und in geläufigen Wendungen Situationen geschaffen, die wie die Frühstücksszene im ersten Akt stets die Lacher auf ihrer Seite sie sich selber unter dem Schutze des von ihnen verhöhnten und mit Füßen getretenen Gesetzes so sicher, wie jeder andere Mensch von redlicher Gesinnung l Aber er hatte keine Zeit zu solchen niederschlagenden und hoffnungslosen Betrachtungen; ja, bald sollte er sogar noch ganz andere, für den diensteifrigen Beamten selt)st noch in seiner jetzigen kläglichen Situation höchst bemerkens-werthe und lehrreiche Beobachtungen anstellen, sollte so recht an der Quelle und aus unmittel» barer Anschauung die traurigen und verkommenen sittlichen Zustände des Landes kennen lernen, dem er gesetzliche Ordnung, Wohlstaild und Sicherheit zurückzugeben hierherversetzt war! ^ Er sollte mit eigenen Blicken in den Abgrund von Verwilderung und Anarchie schauen, worin dieses unglückliche Land, Dank der Gewissenlosigkeit und Unfähigkeit seines Vorgängers im Amte schmachtete, und sollte, was freilich das Bedeutsamste sür ihn war, die eigentliche llrsache des allgemeinen Elendes aus persön« licher Ersahrung kennen lernen, unter dem das arme Volk, welchem jeder Schutz des doch von seinem Lebensmark zehrenden steuergierigen Staates sehlte, schon seit Jahren seufzte. Eine jahrelange dienstliche Praxis hätte dem neuen Beamten das soziale Hauptübel des Vogelsbergs nicht so deutlich am eigentlichen haben. Das Ensemble war recht gut und das Sttick wickelte sich rasch ab. Von den Darstellern nennen wir in erster Linie Herrn Alberti (Hör» ner), welcher siir seine gute Charakterisirung des eifersüchtigen Rentiers wohlverdienten Bei-sall einheimste. Frl. v. Falkenberg (Frau Hörner) war auch recht brav und wird in ähnlichen Fällen gnte Verwendung finden. Recht schätzens-werthe Kräfte haben mir auch in Herrn und Fran Nasch, die mit Lust nnd Liebe ihre Ausgabe bewältigen. Nennen müssen wir noch Frau Aiberti (Agnes), Frl. Gasterstädt (Susanne) und Herrn Heller (Goldschmidt), die viel zum Gelingen des Ganzen beitrugen. Herrn Julius (Ernst) scheint die Nolle nicht zugesagt zu haben, denn sie hätte entschieden mehr Feuer vertragen. Mittwoch den 20. Oktober. „Hasemann's Töchter". Volksstück mit Gesang von L'Arronge. Das mit Recht beliebte Stück, das bei einer großen Anzahl interessanter Gegensätze und gelungener Charakterzeichnungen eine für die Erziehung der Gegenwart bedeutungsvolle Idee zur Veranschaulichung bringt, wurde in wahrhaft wohlthuender und den Intentionen des Verfassers angemessener Weise zur Darstellung gebracht. Unwesentlichere linebenheiten abgerechnet, muß man gestehen, daß jede einzellie Persönlichkeit das Ihrige zum Gelingen des Ganzen beitrug, wodurch ein voller und reiner Genuß des schönen Dichterwerkes erzielt wurde. Die Stimmung der ziemlich zahlreichen Zuhörer-schast war auch sichtlich eine gehobene und der lebhafte Beifall zeugte davon, daß die Besucher von dem ihnen Vorgesührten aus's angenehmste berührt wurden. Letzte Post. Das Einvernehmen zwischen dem Voll-ziehungsausschusse der Rechten und der Regierung ist bis ans Weiteres hergestellt. Die gemeinsame Mehrforderung für 1861 beträgt 8.700,000 fl. In den Gespanschasten Esseg, Virovitica, Pozega und Diakovar ist das Standrecht (für Mord, Raub und Brandlegung) kundgemacht worden. Oesterreich-Ungarn und Deutschland haben durch ihre Botschafter die Pforte aufgefordert, von der unbedingten Uebergabe Dulcigno's, die letztere ja schon zugestanden, nicht wieder abzugehen. Die Stimmung in Albanien ist sehr erregt und sträubt sich die Bevölkerung gegen die Uebergabe von Dulcigno. Sitze der Krankheit offenbaren können, als es hier im Verlause weniger Stunden unter dem Eindruck des unmittelbaren Erlebnisses geschah, sogar im Beisein derer, welche dieses entsetzliche Uebel mitverschulden halsen! Denn bald mußte es Becker zu seinem großen Erstaunen mit eigenen Augen wahrnehmen, wie Überall ein von unsichtbarer dämonischer Hand über das ganze Land ausgespanntes Netz von Verbrechen, Listen und Diebswesen in einzelnen Fäden deutlich zu Tage trat: ein Schauspiel, in seinem Gesammteindruck so erschütternd, so neu und überraschend für den bewährten Justiz- und Administrationsbeamten, daß sogar seine beiden Begleiter bald aushörten, eine wichtigere Rolle darin zn spielen wie andere, gleich unholde Erscheinungen! Er mußte es mitansehen, wie ein herrschaftlicher Jäger, der oben am Berge, kaum einen Büchsenschuß von ihnen entfernt, mit seiner Flinte auf der Schulter am Waldsaume hinging, ruhig stehen blieb und die zwei Räuber mit dem feingekleideten Mann in ihrer Mitte, ohne eine Hand zu feiner Rettung zu regen, an sich vorübergehen ließ! —. (Sortsetzung folgt.) Die ?. 1'. Herren Mitglieder des Franz-Josef'VereineS zur Unterstützung dürftiger Schüler der k. ?. Staatsoberrealschule in Marburg werden hiemit zu der am 39. Oktober um Uhr nachmittags im Konferenzzimmer der Anstalt stattfindenden diesjährigen Hauptversammlung des Vereine» höflichst eingeladen. Marburg am 21. Oktober 1830. 1165) Der Vorstand. Nr. 8797 (1168 Kundmachunft. Die Beleuchtung der städt. Petroleum-Laternen wird für die nächsten 3 Jahre d. i. vom 1. Jänner 1881 bis Ende Dezember 1883 an den Konkurrenten nach den Offertanträgen in folgenden Stadtgebieten überlassen: 1. In der Kaiser-, Bürger- und Schillerstraße mit 6 Laternen „ „ Kärntnervorstadt mit 3 „ Zusammen mit 14 Laternen 2. In der Bad-, Fabriks-, Au» und Blumengasse, dann Wielandplatz 8 Laternen 3. In Meiling mit 6 „ 4. In der Magdalena-Vorstadt mit 27 „ Die Bedingungen sind in dem Vertrags» Entwürfe bei dem Stadtrathe einzusehen. Die Offerte können für einzelne oder mehrere Stadtgek^ete formulirt werden, sind bis Ende Ottober 1860 Hieramts bei der städtischen Kassa einzureichen. Stadtrath Marburg, 28 September 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. In den 23. Ottober 188V ««t-' «ivrlkttUV: mit gut dressirten (1163 Affen, Hunden und Ziegen. Näheres die Plakate. Ich erlaube mir dem geehrten ?. ?. Publikum die Erösfnung meines neben Caf^ Url, ?!egettboffstraHe Nr. 36 befindlichen Wein» und Iierausschankes anzuzeigen, und tränt einzuladen. 1164) auf vorzügliches billiges Ge-Hochachtungsvoll Eine Loge im erjien Nang ist sofort zu vergeben. (1167 Anfrage im Comptoir d. Bl. Eine halbe Loge ist zu vergeben. (1166 Auskunft im Comptoir d. Bl. empfehlend in Steinmehgeschäft, Ecke der Kaiserstrahe und Theatergaffe in Marburg. (1052 Cill jllngrr schwar)tr Wafftrhand (4 Monate alt) ist zu vtrkausen. Anzufragen im Comptoir d. Vl. zu verkaufen. Adreffe im Comptoir d. Vl. Große Allswahi von DrAb-Mernrn von z fl. 5« kr. bis 2« fl. per Stülk; auch werden Laternen ansgetiehen bei (lISö illl« 8eli«l!e, Kpengtermeister. ZVur vovv »uk ^'s6sr Lokkodtsi» __Ltiizuvtts Äsr ^älor uuä woivv vvrv!vlfav1»tv k'irw» »ukxeäruolct ist. Lkit so »tot» wit äsw dsstou LrfolLsS »uxsvaoät xoxsll ^öäo ^rt Rlaxvnlcrankdvlt«» uuä Ver6auunxs»tSrlinx«» (vis Vvr- »toxkuux öto.), evsssa Vlutvvnxvstlonen uoä Litt-morrltoiiäallelaen. LssouÄors?vr»ovöv -u em» pfskls^ äis eins vitisväs 1.vbvQkvsi»o iüdrsll. vsrüov xsriolitUol» vvrfolet. Preis einer versiegelten Erig.'Kchachtel 1si.«.V>. Wran^brsvntvki» uiill 8sl2. Wv Ver 2uvsr1äuigt»to Lvldst-^st 2ur Lilko 6sr loiävQäsv ^sv»otit»oit dsi »Ilsu ivusrsv uvä »usso-rsv LvtLÜaällnxsQ, xsxva äis wvistsv 1!r»lllx!ioitsv, VsrvlllläuvKsSQ aUor^rt, Loxk-, 0kröu- uuä » sokSäso, öraaä, sot-üväots ^uxsli, I^äluvuoxsll uuä Vsrlvtsuoxsv isäsr ^rt otv. vto. )« Flasche» s. Eebrauchs-Änweisnng 8^kr.ö.W. orsoll voll krollli ck Lo., Ver8e»,?i«rvexeii. Viosvr ?'dr»u ist äsr sill-ixv, äsr untsr »IIsQ ilQ Lauäsl vorleommsväsQ Lortsa eu Är-tUol»«v 2vvoIi^SQ xvsixvvt ist. (12 Prei» Ist- »tv.pr.Flasche s.Stbra«ch«a»weisnng. doi Holl, ^xotdolcvr, 1c. Ic. HoLUvkorant, Vis» 1'iiodlkudvv. Da» Asbstsn, ntt»' vis/o/ts mz'e msms?' ^lsrbur^: Al. Loräaji, Noriö Sc vo. unä No»». ./^potdslcer. Oilli: Lupfsrsedmisä, ^x. „ Laumliaeü's Lrdsn, ?vt.tau: (^: Oiroä, 0. Lolivsar^, üaälcersdurZ. L. (Z. ^närieu, ?aI1sue1tt, Xrämp5o, auvd MDAlRvAiIRv äis dart.vü(:l!!ß3teu?ä1l6, doile ied iu llür^estor ?nst naeli einer mir alleiu oigouen unä stst8 vrsolgreieken ^letdoäv aueli I)rjotiied. Lpeoil^lar^t Dr. Lvlmivv in öonlin, I^ouisLn-Ltrasss 32. Lotion lluiiävrts ßvlivilt. _ (1091 GiS»»lI«l»vr ^«svvrIs»«Lk Ullä i^>var ^eräen sUe vebenstelienäeu Artikel /II tief Ilkl'abxesetZitoil l'i'visvll ttd^exeden, als: ^ueli- unä Lvksk^voll^aarev, kLIeiäerstoike, ^attmvlle, (Zksedwire, ^Istratzienxraäl, Vetteanakas, Ilav6tüelier, ^isvkseux, Lervietten, I^einv^anä nuä Larcllviite, nedst ^us^alll von kertiAen Alatrstseu »us eelttem Ii0S8lla»r nnä Kev^ras; ferner Herren- uiiä ^nsdeulcleiäer, Damenmäntel, .laeken, kieß^enmäntel, Herren- unä Daweu^äseke, so »uel» xrvsses I^aß^er von IZettdeet^en uuä I^ot^en. lloel^aelltullKSvoll Selilesiu^er, Durgplah. Va8 Krü88te I^SAsr ll^fpen», knAdvll- uilä ki» n I ü x v so>vie 2ur ^nfertixunx voa Ilerrenkleiäerli nsed Ilass 2a äeu djUit5>tsn kreisen empüodit K. Lvl»«llll UerrenKkssv, neben C?»rv Gedörrte «irnen, Zwetschke« und weißgedorrte sesffe kauft ftiso ^uliu8 Nartmann in Klagvnsurt. AI»» d!«tv ckvm kikoks 400,ooo «. »lsri! Haupt-Vewinn im günstigen Kalle bietet die ailerntnefte grajie Geldverloosung, genehmigt und garantirt ist. Die vortheilhafte Einrichtung des neuen Planes daß im Laufe von wenigen Monaten durch 7 Claffen 4S,S40 zur siche- ren Entscheidung kommen, darunter befiuden fich Haupttreffer von event. ZL»rIe 400,OO0. spez. abe^ Gewinn 1 Gewinn 1^160,000, Gewinn 1^100,000, Gewinn lä 60,000, Gewinn IlL 50,000, 2 Gewinne lä 40,000, Z Gewinne Al 30,000, Gewinn ^ Sb,000, 2 Gewinne öl 20,000, 12G«winne ^ 1b,000, 1 Gewinn ^12,000, 24 Gewinne ^10,000, 4 Gewinne ^ gygo, t2 Gewinne Lil 103 Gewinne ül 214 Gewinne ^ öSS Gewinne IS S76 Gewinne Sbv Gewinne Zl 2L,S4S Gewinne lä «to. oto. find planmäßig 5000, 3000, 2000, 1000, 500, 300, 138, amtlich Die Gewinnziehungen festgestellt. Zur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen vom Staate garantirten Geldverlooiung kostet xav-s« Original-Loos nur Iä»rk 6 oder S'/. , ''»lb«- » . . » . t'/,. « l» » » 1'/, » S0kr.,,j Alle Auftrage werden »ofort gegen Linsvvänvx^ Lostoiursdluvx oäor Is»ol»o»t»ws 6o» Lvtrsxs^ ^it der größten Sorgfalt ausgeführt und erhÄt Zeder-mann von uns die mit dem Staatswappen versehenen (>rißsw»1-1.ooss selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, aus welchen sowohl die Eintheilung der Gewinne auf die resp. Classen, als auch die betreffenden Einlagen zu ersehen find und senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unauf gefordert amtliche Listen. Die Auszablung der Gewinne erfolgt stets prompt uotvr und kann durch direkte Zu- sendungen oder auf Verlangen der Interessenten durch unsere Verbindungen an allen größeren Plätzen Oester reich's veranlaßt werden. Unsere Collecte war stets vom Glücke besonders begünstigt und haben wir unseren Interessenten oft malS die größten Treffer ausbezahlt, u. a. solche von Mark SSt).0ttU, LSÜ.UW, ISV.VW, 100.VV0. vo.ovo, 4U.tt00 ,c. Vorausfichtlich kann bei einem solchen auf der «o« ll«>e»ten gegründeten llnternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, und bitten wir daher, um alle Aufträge ans-führen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor de>n Lv. UIctvbvr «l. zukommen zu lassen. kÄUfiimnu ^ 8iiu«n, Wank- vud Wechselgeschüst in Hamburg, uuä Vsrlcaut »Nor ^rtoii Ltkktsoblisst^ollvll, uull ^lllsdsosloo»«. P.S. Wir danken hierdurch für das uns seither ge schenkte Vertrauen und indem wir bei Beginn der neuen Berloosnng zur Bethelligung einladen, wer-den wir nns auch fernerhin bestreben, durch stets prompte und reelle Bedienung die volle Zuftieden heit unserer geehrten Interessenten zu erlangen. U14) o. v. 8 laicht «ur jedem Kranke«, I ^ nein, ailch allen Gesunden, besonder» alier allen ^ Famtttenvätern kann dte schleuntaste Bestellung des VraU» -Avsfvoes au« „vr. Atry'» Matur- heUmethode^' nicht werden. Richter'» virlaa».«nslalt versendet dies für all« Älvenden^vchst wichtlge Buch gratt» und fr««Lo nach allen Orten. dringelid geitug empfohlen " ' ' w Letpjto «eravtworUtche «edaktivu. Druck »vd Verlag von »duard Sanschitz in «arb»rg. 5«riU^