Laibaeh. 1650, Mittheilungen des historischen Vereins für Krain. Vergleich u u g zwischen Österreich, Stcyer, Kärnten, Crain « Görz wegen der Einlaag u. derselben Tax. ddo. Wjenn 3. December. 15 4 3 ' ' sich zwischen den Ehrsamen Landschaffte» sürnehmb-lichen des Erzherzogthums in Österreich unter ii ob der Enns an Einem, und denen Dreyen Fürstenthümern Sceyer Kärnten u Crain, sambt der fürstl. Graffschafft Görz andern Theils von wegen der Ansagen, Maaß, Tax u anderen, darin ein Land für das andere beschwehrt zu seyn vermeinet, und nun ein Zeit her Irrung u Miß Verstand gehalten , derowegen dan solches alles zu vergleichen zu vor verjchieues neun u dreysigsten, und folgends zu Prag des zwei u Vierzigsten Jahrs zwey Compromils aufzeucht u gefertigct worden, weil $) aber auf Rom. zu Hungarn u Böhaimb. königl. Majt. Unsers allergdigsten Herrn u Landes-fürste» Erforderung der zusamen knnft hieher gegen Wien» vor Ernenter fünf Nieder Österreichischen Erblanden u Grafschaft Görz Ausschuß u Gesandten mit genügsamen Gewalten ankamen, haben sich dieselben Gesandten u Ausschuß von den Ehrsamen Landschaften wegen freundlichen u Nachbarlichen aller u jeder Sachen ausser Obmanns s) und Mittel Personen mit einander verglichen wie hernach folgt. Anfänglichen 3) was ein jeder Landmann, auslän-dig Fürsten, Praelaten u andere Stand Niemand ausgeschlossen jedes lands u der Grafschaft Görz für Gülten, Nuzun-gen u jährliche Einkommen und Vogteyen hat 1) Weil aber auf Begehren Sr. tönt. Maj. König von Ungarn u. Böhmen, daß die Zusammenkunft zu Wien Statt finde, —, der Ausschuß der vorbenannten öfter. Erbt. ... Kaiser Carl Vc hatte seinen Bruder Ferdinand 1531 zum vom. König wählen lassen, 1532 gaben auch die protestantischen Fürsten (in Folge des vorläufigen RcligionSfricdeuö zü Nürnberg) ihre Zustimmung: daher au dieser Stelle der Ausdruck „Röm Majestät." 2) ohne einen Schiedsrichter. 3) Erstens, was ein jeder Landbewohner, (ausländische Fürsten, Prälaten und andere Staude — ohne Ausnahme — ) in jedes der genannten fünf österr. Erblande. Auch was nach der Türken Einzug u Verderben Ge-stifft noch täglichen n Hinfür wieder Aufrecht mit bet *) nach Herrn Anschlag betheuert n gerait. 1 2) solches alles solle lauter und particnlariter in vorfertigten u glaubwürdigen Einlagen angezeugr , in die Gült Bücher kommen, eingeschrieben u darauf gleichmässig angeschlagen werden- Nemblichen in Wein, Bergrechten, Zehenten u halbbans 3) in Wein oder Geld. Nachdem zu bedencken, das der Wein Zehendt, u das halb-bau jedeS Jahrs nicht wie das Bergrecht gleich, u ein Jahr mehr u weniger tragt, so solle in Jeden Land das Zehendt u halb-bans Gefähl in Wein oder Geld in dem Einlege» drey Jahr die nächsten nach einander von einem Gutlen, Mitel u letzteren Jahren neben ein ander eingelegt u zu sameu in ein Summa gerait, und alsdan in drey Theil getheilrt werden, u was zu einem Theil bleibt, für ein Jährlich u gewiß Einkamen in das Gült Buch eingeschrieben n aufs Pfund 4) was bewilligt angeschlagen werden. Österreich Unter der EnnS Gm, als zu Purg, von Höfflein, Neünburg 5), Mödling, Perchtolstorff u derselben Orten um Vonzt gegen Paden 6 ), EnzerSdorf, Bisten-berg7 ), Riez u Rezbach ein Dreyling Wein so Vier u zwanzig Emmer hält Pf. 6 „ — 0 — Gebührt ein Emmer um „ 2 ,, — zu Mil tern orten in der Eben so zu nächst an die berg Stoffen. Ein Dreiling Wein Pf. 4 „ — » — Emmer — 1 „ 10 „ 8) Lezer u die gar in der Eben, fern v Berg ligen, darin begriffen die Wachau, Marchfeld, Puldcha u bey der Neüstadt umbher ein Dreyling Wein Pf. 3 » —»— Emmer » 1 „ — 1) gestiftet und errichtet wurde. 2) richtig gestellt würde, — das alles solle iif. f. 3) Halbbau — die Hälfte des von einem Gutspächter an den Eigenthümer statt eines bestimmten Pachtgeldes abzuliefernden Erträgnisses. 4) Einheit zur Wcrthbestimmung eines Grundes, insbesondere Wein-geländcs, auch Ausmaß, Maßstab der Steuerquote u. dgl. V. 8 5) Korneuburg 6) Baden 7) Bisamberg. 8) 1 Pf. 10 ß. Bergl. S. 35, Sp. 1, Z. 24 Österreich ob der EnnS Nachdem desselben Landtö gewachs und bau au Wein schlecht und aermgschäzigen, ist gegen Oesterreich unter der Enns zum leztern und der drillen Summa der Emmer gerast » — » l ß Ein dreyling so auch 24 Emmer halt um 3 Pf. » — » Fürste «thumb Sleyer. Wein ist auch erneutes Erz Herzogthumbs Österreich' unter der Enns gewach» noch zu den zweyen Massigungen als den mitteren und letzteren Gerait, nemlichen an den hernach Gestellten Posten, und mitteren Gcbürgen. Als Lueltenberg am Khay-Friedau Suncag, Rakhersperg, Pettau. Von Wurmberg gegen 8. Peter, von 8. Peter für Mahrbnrg auf bis gegen GämbS, von Gams gegen Wilt-haus, Röster, Lembacher, Pigkher, Frauenheimer u Zogen-dorffer, und an etlichen guten Gebürgen; als Jörnigthall, Wittshcin und Gämbliz, alles Püchl Wein. Ein Dreyling zu 24 Emmer „ 4 Pf. „ — „ Item zu letzteren Orthen, und gar von ihren obangezeigten Bergen, und Püchl ein dreyling » 3 Pf. „ — K ärnthen Wein, des Lands ob der EnnS gewachs gleich zu rai-- then Ein Emmer „ — » 1 ß Ein dreyling, so 24 Emmer halt >, 3 Pf- „ — Crain Wein, nachdem dieselben an den gewachs, als Wip-pacher, Rainfall, Terrank, und Mahrwein haben, seyn dieselben in 3 Tax, wie gegen Oesterreich unter der Enns gestelt. Wippacher und Reinfall zween Emmer so Ein Wienner Emmer macht 2 ß Terrant den Emmer 1 ß 10 dl. Mahrwein den Emmer I ß — Fürstlich Graffschaffc Görtz Ist in dergleichen, wie Oesterreich unter der Enns, und Land Crain, mit ihren gewachs als Reinfall, Wippacher, und Egkhwein ') Ranckhwein e) und Terrant, auch in die 3 tax u Maaß des Emmer komme» Reinfall, Wippacher und Egkhwein den Eminer Wienner Maaß 2 ß Rankh, gut und süefi Terrant Wein den Emmer I ß 10 dl. Sauer, Khanall, Renkh 1 2 3) u vergleichen Wein den Emmer 1 ß Und somit also das Gewächs der Weine die 5 Erblanv u graffschafft Görz belangt, soll durchaus in Jener Maß nach Oesterreich treulichen angezeigt, und wie hievor gekielt, gleichmässig taxiert und besteuert werden- Weingarreu, welcher Jnnlandiger Landmann für Ein hundert Pfund Pfenning Werth hat, wie den solche zu verkauffen seyn möchten, dem soll allweeg darvon gereit 1) Coglio, (Quisii, S„ Florian tt. «. 2) Wein von Ronchi bei Monfalcoee f 3) Eoncina ober Canale ? ' werden für Gült I ß. lind den Ausländischen Fürsten, Praelaten u anderen Ständen v 40 st- Rheinisch werth gü!t auch 1 fi. Teicht sovill Einer shockh, Sechzig Fisch für ein» zu raitten einsezt, soll alliveeg der dritte Theil davon abgezogen und zu Verlust gelassen, und alsdann erst auf die 2/i rel angeschlagen werden, je für ein shockh in die Gülr 1 ß Allerley Traid, shweres Ringes, Dienst und Zehend auch anders Einkhomen, Mäffigung, ivelches alles sovill die Maaß als Mut und Meze» , Ellen und Gewicht belangt soll in allen 5 Erblanden u graffschafft Görz durchaus nach dem Wiennerischen Much, deren 30 Mezeu zu fairen, Eiln und Gewicht austheilt und eingelegt werden. 1 Muth: Waiz 2 Pf. 4 ß, Halbwaiz 2 Pf. 2 ß., Korn 2 Pf., Gersten 2 Pf., Spelten oder Tunckhl 2 Pf., Haabern I Pf. 2 ß., Magen 4 ß., Hauff 2 ß ; 1 Metzen: Pfennich 10 dl., Brein oder Gries 16 dl., Arbeis 16 dl., Haiden 6 dl., Linsen 10 dl., Himelkau 10 dl, Pon 10 dl., Hiersch 8 dl., Zisern 20 dl., Sirrich 5 dl., Meel 16 dl., Grieß 20 dl., Sau gost oder Akherrän 9 dl.; Haar Ein Pfund 10 dl. Strehn Garn 3 dl., Ellen Farben Tuch 6 dl., Rupfen Tuch 4 dl., Loden 6 dl., Ein Pfund Saffran I Pf. 4 ß , das Loth 11% Halm., Ein Pfund Pfeffer 1 Pf. 3 si. 20 dl., Ei» Metzen Zwiffel 14 dl., Ruben 4 dl., Ein Fuder Kraut 2 ß., Ein Emmer Kraut 20 dl., Ein Kessel Kraut 4 dl., Ein Pfund Kraur 2 ß., Ein Ment Fan I ß., Ein Metzen Wigkhen 8 dl., Ei» Metzen Äpfel 4 dl., Ein Hacken 6 dl., Ein Pfund Welsch Nuß 2 dl., Ein hundert Leffel ! 0 dl., Ein Emmer Bier 24 dl., Ein Metzen Hopfen 4 dl., Ein hundert Regelsbirn 6 bl., Ein shlegel in ein neuen Sakh 4 dl., Sieben bad Huctl 1 dl. Ein Tausend shindel 2 bl,, Ein Fueder Holz 8 dl., Ein Slang Eisen 12 dl., Ein hundert Raiff Stange» 8 dl., Ein Fuder Stroh 16 dl., Ein Fuder Shab 1 ß. 2 dl., Grumath für 24 dl., Ein hundert Schiffein 25 dl, Ein hundert groß shiffeln 1 ß. 5 dl., Ein Hueff Eysen 2 dl., Ein Schlacht Rind 2 ß. 20 dl.. Ein Kalb ohne Haubt u Fuß 16 dl., Ein neues Hessen 1 Halm dl., Ein bäum shab 4 dl., Ein Ploch Holz 4 dl., Ein Fuder Zaunrutten 4 dl., Ein Tutzec Karten 6 dl.; Item Kuchl Dienst und anderes. Ei» Ochsen 2 Pf. Ein Kiz 10 dl., Ein Lamp 12 dl., Ein Frischling 1 ß. 2 dl., Ein Schoss 20 dl., Ein Kalb 1 ß. 2 dl., Ein Schwein 2 ß., Ein Priebcnch 5 ß., Ein Schweinen backhcn 1 ß., Ein Ganns 9 dl., Ein Gochrukh 6 dl., Ein Gshnaitl 4 dl, Ein Ferchen 2 dl., Ein Achterin grundl lO dl., Ein Effeu Fisch 6 dl., Ein Reinankhen 4 2 dl., Ein Achteri» Kafeu 12 dl., Ein Achterin Pfeillen 10 dl., Ein Fish so man Nasen nentt 1 dl., Drey Haring 2 dl., E>» ?lllen 4 dl„ Ein Pfund Hansen 8 dl., Ei» Karpfen 5 dl., Ein Kapaun 4 dl., Ein Fasching Heun 3 dl., Ein Junges Huen 2 bl., Zehen Ayr 1 dl., Ein waag Käß hat 4 Pfund 12 dl., Pech oder Harz 10 Pfund 4 dl., 4 Achterin 10 Pfund. Ein Achtl Shmalj I ß. 2 dl., 4 Achten» 1 Acht!; Ein Acht! Honig I ß. 2 dl., 32 Achterin 1 Emmer, Ein Fuder Bretter 10bl„ 1 Emmer ist 8 Achtel; Ein Haslhuhn 5 dl., Salz 2 Pfund 1 di., 4 Semmel 1 dl., 1 Semmel weckh 8 dl., I Pfund Wachs 16 dl., I Pfund MagÖel 4 dl., 1 Pfund Baumöel 6 dl., Ein Pfund Jnsliecht 4 dl.. Ein Hammen 4 dl., Ein Aichhorn I dl., Ein Marder Balg 1 ß. 2 dl., Ein Haasen 1 dl., 2 Billich I dl., Bäntl Vogel daran 4 zu raieten 6 dl., Ein hundert Kreusen 6 dl., Ein Tausend Wein steckhen 3 f;., Ei» Fuchs Balg 24 dl., Ein Wacht Belz 2 ß., Ein paar Filz shuch 8 dl.; Schafferey und Gaiß: @0 Einer ausserhalb der gewöhnlichen Mayrshafft halt, von hundert stnkh zu raiten Ein Pfund Pfenning Gült, Bestandc Kühe, auch ausser der Mayrhöff von jegli-chen Stukh Gült l ß. 2 dl., Miath Kuhe von einer 24 dl., welche Gestüelt haben von 10 stnkhen gülc 1 ß. ; Ochsen und Melck Vieh; So Einer außer der Mayeihöff auf den Alben halc, von 15 stucken Gült 1 Pf. Beshlicsslichen solle alle Behauffte über Land Gült, und Zinns, es seye frey eigen oder lehen, und als Meüt, um-geld ') holz, Zinns oder Zehend, Aichlkösten, Wald und Koll Zinns, Hammer merk geld, und um anderen Bestand, übershnff der Mühlen, über eines Haus nothdürfften, Pürk-rechten, 1 2) Landgerichte»'«, Alben Wissdienst, Gereitter 3) oder Reitter, Waidgeld, Vogteyen, See, Fishwasser, und alles anderes nicht ausgeschlossen, davon Einer Jährlich Zinns, und bisher noch in die Anlaagen nicht angesetzt, allein unter den baaren Geld 12 Shilling Pfenning für ein pfund Pfenning geldts in Herren Anschlag gerechner; darinen seynd ausgeschlossen die Maürhöff mit ihren Bau, Ein Alben fahrt, so über eine zum Mayrhoff mit genohmen werden solle, Wiesen Akhern und Gründen, die mit ZinnS trage», sollen frey und uneingelegt bleiben, samt den Fish-wassern, hausgraben und Cinsizen, die einer selbst in sein hauß von Haus ausbraucht, und nicht verlast, und darauf die 42 shilling Pfenning aus folgenden Ursachen angeshla-gen, und also solchen gänzlichen zu geleben, in jedem land samt allen Wein, gerreyd n Kuchl diensten u Zechenden, ivie hievor verzeichnet einzulegen durch offen generale verkündet u ausgeschrieben werden. Und sonderlichen nach dem eigentlich u lauter durch die 5 Erbland und fürstl. Graffschaft Görz Ausschuß und Gesandten, das zwischen den thcillen hievor in Eingang angezogen , bisher ein Mißverstand, und in beschloß befunden worden, das die 2 land Österreich unter und ob der Enns, die über land und burgrechr nicht zu steuern, und dem acht jederzeit aus ihren eigenen Sackhln neben andern versteürer, und doch die 3 Fürstenthumb Steyer, Karnlhen, und Crain ihres theils. wie fürkumen, alle über land und bnrgrecht, neben den behaufften Güettern zu steüern gehabt, das darauf bei allen erneuten 5 Erblanden und Graffschafft Görz unter den baaren Geld, wie hievor eigentlich Vermelt 12 shilling Pfenning für Ei» Pfund Pfenning gülr, das Pfund pr. 60 kr. oder 15 batzen zu mitten in die Gült buecher einge- 1) Außer von Getränken, insbesondere bei Einzelnausschank. (In manchen Gcgc »den überhaupt eine jede Auflage und Ab gäbe. 2) Birkrcchten, Gchöstsrechtc, (Birk- Kirchspiel, auch Hof oder Gehöft.) 3) Holzmarken, Waldmarknngen. legt, welche aber die Steuer auf den überlanden und burg-recht gründen mit hat, der soll aus eigenen Sackhl 2 pfund Pfenning, für ein Pfund Pfenning geldes einlegen und Versteüern. Und was so in Wein, Getreyd, bergrechten, und Zechenden auch allen Kuchl diensten, über derselben gemässigte» Tax & Pfund per Pfund gereich und hieirnt die Austhei-lung gänzlichen ab seyn solle. Und dieweil sich dan der gedachten 5 N. Delhis, lands, und Fürstl. grafst. Görz gesandten, wie hievor angeregt, der strittigen und irrigen articul halben freünblichen und Nachbahrlichen Vergliche» Ist ferner der Norhdnrfc nach bey Ihnen von der Slädtlicher Vollziehung u richtigkeit wegen bedacht, daß in einer benante» Zeit die Einlaagen und Tax der gölten in jeden land particulariter und ordentlich erlegt werden. Auf das alsdann abgenohmen werden möge, was jedes landts Anschlag in einer Summa bringen, und wie hoch sich decselb lausten wird, also zu verstehen, daß Ein Jeder Landmann, wer er seye, geistlich oder weltlich, hoch oder uiederen Standes niemand wer Gült in dem N. Öesterr. Landen und Görz hat, ausgeschlossen seyn solle, sein Gült und Jährliches Einkommen, was er desselben hat v dato Eines halben JahrS ordentlich und particulariter bey Jeden land gefertigter und glavbwnrdig einlege». So das beshehen und eines Jeden Landmanns gült caxirr ist, alsdan in ein buch einzuschreiben, dan eben sollen auch die Städt und Markt neben u landleüth gülc mir ihre» darrhucn sonderlichen angezeigt 11 benennet werden. Daraus komen folgendts die landt Errinerung empfahen, was Jedes landts gült seyn u bringen wierdet, und künf-tiglichen die Anschläg und bewillizungen des ordentlicher be-schehen und gerhann werden mögen. Es solle auch ein land dem andern alSdan Summarie der Einlaagen eines jeden landts Viertl u Auskheilung nach wie vor gemelt zu AuSgang der halben Jahrs frist, so auf den Ersten Sonrag nach Trinitatis das ist den 27ttn Tag Maje künftiges 4Seen Jahrs seyn wird durch etlich perso-nen gefertigter und glaubwürdig überantworten, und ein Theilt dem andern dieselben zustellen, damit ein jedes land dieselben zu ihren Handen empfahen mögen. Wofern aber bey einen oder den anderen land, oder aber bey sonderen personen in den Einlaagen der gälten ein Unform befunden wurde, derselbe solle bey Jeden land-selbst verglichen, in richtigkeit und gleichheit gebracht werden. Weiler nachdem in dieser Ausshuß Shluffhandlüng der Rom. Kays. Mayst. zc. Unseren allergnädigsten Herrn auf das Kriegswesen 300.000 fl. Rheinisch bewilliget worden seyn, das derhalben ein Jedes Land seiner Gült nach wie sich solche nach dieser Vergleichung zuvor bestimmter Zeit des halben Jahr befünden wird sein gebührnuß darein reicher, u erlegen solle, wo sich aber ein angezeigter Land zu-samentragung des geldtS, und bezahluug einiger Mangel oder Abgang befunden wurde, so solle solcher Abgang in der gemein Von allen landen erstatt, und die bestimte Summa v 300000 Rheinisch vollkMentlich vollzogen werden. .Dan von rest fiber die beshehene bewillignng wie in der beshloß antworts lander *) begriffen pro 22 Jm fl. Rheinisch bleiben, sollen der Herr Obrist zc.Dcr 5 lonbe, Kriegs Rathe, so von Jedem land einer erlist und benetu, II liter-haubt, und andere befelchs leuch versoldc u uncerhalren werden. Was den befolbungen auf vorbemelc Kriegs.Rathe und unter haubtleuihe, Einen Kriegs Rath das inonalh 50 fl. Rheinisch, Einen haubtmann, so 100 geringe Pferd unter iihme hat soll gegeben werden 25 fl. Rheinisch, auf 200 Pferd 50 fl. Rheinisch, auf 300 : 75 fl. Rheinisch, und welcher eine mehrere Anzahl Pferd führet, und untergeben werden dem soll jederzeit der Gebühr nach, wie hur Vermeil , die besoldung darauf völlig folgen und wovon den landen, Landleuth zu Haubtleuth für genohmen wurden, die sollen sichs gleichfalls also daran begnügen lassen; doch demselben für die 2iuelänber neben vor bestimmter besoldung ein zimblich Ehr gelb von den landen zu geben zugelassen. Was aber die Fehndrich, und andere befelchsleuth belangen , damit solle durch den Herrn Obristen, Kriegs-Rä-the, und haubtleuth mit ihnen auf gebührlich weg und Gelegenheit zu Handel» seyn. Die besoldung auf die geringen Pferd soll in Massen, wie soliche durch Röm. König!. May. unsern allergnädigsten Herrn derselben gnädigsten benennung und erbiette» nach beschlossen und bestell wird; als nämlich das Monath auf eins 3 hungarisch ober 4 Rheinisch fl. zu 25 Batzen oder 60 kr. Bleiben, doch solle denen landleürhen, welche neben den gering en Pferden auch mit geringen Rüstungen dienen wollen, auf ein Pferd das Monath 6 Pf. Pfenning zu besoldung gereicht werden. Auch wirdet bedacht, als bisher in de» Musterungen und Bezahlungen Viel Unordnung und Vortheil geführt w or-den, solchen zu für keinen, das dem Haubt und Befehls-seuthen aufzulegen seye, nemblichen unter den geringen Pferd alle die so ihre eigene Haub haben, eS seyn rp Ungarn oder andere, eine jede persou nach ein ander, und sonderlich mit nahmen beschrieben, und monatlich auf ein Lag ordentlich gemustert, u also dem Obristen lederzeit eigentlich und mit Fleiß angezeiget werde dergleichen die Bezahlung soll auf die obgezehlten Nahmen und des Obristen und unter Haubtleuth, Kriegsherrn, und Musterherrn Verzeihen de» Muster Registern in derselben Beyseyn durch den geordneten Pfenningmeister selbst beshehen von wegen des Zuezugs von 100 pfund Geld ein gewiß Pfand zu halten, wie dann Bereiniget ist solle denen landen zu Hülf, und stalten von dem Rest der schätzung, und halben Gült, so weit sich solcher erst erstrebet, benantlich auf jedes Pferd das Monat 6 pfund Pfenning geben und gemittet werden. Dan was auf der Erblande Gesandten zu Besuchung des Reichs tagsaufgehen wirdet, das solle von dem alten erst der shatzung und halben Gült genehmen werden. In margine stehet diese 2 artieul seyn ob, weil solchen erst König!. May. neben den 50000 st. Rheinisch umerthännigst in Beschluss bewilliget worden ist, dieses Endtli'chen Beschluß u Einhelligen Vergleichung zu Gedächt-«uß und der 5 Erbland samt der Fürst!. Graffschafft Görz Vollziehung aller vor. begriffeneu articuln seyn 6 einhellige schrifften aufgericht, und mit etlichen Herrn aus dem Aus-schuß für sich selbst und anstatt der anderen Herrn und mit verwohnten Gesandten davor sie erbetten hiefür gedruckten Petlschaflen und verfertiget u eigen Nahmen und Handshrift unterschrieben, auch nochmals J-des landts und Graffshafft Görz Gesandten eine heim zu bringen , und darauf also endlichen zu verfahren u statt zu halten überantwortet worden. Das alleS und diese Verfertigung soll den landen und Graffshafft Görz, derselben Ständen, und Jeden sonderlichen über diese Vergleichung Keinen Eingang, Neuerung noch Gerechtigkeit gebahren , sondern gänzlich un nachtheilig ohne shaken, auch darmit Keinen land an seinen löbl. alten herkomen freyheyden u gebraüchen nichts benohmen seyn. Actum Wien» d Sten Tag des Monath December anno zc. ini 42steu Jahr. Beratshlag u austheilung in den Erblanden von wegen Haltung der geringen Pse,d. Die 2 land Oesterreich unter u ob der Enns sollen zu ihren gränizen halben theil der bewillignng nach in den Pferden aufnehmen, nemblich 2000 pferb dergleichen die anderen land den anderen halben theil und die Ein tausend Märtolosen sollen auf derselben Gräniz bleiben, derselben Musterung sollen v allen landen auf ein Tag beschehen, nemblichen an Jedes landts gränizen. Und wohin sie alsdan dem Hm. Obristen der nothdurfft nachgelegt werden, daselbst zu bleiben und gehorsam zu leisten. Die Bezahlung auf alle Pferd, Märtolosen, u was Störn. Königl. May. bewilliget ist, solle aus der Erbland u fürstl. Graffshaft Görz gemeinen Sakhl monathlich und zu quatember feiten , verricht u bezahlt werden, wie dan der Beschluß in derselben Vergleichung lauter, ausweis zu solcher Verrichtung und Bezahlung solle von den Landen ein general Zahlmeister, und Jederzeit in Feld bey dem Herrn Obristen seyn u Verbleiben. Doch wo sonder Ausgaaben sich in Jedes landts Nothdürffteu nach, wie dieses Verschiedenen Jahrs beshehen, zutrugen, davon solle auch gedachter der land general Zahlmeister ordentliche Raittung aufnehmen, damit er beschliesslichen n Vollkoinene Raittung Den landen namentlich thuen möge. Zu der Zusamen tragung Jedes landts gälten und endlicher Vergleichung aller land wie die aufgerichte Vergleichung vermag, und von wegen der land unrichtigen Posten, so in Raittung auSgestelt worden ist die Mallstadt hie zu wienn auf dem bestimtrn Tag auch in der Vergleichung gestelt, ffirgenomen und benennet werde». Und Einen Jeden land solle bevorstehen zu solchne Handlung und Vergleichung eine ob zwe Personen zu shiken. Philipp v Mangle Probst zu Herzogburg L. S. Wolffgang Abbt zu gersten L. 8. Reinbrecht Graf zu Türnstein u Herr zu Edersdoiff L. 8. Sigmund Ludwig Heer zu Pollheim L. 8. Johann v Herberstein Freyh. L. 8. Wolff v Peckheim L. 8. Bartlmee wrenner Dohmbherr zu Laybach L. 8. 93. Rust L. 8. Franz Glikhsperger L. 8-Michael Empacher L. 8. Hierommus » Ottoni L. 8. Hanns Walosen L. 8. Landtags - Proposition und Anrede an die Land - Stände in Cram, so gemacht und vorgetragen worden von Herrn Anton Joseph Grafen v. Auersperg, Landsfürsten Lommitzario. und Landshbtmann in Crain. Laybach den S. Vber 174S. Dieß ist der Titel eine# Bruchstückes im Manuscript, welche- ein interessantes Element zu einem Charakterbild jener Zeit liefert und das Jahr 1748 und 1749 den anderen öftere. Provinzen gegenüber als eine für K r a i n nicht ungünstige Epoche erscheine» laßt. Es lauter: Hechwürdigst -- Durchlauchtige Hochgeborne Fürsten, auch Hochwürdig, Hoch und Wohlgeborne, Wohl Edlgebohrne, Wohl Edl gestrenge, Ehren Vöst und Fürneme gesamte Geist -- und weltliche Herren Land Stande dieses Löbl. Her-zogthuin Crain. Es ist an deine, daß die allcrdurchlaüchtigste nnd Großmäch-tigste Frau Frau Maria Theresia von Gottes Gnaden Rom. Kaiserin, zu Hungarn und Böheim Königin, Erzherzog gilt zu Oesterreich, Herzogin zu Burgund, Steuer, Kärnthen und Crain , gefürstete Gräfin zu Habspurg, Flandern, Tyrcll, Görz imbGradišča, Vermählte Herzogin von Lothringen und Baar, und Großherzogin zu Toscana, Unsere allergnädigste Kai-senn , Königin , Erb Landes Fürstin und Frau Frau anheut den gewöhnlichen Landtag vor das Iaht 1749, Militär Jahr allergnädigst 'vstiinet, zu solchen Ende mich pro Commis-sario Höchst beliebigst ernennet, um denen gesamten chreü-gehsten ') Geist- und weltlichen Herren Land-Ständen die noch Niemahlen sich geeysene mißlichste Nothdurft nach anleitnng des übergebenden Credenlialis in mehrern vorzu-tra gen. E x L r a d i t u r Credential c. (Vos Dii eslis, et Excelsi omnes.) Wann Kay-ser, König, und Landsfürsten an Götter statt auch allhier zeitlich verehret werden müssen, so ist der Reine Gehorsamb die Erste verehrungsarih, durch welche der Unterthan die Heylsame gebiektungeii mit seinen unbedencklichen Gehsten Ja worth steinet. (Oinnis anima Potesta-tibus Snblimioribus Subdita est.) Es erfordert sogar die Untcrthanns pstichten gegen grausame Beherschern den geziemenden gehorsam, welche Ihre Unterthanen aus selbst Lieb, oder Geld Eyfer, als ein andern Galba, (Tacitus Lib. Hist), dan zu Vergrößerung eigener Kraft, Macht, und Herrlichkeit, als ein anberev Rohboam mit anlangen Bedrängen 1 2 3 4), welcher das gebenedeyte colds, so das Onus tributorum zu erringern per Majores Israel gebetten, an starr geisel mit pfeilstreich dieses zu schlagen sich geE yserr. 3) 1) trcngehorsamsten 2) Zlnlagcir— Aufiagcii. 3) bedrängten. 4) Eine Aeußerung, welche die unmittelbare Trennung des gesummten jüdischen Reiches tu das Reich Israel u. Juda zur unmite telbarcn Folge hatte. Die Aeltcsten der JO Summe Israels Wann demnach dieses der von oben an anbefohlene todte Gehorsamb mitführet, so ist der Gehorsam mehr dan lebhaft, wann Man jener Monarchin gehorchet, welche nach Ihrer zartesten gemüths Billigkeit, wie ein anderer Darius (Pint, iu apophlh. Imp ) die «»vorgegebene Tributa auf die halbscheide zu erringern bereitwillig wäre, welche auch von selbsten ohne Rath Alcamenis die Wohlfarth Ihrer Unterthanen, mehr dan sich selbst liebet, als ein anderer Vespasianus, Conservationem boni Public! alleinig vor äugen, und als ein anderer Caesar Augustus stetiS an gemüth hat, wie Allerhöchst dieselbe Militem Doniš, Populit m Annona et Cunctos dulcedine Otii zu erfreuen mittel ersinnen fönte, dieses aber ohne Einer aus denen Beinen haltenden erschröcklichen Kriegs-Macht unmöglich zu erschwingen : Opus Sunt opes . et Sine illis nihil fit., quod opus, daß gelb ist das Werk, und ohne Geld Macht man kein Werckh, welches Demosthenes in der Schmaragdischen *) Tafel Hermetis gelesen, nicht zweifelnd, es werdet in der threügehsten Land - Ständen Diemantenen gehorsam, rreü und Liebs - Eyfer-Buch von anbeginn der glorwürdigsten Oesterr. Regierung einen aleichen Beweifithum die ganze Welt lesen, Und dieselben die erfpieglende Richtschnur Nehmen , daß das durch den Feind völlig aufgeriebene Böhmen, das Mittleydigst hergeuohmene Mahren, das betrübte Überbleibsel von Schlesien , daß eben durch den Feind verheerte Ober-, und durch die annahende Feinds gefahr geangstigce Unter-Österreich Ihre unvergleichliche treu und dienst Eyfer Proben Rühmlichst bezeuget, und die weit wieder Ihre Kräften lauffende Landsfürstl. anfordei ringen gehst verwilliget, wo doch das shröcken Volle wehe: "Vivitur ex rapto, nee hospes ab hospite tutus, nec Socer a genero, alle diese Länder in der That erfahren, bis Löbl. Land - Stände in Gegentheil das von den Ewigen Gott gegebene tägliche Brod in süssen Frieden genossen, Ihr Hauß und Hof Acker, Wiesen und Weingebürg auS Obhut der zeitlichen göttlichen Mast. lmzerstört erhalten, und da Se. K. K. Majt. als ein starckmüthige Jndilh Viele Holofernes zu überwinden haben, seynd die threüe llnkerthanen, unter welchen dene treti Löblichen Land - Stände der Haubt Ruhm gebühret, das shwerd zu schärfen in der Pflicht, welches Sine Dena-rio Dei nicht beichehen kann, dauor *) Se. K- K. Maj. die Landes--Mütterlich mildeste Gesinnung, Landesfürstl. Gnad, dan K. K. Höchsten Schuz so gestalten versichern, hatten sich nach Salome's Tode zu Sichem versammelt, dem neuen Könige Rehabeam — Salomo's Sohne, zu huldigen, an ihrer Spitze der wegen einer Empörung gegen Salomo flüchtig gewesene königliche Beamte Jeroboam. Diese sprachen zu Rehabeam: Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht, erleichtere du es uns, so wollen wir dir uuterthäntg seyn. Rehabeam, der alten Räche Salomo's Ermahnung mißachtend, den jüngeren Freunden folgend, gab die empörende Antwort: Hat's euch mein Vater schwer gemacht, so will ich's Euch noch schwerer machen. Er hat euch mit Ruthen gepeitscht, ich will euch mit Geißeln züchtigen. 1) davor daß die Löbl. Land; Stände in den dießfälligen gehorsam ihre eigene Glückseeligkeit, nuzeu und Fromen reichlich fühlen werden. Ich aber Kaiser!. König!. Landessürstl. Commis-sarins denen Lobt. Land stände zu allen selbst beliebigen gefähligkeiten mit Angelegenheit und Nachdruck auf ein neues mich Ergebe. .... Vorstehende gelehrte, und in dem Tone der innigsten Ergebung gehaltenen Eröffnungsrede, worin unter andern der unglückliche Zustand der übrigen österreichischen Provinzen in einigen scharfen Zügen dargestellt, so wie die echt patriotische Hingebung der genannten Länder als Veranlass sung zur Appellation an die Leistungswilligkeit der Er ain. La n d stände benützt wird, konnte nicht hindern, daß diese und an ihrer Spitze der obgenannte Redner selbst, wenige Tage später (22. Novemblr 1748) auf Anlaß des herzustellenden zehnjährigen Recesses per 466.632 fl. 7 Er. einer Schrift das Dasein gaben, worin sie mit acten-mäßiger Berufung auf ihre (der Landstände) bewahrte Treue, auf die früheren Leiden deS Landes, auf die Schadlosoerschreibungen u. a. von Seite des Staates, nebst Ermäßigung des an ihr Vermögen gestellten Postulates auf 100.000 fl. zugleich Aufhebung der Vermögenssteuer, des S t ä m p e l p a p i e r s , — Karten — und Haar-v o n d r e a u f sch l a g e s, auch deren neu vorgeschlagenen „f u n do r um« verlangten. Das Actenstückschließet mit folgenden Worten, an welche sich die hier gleichfalls abgedruckten Graten anschließen: Eüer K. K. Mast. Erlauben denen getreüesten Landständen allergdgst: Nach dieser allerunterthgst. angeführten wahrhaft des Landesbeschaffenheit Ihre aller Devoteste Bewilligung auf dieses I749te Militär Jahr pro extra Or-dinario treu gehst, zu erklären, Nemblich über diesen Vorein Jährigen Landsbeitrag, Vorspan», Etappen, Reerou-tir - und Rimontirungs- einbueß auf Einmahl Hundert tausend Gulden gegen deme, daß Eüer K. K. Mast. die getreüesten Lands-Stände der Vermögen ©tester und all übrigen ettva Sub quocunque deraum titulo in Vorschein Kommender abgaaben allermildest zu entbinden geruhen werden; Im fahl aber diese threü gehste Erklärung und Bewilligung das allergdgste Gehör und Landsfürstl. geweh-rung wieder alles Verhoffen nicht erreichen sötte, wird es denen Geist - und weltlichen getreüesten Landständen Euer K. K. Maj. als Ihre allermildeste zugleich aber gerechtiste Landes Mutter anoch allerunterthgst allergehst zu bitten allerhuldreichist erlaubt seyn, baä Čontributionale oon betten Unterthanen durch die in Land aufgestelte CrayßHaupt-leüthe, ohne Entgelt des Landsfstl. aerarii, individualiter und gegen abzug der Oednussen, allergdgst eincaßireu zu lassen, damit der Staute Systemate, unter der Bürde seiner unerschwinglich belegten & Herrn gült fast zu Boden liegende gälten -- Inhaber doch der zweyten bürde des Verlags seines Unterthans, und so Vieler Oednussen, wie es Ebenfahls an die Deputation allda Sub hodierno gegeben worden, entübriget bleibe. Annebst zu beharrlich K. K. Landsfürstl. Huld und Gnaden Sie threü - ghste Stände sich allerunterthgst allergehst empfehlen. Sub Dato Laybach in wehrenden Landtag den 22ren 96er 1748 Eüer Allerunterthgst allot gehste N. Land Stände Anton Joseph graf v Auersperg Lands Haubtmann in Crain. Alexander graf v Auersperg Land Marchall. Schadloß Verschreibungen über die Laud - Tags Bewilligungen in Ordinariis et Extraordinariis Königs Maximiliani Sub Dato Jnspruck an St. Niclas Tag 1499. Item Sub dato Augspurg Mittwoch nach Jubilate anno 1504. ban Sub dato ypps den 17. Mai 1506. Item , Äostniz den 29. April 1507. Item Sub dalo Sterzingen ben 5. Jttnii 1509. Dan '?lugspurg den 5. April 1510. Item Sub dato Jnspruck ben 24ten Mai 1518. Erzherzogens Ferdinandi Sub dato Llugspurg ben liken Martii 1526. Königs Ferdinandi graz den 15ten Xber 1529. Item Sub dato Jnspruck ben 20ten Febr. 1552. Item, Prag den 7. April 1537. Item Sub dato Wien» den 17ten 1 Ober 1545 von 8 Jahre» zusamen. Item, Wienn bett 12ten Jenner 1546. Kaisers Ferdinandi Sub dato Regensburg den 6ten Martii 1557. Item Sub dalo Augspurg den 15teu Jenner 1559. Item Wienn den löten Jimii 1564. Erzherzogs Carls Wienn den 28ten April 1566. Item Gräz den 15ten April 1568. Dan Sub dato Wienn den 10ten Junii 1570. Item. Gräz den 13ten Febr. 1590 von 20 Jahre« zusamen. Erzherzogs Maximiliaui Sub dato gräz den löten Febr. 1595. zusamen von 4 Jahren. Erzherzogs Ferdinandi , graz den 28ten May 1597. Item Gräz den l2ten Martii 1606, von 8 Jahren. Dan Gräz den 19ten 86er 1608 von 2 Jahren. Item, gräz den ISten 86er 1610, auch von 2 Jahren. Item Gräz den töten Xber 1611. Item, Graz den Ilten Maii 1613. Item, Gräz den löten April 1616 von 3 Jahren, ban Laybach den Ilten 1 Ober 1616. Kaisers Ferdinandi 2 ,dl Wienn den 16ten Maii 1620 von 5 Jahren. Item Sub dalo Regeuspurg den 1 Sten Martii 1623 von 2 Jahren. Item Wienn den 18ten August! 1625. Dan Wienn den 20ten Julii 1624. Mehr Prag de» 24te» lOber 1627 von 3 Jahre». Item (ie dato Eberstorff de» löten 7ber 1628. Da» Sub dato Wslckherstsrf de» 21 Angusti 1629. Mehr Regenspurg de» 23te» 86er 1630. Da» Wie»» de» oOteti Julii 1633 ordinariis. Da» Wien» den l8te» Xber 1633 in Extra ordinariis. Item den letzten 96er 1635. in Ext. ord. Item Wien» de» 16ten Jenner 1636 in Extra ord. Kaisers Leopoldi Sub dato Wien» den lOten Inn» 1689 de aim is 1634, 1635, 1636, 1649 & 1650 in ordinariis. Item de eodcm dato de annis 1636, 1637, 1649 & 1650 in Ext. ord. Kaisers Ferdinandi III. Sub dato Prespurg den 14te» Jenner 1638 in ord. Item Prespurg den I3ten lOber anno 1638 in ord. et Extr. ord. Mehr Wie>in de» 18ten May 1640 in ord. et Extr. ord. Ilern Wien» de» ISteri Ober 1640 in ord. et Extr. ord. Item, Wien« den SOtfii 106er 1641 in ord. et Extr. ord. Item, Wien» de» 14ten Augusti 1642 in ord. et extr. ord. Item, Wien» den 20te» Jtmii 1643 in ord. et extr. ord. Dan Wien» den 26. 8der 1643. Mehr den 8ten Augusti 1644 in ord. et extr. ord. Item Wien» den 26te» Martii 1645 in ord. et extr. ord. Dan Linz den 17. 76er 1645 in ord. et extr. ord. Mehr Linz den 26ien Junii 1646 in ord. et extr. ord. Dan Prespurg de» 27. Ober 1646. Item Pilsen den 27ten Augusti 1647 in Extr. ord. cub Prag den 28ten 7ber 1647 in ordinariis. Ilern Linz den 12ten Julii 1648 in Extr. ord. und 3ten 76er 1748 in ord. Item Wien» den 20ten Junii 1651 in ord. und 27ten 96er 1651 in Extr. ord. Item Wien» de» letzten Martii 1662 (pro anno 1652) von Kaiser Leopolds in ordinariis, und Prag den 26ten Julii 1652 in extra ord. von Kaiser Ferdinando. Item Regenspurg den ölen April 1653 von Kaiser Ferdinand den 3ten in Extr. ord. und Wien den letzten Martii 1662 in ord. pro anno 1653 von Kaiser Leopold. Dan Schloß Eberstorff den 28mt 76er 1654 von Kaiser Ferdinando 3l;° in Ext. ord. und Wien» den letzten Martii 1662 in ord. von Kaiser Leopolde pro anno 1654. Mehr Schloß Eberstorff den 26ten Julii 1655 von Kaiser Ferdinando iu ext. ord. und Wien» den 26ten Xber 1655 , von Kaiser Leopoldo in ordinariis. Kaisers Leopoldi Sub dato Wien» de» 26ten Xber 1656 in ord. et Ext. ord. Item Prag den 26ten Xber 1657 in Ext. ord. et ord. Da» Wien» den 26ren Xber 1658 in ord. und letzten dito 1658 in Ext. ord. Item Wien» den 26ten Xber 1659 in ord. und letzten dito 1659 in Ext. ord. Item Wienn den 26ten Xber 1660 in Kot. ord. und 28 dito iu ord. Dan Wieuii den 28ten Xber 1661 in ord. und letzten dito in Extr. ord. Item Wienn den 12ken Jenner 1665 in ord. und 28ten dito 1688 in Extra ord. beyde pro anno 1663. Item, Wienn den 12ten Jenner 1665 in ord. und Schloß La.rcnburg den 18ken Maii 1665. in Ext. ord. pro anno 1664. Item , 3 n forties den 5 ten 8 b er 1665 in ord. utib Wienn den 31 ten Xber 1665 in Ext. ord. Item Wienn den 17ten 96er 1666 in ord. und 39 dito iu Extr. ord. Wienn den 2te» 86er 1667 in Ext. ord. und 24ten Xber 1667 iu ord. Item Wienn den 31ten 86er 1668 in ord. und 29tetn Xber 1668 in Extr. ord. Mehr Wienn den 28ten Jenner 1688 in ord. et ext. ord. pro anno 1669. Item Wienn den 14ten 96er 1670 in ord. und 28ten Jenner 1688 in Extr. ord, pro anno 1670. Item, Wienn den 31 ten Xber 1071 in ord. et Ext ord. Dan Wienu den 28ten Jenner 1688 in ord. et Ext. ord. pro anno 1672. Item, Wienn den 29ren Xber 1673 in ord. und Larenburg den 4ten Junii 1674 in Ext. ord. pro anno 1673. Mehr Wienn den 29ten Xber 1674 in Ext. ord. u. 29. Fcbr. 1675 in ord. pro anno 1674. Dan Wienn den 29ten Xber 1675 in ord. und 1 5ten Febr. 1676 in Extr. ord. pro anno 1675. Item Wienn den litten Jenner 1678 in Ext. ord. pro anno 1677. Item Prag den 29ten 96er 1679 in Ext. ord. pro anno 1679. Mehr Wienn den----------anno I684 und 20ten Martii. 1688 wegen der türken Steuer pro anno 1684. Item Wienn den lOten Junii 1689 in ord. pro anno 1689. Dan Wien den 19teti 85er 1690 in ord. und 18ten Xber 1690 in Dxt. ord. Item Wienn deu 7ten Februar 1692 iu ord. und 29ten Xber 1692 in Ext. ord. pro anno 1691. Item Wienn den 17. Julii 1693 iu ord. pro anno 1693. Dan Wienn den 25ten Jenner 1696 in Ext. ord. pro anno 1694. Mehr Wienn ben sOteii Febr. 1696 in ord. et Ext. ord. pro anno 1695. Dan Wienn den 30ten Jnlii 1701 wegen auf 12 Jahr-lang bewilligten 9 I/in f. Kaisers Joseph Suh dato Wien» de» IStcn Augusti 1707 in Ext. ord. pro anno 1707. Kaisers Carl beS Sechste» Sub dato Wien» den 14tcn 8bei' 1724 ab anno 1708 bis? inclusive 1724 in ord. et Ext. ord. Item Wien» bei, 20ten 7der 1727 in Ext. ord. von 1725 bist 1727 inclusive. A) Confirmations Diploma weibl. Sr. K. K. M. Leopold! so auch in der Landshl. ju finden. B) Extractus ex Confirmatione Carolina. €) Diploma Friderici und resptve Wappen Verbesserung des Lands. D) Ist die Vorstehende Beylaag ober Specification der Schadloßhaltungen. E) Schadloß -- Verschreibung Carol! sexti F) Ejusdem reversales tempore homagii loco prae-standi Juramenti. ') Das ganze Aktenstück (dessen Titel: Erklär - und Be-wiüigunggberrcht deren in Landtag Versammelten geist - u. weltlichen Ständen, der Sub dato Laybach den 22ten Ober 1748 unmikcelbahr naher Hof u. au die R. Deputation allda erlassen worden 1 2) bietet Stoff zu Betrachtungen über die Verhältniße der Landstände zu den übrigen Landbewoh-siern. Besonderes historisches Interesse gewährt selbst die Ver gleichung dieses Aktenstückes mir dem vorigen. Kürnthens - Erbhuldigung im Mittel - Alter. ( von Carl P r c n n c r. ) Es ist dem menschlichen Geiste eigen, wenn wir uns mit der Geschichte der Völker beschäftigen, besonders gerne bei de» Sitten und Gebräuchen unserer Altvordern — Vorzüge sich aber bei jenen zu verweilen, welche sich aus den grauesten Zeiten unserer Vorwelt bis auf die gegenwärtige Zeit erhalten haben. Unter diese gehört jene sonderbare Feierlichkeit, mit welcher die Herzoge von Kärnten, zu welchem Lande auch in der Vorzeit der obere Theil unseres Heimatlandes Krain gehörte, sich einst von ihren Untergebenen am Zollfelde im Angesichte der uralten Marien - Wallfahrtskirche Maria Saal huldigen ließen, und welche Feierlichkeit noch Ferdinand II. vornahm. Einst mit Kärnten einem Landesherr» huldigend, wird es den Krainer» nicht unlieb seyn, die Geschichte jeneb steinernen Sitzes zu lesen, welchen sie als Reisende am Zoll-felde im benachbarten Kärnten unweit der Straße erblicken. 1) Von A — F sind zum Theil Berufungen auf andere Verdienste der Landstände. 2) Herzogthum Crain Landständ. Erklär, n. Bewilligung über die Landesfürstlichkn Postulata 22. Ober 1748. Item Landtags-propositiones ddo. 9. 7ber 1748 — führt die Nr. 8. Ein Jahrtausend ist über diese» Stein, das Denkmal landesfürstlicher Frömmigkeit hinweg gestrichen, und noch erbaut uns die fromme Sage seines Entstehens. Die ältere E r b h u I d i g u n g i n Kärnten. Nach dem Falle Thassilos II., des Baiern Herzoges, der sich nach des letzten karantanischen Fürsten Waldung Tode, -—des verwais ten Fürstenstuhles bemächtigte, und auf diese» Stuhl seinen Sohn Theodor III. setzte; dafür von Carl betn Großen nach verwirktem, jedoch geschenktem Leben, — da er Carin den geleisteten Vasallen Eid gebrochen, — mit seinem Sohne Theodor in ein Kloster gesteckt tout be, sohin den Fürstenpurpur mit der Mönchs-Kutte veitauschen mußte, erhob Carl den frommen fränkischen Grafen Ingw o, welcher eigentlich Domitian, auf den karantanischen Herzogsstuhl. Die Ursache dieser Erhebung Jngwo's war seine besondere Tapferkeit und erwie-lene Treue, mit welcher er gegen die von Thafsilo herbeigerufenen Hunne»*) käntpfte, und wofür ihn Car! mit der herzoglichen Würde in Karantanien belohnte, da Jng-wo auch ein eifriger Christ war — der Adel des karantanischen Herzogthums, zu welchem damals auch der obere Theil unseres Vaterlandes gehörte — aber damals noch dem Götzendienste anhing. Jngwo edel und tugendhaft,, werth auf einem Fürstenstuhle zu sitzen, war ein treuer Vasalle seines großen Kaisers, und als solcher bemüht, bei seinen Unterthanen das Christenthum und dadurch die Sittlichkeit und Cultur einzuführen, sohin ganz im Sinne seines kaiserlichen LehenS-herrn zu handeln. Die Salzburger Bischöfe boten als geistliche Oberhirten d«S Landes zu diesem Geschäfte bereitwillig die Hand, und der heil. Vlrgilius war einer der thätigsten dieser geistlichen Vorsteher. Es verdient als ein sonderbares Ergebniß hier bemerkt zu werden, daß, int Gegensatze mit andern Ländern, sich in Karantanien das Christenthum unter der niederen Classe schnell ausbreitete, während die Großen es unter ihrer Würde finden wollten, sich dem Glauben ati einen Gekreuzigten zu unterwerfen, und daher dem Götzendienste beharrlich anhingen. Jngwo, von Sachsens Beispiel abgeschreckt und von sanfter Gemüthsart, konnte sich nicht entschließen, das Be-kehrungsgeschäft bei seinen heidnischen Großen mit dem Schrecken zu beginnen, sondern wollte seinen unerschütterlichen heilsamen Vorsatz nach dem Vorbilde des göttlichen Meisters ausführen. Die Gelegenheit dazu ergab sich alsbald. Die Edlen und Großen des Herzogthums waren zu Karn bürg an Jngwo's Hofe erschienen, um ihm ihre Ehrfurcht zu bezeugen. Jngwo erachtete diesen Augenblick zur Ausführung seines Vorhabens für günstig. Er bot daher gegen die Versammelten alle feine Beredsamkeit, und so viel ihm sein glühender Eifer für das Heil seiner Unt- rgebenen eingab, auf, die Hartnäckigen zur Ablegung ihrer schädlichen Irrthümer zu vermögen. Allein seiner nachdrücklichen und eifrigen Be- *) Avarm, welche für einen Hunnmstamm gehalten wurden. niühungei, ungeachtet, konnte ihm sein Vorhabe» nur bei Wenigen gelingen, denn der überhaupt kriegerische Adel, an die nächtliche Verehrung seiner Götter unter tausendjährigen Eichen gewohnt, konnte nicht begreifen, daß ein Glaube, wie der christliche, der nur Sanftmuth und Frieden predige, sich mit der Tapferkeit und der kriegerischen Tugend eines unerschrockenen Kämpen vertragen könne, welcher seinen Ruhm und Ehre nur im Kriege und Siege suche, und wie ein Gott verehrt werden könne, der den Tod der Verbrecher starb. Derlei Aeußerungen betrübten das fromme Herz des Herzoges, und er überzeugte sich, daß er auf solche Art nicht zum Ziele kommen würde. Er entschloß sich daher, diesem hartnäckigen Sträuben auf anderen Wegen entgegen zu wirken, und die Hartnäckigen zu überzeugen, daß mit der Sanftmuth des Christenthums auch Tapferkeit und Muth ganz leicht vereinbarlich sey. Er war daher bemüht, Einzelne dieser Edlen durch besondere Wohlthaten, Auszeichnung und eingreifende Belehrung für den Glauben des Lhristeiilhums zu gewinnen. Er zeichnete die Bekehrten durch besondere Ehrenämter aus. Er zog bei jeder Gelegenheit diesen heidnischen Großen die chrrstlicheii Bürger und Bauern vor. Ja er hatte einst zu einem großen Festmahl mehrere Hunderte seiner minderen christlichen Untergebene» geladen, zu welchem er persönlich erschienen war, und zwar in Begleitung der bekehrten Großen und im vollen herzoglichen Schmucke. Er ließ diese Ge-ladenen auf das köstlichste bewirthen, gleichzeitig ließ er die heidnisch gebliebenen Vornehme» zu sich entbieten, und diesen wurde eine besondere Tafel in einer bedeutenden Entfernung von der obigen Festtafel hergerichtet. Während die Bauern und Bürger eine herzogliche Kost genossen, ließ er den Tisch der heidnischen Großen mit schlechten gemeinen Speisen besetzen, und einen sauern Wein in irdenen Krügen geben. Durch diese schimpfliche Zurücksetzung gereizt, ließen diese den Herzog befragen, warum er ihnen einen solchen Schimpf anthue. Der Herzog ließ ihnen bedeuten: Jene, welche in herrlichen Palästen und Burgen wohnen, wären nie so rein wie Jene, die auf dem Lande in Hütten sich be-sinden. Jene einfache» und schlichten Bauern, welche er vor ihnen auszeichne, wären durch das Bad der heil. Taufe gereinigek, sohin rein und schön. Die Mächtigen und Großen aber, die ihren unflätigen Götzen anhängen, wären unrein und schwarz. Er könne sie in diesem llnrath nichr sehen, und aus dieser Ursache habe er auch bei diesem Festmahl diesen auffallende» Unterschied zu machen sich entschlossen. Diese, die Scham und das Ehrgefühl der Großen im vollen Maße ansprechende Aeußerung des ereiferten Herzogs, unterstützt von einer gemüthvollen Zusprache voll heiliger Salbung des Salzburger Bischofs Arno, auf dessen Einrathen Ing wo dieses Festmahl bereitete, ergriffen die abgöttischen Adelichen so sehr, daß Viele derselben ihrem Götzendienste entsagten und den christliche» Glauben annahmen Der weitere Eiser der Salzburger Priesterschafk vollendete, was Jngwo mit so vielen Hindernissen begann, und in wenigen Jahren sah Jngwo seine vielfältigen Bemühungen mit so günstigem Erfolge gekrönt, daß der Götzendienst aus seinem großen Herzogthume gänzlich ausgerottet wurde. Zum fortwährenden Andenken an diese merkwürdige Begebenheit und auf das so glückliche Ereigniß, daß der Bauernstand zuerst die christliche Religion angenommen, zur Auszeichnung dieses Standes, und zur festem Knüpfung wech-! selseitiger Treue zwischen ihm und seinen neubekehrten Untergebenen, beschloß Jngwo die feierliche Einführung einer Investitur oder Huldigung, bei ivelcher künftighin jeder neu eintretende Herzog von Kärnten die Investitur aus den i Händen eines Bauers zu empfangen habe. Er selbst unterzog sich dieser Feierlichkeit, zu deren Behufe er befahl, daß j bei seinem herzoglichen Sitze zu Karnburg (ein Paar Stunden außer der gegenwärtigen Hauptstadt Klagenfurt) ein runder steinerner Tisch, und auf dem Zollfelde oder Saalfelde in der Ebene, unter der uralten Wallfahrtskirche Ma-!ria-Saal aus Stein der Herzogsstuhl hergestellt werde, s Dieser Stuhl besteht noch dortselbst, aus drei breiten behauenen Steinen zusammengesetzt, wovon der mittlere, als :ber bedeutend größere, in der Mitte aufgestellt ist, die deichen anderen an seiner breiten Seite angebracht, auf jeder l Seite Sitze bilden. Dieser Herzogstuhl ist als ei» ehrwürdiges Denkmal der Vorzeit von den für alles vaterländisch Alterkhümliche und Merkwürdige heiß erglühten Herren Ständen Kärntens mit möglichster Schonung restaurirt, und zur bessern Verwahrung vor muthwillige» Beschädigungen mit einem eisernen Gitter umgeben worden. Der Spiegel der Zukunft. *) f Bon 3oba nn Schubitz.) »Laß mich mein« Zukunft wissen, Meines Lebens Gang und Ziel ! Schaffe Licht in Finsternissen, Sage, welches Loos mir fiel ! Nicht bezähm' ich mehr des Busens Ungestümen Herzensschlag; Zeige mir das Bild Medusens, Oder einen gold'nen Tag!" »Bin ich gleich ans nied'rem Stamme, Strebet höher doch mein Sinn; Uncergeh'n soll nicht mein Name, Meine Kraft bewahret ihn. Mit dem Schicksal möcht' ich rechten, Daß ich nicht ein Königssohn; Doch, bei allen Höllenmächten , WaS nicht ist, wird einmal schon.« *) Nach einer heimischen Sage. — Der Herr Verfasser würbe die Redaction durch Einsendung einiger einschlägigen Notizen verbinden, sey es über die Volksweise, de» Umfang der Sage oder andere Verhältnisse. 4L------ »Ärätije gab' es zu gewinnen, Und ich streckt' die Hand nicht auS! Zu des Nachruhms Tempelzinnen Ging' ich nicht vom Vaterhaus! Nein, ich will mich stark umgürten, Will empor aus Nacht und Staub; Achte nicht der Liebe Myrthen, Aber wohl des Lorbers Laub.« »So becret' ich deine Schwelle, Schicksalsvolle Zauberin. Zeige mir der Nachwelt Stelle, Wo auch ich ein Halbgott bin. Du sollst mich gewappnet finden, Nur die Zukunft offne mir; Willst du Unheil auch verkünden, Ich bin auch ein Mann dafür!« Also ruft der riesengroße Bogomir zur Höll' hinein, Wo D o u g a n a' S Felscolosse Ragend ew'gen Einsturz dräun. Wird das Herz nicht stärker pochen, Fassen Schauer nicht den Leib? Sieh, da liegt auf Todtenknochen Ein gespenstisch Zauberweib. Schweigend hört sie sein Begehren, Führt ihn schweigend mit sich fort. »Wird es aber lange ivähren?« Bald sind sie am rechten Ort. Keiner Sonne gold'ne Strahlen, Keiner Stimme Ruf und Laut; Bleiche Schallenchöre wallen, Wo ein ewig Dunkel graut. Und vor seinen ahnungsvollen Blicken zeigt ein Spiegel sich. Dumpfe Donner hört er rolle», Blitze zischen fürchterlich. Aber plötzlich wird es stille; Bietet was der Spiegel dar? Ja! Im drängenden Gewiihle Nah'» Gestalten, Schaar auf Schaar. »Ha, was seh' ich! Eine Krone? Jst's nicht Täuschung, ist's kein Traum! Mich dabei auf einem Throne! Geb' ich der Weissagung Raum? Ringsum Volk; wie ungeheuer Wogt die Menge dort und hier! Mehr noch! Helle Freudenfeuer, — Rede , gilt' das Alles mir?« Stumm und schweigend aus der Höhle Führet ihn die Priesterin; An des schwarzen Abgrunds Schwelle Fließet sie in Luft dahin. »Dank dir, stumme Zauberschwester, Mehr verlang' ich jetzo nicht; Kühner blick' ich doch und fester Den Gefahren in's Gesicht.« »Also König! Laßt sich hören. Zaud're nur nicht , o Geschick! Wird es aber lange währen, Eil' ich voraus meinem Glück. Wußt' ich's doch, die Schilfrohrhütle Ist für meinen Muth zu klein; Höher lenk' ich jetzt die Schritte, Ein Gekrönter werd' ich seyn.« Welchen Weg er eingeschlagen, Welche Bahn er wohl betrat? Schrecklich, schrecklich ist's zu sagen: Der Verbrechen finstern Pfad! Mit des Raubes wilden Horden Trat er in Genossenschaft, Ist ihr blurig Haupt geworden, Als erprobt an Muth und Kraft. Alle Schranken möcht' er brechen, Häufet Raub und bluc'gen Mord; Von Verbrechen zu Verbrechen Reiß't die Raserei ihn fort. Endlich führt er seine Schaaren Von der Save Heimacstrand Zn den Berge» der Bulgaren Als ein großer Fenerbrand. 2)ort: ereilt' ihn doch die Stunde, Oeffnet sich des Abgrund's Schooß. Harr' er gleich die Höll' im Bunde, Ist — Gefangenschaft sein Loos. Und es wird der Spruch berathen, Und das Schreckensurtheil hört: Unerhörte Frevelthaten, Auch die Strafe unerhört! Sturmwindähnlich hört er's brausen In die finst're Kerkernacht; Ihn durchzuckt ein kaltes Grausen, Wie vor einer höher» Macht. »Sollt' es wahr seyn? Sollte lügen Jener Priesterin Gesicht? Mich des Schicksals Spruch betriegen — Aufrecht! Noch verzweif!' ich nicht.« Horch! Da donnert's vor bem Kerker, Weit auf gähnt das eh'rne Thor. Und im Busen pocht's ihm stärker, Und er hält sich kaum empor. In geschloss'ner Kriegermitte Führt man ihn zur Stadt hinaus. Wie so wankend seine Schritte — Nun ist Alles, Alles aus! „Fällt mir, wie ein Todtenschleier Jetzt vom Auge fast herab; In die Ferne blick' ich freier, Schaue doch nur in ein Grab." In bem Dunkel eines Thales Hält der lange Krieger Zug; Schnell im Glanz des Morgenstrahles Eilt für ihn der Stunden Flug. Welches Schrecklich, welch' Erstarren! Aus den Wangen weicht das Blut. Wer hat Aehnliches erfahren? Wen verließe nicht der Muth? Nicht den Augen kann er trauen, Treibt die Hölle ihren Spott? Unwillkürlich muß er schauen, Daß ein Richter, daß ein Gott. In des Volkes weiten Kreisen Flammt ein Feuer himmelwärts; Drüber steht ein Stuhl von Eisen, Und dabei die Kron' von Erz. Und daneben Henkersknechte, Blutig roth im Flammenschein _____ D ihr em'gen Himmelsmächte, Trifft die Prophezeihung ein? »Ha, nun seh' ich deine Tücke, Schadenfroher Zaubergeist, Der mich, statt zum Sonnenglücke, In den Flammenabgrnnd reißt! Wehe, wehe, daß vermessen Deinem Trugbild ich geglaubt, Eine Krone zu erpressen Auf mein fluchbclad'nes Haupt!" »Jetzt wird Alles wohl vollendet, Was ich einst im Spiegel sah: Ein Kron' ist mir gefpendet, Auch der Krönung Fest ist da. Teuflisch ist sie ausgesonnen Dieser Marter Höllenpein: Auf dem Feuerstuhl zu thronen , Und mit Glut gekrönt zu seyn!« Und es faßt den Kronenjäger Dorr ein heißer Eisenthron, Heller wird und immer reger, Auch die Glut der Eisenkron'. Wie es auf ihm flammt und knistert, Wie es unter ihm so brennt! lind die Sonne glüht verdüstert Am umdampften Firmament. Schrecklich ist es eingetroffen, Was die Nachtunholdin sprach: Ja, die Hölle wurde offen, Und des Trug's Gespenst ward wach. Unglückselig, der verwegen Zu des Schicksals Rädern tritt; Stürmisch rollen sie entgegen, Reißen ihn im Umschwung mit. Diplom ataritmi Carnlollcum. B e ts e r s, ausgefertiget bei L a k a nt Tage des heil. Geor (oder Goar) 1 2 5 8, wodurch sich Wilhelm de Scherfenberg verbindlich erklärt, die von ihm vom Nicolaus de iteitersberch um 40 Mark Aguilejer Münze als Pfand erhaltenen Besitzungen bei Tel-sach in der March — wenn ihm hievon am nächsten Geburtsfeste Mariä 20 Mark, die andern 20 Mark aber am Tage des l). Geor ausgezahlt werden, mit allen ihm hieran zuständigen Reckten dem Conrad, Bischöfe von Freisin-gen, abzutreten. Ego Willialmus de Scherfenberg (ch) teslimonio praesentimn nolam facio universis tarn praesentibus, quam futuris, quod Vcnerabilis Pater Dominus noster Chunradus Frisingeusis Electus-------possessiones apud Telsacum in Marchia sitas cum omnibus-------- -------pro XL.-------------Aquilegiensis monetae —------------------------pro quibns_________Nico- lauin de lteitersberch pro fidejuss---— obligavit, quod, praelibatas XX. Marcas novorum denariorum mihi in proximo venturo Sanctae Mariae Virginis Na-tivitatis festo persolvat; residuas vero XX. Marcas veterum denariorum idem Dominus Electus mihi per-solvit eodern die, dum heati Georii festum celebratur, de qua lidejussione et persolulione mihi facta conten-tus ipsarum tractatum gratum et ratnm liabui, et propter hoc mernoratas possessiones apud Telsacum sitas in manus Domini Electi publice et libere resti-tiii et resignavi omni obligaliouis titulo reuuutians in possessionibus ante diesis, et promi ttens firmi ter at- que landaus, quod si qua instrumenta eujuscunque tenoris exislerent, liaberem super praefalis possessionibus mihi quondam obligatis, ilia restituerem ip si Domino Electo, vel cujus certo Nuntio, omni occasions postposita et semota. In cujus rei testimonium praesentem paginam tarn testibus , qui huic tractalui interfuerant, quam mei sigiili pendentis munimine ro-iboravi. Testes autem sunt isti, videlicet Dominus Fridericus de Montalbano Ardacensis Ecclesiae Prae-positus, Franco Comes Illustris Regis Ungarorum Nuntius super praesenti uegotio specialiter ab ipso Rege ad me destinatus. In super II. Vertingus C. de Gebolspach, Chunradus de Reitersperch, Wernherus, Chunradus, Jacobus Reblinus, Wilhelmus de Lok-Magister Heinricus Decauus Ecclesiae 8. Andrae de Frisinga et Magister Heinricus Notarius. Acta sunt haec apud Lok. Anno Domini M.CC.LVIIII. In-dictione II in die beati Georii. fDiplom. Freising.) Meichelbek. Urkunde, ausgefertiget im Sch l 0 sse Welfspetch am 7. Juli 1258, gemäß welcher der kranke Heinrich von WeIs s perch, zu Gunsten der bischöflichen Kirche von Freisingen, auf alle ihm von Albert, vormaligem Grasen von Tirol, für ein Darlehen von 40 Mark, auf die Besitzungen in Waln und deren Zugehör eingeräumten Pfandrechte verzichtet. In nomine Pat, is et lllii et Spiritus Saneti Amen. Ego Heinric. de Welfspereh notum facio tarn praesen-tibus quam futuris, quod in lecto egritudinis, dum viderem mortis mihi periculum imminere volens ob hoc saluti anime mee providere felicitcr, Ecclesie in ipsius anime mee remedium omnes possessiones in Wahr, et duas curias, in quibus resident homines et coloni, qui vulgariter Hellen nuncupantur, alque di-midiam huobam, quam tenuit Altmannus de Ligo (e) de cum omnibus attinentiis cultis et incultis, pra-tis, paludibus pascuis, exitibus aquarum, et generaliter cum universis, quae prefatis in Waln possessio-nibns et curiis attinere dinoscuutur, absolute et libere sine coactione qualibet resignavi, et restitui Ecclesie Frisingensi, renuncians omni juri et action! cujus übet impetitionis, que mihi vel meis heredibus cornpetere videbatur in illis XL. Marcis, quas supra memoratis prediis et possessionibus causa inutui Domino AI. quondam nobili Comiti Tyrolensi tradidi et donavi, Renuntiavi etiam omni juri feodali, quod idem Comes mihi postmodum contulit super possessionibus preli-batis. In cujus mee resignation is, renuntiationis et donationis perenne testimonium presentem paginam conscribi feci, et jussi mei pendentis sigilli mnnimine roborari. Acta sunt hec in Castro Welfspereh anno Domini M.CC.LVIII. Indictione II. VIII. ldus Julii pre-sentibus testibus subnotatis, videlicet Chuurado Ca-nonico Iticinensi, Ulrico Capellano Sororum Sacerdo-libus. Rudigero de Nyderndorf, Wlfingo de Gellen, Alberone dieto Chalwe, Heinrico de Vessingen militi-bus, Richprando Scriba et Marquardo Canonico Yticin. (Diplom. Freising.) Meichelbek. VERZEICHNIS» d e v vom historischen Vereine für Srnin erworbenen Gegenstände Nr. 59. Vom Herrn Johann Dornik, Pfarrvi-cä r zu St. Gotthard bei Troja na, folgende zwei daselbst ausgegrabene Münze» aus Kupfer: a) Vom Kaiser Gordianus III. Pius etc. Imp. Gordia nus Pius Fel. Aug. Dessen belorberter Kops. Rex. Virtus Anglisti. Der auf einem Schilde sitzende Kaiser, eine Lanze in der linken Hand haltend, wird von der rückwärts stehenden Siegesgöttin gekrönt, vor ihm ein Soldat, darneben zwei Standarten. Unten S. C. b) Ein Zwölftel - Venetianer - Scüdo vom Dogen Aloys Cantarenus. (1676 — 1684.) Nr. 60. Durch Ankauf: Di« Baudenkmäler aller Völker der Erde, in getreuen Abbildungen dargestellt, und mit Hindeutung auf ihre Entstehung , Bestimmung und geschichtliche Bedeutung geschildert. Herausgegeben von Dr. Heinrich Berghaus, Professor in Berlin, und Director der geogr. Ku nstschule in Potsdam. — Brüssel und Leipzig bei Carl Muguart, 36 Lieferungen in zwei Banden mit vielen Illustrationen im Tept und 150 sehr sauber in Tondruck ausgeführten Platten. Nr. 61. Von der g ele h rten Estnischen G esel l-sch oft zu Dorpat: a) Verhandlungen der gelehrten Estnischen Gesellschaft zu Dorpat. Zweiter Band, drittes Heft. 8. Dorpat 1850. b) Ein Heft zur Erinnerung an August Heinrich Hansen, Doctor, Lehrer der historischen Wissenschaften am Gymnasium und an der Universität zu Dorpat, gest. am 3. Mai 1849. 8. Dorpat, 1849. Nr. 62. Vom löbl. v o i g t lä n d i scheu alterthumsforschenden Vereine in Hohenleuben: 22ster, 23ster und 24 Jahresbericht dieses Vereines. Herausgegeben von Friedrich Alberti, Pfarrer zu Hohenleuben, Secretär diese« Vereines 2c. 8. Gera 1850. Von der Direction des historischen Vereines sür Ärain. Laibach den 31. December 1850. Druck von Jgn. v. Äleinmayr SS Fedor Bamberg in Laibach.