Kamstag ______den 4. Mai 1839. I l I u r i e n. ^ alb ach, am 1. Mai. Dem Vernehmen nach ist der Haupttreffer der Herrschaft Neudegg einem Ungarn zugefallen. Herr Gabriel Farkas, Fiscal beim Grafen Elz, soll das Gut oder 200,000 fi. gewonnen haben. Sch ifffahrt in Trieft: Am 21. April. Constantinopel: Et. Nicolo. Pano, Griech., in 4a Tagen, mit Baumwolle und a. W. Am 25. dito. Sunde rland: Theodore, Pile, Eng!., in 52 Tagen, mit Steuikohlen. Amsterdam: EengShindh«it> Iasky, Holland., in 5^ Tagen, mit Zucker. Odessa und Constantinopel: Zar Dllffa,,, Mersa, Oester., in «4 Tagen, mit Weizen. Am 24. dito. Prtvesa: Giuliano, Muisan, Oester., in,»Tagt«, mlt Vlutegeln. Eavalla: Pautaleone, Lefteri, Griech.. iu 2k Tagen. mit Blutegeln. Zante und Cephalonia: Bella Tercsina, Scarpa. Oester., in Zu Tagen, mit Seife. Smyrna: Antonio, Radonicich, Oester., in «z Tagen, mit Baumwolle und a. W. Ttchajassi: St. Nicolo, Vanghelinaro, Griech., z» ,y Tagen, mit Baumwolle. Ni 0 Janeiro: Trcasurel, Lowrie. Engl., ln i25 Tagen, nnt Zucker und Kasseh. Scutari: Eu^enio ed Amalia Düse, Oester./in 7 Tagen, "lt türk. Korn. y. Am «5, dito. Venedig; Vlittisch Queen, Hooper, Enal., in » Tagen. mit Eisen. Canea: Madonna del Loretto, Bellinich. Oestcr., ln lt Tagen, mit Scife und a W Bordeaux: Corriere Triie Gebäude zu rettenj allein dieß ist nur eine geringe Verminderung des durch die Zerstörung dieses kostbaren Werks verursachten Schadens. — Zu gleicher Zeit begannen auch daselbst zwei alle aufgelassene Gruben einzusinken, wodurch die in der Nähe derselben angesiedelten Ortseinwohner in großen Schrecken, und um ihre Gebäude besorgt gemacht worden sind, um so mehr, da bereits die Scheuer eines derselben zerstört worden ist. (Siebbg. 33.) V e I 3 i e n. D«m Commerce Velge zufolge ist jetzt keine Red», mehr von dem Eintritts des Hrn. Lebeau in das Justizministerium. Hr. Liedts, Präsident des Tribunals von Antwerpen, soll jetzt die meisten Chan-cen für sich haben. Es heißt auch, daß in der Folge die auswärtigen Angelegenheiten, der' Handel und die Marine' ein n-euetz Departement bilden sollen: das Ministerium des Innern soll mit dem der öffentlichen' Arbeiten vereinigt werden. Die Regierung geht damit um, auf der Eisenbahn zwischen Löwen und Lüttich eine zweite Bahnlinie zum Transport der Waren anzulegen. (Ost.V.) Frankreich. Privatbriefen aus Paris vom l6. April zufolge erwartete man daselbst nun unverzüglich die Composition des neu?n Cabinets, und nannte als präsumtive Mitglieder desselben die HH. Soult, Vroglie, Guizot, Duchatel, Passy, Humann, Duperr« und Dufaure. Falls Hr. Passy ins Ministerium trete, werde wahrscheinlich Hr. Dupin zum Präsidenten der Deputirtenkammer durch dieselben Stimmen, welche Hrn. Passy ernannt haben, gewählt werden. Am l8. April circulirte in Paris folgende Mi, nisterliste: Soult, Präsidentschaft und Kriegsdepar-menl; Duc de Vroglie, auswärtige Angelegenheiten; Humann, Finanzeni Dupin, Justiz und Cultus,-Guizot, Inneresi Duchatel, Handel; Sauzet oder Teste, öffentlicher Unterricht; Admiral Jacob, Marin«. Am 20. April glaubte man in Paris allgemein an eine baldige Lösung der Ministerialkrisis in Folge der neuen, mit Hrn. Thiers^durch Vermittlung der HH. Dufaure und Vivien angeknüfren Unterhandlungen, und hoffte, basi der Monileur spätestens am Montag (22.) die Namen der neuen Minister bringen wurde. — Allein den neuesten Pariser Blättern vom 21.zufolge scheint sich alles wieder zerschlagen zuhaben» — Der Courriei Francais sagt: »Wir haben noch einmal das abgedroschene, das fatale Wort dics«r Krisis auszusprechen: Alles ist abgebrochen. Bekannt, lich hatte Hr. Passy dem Hrn. Thiers im Namen des Königs und mit Zustimmung des Marschalls (Soult) vorgeschlagen, in ein Ministerium des linken Centrums zu treten. Zwei Freunde des Hrn. Thiers, die sein Vertrauen besaßen, traten, mit Vollmacht z" unterhandeln, als Vermittler auf. In' ^'"ufe beS gestrigen Tages schienen die Sachen so weit vorgerückt, daß man bereits für Montag den offizielen Abschluß der ministeriellen Arrangements ankündigte: aber der Marschall hat solche Schwierigkeiten geschaffen, daß Hr. Vivien und Hr. Dufaure erklären zu müssen glaubten, daß sie die Unterhandlungen nicht weiter treiben könnten. Gestern Abends haben jenc ehren' werthen Deputirlen dem Hrn. Thiers die Art von Blankett zurückgestellt, das er ihnen anvertraut Halts. Die Combination scheint aufgegeben zu scyn. — Dießmal wird man wenigstens nicht sagen, daß die Prätentionen de,s Hrn. Thiers den Vruch herbeigeführt haben. Hr. Thiers ist den Conferenzen fremd geblieben. Er hat erst an dem Tage davon sprechen gehört, wo er sich dazu verstand, sie wieder anknüpfen zu lassen, und in dem Augenblicke, wo er vernimmt/ daß die Pourparlers aufgehört hatten. Man darf ihn deßhalb nicht tadeln, daß er seinen Feinden jeden Vorwand zur Vcr-läumdung benehmen wollte. — Was den Marschall betrifft, den man eine so seltsame Rolle spielen ließ, so müssen wir gestehen, daß seine Diktatur uns lästig zu werden ansängt. Es ist nun fast zwei Monate hcr, daß der alle Krieger mit den Vollmachten des Königs bekleidet ist; was 'hat er damit gemachti Ein uder kann die Schlappen zählcn, die er sich ««- 143 gezogen hat. Was will er ferneh!« damit machen? Wir befürchten, daß er es selbst nicht weiß. — Dem Marschall ist vielleicht nichts daran gelegen, der einen Meinung vorzugsweile vor der andern den Sieg bei der Negierung des Landes zu verschaffen. Aber wenn man sich nicht zum Repräsentanten einer Meinung macht, so läuft man große,Gefahr, der Agent einer Intrigue zu werden. Ist es mit dem Marschall dahin gekommen?« — Noch dei weitem schärfer äußert sich gegen den Marschall das Organ des Hrn. OdUon-Barroc. das Siccle,- es beschuldigt ihn, er habe Hrn. Thiers Bedingungen vorschreiben, ihm den Posten, der ihm im Conseil gebühre, anweisen, und ihm die Chefö der doctrinaire» Partei (Guizot und Duchatel) zu Collegen geben wollen. — Der Mtssager, der gleichfalls Hoffnungen auf eine baldige Entwicklung der Mmisteikrisis gesetzt hat, sagt in einem Nachtrag. Uchen Artikel vom 21. April, 2 Uhr Nachmittags: «In dcm Augenblicke, wo wir unser Blatt in die Presse gebcn, erfahren wir, daß die Hoffnungen, die wir gehegt hatten, die ministeriellen Combinationen «iner baldigen Lösung entgegcngeführt zu sehen, aber-Nials getäuscht sind. —Die looale Selbstverläugnung, wovon Hr. Thiers einen neuen Beweis gegeben l,atte, indem er den HH. Dufa-ure und Vivien das Geschäft überließ, die in seinem Namen angeknüpften Unterhandlungen zum Ziele zu führen, diese Selbst: vettäuginlng ist nutzlos geblieben. — Die verständige und eifrige Vermittlung der HH. Dufaure und Vivien ist an Prätentionen und Schwierigkeiten gescheitert, auf die man nicht gefaßt seyn konnte. — Diese Schwierigkeiten musscn, wie man uns versichert, größtentheils dem Hrn. Marschall Soult zur Last gelegt werden. — Im Angesicht« eines solchen Nesultals, das Jedermann beklagt, können wir bloß unser Leidwesen an den Tag legen, einen Zustand der Dinge, dcr zu gleicher ^eit dieWürde derReprässntatiu-Rcgierung und dieWohl-fahrt des LandcS gefährdet, verlängert zu sehen.« (Ost. V.) Spanien. Die allgemeine Zeitung enthält folgendes Schreiben ihres Korrespondenten aus Madrid vom l0. April: »Der Graf Luchana concenlrirt einen großen Theil seiner Truppen auf dem äußersten lin, kcn Flügc'l seiner Linie, woraus man schließt, daß kr die F^ts von Namales und Guriezo, die den Schlüssel zur Provinz Santander bilden, angreifen ^ k» Am a. gingen von Burgos ein großer Trans-port v^n Schießbcdürfmfsen für Artillerie und 27,000 Paar Schuhen zur Nordarmce ab, und 2UU0 Betten wurden in die Hospitäler von Ona und Medina ge. schickt, d,e zur Ausnahme von Verwundeten bestimmt sltid. — Der Graf d'Espana hat dcm Gcncralcom-mandanten von Oberanagomcn den Antrag gemacht, die gegenseitigen Gefangenen auszuwechseln. Dieser hat deßfallS ppc>i vi ciucr Al'thcillMg Vhrisnüos gL» schlage» worden seyn sollte, hat sich mcht l'cstaligt. Der" Ghnstnnsche Ocmlnandcmt von Cavinena, der dio Nachricht hin'von i'ach Saragossa gcschickl hatte, wal MisWcirt n^rdm. 144 Portugal. (Englische Courrier.) Lissabon, 8. April. Am ,6. d. M. feierte Dona Maria ihren 2l. Geburtstag, del welcher Gelegenheil ihr und ih' rem königlichen Gemahl Glückwünsche dargebracht wurden. — Die auf Baron Vomsins Resignation eingetretene ministerielle Krisis ist noch nicht zu Ende. Die Königinn wünscht wenigstens zwei ihrer bisherigen Minister, Sa da Vandeira und Manoel de Car-valho beizubehalten, und dieser Wunsch der Sou-veräninn scheint bis jetzt der Bildung eines neuen Cabinets hauptsächlich im Wege zu seyn. Viele glauben noch immer, die Königinn werde zu dcm kühlen Auskunftsmittel greifen, die Cortes auf einige Monate zu schließen, um zur Reorganisation ihrer Regierung Zeit zu gewinnen. (Allg. Z,) Großbritannien. Den letzten Nachrichten aus Malta zufolge hatte die Königinn-Witwe am Ostermontag ihre Rückreise nach England an Bord des Linienschiffs Hastings angetreten, und wollte Gibraltar Und Cadiz berühren. In den letzten Tagen ihres Aufenthalts hatte sie die Gemahlinn und die beiden Töchter eines tripolita-nischen Vey'S, die sich in Malta befanden, förmlich zu sich eingeladen und die erstere mit einer kostbaren goldenen Kette beschenkt. (Allg. Z.) Gsmanisches Reich. Nachrichten aus Constantin opel vom 10. April melden: „Der schwedische Ministerresidcnt, Va> ron von Troil, ist nach einer langwierigen Krankheit, während welcher er daS Uuglück halte, seine Gemahlinn zu verlieren, gestern Abends mit Tod abgegangen. — Am 6. d. M. ist Tahir Pascha von hier abgereist, um sich in seine Statthalterschaft Aidin zurückzubegeben. — Man ist nunmehr den Urhebern des beim Brande des Pforlenpallastes begangenen Dieb-siahls auf die Spur gekommen. Mehrere der entwendeten Juwelen Reuf Pascha's haben sich nämlich in den Händen zweier Perser zu Erserum. wohin sie über Trapezunt gekommen waren, vorgefunden. Dieselben wurden sofort verhaftet und hierher gebracht, und man hat bereits Untersuchungen eingeleitet, um auch die übrigen Thäter zu entdecken, und die noch fehlenden werthvollen Gegenstände wieder zu erlangen. —- Der öffentliche Gesundheitszustand ist fortwährend befriedigend." (Ost. B.) Vereinigte Ktaaten von Oarvamerika. Congreß und Regierung haden beschlossen, in der Gränzfrage keinen außerordentlichen Botschafter nach England abzusenden; man will erst die Absichten der brittischen Regierung kennen lernen. Amerika« nische und englische Blätter sehen gerade hierin ein Anzeichen, daß die Washingtoner Regierung eine bal, dige Beilegung des Streits erwarte. Die Angabe einiger Blätter, daß der Gouverneur von Neu« Braunschweig auf dem Marshill ein Fort errichtet hab«, war ohne Grund. (Allg. Z.) . zu bezahlen und ein Hülfscorps von qoo0 Mann zu stellen, das ausschließlich von Off'cieren der ostinbi» schen Compagnie befehligt und zu den Operationen gegen Chabul verwendet werden solle. Dieses HülfScorps bleibt im Diensie, bis Schah Schudscha auf feinem Throne festsitzt. Sir Henry Fane war mit dem Vor» trab der Armee von Vengalen zu Schikarpur angekommen» Sir Henry Keane, welcher indessen die Amirs von Sind unterworfen hatte, mit der Bombay - Armee wurde ebendaselbst erwartet. Man glaubte, die Operationen gegen Afghanistan werden erst nach der großen Hitze eröffnet werden." Schikarpur, von W0 aus die vereinigten briltischen Screitkräsle dt» Feldzug gegen Chabul eröffnen sollen, liegt auf der Westseite des Indus, 6^ geographische Mellen von demselben entfernt. Die Stadt ist groß und vo« einem Erdwall mit acht Thoren umgeben, de« aber sehr verfallen ist. Im Innern aber ist in jedem Hause ein Kaufladen; der Bezar, durch die ganze Stadtmitte, breitet sich nach allen Seiten aus < ist wohl besetzt, aber niedrig und mit einem Dache von Palmblältern gegen die Sonnenstrahlen geschützt. Die Hitze ist so groß, daß ein Sprüchwort sagt: „Im Sommer siedet hier der Sonnenstrahl die Eier und brennt bie Weißen schwarz." Der Ort zeigt, so ver» fallen er ist, sehr viel Hanbelslcben, und unter den Lumpen ist großer Reichthum verborgen. Die Ver« bindung?n der Hindu - Wechsler und Händler sind von Hindu bis Bokhara ausgebreitet,' ihre Wechsel gelten bis Astrakhan und Nischnei Nowgorod. In Khabul smb an 20(1 Schikarpur,Kaufleute angesiedelt, die aber ihre Weiber in der Hcimalh zurückgelassen haben. Die Siadt kam erst nach 182! in die Gewalt beS Am,rS, und zeither hat ihr Wohlstand sehr abgenommen, doch soll ihr Handel noch immcr sehr bedeutend seyn. (Mg. Z.)^ Erleger: Hgnaz A!oW Goler v. Alcinmaur.