Vtimiwerettws streik; Für Laibach: •en|ia»rig . . 8 fl. 40 (t. Halbjährig . . 4 „ 20 „ «'«trljShrig . 2 „ 10 „ M««attich . . . - „ 70 „ Mit der Post ............IS fl. frttttfctg.......... 6 „ 3 » Laibacher Zustellung int Hau« 86 ft., vonatl. 9 ft. Wummern < ft. TJ lagbltit Anonyme Mittheilungen werden nicht berückfichtigt; Manuskripte nicht jurückgesendet. Redaktion: vahnhosgaffe Nr. 15. Exprdttions- A Inserateu-vurean: «ongreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. «lei«, wahr & ged. Bamberg.) JusertionSpreise: gilt die einspaltige Petiheile i 4 kr., bei wiederholter 6in»> £ schaltung K 3 kr. . Anzeigen 618 5 geilen 20 ft.* '" vei grüßeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre» chender Rabatt, gür complieierten Satz besondere Vergütung. Nr. 182. Donnerstag, 9. August 1877. — Morgen: Laurentius. 10. Jahrgang. Zur Moaarchenbe«eg»»»g. Das reizende Salzkammergut, dir herrlichen «'Penlandschaften Oberösterreich« und ^Salzburgs können fich mit Recht rühmen, die hervorragendsten ^"Herrscher Europa'« alljährlich in ihren Marken zu begrüßen. Der soeben in blutigsten Formen statlfindende gräßliche russisch-türkische Krieg und Mt bedrohte Lage Europa'« drückt der soeben in ^ichl sich vollziehenden Monarchenbegegnung den Stempel besonderer Wichtigkeit auf. Die nie geahnte, nie gehoffte Thaisache, daß die türkischen Waffen allein, ohne Hilfttruppen fremder Mächte und Länder, bisher über die mächtige russische Armee den Sieg davongetragen, mag aus die in Ischl sich begegnende« Kaiser von Deutschland und Oesterreich einen mächtigen Eindruck gemacht haben. Die Monarchen «affen die Ueberzeugung gewonnen haben, daß der „kranke Mann" am Goldenen Horn fich eines besseren Gesundheitszustandes erfreut, als der vielgepriesene Autokrat an den Ufern der eisigen Newa. Die That-sache, daß der mißachtete „kranke Mann" dem nordischen Boliath totale Niederlagen beigebracht hat, wird die Monarchen Deutschlands und Oesterreichs zu ernsten Betrachtungen auffordern. Die diplomatische Weisheit Europa'« kann nicht umhin, den türkischen Waffen den wohlverdienten Lorbeer zuzuerkennen Den Monarchenbegegnungen ist in neuester Zeit "'cht mehr jene Wichtigkeit beizulegen, wie etwa «nem vor fünfzig oder sechzig Jahren in Szene gesetzten Fürstenkongresie, dir in neuester Zeit ge- schaffenen CommunicationSmittel erleichtern auch das Zustandekommen von Monarchen-EnlrevueS; immerhin aber spielen auch derzeit die Zusammenkünfte souveräner Persönlichkeiten, namentlich in politisch bewegter Zeit, eine hervorragende Rolle. Ischl war bereit- zu wiederholtenmalen der Schauplatz monarchischer Begegnungen. Oesterreich wird den 21ten August 1864 noch fort in Erinnerung behalten haben. Diese Erinnerung ist jedoch keine angenehme, denn die Folgen des 21. August 1864 bestanden darin, daß Oesterreich, aus dem Verbände Deutschlands ausgeschlossen, politisch und finanziell tief erschüttert wurde. Auch die späteren Monarchen» begegnungen in Salzburg und Reichstadt trugen Oester-reich keine Rosen ein. Wie wir aus den Annalen der Geschichte Oesterreich-UngarnS entnehmen können, waren Monarchenbegegnungen für Oesterreich nicht immer günstig; die in neuerer Zeit beliebte Praxis, wichtige Staatsangelegenheiten in Cvnversaltansform zu erledigen, kann für Oesterreich lautende Vortheile nicht aufzählen. Die Konversation der Souveräne bleibt für die steuerzahlenden Völker in der Regel eia Geheimnis; letztere müssen sich damit begnügen, von den Folgen dieser EntrevueS, seien fie guter oder böser Natur, Kenntnis zn nehmen. Die steuerzahlenden Völker — daS misera plebs contribuens — weiß bis heute noch nicht, was seinerzeit bei der Monarchenbegegnung in Reichstadt abgemacht wurde. Die geheime diplomatische Küche belästigt uns eben nicht mit Gerichten, dir Kopfweh oder Magenleiden erzeugen. Auch über die neueste Eonversation der Monarchen im reizenden Thale zu Ischl wird kein Wort an daS Ohr eine« Steuerzahlers dringen, man wird durch Sensationsnachrichten über allenfalls in Ischl stattgefundene Berathungen und Beschlüsse, betreffend die Schicksale der Reiche und Völker, daS Gemüth des ruheliebenden, steuerzahlenden Bürgers nicht beängstigen und deffen Ruhe nicht stören wollen. In gewissen Kreisen wird der Ansicht Raum gegeben, daß bei derartigen EntrevueS weniger die Jntereffen der Reiche und Völker, sondern in erster Linie das eigene Ich, die Stellung und Haltung der Monarchen selbst zu den auftauchenden wichtigen Tagesfragen das Thema der Converfation bilden. Ohne Zweifel dürfte bei der Entrevue in Ischl auch die Frage auf die Tagesordnung gesetzt worden sein: ob den streitenden Theilen Frieden zu gebieten oder ob die Fortführung dieses gräßlichsten aller Kriege zu gestatten fei. Bei Beantwortung dieser wichtigen Frage befindet fich Kaiser Wilhelm im Vorheile. Der deutsche Kaiser erwägt dir Verhältnisse und Lage, ihm steht hierbei nur ein Minister al« Kronrath zur Seite; Kaiser Wilhelm hat nur auf ein bereits einiges und vereinigtes Reich Rücksicht zu nehmen. In viel schwieriger Lage bewegt fich «aiser Franz Joses. Al» Beherrscher zweier ReichShSlsten soll er die Ralhschläge von dreierlei Ministerien entgegennehmen, er soll die Wünsche seiner deutschen, slavischen und ungarischen Unterthanen befriedigen. Nur dem über Oesterreich-Ungarn wachenden Genius wird es zu überlasten Jeuiileton. Schatten. ui *tn Papieren eine» alten Kriminalisten von *«*. (gortsetzung.) « .Der Gegenstand aller dieser Schmähungen, im flen uni) Verteidigungen wurde jedoch nicht ..,-^ringsten von dieser Meinung-Veränderung er« Sler f°Ü bleich und gedrückt au», und die tan Ü' -bit et zu Rothe gezogen hatte, sprachen da» erUn ® die erlittenen Kränkungen sein Gemüth so jJj^tttt hätten, daß die Heiterkeit nie mehr darin lim» könne und daß seine Gesundheit für * j7w untergraben sei. Sie riethen ihm zu einer dem 6or allem zu schleuniger Entfernung von „„..Schauplätze einer unseligen That, aber die Ar-»,. 7 de» Jünglings ließ diesen Heilung-Versuch un« bie erfäelllt"i und er weigerte fich hartnäckig, anderer in Anspruch zu nehmen. Er sprach alürf Meinung au-, daß für ihn kein Lebens» b,.? ?*% zu erwarten sei und daß der Tod wol K'tten Leiden ein Ende machen würde. tiA» ^"dieser Zeit näherte fich ihm der Kriminal» s tr* Er trug ihm seine Freundschaft an und ver- sprach, ihn in seinem Streben, die verlorene Geliebte wieder zu gewinnen, mit Rath und That zu unterstützen. Anfang- wie- Albert die Theilnahwe de» Kri-minalrichlerS höflich und mit der Würde, welche gekränkte Ehre verleiht, zurück. B. ließ aber nicht nach, und bald fühlte fich Albert von dem ernsten Wesen des alten Richters angezogen, er ließ die Annäherung geschehen und folgte seinen Einladungen. DaS stille Hau- de» Kriminalrichter», da- so wenig Zerstreuungen zu bieten imstande war, schien ihm für seine Stimmung am passendsten. VII. Da- Messer mit silbernem Griff. Ein halbe- Jahr war seit jener blutigen That verflossen. Eine Reihe anderer Ereigniffe hatte fie fast au« dem Gedächtnis der meisten Personen verdrängt, welche damals in den Prozeß verwickelt waren, nur Albert K., das unglückliche Opfer de» Verdachte», schien noch immer von der Erinnerung daran zu Boden geschmettert zu jein. Der junge Mann war im höchsten Grade schwermüthig, und kein Zweifel konnte darüber walten, daß ein tiefer Gram an seinem Leben zehre. War nicht sein Leben»glück auf immer zerstört, war er nicht von dem Gipfel de« Glücke- in da« tiefste Elend hinabgestürzt? Wie er dem Kriminalrichter vertraute, hatte er noch lange Zeit gehofft, da» Sofien- Vater nachgeben würde. Jetzt schwand auch diese Hoffnung dahin. Der Banquier war, trotzdem daß Sofie langsam dem Grabe zuwelkte, hart und unerbittlich ge. blieben. Eine- Abend- äußerte der Kriminalrichter B. im Kreise mehrerer Freunde, unter welchen fich auch Albert befand, daß in wenigen Tagen sein vierund-sechzigster Geburt-tag herannahe und daß er ihn in der Mitte weniger vertrauter Freunde zubringen wolle. Er erzeigte auch dem Jüngling die Ehrt, ihn dazu einzuladen. Er habe um feine Pensionierung nachgesucht, sagte er, und glaube nicht, daß die Regierung fie ihm entziehen würde, da er lange genug sein so schwieriges und anstrengende» Amt zum Nutzen de» Staate» und zum Besten der Gesellschaft verwal-tet habe. Der Abend diese« Tage« erschien, die Penfio. nierung war eingetrvffen und rin fröhliche» Mahl sollte die geladenen Gäste versammeln. fein, dem Träger der österreichischen Kaiserkrone au« dem politischen Labyrinthe den richtigen Ausweg zu zeigen. Möge der neueste Tag von Ischl für Oester-reich-Ungarn und seine Völker ein heiterer und kein gewitterdrohender sein! Vom Kriegsschauplätze. Das russische Hauptquartier befindet fich in Bjela. Der Zar ist sehr ergriffen,und verlangt genaue Angaben über die Verluste in den .letzten Gefechten. Man schätzt den Gesammtverlust in den dt et Schlachten von Plewna auf 16,000 Mann und den Verlust vom 30. Juli aus 11,000 Mann. Eine neue Division wurde zur Verstärkung Krü-d eners an die Osma abgeschickt, und man glaubt, daß der Angriff auf Plewna diesertage erneuert werden wird. Low atz ist von den Türken und Selvi von den Russen besetzt. Momentan sind alle Operationen eingestellt, und hält fich die ganze russische Armee in der Defensive. Man glaubt allgemein, daß ein Winterfeldzug nothwendig sein wird. Die Wiedereinnahme von Jeni Saghra, Ka-sanlik und de» Defilös von Hain-Bughaz durch die Türken bestätigt sich. Die Russen halten noch den Schipka-Paß besetzt. SuleimanPascha erhielt den Aüstrag, den Balkan. Uebergang zu erzwingen und dann da» Centrum der Armee zu bilden. Bei Rasgrad hat fich Achmed Ejub Pascha mit 40,000 Mann und 15 Batterien verschanzt. Die Russen concentrieren sich in Hain-Bughaz. Ein russisches Schiff hat drei kleine türkische Handelsschiffe, welche bei Kilia am Eingänge des Bosporus vor Anker lagen, in den Grund gebohrt. Auf Befehl der Großfürsten Nikolaus mußte Fürst Karol seinen befähigtesten activen General Manu des Kommandos entheben, weil er der russischen Ordre nicht nachkam. Zwölf serbische Infanterie-Bataillone, welche sich in den Lagern um Belgrad, Kragujevac und Nrgotin befinden, und die Artillerie-Brigade des Timok-Corps, welches aus fünf Feld-Batterien zu je acht Geschützen besteht, haben Ordre erhalten, an die Grenze in der Richtung von Negotin und Zajkar abzurücken. Ueber die Greuelthaten der Russen empfängt die „Neue freie Presse" folgenden Bericht: „In Herste haben die Russen und Bulgaren die dortigen muselmanischen Bewohner aus dem Dorfe gejagt und sie dann lebendig verbrannt. Die Überreste derselben wurden in Kisten geworfen und dann ver- Der alte Richter wollte sich auf fein Landgut zurückziehen und dort die vielen Denkwürdigkeiten aus seinem Leben, die nach seinem Tode herauS-gegeben werden sollten, zum Drucke vorbereiten. Albert war der letzte der erwarteten Gäste. ES war im Spätherbst und rauhes, stürmische» Wetter. Die Nacht war bereits herangebrochen, als er fich dem Hause des Richter» näherte und die Klingel zog. Es fiel ihm auf, die ganze Fensterreihe der ersten Etage, die, wie er wußte, der Kriminal-richter bewohnte, finster zu sehen und nichts zu bemerken, was ein Festmahl, wie iS in der Stadt üblich, verkündete. Mit einem Gefühle banger Ahnung, welches er fich nicht zu erklären vermochte und mit Gewalt zu unterdrücken suchte, trat er in das Haus. Dir Vordiele des Hauses war ebenfalls dunkel, und hätte nicht eine kleine Lampe, welche von der Decke herabhing, einen matten Schein verbreitet» so wäre es dem Eintretenden kaum möglich gewesen, die Gegenstände umher zu unterscheiden und die Treppe finden zu können, welche nach dem oberen Stockwerke führte. Auch hier war nicht« zu bemerken, wa» auf ein Fest hätte schließen lassen; die größte Stille herrschte im ganzen Hause. Albert wäre gern wieder umgekehrt, denn da» graben. Viele Weiber wurden von den Bulgaren fortgeschleppt, und nur einer einzigen Frau gelang es, zu entfliehen. Siebzig Mujtlmant« und der Jmar, von Iaktene (Dalioka) wurden durch Bulgaren in eine Scheune gesperrt und diese in Gegenwart von Kosaken angezündet. Vierundvierzig andere Musel» manen derselben Ortschaft wurden massakriert und alle muselmanischen Weider der äußersten Mißhandlung unterzogen. Acht Mädchen, welche sich wider-setzten, wurden getödtet. Die Mehrzahl der anderen Weiber und deren Kinder wurden vor das Dorf ge-sührt, in eine Reihe gestellt und dann ermonet. Zwanzig Weiber und Kinder, welche dem Massacre entgehen konnten, wurden von den otlomamjchen Truppen gerettet. Der englische Militär-Attachä hat diese Greuel selbst konstatiert. AUsogleich nach Occupierung de« Gebietes südlich de« ÄalkanS haben die Russen die muselmanischen Einwohner von Eski Saghra, Kasanlik und den umliegenden Ortichasten entwaffnet und deren Waffen unter die Bulgaren vertheilt, welche 400 Muselmanen nach Mughli» an das Tundscha-User führten und sie dort nimr-machten. In Eski Saghra, Üafanlik und Umgebung fahren die Bulgaren fort, die muselmanische Bevölkerung zu maffacrieren." Der Unke russische Flügel zog sich von Ani, um einem türkischen Angriff- auszuweichen, auf das russische Gebiet zurück und bezog dort eine Stellung aus einem hohen Bergrücken. Politische Rundschau. Laibach, 9. August. Inland. Die ungarischen Blätter bringen Berichte über die am 5. d.M. in Ungarn stattgefundenen Volksversammlungen. Sympathie für die Türkei und Abneigung gegen das vandalische Vorgehen Rußlands fand allgemeinen AuSvruck. Ueber das wahrscheinliche Ergreifen der Waffen vonseite Serbiens und über die Haltung Oester-reich-UngarnS gegenüber diesen Schritten >chreibt „P. Lloyd": „Serbien gegenüber könne sich die österreichisch-ungarische Monarchie auf die reservierte Beobachtung beschränken, die allerdings eine wachsamere würde, wenn die Serben zum Anschlüsse an die Aktion schreiten und unö hiedurch nölhigen sollten, ihr Thun und Lassen schärser ins Auge zu fassen. Aendern werde sich die Haltung Oesterreich-Ungarn« allerdings muffen, wenn sich die Haltung Rußlands ändern sollte, wenn etwa hinur den publiristischen Andeutungen, daß Rußland nun die politische durch eine militärische Kriegführung (als ob die bisherige, weil sie verfehlt war, keine militärische gewesen wäre!) ersetzen wolle, ein tieferer beängstigende Gefühl, mit welchem er in das Hau« eingetreten war, hatte in solchem Grade zugenommen, daß, als er die obere Stiege erreicht hatte, kalter Schweiß auf feiner Stirne stand und er deutlich fein Herz pochen hörte. Im ersten Zimmer der Etage trat ihm der alte Dienet des Kriminalrichters entgegen unb führte ihn, nachbem er ihm Stock und Hut abgenommen hatte, in ein kleines Kabinett. »Ich werde den Herrn Kriminalrichter sogleich von Ihrer Ankunft in Kenntnis setzen," sagte er, als Albert, verwundert Über den seltsamen Empfang, nach dem Herrn 6es Hause« fragte. Mit diesen Worten verschwand der Diener und ließ den Jüngling allein in dem Zimmer zurück. Wa« bedeutet die» alle»? fragte sich Albert, al« jener fich entfernt hatte. Vergeblich fann er nach, auf welche Weise et sich diese sonderbare Aufnahme erklären sollte. Da« Eintreten de« Kriminalrichter« unterbrach jede« Nachdenken. B. kam ihm höflich entgegen und machte ihm Vorwürfe über sein langes Ausbleiben. „Sie werden gewiß begierig sein, zu erfahren," sagte er dann, „weshalb ich meinem Diener die Weisung ertheilt habe, Sie, anstatt sogleich in das Sinn stecken und dies vielleicht bedeuten solle, daß sich Rußland nun über politische Rücksichten hinweg« setzen wolle. Rücksichtslosigkeit könnte freilich nur wieder das Aufgeben von Rücksichten zur Folge haben, und wenn die Mächte einmal die Rücksichten, welche sie bisher gegen einander beobachteten, falle» lassen sollten, dann könnte sich hieraus allerdings eine vollständig veränderte Constellation ergeben. Allein das sind eben Eventualitäten, welche wir überhaupt nicht erörtern würden, wenn nicht von russischen Stimmen durch die seltsame Definition zwischen der politischen und der militärischen Krieg« führung der Impuls zu solchen Erwägungen gegeben worden wäre." AvSlavd. Ueber die Haltung Oester reich« Ungarns gegenüber der zu gewärtigenden Aktie» Serbiens erfährt der „Temps": „Unter de« Vorwande, daß es moralisch schwer sei, einer besiegten Macht zu verbieten, von allen ihren Ver« iheidigungSmitteln Gebrauch zu machen, scheint Graf Andraffy jetzt geneigt, auf die Intervention zu vek' zichten, auch wenn Serbien, von Rußland gedrängt, fich entschlösse, in Aktion zu treten.' Der Grund dieser Schwenkung soll, wenn man gewissen Staat-' männern glauben darf, in den Eingebungen Deutsch' lande zu suchen sein, welches darauf bedacht sei, die Allianz der drei Kaiser zu befestigen. Doch ist n»4 nichts entschieden." Die Skupschtina genehmigte sämmtliche Finanzvorlagen und sprach sich für die weitere Tribut' Zahlung an die Pforte aus. Der Minister de« «eußern, Ristik, begibt sich in den nächsten Tage» nach Wien. Die Nachricht, daß Serbien 40,000 Mann mobilisiere, ist falsch. Kadri Bey erklärte dem Grafen Zichh-die Pforte sei gewillt, Frieden zu schließen, wen» Rußland nur die Autonomie Bulgarien» unter christlichen Gouverneuren fordere. Aarisi Pascha wurde zum Präsidenten des türkischen Senates ernannt. Eine in den Journale« veröffentlichte Note dementiert, daßMithadPafch» mit einer Mission in Europa betraut sei. Vonseite türkischer Truppen wurde unter Anführung Tiwnik Aga'S im Vereine mit mümv iicher Zivilbevölkerung eine flagrante Grenzverletzung verübt. Ueber den Berg Gujat ober Verlika, wel' cher von Insurgenten vollständig frei ist, eine Stunde Weges auf Österreich ische« Gebiet verbringend/ raubten bie Türken etwa 2000 Stück Klei»' Hornvieh. Gesellschaftszimmer, hierher in mein Kabinett J“ führen. Es war jedoch nothwendig, vernehmen Sie dk" Grund meiner Anordnung, welche Ihnen ohne 3®ex werden förmlich belagert und vor der Zeit ihrer Schätze beraubt, die Roth war bereits groß, sogar Droßhubenb^tzer hatten in dir Heujeit .keine Kornvorräthe eS fehlte das Hauptnahrnngsmitlel — Brod. Unsere *-eule tragen Heuer fxeundlichrre Miene zur Schau, sie können ^uer etod, Mehl» und Griinspeisen, Erdäpfel, Kraut, U. a. aus ihre Tische setzen. hu bietet sich heule ein Anknüpfung«. t>0r' welcher Sie wieder mit dem Kommerzien-9 jusammenführt," warf er leicht hin. Albert schüttelte schwermüthig das Haupt, r »Ach, ich habe längst alle Hoffnung aufgege- sagte et, „Sofie ist für mich verloren." B ..Fassen Sie Math," tröstete B. „(56 kann W ja noch alles wieder umgestalten." Eine flüchtige Röthe wurde in dem Gesichte te Jünglings sichtbar. • ..0, daß Sie wahr sprächen," rief er, .aber J-ne traurige Zeit ist die nie auszufallende »luft, mich für immer von dem falten, hartherzigen trennt." »Trösten Sie sich, junger Freund," unterbrach r ®- .Lassen Sie mich nur machen; findet sich «t Gelegenheit, die mir gestattet, für Sie zu Han« „3 i° können Sie fest versichert fein, daß ich sie ungenutzt werde vorübergehen lassen." , Der alte »riminotrichter nahm bei diesen Wor- " den Arm des jungen Mannes und schritt mit au8 dem Gemach hinaus. (Fortfetzung folgt.) — (Hoher Besuch.) In dem reizend gelegenen fürstbischöflichen Sommerresidenz-Schlößchen zu Görtschach nächst der Rudolfsbahnstation Zwifchenwässern weiden um-fasiende Anstalten zum Empfange des päpstlichen RunliuS I a c o b i n i getroffen. Die feit vielen Jahren verwaisten, aber herrlich gelegenen Schloßlokalitäten werden zur Aufnahme des hohen GasteS entsprechend möbliert. Die vernachlässigte Sommerfrische der Fürstbischöfe von Laibach hat es dem Vertreter des Baticans zu danken, daß sie der unverdienten Vergessenheit entzogen wird. Monsignore Jaco-bini soll auch durch einige Tage in unseren Mauern Aufenthalt nehmen und der katholische Verein zu Ehren der Eminenz eine Festversammlnng arrangieren. — (Aus den öffentlichen Gärten.) Der Garten der hiesigen Südbahnhof-Restauration war gestern von mehr als 300 Gästen, allen Gesellschaftskreisen Laibachs angehörig, besucht. Die Musikkapelle deS Jns.-Reg. Erzh. Leopold einerseits und die anmuthige, von den nahen Steiner Alpen bestrichene günstige Lage dieses Gartens anderer-seits gewährten den Gästen einen recht angenehmen Abend. Küche und Keller fanden wie gewöhnlich allgemeine Anerkennung. — (Aus dem Rudolfswerther Schwur-gerichtssaale.) Für die dritte SchwurgerichtSsttzung im Jahre 1877 wgrde als Vorsitzender deS Geschwornen-gerichtes Kreisgerichtspräsident Vincenz Jeuniker und als dessen Vertreter LandesgerichtSrath Dr. Andreas VojSka berufen. — (Vom Viehmarkte.) Der Verlaus deS gestern in Laibach abgehaltenen Monats-ViehmarkteS ist geeignet, die «esorgnisie der Sonsumenten inbetrefs deS ViehexporteS und infolge dessen eingetretenen ViehmangelS und Fleisch-preisaufschlage« abzuschwächen, denn auf dem gestrigen Viehmarkte ging es sehr lebhaft zu. Mehr als 800 Stück Rindvieh, darunter einige Stück gut gemästete Ochsen, standen aus dem Platze, eine Unzahl fetter Kühe sammt Kälbern wurden aufgetrieben, rege Kauflust gab sich kund, eS fanden auch viele Anläufe aus Rechnung de» Auslandes (Boden und Beiern) statt, jedoch die Mehrzahl der ausgetriebenen Rinberstücke wurde bei dem Umstande, als die Verkäuser übermäßige Preiserhöhungen eintreten ließen, wieder heim-getrieben. — (Vertagung.) Die für heute auf die Tagesordnung unseres hiesigen SchwurgerichtShofe» gesetzte Verhandlung, betreffend die Anklage gegen Smanucl Grafen Lichtenberg wegen Nachzucht, wurde bei dem Umstande, als die Hauptzeugin — das vergewaltigte Mädchen — derzeit angeblich nicht auszufinden ist, vertagt. — (Aus der evangelischen Gemeinde.) Herr Pfarrer Schack hält am 15. d. M. den Gottesdienst in Eilli. — (Aus dem Bereinsleben.) Der krainisch» tüflenländische Forstverein wird in kurzer Frist eine lebendigere Thätigkeit zu protokollieren haben. Die Mitglieder dieser Vereines begrüßen die Rückoersetzung deS k. k. Forst-rathes und Forstinjpettors Herrn Salzer von Triest nach Laibach mit aufrichtiger Freude; Herr Salzer nimmt die Stelle deS Vorstandes des genannten Vereines ein, der in seiner früheren hierländischen FunctionSzeit gegründet wurde. — (Die zweite Sommerliedertafel)deS MännerchoreS der philharmonischen Gesellschaft findet am Samstag den 11. d. M. im Garten der Kastnorestauration statt. Herr Musikdirektor Nedved trifft zur Leitung aus Bad Tüffer in Laibach ein; Herr E. Krafchowitz, derzeit in Wien, hat seine Mitwirkung »ugesagt, und die Militär-Musikkapelle unter persönlicher Leitung ihre- Kapellmeisters Herrn Czansky wird mehrere GesangSpiecen begleiten und ein abgesondertes Programm auSsühren. DaS Ge-sangSprogramm lautet: Erste Abtheilung: 1.) Bruch: „Lied der Städte", Chor mit Blechharmonie; 2.) Redvöd: „Frühling und Liebe», Lhor mit Tenorsolo (Herr Razinger); 3.) Mozart: Arie au8 der Oper „Die Zauberflöte", mit Orchesterbegleitung, vorgetragen von Herrn Strauß : Künstlerquadrille; ü.) Verdi: Quintelt au« „Ballo in MaSchera"; 6) Thomas: Ouvertüre zur Oper »Mignon"; 7.) Strauß: „O schöner Mai!*, Walzer; 8.) Potpourri; 9.) SuppL: Ouver-ture zu „Pique-Dame"; 10.) Fatinitza-Quadrille. — (Aus der Bühnenwelt.) Die seinerzeit gefeierte Hofschauspielerin Frau MattheS-Röckel wurde sofort nach Schluß ihres heurigen hiesigen und bei Beginn des Eillier Gastspieles leidend, Fräulein v. I f e r mußte die Rollen der geschätzten Künstlerin übernehmen. Frau M a t-thes » Röckel ist diesertage bedenklich erkrankt und befindet sich derzeit in Pflege deS Wiener allgemeinen Krankenhauses ; übrigens ist Hoffnung vorhanden, die Künstlerin ihrem Berufe erhalten zu können. — (Loncnrrenzpflicht deS RrligivnS -fondes.) Aus Anlaß eines speziellen Falles wurde mini» steriellerseitS kundgemacht, daß in Hinkunft Baukosten nur dann behufs Herabminderung deS ReligionSfondSbeitrageS im Sinne der §§ 9 und 34 der Verordnung vom 25. März 1875 berücksichtigt werden können, wenn die Rothwendigkeit der Bauführung außer allem Zweifel steht, weshalb es sich wenigstens bei größeren Bauherstellungen seitens eines zum ReligionsfondSbeitrage verpflichteten Beneficiaten oder Eon» vents empfehlen wird, von dem Baue noch vor dessen Inangriffnahme der Regierung Anzeige zu erstatten. Wo eine Bauführung nach den Vorschriften deS LoncurrenzverfahrenS eingeleitet wird, entfällt selbstverständlich die Rothwendigkeit einer derartigen speziellen Anzeige. Es wird jedoch den Bezirkshauptmannschaften und Baubehörden immer obliegen, auch in Loncurrenzfällen, insoweit durch den Bau der ReligionssondSdeitrag beeinflußt werden könnte, in Wahrnehmung dieses staatlichen Interesses aus möglichste Spar» famkeit und Einfachheit zu dringen. — (Aui den Nachbarprovinzen.) In P e 11 a u wird eine vuchdruckerei errichtet und ein Lokalblatt herauSgegeben werden. — Der steiermärkjsch« GebirgS» verein in Graz zählt 1520 Mitglieder. — Die in unserem gestrigen Blatte signalisierte Thier schau in Kärnten dürfte sich zu einem seltenen landwirtschaftlichen Feste gestalten, denn die Beteiligung seitens der Viehzüchter ist eine rege und der Wetteifer, der sich in den einzelnen Bauen bemerkbar macht, ein recht lobenSwerther. Bonseite der Gaue Ober-Drauthal, Unter- und Ober-Mölllhal, Lurnfeld, Liefertet!, Lavantthal, Krepfeld und Jaunthal ist von den Agi-tatoren für die Landesthierschau ein zahlreiche» AuSstellungS-Materiale an Pferden, Rindern, Schafen und Schweinen bereits angemeldet worden. Das CentralcomitL für dieses Unternehmen, bestehend aus Vertretern der Landwirthschafts-Gefellfchaft, der k. k. LandeSkommisston für Pferdezucht und der Stadtgemeinde Klagenfurt, ist auch überaus thätig und vollauf mit den Vorarbeiten zu diefer Thierschau beschäftigt. DaSfelbe hat auch die Eonstituierung eines Vergnügung«» und Wohnungs-Lomittt beschlossen und in dieses die Ge-meinderäthe 91. Hatheyer, S. Hoffmann und Paul Trabe» finger gewählt. Auch hat das CentralkomitL Weilers beschlossen, für die Gruppen Rindvieh, Schafe und Schweine hervorragende Fachmänner als Preisrichter zu gewinnen, welche dem Kärntner Lande nicht angehvren, um auf diese Weise ein vollkommen unparteiisches Unheil den Ausstellern zu sichern Für die Gruppe der Pferde wird statutengemäß als Preisgericht die k. k. Landeskommission für Pferdezucht in Kärnten fungieren. Für die Gruppe der Rinder wurden eingeladen als Preisrichter zu fungieren die Herren: Karl Graf Belrupt aus Innsbruck, ©eben aus Urfahr-Linz, Dr. Heinrich Klingan aus Graz, Professor Kaltenegger au« Brixen, Hugo Lehnert aus Berlin, Marcell Maier aus Lienz, Franz v. Orlaudo aus Wien, Professor Pohl au» Mödling, Dr. Heinrich Settegast au» ProSkau und Franz Scholl» mager aus Laibach. Für dje Gruppen der Schweine und Schafe wurden gewählt die Herren: Direktor A. Baum» gartner au» Graz, Konstantin Lurti, Hofrath Dr. Wilhelm R. v. Hamm au» Wien, Professor Dr. Eugen v. Radiczky au» Ungarisch-Altenburg und Max Baron Washington au« Graz. Endlich flit die Gruppe jOioltevifitebuftf „yd Pro, fcuftt aus tu Viehzucht find berufen worden die Herren: Pari ffiraf velrupt auS Innsbruck, L. Ritter v. Moro au8 Biktriug und der Wanderlehrer Adolph Trintl aus Hall in Tirol. — Die „Sillier Ztg." führt an leitender Stelle Klage über die andauernde Unthätigkeit der Bezirk-Vertretung von E i l l i. — DaS 10. JLgerbataillon wird von Cilli nach Adelsberg nicht abrücken, nachdem größere Truppen» zusammenziehungen auS ErfparuugSrückfichten vorläufig ein» gestellt wurden. — Dem Seefeste, welches am 7. d. M. bei Maiernigg am Wörthersee Rettfant), wohnten 1200 Personen bei, der Verlauf desselben war ein animierter und sehr befriedigender. — Die „Älagenf. Ztg." beschwert sich, daß gewisse leichte Damen die Promenaden in Klagenfurt in „herausfordernder Weise" unsicher machen. — (TarifSregulierung.) Die Handelskammer in L e o b e n richtete in der Erwägung, als die neuen Tarife der Rudolfsbahn den Anforderungen der Industrie nicht entsprechen, an daS Handelsministerium rin Besuch um Revision dieser Tarife. DaS österr. Handelsministerium fand sich bestimmt, diesem Vesuche — keine willfahrende Folge zu geben. Die Beweggründe zur Abweisung lauten, wie folgt: „Abgesehen davon, daß die Nothwendigkeit einer Tarifrevifion nicht dringlich erscheint, wäre sie auch nicht angezeigt angesichts der großen Schwierigkeiten hinsichtlich der Bildung eines einheitlichen Tarifsistemes, angesichts des kurzen Bestandes der neuen Tarife und der im Zuge befindlichen gesetzlichen Regelung der Tariffragen, zumal ohnehin eine Reihe von Härten, die in diesen Tarifen thatsächlich vorhanden waren, durch die Herabsetzung des Agiozuschlages für Getreidefendungen sowie durch Abänderung der Tarif» bestimmungen für Borke, Heu, Holzkohle u. f. w. thunlichst ausgeglichen ist. Was aber die Klagen über das Refactien» wesen und die bedeutenden Durchzugstarife anbelangt, so verkennt die Regierung die hieraus entspringenden Nachtheile nicht und ist auch gesonnen, auf die Beseitigung der aus einseitigen Tarifbegünstigungen entstehenden Mißstände thunlichst hinzuwirken, wenn auch ein Theil der Geschäfts, welt selbst mit Borliebe die Ermäßigung der Tarife im Rückvergütungswege einer offenen Tarifherabsetzung vorziehe. Stltcksichtlich der Durchzugstarife gestalte sich aber ihre Aufgabe nicht weniger schwierig, da die österreichischen Bahnen bei ihrer geographischen Lage hier oftmals vor der Alter, native stünden, deu DurchzugSverkehr einer auswärtigen Route zu Überlassen und auf jeden noch so geringen ffie »Inn zu verzichten oder denselben mit solchen Begünstigung gen zu erwerben, deren Zugestehung an den Lokalverkehr nicht imratr thuntich erscheint." Ribnikar erlitt durch diesen Wurf eine schwere körperliche Beschädigung. Auch die einvernommenen Sachverständigen Dr. M a l y und Wundarzt P i r t erklärten diese Beschädigung als eine schwere, deren Heilung mehr als dreißig Tage in Anspruch nehmen und eine ebenso lange Berufsstörung zur Folge haben wird. UeberdieS ist der Verlust des rechten AugeS zu beklagen, die Sehkraft desselben ging nahezu gänzlich verloren, der Wurf mußte mit großem Kraftaufwande geführt worden sein. Der Gemeindevorstand von Kreuz ertheilte dem Angeklagten Perko ein gutes Leumundszeugnis, bezeichnet letzteren als einen braven, bisher unbescholtenen Mann. Perko gesteht, den Wurf mit dem Glase gethan zu haben, und sührt als Entschuldigung an, daß er sich in stark angetrunkenem Zustande befand und durch dir vonseite RibnikarS erfolgte Beschimpfung in große Auslegung versetzt wurde. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft konstatierte die schwere körperliche Verletzung und das gestörte Sehvermögen RibnikarS, empsahl den Geschwornen die Bejahung der Hauptfrage, dahin lautend: „ob der Angeklagte die That in feindseliger Absicht begangen habe?" und eben auch die Bejahung der Zusatzfrage: „ob diese That eine bleibende Störung des Sehvermögens zur Folge hatte?" Der Bertheidiger des Angeklagten bekämpfte die Annahme einer feindseligen Absicht, betonte, daß die Be-schimpsung des Angeklagten diesen in große Aufregung versetzte, und hob hervor, daß nur die Sehkraft deS rechten Auges geschwächt wurde, da» ganze Sehvermögen jedoch nicht verloren ging. Rach dem ResumL des Vorsitzenden zogen sich die Ge* schwornen zur Bcrathung zurück; nach Schluß derselben lautete daS Verbiet: 10 Stimmen „Nein", 2 Stimmen „Ja". Perko wurde von der Anklage freigesprochen und Ribnikar mit seinen Entschädigungsansprüchen auf den Zivil-rechtSweg gewiesen. Aus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 8. August. Franz Perko, Schuhmacher auS Kreuz, Bezirk Neu marktl, angeklagt des Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung, hat sich heute vor dem Schwurgerichtshvfe zu verantworten. Die Sitzung und Verhandlung leitete LGR. v. Z h u bet; alS Mitvotanten traten ein LGR. Freiherr v. Rech -b a ch und LGS. Pessiak, alS Schriftführer AuScultaut Schwentner, als Funktionär der Staatsanwaltschaft StaatSanwaltsubstitut G e r d e s ch i z und alS Bertheidiger de- Angeklagten Advokat vrolich. Ueber den BerhandlungSzug bringen wir folgenden Bericht: Am 16. April l. I, gegen Abend, kam Franz Perko im angeheiterten Zustande in daS Gasthaus des Reßmann in Kreuz und gerieth mit dem dort bereits anwesenden Josef Ribnikar in einen Wortwechsel. Im Laufe des StreiteS rief Ribnikar dem Perko den Schimpfnamen „tier. dämmtet Drops" zu. Perko erwiderte, wenn Ribnikar nicht Ruhe geben würde, so werde er — Perko — dem Ribnikar daS Glas in daS Besicht werfen. Ribnikar antwortete, Perko wöge dies nur thun, wenn er — Perko — Ursache dazu habe. Perko, an dem Tischeck sitzend, ergriff das Glas und warf dasselbe dem ihm gegenüberfitzenden Ribnikar in daS Gesicht; Ribnikar legte die Hand über den «opf und ver ließ schweigend das Gasthaus. Kurze Zeit nach diesem Exceffe kam das Eheweib deS Ribnikar in dasselbe Gasthaus und erhob gegen Perko den Anwurs, daß er ihrem Ehemanne das Auge auSgeschlagen habe. Perko «ntgkgnete: „WaS Ribnikar suchte, daS fand er." Witterung. Laibach, 9. August. Morgen» und vormittags größtenteils bewölkt, von 11 bl» halb 1 Uhr schwacher Regen, schwacher W. Wärme: morgen» 7 Uhr + 16 6*, nachmittag» 2 Uhr + 212» C. (1876 + 19'9°; 1875 + 24 0° 6.) Barometer im Steigen, 733 43 mm. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 211®, um 13» über dem Normale. Angekommene Fremde am 9. August. Hotel Stadt Wien. Moritz und Reicht, Kflte; Krawehl, Oberlieutenant, Wien. — Bech, Major, Cilli. — Weiße, Buchhändler, Görz. — Raumann, Kfm., Schweiz. — v. Tomasiui, Privat.; Ziugera, Kapellmeister, Triest. — Zebal, Privat., Lack. — v. Boßleth, Hrastnig. — Seemann, Kfm., Gottschee. — Schlechan, Bergdirektor, Oberlaibach. Hotel Elefant. Lmoli, Marine-Oberstabsarzt, Pola. — I. und A. Darbe, Görz. — Dr. Berbitz, Jdria. — Mo-horiii, Bes.; Bach, Beamter; Bozza, Privat, Triest. — Feik, Marburg. Hotel Europa. Kochmeister, Kfm., Budapest. — Kisuz, Triest. — Lüble, Schwerin. — Hribar, München. — Sllerich, Hptm., Graz. Bairischer Hof. Kauiit, Oberkrain. — Maier, Hagen» bach. — Volmer, Rheinpsalz. — Simon und Lippmann, Jöhlingen. «aiser vo« Oesterreich. Krizaj. Senosetsch. — Sufsig, Villach. — Privrel, Beamter, Bischofiack. Verstorbene. Den 8. August. Max Jany, Kirchendieners Kind, 1 I., Maria Therefiaftraße Nr. 7, Gehirnlähmung. Telegramme. Lemberg, 8. August. Der Landtag wurde eröffnet. In der Eröffnungsrede betonte der Land« marschall, der Landlag werde den Einflüssen sern-stehen, welche ihn fremden Zielen dienstbar machen wollen. E» stehe dem Landtage nicht zu, übet die Orientwirren seine Stimme zu erh'ben; wie. auch die Situation stch gestalten möge, werde sich da» Land um den Monarchen mit h!ngebendster Treue scharen. K o n st a n t i n o p e l, 8. August. „Levant He« rald" meldet, die türkischen Truppen hätten Suchum-kaleh verlassen; die aufständische Bevölkerung dieser Kaukasusgegend werde auf türkisches Gebiet gebracht werden. LebenSmittel-Preise in Laibach am 8. August. Weizen 9 fl. 59 kr., Korn 6 fl. 17 k., Gerste 4 fl. 71 k., Hafer 3 fl. 25 kr., Buchweizen 7 fl. — kr., Hirse 5 fl. 36 kr., Kukurutz 6 fl. — kr. pr. Hektoliter; Erdäpfel 8 fl. 57 kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. — kr. per Hektoliter; Rindfchmalz 92 kr., Schweinfett 85 kr., Speck, frischer, 74 lt., Speck, geselchter, 78 tr., Butter 85 kr. per Kilogramm; Eier 1'/, kr. per Stück; Milch 7 tr. per Liter; Rindfleisch 54 tr., Kalbfleisch 56 tr., Schweinfleisch 60 tr. per Kilogramm-, Heu 1 fl. 78 kr., Stroh 1 fl. 51 kr. per 100 Kilogramm: harte- Holz 6 fl. 80 kr., weiches Holz 4 fl. 50 kr. pr. vier L.»Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 fl. pr. 100 Liter. Bei dem gefertigten Postamte wird eine, mehr dem Bürgerstande angebörige, geprüfte und beeidete Postkxpcdttorin, welche im Manipulationsdienste ganz befähigt ist, gegen Vorlage guter Zeugniffe allloglei» ausgenommen. Nähere Bedingnifse entweder schriftlich oder mündlich. Bewerberinnen werden ersucht, ihre wohlbelegten Zeugniffe längstens binnen acht Tagen anher vorzulegen. (396) 2—1 K. k. Postamt in Munkendorf am 8. August 1877. Herren-Wäsche, eigenes Erzeugnis, solideste Arbeit, bester Stoff und zu möglichst billigem Preist empfiehlt C. J. Hamann, Hauptplatz Nr. 17. Auch wird Wäsche genau nach Maß und Wunsch an« gefertigt und nur bestpaffende Hemden verabfolgt. (341) 16 Braunschw. Landes-Lotterie. Hauptgewinne event. 450.000, 300,000, 1»0,000, 15.000, 50,000, 40,000 ete. Ziehung am 13. nnd 14. August d. I. Hierzu versende Original-Lose Ganze Halbe Viertel fl. 21 Achtel fl. 10 50 fl. 5-25 fl. 2-70 gegen Postvorschuß oder gegen Einsendung deS Betrage«. (392)5-3 Jeder Spieler erhält Gewinnliste gratis! Wilh. Basilius, Braunschweig, Obereinnehmcr der Braunschw. Landes-Lotterie. Wiener Börse vom 8. August. Staatsfonds. sper,. Reute, üft.Pap bto. bto. oft. in 6Üb io(« voll 1854 Sole een 1860, ganze defe een 1860, (ftinft. Primiensch. e. 1864 . Grund ent.-Obi. kiebenbürg. Ungar» Aotien. Ängle«8ant......... Äreeitonftett DeeefltcnBant . . . . 6«cempte-8nRatl . . Ece-Senl . . ., eUbenl......... inelBent . . , . Oeft. »anlt Union » Sani 8ette$t«banf. Msölb.Bahu Satt Ludwigba! « 68-75 66-60 107— 111-85 119 — 188-75 78-76 75— >n . ahn > . . _ 3ofef«b , 6t«at*6abn . . . «üdbahn .......... »elf. eiif.-i Äeif. ffr. wo«! Pfandbriefe. »eibjö«>‘ 6» 8 . Mg. Ist. Bod.-Sredil. 106-76 lOi'". 6H 80 bto. in 38 3..... gg._ 88*' 107-60 118-60 180 — 134*— 74 86 76-81 76-50 76' 167-76 168' 189 — 180 685'- 696 76 Station, c. gß......j 97-70 llng. Bod.-Srebitan«. 90 76 Priorltäta-Obl. S:anj 3oseI».«ahn . -ft. Rordweftbahn . Siebenbürger .... Elaatrdahn.......... Südbahn 4 6 Perz. bto. Bon« Lose. Kredit» gej«........ Rudolf« . «oft .... 885— 887-- 53 — 63' 88.60 83 114 - 114' 841—841 168 — 161 188-60 18» 866 60|857' 68 60 69 — Wechs. (38Ron.) ilug«burg 100 Mart 'rantf. 100 Katt . ambntg „ , !onbon 10 Pfd. Stert. Pari» 100 Franc« Münzen. *ei|. BtünvDnceten 8»-granc»ftück .... Deutsche Reich»m«rk SUbct . . 89— 88-60 6176 98 86 160 76 13-86 69 66 18*60 48-76 5-14 9*1 66'80 1073» 97-*® »1— eff" u-w 5916 181«! 4«^ I 6< !•? 6“« Telegrafischer Kursbericht am 9. August. _ 1#, Papier-Rente 62 75. — ©ilder-Mente 66-90. - *"* Rente 74-90 - 1860er StaatS-Bnlehen 11125. — octien 824. — Ärebitectien 166 25. — London 122bv- . Silber 107 20. - Ä. (. Münzdukaten 585. — 20-8"' Stücke 9 81. — 100 Reichsmark 60 30. ^ Druck von Jg. v. «leinmayr t Fed. «awberg. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Müller.