Rede Krai'neri'sch vorgekragen am Zo. Marz 1794 in der landesfürsilichen Pfarr Tolmein Bei Gelegenheit des dreytagigen öfentlichey Gcbcths für die glückliche Eröfnnng des dritten Feldzuges gegen die Neufranken. von Johann Bannes, Pfarrer und Dechant, Konsiftorkal des Ordinariats jn Vörz, oder Gradiška. Görz, ju finden bei Johann Kehrn, bürgt. Buchb, Nun s Herr unser Gott hilf uns- damit alle Königreiche der Erde wissen , daß du allein der Herr Gott seyeft. IV. Könige 19. bethetc einst Ezechias dieser junge, anbei aber sehr fromme und gottesfürchtige König in Jerusalem hin¬ gestreckt vor dem Angesichte des Herrn mit seinem Bolke , als Sennacherib Mit einem ungeheuren Kriegsheere gegen ihn im Anzuge war den Tempel des le¬ bendigen Gottes, den er lästerte, zu verwüsten, das Heiligthum der jüdischen Religion verächtlich mir Füssen zu tret- Len, und den Thron Davids, wie dieser übermüthige Lästerer des Gottes Israel in seinem stolzen Taumel wähnte, unter dessen Trümmern auf immer zu begraben; und erhielt durch sein Gcbeth die Hilfe A 2 vom vom Helligen / bekam den Schutz von Sion, daß Sennacherib schändlich ge¬ schlagen, der Gottesdienst aber, und der Staat von Juda so rühmlich von der drohenden Gefahr bestehet wurde. Dank, ewiger Dank seye gesagt der über uns wacheudm Vorsicht, die zu ei¬ ner Zeit, als em der Menge nach in Europa vor allen meist ansehnliches Volk mit den Waffen in der Hand das Heilig- thum der christlichen Religion um sich Ker zu zernichten, und eben so alle Thro¬ nen zu untergraben sich bemühet, uns ebenfalls einen erhabenen Landesfürsten gegeben hat, der zwar auch jung an Jahren, aber ebenso fromm und gottes¬ fürchtig, wie Ezechias, dem gottlosen Be¬ ginnen der Feinde sich entgegengesetzt! Einen Landesfürsten, der nicht so viel auf seine und seiner Alliirten mächtige Kriegsherre, als auf den Beistand Got¬ tes sich verlaßt, und eben darum bei Er- öfnung des Feldzuges öffentliche Gede¬ ihe griprdrm, und, gleich jenem frommen Könige, mit seinem Volke vor dem Gott Sabaoth im Staube hmgestreckt Herl und Seegen über seine Waffen von dem Herrn der Hecrschaaren erstehet! Lasset uns demnach diesem erhabe¬ nen Verspiele eines gottesfürchtigen Lan- desoaters bereitwiiligst folgen: lasset uns mit Ihm vereiniget unsere Bitten und Seufzer aus dem Innersten unse¬ rer von kindlicher Zuversicht durchdrun¬ genen Herzen zum Throne des Allva¬ ters erheben: O Herr, unser Gott, hilf uns! Nicht Eroberungssucht, nicht Ehrgeiz, nicht Fürsienlaune sind es, die uns zu diesem Kriege wafnen, nein, nur die Verteidigung unseres Heilig- thums, der uns durch deinen Sohn ge- vffenbarten Religion — die Rettung deiner eigenen Ebre, welche die Läug- ncr deines ewigen Laseyns so schimpflich anfechten, hebt unsre Herzen. Sehet M. W. die Wicht, die uns Lum Gebethe in gegenwärtigen Kriegs¬ umstan- umstanden antreibt: es betrifft die Er- halrung der Religion. Erkennet aber auch zugleich das zuversichtliche Vertrau¬ en , das wir bei diesem Geberhe hegen müssen: es betrifft die Ehre Gottes. Here unser Gott hilf uns ! damit alle Rönigreiche der Erde wissen, daß du allein der Heer Gott seyest. Th eil. HX ie Thalsachen, welche uns die fran, zosische Revolutionsgeschichte ver¬ bürget, sind euch zu bekannt, und zu auffallend, als daß ich sie hier nachein¬ ander zum Beweise anführen sollte, daß es im gegenwärtigen Kriege besonders das Heligthum der Religion betreffe. Die Einziehung der geistlichen Güter: die Einsetzung der konstituzionellen Prie¬ ster: die Verfolgung, Mißhandlung, Hinrichtung derer, die, getreu der Kir¬ che, und ihren Satzungen, sich der sakri¬ legischen Konstitution nicht unterwerfen woll- wollten: der allgemeine Kirchenraub: der vernachläßigte, und öfemlich ver¬ spottete Gottesdienst, u. d. m. waren traurige, aber eben so sichere Vorbothen jenes so gräulichen Sturmes, in wel¬ chem nach dieser vorläufigen Erschütte- terung der Grundfesten das sämmentli- che Gebäude der seit 14 Jahrhunderten in Frankreich blühenden Jesus Religion zusammenfallen sollte. Was man aus diesen Vorgängen wittern konnte, er¬ folgte leider nur zu bald in dem unseli¬ gen Neufrankreich. Durch ein Kon- venzionaldekret wird der Gott, und seine Heiligen schändende Kalender eingefüh- ret. Die Taufe, diese als unumgänglich nothwendige Wiedergeburt zu dem seli¬ gen Leben, wird in die Erklärung, das gebohrne Kind sey ein freyes Mitglied der Republik, umgeschaffen, und eben so werden die übrigen Sakramente, die einzigen Quellen unsers Seelenheils got¬ teslästerlich verworfen. Anstatt deS göttlichen Worts wird in den belassenen, und noch nicht ganz zum profanen Ge¬ brauch brauch verwendeten Kirchen die zügello¬ seste Freyheit, und unsinnige Gleichheit geprediget. Ja (erstaune o Welt!) der Gott der Väter wird öfentlich abge¬ schworen , und zum Beweise, wie tief man in den Abgrund der Boßheit, und des Unsinnes versunken seye, vecpstich- tet man sich keine andere Gottheit, als die dec Freyheit, und der Vernunft an¬ zuerkennen, als sinnliche Vorstellung die¬ ser neuen dem abgeschworncn ewigen le¬ bendigen Gott unterschobenen Gottheit kömmt Mmllard eine Theatersnymphe auf die Stätte des mit Füssen getrette- nen Allerheiligsten zu stehen — o Gcäul dec Verwüstung! — Bejammerungöwürdiges Frankreich, daß du uns so ein gräußliches Beispiel des schaudervollesten Abgrundes lieferst, in den die aufgeklärtesten Nationen ver¬ fallen müssen, wenn sie nach Hintanse- zung der göttlichen Ofenbacung sich der irreführenden Philosophie dec Welt und des Fleisches überlassen ! — Was an¬ ders, Lers, als herzliches Mitleid würde dar sonst so blühende, so aufgeklärte Frank¬ reich bei seinem gegenwärtigen Zustande der Verwüstung verdienen, wenn dessen erklärte Gottlosigkeit nur inner dessen Gränzen eingeschränkt verbliebe? An¬ statt au§ einem meistens nur lieblosen Ei¬ fer , wie einstens die Apostel über Sa¬ marini , das die Sendung des göttli¬ chen Wortes von sich abgewiescn hatte, verheerendes Rachfeuer vom Himmel über selbes anzurufen, wollten wir viel¬ mehr , wie der menschenfreundlichste Heiland über das unglückselige Jerusa¬ lem , Mitlcidsthränen weinen; uns des¬ sen traurigsten Zustand zu selbsteigenem warnenden Verspiel werden lassen, und über die Millionen jener Irrenden die Gnade der Heimsuchung, und des Heils wieder erflehen helfen. " Aber M. W. die Bosheit der Neu¬ franken weis keine Granzen. Nicht zu¬ frieden in dem Jnnlande das Gebäude der Religion ganz eingerisscn, und auf des- dessen Trümmern den Atheismus befe¬ stiget zu haben, gleich dem Mahomet und dessen Lalifcn, mit dem Schwert und Feuer in der Hand strömmen sie von allen Seiten über die Gränze her um diesen nämlichen Graul dec Verwü¬ stung in allen Reichen und Provinzen, die sie entweder durch verführerische Po¬ litik arglistig, oder durch kühne Waffen gewaltthatig zu unterjochen glauben, al¬ lenthalben einzuführen, und so die christliche Religion , die einzige Glücks¬ quelle dieses Welttheils, aus Europa gänzlich auszmotten. Die in den wie¬ der geretteten Niederlanden, in den zum zweitenmal von diesen Wilden über¬ schwemmten Rheingegenden des deutschen Reichs, in dem noch immer unter dem Drucke dieser unmenschlichen Gottesläug- ner seufzenden Savoyen geplünderten Kir¬ chen, die zerstörten Altäre, das mit Füs¬ sen getretene, oder den Hunden vorge¬ worfene Alle; heiligste, die geraubten heiligen Gefässe, die zertrümmerten Bildnisse der Heiligen, die auf Schei¬ ter- terhaufen verbrannten Bibeln und litur¬ gischen Bücher, die Schandungen der Gottgeweihten Jungfrauen, die Miß« Handlungen der Religionsdiener, u. d. m. sind uns über alle Beweise, daß diese Ohnegotten nichts anders im Schilde führen, als die Religion, dieses unser wichtigste Heiligthum, gänzlich zu ver¬ tilgen, Können aber, oder dürfen wir wohl M. W. in diesen Umstanden uns gleich- giltig betragen? Als König Antiochus, dieser gottlose Unterdrücker des Jüdischen Staats in dem eroberten Lande die mo¬ saische Religion aufheben, und den heid¬ nischen Gottesdienst durch Gewalt dec Waffen einführen wollte, entbrannten vom heiligen Eifer für die Religion ih¬ rer Vater die in der Geschichte so be¬ rühmten Machabäer, und entschlossen sich eher alles zu wagen, als nur die mindeste Kränkung von Seite ihrer Re¬ ligion zu dulden. Sie erliessen einen Aufruf an das Volk, in welchem ste es nachdrücklich ermahnten treu dem Er¬ sätze Gottes zu verbleiben; sie nahmen Zuflucht zu dem Gebethe, und zu den Waffen, und errungen Siege über Ste¬ ge, oft mit kleinen Häufchen über die fürchterlichsten Heere der sie, und ih¬ re Religion verfolgenden Abgöttcrer, Siege, über die wir staunen müssen. Wenn diese für ihr Gesetz des alten Bun¬ des, das nur ein Schatten des Gesetzes in unserm neuen Gnadenbunde ist, so sehr eiferten: wenn sie für dessen Erhal¬ tung so großmüthig ihr Gut und Blut aufopferten: wenn sie in jenen Umstän¬ den des Elendes, und der Noch, das sie als wohlverdiente Straffe dec begange¬ nen Missetharen ansahen, in Asche und Bußkleidern zu Gott um Hilfe und Bei¬ stand ruften, werdet ihr M. W. für die Deschützung und Erhaltung unserer ein¬ zigen seeligmachendenReligion weniger ei¬ fern wollen? — Nein ! ich sehe euch beseelet von glei¬ chem Eifer, der euch eben so bei der Nach- Nachwelt Ehre machm wird, als jener der Machabäer ihrem Andenken bei uns Ehre machet, und Nacheiferung erwecket. Auch ihr eilet mit Hab und Gut dm besten Monarchen zur thätigen Führung dieses so außerordentlichen Krieges gwß- rnüthig zu unterstützen: auch ihr stellet Freudenfeste an bei jedem von unseren tapferen Kriegern gegen diese neuen Ab- götterer errungenen Vorrheile: auch ihr seid bereit eher alles zu wagen, alles aufzuopfern, als euch des wichtigsten Heiligthums der Religion, oder ihrer Ausübung nur im mindesten berauben zu lassen: auch ihr erscheinet heute im Gei¬ ste der Buße und Andacht vor dem Hoch- würdigsten Altarssakeamente in dieser Kirche, um durch euere Seufzer, und ei¬ frigstes Gedeih den Beistand Gottes zu erflehen. O Herr unser Gott hilf uns, auf das die Religion, die izt so sehr be¬ drohet wird, unter uns fortan erhalten werde! W» Wenn Wenn wir verpflichtet sind in gegen¬ wärtigen Umständen mit Eifer zu^Gott zu bethen, indem es die Erhaltung der Re¬ ligion betrifft, wie wir bisher vernom¬ men haben, so müssen wir nicht minder mit zuversichtlichem Vertrauen bethen, weil es um die Rettung der göttlichen Ehre gehet, so wir izt im zweiten Thei- le hören wollen. wer Theil. In so genauer Verbindung stehen Religion, und Ehre Gottes beisammen, daß es unmöglich ist an jener sich zu vergreifen, ohne auch diese mit anzuta-- sten. Aber oft lauft hier ein falscher Wahn mit unter, so, daß man Re- lig^nsdiener verfolget, Religionsü- büngen, wie sie uns diese vorhält, zu¬ weilen ganz > zuweilen aber nur zum Theile unterdrücket, ohn" doch dabei die Ehre Gottes nur im mindesten beein¬ trächtigen zu wollen- Ja vielmehr ge¬ schieht öfters all dieses aus Eifer (frei- lich nur falschem Eifer) für die Ehre Gottes, wie es der Herr seinen Jüngern ( Joh. i6.) vorsagte: man werde sie aus den Synagogen ausstossen: ja die Zeit werde kommen, daß ein jeder, der sie umbringt, dafürhalten werde, er hätte Gott einen Gefallen damit geleistet. Und von dieser Art waren gemeiniglich die bisherigen Verfolgungen, und Unter¬ drückungen , die die christliche Religion seit ihrer Entstehung so oft erfahren mußte. Was sollen wir aber von der gegen¬ wärtigen Religionsoerfolgung, die aus dem Innern Frankreichs, wie die Lava aus einem fürchterlichen Vulkan, über al¬ le christliche Staaten sich auszugicssen drohet, sagen ? Hat wohl die Welt seit dem es auf selber religiöse Zankereyen, und Spaltungen; Religionskriege, und Verfolgungen giebt, ein ähnliches Bei¬ spiel gesehen? Der Unweise, dem das Andenken Gottes, als eines Rächers des Bösen, welches ihn allenthalben umgiebt, um- unerträglich ist, bemühet sich zwar dies Andenken aus seinem Gedächmiße zu ver¬ drängen , und spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott. Diese neuen Reli¬ gionsverfolger aber werden so ganz be¬ sonders abscheulich in ihren Anschlägen; sie sprechen mit laurer Stimme: Es ist kein Gott, und wollen mit den Waffen in der Hand ihn, den Herrn Himmels und der Erde, vertilget, sein Andenken Lei allen vernünftigen Geschöpfen ausge¬ rottet wissen. Ihr Mund ist voll Flu¬ chens, und Bitterkeit gegen dieses Höch¬ te nothwendige Weesen : ihre Füsse sind Well zur Vergiessung des Blutes unter >en standhaften Bekennern der Gottheit. Verderben und Unglück ist auf ihren Weegen, sie kennen den Weeg des Frie¬ dens nicht mehr: es ist keine Gottes¬ furcht mehr vor ihren Augen. (Ps. iz.) Gleich den verruchten Assyriern scheinen sie der Gottheit Hohn zu sprechen: wer ist der Gott Israel, der im Stande ist unserer Macht zu widerstehen? (IV. Son. 18.) Diesem Gott M Schimpft E Bussen die Tempel geschändet, und alles, was immer Religion, was Gottesfurcht sonst heilig und ehrwürdig vorstellet/ von ihnen gelästert/ und mit Men ge- tretten werden. Da nun gegen diese Gottesschänder unsere tapferen Krieger zu Felde ziehen, da wir mit vereinigtem Geberhe, wäh¬ rend sich jene mit den Gottesleugnern messen, die gerechte Sache Gottes zu verteidigen uns in dieser Kirche befin¬ den, müssen wir nicht mit aller Zuver¬ sicht hoffen, daß der Allgütige unsere Litten erhören, und den eröfneten Feld¬ zug Mit glorreichen Siegen, und Ero¬ berungen krönen werde? Ja M. W. dies wird er thun, der Allmächtige: er wird entscheiden seine eigene Sache, und behaupten seine Ehre, die ihm so. gott¬ los seine Läuaner rauben wollen. Et wird dem Menschengeschlecht an diesen Atheisten ein neues Denkmal stiften zum Beweise , daß die afterwitzelnde Weis¬ heit dieser Welt vor Gott eitel Thor- K heit Helt seye, und daß es keinen Rathschluß wider Gott gebe, dessen Vollzug statt haben könne. Genug! Gott hat es in den verzweifeltsten ähnlichen Fällen ge- than, wie es unzählige Beispiele der Bibel bezeugen, dürfen wir wohl zwei« feln, ob er es in diesem so außerordentli¬ chen ihn zunächst angehenden Falle lhun werde? Wir wollen nur eines dieser Beispie¬ le als das zum vvrhabenden Stosse ge¬ schickteste aus dem 4ttn Buche der Kö¬ nige (i8. 19.) ausheben. Kaum er¬ fuhr der eingangsgedachte Ezechms die groben Lästerungen , die sich Rabsazes, und nachher Semiacherib wider d-n le¬ bendigen Gott Israels erlaubet hatten, so schickte er Abgeordnete zum IsaiaZ dem Propheten mit genauer Hinterbl in- gung alles dessen, was jene Uibermü- thigen, stolz auf ihre grosse Macht, wi« der Gott geredet haben. Der stemme König bechere noch mit seinem Volke in dem Tempel des Herrn, ms die Lbge- sand- sandten von dem Propheten mit der trö¬ stenden Antwort zurückkammen: Lies sagt der Herr Gott Israel; du Assy¬ rien hast dich in deinem Unsinne wi¬ der mich erhoben, und dein Mer¬ muth ist bis zu meinen Dhren gekom¬ men: Höre o gottloses Volk! ich will einen Ring an deine Nase, und ein Ge¬ biß an deine lästernden Lippen anlegen. Auf dem nämlichen Weege, als du her¬ gekommen bist, sollst du wieder schänd¬ lich zurückkehrcn, und die Stadt Jeru¬ salem mit keinem Fusse betreuen. Ich will diese Stadt schuhen, und sie ret¬ ten wegen meiner selbst, und wegen Mavid meinen getreuen Dimer. Noch in derselben Nacht kam der Engel des Herrn, rödtete 185000 der übermü- thigen Assyrier, und Sennacherib — floh mit dem noch übriggebiiebenen Tros¬ se bei Tagesanbruch über die Granze. So weit die biblische Geschichte. Wir wollen sie nun auf unsere gegenwärtigen Umstände anwenden/ und daraus die Zu¬ versichtlichkeit unseres Vertrauens kennen lernen. Schon Scho» stehen sie die übermütigen Gotresläugner theilS an der Granze, Heils über dieselbe hinaus am deutschen Boden, und pochend auf ihre Macht dro¬ hen sie Unheil und Verderben. Ader auch vereinte Heere der hohen Mitten ste¬ hen dort, wie ein unüberwindlicher Lamm dem reißenden Stromme entge¬ gen. Während diese unsere sieggewohn¬ ten Schaaren sich zum raschen Angriffe, oder zur heldenmüthigen Vertheidigung rüsten, bethet unser frömmste Monarch und mit ihm das ganze Volk zu Gott dem Herrn der Heerschaaren, und — um was bitten wir ihn gemeinschaftlich? Um dke Bcschützung unserer heiligen Re¬ ligion : um die Rettung seiner göttli¬ chen Ehre Wohlan dann meine Werthesten! lasset uns mit Eifer bethen, damit das Heiligthum der Religion bei uns unver¬ sehrt erhalten werde; lasset uns aber auch mit festem Vertrauen bethen, daß die von dem übermütigen Lästerern ge- schimps- schimpfte Gottes Ehre glorreich geret¬ tet werde. Ja! der vermenschte Got¬ tes Sohn, den wir in tiefester Andacht hier unter den Brodsgcstalten anbethen, ist uns gewiß ein besserer Bürge für die Gewährung unseres Gebethes, als eS der Prophet Jsaias dem frommen und bethcnden Ezechias gewesen wäre; ihm hat ja der Vater alle Gewalt im Him¬ mel und auf Erden übergeben. Höret! dies sagt uns dieser höchste Mittler zwi¬ schen Gott und den Menschen: Ich ha¬ be meine Kirche auf einen Felsen gebau- et, und die Pforten der Hölle werden sie nie überwältigen. Ich will, sagt er weiters, bis an das Ende der Welt mit euch verbleiben — Was anders, als die fröliche Zuversicht geben uns diese theuersten Versicherungen des untrügli¬ chen Gottmenschen, daß Glück und See¬ gen, daß Beistand Gottes über unsere gerechten Waffen von oben herab kom¬ men, daß hingegen tödtende Niederla¬ gen, und schändliche Flucht unter den Haussen der übermüthigen Gotteslaug- ner mr erfolgen werden: daß Gott unsere christlichen Staaten, wie zu Zeiten je¬ nes frommen Königs Jerusalem, we¬ gen seiner selbsteigenen Ehre, und auch wegen unserem frömmsten Landesfürsten seinen getreuen Diener Franz den H. schützen, hingegen über jenes verderbte unverbesserliche Volk die Schaale seiner gerechten Rache vollends ausgiessen, an dessen gotteslästerliche Lippen ein Gebiß zum schröckenden Beispiel aller noch im Verborgenen wirkenden jakobinischenBoß- heit anlegen werde? — Lasset uns dem¬ nach heut, die zwcen folgenden Täge, und fortan unermüdet die Hände zum Himmel heben , und mit ununterbroche¬ ner Stimme ruffen: G Heer, unser Gott hilf uns! — damit alle Aö- nigreiche der Erde wissen, daß du allein der Herr Gott seyest. A-- men. 88888343833