1592 studiren zu Tübingen unter Andern Niclas Wur lisch, Georg Clemens, Abel Faschang, zu Straßburg Christoph Knafl. (Msc. des Mus. Arch.) 1593 studirt zu Wittenberg Lorenz Sensen sch mied. (Msc. des Mus. Arch.) 1595, 15. Febr. Zu Graz im Landtage beschweren sich die Stände beim Erzherzog wider die Jesuiten, ihre Studenten und den Abt zu Sittich. Ein Student kam mit geladenem Gewehr in die Landschaftsschule, drohte Gewalt und blieb ungestraft. Der Sitticher Abt zog im Cillier Kreis mit acht Reisigen herum und versuchte, in Scharfcnau den Prediger Johann Weidinger zu greifen, der aber entrann. (Vgl. Valv. S. 462, 2. Bd.) ' (Msc. des Mus. Arch.) 1596 studirteu zu Tübingen Jacob Dulsach und Thomas Špindler. In eben dem Jahr, 14. April, ersuchten die krain. Stände den Schulrector in Klagenfurt, Hieronymus Megiser, wegen Hercinbefördcrung der von Tübingen gekommenen windischen Hausposrille des Primus Trüber. Tobias Linz , Buchführer in Augsburg, beförderte sie in 21 großen Fässern über Salzburg und Klagenfurt durch Mcgiser nach Laybach. (Msc. des Mus. Arch.) 1597, Febr. 2. ln die Purificalionis oblatae sunt ab ho minibus rusticanis devola sirnplicitate candelae caereae pensiles dime. Uria pro 8. Nicolao, altera pro S. Christophoro. Laus Deo ejusque Matri Yirgini, cujus gratia ea Catholi-corum devotio a mu It is jam annis obsoleta crescat et augealur. (Kal. Chrön's 1597. Mus. Arch.) 1597, Febr. 10. Propositio per Caesareanos Commissarios facta est in Palatio Provincialium D. Comitcm ab Oldenburg, D. ab Haym, et D. Michaelem Chan (Cham?) in qua nomine S. C. Maj. et Principum Contutorum Sereniss. Ferd. dux Provinciae et Ducatus proponit. A Prandio in Consilio disputation suit; gravamina religionis, sive admissionis Exercitii Augustana« confessionis per nos Spirituales et Praelatos expuncta. Achazius '-j in me debachabatur. (Kal. Chrön's 1597. Mus. Arch ) 1597, 3. Merz. Zwen von Ihr. fürstl. Dchl. der Landschaft überschickte, überaus scharfe ungnädige Befehle zu beantworten widerrathen, ne quid gravius contingat. (Kal. Chrön's 1597. Mus. Arch.) 1597, 24. April. In arce Labacensi 8. Georgii Sacello Patrocinium solenne cum cantu Missa Concione et solenni frequentia Populi post 37 an n or um pr o fa nat io nem celebratum est. (Kal. Chrön's 1597. Mus. Arch.) 1597, 20. Mai. Die protestantischen Landstände in Krain ersuchen den Bischof Johann, er möchte bei dem Erzherzoge erwirken, baß die Anhänger der lutherischen Lehre künftig nicht mehr verfolgt werden. (Fürstb. Arch.) 1597 (18. October wird Chrön Bischof—). Laus Deo Virginique Mariae Magnae Matri Deiparae. — In testo S. Lucae Evangelista« ä Serenissimo Archiduce Fcrdinando *) Comes a Tfaurn (zusvlgr einer Anmerkung Von der Hand des Bischofs Otto Grafen V. Puchheim). Dno. Dno. meo clementissimo renunciatus sum Electus ab ejus Serenitate, Episcopus Labacensis „proprio ejus ore« Graecii in Aula etConclavi ejus Intimo Archiducali A. 1597. Dns. Jesus Salvator noster et Episcopus animarum nrarum, sine quo nihil possumus efficere, gratiam Spiritus sui sancti dignetur mihi concedere, qua fultus transcedam et supergrediar imbecillitalem meam in Ministerium per-fectum et beneplacens Majestati ejus ad salutem multarum animarum et ad coronam paratam in coelis si super.... in sinew usque sideliter Amen. Amen. Amen. (Kal. Chrön's 1597. Mus. Arch.) 1598, 21. Febr. „Als Niemand sich zu Landmarschalls« Amt bewogen und gebrauchen lassen wollen, bin ich von E. E. Landschvft erwält, vnd von den Landesfürstl. Herren Commissarien zu Landmarschall behandelt worden." (Kal. Chrön's 1598. Mus. Arch.) 1598, 27. Febr. Ist die Landtags-Proposition geschehen und ich das Officium Maresehalli verricht. (Kal. Chrön's. Mus. Arch.) 1598, 28. Febr. Primum habui statuum conventual. (Kal. Chrön's. Mus. Arch.) 1598, 2. Martij. Secundum habui Procerum conventum. Propter gravamina Religionis et Augustana« confessionis tum aliqua «liani Politica suspensum est negotium Comitio-rum referent Alex. Par. (Kal.Chrön's 1598. Mus.Arch.) 1598, 2. April. Ist der Landtag in Crain auf die Gült geschlossen worden. Mit Graf Achaz v. Thuru wegen der Präccdenz einen starken Streit gehabt. (Kal. Chr. 1598. Mus. Arch.) 1598, 8. April. Der Landtag in Crain in Gottes Namen geschlossen mit Bewilligung der ganzen dreifachen güllt. id est 70 “• fl. vnd der Wochenpfennig soll absein. — Mein Marschall-Amt als Gott zu Lob verricht. (Kal. Chrön's 1598. Mus. Arch.) 1598, 30. Mai. Hat sich ein Meuterei und Tumultation Nächtlich weil um 9—11 Uhr, durch des V. Schnitzenpaumb Lakei so gefangen worden und seinem Schreiber der entgangen, wider die Jesuiten, Bischof zu Laibach, Landcs-vicedom und die Katholischen mit schändl. lästerl. Worten sich zugetragen am Plaz zu Laibach. (Kal. Chr. 1598. Mus.Arch.) 1598, 13. Juni. (Thomas Chrön an Erzh. Maria bittet die Erzh. bei Ferdinand, darob zu sein, daß den Bürgern von Laibach verboten werde — Akathol. in den Rat oder ins Magistrat zu wälen — wenn dieß geschehe, so hoffe er mit den P. P. Jesuiten vermittelst göttl. Gnad und Beistand in Relig. Sachen bei dieser Stadt in Kürz wol und statlich zu proficiren — untertbänigfter Caplau Thomas Bisihof zu Laybach.) — Es erfolgt dann von der Reg. (13. Juni 1598) die Verordnung, daß die von Laibach fernerhin niemanden das Bürgerrecht verleihen dürften, er schwöre denn katholisch zu sein und zu verbleiben und die Achtung dieser Verord-nung wird dem Vicedom aufgetragen. (Domcap. Arch.) 1598, 16. Juli. Die Religions - Reformat. - Commissäre, nämlich der Bischof Thomas Chrön, der Sitticher Abt Lorenz und Josef y. Rabatta, berichten dem Erzherzoge, auf welche Art sie dem landesfürstl. Befehle gemäß zwei lutherische Prädikanten von der Pfarre Si. Canzian bei Auersperg weggeschafft und einen kathol. Geistlichen zum Pfarrer eingesetzt haben; und welche Neckereien der neue Pfarrer you dem Herrn Wcikhard v. Auersperg und you den vertriebenen Prädikanten ertragen muffe. (Fürstb. Arch.) 1398, 16. Juli. Bischof Thomaö bittet die Erzherzogin Maria, daß die dem kathol. Pfarrer zu St. Canzian bei qua quam haercticis. Nullusque rnutire ausus est. Laus Deo. Amon. Amen. Amen. (Kal. Chrön's 1398. Mus. Arch.) 1598, 1. Dec. Ihrer fürstl. Dchl. Erzh. Ferdinands ein ausführliches Beschwör oder Anbringschreiben, allerlei Religions und Bürg (?) in Religionösachcn wegen zu deroselben gnädigster Wendung hinaus auß Graz auf die Post geschickt. (Kal. Chrön's 1898. Mus. Arch.) 1598—1599. Crainerische Relig. Particularien, Haupt-und Priyatbeschwcrungen an die fürstl. Durchlaucht, Relig. Auersperg immerfort zugefügten Beleidigungen eingestellt Reformation der Hofkriegsofficierc, Abschaffung der luthe- werden möchten. (Fürstb. Arch.) 1598, 18. August. Erzh. Ferdinand befiehlt, daß die lutherischen Beamten entfernt und mit kathol. Personen ersetzt werden sollen; auch befiehlt er, die sectischen. Prädikanten: Hans Swielschek, Feliciau Trüber und Marcus Gumprecht gefänglich einzuziehen. (Fürstb. Arch.) 1598, 25. Sept. In festo S. Cleophae ist die teuflische Synagog zu Graz des Satans Stift gesperrt und das lutherisch Ministerium eingestellt worden durch Erzherzog Ferdinand. (Kal. Ehrön's 1598. Mus. Arch.) 1598, 28. Sept. Hat dasselbig Geschmapß vor und bei Sonnenschein auß der Stadt und den ganzen Purkhfrid, innerhalb 8 Tagen aber aus allen N. Ö. Landen sich Trollen müssen. Gott gebe dergl. gar bald auch zu Laybach. Amen. Amen. Amen. (Kal. Chrön's 1698. Mus. Arch.) 1598. Require Novembrom. Guam benigna suit Dn. Deus miseratio cl cxauditia lua erga scrvum tuum in-utilem Thomam. Gratias again Domino Deo ineo omnibus Diebus vitae rneae) (Kal. Chrön's 1598. Mus. Arch.) 1598, 30. October. Ist den lutherischen Prädikanten zu Laibach das fürstl. Decreet, sich bei scheinender Sonne aus der Stadt und Burgfrid, Inner 3 Tagen aber aus allen N. Ö. Landen bey Verlicrung Leibs und Lebens ausbakhen sollen, übergeben worden. (Kal. Chrön's 1598. Mus. Arch.) 1598, 1. Nop. Nota et quoad vixeris Omnipotentem Deum pro missericbrdia ejus magna et gloriosissimam Virginem Mariam cum omnibus Sanctis pro illorum facta pro nobis mis er is et indignis peccaloribus intercessione toto c.orde, ore, opere, laud a et glorifica.— In festo omnium Sanctorum Synagogam Sathanae Haereticos Prae-dicantes, Labaci in clarissiina mea pa tria ex Hospitalis Civici S. Elisabethac Ecclesia (quam annis plus minus quadraginta possederan!) expuli et processione solemn instituta cum vexillis et Crucibus et Litaniarum canlibus Ecclesiam illam occupavi fregi baptisterium. Altaris pol-luta velamina conscidi: aqua benedicta locum repurgavi, Missam solennem cum condone, Te Deum Iaudamus et ä prandio Exequias, sequent! vero die, Missam pro defunctis ipse in persona peregi ac decantavi. Praesenle magna multitudine populi utriusque sexus, ipso Dno. Landsvcr-waltcr et Teutonici Ordinis Coinmendatore D. Marquardo lib. Barone ab Egkh cum insigni ejus mušica. Pulsavimus Lulheranorum organa. Campanae Calholico more pulsari coeptae cum Celebrationibus quofidianis. Frementibus ne- rischen Predicanten, Kirchen und Schuldiener, wie auch der Predicanten - Weiber, Verfolgung ctlidjcr Unkathol. Unterthanen und andern dergl. fachen und Handlungen. (Landschaft!. Arch.) 1598. Stipendiat zu Tübingen Johann Vinizianer ein Laibachcr. In demselben Jahr wurden einige Unterthanen in Plcterjach wegen Der Religion von ihren Huben vertrieben. (Msc. des Mus Arch.) 1598 berief die Landschaft den Abel Faschang zum Prediger von Tübingen nach Selz und Kosiek und verlangte noch einen Schnlrector. (Msc. des Mus. Arch.) 1599. Erzh. Ferd. eigenhändig gefertigtes Schreiben an Georg Lcnkovic, Obrist in Crabatien, womit Urban Ainkhürn zur Anstellung empfoleu, zugleich aber aufgetragen wird, die Dienststellen mit Katholischen zu besetzen, ddo. Graz 19. Sept. 1599. Mittl. erzh. Siegel. (Msc. des Land. Mus.) 1899, 10. April. Ein Schreiben von Grätz an den Bischof Thomas, worin berichtet wird, daß die protestant. Stände in Steiermark freie Religionsübung von dem Erzherzog schwerlich erlangen werden. (Fürstb. Arch.) 1599, 16. Nov. Erzh. Ferdin. befiehlt dem Vicedom in Krain, den Verkauf lutherischer Bücher strenge zu verbieten. (Fürstb. Arch.) (Ohne Datum) Ein Bericht an den Erzherzog von der Art, wie überhaupt die Ketzer aus dem Lande zu bringen wären. (Fürstb. Arch.) (Oljne Datum.) Ermahnungen des Bischofes an die Bürger zu Laibach, daß sic der wahren Lehre treu bleiben und sich vor allen Neuerungen hüten möchten. (Fürstb. Arch.) (Ohne Datum.) Schreiben der abgeordneten landesfürstl. Commissäre an den Bischof Peter, womit sie eine Visitation zn Oberburg ankündigen. (Fürstb. Arch.) Camilla Maschek. Eine biographische Skizze. Von With. Urbas. In der Monats-Versammlung vom 3. October 1861 verlas Dr. E. H. Co sta nachstehende, an den Verein eingesendete Abhandlung: Vor einigen Jahren forschte ein junger Mann J) fleißig in den Archiven und Bibliotheken; er suchte nach biographischen Daten und Skizzen; die ') Eduard Sauer. Zusammenstellung einer ©aderte verdienter Krainer war sein Plan, er wollte der Plutarch seines Vaterlandes werden. Der Mann ist todt, das Werk ist nicht erschienen. Krain hat noch seinen Plutarch nicht. Hat kein Anderer die Idee aufgenommen, hat Jener schon vielleicht wegen Unzulänglichkeit des Materials an der Ausführung verzweifelt? Erstere Frage findet in dem seit 1888 erscheinenden Werke des südslavischcn Gelehrten K u k n l j e v i c „slovnik umiji'lnikah jugoslavenskih« thcilweise ihre Lösung; die zweite wollen wir etwas näher beleuchten. Wohl hat der Krainer kein Schlachtfeld von Marathon anfznweisen, wohl kann er seinem Enkel kein Thermopylä zeigen, er zählt auch keine Pcrikles, Alkibiades; . obschon Krain'S Söhne 2) so auf dem blutigen Felde der Schlachten wie auf dem ränkevollen der Politik Hervorragendes geleistet haben: reich aber ist Krain an Männern, die in den Schlachten des Geistes, wacker mitgekämpft und Siege erfochten, die ihr Hab und Gut auf den Altar des Vaterlandes gelegt, ihr Leben und Streben der geistigen Erhebung ihres Volkes geweiht — von s o l d> e n M ä n n e r n kann Krain wohl erzählen. • Die nachfolgende Skizze kann wohl einzeln stehend nicht als Beleg obigen Satzes dienen — sie mag nur ein kleiner Beitrag zur biographischen Literatur verdienter Krainer sein ; sie ist auch nicht geschrieben, um den Namen eines Mannes der Vergessenheit zu entreißen , dessen Werke ja mehr als jeder Panegyrikus sein Andenken sichern — doch wird sie vielleicht den Freunden und. Verehrern des zti früh Geschiedenen ein nicht unwillkommenes Dcnkblatt sein. Camillo Maschek wurde am 11. Juli 1831 zu Laibach geboren, wo sein Vater, Caspar Maschek, als Lehrer an der öffentlichen Musikschule angestellt war, und seine Mutter Amalie M„ geb. Horny (f 1836), als Primadonna glänzte. Die Grundlage zu seiner künftigen musikal. Bildung erhielt der Knabe theils in der ermähnten. Musikschule, theils zu Hause, wo ihn sein Vater, ein tüchtiger Musiker, im Generalbaß unterwies. So konnte unter doppelter Pflege Camilla's Talent für Composition sich früh entwickeln; noch ein Kind setzte er schon mehrere deutsche und sloven. Lieder in Musik, die von seiner entschiedenen Begabung zeugten. Nach Absolvirung der deutschen Schulen widmete er sich ganz derjenigen Kunst, die all sein Wesen erfüllte, der er mit voller Seele und glühendem Herzen anhing. Schon in seinem 13. Jahre trat Camillo als Componist öffentlich ans, indem er das im „Jllyr. Blatte" vom 26. Juli 1848 abgedruckte Gedicht „An die Sterne" von Heinrich Costa, in Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, als 9. Werk bezeichnet, im Drucke erscheinen ließ. Doch erst im I. 1848, das alle Gemüther so mächtig erregte, entwickelte Camillo Maschek keine volle Thätigkeit. Die damalige Nationalgarde-Kapelle brachte von demselben mehrere Composttioncn zur Aufführung, die großenthcils 3) Wir erinnern hier nur an die Auersperge, Katzianer, Khisl, Lamberg, Lenkoviä, Thurn, Sigmund v. Herberstein. noch in frischem Andenken sind. Seine Bergwcrker-Walzer, Jrcnen-Qnadrille, Satans-Polka, Slovenen-Polka datiren aus dieser Zeit. Das in demselben Jahre erschienene zweite Heft der »Slovenska Gerlica« enthält von ihm das vielgesungene »Bleško jezero«, das dritte Heft brachte sein schönes Quartett »Strunam.« Der Text des letztem ist von Prcschern. Damals schon batte Camillo den Plan gefaßt, Prcschcrn's Gedichte, soweit sie sangbar sind, in Musik zu setzen. Wie treu er diesem Vorhaben anhing, zeigt sein reicher Nachlaß sloven. Lieder, berpn Text zum größern Theile Preschern entlehnt ist; was dieser seiner Nation auf dem Felde der Poesie war, das wollte ihr Maschek im Reich der Töne werden. Mit Diplom vom 14. April 1849 ernannte ihn die philharm. Gesellschaft, damals unter der Direction des Gub.-Rathes Matth. Sporer, zum ausübenden Mitgliedc. Doch bald wurde es dem strebenden Geiste des jungen Künstlers in seiner kleinen Vaterstadt zu enge; 1880 verließ Camillo Maschek Laibach, um in der Metropole des Reiches, in Wien, seine musikal. Studien zu vollenden. Er wandte sich an den Hof-Kapellmeister Heinrich Proch, von dem, als einem einstigen Freunde seines Vaters, er sich die meiste Hilfe versprach. Er hatte sich getäuscht; der gefeierte Mann erinnerte sich in seinem Glanze kaum mehr des armen Musiklehrers in der Provinz, mochte auch ;u dem erst 19jäbr. Künstler kein rechtes Zutrauen fassen und beschränkte seine Unterstützung darauf, daß er demselben in dringenden Fällen die Copirung von Musikalien für das Hostheaier übertrug. Dieses war jedoch für Camillo Maschek von mehrfachem Vortheile. Außer dem kleinen Gewinne, den ihm diese Beschäftigung brachte, bot sie ihm auch die Gelegenheit, seine Studien des Tonsatzes ans praktischem Wege fortzusetzen; er war kein mechanischer Copist — jede Note war für ihn eine Lehre. Zudem brachte ihn dieß mit den hervorragendsten Mitgliedern des Hofopcrn-Theaters in Berührung. von denen sich besonders der Hof-Kapellmeister Titl 3) und Staudigl, der edle Sänger, des jungen, strebenden Mannes annahmen. Von Letzterem, mit dem er besonders viel verkehrte, mag wohl sein Gesang die hohe Vollendung erhalten haben, die denselben auszeichnete *). ") Von Titl crhiclt Maschek unterm 19. August 185» ein glänzendes Zeugniß, in dem nicht nur seine „gründliche musikalische Bildung" hervorgehoben, sondern auch sein Com-positions-Talent als ein „sehr schönes" bezeichnet wird. *) Camillo Maschek sang in jnngern Jahren einen sehr schönen Tenor; aber selbst dann, als sein Lungenleiden schon so überhand genommen hatte, daß sein Arzt ihm jede Anstrengung der Brust dringend widcrrieth, sang Camillo oft, theils von Bernfs-geschäften (er war von 1856 bis 1859 Organist an der Kirche zu St. Jacob in Laibach), theils von unbesiegbarer Neigung getrieben, mit einer Meisterschaft, die jedes Herz bewegte. In dieser Zeit war es, als Camillo bei einem Hochamte in der Domkirche zu Laibach ein Solo mit solcher Vollendung vortrug, daß der rühmlichst bekannte Organist Richar mit Thränen in den Angen bekannte, so seelenvollen Gesang noch nicht gehört zu haben. Im Mai 1882 ging Maschek nach Schebetau in Mähren, seiner Lieblingsioee nach; unablässig stndirte er Preschern um eilte ihm angebotene Stelle als Mnsiklehrer ans dem Schlosse des Grafen ö. Strcichwitz zn übernehmen. Nun in bessern Verhältnissen übergab er mehrere seiner deutschen Lieder - Kompositionen dem Drucke. Eine Besprechung derselben in der „Wiener allgem. Theater-Ztg." mag zur nähern Charakterisirung seiner Leistungen hier Platz finden. In Nr. 67 vom I. 1854 dieser Zeitschrift heißt es wörtlich: „Ein sehr talentbegabter Componist, Hr. Camillo Waschet, hat in jüngster Zeit zwei seiner neuesten Liederhefte der Oeffentlichkeit übergeben. Das erste davon, bei F. Glöggl in Wien erschienen, enthält zwei Lieder, welche von der entschiedenen Begabung des jungen Mannes Zeugniß geben. Namentlich ist das Lied: „Toscanische ^Barcarole“ ein an Originalität, Poesie und Frische reiches Tonstück, das nicht verfehlen kann,.bei halbwegs gefühlvollem Vortrage die Sympathie der Hörer zu erringen. Auch das von ihm in Musik gesetzte. Lied: „Kam's Dir vom Herzen", bei C. A. Spina, ist eine jener glücklichen Inspirationen, die Melodie, Gefühl und Poesie in sieh vereinen. Beide Lieder-heste dürften daher bald eine allgemeine Verbreitung finden. Ausstattung und Druck sind correct und elegant. Hr. Maschck verdient für die edle Richtung, die er in seinen Tonschö-.pfungen einschlägt, aufmunternde Anerkennung." — Seine vielfache musikalische Wirksamkeit erwarb ihm auch in Mähren die schmeichelhaftesten Zeugnisse, deren Aufführung hier nur der Kürze wegen unterlassen ivird. So kam er, mit den glänzendsten Attesten versehen, 1854 wieder nach Laibach, um sieh bei der Landesstelle um den durch Pensionirung seines Vaters erledigten Lehrerposten an der öffentlichen Musikschule zu bewerben. Die Landesregierung entschied für Camillo Maschck; mit Secret vom 28. Nov. 1854 wurde derselbe zum Lehrer an der k. k. Musikschule zu Laibach ernannt Auch in dieser Stellung, die er bis an seinen frühen Tod time hatte, behauptete er sich ebenso durch seine Talente, wie durch rastlosen Fleiß und rechtfertigte so das Vertrauen, das man in den kaum 23jährigen Mann gesetzt hatte. Seine Thätigkeit in dieser Zeit ist besonders bemer-kenswerth. Der Tag ging mit öffentlichem und Privatunterrichte , der Abend großentbeils in musikal. Arbeiten und Studien hin. Auf Ersuchen der philharmon. Gesellschaft, die ihn zu ihrem Repräsentanten ernannte, und mit ausnahmsweiser Genehmigung der Landesregierung übernahm er tut Winter 1854-55 noch die Leitung desMänner-choreö, wofür ihm die Direction mit Schreiben vom 20. August 1855 besondern Dank mit der Anerkennung anssprach, daß vorzüglich seinen Bemühungen die schönenLeistungen des Vereines zu verdanken seien. Er schrieb jetzt eine große Gesangschule, in der er die Früchte seiner Studien und seine reichen Erfahrungen niederlegte, deßgleichen eine kleinere für Volksschulen und einen musikal. Katechismus; doch nur die beiden letzter« Werke sind im Drucke erschienen. Nebstbei hing er eifrig und fand unter den Poesien desselben immer neue Stoffe, die er musikalisch für ein- und mehrstimmigen Gesang bearbeitete 5 * 7). Im I. 1857 begann er die Herausgabe einer musi-kalis d> e n Monats eh r i f t für L a n d o r g a n i st e it, Schalle h r e r und Beförderer der Tonkunst auf dem Lande, unter dem Titel: „Cäcilia." Die 16 Hefte des 1. Bandes enthalten mehrere instructive Aufsätze über den Gesangsunterricht in Volksschulen, über das freie Präludiren u. s. w., Bruchstücke aus der Harmonielehre und biographisdie Skizzen berühmter Kirchen-Ton-biditcr; außerdem einige lateinische Kirchengesänge für eine und mehrere Singstimmen, nebst vielen zweistimmigen Meß - und Kirchenliedern, mit slovenischem und deutschem Texte. Von seiner Feder brachte dieser 1. Band, außer obigen instrnetiven Aufsätzen, mit.latem. Texte: eine Landmesse in leichtem, eine in schwererm Style, ein Requiem, eilt Te Deutn, drei Tantum ergo und ein Offertorium „Ave Maria!« Von slovenischen und deutschen Kirchenliedern : zwei für die ganze hl. Messe, neunzehn für einzelne Theile derselben, dann zehn Mailieder nebst zehn „Kinderliedern" für Volksschulen. Im 2, Bandes erschienen, außer den Fortsetzungen oberwähnter belehrender Artikel, ttod) ein Organisten-Kalender, Einiges über den Ban der Orgel und bereit Erhaltung, und die Anfänge eines musikalischen Wörterbuches. Daß nun der Mann, der so Vieles anstrebte, mtd; häufig ans Hindernisse stieß, daß er zwischen der Dummheit, die ftd) seinem redlichen Streben entgegenstellte, und dem Neide, der seinen Werken folgte, oft verzweifelnd stand — das ist wohl für Jeden, der den Lauf der Welt kennt, ebenso begreiflich, wie es gewiß ist, daß die bittern Erfahrungen, die Camillo Maschek oft beim besten Wollen machen mußte, sein ohnedieß reizbares und zur Melancholie geneigtes Gemüth noch mehr zerrütteten, während die aufreibende Thätigkeit *) seine schon von Natur schwächliche Gesundheit immer mehr untergrub. Bereits zeigten sich bei ihm die ersten Symptome eines schweren Lungenübels und tut Herbste 1857 sah er sich genöthigt, einen Urlaub zn nehmen, um dem Rathe seines Arztes zufolge und) Stainz in Steiermark zur Herstellung seiner Gesundheit zn gehen. Sid)tlich erholt, feinde er von dort wieder zurück. Allein diese Erholung, hauptsächlich eine Frucht geistiger und körperlicher Ruhe, konnte von keiner langen Dauer sein, als Maschek zu seiner frühern Thätigkeit zurückkehrte und mit der alten Rastlosigkeit wieder zu arbeiten anfing. Bald 5) In seinem Nachlasse finden sich 62 Lieder-Compositionen, dar-unter über zwei Drittheilc mit slovenischem Texte. *) Von diesem erschienen nur noch zwei Hefte unter Maschek's Redaction. 7) Die einzige Erholung, die er sich gönnte, war ein Spaziergang, den er, in Gesellschaft eines Freundes, alle Sonntage Morgens durch den Stadtwald unternahm. waren die wenigen Kräfte, die in dem milden Klima der Steiermark gewonnen, wieder aufgezehrt; zusehends schwand sein Leben dahin, das frühere Siechthum nahm mit aller Macht überhand. Folgender Vorfall dürfte hier nicht unpassend angeführt erscheinen, da er für Maschck's Charakter wie für seine Stimmung in dieser Zeit gleich bezeichnend ist. Die Frau eines seiner Freunde machte ihm eines Tages darüber Vorwürfe, daß er bei seiner schon so sehr erschöpften Gesundheit noch sich anstrenge und bei seinem vorgeschrittenen Brustlcidcn noch singe. Lassen Sie doch, sagte sic, was Sic ja ohne-dieß nicht mehr zu thun vermögen. — Da stand Maschek ans, er schien in dem Augenblicke größer; sein sonst mattes Auge flammte ans vor innerer Entrüstung; in der höchsten Aufregung gab er ihr zur Antwort: Hat Jemand das eine Auge verloren, so sucht er mit dem andern noch so viel Licht zu haschen, als er vermag; und ich will mit meiner letzten Kraft noch schaffen, was ich kann. — Im Innersten verletzt, com-ponirte er am selben Abende sein schönes Sieb: „Gosli jemat mi nikar«, wozu er den Text selbst schrieb. Endlich schien auch jene letzte Kraft gebrochen;, ein Paganini im Leben, hatte er ans der einzig übriggebliebenen Saite noch gespielt; nun begann auch diese zu reißen. Am 4. Juni 1859 ging er wieder nach Stainz, obwohl er sich er bei sorgfältiger Pflege mand genoß sein volles Vertrauen. Er hielt sich für unverstanden, für verkannt, und nicht ohne Bezug auf sich selbst dürfte er in seinem Aufsätze über Gallus ®) die Worte geschrie ben haben: „Daß des Propheten Stimme im Vaterlande oft tonlos verhallt und dem Talente, trotz des redlichsten Stre-bens, die aufmunternde Anerkennung versagt wird, ist eine Thatsache, dergleichen die Geschichte, und besonders die der Kunst, eine erschreckend große Anzahl auszuweisen hat.« In seinen Tonschöpfnngen ist kein bestimmtes Vorbild erkennbar, dem er sich angeschlossen hätte; dem Schreiber dieses ist nur bekannt, daß er für Mendelssohn große Achtung hatte. Durch alle seine Kompositionen aber weht ein so tiefes Gemüth, daß wir uns das frühe Brechen des kleinen schwächlichen Körpers leicht erklären, wenn wir der Worte Grill-parzer's gedenken: „Und Flammen, Perlen, Schmuck, die euch umschweben, Gelöste Theile find's von seinem Leben.« An Maschck's Biographie anknüpfend, und um zu zeigen, wie sein Geist in seinen Schülern fortwirke, gab der Gefertigte sohin einige Nachrichten über die Pflege der Kirchenmusik in Wippach, wo ein Schüler Maschck's, der dortige Lehrer A. Hribar, als Organist, mit Unterstützung des für alles Gemeinnützige thätigen Herrn Dechants Grabrijan, sich um die Hebung der Kirchenmusik und des kirchl. Gesanges über seinen Zustand keine Illusionen. mehr machte. $otI|$crWe n.roh.6t_ Die Gründung eines Männer-Gesang-trüber Ahnung seines nahen Todes schrieb er dort noch einen >^s mtb Aufführung der besten classischen, so wie auch Trauermarsch 8) - es war seine letzte Arbeit. Am 29. Juni(bereits 22) Tonwerke, liefern den Beleg dafür, und .»«b^?^derMann, dem kurzen Leben vonnicht {ft p „scheu, daß der unermüdliche Eifer unter den beschränkenden Verhältnissen nicht erlahmen möchte. Endlich haben wir nach Mittheilung des bei der Versammlang anwesenden Herrn Lehrers Andreas Praprotnik (Redacteur des „Učiteljski tovarš«, eines cmpfehlenswerthen Monatblattes), der auch seine neueste Schrift „Darek pridni mladosti« vorlegte, nachzutragen, daß die „Cäcilia« von ihm nach Maschck's Tode fortgesetzt wurde, jedoch verschiedener Verhältnisse halber einging. Schließlich legte der Gefertigte unseres Vereins-Mitgliedes, des Herrn evangelischen Pfarrers Th. Elze neueste Abhandlung „Gottschcc und die Gotschcwcr«, erschienen als Separat-Abdruck des Museal-Heftes, vor. Diese 66 Octav-scitcn starke Schrift behandelt die merkwürdige Enclave sowohl in geschichtlicher als besonders in cultnrhistorischer und sprachlicher Beziehung, mit Zugrundelegung aller Quellen in kritischer Weise, und kann als eine höchst schätzbare Bereicherung unserer Landeskunde nur willkommen geheißen werden. Die von der gewöhnlichen abweichende Schreibart „Gotschewer" begründet der Verfasser historisch und etymologisch durch die wohl kaum zu bestreitende Ableitung vom slovenischen »koča« (Blockhaus, Hütte im Walde). Interessant sind die beigefügten, mit einer Uebertragung in das Hochdeutsche versehenen Hochzcits-, Kirchen- und andere Volkslieder. Die Ursachen der Verarmung des Landes und vollen 28 Jahren so viel geleistet hatte. Und dieser Mann, der bei günstigern Verhältnissen und in einem länger» Leben vielleicht einer der bedeutendsten Männer seiner Nation geworden wäre, sollte nicht einmal in seinem Vatcrlande, das er so sehr liebte, bei seinem Volke, für das er so viel gethan hatte, seine letzte Ruhestätte finden —seine Gebeine ruhen in St. Stefan bei Stainz. Zu einiger Vervollständigung des voranstehendcn kleinen Bildes dürften noch folgende Züge nicht unwillkommen sein. Der Grundzng im Charakter Camillo Maschck's war eine große Empfinvsamkcit, infolge der er häufig anstieß. Nur wenige Freunde hatten, ans Achtung für sein Talent, die Geduld, seine oft üble Laune und sein herrisches Wesen zu ertragen — so stand er fast isolirt in der Welt; — Nic- 8) Außer ben Bereits angeführten Werken schrieb er notfi eine große Vocal-Messe in D-dur (aufgeführt in der Domkirche zu Laibach 1854), eine Onverture zum Melodram „Judith" (aufgeführt im Philharm. Concerte zu Laibach 1. Dec. 1854), eine Fantasie für das Melophon mit Pianoforte - Begleitung (Concert vom 26. October 1855), ein Divertimento für 2 Violen, 3 Violoncells und Contrabaß (Concert vom 10. Nov. 1854), ein Offertorium .für eine Baßstimme und Orgel »0 Deus, ego amo te!« u. etl. a. Ein Oratorium „Die Könige in Israel" blieb unvollendet. Auch hielt C. Mafchek im Februar 1858 in unserer Monats-Dersammluug, nachdem er eben damals als Mitglied unserem Vereine beigetreten war, einen Bortrag über slovenische Volksweisen, welcher mit dem regsten Interesse aufgenommen wurde. 9) S. Vodnik-Album von Dr. E. H. Costa, p. 177. Sinkens der Bodencultnr findet der Verfasser in der langen Abwesenheit der Männer vom Hanse, welche auch auf die ehelichen Verhältnisse ungünstig einwirkt, während der Hausir-bandel selbst nicht mehr so blühend ist, wie sonst, theils wegen Ungunst äußerer Verhältnisse, theils wegen des Schwindens der alten Sparsamkeit und Solidität. Ohne hier einer eingehenden Besprechung des vielfach interessanten, Merkchens vorgreifen zu wollen, haben wir hier nur die Absicht, die Aufmerksanikcit des vaterländischen Lesepublikums auf das hier dargebotene Product eines erst seit kurzer Zeit unserm Lande angehörigcn fleißigen Forschers zu lenken. A. Dimi tz. Irätmbfit-Begleit zur Geschichte Krains, mitgetheilt Bom k. k. Bibliothekar Dr. Jgn. Tomasch ek itt Klageiifurt. Die nachstehenden. chronologisch geordneten Regesten find aus noch gänzlich unbekannten Urkunden, die ehemals in dem Archive der bestandenen k. k. Hofkammer waren, nunmehr im k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archive sich befinden, gezogen, und wir behalten uns vor, hievon zeitweilig Fortsetzungen, beziehungsweise Ergänzungen und Nachträge zu geben; auch verweisen wir auf die im Archive für vaterländische Geschichte und Topographie in Kärnten (Jahrg. VI) und „Carinthia" (Jahrg. 1861) bereits veröffentlichten und künftig daselbst erscheinenden Regesten zur Geschichte Kärntcn's, von denen viele sich auch auf die Geschichte Krain's beziehen, z, B. die Urkunden vom 6. März und 17. Juni 1330, vom 16. Febr. 1346, vom 12. Mai 1351, vom 18. Mai 1360 u. s. ro.: I. . 1) Glemona, 1 304, sine die. Ottobonus, Patriarch von Aqnileja, belehnt den Ulrich von Sennech mit allen rechtmäßigen Lehen und Besitzungen, welche seine Vorfahren von der Kirche zu Aquileja besessen haben. (Original-Pergament-Urkunde. Sigillum pendens.) 2) Tirol, 1308, 22. Jänner. Der junge Galle revcrsirt sich dem Herzog Otto von Kärnten über 5 Huben zu Greznikh, die ihm für 20 Mark Aglaicr Geld in Satz egeben sind. (Orig. Perg. 1 sig. pend.) 3) Görz, 1312, 6. Auguft. Udalrich von Cutan verspricht in seinem und im Namen seines Bruders und seiner Neffen, da sie nach einem Streite mit dem Grafen Heinrich von Görz in dessen Gnade wieder aufgenommen sind, alle Pflichten der Vasallentreue zu erfüllen, durch einen Eid und Zeugen bekräftigend. (Orig. Perg. ohne Siegel.) 4) 1314, 19. April. Friedrich von Pers gelobt unter einem körperlichen Eide und unter der Bürgschaft von Zeugen dem Grafen Heinrich von Görz für die Zeit von 6 Jahren, während welcher die Landes-Haupimannschaft in seinen Händen sein wird, ihn als seinen wahren Herrn zu betrachten, und verbürgt sich mit dem Schlosse Susan. (Orig.Perg. ohne Sgl.) 5) Zenoberg, 1323, 6. Mai. Wilhelm und Rudolf von Scharfenberg geloben, im Falle sie, wie ihnen erlaubt wurde, die Veste Grätsche von den Ungarn lösen, dieselbe als Hoflehcn so lange im Dienste des Königs und Herzogs Heinrich behalten zu wollen, bis ihm oder dessen Erben die Lösungssumme zu bezahlen möglich sein wird. (Orig. Perg. 1 sig. pend.) 6) Zenoberg, 1 323, 14. Nov. (Castrum S. Zenonis.) Heinrich, König von Böhmen und Herzog in Kärnten, belehnt Niclas von Schrovenstein, Landschrciber in Kram, seine Frau und ihre Erben beiderlei Geschlechts, mit einer Hube, einer Mühle zu Runne in Kram. (Orig. Perg. mit Siegel.) 7) Görz, 1 325, 3. Octob. Beatrix, Gräfin von Görz, als Vormünderin ihres Sohnes Johann Heinrich, bekennt, den Jacob von St. Michcls-purch auf der Veste Asel behaust zu haben, die er beschützen soll, worüber ihm 500 Mark ratenweise zugesagt wurden. (Orig. Perg. 1 sig. pend.) 8) Laibach, 1325, 1 7. Dec. Uebercinkommen der Brüder Volker und Herbort von Auersberg in ihrer Streitsache mit dem Grafen Meinhard von Ortenbnrg. (Orig. Perg. 2 häng. Sieg.) 9) Schloß Tyrol, 1330, 25. Mai. Heinrich, König von Böhmen u. s. ro., belehnt Hans von Licbcnberg, seine Frau und seine Erben beiderlei Geschlechtes mit der Veste Görtschach in Kram, die Jacob der Porgcr und sein Sohn Frätzck von Laibach zu Lehen gehabt haben. (Org.Prg. 1 Sgl.) 10) 1331, 19. Mai. Lehensrevers des Appel von Neumarkt an Grafen Mainhard von Ortcnlnirg über 3 Huben an dem Markt zu Lak. (Orig. Perg. 2 häng. Siegel.) 11) Jnspruck, 20. Jänner 1332. Heinrich, König von Böhmen, Herzog in Steiermark, bezeugt, daß Adelhaid von Fouchan ihm ihren Hof zu Lak anheim gesagt habe, mit der Bitte, den Hermann von Maingoßpnrch damit zu belehnen, worauf er den lctztcrn wirklich mit dem Hofe zu Lak belehnt habe. (Orig. Perg. 1 häng. Siegel.) 12) Udine, 1 335, 1. April. Bertrandus, Patriarch von Aquileja, belehnt Friedrich von Scnnek, Hauptmann in Kram, mit allen den Gütern und Leben, welche seine Vorfahren von der Kirche zu Aquileja hatten. (Orig. Perg. 1 sig. pend.) 13) Udine, 1339, 21. April. Bertrandus, Patriarch von Aquileja, belehnt Friedrich von Scnncgk, Hauptmann in Krain, mit der Burg Neydt-k und allen Rechten und Zugchörungen, welche Heinrich von Grednich besaß und durch seinen Bevollmächtigten Konrad von Neunbtirch vertragsmäßig anheim gesagt hat. (Orig. Perg. Sgl. abgcschn.) 14) 1343, 27. August. Herdegen von Pettau, Mar- schall in Stcier, Hauptmann in Krain und in der Mark, belehnt im Namen seiner Herren, des Herzogs Albrecht, Friedrich und Rudolf, den Molreich von Pilichgrctz, seine Hausfrau und ihre Erben mit 15 Huben ob Schenbrunne gelegen. (Orig. Perg. mit 1 Sgl.) 15) 1 353, 6. October. Hartneid vonMeißncck,Hauptmann in Krain und auf der Mark, gelobt den Herren Main- hart und Heinrich Grafen von Gör; in ihrem Dienste wider den Patriarchen und seine Helfer treulich zu unterstützen. (Orig. Papier. Ohne Siegel.) 16) Cividale (in civitato Austria), 1360, 23. März. Ludwig, Patriarch von Aquileja, verleiht den Grafen Ulrich und Hermann von Cilli, mit ihres verstorbenen Vaters Friedrich Verdienste willen, die Befitznngen und Lehenschaften der Aqnilcjer Kirche in Krain zu Lehen in der Art, daß sic alle Güter gemeinschaftlich besitzen sollen; nach dem Tode des einen fallen sic an den andern, nach beider Tode an die Aqnilcjer Kirche zurück. (Orig. Perg. 1 häng. Siegel.) Wien, in den Herbstfericn 1861. Werzerchrriß der von dem historischen Vereine für Krain im J. 1861 erworbenen Gegenstände: (Fortsetzung.) XI. Angekauft: 30. Historisch - statistisch - topographisches Gemälde vom Hcr- zogthume Krain und demselben einverleibten Istrien... von H. G. Hoff. 3 Bde. Laibach 180S. 8. XII. It n genannt: 31. Hessische Chronica. Cassel 1606—8; 2 Thlc. in einem Octav- Bande. XIII. Vom Ausschuß des histor. Vereins für Niedcrsachsen in Hannover: 32. Dessen Zeitschrift pro 1858 n. 1859, dann nachträglich pro 1853, 2. Heft. 33. Urknndenbuch, 1. Heft. 34. Nachrichten, 14., 16. und 19. Heft. 35. Urkundenbuch der Stadt Hannover. 36. 23. Nachricht. XIV. Vom Herrn Josef S ch c i g e r, Conservator für Steiermark: 37. Dessen Druckschrift: „Hochosterwitz in Kärnten." Wien 1860. 4. XV. Von der k. k. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung der Baudcnkmale, deren 38. Mittheilungen pro 1861, Jänner bis September. XVI. Vom histor. Verein für das württembergische Franken in Mergentheim: 39. Dessen Zeitschrift, V. Bd. (1859), Künzelsau und Mergentheim (1860). 8. XVII. Von der historisch-statistischen Section der k. k. mähr.-schlcs. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues: 40. Deren Schriften der histor.-statist. Section, XIII. Bd. Brünn I860. 8. XVIII. Vom Ausschuß des Vereins für Obcrfranken und Bamberg: 41. Dessen 23. Jahresbericht. XIX. Vom Herrn I o h. Carl Schuller, k. k. Statthalterei-Rath und Correspondent der kais. Akademie, dessen Druckschrift: 42. Das Todaustrageu und der Muorlcf. Ein Beitrag zur Kunde sächsischer Sitte und Sage in Siebenbürgen. Hermannstadt 1861. 1 Heft. 8. XX. Von der k. k. Hof- und StaatsdLuckerci in Wien: 43. Schillerbuch. (Prachtexemplar.) Herausgegeben von Dr. Const. Wurzbach v. Tannenberg. Wien 1860. 4. XXI. Vom histor. Verein für Mittclfrankcn in A n s b a ch : 44. Dessen 28. Jahresbericht. XXII. Vom Verwaltungs-Ausschuß dcS Gesammt-Vereins der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine in Stuttgart: 45. Dessen Corrcspondenzblatt. 8. Jahrg. (i860). October bis December. XXIII. Von Sr. Excellenz dem Herrn Gustav Grafen Chorinsky, k. k. Statthalter von Mähren und Schlesien :c.. tc.: 46. Das Ausland. Jahrgänge 1828, 29, 30 und 31 in 10 Quart-Bänden (München). 47. Ausweise über den Handel von Oesterreich. Jahrg. 1847, 48 und 49 in drei Folio-Bänden. 48. Tafeln zur Statistik der öftere. Monarchie. Jahrg. 1841, 42 und 43 in drei Folio-Bänden. 49. Die Grcnzboten. 7. Jahrg. 26 Hefte. Leipzig. 8. 50. Europäische Annalen. Tübingen 1805. 8. 51. Politisches Journal. Hamburg 1805 und 1806. 8. "52. Jahrbücher der Geschichte und StaatSknnst, von Pölitz. Leipzig 1828. 8. 83. Offizielle stenographische Berichte über die Verhandlungen dqs österr. Reichstages 1848 und 49. 4. 54. Bericht über die allgemeine Agricnltur- und Industrie-Ausstellung in Paris im 1.1855. Wien 1858. 25 Hefte-(Fortsetzung folgt.) Vereins = 'Jtad)ricf)ten. Neu eingetretene Mitglieder (nach der Zeitfolge): Herr-Johann Eppich, k. k. Hauptschullehrer in Laibach; Hr. Franz Vil-licuS, k. f. Director der Ober - Realschule in Gör;; Hr. Nicolaus Tessari, ö. o. Docent der Chemie in Görz; Hr. Heinrich Penn, Journalist in Graz; Hr. I. H. Horak, Lehrer der Handelsgeographie in Wien; Hr. Alphons Müllner, Lehramts-Candidat in Wien; Hr. Eduard SteSka, k. k. Gerichtsactuar in Radmannsdorf; Hr. Georg Jos. Klerr, Handelsinann in Laibach; Hr. Dr. Herrn. Jgn. Bider-maun, k. k. o. o. Professor der Staatswissenschaften in Innsbruck; Hr. Dr. Mori; Gauster, Districts-Physiker in Stein; Hr. Heinrich Pirker, suppl. Gymn. - Lehrer in Laibach; Hr. Anton Globoönik, k. k. Bezirksrichter in Laibach. — Zum Mandatar wurde ernannt: Hr. Peter Studenac, Pfarrer in Canfanaro (Unter-Istrien). — Gestorben: Hr. Dr. Ferd. Edl. v. Wohlfarth, k. k. Hoffourier, Mandatar des histor. Vereins von Oberbaiern, in Wien; Hr. Mathias Gallant, Stadtpfarrer (Neustadt) in Triest; Hr. Carl Jos. Gollob, Magistr.-Rath in Triest; Hr. Barth. Lenöek, Expositus in St. Peter bei Adelsberg; Hr. Michael Berne, Domprobst in Triest. Druck von Ignaz v. Kleinmayr & Fedor Bamberg in Laibach. Mittheilungen des historischet Vereites für Streit im November 1861. Redigirt von dem ©ecretäv und Geschaftsleiter, k. k. Finanz-Concipisten August Dimitz. Inhalt: Monats - Versammlungen. — Die Anfänge der Buchdruckerei in Kram. — Verzeichnis; der von dem histor. Vereine ’für Krain im I. 1861 erworbenen Gegenstände. (Forts.) Monats-Versammlungen. 3ie am 7. November 1861 unter dem Vorsitze des Herrn Landeshauptmanns Freiherrn v. C o delli, als Vereins-Director, abgehaltene Monats-Versammlung, beehrte der Herr Landeschcf Dr. Carl Ullcpitsch Edler v. Krain-fels mit seiner Gegenwart. Der Secretär des Vereins ergriff diesen Anlaß, um den freudigen Gefühlen Ausdruck zu geben, mit welchen der Verein seinen ehemaligen, vielfach verdienten Secretär und Geschäftslciter in der Person unseres verehrten Herrn Landeschcfs in seinen Räumen empfange und den Dank für die Ehre dieses Besuches nuSzusprechcn. Der Herr Landeschcf erwiderte mit Versicherungen seines Wohlwollens für den Verein. Wir geben nachstehend die gehaltenen Vorträge: Ein Beitrag zur Biographie der Hallerstcine. Von A. Dimi tz. Das Geschlecht der Grafen und Freiherren von Haller nahm seinen Ursprung im fränkischen Baicrn. Pistorins, der sie unter den adeligen Familien Frankcu's aufzählt, meldet uns, daß sic 1188 dem Turnier zu Nürnberg beigewohnt, wo sie später (1276) Kirche und Hospital zum heil. Geist für Reisende erbauten. Ein Conrad Haller wohnte an Markgraf Albrecht's v. Brandenburg Hofe (1451) dem Turnier zu Nürnberg bei. Aus dieser Familie stammte mnthmaßlich Bartholomäus Haller v. Hallerstcin, welcher, Kaiser Ferdinand's Kricgsoberstcr und Rath, 1551 als Schultheiß zu Frankfurt a. M. starb. Linien blühten in Ungarn, Siebenbürgen und in unserem Nachbarlandc Steiermark. Von hier dürften sie nach Krain gekommen fein. In Steiermark finden wir 1374 einen Andreas; 1420 einen Hermann Haller als Probst in Scccau; dieser hatte einen Bruder Clemens, dessen Sohn Georg Herr zu Alben (so heißt noch auf der Floriantschitsch'schcn Karte Planina) 1560 Präsident in Krain gewesen sein soll. Urkundlich finden wir ihn erst 1568 in einem Laudtags-Protocolle, wo er in den Ausschuß zur Berathung der BergrcchtSordnung gewählt wurde, offenbar derselbe, welcher 1580 und 1581 bei den Verhandlungen wegen des Druckes der Dalmatin'schen Bibelübersetzung wesentlich betheiligt war, auch bei einer Gesandtschaft an die steierischen Stände augsburg. Confession, im November 1580. Seine Söhne waren: 1) Josef, Landesdcputirter in Krain; 2) Jacob, Hauptmann der Ritterschaft in Krain; 3) Johann Georg, Landesverwalter und Dcputirtcr in Krain, auch Erzherzog Carls Rath und Erbland - Falkenmeister in Kärnten. Von des Letzteren Söhnen waren: Hans Jacob, Deutschordens-Rittcr und Comthur zu Mottling; G e o r g S i g i s m u n d, geb. 163 2, gest. 1686, Oberst - Erblandfalkenmeister und Landschaftsbeisitzer, in Kärnten, celcbrirte das 50jährige Jubiläum seiner Ehe mit einer Gräfin Paradeiserin, war als glücklicher Poet im Lateinischen bekannt. Von seinen Epigrammen soll sich ein Exemplar in der Baron Erberg'schcn Bibliothek in Lustthal befinden (vcrgl. Richter, die Hnller-steine, Jllyr. Blatt 1826 Nr. 13) ; Johann Rudolf Cor-raduzi Freiherr v. Hallerstein, 1663 geb., war in Laibach durch mehrere Jahre Präses der Akademie der Operoscn. Wie dieses Geschlecht im Frieden und im Kriege glänzte, so gab es dem Jesuitenorden in der Zeit seiner höchsten Macht, aber auch seines nahen Falles, zwei Glieder: P. Augustin und P. Franz Adam, von denen uns der erstere hier beschäftigen soll. Erwähnung dieses Familiengliedes *) finden wir in Hoff's Gemälde von Krain, im Verzeichnisse der krainischen Gelehrten, 3. Band, S. 29, wo es heißt: P. Augustin von Hallerstcin, ein Jesuit und Mandarin in China, aus Krain, deö P. Franz Adam Bruder, hat seine astronomischen Beobachtungen in China von 1717 bis 1752 durch den P. Max. Hell in Wien 1768 im Druck bekannt machen lassen. In der Cbelica des Jahres 1830 widmete ihm I. Supan das Epigramm: Mat Krajna rodila, Jesuit: dobe, Pekinga častila, Kam Krajnic ne gre? P. Augustin hat *) Bei Abfassung dieser Zeilen war uns der 7. Theil des von unserem hochgeschätzten LandSmanue Dr. Constantin v. Wurzbach herausgegebenen „biographischen Lexicons" noch nicht zur Hand gekommen. Das von uns benutzte Buch Prahms ist übrigens mit dem vom Herrn Dr. Constantin v. Wnrzbach angeführten nicht identisch, wie die Verschiedenheit der Titel und der Umstand beweist, daß in dem ersteren acht, im letzteren nur sechs Briefe vorkommen. Da der vom biographischen Lexicon gegebene Lcbcnsiimriß P. Augustin's in Details nicht eingeht, so glauben wir die Mittheilung obiger Skizze für unsern Zweck gerechtfertigt. (Die Redaction.)