>,?e»tlche IBodt" rricheiirt jt»<* €»nnt«g und Io«*rT#t«|| morgen« und lostet sammt »er „Die Südmirk" für JiHl mit -ixftkllutt» ins ©au! monatlich flf. —,M, viertelWri« fl. IM WH'hil c. >•—> n«nil*lllJ» ?' *•—• w« t>«st»er!et»in>>! Birrtrljji)»!) fl. t.eo, IiaUjlbtij fl. !>.?», g-n,jätzli» R. «.«o. — EinzelneNummern 7 kr. Un|(igen werden ut J^tif berechnet- Sei astete« fflirter-fealunfrn tntfVMchen»« -lachlait. Bit fceti enterbe* BnfuirMj»r()?-llr9i den »<« 3«. 11II» «,»l»»de« netgmni tln,e>j>,n «»>,«»<». 3* OlQI IsoDro loillf dem 8ermattn »rt „ teatichei*. Jünlit'' Herr» W- CetM# Ho>»t»I«t 4, ft>r*«t>in »dgegede» Hinter. tleuficrftt ftrifl: Mittwoch nn> eonUtai} it> Ut» toimiiiaz«. Sri-chnunden von N—I» Uhr ooimni»«? nn» »»» S—5 Übe «nchmitlotzt. Äu»fUit|le werben a^ch in der rnchtniifnei t« .1 mischen Euch!" Sili. 8to:»« »»» *UJttM4> Eom«toj an» Eonniog. — Slrelomoiionei, find P»rl»frei. — Berichte. »eren Krrwisrr fern Redueteiir URbrfÜlt fi»d< Hirnen nicht ttiitffichtlät «crden. Hultünt:« «erde» »»ch in ttt SudiljacMiiiig de» Herr» ?rch Rasch bereitwilligst ertheilt. Nr. Eilli, ßin ZiülKölick. C i l l i, 28. December. Ein Jahr voll politischen Lärm ist dahingeraufcht, ein Jahr, daS auch in Sachen d. M. legte der HandelSininister Freiherr Glanz von Eicha den Gesetzentwurf betreffend die Abänderung und Ergänzung der Gewerbeordnung vor. Die Regierung, heißt e» in den erläuternde^ Bemerkungen, ist nicht in der Lage, der von den Kleingewerbe» treibenden verlangten Forderung nach Ausdeh-nung des Befähigungsnachweises^? die handwerksmäßigen Gewerbe au f die Inhaber f a br i k» m ä ß i g e r Gewerbe» nternehniungen beizu-stimmen. Dagegen enthält der Gesetzentwurf mehrfache Bestimmungen, die daraus abzielen, die Einrichtung des Befähigungsnachweises für das handwerksmäßige Gewerbe wirksamer auS-zugcstallen und die Umgebung desselben thun-lichst zu hindern. Z>ie Eörillöanmfeier des „Lieder-Kranz". Die Christbaumfeier deS Männergesangvereines „Liederlranz", welche Donnerstag im Hotel „zum Löwen" stattfand, nahm den ge» lungensten Verlauf, Schon kurz nach Eröffnung dergFeier, während die ersten Pieren von unserer Musikoereinscapelle abgespielt wurden, war der Saal übervoll. Als dann der prächtige, mit schwarz-roth-goldenen Fähnchen wunderschön geputzte Christ» banm in hundert Lichtern erstrahlte, richtete Herr Hausmann eine Begrüßung, die sich zu einer von hübschen Gedanken b'lebten Weihnachisrede erhob, an die Anwesenden. InSbesonZere verwies der Red er auf die nationale Bedeutung des Christfestes. Dann traten die Sänger zusammen und »n'er des Chormeisters Herrn Waldhan » gewohnt ausgez ichneter Leitung erklang d'e herrliche Weise des Schmölzer'ichen .Wald» abendschein". Nach diversen Musikstücke» der Cipelle brachte unsere vortreffliche Zithervirmosin Fräulein Pepi Schreiber mehrere Concert» stücke in einer stürmischen Beifall erweckenden, wahrhast musterhaften Weife zum Vortrage. Der Beifall wollte nicht ruhen und Fräulein Schreiber musste, denselben nachgebend, sich zu einer weiteren Zugabe entschließen. Diesmal aber sand Fräulein Schreiber die Assistenz einer anderen jungen Dame. deS Fräulein Anna Koroschetz und das prächtige Eoncertstü f, daS die beiden Damen nun vortrugen, befriedigte. Dank der vorzüglichen Durchführung, allgemein. Wieder kam die Musikcapelle, deren Leiter Herr D i e ß l mit besonderer Lust seine» Amtes waltete, zum Wort, worauf Gesangsvonräge des „Liederkranz" und verschiedene Jux-Ver-steigerimgen, bei denen die Herren Haus-mann und M e n z e l sich verdient machten, folgten, welche die Stimmung der amüsierten Gesellschaft noch erhohlen. Die stürmisch ver-langten Vortrüge des VereinSmitglieves Herrn G a l l a t thaten ein UebrigeS, um das allge-meine Wohlbebagen zu erhöhen. So war es — sür die Meiste» überraschend schnell — sehr spät geworden, und der bead-sichtigle Tanz mussle zum Leidwesen mancher jungen Dame unterlassen werden. Der schöize Abend machte dem wackeren Vercine alle Ehre. Ms Stadt und Land. Slovrnische Beamte d,S Wiener Magiürats. In den Sammellisten slo enitch-nationaler Vereine erscheint mit großer Püukt-lichkei' der Ausweis: .Slovenische Beamte des i'en Wiener Bezirkes" soundsoviel Gulden. Einem slovenischen Studentenoirein liefert ein Wiener Magistralsbeamter, namens Jofef Scholar als Spende den „Monalsbeitrag flovenifcher Beamten deS V. Wiener Bezirke»" im Betrage von 3 fl. 50 kr. ab. Wir deutschen l'.nterfteirer sind nun zwar daran gewöhn», von Wien nie-Mals Hilfe in unserer nationalen Bedrängnis zu erhalten, aber das könnten wir wohl ver-langen: der Wiener Magistrat möge v??hin-dern. dass Wiener Geiueindebeamie «tt aus den städtifHeu Säckel geflossene« Gelde unsere nationalen Gegner, die Slooene» und ihre Kampfvereine unterstützen. Der slovenische Wiener Magiitraisbeamte ist em lebender und atdmendcr Beweis der nationalen Dummheit de» überwiegenden Theile» ver „deuischen" Wiener Wähler. Wa» würde einem deutschen Beamten des Laibacher Stadtamte» geschehen, welcher offen sür die deutsche Sache arbeiten würde? Wir glaube», der Maun wäre nach der ersten Bekundung seines deutschen Nationalgefühle» nicht drei Monate mehr in feiner Stellung. Man mache nur dem Laibacher Stadtamt ei -eii Besuch — man wird in allen Amtszimmern nur Slsvenen finde» und sicherlich keinen national-gesin«tkn Deutschen. Dabei ist aber Laibach eine Stadt, für welche daS Deutfchthum eine ganz andere Bedeutung hat als für Wien das Zlovenenthum. Die Steuerleistung der Laibacher Deutschen überragt jene der dortigen Slovene» und sie bilden selbst nach von slovenischen Organen durchgeführter Zählung ein Viertel der Gesammt-bevölkerung der Stadt. Der cleganteTheil Laibachs präsentiert sich beim auch ganz deutsch und herrscht in dessen Straßen fast ausschliesslich sie deutsche Sprache. In Wien aber kommen die dort lebenden Slovenen gar nicht in Betracht 1895 lind lrotzdtin hat es die Genieinde für nöthig gefunden, flovenische Beamte anzustellen, während zahlreiche Wiener ihr Brod in der Fremde suchen müssen! So oft die Slovenen eine bis-her in deutschen Händen gewesene Gemeinde-Vertretung erobern, werfen sie rücksichtslos alle deutschen oder deutschfreundlichen Gemeindeanne-stellten hinaus. Das jüngste Beispiel dieser Art haben wir vor kurzem erst in Tüchern erlebt, wo der deutsche Gemeindesecretär sofort nach den« slovenischen Wahlsieg entlassen wurde. DaS „deutsche" Wien aber, in dessen Gemeindever-■ tretung vorgeblich 30 deutschnationale Gemein berät he sitzen sollen, arbeitet mit slovenischen Ma-gistratSbeamten. die ihrer nationalen Gesinnung gemäß flovenifchnatioiiale Vereine untkrstützen. Ja, das „deutsche- Wien! Ueber dir Unsicherheit in Cilli kreise« sich das Marburger Wendenblatt. Die TisposilionSfondweise möge von uns die Versicherung entgegennehmen, dass alle die ver> dächtige Gesellen, welche in Cilli dann und wann „arbeiten" ihren Wohnsitz in der Gemeinde Umgebung haben. Das idyllische Leben, das sie dort zu führen in der Lage sind, kann der eine Wachmann der UmgtbungSzemtinde nur höchst unzulänglich stören. Evangelische Gemeinde Cilli. Im Lause des Jahres 1890 werden in der evan-gelischen Kirche zu Cilli (Gartenstraße) nach-siehende gottesdienstliche Versammlungen abge-halten: Sonntag. 5. Jänner Gottesdienst; Mitt-woch, 22. Jänner Bibelstunde; Sonntag, 2. Februar Gottesdienst; Mitlwoch, 19. Februar Bibelstunde: Sonntag, I. März Gottesdienst, darnach Gemeindeversammlung. (Erstattung deS Jahresberichtes pro 1895); Mittwoch, 18. März Bibelstunde; Ostermontag, 0. April Gottesdienst mit heil. Abendmahl: Mittwoch, 15. April Bibelstunde; Mittwoch. 29. April Bibelstunde; Mittwoch, 0. Mai Bibelstunde; Mittwoch, 20. Mai Bibelstunde; Pfingstmontag, 25. Mai Gottesdienst mit heil. Abendmahl; Sonntag, 7. Juni Gottesdienst; Mitlwoch, 24. Juni Bibelstunde; Sonntag, ü. Juli Gott-S-dienst; Sonntag, 2. August Gottesdienst; Sonn-tag. 0. September Gottesdienst mit heil. Abendmahl : Sonntag, 4. Oclober Gottesdienst, darnach Gemeindeversammlung (Festsetzung des Bud-getS pco 1897); Sonntag,^I. November Gottes-dienst; Samstag. 20. December Gottesdienst mit heil. Abendmahl. — Die Gottesdienste finden daher, die drei hohen Feste ausgenommen, an dem ersten Sonntage jeden MonalS statt. Die Bibelstunden für die zweite Hälfte des JahreS w-rden im Juni bekannt gegeben werde». Der Gottesdienst beginnt stelS um 10 Uhr Vormit-tagS. Die Bibelstunden (für Erwachiene) finden um 4 Uhr Nachmittags statt und zwar während der kalten Jahreszeit im geheizten Schulzimmer des Pfarrhauses. Der Religionsunterricht wird regelmäßig an den Tagen der Bibelstunden er-theilt. Stimmberechtigt in den Gemeindever-fammlungen sind alle jene män.ilichen Ange-hörigen der Gemeinde, welche das 24. Lebens-jähr zurückgelegt und die Gemeindebeiträge sür die beiden letzten Iahn geleistet haben. Der Christbaum der Kleinen. Sonntag, den 27. d. M., Nachmittags 3 Uhr fand im Kindergarten des deutschen Schulver-eines die diesjährige Weihnachtsfeier statt. Es hatten sich hiezu außer den Kindern auch deren Eltern, sowie eine Anzahl Damen eingefunden. Von der VereinSleiiung war niemand erschienen. Die Kindergärtnerin Frl. Anna S i n n a nahm mit den Kleinen verschiedene Jugeudspiele, unterstützt von den Fräulein Ferck und St>raul> vor. soweit solche der beschränkte Raum gestaltete. Dann traten die Kleine» ins zweite Zimmer, wo unter Einem prächtigen, lichtstrahlenden Christ-bäum kleine Geschenke ausgebreitet waren. Die» selben werden nun zur Vertheilung gebracht. Es sei bemerkt, dass insbesondere die Herren Rasch und König viele Spenden sür die Kinder zur Verfügung stellten. Spende. Wie alljährlich, so hat auch heuer Hur Peter SHajdic die Stadtarmen von Cilli reichlich'bedacht. indem er 10» Säcke Wenenmedl ü 2 Kilo und 100 Säcke Wfiuiu . deutsche Wacht' gries ü 1 Kilo sür dieselben spendete. Dem Herrn Majdic wurde vom Bürgermeister Namens der Stadiarme» ter wärmste Dank ausgedrückt. An Spenden sür die Wärmstube find eingegangen: Frau G o s s l e t h von Werkstätten 10 fl, Wilhelmine Walland Reis und Bohnen, Anna Wambrechtsamer Schwarteln, Herr Witlaczil Brod. Die freiwillige Feuerwehr Cilli veranstalte, Samstag, den 4. Jänner 1895 in den Lokalitäten des Hotels „Elefant" eine C r i st b a n m f e i e r, verbunden m i t einem Glückshasen, wozu Feuerwehr-freunde und Gönner höflichst eingeladen sind. Die Musik besorgt die vollständige Vereinscapelle. Entrö.' 30 kr. Anfang 8 Uhr. Ein Dank. Von einer armen Frau er-haitrn wir eine Zuschrift, in welcher dieselbe den deutschen Freuen Cilli's kür die werktätige Hilfe, welche sie ihr, als sie verdienstunfähig zu Bette lag, brachte», dankt. Die arme Frau M. G. daukl den deutschen Frauen um so ledhaster, als sie von ihrer Heimatsgemeinde Plelrowilsch keinerlei Unterstützung erhielt. Ein taubstummer Einbrecher. Am 24. d. M., '/a 8 Uhr früh bemerkte die beim GaSmeister Herrn Walter in der hiesigen Gasanstalt bedienstete Luise Mayer in einem Zimmer der Wohnung einen Burschen, welcher im Begriffe war, einen Koffer aufzubrechen. Sie eilte aus dem Zimmer, die Thüre hinter sich absperrend und holte ihren Dienstgeber, so-wie de» Sohn desselben, Herrn Postbeamten Walter herbei, denen es gelang, den Ein-brecher zu überwältigen und festzuhalten bis die Wache erschien. Der Einbrecher erwies sich als ein barfüßiger, kräftiger junger Bursche, welcher dem Anscheine nach taubstumm war. Dazu wird uns weiter gemeldet: „Am 24 d. MtS. früh wurde in der hiesigen Gasanstalt ein taub-stummer Mann beim Diebstahle auf der That betreten und festgenommen. Man glaubte an-fangs niit einem Gauner zu thun zu haben, der sich laubstumm stelle und die Ueberstellung des Individuums durch 2 Arbeiter der Gasan-stall an das Stadtamt geschah dah r nicht ohne bedeutende» Aussehen. Hier wurde der Mann als ein Taubstummer erkannt, der schon einige male als solcher angehalten und aus der Stadt gewiesen wurde, aber immer wieder zurückkam. Der Einbruch in der Abtei. Als des Einbruches in der Abtei dringend verdächtig wurde ein gewisser Johann Rosmann, ehe-maliger ConiniiS ans Kraimice, Gemeinde St. Georgen a. d. Südbahn, von der städtischen SicherheitSwache erutiert und von der Gen-darmerie verhaftet. Der Genannte wurde dem k. k. KreiSgerichte eingeliefert. Ein GelegenKeitsdiebstahl. Im Gasthause des Herrn Richa in der RathhauS-gaffe wurde am 23. d. M. früh die Sammel-büchfe sür das Deutsche Haus in Cilli mit einem darin besittdlichen Geldbetrage von 25 bis 30 fl. entwendet. Als des DiebstahlS verdächtig wurde ein Bierführer, welcher zur kritischen Zeit in das dortige Gasthaus Bier brachte, von der Sicher-heilswache eruiert und dem Kreisgerichte ein-geliefert. Ein Bubenstück. Am 27. d. MtS., um ca. 8 Uhr fiüh, wurde vom Welterhäufl das Maximum- und Minimum-Thermomeler entwendet. Offenbar handelt eS sich hier um ein muthwilligeS Bubenstück. Schwurgericht in Cilli. Für die erste im Jahre 1890 stattfindende Schwurgerichts-sitzung beim Kreisgrrichle in Cilli wurde zum Slellvertreter des Vorsitzenden auch der Land-gerichisrath Franz Trenz berufen. Mufikverein. Zum Beginn deS Ver-einSjahreS 1890 beehrt sich die Direction deS MusikvereineS mit Rücksicht auf die anerkannte Nothwendigkeit einer guten Musikcapelle für Cilli die ?. T. musiksrednblichen Bewohner von Cilli zum Beitritt« in den Musikverein höflichst einzu-laden. Der mouailiche Mindestbeitrag beträgt 30 kr. ö. W. Beitrittserklärungen entweder mündlich beiui Kassier deS Herrn Fz. T. N o j» o f, Rdmstraße, Olgahof, 2. Stock, oder ;uir Eorre- (flrtnhAHjfitWi <*»!%«»•«»» tM« 3 Ein verunglürktes Kind. Am 20. d. Mis., Nachmittags stürzte ans einem Fenster der im I. Stockwerke befindlichen gassenseitigen Wohnung der Eye- uns Schlossersleute Anton nild Anionia Wretscher in der Herrengasse Nr. 18 ein zweijähriges Kind auf das Troitoir herab, wo eS bewußtlos liegen blieb. Das Kind erlitt schwere Verletzungen am Kopse, welche nach Ausspruch deS herbeigerufenen Arztes glücklicher Weise nicht lebensgefährlich sind. Die Eltern hatten sich vom Haufe entfernt, die kleinen Kinder allein lassend. WeihuachtSkneipe des Turnver-eines. Samstag fand die Weihnachtskneipe deS hiesigen strammen Turnvereins statt. Der Saal im Hotel Koscher war aus diesem Anlasse reich geschmückt. Rings umher prangten turnerische Abzeichen an den Wänden, aus grünen Blatt-pflanzen blickie die Büste des Vater» Iahn, da-neben stand daS prachtvolle Banner des Citier Turnvereines, links in einer Ecke ein reich ge-schnitztes Fass, eine Widmung eines ehemaligen Turners auS Bergreichenstein. Und in der Mitte erglänzte der Christbaum, unter welchem zahl-reiche Geschenke ausgebreitet lagen. Alle Mit-glieder und Freunde des Vereines waren er-schienen und unter den Ehrengästen befand sich mich Landtagsabgeordneter Dr. Wo kaun. Sprechwart Tisch hielt in schwungvoller Weise die WeihnachtSrede. in welcher er auch die Be-ziehungen des frohen Festes zum germanischen Glauben berührte. Eine sür das Deutsche HauS in Eilli eingeleitete Sammlung ergab den Be-trag von 20 st. Landtagsabaeordneter Dr. Wokaun dankte hiesür im Namen deS Ans-schusse«. Die Bemühungen des Viergesange« Mettelet,Drofenik,Spihy und Böthe waren von, besten Erfolge gekrönt. Turner Drofeni-t erzielte durch seine Declamationen lebhaften Beifall. Die Versteigerung deS Weih-nachtsbaumes ergab den Betrag von 10 fl. zu Gunsten des VereinSsäckelS. In einer Tombola wurden schöne, zum Theile von Gönnern des Vereines gewidmete Gewinnste ausgespielt. Zahl-reiche WidmungSgeschenke erregten stürmisch: Heiterkeit. Der fröhliche Abend, uni dessen Ge-lingen sich Kn.npwart I a k o w i t j ch große Ver-dienste erwarb, wird allen Theilnehmern in freund-licher Erinnerung aleiben. „Tlovenische Namen." Ein floveni-fcher Verein befasst sich mit der Unterstützung an der Wiener Universität studierender floveni-scher Hochschüler. In der Liste jener, welche diesem ausgesprochen nationalen Verein Gelder we hen, befinden sich nun n a. solgende Herren, deren Namen ihre Abstammung verräth: I. Presl (Görz), Jakob Gruden (gew. Pfarrer in Laibach), Josef Sitter, k. k. Ge-richtsadjunkt, Leopold Schwentner, Buch-Händler und Anton Spind ler, k. k. Grnnd-bnchssührer (sämmtliche aus Rann). Dr. K. Schmidinger (Stem), AloiS Rump (k. k. Postofficial) Jos. Ziperle (k. k. Oberlieutenant), Jak. Pnnkl (k. k. Oberlieutenant in Pension), Anna Mayr (Rudolfswerth) u. A. Reben diesen Herren figurieren auf dem betreffenden Ausweis zahlreiche „Slovenen*, deren Namen die Spuren der frisch vor sich gegangenen Slo-venisierung noch deutlich zeugen. Wir führen diesbezüglich an: A. Pavf«r (Pauser), R os -man (Roßmann). Gegenüber solchen That-fachen hat das Marbnrger Wendenblatt noch die Stirne zu behaupten, dass der von «nS jüngst berührte Er lass des Klagensurter Landes-gerichlSpräsidenten Baron Mylius ftooenische Namen deutsch geschrieben wissen wolle! Das fragliche Blatt beruft sich auf einen seiner frü» heren Artikel in diefer Sache. An demselben wurden nun auch die Cillier Gemeinderäthe Traun und Mareck.für di? Slovenen reklamiert und deren Namen „Tniven" und „Marak* geschrieben. Und dann Ptben die slovenischen Herren noch die Stirn«, abzuläugnen. dafL der-artige Späße unzweifelhafte Namensfälschungen sind, Meldung derLandstnrmpflichtiqen. Im politischen Bezirke Umgebung Cilli kämen „Deutsche Wacht" 1895 Meldepflicht Heuer nur 3017 nach. Die übrigen 1533 müssen behuss Bestrafung erst ausgeforscht werden. Dic Weiknacktsarbciten-AuSstcl-lung im Institut Hauficnbüchl war wie alljährlich sehr reichhaltig und erfreute sich seitens der Dame» von Cilli eines ungewöhnlich zahlreichen Besuches. Vorzüglich fesselten die geschmackvollen Arbeiten in Buntstickerei daS Auge d?S Beschauers. Besonders hervorzuheben sind darunter SophaNssen, ein Stiefelzieher, ge-stickte Herrencravatten, Tisch läuser, Fenfterfchützer u. a. m. Die Ausstellung gab ein rühmliches Zeugnis für das erfolgreiche eisrige Wirken der ArüeitSlehrerin Frl. Zeilinger, deren wir schon wiederholt an dieser Stelle in vollster An-erkennung zu erwähnen Veranlassung gefunden haben. AuS Tüffer wird uns geschrieben, dass vorige Woche dortselbst im Verlaufe einer Nacht mehrere Einbruchsdiedftähle versucht wurden. Zuerst probierten es die Strolche beim Pfarrer, wo sie aber verscheucht wurden. Es herrschte infolge der Unsicherheit in den letzten Tagen große Aufrenunst in unserem Orte. Aus Bifcbofdorf schreibt man uns unterm 23. d. M.: Samstag, den 21. d. MtS., Nacht« 10 Uhr, brach in der Bischofsdorfer Kunstmühle Feuer aus. welches größere Dimensionen ange-nommen hätte, wenn nicht Säsiemeister Malheus K l a s ch e k dasselbe bemerkt. Lärm gemacht und es mit Hilfe des Mullergehilse» Joses Jug und des FtthrknechteS Joses Babiö nach ein-stündiger Arbeit gedämpft hätte. Der Brand-schaden beträgt ca. 80 fl. — Das Feuer wurde von böser Hand gelegt. Gendarmerie-Wachtmeister Marinto aus Cilli erschien am Thatorte und es wurden behuss Enterung des Thäters die eingehendsten Erhebungen eingeleitet. Den wackeren Arbeitern gebührt Äib und An-erkennung. Das Gebäude ist bei der k. k. Wechsel-seiligen Brandschaden'VersicherungS-Gesellschaft in Graz versichert. AuS Gonobitz 26. December, schreibt man uns: Gestern veranstaltete der Jung« g e f e l l e n - V e r e i n in Gonobitz auf An-regung feines Obmannes und SeniorS Herrn Carl Achmann in den Bahnhof-ReftaurationS-Localitäten seine Christbaumseier. Das Gelingen deS AbendS macht Herrn Carl Achman» alle Ehre, das Arrangement war sehr gelungen. Es fehlte nicht an Iuxbesten, die zur Erheiterung der Gesellschaft beitrugen. Sämmtliche Locali-täten sammt den Warteräumen waren dicht besent. Fröhliche Lieder wechselten mit den guten Vorträgen der Gonobitzer Dilettanten-Musik unter der Leitung des Herrn Carl S u t t e r. Selbstverständlich habe» sich auch bereits verheiratet gewesene, d. h. geschiedene, Jungsellen zur Feier eingesunden und da« Ihrige zum Gelingen des Festes beigetragen; sie wur--den denn auch reichlich mit kleinen Kindern bedacht. Für gute Getränke und Küche sorgte in ausgezeichnetster Weife ^>err Hanns Detit -schegg. der erst küzlich in das Joch der Ehe gewandert, vereint mit seiner liebenswürdigen Ehehälfte. — Ich schließe mit dem Wunsche, Herr Obmann des Junggesellen - Vereines in Gonobitz, Carl Achmann, möge auch fürderhin deutsche Sitten und Gebräuche zuni Frommen der Gesellschaft fördern. Lickttnwald. (Deutscher Lesever-ein). Dieser Verein veranstaltet am 31. ds. MtS. in der Gastwirtschaft Smereker eine Syl-vesterseicr. Das R.'inerträgniS der Veranstal-tung fließt in den Säckel des deutschen Studen-tenheimes tu Cilli. In Ansehung des edlen nationalen Z>«eckes ist eine rege Betheiligung zu erwarten. Den. Vereine gereichen seine Bemü-hungen gewiß zu großer Ehre. ?!mtStaqe der Cillier Bezirks Hauptmannschaft. Die k. k. Bezirkshaupt-Mannschaft Eilli hat die Jahre 1896 abzuhaltenden AmiStage in folgender Weife festgesetzt, und zwar in Tüffer am 13. 7.April, 30. Juni, 21. September und 14. December; in Trifail am 24. Februar, 18. Mai, 10. August und 2. November; in Gonobitz am 21. Männer. 3. Mär,. 14. Aoril. 20. Mai. 7. Juli, 19. August. 29. September, 10. No-vember und 27. December; in Franz am 21. Februar. 17. April. 12. Juni. 7. August, 2. October, 27. November; in St. Marei n am 16. Jänner, 27. Februar, 9. April, 21. Mai, 2. Juli, 13. August. 24. September. 5. Novem-der und 17. December; in Praßberg am 23. Jänner, 23. Mai und 1. October; in Laufen am 5. März, 9. Juli und 12. No-vember: in O b e r b u r g am 6. Februar, 2. April, 28. Mai, 23. Juli. 17. September und 3. December. In E i l l« an jedem Mittwoch und Samstag, mit Ausnahme der Feiertage, AmtStag. Die Amtshandlung beginnt um 9 Uhr vormittags, nur in Tüfser um halb II Uhr und in Trifail um 12 Uhr mittags. Mabrenbcrg, 24. December. Bezirks-Vertretung. Bei der gestern beendeten Wahl in die BezirkSvertretung siebten die Deutschen trotz enormer Agitation oer Slovenifch-Elericalc». In der Vertretung stehen nun 27 Deutsche 5 Slovenen gegenüber. Man schreibt uns aus Windisch Graz: Großer Güterantauf. Herr Gras Dom,-nik Pandolsi hat den Großgrundbesitz Miß-ling bei Wiudifchgraz u » den Ankaufspreis von 800.000 Gulden käuflich an sich gebracht. Bis-herige Besitzerin war die Wittwe Frau Poglajen. Um den Kauf dieses Gutes bewarb sich auch die Trifailer Kohlengesellschaft. Dies ist der dritte große Ankauf, den Graf Pan-dolfi innerhalb kurzer Zeit vollzogen hat. Anser Stadttljcater. Der Samstag der letzten Woche hatte eine Beneficoorstellung deS Herrn Rainer ge-bracht, welcher leider nicht jener gute Besuch zu Theil wurde, welche der Künstler, der in der Rolle des Reif Reiflingen, im „Krieg im Frie-den" auftrat, verdient Hatte. Dass Herr Rainer ehrenden Beifall in Hülle und Fülle erhielt, fei erwähnt und des guten Spieles der Mitwirken-den, Fränlein H o l l t r (Agnes Hiller). Fräul. Knirsch (Elsa) und der HerreU: B ö h m (Kurt von Hilgen), Arthur (Ernst Schäfer), R ö d l (Paul Hofmeister) und T h a l m a n n (Heinrich) gedacht. Fräul. Helene Helfon gab mit prächtigem Temperament die Jlka Eötoös. In der kleine» Rolle des Burschen Koneznq fiel Herr Schober durch Beherrschung des Dia-leckes und guter Maske auf. D.r Sonntag brachte: „Einer v o n d e r B u r g m u s i k". I» der Hauptrolle errang sich Herr Arthur einen überaus lebhaften Ersolg. .Die Auswanderer", ein Bauern-stück mit zahllosen Anklängen an Anzengruber und Morre, gab oen Herren : R ö d l als Matzl, Arthur als Hradinger. B ö h m als F anzl und N a st o r als Gogerl Gelegenheit, sich stur-mische Anerkennungen ihrer guten Leistungen zu ho e». Auch den Dame» Görwitz-Helson (Burgl) und Helene Helfon (Lon) sei ein ver-dientes Lob gespendet. Im alten Eosta'fchen „I h r C o r p o r al", der Freitags stattfand, sei besonders der auSge-zeichneten Leistung des Hrn. Arthur (Corpora! Jstoans, dann jener der Herren Thal-mann (Gottfried Lampel), Rödl (Wendelin) und der Damen G ö r w i tz-H e l s o n (Therese) und Helene H e l s o n (Paula) gedacht. Mittwoch, den 1. Jlänner 1896: ,Laven's kan Türke« g'sehu? Original-Posse. Novität von Kosta. Donnerstag, 2. Jänner 1895: „Das Hkück im Winket^ von Sudermann. Neu angekauft: „Schnüffler, Keiraths-schwindker." Eingesendet. Foiilard-Selde 60 kr. Hl H. » »5 pn 5Rrtn — |anifli<4c. chinrfiiche »c. in fctn r.carB«n jDtfiifc» II»d Rubelt, l«wit ichworzt. tori.f uubUrbijf JJ»ClinebCCfJ: 3cit»e ro» tr. H* st. 14*65 per TRctrr — wrrul, «mtiflcrt, iC. (<». Sin tietMi Qa«l. «nd 1000 orrüj. Partien Dtfiisl ic.). — P»rli>- un» sltiinti;. (5) lt— Seiden-Fabriken G. Henneberg Zürich. Neujahrs - GratulaliouS - EllthebungSkartea, deren Erlös zugiinslen der Stadtarmen ge-widmet wird, haben beim Ttadtamte Cilli gelöst: Familie Wogt, Alois Walland und Fr>u. Fa-mitte fterjeti, Gustav Echmidl f. Familie, G Zchmidl'S Nachfolger. Marie Zangger, Herrenqasi« t, Vi. P., Camilto Hineis, k, k. Steuer-Oderinip., Wildclm Hljtersperger, k t. Fina^z-Rath, Tr. Andreas Äo?pa sammt Frau, Anton u Helena Stoderne, Joies und Rosa Ärll, Joses und Rest Rel»ensch.t. Fritz Mathes. Tr, Golisch, Dr. Trummer. Fam lie Radak'viisch. .^riy Rasch, Fri-drich und Norina se?bo!s, Äajor Pstorni. , Uhren und Uhrkettan konten für joilermAnn, der dirretab Fabrik txflic-Ut. nur . mehr echt silberne C/Uodcr» H< montolr 5 bis 7 fl., AnWrr-Rrra jntolr mit xvrei o4sr 4rol Htlberböilen 7 bU to ri., Tulu-Uh/en von I? rt., Ool'.labr«ts I > tt., ttvldine oder neosilberae 5 fl., Ooidkelteu n> tZ. «ilbcrna 1 ll. 50 kr.. prlnA Wcckrr & H. 76 kr.. Pendeluhrro aelit Tmcc Rfh!**vrrrk, von « d. uusvrirm, mit 10 Proceot K*b*U für U4ndl«r. Ncuuste rreiK-Cuuraate auf Verlangen gratis und Iriiaco bei j. Kareker, Uhrenfabrik in Linz, Kaiser Josefstrasse Nr. 24. 30—52 J03. R&KÖSCH' NACflF. 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Roman au? dem Lebe-i einer Großstadt. Er hatte ihr schweigend zugehört; ihre letzten Worte lenkten seine Aufmerksamkeit schnell von dem ersten Theil ihrer Rede ab. „Sind Sie nickt ein wenig eigensinnig?" fragte er lauernd. „Wenn nun auch ich Ihnen mein Wort gebe, dass eine Lösung so oder so geschehen soll. >ind Sie dann nicht zufrieden?" „Nein!" gab sie scharf zurück. „Ich wünsche Klarheit. Sagen wir, binnen drei Tagen ent-scheiden Sie sich definitiv. Sind Sie einver-standen?" Er erhob sich ungeduldig. „Sie treiben mich ja dazu. Sei es denn. In drei Tagen!" So ist unsere heutige Unterredung beendet. Ich habe die Ehre, Ihnen einen Huten Morgen zu wünschen!" Eben als die Signorina ihren an der Thür haltenden Wagen wieder bestiegen hatte, sprengte ein Reiter auf der (5hauss^e daher, um nach den Kolbe'jchen Stauungen einzulenken. Mit einer Verwünschung schwang er sich aus dein Sattel, das Pferd einem herbeieilenden Burschen übergebend. Der Angelangte war Ro-bert. Er hatte die Kutsche der Signorina er-kannt. Welche neue Intrigue hatte sie ins HmiS geführt? Zn diese Krage vertieft, wollte er eben auf deu Hinteren Eingang zuschreiten, als hastige Tritte auf dem Kies des Hauptweges ihn sich umwenden ließen. Seine Augen trasen Gerbers, den Gärtner; das Gesicht deS Mannes war aschgrau, seine Kniee schlotterten. „WaS ist Ihnen?" herrschte Robert ihn an. „Sehen Sie schon bei Hellem Tage Gespenster?" „O. wollte Gott, es wäre ein bloßes Ge-fpenft!" ächzte der Angeredete hervor. „Aber > nein, Allbarmherziger, unten am Strande liegt eine Leiche!" „Eine Leiche!" Auch Robert erblaßte un-willkürlich bei dem Ausruf, mit welchem er des Gärtners letzte Worte wiederholte. „Wo?" fragte er dann aber schnell sich sammelnd. „Kommen Sie führen Sie mich!" Eben war die Sonne hinter düsteres Ge-wölk getreten, als beide Männer den Platz er-reichten, wo das Ende einer alltäglichen Tragödie, in der That eine leblose Frauengestalt mit abgc-wandtem Glicht aus dein Ufersande lag. ..Richten Sie das Gesicht nach oben!" be-sahl Robert dem zitternd dastehenden Gärtner. Derselbe gehorchte. Zm nächsten Moment taumelte Robert, wie von einem Schlag getrosten, mit einem Schrei zurück. Das Todtengesicht, auS dem die Augen ihn weit aufgerissen anstarrten, war dasjenige Anna Bernau s. Bestürzt blickte der Gärtner ihn an. „Das Gesicht ist so furchtbar entstellt!" keuchte Robert, nur mit Anstrengung sich fassend, hervor. „Gehen Sie, melden Sie meinem Vater den schauerlichen Fund. Er mag bestimmen, was geschehen soll?" Der Gärtner, erleichtert, sich entfernen zu dürfen, schritt hastig davon. Robert blieb allein zurück. Wie mit übernatürlicher Gewalt hielt es ihn an die Seite seines Opfers gebannt. War das nicht mehr als eine höhere Fügung, welche die Wellen gerade hier die Todt« an das Ufer spülen ließ?" „Kain!" Hatte Jemand das Wort neben ihm gesprochen ? Wie von Furien gejagt, stürmte er fort, als folgte der Schatte» der Todten ihm aus den Fersen . . . H- * ch Im Arbeitszimmer des Herrn Giesenau saß zu derselben Stunde Frau Giesenau vor dem Schreibtisch ihres Mannes. Der Kaufherr war — 2 — eben zu der verhängnisvollen Unterredung mit Frau de Eourcy abgerufen worden und hatte das Gemach in einiger Eile »erlassen. Frau Alma sollte zwar ihr Zimmer nicht verlassen, aber die Frcudenbotschast. welche sie Helene mitgetheilt, trieb es sie auch ihrem Gatten zu überbringen. So hatte sie unwissend, dass er einen Besuch empfangen ihn aussuchen wollen. Ihn in seinem Arbeitszimmer nicht zugegen sindend. sank sie auf den Sesfel vor dem Arbeit?-tisch nieder und nachdem sie einige Minuten müssig gesessen, lieft sie ihre Augen wie zufällig über die aus demselben ausgebreiteten Papiere gleiten, wobei plötzli h ihr Blick die Ecke eines sast verdeckten Bilderrahmens streifte, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Im nächsten Moment hatte ihre Hand das Bild ergriffen und hervorgezogen, doch kaum, dass sie einen Blick darauf geworfen, so sank sie i» halber Ohnmacht in ihrem Sessel zurück. Aber nur Secunden währte ihre Kraftlosigkeit schnell hatte sie sich wieder aufgerafft und starrte von Renem auf das Bild in ihren Händen. „Ihr Gesicht, Zug um Zug!" flüsterte sie mit bleichen Lippen. „In jeder Miene Valentine de Courcy und doch, ein unbestimmtes Etwas sagt eS mir, doch ist sie es nicht! Wenn aber nicht sie, wen stellt dieses Bild dann vor? Und wie kommt dasselbe hierher in de» Besitz meines GattenV XLVII. Die Oper war zu Ende Rasselnd fuhren die Equipagen vor dem Theater vor. die Besucher der Borstellung drängte» den Auegängen zu. Man hatte eine 'Novität gegeben, aus welche die Tages-blätter bereits seit längerer Zeit hingedeutet und deren Aufführung man daher allgemein mit In-terefse entgegengesehen hatte. Die Novität war „Die Frühlingsfee", das Erstlingswerk des vater-städtischen jungen Künstlers Reinholv Stein, und die Erwartungen, welche der Zuschauerkreis der sich dazu versammelt, gehegt, hatten sich vollin-haltlich erfüllt. Der Beifall hatte denn auch kaum ein Ende nehmen wollen und hatte selbst den jungen Eomponisten vor die Rampen gerufen. Eine der Mittellogen des ersten Ranges traf sein suchcuder Blick. Ja, sie war erschienen, um die einzig und allein der Triumph dieses Abends einem Siegessest für ihn glich. Sie war erschienen und indem er seinen Blick voll zu ihr empor-richtete, traf ein Strahl aus Balentin's veilchenblaue» Augen die seinen An der Seite der Mutter sas, das junge Mädchen in ihrer unbe-wussten Schönheit. Frau de Courcn hatte es kein geringeres Opfer gekostet, der bereits vor Wochen angenommene» Ei»ladu»g zum Besuch der Erst» lingsaussührnng der „FrühlingSsee" Folge zu leisten und Alles, was, einem mächtigen Orkane gleich in ihr tobte, niederzukämpfen. Aber so sehr auch die eigenen Gedanken sie beschäftigten, 5o fesselte doch die aus der Bühne sich abspielende Handlung, dermale» ihre Augen und Sinne, be-strickte und gewann dergestalt die den Text beglei-tende, geniale Musik ihr Ohr und ihr innerstes Empfinden, dass mehr und mehr allmählich die Schatten der düsteren Ereignisse in den Hinter-gründ traten, um freundlicheren Gebilden Platz zu machen, die ihre Seele in eine andere Welt einführten, welche die schöpferische Kraft eines gottbegnadete» Genies in ein greifbares Gewand gekleidet hatte und deren Zauber sie nun rück-haltSlos aus sich einwirken ließ Eben entstand im Foyer eine Stockung, Frau dc Eourcy und Valentine, welche den für sie bestimmten Wagen zn erreichen strebten, waren genöthigt, steheil zu bleiben. Da drängte sich ein junger Mann von schlankem, einnehmendem Aeugern durch die nächste Gruppe. Jetzt n sehen?" — „Ja. mein Herz."— „Wo?" ..Wilvelni. sey Dich aus Deinen Platz, und augenblicklich still, od^r ich werde verrückt. iig! und kein Wort mehr!" In der Schlaftrunkenheit. Stu-ls Fritz Schuldenheirn befindet sich in den en beim Onkel Oberförster zu Besuch. Eines gens tritt der letztere in aller strühe in ens Schlafzimmer, um ihn verabredetennaßen ins Revier zu nehmen. „Aus, Langschläfer I wolltest doch mit zum Rehwechsel!" — Erteil fahrt SiudiosuS Fritz Schuldenheim in ?öhe und blinzelt schlaftrunken in das Däm-cht hinein.- „Kommen die Kerls jetzt schon ' x Nacht mit den verfluchten Wechseln?" Ein moderner Spartaner. Schwieget'-t l ihren Schwicgersohil in der Soinmersrische e«.d): „Nun, da bin ich und denke einige hier zu bleiben. Aber ich fürchte, wir be-en Regen, die Sonne verdunkelt sich . . ." «aersohn: „So werden wir im Schatten •ni" Sin feinfühliger Spitzbube, r „sie geben also zu, in der Küche dieser einen Braten gestohlen zu haben?' — agtrr: „Jawohl, aber ich habe der jungen nur eine Blamage bei ihrem Manne tx-wok-m!" Wohlthat. Lehrer: „Wer hat daS Pul-unden— Schüler: ,. Berthold Schwarz, Lehrer: freuen wir uns dessen!" — „Warum'?" — Schüler: „Ha, nun n wir uns um dessen Erfindung nicht die zu zerbrechen!" eil» F r i s e u r. „Wie darf ich das chiieiden?" — „Hinten kurz und vorn et-nger." — Thut mir leib, länger kann ich's ch schneiden." Gebotene Vorsicht. Spitzbube sder eben vom Gerichte freigesprochen worden ist, zu seinem Vertheidiger): „Ich werde Sie demnächst besuchen, Herr Doctor!" — „Schon gut . . ., aber bitte, am Tage!" Beim Zahnarzt. Rebrkka: „Ich will mir todten lassen einen Nerv. Was kostet'S?" — Zahnarzt: „Zwei Mark!" — Rebekka: „Zwei Mark? Können Sie's nicht thu» billiger für mich ich hab' so schwache Nerven?" — Entweder — oder. Johann szu seinen, Schatz): „Kathi. mein Herr ist jetzt Eom^ mercienrath geworden; entweder müsse» wir uns trennen oder — Dein Herr wird auch Commer-cienrat." — Motivierte Ablehnn» g. Kunst-freund: „Sie sollten Ihren armen Ehoriste» doch auch einnial Urlaub zu einer Erholungsreise geben." — Theaterdirector: „Ach was, die Leute haben hier schon genug Sceneriewechsel!" Widerspruch. Radfahrer der i» der Nähe eineS Städtchens stürzt: „Sappermeiit. hat diese Stadt ein hartes Weichbild." Ein F i n a » z g e » i c Lehrer: „Moritz, würdest Du auch, weil» Du viel Geld hättest, damit GuteS thun?" — Moritz (nach einigem Rechnen): „Ich würd's aus Zinsen geben und mit den Zinsen Gutes thun!" Guter Rath Betrunkener sber von Buben gehänselt wird): „Ihr Buben, geht heim, den» wenn Euch Eure Mutter hauen will, seid Ihr nicht da!" G r ü n d l i ch e r B e s ch e i d. Herr: „Also Dein Meister ist plötzlich gestorben?" — Lehrbub : „In, sein Herz und seine Hand haben seit gester» aufgehört zu schlagen " Iuf jede Seite drei. Schön Elschen sass am Fenster Mit ihrer Stickerei, Hat auf der Stirn sechs Löckche» — Auf jeder Seite drei. Ein Jüngling liebeglühend Ging um die Eck' vorbei, Sechs Härchen auf den Lippen — Auf jeder Seite drei. Der Jüngling fing mit Elschen An eine Schäkerei, Und warf hinaus sechs Küßchen Auf jede Seite drei. 5° er Vater kam und sah eS Und rief entrüstet: Ei! Und gab dem Jüngling fechse, — Auf jede Seite drei.