Nr. 1«. Samstag, 20. Jänner 1912. 131. Jahrgang, MbacherMMnm »I, ^«lljilt» in l> ' ?>ü> bis i!»s'sl>>!üa ixt Hll>><» nonzjähl!« ^ 1^. - AnIllNrlielKdiilir: f^s» lieinl I»ifns ^ld«»,««i< ^« 6p" be» be, R>t>«!>n'» t» ^ ti >,i»1»We lvrmilluss«, Un!l«„lielle Bllej, »elben nichl »»LN»l«»en. Violm^lriple nichl zul<,llzsl!lN< Telephon Nr. der «evaltion 52. Amtlicher Geil. Seine l. und l. Apostolische Majestät haben mit Blllerhöchsler Entschließung vom 13. Jänner d. I. dem G«tsbesitzer und Landlagsabgcurdnelen Otto Freiherrn « psallrcr von Apsaltrcrn m Kreuz den Or-^en der Eisernen Krone dritter Klasse mit Nachsicht der Toren allergnädigst zu verleihen geruht. «ach drm ylmtSblatte zur «Wiener Zeitung» vom 18. Illn. «» l'.)!2 (Nr, IN) wurde die Weitelverbreitung folgtnd« Preß« «znl^nisse verboten: Nr 2 «Pol^bote. vom 12 Jänner 1912. «lr U .Ostf"utschc Rundschau vom 13, Jänner 1912. «r. 4b ./älli»!.»' vom 12. Iaone» 1«I2. Nr ii «lilnl^ pr«pnr. vom »3 Jänner 1812. «tr 2 .^o?n6ll!!^» vom >1. Jänner 1912. Mr. 3 .Kerull». vom 13. Immer I!1I2. Nr 4 »E> ^<1el»»ill' vom >3. Jänner 1912. »lr. 6<»b .I1svi.t»ll» liieö» vom 12. Jänner 1911. Nichtamtlicher Heil. Die Präsidcntschaf's-ztampastne in den Vereinigten Etaaten. Im November d. I. erfolgt die Wahl des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Am 18. Juni tritt in Chicago der republikanische Parteitag zusammen, am 25. Juni versammeln sich in Baltimore 5ie Demokraten. Allein die Wahlbcwegung ist schon jetzt ün Gange. Die öffentliche Meinung verfolgt zunächst mit besonderem Interesse die Vorgänge im demokratischen Lager. Villfach trat die Anschauung hervor, daß nach Ausschaltung Vryans die demokratische Partei erhöhte «usj'chten auf die Eroberung der Präsidentschaft haben würde. Der angesehenste unter ihren Führern, Mr. Woodrow Wilson, Gouverneur des Staates Ncwjersey, gilt als hervorragender Verwaltungsmann und als Per» sünlichleit von erlesener Bildung,' cr steht auch an der Spitze der großen Universität Princewn. Man hält ihn für den berusrnen Kandidaten der demokratischen Par» tei; nach ihm käme der Gouverneur von Ohio Mr. Harmon in Neiracht. Im republikanischen Lager, so nahm man bis vor kurzem an, würde sich der Wahllamps nur zwischen dem gegenwärtigen Präsidenten Mr. Taft und dem Senator La Fullelte abspielen. La Fullette ist das Haupt des radi. kalen Flügels der republikanischen Partei, ein hestlger Gegner der Trusts, ein Vorkämpfer der Herabsehung der Zölle, ein Freund der Arbeiterorganisationen. Schon im Jahre 1908 wurde er vom Staate Wisconsin als Präsidentschaftskandidat ausgestellt, und er hat alle Dis. sidenten der Partei um sich geeinigt, welche die neuer, liche Wahl Tafts bekämpfen. Die Majorität der republi. lanischen Partei nimmt aber nach einer im Pariser Temps vorliegenden Darstellung an den radikalen Allü» ren dieses Politikers Anstoß, und darum schien bis vor kurzem die Numinierung Tafts seitens der republilani-schen Partei als höchst wahrscheinlich, ja fast als gewiß. Ncuestens aber hört man den Namen Theodore Roose-Veit wieder nennen. Allerdings liegt von seiner Seite keine wie immer geartete ausdrückliche Erklärung vor, welche dahin gedenlet werden könnte, daß Rooscvelt eine neuerliche Kandidatur anstrebe. Seit den Wahlen vom Oktober 1910, die eine demokratische Mehrheit ins Re» präsentanlenhaus brachten, hat sich Herr Nooscvelt aus seine publizistischr Tätigkeit im „Oulool" beschränkt und leine einzige politische Rede gehalten. Seine persönlichen Freunde und namentlich sein Schwiegersohn Mr. Long» worth haben öffentlich jeden Versucn im Sinne einer neuerlichen Aufstellung Rooscvelts abgewehrt. Als vor einem Monat der Staat Nord-Dalota sich für die Prä» sidentschasts-Kandidatur Nooscvells entscheiden nullte, war es nicht möglich, von dem einstigen Präsidente» irgend eine zustimmende Erklärung zu erwirken. Aus dem republikanischen Parteitage von Chicago im Jahre 1906 hatte Roosevelt ausdrücklich eine Wiederbcwerbung abgelehnt- er wollte um leinen Preis mit der Über-lieferung brechen, wonach niemals ein Staatsmann mehr als zweimal nacheinander das Amt des Präsiden» ten bekleiden solle. Da aber nunmehr eine Unterbrechung durch die Präsidentschaft Mr. Tafts eingetreten ist, läge in jener Erklärung Roosevclts lein Hindernis mehr gegen seine neuerliche Blwerbung. Wenn Mr. Roosevelt auch nicht formell als Kandidat ausgetreten ist, liege» bekanntlich doch von ihm Äußerungen der Kritik an der Geschäftsführung des jetzigen Präsidenten vor. Er la» delte die seines Erachlens zu große Strenge a/.gen ein» zelnc Trusts und sprach sich gegen die Schiedsgerichts« Verträge mit Frankreich und Deutschland aus. In den Weststaalen hat Roosevelt auch jetzt noch eine zahlreiche Anhängerschaft, und durch seine Stellungnahme sssgen die Maßregeln Tafts hinsichtlich der Trusts soll er die Stimmung der Finanzprcisc für stch gebessert haben. Das alles gibt selbstverständlich noch seine Gewähr da» für, wie sich die Mehrheit des republikanischen Partei-kongresses im Juni d. I. entscheiden wird — ganz ab» gesehen davon, daß von Roosroclts Seite jede Äußerung fehlt, aus der geschlossen werden könnte, daß er überhaupt an eine Widerbewerbung denkt. Tatsache aber ist, daß in gewissen Kreisen der republikanischen Partei sein Name in Verbindung mit der Präsidentschastslampagne wieder genannt wird. Politische Uebersicht. Laibach, 19. Jänner. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Der Reichs-lanzler hat einen Versuch gemacht, um eine Verstand»- OeuUleton. Versöhnt! Glizzc aus dem Ehcleven von Anton ZtozaHn. (Schluß.) Mit glühenden Wangen flog er die Geschichte durch. „Der Hans ist ein Teufelskerl," sagte er bei sich, «der tzerstehts! Ich komme mir jetzt schon beinahe selbst so unglücklich vor wie der Held seiner oder vielmehr meiner Dlovelle. Die Medizin muß wirken!" Es kostete ihn nicht geringe Mühe, seine Erregung beim Abendessen zu verbergen, und nachts lonnte er vor fiebernder Enuartung kaum ein Auge zumachen, ^mmcr sah er das Bild vor sich, wie sein Suschcn die beschichte tränenfeuchten Auges aus der Hand legt, w«e jle mit flehenden Blicken sich ihm naht und schluchzend alles Leid abbittet, das sie ihm in Worten und Gc-danken zugefügt. Endlich, endlich graut der Morgen. Früher als sonst erhob er sich, kleidete sich mit besonderer Sorgsalt ai. und ging iils Eßzimmer hinüber, wo cr sich eNvartungS-voll'in'Positur sttzte. Als bald darauf sem Suschen, das ihm schon den ganzen Morgen mit verwunderten Blicken gefolgt war, erschien, gab er sich mnerlich einen Auck und während sie sich an den Kasfeel.fch setzten, lagle er in gelmllsam Armlosen Ton: L,ebes K.nd. du hast mich früher einmal gebeten, mich schrlstslellerlsch Hu versuchen. Ich habe also getan uno b,ttc dich, das Kind meiner Muse, mit dem ich dich heute überrasche, wohlwollend aufzunehmen." Erstaunt, verwundert sah sie ihn an. langte ohne "n Wort nach dem Blatt, das er ihr entgegenhielt, lehnte sich in die Sofaecke zurück und begann zu lesen, «oderich beobachtete ihr Mienenspiel. Er sah. wie aus dem duftigen Murgenneglia/. eine sanfte Röte, langsam aufsteigend, ihr Hals und' Wangen färbte, ständnis für das Empfinden dnnes Weibes hast, daß du seinen nur allzu berechtigten Bitten und sanften Vorstellungen kalte Abweisung. Spott und Grobheiten entgegensetzt — jetzt sehe ich auch, daß deine Nach. giebigkeit — selten genug sahst du ja ein oder schienst einzusehen, daß du im Unrecht warst — daß deine Nachgiebigkeit eitel Lug und Hcuchclci war... und nun wagst dn es sogar, mir da durch drin elendes Mach. werl" — sie schleuderte mit der Fußspitze den auf den Boden gefallenen Zcilungsball in die Ecke — anzu-deuten, nein, dirctt roh ins Gesicht zu sagen, daß ich eine .^antippe bin, eine Frau, die ihren armen, un» schuldigen — ha, schön unschuldig! — braven Mann in die Verzlvciflung treibt! Unterbrich mich nicht, ich kann dir nicht mehr glauben — wir Frauen sind ver» raten und verlauft, wenn wir in unserer Verblendung unser Leben an das eines Mannes, eines Barbaren, knüpfen!" Jetzt ergossen sich die Tränenbächc unaufhaltsam. „Und dies Ende gerade jctzt, wo ich — wo du — wo wir nun soweit sind — daß wir hosstn lönnen —" Fassungslos schluchzend sank sie aufs Sofa und preßte ihr Taschentuch vor das Gesicht. Rodcrichs Gesicht war bei diesem Gefühlsausbruch immer länger, seine sieghaft ausgereckte Figur aber immer kleiner grworden. Er war zuerst starr über de» Erfolg des so sorgsam überlegten Planes; ergebung^ voll wollte er sich schon in das Unabwendbare schicken, da horchte er mit cinemmalc hoch auf. Was bedeutete» ihre letzten, unter Schluchzen fast erstickten Norle? Sollte es . . .? Sollte wirklich nach sechs Jahre» kinderloser Ehe doch noch sein, ihrer beider sehnlichster Wunsch in Erfüllung gehen? Ihm schwindelte der Kops. Allmählich abcr begann's zu dämmern: ihr eigen» artig verändertes Wesen, ihre heimliche Meiderschnei-derei und so manches andere, was er in seiner Blind» hcit nicht beachtet hatte, alles das li^ß kaum noch einen Zweifel übrig. „Suse, liebe Suse," stieß er atemlos hervor und beugte sich über sie, „ist Frau Suse. Laibacher Zeitung Nr. 16. 138 20. Jänner 19! 2. gung unter den bürgerlichen Parteien zur gegenseitigen Unterstützung bei den Ttichwahlen gegen die Sozial» »cmolratcn herbeizuführen. Der Versuch ist aber gcschci» lert. Freisinnige Blätter stellen es so dar, als ob der Bewcggrilnd für dieses Bestreben in der Erhaltung des sogenannten schwarz«blaucn Blockes liege. Was in Wahrheit den Reichskanzler bestimmen mnß, einer Be« günstigling der Sozialdemokratcn entgegenzuwirken, ist der Gegensatz, in dem die Lchren der sozialdelnolratischcn Parteien ,',n Staat und Gesellschaft stehen. Trotz des Scilern5 cincr Einigung der Vorstände der burger» lichen Parteien wird die Aufforderung wiederholt, gc» gen die Kandidaten der Socialdemokraten zu stimmen. — Das „Fremdenblall" führt aus, daß man anch nach dcr Niederlage der bürgerlichen Parteien nicht erwarten konnte, das; sie nnn ohne weiteres vom gegenseitigen Hader ablassen nnd sich die Parole dcr Sammlung für die Stichnxchlen mit raschem Entschlüsse Zu eigen machen werden. Es scheine jedoch, daß der größte Teil der Stich, wählen in diesem Zeichen stehen werde, mindestens ein so großer Teil, daß die Nationallibcralen noch als eine recht ansehnliche Grnppe in den Reichstag einziehen dürften. Für die Zwecke der Neichspolitik würde sich dann der neue Reichstag aller Voraussicht nach als ein dnrch. aus brauchbares Element erweisen, und man hat nicht im geringsten Ursache, heute ill Erwägung zn ziehen, ob er nicht ctwa versagen werde. Die „Rcichspost" feiert den hundertjährigen Ge-burtsiag Windlhorsts. Sein Gedenken sei in diesen Tagen lehrreich und ermutigend für die Anhänger seines Programms im Reiche, aber auch für die Christlichsuzia» len in Österreich. Aus dcr Betrachtung des Lebens und Wirkens dieses großen Parteiführers, auf dessen Bei» spiel Lncgcr wiederholt in Parlaments, und Vcrsamm« lungsreden verwiesen hat, werden sie die innere Kraft nnt> die Entschlossenheit schöpfen, den herrlichen Besitz, den dcr rastlose Eroberer Lueger dem christlichen Deutsch. Österreich hinterlassen hat, allen Feinden uneinnehmbar zn verschanzen. Die „Pol. Korr." schreibt: Die italienischen Ka» tholitcn werden liener den Jahrestag des vom Kaiser Konstantin 311? über seinen Rivalen Maxentius errun--genen Sieges festlich begehen. Dcr Triumph Konstantins bedeutete die vollständige Niederlage des Heidentnms, was seinen rechtlichen Ansdrnck im nächsten Jahre dnrch das Mailänder Edikt erhielt, das den Christen die freie Ansübnng ihres Knllns verbürgte. Manche intransigent ten katholischen Kreise würden wünschen, daß dicseGedcnk. fcier, für die sich in der ganzen katholischen Welt Inter» esse lnndgibt, den Charakter einer Gegenknndgebung gc. gen die in Italien 1911 ans Anlaß des fünfzigjährigen Jubiläums der Herstellung des einigen Italien abgchal» tenen Festlichkeiten annehme. Unser römischer Bericht, srstattcr über vatikanische Angelegenheiten ist jedoch in der Lage, zn versichern, daß Pins X. diesen» Gedanken dnrchcnw abgeneigt ist. Nach den Absichten des Vatikans soll die ans Anlaß des Sieges Konstantms zu veranstal-tende Gedenkfeier ein ausschließlich religiöses Gepräge tragen, welches allen Katholiken dcr Erde, mögen sie welcher Nationalität immer angehören, die Vcteilignng an dieser Festlichkeit gestattet. Es ist daher der bestimmte Wnnsch des Papstes, daß hicbei alles vermieden werde, was geeignet wäre, das italienische Nationalgefühl zu verletzen. Dcr Abgeordnete des italienischen Parlaments Dr. Benedetto Cirmeni führt in dcr „Neuen Freien Presse" aus, daß Italien als einzige Friedcnsbcdinguna. die Anerkennung seiner völligen und absoluten Suu> veränität über das ganze afrikanische Vilajet fordern müsse. Jede lvie immer geartete Schmälernng dieser Be» dingung würde bündig zurückgewiesen werden. Zu ande» ren Zugeständnissen an die Türkei wäre Italien auch heule noch geneigt. Eine Konzession in bezug auf die Autorität des Khalifcn würde, auf das Mißtrauen des italienischen Volles stoßen, das ans seiner Geschichte nicht einmal wisse, lvas ein Religionskrieg ist. Dies wäre jedoch kein nnübersteigliches Hindernis. Mit cini» gem guten Willen würde sich cinc Lösung finden lassen. Italien werde das Beispiel, das Österreich.Ungarn in Bosnien gegeben, nachahmen tonnen. Was eine Gcldenl», schädigung anbelangt, so wäre die Regierung auch heute noch trotz der Siege der italienischen Trnppen dazu gc» neigt, doch vermindert sich naturgemäß die Geldent-schädignng mit dcr Fortdauer des Krieges. Tagcsllcuigtcitcn. — jSprechcndc Zjlmo.j Der junge schwedische Inge» nieur Swen Berglund hat eine Erfindung gemacht, welche, wenn sich die Hoffnungen erfüllen, die sich daran knüpfen, die ganze Kino»^ndttjtrie revolutionieren wird. Die Erfindnng besteht darin, daß die Leute photogra» phisch fixiert und wieder in Laute umgesetzt werden können. Bisher war es schon gelungen, den Laut zu photographieren; erst Berglund hat die Methode erfun» den, wonach es künftig möglich sein wird, jene Lanl» Photographien wieder in die ursprünglichen Lautc nm. znbilden. Zurzeit arbeitet die Firma G. P. Gucrz in Friedenan bei Berlin an dcr Konstrmernng des großen Lnstapparats, der die Lantwcllcn aussenden soll. Wie das Stockholmer Blatt „Dagcns" Nyhetcr erfahrt, wird es nnr wenige Monate dauern, bis der Apparat fertig ist und die ersten „sprechenden lebenden Bilder" der stannendcn Welt werden vorgeführt werden tönneu. Eine genanc Beschreibung dcr Erfindung kann noch nicht gegeben werden, da die Details noch geheim gehalten werden. Das Prinzip ist aber folgendes: Im Ausnahme' apparat werden die Lautwcllcn auf photographischem Wege auf einem beweglichen-Film fixiert; es wird hier-bei ganz in derselben Weise wic bei der Aufnahme eines gewöhnlichen Kinobildes vorgegangen. Die auf diese Weise erhaltenen Striche nnd Knrven werden ans eine Metallrollc überführt, die einem kontinuierlichen Lust° ström ausgesetzt wird; so wird in ganz naturgetreuer Weise dcr ursprüngliche Laut wiedergegeben. Wenn man nun bei der Ausnahme die Filmsrolle, die beispielsweise dic Rcde einer Person aufnimmt, vollständig synchro» nistisch mit demjenigen Film laufen läßt, dcr die Gestalt nnd die Bewegungen derselben Person auffängt, erhält man ein gleichzeitig laufendes fixiertes Bild der Gestalt und der Gesten der betreffenden Person nnd ihrer Rcde. Bei der Wiedergabe läßt man den gewöhnlichen Film und die Lanlfilmrolle ebenfalls ganz gleichzeitig Ian« sen, und so wird man den Redner ans dem Kinob«l> sehen und genan zur selben Zeit auch seine Rede höre«. Es leuchtet ohne weilcrcs ein, daß die Erfindnng bisher ungeahnten Möglichkeiten den Weg znr Verwirklichung eiöffnct. — sDie reichsten Leute in Holland.) Mail schreib! der „Frankfurter Zeitung" aus Amsterdam: Im An5-land macht man sich gern die phantastischesten Vorstel-lnngcn von dem fabelliaftcn Reichtum holländischer Mynheercn. Aus den „Bydragen tot dc Stalislek dan Nederland" ersehen wir unn, daß dcr Reichtum in Hol-land nicht ganz so märchenhaft ist Immerhin wuchsen die großen Vermögen doch recht kräftig an. Vor zehn Jahren hatte Holland 433 Gnldenmillionäre; heule be-sitzt es dercn 568, und 136 von ihnen verfügen über zwei bis fünf Millionen, 15 Kapitalisten dagegen er» srcnen sich eines Vermögens von fünf bis zehi, Millie nen. Der reichste Mann Hollands aber hat nicht mehr als lnmpigc 26 Millionen Gulden. Also die fünf reich-sten Holländer haben, wenn sie 'hren ganzen Besitz zusammcnlegcn, nur ungefähr gcradc so viel, als Var» ncgic in einem einzigen Jahre einnimmt. — (Der verhaftete Laudftreichcrpräsidcnt.) Aus Paris, 17. d., meldet man: Die Vagabnndcn und Land» streicher der ganzen Welt l>abcn einen schweren Verlust zn verzeichnen. Und das kam so: In dcr Gegend vo» Corbeil verhaftete gestern die Polizei einen Landstreicher, dcr Schlingen legle. Ans lehrt anfangen würde, hätte ich nicht geglaubt. Die Liebe scheint ihn zum vollständigen Narren zn machen. Und nnn lies weiter, Cilly." Diese fuhr gehorsam sorl: „Doch wozu halte ich mich bei dieser dummen Ge» schichte eigentlich so lange aus? Ich will Euch lieber er» zählen, daß Instu? mich neulich mit einem schönen Reit» Pferde überraschte. Er will mich hier in der Stille reiten lehren, damit ich es in Berlin mit den Damen seiner Äetanntschaft anfnehmen kann. Seine Schwägerin rci« tct anch, lind viele andere verheiratete Damen anch junge Mädchen, die cr mir nannte. „Übrigens," sagte cr, „lvas deinen künftigen Um» gang anbetrifft, darauf möchte ich dich gleich ansmerl. sam macheil, so werde ich ihn dir wählen. Ich will meine Taube davor bcniahrcn, daß sie ihr reines leuchtendes Gefieder verliert, denn dieses Gefieder gerade ist ihre Hanptzierde, und wenn sie es verlöre, sänke sie für mich am Ende zu den gewöhnlichen Weibern herab, die man mit der Bezeichnung: Eine hübsche kleine Fran! abtnt. Ich will aber leine hübsche kleine Fran, sondern dich, meine Göttin — den Götterliebling! —" „Vcrrückt, total verrückt ist der Mensch geworden," unterbrach der Professor die Lesende auss neue. „Nun reiten wir alle Tage," fnhr Cilly fort, wenn es nicht regnet oder stürmt, ans einem schönen Wege durch Wald und Wiesen nach Traunkirchen hinauf. Er nimmt mein Pferd am Zügel, und wenn wir an einen Aussichtspunkt kommen, hallen wir still. Dann liegt der See smaragdgrün schimmernd nnlcr uns, gegenüber steigt des Traunsteins gewaltige Masse beinahe senkrecht ans dem See empor. Zur Rechten Traunkirchcn mit seiner grünumrauschlcn Halbinsel, aus dcr sich das Kirchlein mit seinem Kreuz emporhebt, an derselben Stelle, wic mir Justus erzählte, wo einst Raubritter ihr Wesen irieben, und die mil ihre» Waren ans dem Gebirge kum» inenden Kaufleute, die in Schissen nach Gmnnden hin» über wollten, anfielen nnd ansranbtcn." „Vielleicht hat auch in unserer Vnrg einst ei» Ranb. riller gehaust!" meinte ich. „Nicht unwahrscheinlich," lächle er, „aber keiner hat gcwiß je eine süßere Nente dort geborgen als ich. Und cm wenig Ranbritter war ich anch in dcr Tat. Habe ich dich ans dcm Chiemsee nicht fast überfahren? Und als ich dich sah, wenn ich gekonnt, wie gcrn hätt' ich dich gleich ehe dn dich zn wehren vermochtest, fortgetragen zn irgend einer stillen Einsamkeit, und in deinen Armen Welt nnd Mcnschcn und allcs — alles vergessen." „Noch immer umranschcn mich scinc Worte und füllen meine Seele mit wonnigem Entzücken wie damals, als sie znerst in unserem Gärtchen ans der Frauen, insel an mein Ohr klangen. Ach, Cilly, welche Seligkeit ist's, so geliebt zu werdcu, wie mein Justus mich liebt! Mache es mir bald nach, mein Schwesterlein, es gehl doch nichts darüber, verheiratet zn fein. Wic nichtig erscheint mir jetzt alles, »ms mich früher entzückte, all die kleinen Triumphe der Eitelkeit, von denen meine Cilly zu meinem Verdrnsse in ihrer mütterlichen Fürsorge nie etloas wissen wollte. Ictzt würde sie mit mir zufrieden sein. Habe ich doch nnr nucy ein Verlangen, meinem Inslns zu gefallen, ein Bestreben, von ihm immer dieselben bcrauschcndcn Huldigungcn zn empfan-gen, mit denen cr jetzt mein Leben zum Paradiese macht. Leider, leider gehl nnserc schöne Einsamkeit hier bald zu Ende. Justus erhielt heute Briefe aus Berlin, die ihn aus geschäftlichen Gründeil schon Anfang Oktober dort-hin zurückrufen. Wir werden dann wohl nm schneller heimzukehren, den nächsten Weg über Prag und Drcö-den nehmen. Justus vat mich, Euch dies mitzuteilen." (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 16. 139 20. Jänner 1912. — lMin Jubiläum des Zylindcrhntes.j Am 16. d. waren es gerade 115 Jahre, so schreibt der „Figaro", 5aß der Zylinderhut zum erstenmale in offizieller Weife «»»erkannt wurde. Das erste Erscheinen dieser Kupf» Bedeckung gnb in den Straße' Londons Anlaß zu >.iner slr« Aufruhr, über den die „Times" nachfolgendes er. zählen: John Helheringtun — so erzählt das Blatt in seiner Nummer vom 16. Jänner 1797 — mußte vor >c«! Lordmayur erscheinen, der ihn zn einer Geld» Drafc von 500 Pfund locgcn Auslauses und Anstiftung z«m Aufruhr dcrurleilttv Helherington zeigte sich -in der offenkundigen Absicht, das Publikum zu bcun-ruhigen — aus öffentlicher Straße, das Haupt mit einem fremdartigen Hute von hoher Form bekleidet, der «it stars glänzender Seide umllcidct war, deren Glanz 5ie Augen blendete. Nach den Meldungen der Polizeiolfi-zure fielen bei seinem Anblick mehrere Frauen in Ohn« »lacht, Kinder stießen Schreckensschreie aus, die bestürzte Menge ergriff die Flucht und ein Sohn des Lederarboi» Aus dem k. k. Kreisamte ^ ' Joseph Semen, Secrctär Decrct Ingcbetlene Umschreibung wird bewilligt Ex. (5 bach). Transferiert werden: Die Hauptmannauditoren Wenzel Vcrncr vom Garnisonsgericht in Kralau zum Garnisonsgericht in Marburg, Karl Ritter vom Gar. nisonsgcricht in Marburg zur Kriegsmarine, der Fähn. rich in der Reserve Friedrich Per m e vom Infanterie-regiment Nr. 17 zum Tclcgraphenregiment^ im nicht-aktiven Stande der l. f. Landwehr: der Oberarzt Doktor Vinzenz Draset vom Landwchrinsantcrieregiimnl Klagenfnrl Nr. 4 zum Landwehrinsanteriercgimeut Marburg Nr. 24, die Assistenzärzte, Doktoren Öttolar Kal-er vom Landwehrinfantcrirregiment Linz Nr. 2 zum Landwehrinfanicrieregiment Laibach Nr. 27, Rü> diger Kürner vom Landwchrinfantcrieregiment Kla» gcnfurt Nr. 4 zum Laibach Nr. 27, der Assistenzarzt-Stellvertreler'Dr. Wilhelm Slockmeyr vom Landesschützenrcgimcnt Trienl Nr. l zum Landwehrinfanlerieregiment Klagcnfurt Nr. 4. — Eingeteilt wird der dem Grneralstab zugeteilte Oberleutnant Rudolf Lulane Edler von Saven-bürg blim 3. Korpskommando. — lMIcistulig der Wasseniibungen des an öffent» lichen Lehranstalten angestellten Lchrpcrsonales.j Wie uns mitgeteilt wird, lM das t. k. Ministerium für Lan-desverleidigung an die Landesstellen nachstehenden Er. laß gerichtet: Seitens des t. u. t. Neichstriegsmmiste-riums sowie des t. k. Ministeriums für Landesvertei» digiing wnrde verfügt, daß dic^ an öffentlichen oder mit dem Rechte der Öffentlichkeit ausgestalteten Lehranstal, ten angestellten Leyrpcrsoncu, dic die Cl)argc eines Ossi-ziers lMilitär., bczw. Landlvehrbcamlcn) oder Offiziers» aspiranten lGIeichgestclltrn) in der Res rve, bezw. im nichtallwen Stande der Landwehr bekleiden, zu den ihnen obliegenden periodischen Waffen.lDicnst<)übungen in Hinkunft nur zur Zeit der Schulferien einzuberufen sind. Für Lchrpcrsoncn dicstr Kategorie, die ihrc Waffen. 12.) Das t. l. Ministerium für Landesver-teidigung hat für die im Reichsratc vertretenen Künia» reiche und Länder auf Grund des Gesetzes vom 11. Juni» 1879 lRcichsszesetzblatt Nr. 93) die Vergütung, welche sür die den Mililäipcrsoncn vom Fähnrich sGlcichgestell» ten) abwärts am Durchzug vom Qnartierträger zu verabreichende Mitlagslost zu leisten ist, mit Zustimmung des l. u. l. Kriegsministeriums sür das Jahr 1912 wie folgt festgesetzt: in Kram: für Laibach mit 73 !i, sür alle übrigen Orte mit 69 l<; im Küstenland: für Tr,est mit 84 li, für alle übrigen Orte mit 76 1>; in Dalmatien: für Zara mit 74 l>, für alle übrigen Orte mit 72 li. — gantesten Veranstaltungen des heurigen Faschings oil« den wird. Tcssln Besuchern stehen manche angenehme Überraschungen bevor. Dic Beteiligung wird eine außer, ordentlich lebhafte sein. Alle Kreise dcr Bevölkerung wetteifern, um den Beweis zu erbringen, daß aus dem Gebiete des Patriotismus und dcr Vaterlandsliebe alle nationalen und Partcigegcnsätzc aufhören. In dem Be» strcben, unstre Kriegsflotte zu stärken und unsere über-sceischen Handelsbeziehungen neu aufblühen zu lassen, um dadurch die Macht nnd das wirtscl)astliche Ansehen unserer Monarchie zu heben, sind ja alle Völker t/ster» rcichs einig. So wird der Flottenvereinsball wicdcr ein» mal die ganze Gesellschaft unserer Landeshauptstadt ver> einen. Aber auch vom Lande haben sich villc Besucher angesagt. Da auch das Militär zahlreich vertreten sein wird, dürslc dicsc patriotische Veranstaltung sich zu einer der glänzendsten gestalt.'!,. — jDas Tanztriinzchen des Zwejqvereineö 5iaib«ch des Elften österreichischen Tiaaisdienervereines,) das lieute abends im großen Saale des „Narodni dom" stattfindet, verspricht, nach den bisherigen Vorbereitun-gen zu urteilen, schr unterhaltend zu wcrdcn. Vom Aus. schussc werden wir um die Mitteilung ersucht, daß jeder Besucher willkommen ist, wcnn er'auch unliebsamer-weise bri dcr großen Anzahl dcr versandten Einladungen vicllcicht übrrschen wurde. Die Tanzmusik wird von der Musikkapelle des Infantrricrcgimcnts Nr. 17 aus Klagcnsurt lxsorgt wcrdcn. — l»om Vollsschnldienfte.j Dcr l. k. Bezirlsschul-rat in Radmannsdors hat an Stelle dcr lranlhrilshalber beurlaubten Lehrerin Franzisla Puga <"- n i l dic dis-poniblc Lehrerin Gabriela Treo zur Supplentin an der Volksschule in Reisen und die bisherige Supplcntin an dcr Volksschule in Aßling Anna li o p zur proviso-rischen Lehrerin an ihrcni gegenwärtig.» Dirnstposten. ernannt. — Der k. l. Landcsschulrat für Krain hat de» Austritt der bichlri^en Leiterin «. Kallista Kocbek, dcr Lchrcrin .^. Maximiliana ^ lruber und dcr Sup> plcntin Mathildc Puiiar sowie dcn Eintritt der licuen Lcilcrin «. Nikulaia Krulc und drr Lchrcrin Maria Drob ni5- an dcr M Massigen Privat.Mädchenvulls-schulc in Ncvnjc gcnchmigcnd zur Kenntnis genommen. — liner Lotalanzeiger" erfahren wir nun, daß es sich um einen Truppentransport nach Kiaut schau handelte und daß der Dampfer auf seinem Wege Algier berührte. V. — sEine Sammlung exotischer Schmetterlinge) wurde im vergangenen Monate in dem biologischen Zimmer des trainischen Landcsmuseums Rudolfinum in Laibach in zwölf Schauläslchcn ausgestellt. Somit wurde den Besuchern des Museums die Gelegenheit gc-geben, die schmucken Hauptrepräscntantcn der prächtigen tropischen Schmcticrlingswclt näher kennen zu lernen. Von den zahlreichen Formen der oben angeführten Sammlung wären folgende Schmetterlinge, hcrvorzu« heben: die prachtvoll blauschillernden^lor^Ko i^liilc^und Uoi-pllo ^lnickc^; die grünschillerndcn I'^piliu blumci und I'a,pil!« pui-i,-! 1. aus Ostindien; die buntfarbigen Vertreter der „Vogelschwingcr" sOi-nillior,^!-»); der schmuctfarbige Vlattschmctlcrling sXliliimzl inncki«) aus Indien, welcher sitzend Blätter vortäuscht; der blas« grüne indische Nachtschlvalbcnschwanz s^.rln:!> vüm^nilli (Iu5l) gezüchtet. Alle drei angeführten Arten sind prachtvolle, bis 15 Zentimeter klafternde Schmetterlinge. Jedoch bei weitem nicht die größten, denn diese vertritt der zimtbraune Atlasspinncr <^,tl^u« atlil« 1^.1, ein Nachtfalter Chinas mit schön geschwungenen Flügeln, die eine Spannweite bis 25 Zentimeter erreichen. Der Ailanthussvinner und der japanischeEichenseidcnspinner sind aber sür uns noch ganz besonders aus dem Grunde interessant, weil sie sich unse» ren Gegenden angepaßt haben. Wie wir den Angaben des Herrn Oberpostlontrullurs I. Hafner cntnch. men, kommt die erstangesührte Art wild in der Umge» bung von Krainburg, dic zweite in Untcrkrain vor. über die Einbürgerung des Ailanthusspinners ist uns nichts Näheres bekannt, den japanischen Eichenseiden, spinner aber hat ein Gutsbesitzer aus der Rudolfswerter Umgebung um das Jahr 1867 in größerer Menge zur Gewinnung von Seide gezüchtet. Da er die Abtötung der Kolons versäumte, schlüpften die Schmetterlinge aus, die er in Freiheit setzte. Sie paßten sich'den neuen Lebensbedinqungen rasch an und verbreiteten sich in Untcrtrain derart, daß man sie ohne weiteres zur Fauna Krains rechnen kann. In den Wäldern um Rudolfs« wert findet man im Herbst nicht selten die leeren Ko. tons, dic von Elchen und Weißbuchen zugleich mit dem Laube herabfallen. — In der Sammlung befinden sich noch andere schön gefärbte Schmetterlinge der tropi> schen Gegenden, auf die wir hier näher nicht eingehen können. — Die obige Sammlung wurde vom Museal-Präparator Herrn Franz Dobovüet angelegt, der eine Anzahl ciuiger Arten der angeführten Exoten selbst ei ovo aufgezogen hatte. — lDemeindcwllhlen.j Bei der am 13. November v. I. vorgenommenen NeMvahl des Vorstandes der Gemeinde Tum/xllc wurden gewählt: zum Gcmoindcvor» sleher Matthäus Iancöiö in Domöale, zu Gemeinde» raten Johann Habjan, Johann Kuralt, Franz Kun6an, alle in Domicile, und Karl Flerin in Stob. — Bei der am 4. Dezember v. I. vorgenommenen NeMvahl des Vorstandes der Gemeinde Tal wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher Markus Ionte in Tal, zu Ge« meinde'.ätcn Martin Fcrderbcr in Vrt, Johann Fu-gina in Lazi und Peter Majerle in Tal. — Bei der am 4. Jänner d. I. vorgenommenen Neuwahl des Vor« standcs der Gemeinde Obcrtuchein wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher Martin Poljanäek in Laze, zu Gcmeindcrättn Jakob Hribar in Cirtuäe und Johann Baloh in Klein.Hrib. — Bei der am li. Jänner d. I. vorgenommenen Neuwahl dcs Vorstandes der Gemeinde Obergraß wurden gewählt: zum Gemeindevorsteher der Besitzer Johann Muchitsch in Obergraß, zu Gemeinde» raten die Besitzer Jakob Kurdisch in Miltcrgrah, Franz Knavs in Mittergraß und Josef Urbantschilsch in Ober-graß. — Bei der am 11. Jänner d. I. vorgenommenen Neuwahl dcs Vorstandes der Gemeinde Groß-Pölland wurden gewählt: zum Gemeindevurslehcr der Besitzer Anton Ändol^ek in Groß-Pölland, zu Gemeindcrälcn oer Besitzer Josef Lunder ill Gruß.Pölland, dcr Herr-schastsvenvalter Joses Gödercr in Orttncgg und Johann Novak in Vrh. — (Der Wintcrj hat sich, wie man uns aus Ru-oolfswert berichtet, im ganzen Untcrlande mit allen sei» nen Rechten eingestellt. Es sind starke Fröste cingelre» ten, so daß die Gastwirte und Nierdepots mit der Eis-einführung beginnen tonnten. Dem Rodeln und dem Schlittschuhlaufen wird null mit allem Eifer gehuldigt. Die Schneedecke beträgt mehrere Zentimeter und dürste, da der Himmel stark bewölkt ist, in den nächsten Tagen an Dickc noch zunehmen. U. — ^Verhaftung einer gigeunerbande.j Am 1/. d. ,unrden in Tcneti^e, Gerichtsbezirt Krainburg, dic Zi-Mmcr Robert und Franz Taubmann, dann Jakob und Julius Held arretiert nnd dem Gerichte eingeliefert, weil sie den Kcuschler Franz Zaplotmk in Obcrfeld, dcr sie von. seiner Keusche vertreiben wollte, mit dem Erschießen bedrohten. Diese Ziaeunerbande entwendete auch am 16. d. M. der Besitzerin Maria Nutovnik i« Unter-Duplach eine Nickeltaschcnuhr, der Besitzerin Va-' ria Rehbergcr ln Vubuvcl ein Paar wollene Handschuhe und ist überdies verdächtig, in Gesellschaft der Zigeu-nerin Maria Haber im Gerichtsbezirt Neumarktl mch. rere Diebstähle verübt zu haben. — (Tödlicher Unfall.) Am 17. d. M. fuhr der Knecht Dihur durch die Ortschaft Suhor gegen Mött-ling. Da die Straße ganz vereist war, nützte ihm das Bremsen nichts und die nicht scharf beschlagenen Pferde tonnten den Wagen nicht mehr zurücklMen'. Txr Wage», stieß infolgedessen an emen Straßcnabwciser mit solcher Kraft, daß der Knecht vom Noctsitze geschlendert wurde. Er fiel mit dem Kopfe auf einen Stein auf und blieb auf der Stelle tut liegen, während die Pferde aus der Straße gegen Mottling weiter rasten. — lSanitäts.Wochenbericht.j In der Zeit vum 7. bis 13. d. M. kamen in Laibach 22 Kinder zur Welt s28,60 pro Mille), darunter 1 Totgeburt; dagegen starben 26 Personen l33,80 pro Mille). Von den Ncr^ storbenen waren 13 einheimische Personen; die Sterb» lichkeil der Einheimischen betrug somit 16,90 pro Mille. Es starbcn an Tuberkulose 5 ftlnlcr ihncn 1 Orts-fremder), infolge Schlagflusses I, durch Selbstmord 1, an verschiedenen Krankheiten 19 Personen. Unter de» Verstorbenen befanden sich 13 Ortsfremde l5l),W A>> und l6 Perfonen aus Anstalten (61,53^). InsettionA-lranlhciten wurden gemeldet: Varizellen 1, Scharlach 1, Trachom l, Diphlheritis l. — lPreisverhältnissc auf den größeren Ninber-märlteu in Kraiu.j Nach den amtlichen Berichten be> trug der Durchschnittspreis sür 100 Kilogramm Lebend» gewichl auf den Rindermärtten in den nachstehende« politischen Bezirken: Adclvberg für halbfette Ochen 9b Kronen, für magere Ochsen 85 K, Gurtseld für Mast-ochsen 90 X, für halbfette Ochfen 88 l<, für magere Ochsen 85 l<; Krainburg sür Mastochsen 95 X,'für halbfette Ochsen 87 K, für magere Ochsen 80 X; Laibach Umgebung für halbfette Ochsen 88 X, sür magere Och en 80 K, für Einstcllochsen 80 X; Littai für Mastoch cn 96 X, für halbfette Ochfen 79 X, für magere Och en 72 X, für Einslellochscn 72 X; Loitsch sür'Mastock e« 88 X, für, halbfette Ochsen 86 X, für magere Och en 84 X, für Einstellochsen 84 X; Radmannsdorf für Mastochsen 88 l<, für halbfette Ochsen 83 X, für magere und Einstellochsen 80 X; Rndolfswert für Mastochse« 96 X, für halbfette Ochsen 80 X, sür magere Ochsen 70 X, M Einstellochsl „ 66 X; Stein für halbfette Ochsen 84 X, für magere und Einslelluchsen 80 X. — Mn gewalttätiger Knecht.) Dcr bei der Ve-sitzerin Franzi'sla Klemem-n- in Hutavljc, Gemeinde Trata, bcdienstcte Knecht Lurcnz Fcrli5 kam diesertage verspätet und betrunken nach Hause, weshalb er voz» seiner Dienstgeberin zurecht gewiesen wurde. Hierüber erbost, ergriff er einen Holzprügel und wollte damit auf die Klemen^il- losschlagen. Sie flüchtete sich aber ins Haus und sperrte das' Haustur hinter sich ab. Ferlie versuchte mit Ge»valt einzudringen, beschädigte mit einer Hacke das Haustor und zerschlug mit einer Haue «eh-rere Fensterscheiben. — sEin Hotelmnrbcr.j Ansang Jänner, als sich die Kälte auch in Rudolsswerl bemertbar machte, schlich sick ein unbekannter Dieb ins dortige Hotel Julaz ein uno entwendete einen grünkariertcn Wettermantel, zwei Sparbüchsen mit dem Betrage von eUva 6 l< und ei»e Sammelbüchse des Cyrill. und Mcthodvcroinrs mit den, Betrage von etwa 18 l<. Tcr Dieb muh sich in der Dämmerung cingeschlichen haben, woraus cr sich ei», sperren lieh. In der Nacht verübte er dann mit Leich-tigkcit den Diebstahl. Dem Täter glaubt man bereits auf der Spur zu sein. * sFahrraddiebstahl.j Gestern wurde ein im Hoch. parterre des Hauses Nr. 7 an dcr Nleiweisslrahe ae- landenes und dein Arlillericoberleutnant Hugo Lesko-Witz gehöriges Fahrrad im Werte von 300 X durch einen unbekannten Dieb entführt. Das Fahrrad trägt die Marke „LuM-Modell", ist ohne Kotschützer, l)at ver-nickelte Radfelgen mit rolcn Streifen und einen sehr großen schwarzlackiertcn Rahmcn; dcr Sattel ist mil eincr Fllzdccke überzogen nnd an den Rändern zer-rissen. * jVerlorcn.j Eine grünlcderne Brieftasche mit 34 X 30 l>, ein seideller Regenschirm, ein lichtgrüner Damcnhut, ein goldenes Kettenarmband und ein Geld täscl)chell mit 20 X. * iwefunden.j Eine Pompadourlasche mit diverse» Schlüsseln, ein Gcldtäschchcn mit i-let, beeinflußt und möchte am liebsten nur duftigen, hellen Abendgcwändern und Kostümen das Wort lassen. Dabei kämen aber all jene, die leine Välle, Routs usw. Laibacher Zeitung Nr. 16. 141 ______________________________________ 20. Jänner ,912. besuchen, zu lurz, und so hat die „Wiener Mode", wie jtets darauf bedacht, den Abonnentinncn praktisch hel» fend zur Seite zu stehen, in dem soeben erschienenen hcst 9 ne!)>'„ den Bal! und Gesellschastsrobcn emcr Neihe einfacl^r, reizender Toilettenabbildungen Naum qcgeben, nicht zu oergcssen der lünstlerifch vollendeten .Handarbeilsvorlagen und des interessant zusammen-gestellten ..Bouooii^". In der ^onUUrcHe. Sonntag den 21. Jänner sFcft der hl. Familie), Hochamt um 10 Uhr: Xinna in l»«n. ^. .Il>»!„ von ). Pogacnil, Graduale Hiuln, r»'.tii li. Domino von «nton'Foerster, Offertorinm I'ni.^unt .Icmnn von V. Voller. ______________ GrschäNszeitung. — lNayrische Gclvcrbcschau lN12 in München.j Die „Bayrische Gewerbeschau 1912 in München" wird ju Pfingsten dnrch den korporativen Besuch der Indn-siriellen Österreichs nfrcul werden, Eiue große Anzahl von Herren wird die bedeutungsvolle bayrische Landes aussiellung, die ein übersichtliches Bild der bayri,chen Gewerbelunst geben wird, eingehend besichtigen. Das Arrangement des Besuchs hat der „NiederösterrH,,chc wewer'beverein" sine der sylupalhischeslen Veranstaltungen sei; d,e Stadt-gemeinde werde deshalb anch für einen Empfang und für eine Gastfreundschaft sorgcn. N'elche d,e Eruxirwn. gen des loülkommenen Besuches dnrchans znsrieden-stellen werden. ____ ^______ BBÄZAT Franzbranntwein vertreibt Jede Müdigkeit und Abspannung. "Ö~bexa,ll erhÄltlicli. (4541) 12-G Telegramme dos k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Schwerer Nodclunfall einer Erzherzogin. Mien, 19. Jänner. Die „Korrespondenz Wilhelm" meldet aus 2ywe<'-: Die Erzherzogin Maria Theresia, Gemahlin des Erzherzogs Karl St.phan, hat siestern einen schweren Unfall erlitten. Bei einer Schlittenfahrt ist die Erzherzugin ssestürzt und hat gefährliche Vcr> lehungen erlitten, die eine schwere Operation notwendig machten. An das Krankenlager wurde unverzüglich der Universitälsprosessor Hofrat Dr. Freiherr von Eisels. berg berufen. Diefti reiste sofort nach 5ywe5 ab und hat heute unter Assisieiiz zweier Ärzte eine Operation vorgenommen. Über das Ergebnis der Operation wnrde folgendes Bulletin ausgegeb'cu: Frau Erzherzogin Karl Stephan ist gestern bei einem Schlitlennnsall mit voller Wucht ans die Stirngegend aufge allen. Es zeigten fich leichte Symptome emer Gehirner chülteruug, die jedoch bald schivanden. Der Stnrz hatte eille komplizierte Im^ prcssiunssrallnr der vorderen Wand beider Stirnbühlen luwic des Augendciches, beiderseits eine oberflächliche Ex. luriariun der Nase nnd leichte Aißgnetschwundcn der Unterlippe ',ur Folge. Es wurde ein Deridement in der Narkose mit Entfernung zahlreicher kleinerer und grö< ßerer Knochensplitter und rdäcl> ligen Frachtstücke sührc. Tunis, 19. Jänner. Der von den Italienern gr» kaperte französische Dampfer „Manuba" hätte heute vor» mittags hier eintreffen sollen. Tunis, 19. Jänner. Der Dampfer „Manuba", der den regelmäßigen Postdiensl besorgt, hatte außer den Passagieren 400 Tonnen Fracht an Bord. Er war Mittwoch mitiags gleichzeitig mit dem deutschen Dampfer „Schleswig" von Marseille weggesahrcn. Die beiden Dampfer, die zusammen ganz nahe beieinander fuhren, wurden gestern abends aus der Höhe von Ear» diuien von italieniichen Torpedobooten angehalten. Dem Dampfer „Schleswig" wurde nach kurzer Durchsuchung die Weiterfahrt gestattet nnd er kam heute vormittags in Bizerta atte, daß er einvcrstan» den sei, Montag auf eme Anfrage zu antworten, die Admiral Bieiwmai, betreffend die Kaprrung, stellen lwrde. Man hofft, daß bis dahin beide Zwischensälle zur Befriedigung Frankreichs geregelt sein werden. Die Revolution in China. London, 19. Jänner. Die „Timcs" melden aus Peking vom 18. d.: Gestern fand im Palast eine Kon-screnz der acht Mongulensürstcn der inneren Mongolei mit den Prinzen der kaiserlichen Familie statt, um da4 bei der Abdankung einzuschlagende Versahren zu ,er-. örlern. Mit einer einzigen Ansnahmc waren alle An-Niesenden mit dem vorgekgten Programm einverstanden. Ubcr dieses Programm wurde zwischen beiden Parteien ein Einvernehmen erzielt. Es sollen zwei Edikte erlassen werden. Im ersten Edikt soll fjuanschillai die Vollmacht zur Bildung einer republikanisch:n Negierung erhalten. Nuanschiltai wird die Vollmacht annehmen. Die Konsc» rcnz der Delegierten aus sieben Provinzen, die jchl in Nanking versammelt ist, wird ihn zum Präsidenten ei> wählen, während Dr. TuM)a kai wird die Präsidentschaft übernehmen, worauf dann Sunyalfen in einem zwrilen Edikt abdanken wird. Nach der Abdankung wird Sunyatfen nach Peking kommen, nm mit Nuanschillai über die Bilduug der neuen Re> gicrung zu beraten. Die republikanischen Führer find bereit, dem Kaiser nach seiner Abdankung den Titel eines Mandschulaiscrs, nicht aber den Titel Kaiser von China, zu lassen. Ananschillai nahm an dieser Konfe» renz nicht teil nnd wird auch der morgen stattfindenden Konferenz nicht beiwohnen. Er beantragt, dem Hofe Pensionen in der gesamten Höhe von fünf Millionen Taels jährlich zu gewähren. Befondere Ehren ' " der .Kaiserin.Witwe bezeugt werden, weil sie die ^ Kwangsüs, des erfkn Neformers unter den modernen chinesischen Kaisern, ist. Neueste telephonische Nachrichten. Wien, 20. Jänner. Die „Wiener Leitung" ver-össenllichl eine Verurdnnng des Handelsministeriums im Einvernehmen mit dem Eisenbahnministerium we» gen Gllichhallung der in den Eisenbahnioertstäiten Beschäftigten, weiche handwerlsmäßige Dienste leisten, mit verwandten Handwerkern und Gehilfen in gleich, artigen Gewerbebetrieben und wegen Ansstellnng der erforderlichen Zeugnisse. illom, 20. Jänner. Die „Agenzia Stefani" berichtet über eine Unterredung di's italienischen Ministers oe5 Äußern mit dem französischen Geschäftsträger ^grand bezüglich des französischen Schisses „Carthage". Le grand gab dem Minister die Versicl)erung, der Flieger Duval hätte der französischen Negierung gegenüber sor mell die Verpflichtung übernommen, wed.r feine Person noch seinen Acroplan in den Dienst irgend einer der lriegsührendcn Mächte zn stellen. Die franzöfifche Regie« rund werde auch über dir gewifsenhaste Befolgung dieses Versprechens wachln. Infolge dieser Versicherung 5.^ grands gab der Minister des Äußern telegraphisch de" Befehl, den Dampfer „Carlhage" unverzüglich freizu-geben. Nrüssel, 20. Jänner. In Mons wurden zwei biZbc nicht bekannte Gemälde Nubens' entdeckt, von dclicn das eine die hl. drei Könige, das anderc Lot auf der Flucht aus Sodom darstellt. Manchester, 20. Jänner. Der Sireil in den Baum-wullsabiilen ist beigelegt. Die Arbeit wird Montag wi -der ausgenommen werden. Pelinss, 20. Jänner. Gestern frul) sand in, kaiser, lichen Palast eine Konferenz bezüglich der Abdanluna der Dvuastie statt. Die Konferenz muhte vertagt wer-den, ohne ein Ergebnis gezeitigt zu haben. Verantwortlicher Medatleur: Anton Funtel. Fertige Rindsuppe von feinstem Geschmack ergeben MAGGI Würfel iitunnuuuiti nnDl «* Z^M " P «iiimi Ipr ^^r Man achte genau auf de» Namen MAGGI und die Schutzmarke Kreuz- rteTT Andere Würfel stammen nicht von der Firma MA6GI. (214) Laibllckier Zeitung Nr. 16. 142 20. Jänner 1912. — lSchwere Brandwunden.) Dcr 56 Jahre alte Kohlenbrenner Valentin Vernik wurde am 12. d. M. 4n einem Walde bei Zmince, als er sich am Fuer wärmte, vum Schlafe übermannt. Im Laufe der Zeit fingen seine Kleider Feuer, wuboi er an beiden Beinen so schwele Brandwunden erlitt, daß er ins Landes» spital nach Laibach ssebracht nxrden mußte. — Mn ungeratener Tohn.j Am 14. d. M. »uurde der 51 Jahre alte Arbeiter Josef L^bes in Laibach von seinem Sohne im Streite mit einem Sessel auf den Kopf geschlagen und schwer verletzt. —