RS» Sonntag, den ». KMmöer 1878. Tah»A«»G »«» .»»a«»«,« «»,»»«,, «Udioch I,»» z«iei,. »reis« — str »»»»jthrl, « I »., »iittWi«» 1 fi.»»«,: s«,«»»««»», — «lt Vostversendnng: ganzjährig S fl., halbjährig 4 »tertez,thr«g Z p. Svsertiynßgebühr « k. pr. ' ' ins Ha»ß Seil«. Wt» SchMWt tagt». Marburg, 8. Nvvember. Ej»em Veschlvsie de» Vezirts-Gchulrathes vo» Petta« z«solge dersa«melu sich »Schftevs die Orts-Schvlrüthe des Bezirkts und sollen das West« «nd die Bedeutung der Boltsschule, die BoUziedung de? Schulgesetz« Eegenftäude der Verhandlung s»iu. Dies« Beschlut verdleut unsere vollste Zu-fti««ung «ud tanu uicht eiudtjuglich genug zur Nacheiserunß, zur Unterstttzung empfohlen wer-den. Dl« Vntsamteit der Orts-echnlräthe ist deiuohe überall hmter den Erwartungen der Gr-setzgebuug zurickgedttebt«. Nicht allein Belehrung »It uolhweudig, sondern auch die Ersrischuag des Geistes. Nusmunterung zu pflichtbewußtem, une,-wüdliche» Streben, wissenschastlich-ftttliche Kräs» tigung, Aufftellung ei°es Ruckhaltes sür die Bei-eiujamten aus dem Laude — namentlich der Priesterschafl gegenüber, welche der sreien Wissen-schüft und der v«m» Kirchenglavb«« unabhängigen Siltlichk it.vus der ganzen Lmie den Krieg er-klärt nnd die Boltslchnle, die wir meinen, be-kämpst, weil diijelbe die erste uud liebrvollste Pflegerin des Aeitttetstes ist. gu den Waffen l heißt es darum auch im Lager der Bolksschul-Partei. Schulrälhe find sreiwilllgt Schulwehren; organlsirt diese Wehren zu einem achtunggedletenden, ersolgverbürgenden Heere, damit Ihr, wie »n der Keldschlacht bei großer Gefahr, so auch im geistigen Kampfe süe Licht und lVshrheit fiegesgewiß rufeu köunt: Krelwillige vor! Kit Vtwttbt m>d die Munmodt. In seiner Schilderuug der Wiener Weltaus-stelluog schreibt Kranz Wikth u. A., daß im All-gemein«» ein« Bebefferung des Geschmackes nicht zn verkennen ist: Unter dem Etuflnß besserer Schulen und der Kunst löuteil stch der Geschmack und die Industrie gewinnt an schöner Form. Die Wahl der Farben ist eine enischitden deffere und die Plastik »st tu Geschirr und Hausgeräth eiue einfachere, edlere geworden; nur in Einer Richtung wäre zn wünschen, daß die Gewerbe nich! so sehr der Mode nachgäben, und das ist den graueu gegenüber, die leider — obwohl sie eigentlich die Vertreterinnen des Schönen sein sollen — in vielen Beziehungen so geschmacklos wie möglich sind. — Es macht in der That einen niederdrücken» den Eindruck, wenn mai» die vernünftigsten Ära»:« «n in einer Tracht fikht, die allen Anforderuugen des gesunden Menschtnoerstandes — von Ge» schmnck gar nicht zu reden — widerspricht. Nachdem die Reisröcke glücklich überivundtn sind (und wie viel Gründe Wurden s. I. für dieselben vorgebracht!), hat man sich jtßt auf den Kopfpuj^ und den Ueberwurf verlegt. Ettvas Geschmacklo-sereA und gkradezu Eckelerregenderes als den heutigen Kopfputz kann es gewiß nicht gebcn, denn metirer, Pfund fremder, häuft. Leichen abgeschnittener Haare auf dem Kopf heraumzutragen, ol»en-aus eln Hülchen. das absolut keinen Zweck mehr hat. ist völlig tviderfinnig. Evenio ist es mit dem sogenannten Kostüme. Die für Regenwetter gut pajl nbe nud höchst kleid-lawe Tracht der Diaua mit dem aufgeschürzteu Kleide ist zu eluerKarrikotnr verzerrt worden, die keinen Sinn «ehr hat. Chiuefisch zugischnitteue Lappen hängen auf allen Seiten um eirr solches Jammerbild von Geschmacklofigkeit herum und flattern im Wiude, vergeblich zur Lösung der Frage aussorderud, welchen Zweck fie haben, ^ denn schön sind fie ganz gewiß nicht! Was soll man serner von de« verstände einer Mantel-Trägerin halten, die ihre Manii^ oder ihre Jacke an dem Orte, wo «an sonn Alles zn bedecken pslegt, ausschlttzt, die selbst im Wiuter das Kleidungsstück, welches sie var«hal-ten soll, aufschueidel und den Riß dann mit Pelz besetzt?! — Schön ist es nicht» aber sehr einseitig. — Die Gewerbetreibenden thStei» wirklich ein gutes Werk, wenn fie diesen Hang der heutige» Frauenwelt nach dem Ausfallenden, seblft wenn es geschmacktos ist, nicht nnterftützten. Kur Geschichte des Hages Vislang hat noch keiiie österreichische R e« gierung mit dem geheimpolizeili« che« Systeme der Kundschafterei v ollstävdig gebrochen — auch jetzt nicht. Gelegentlich der Wohlprüfungen im Abgeordoetenhanse ist nämlich die Entdeckung gewacht worden, daß die VezirtShauplleule über die Gewählten genaue „Koudu t ailsteii" sühren. Zu welcher Part«i gehört drr Betresfende, hat er Talent, ist er geachtet, beliebt, welchen Charakter besitzt er f — Dies sind die Fragen, deren Beantwortung die Re-glerung gefordert. Der ungarische Reichstag tritt wieder zusammen. Viele und dringliche Gejchäsle Venilleto«. Poitior Reinhard. von K. L. Relmar. (Forts-tznag) „Run, seit der Zeit habe ich längst verlernt, an ihn zu denken", sagte sie leichthin; wir haben nns auch gar nicht wiedergesehen, denn als er — es war kurz vor dem Tode meines guten Balers -- wieder hier zum Besuch bei seiner Mutter war, befand ich mich, wie Sie wissen, b«i der greuudln.- „Und ist es wahr, daß er auch jetzt hier erwartet wird V" fragte er hastig. „Sein lrtzter Blilf meldete seine bevorstehende Rückkehr von der ÄLpedition nach den asiatischen Oeivüssern, welche er mitgemacht hat. Ich kann abet kaum sagen, daß ich mich auf seine Ankunft freue, denn was' ich von ihm hölie, konnte mich mcht sthr sür ihn einnehmen; seine Wildheit und sein Ukbermuth sollen keine Grenzen gekannt haben — und Mir iji, als wäre das Gebell nur schöii, ivenn man is ruhig uud ,m vollen Vertrauen aus einen sicheren, slarken Schutz genießen kann." „Den sollen Sie bei mir filldar. Fast eine Stunde später kehrte sie in das harrell dv Erledigung: RechtSpflegk, politische Veinlaltung, VolSwitt^sc^aft. Staatskasse . .. . alle bedürfen neuer Gesetze Und diese bedürfen gewis-ftnhafler Vollzieher. Der Mangel aa letzterin hat Ungarn« jetzige Lage größentheilS verschuldet. Mac Mahon empfiehlt ia seiner Botschaft an die Nationalversammlung „eine dauernde und starte BollziedungSgewal!" — also die SSb'lherrstdaft, die Akantreich schon so häufig und so lange klnnen gelernt.« Das Nand des wechselvollsten Geschickes wird auch dleseS Joch einige Zeit ertragttn_ >__ Vermischte ^tachrichten. sStrafrechtspflege. Darstellung von Be.rbrecherspu r e n.) Der KrciSlvunt« orzt Dr. sodann in Breslau hat nach langen eingihenven Versuchen em MMel eotdeckl, um die äußeren Spuren der Verbrechen darzustellen^ Ivel-cheß sich in der preußischen Strafrttvts»Pftege bereits als Utlgemelv weuhvoll ertviesen. Die?es Ber« fahren besteht dorm. , die Sjl'ur im Sande, im Schlamme, m der lkrde. im!sehm und >m Schnee durch einen Guß ivieverzugebea. Zu diesem Zwecke Nimmt Dr. Hodann eine der Tiefe der Spur angemessene und öuS drei gleichen Thnleii bestehende Quantität trockenen und feinen Keme» tes, Fluß-sandes UN.H Gipses und. streut die durcheinander gerührte Masse miltelß eines Sieb s in die Spur und so hoch darüber, daß sie. etwas über die Ränder des Eindruckes hervorragt. Dann wird die Maffe ausgebeutet, ein Leinwandlappen darauf grl'gt und dieser miitelS einer Brause mit kaltem Wasjet begossen. Die Masse wird n^n seuchl und zusammeniiäagend, man holt fie. ivenn man sich mit dem Finger überzeugt, daß sie maßi», erhörtet, heraus, und findet mit größter Genauig-kelt die Spur deS Bodens auf der nntern Fläche des Gusjeö. Der Guß wird nun vollstäud g getrocknet und bildet eine steittariige, unverwüstliche Mass-. Das Bersahren ist wesenilich überall dasselbe. Nur bei Spuren im Schlamm empfieiilt Dr. Hodaun die Aujsougung etwa sreien Wassers durch Läschpopier und »m Sande dle Beträuslui'g mit Oel v»r dem Sieben. W ll man, wis häufig sehr tvichttti und nothwendig sein wird, belptriS« lveise um einen Stiesel in die Spur zu passen, die Form der Spur im Bodrn wieder desj") 3m Grazer ^Industriellen" macht Dr. W. H..ike e>nen Vaischiag, die unrechtmäßige Eintaslirung von Spaekujlc-Sinlagett zu v^ihuten. Man möge sur den Besip r des Spurkass nbuchs e nen S-re » sen vom ersten Blalie abschneiden, ohne deslen Beibringung Niemand etNe Rückzahlung erhalt; der Besitzer hat, «venn er den Schein sorgfältig deivahrt, die Geisißheit, daß eine «Liitwendung des Buchas oltne ichadliche Folgen für ihn bleibt. Es soU nur g'stattrt werden, ohae Boriveisung elneß solchen Sir.lfens Einlagen zu machen. Was etne Fälschung betrifft, so ist dtese außerordentlich schwielig. I.des Büchlein hat zivei Nummern, z.B. eine Pvst Nr. 88,794 und eine Einlatj»z.»hl 3V2 39Z und darunter drei Unterschriften. Wi»d nun un selbst eikeanne eS als ein Glück an, baß ch nichl ganz veiwaist zuiückblieb, als mein gnler Baier starb, duß «s noch Hirzen g"b, die Sor^e und Liebe 1ür mich halten l" „Die giedt es. und sie soll Ihnen nie seh. lev, Eva! Ich kenne nichts, w^S mir so heilig und so theuer wäre, atS Ihr Glück!" Etivas überrascht sal) sie zu dem jungen Marine ous. der mit auffull nder Warme, sult einer glwissen H'fiigkeit deS Gefühls gesprochen hatte, die ste iljren eigenen Erinnerungen ivle nach dem, waS ihr später erzäijlt ivordcu war, kaum zugetraut hätte; doch schnitt die AnleOe der Tante, ivetche lächllnd und g rühit der Ve-griii.Ul,g zugeschaut hatte, ihre Enigegnung ab. .Das nenne ich eine Ueberraschung, Eva," sagte sie Heilee, .welche uns Adalbert beiellet Hai. Ich erwartele ihn erst in Wochen, und plötzlich steht er vor mir, ohne seine Ankunft Mit einem Worte gemeldet zu habin l" „Ich bek^munerlvartet schnell Urlaub, als wir von unserer i^Lpedilion zuiückkrhrten,-versetzte er, „und da »rieb es mich uatueltch, aus der Stelle abzureisen, um so schnell al» möglich Dich und Eva ivlederzus.hen und cr Vvlleudkte nicht uiid'ging'nur ein paarmal hastig durchs Zimmer. Es lag überhaupt etwas seltsam Unruhiges iu seinem Wesen, eiue kurz abgebrochene Hast S^ück mit einem Theile der letzteren Zahl. »nd Unterschristen abgeschnitten, so ist es dem Fälscher, unmöglich, die Einlagszahl zu treffen, noch zu wissen, welcher Beamter damals unterschrieben habe. Das gibt wohl die größte Sicherheit. (Landwirthschast. Hühnerzucht.) Je mehr der Landwirth rechnen lernt, und je höher auch die Produkte der Kleinviehzucht »m Pieise steigen, desto mehr bricht sich dle Erkennt-niß Bahn, daß in unserer ganzen Landwirt.schast sich wohl klin Kapital höher verzinst, als dasjenige, welches wir lll unseren Hühner« onlegel» — daß aber auch unsere Hühnerzucht längst nicht mehr so Viel einbringt, wie sie einbringen könnte, ltnter ländlicher Huhnerzucht verttehe ich, schreibt el» Fachmann, tveder die Anzucht von Stämmen verschiedener setner Hühnerraceu, noch anch di, Hühnerzucht als üusichließltches Gewerbe, sondern nur die Hühnerzpitzt als Nebenerwerb lbes LandwiriheH^ Zu einem rationelles.V«tritbe derselben gehören Unter andertü folgende Punkte, aus ivelche ieh fi»r heute aufmerksam machen möchtt : 1. Der. Slall muß geahgeud wa»m sein und rein gehalten werde»; 2^ die Fütterung muß besser selN' als pe gewöhaltch ist; S. Bliit-auffrlschu lig di;rch. Tausch oder Ankauf darf, nicht vernachlässigt wertleN; 4.'^ vom vlkllendeten vierten Aahre an nimmt das Ereelegen ab, nnd ist es also, der Rxgel nach uaraltonell,.das Huhn länger gehen zu. lassen,.: Welche Äaee der Landmanii züchtest soll, häljlgt zunächst davaZ ab, ob Fleisch oder Eier «hm die Hauptsache ßa0j. tue Oesterreich stehen, abgesehen von der Nähe großer Städte, vis Eier meistens in elfter 7FNi^ den gewölinlichen ländlichen Betriel», Ivo de« Huhn keine besondere Sorzifalt gewidmet. wetden kann, empfei)len sich deutsche Raeen, oder doch solche, welche ltch dcreits bti uns . eingieivShnt t haben. i ' Marburgee sveeich^e. (ürand in Windischgraz.) Die sreiwillige Feuerwehr in Windischgraz hat am 4. d. M. Gelegenyeit gefniven, beim vrande deS Harteischen Gebäudes ihre LelftungSsätzi«keit zn beweisen. Dieses Gebäude ivar leid»r nicht m
a»u entschieden glücklicheren Abind Halle „Der liebe Onkel", welcher, was wir zum ersten Male bemerkten, gründlich eiustudirt und mit auffallender Frische grspielt wurde. Uns sreut, dus konstatlren zu köntien. da uns dieles Faktum den veweis lieser», daß nicht aller Liebe Müh' umsonst, und man zur Einsicht zu gelangen scheint, daß es denn doch b'ffer wäre, hatdwegS Ordenttiches zu bieten. Wenn wir sagten, öaß .,Drr tiebe Onkel" Mit auffallender Frische gespielt wurde, so müssen »vir aber noch hinzusetzen, daß diese Frische mit Rücksicht daraus, daß der Bersafser den lieben Onkel als Lustspiel und nicht als Posse aufgefaßt haben ivill, gar oft die iAreuze des Erlaubten überschritt. Doch, der Sezen kommt von oben, uud so wultde auch dieses guvut des Guten, zu- mal von der Galler,e mit lebhafte« BerfallSsal-vtn aufgenommen. ' Ohne in Details einzugehen möchten wir blos der Leistung des Fräulein Jausch erivähnen, welche den sichtlichsten Fortschritt bekundet. Das Fräulein hat bedeutend an Ruhe gewonnen und ^jelangt eben dadurch, wie eS selbstverständlich ist, zur vollen Beherrschung der L'.olle. Stellenweise war ihre Leistung eine vorzügliche. Schließlich sei unS die Frage erlaubt, ob der Regisskur aunkhmen zu kknnen glaubt, daß der Pfarrer „Hrlllberg" ein Mann ist, der doch venigsten» das Gymnasium adsolvirt habe. In diesem Falle ist es uns unbegreiflich, wie man von der Bühne herab, und noch dazu mit möglichster Akzentulrung ^eiu Pygamift" ausrufen lallen kann, oder sollte der Herr^ Pfarrer sein ganzes Gliechisch vcrstessen haben, um nicht mehr zu wissen, daß eS Vigamist heißen muß. Hoffentlich wird in Zutuns? ter Th aterzettel keiue Ver, anlassnng zu derlu Zirthümern mehr geben. «-ht- Vost. Der Verein der Kaafleute und Industriellen i» Graz ersucht die Handelskammer, in den Bcmtihungen für die Aufhebung der Leitzehrungssteuer fortzufahren. Dic» ungarische Negierung soll in einer Konferenz der Deakpartei die Vertrauen«^» frage gestallt habe«. Dte Berliner «vrse ist durch fortwahrend» Falltmentsgeritchte ans den Vrovinzen »er» stimm». Eingesandt. „EI» an i,Mehr«kt Vtri»". „Mehrere Bürge," haben fich bewogen g'sühlt, aus das Eingesandt „Eines Gemeiudeangehörigen", detreffend d»e Funktioosgebühr des Btce-Bürger-Meisters und die Stiftung des Herrn Reuter zu entgege^er». Der „Gemeiudeaugehörige" hielt fich strenge an die Sache; er stellte seine Behauptung aus und bewies die Wahrheit derselben durch den klaren Wortlaut des Gesetzes. Da tvar kein Schimpsen und kein Schreien und weder Göthe's Mephisto, noch Schillers Spiegelbrrg wurde herbeigezogen. Der „Gemeiudeangehörige^ solgt den Gegnern auch heuie nicht auf dieses Feld: das Bewußtsein des guten Rechtes und die Achtung vor den Lesern verbieten ihm diese Kampsesart. Ist der Beschluß des Gemeinderathes, dem Bice-Bürgermelster eine jährliche FuntiiouSttebühr von 500 sl. zu bewilligen, gesetzlich oder nichl — ist die Sllstung de» Herrn Reuier zulässig oder Nicht .... das lvar und bleibt die Frage. Wenn Herr Reuter aus den Ersatz der Baar-auSlageu. aus ivelchen er als Mtiglied des Ge-wetuderathc» gesetzllchen Anst>ruch hat, verzichtet, so ist di.s löblich; aber löblicher wär' e». tvenn diese Großmuth seltener gerühmt würde — so tiettelarm ist deun doch di^ Stadtgemeinde Marburg nicht, daß sie sich diese Demüthigurig soll gejallen lassen. „Mehiere Bürger" behaupten, der Vice-Bür-germllfter habe glüche Pflichten und glei j^e Rechte Mit dem Bürgermeister. Getviß! clt>er doch nur, ivenn er den Bürgermeister in amtlicher Eigen» schasl vertritt, in jedem anderen Falle bleibt er den übrigen Mitgliedern d-S Gemeiliderathes gleichgestellt und bezieht sich die gleiche Berechtigung Nicht auch auf die Funktionsgebühr, denn sonst lzätte dem Bice-Bürgermeisier eine solche im Beirage von 1500 fl. — wie dem Bürgermeistkr — bewilligt werden müsien. „Mehrere Bürger" behaupten ferner: Wenn der Biee-Bürgermeister nach g. 30 des Gemein-destatuts keine Fuuklionsgebühr erhalten dürfte, so hätte er ausdrücklich ausgeschlossen werden müssen. O yeinl Dieser Paragraph unterscheidet scharf zwischen Unentgeltlichkeit der Stellen und Funk-twttsgebühr. . Entgeltlich ist uur die Leistung des Bürgermeisters; von einer Funktionsgebühr des Bice-Bürgermeisters ist im K. 30 mit teinerGylbe die Rede, ja l dieser Paragraph keuut deu Vice-Bürgermeister gar nicht. Nach K. 30 deS Gemiindestatpts^ist dieUß-entgeltlichkeit Äegel und gibt es yur Vi n e Ausnahme : die Stelle deS Bürgermeist^s. Wenn daS Gesetz eine Ausnahme voo der Regel zuläßt, so muß dies in unzweiselhastester Weise geschehen und gilt eine Ausnahme einzig uur, wenn dieselbe ausdrücklich bestimmt wordlU, für alle nicht auSgenommenen Fälle gilt die Regel. Sine AuS-legung in solchem Sinne, wie sie t^n Berthetdigern deS Herrn Reuter beliebt, ist nach der Lehre von der Auslegung unstatthvft. denn sie schüfe eine ganz neue Bestimmung wäre, somit eine Anmaßung der gesetzgebenden Gewalt, tvas die Auslegung nicht ist uud Nicht sein darf — zumal tm Rechisstaate. Nach der Lehre von des Gesetzgebung, nach dem Wortlaute deS Gesetzes^ uach allen Begrisfeu von der Ausleihung kann deV fragliche Beschliiß nicht vertheidiat werde» und /Ztbehrt somit die erwähnte Stiftung jeder Begrünl)ung. Marburg, 7. November. 1873. Nr. 7043 (sitz Wkhl - AusschreibuU. Nachdem in Gemäßheit des Gesetzes vom 23. Dezember 187^ zum BeHufe der EgänzungS-tvahlen des Gemeinderathes der Stadt- Marburg für das ablaufende Jahr 1873 laut Kundmachung vom 5. September 1873 Z. ö9ö2 die Wählerlisten sechs Wochen hindurch zu Jedermanns Einsicht im Gemeindeamte ausgelegen find uud das Protokoll der Einwendungen innerhalb der Präklusivfrist vom 19. bis 27. Oktober 1873 geschlossen ist. so wird die Vornahme der Wahlen hiemit ausgeschrieben und zwar: Kür den in. Wahlkörper mit ztvei ErgänzungStvahlen auf den 17. November 1873. Für den II. Wahlkörper mit sieben Ergätlzungswahlen auf den 19. Novem-ber 1873. Für den I. Wahlkörper mit vier Ergänzungswahlen auf den LI. Rovem-ber 1873. Die Abstimmung mittelst Stimmzettel wi^d an jedem Wahltage im Rathhaussaale, Hauptplatz Nr. 96 um neun Uhr Vormittags beginnen und^ um eilf Uhr Vormittags gesltlossen werden. Unmittelbar darauf wird von der Wal»lkommisfion die Stimmenz ählunq bewirkt, uud das^Ergebniß der Wahl mittelst Anschlages am Gemeindehause kundgemacht. Jedem Wahlberechtigten wird die Legitima» tionSkarte zum Eintritte in das Wqhlllikale. welche nebst dem Stimmz tt-l der Wahlkommission zu übergeben ist, zuges ndet. Diejenigen Wahlberechtigten, denen die Le-gitimatlonSkarte bis zum IS. November 1873 nicht zugestellt werden sollte, können dieselbe beim Gemeindeamte selbst übernehmen. Marburg am 28. Oktober 1873. _Der Bürgermeister: Di^. M. Reiser. Heute Sonntag den 9. November 1873 AM Vi««" Von der Südbahn-Wcritstüttkii-Mjikkaptlit. Anfang 7 Uhr. (918 Um zahlreichen Besuch btttet_I. WiSthaler. Rükdiii'zer kmiiiplebüiili. Se? (913 per AI. Votvlt>er IS7S: Die Muster der in dfM redaktionklien Tbeile der „Marbmger Zeituvg" ehegestem besprochenen Oelgemülde-Zmitatmev deutschen und ameritovischen Verlags liegen behusS Entftegevnahme von Bestkllungtn bis noch etwa Dienstag auf. Ich lade zu solcher t)öflichft ein, und mache name' tl'ch aufmerksam auf Copien nach Nevdravdt, N»be»s (Diana auf der Jagd), Nasael und Cßieggis der älteren. Achenbach. Krause, RenKell, V. der Kelst der neu tren Schule. Der Repräsentant deS HauseS: 922) Hotel Stadt Wien, Zimmer Nr. ö. ^Eintracht, Areundschast, Fröhlichkeit!- G 28. Berein»j«lhr. an alle ?. 7. Wufikfteunde zum Beitritte beim ZNarburger ZNäimergesangvereine als IMßtzxlteÄs»". (Die Jahreskarlen berechtigen zur Theilnahme au allen öffentliche« BereinSunternehmungeo.) IahreSprogramm: 2 Coueerte — 1 Sommer^Liedertafel — 1 gemeinsamer Autflug und 1 (außerortentliche) gemüthliche Unterhaltung. Da» 1. Coucert findet am 29. Rovemder 1873 statt. — Nächste Unlernehmung nach dem Eoucerte: „Gemtthliche Niterhaltuug." Beitritts'Erklärunge« belieben bei den Herren ?d. Jauschitz, A Zcheikt und W. König (Apotheke) abgegeben zu werden. S17) Achtungsvollst Die BereinSleitung. vis (910 j^rösstv uack 8eliön8tv ?o» ullü kvrtixvu ZMltsrsisN» vvl)8t sämmtHolisQ Hapisserle - Augeyör - Artikeln TU ?roiseii C)»rt ^»l«e«vli, llerrvoxsssv, «»um Sodmettsrlioz^'. Pferde-Verkauf. Ein Paar starke Zugpferde, auch gute Geher, sind sogleich zu verkaufen. Zu sehen täglich Schillerstraße Nr. 162. (893 Eine Wohnung am Hauptplaß ist sogleich zu vergeben. (920 Auskunft im Verlag dieses Blatt»s. GW möbttrteS Aimme», gassenseitig, ist in der Kaiserstraße zu vergeben. Auskunft im Comptoir dieses Blattes. (919 Kirchenwein - Lizitation. Am »V. November um 2 Uhr Nachmittag werden bei 17 Halben Kirchenwein heuriger Fechsung sammt Geschirr zu Unters St. Kunegund, eine halbe Stunde von der Bahn« station PößniK llzitando verkauft. (912 Eine Wohnung im I.Stock mit 2Zimmern, Küche undZugehSr ist an eine ruhige Partei zu vergeben: Trazer-Vorstadt. Mrlliigerstraße Nr. 176. (914 W« iiockhohes Haus neben der Draubrücke in Pettau (Nr. S01) ist aus freier Hand zu verkaufen. Nähtkes bei« Eigenthümer. (916 8pletwerke von 4 bis 120 Stücke spielend; Pracht-werke mit Glockenspiel, Trommel und Glockenspiel, HimmelSstimmen, Mandoline, Expression ze. Kerner: Spieldosen von 2 b'S 16 Stücke spielend, Nec ssaires, Zigarrenständer, SchweizrrhäuSch n, Ptioto« graphle lbums, Lchreibzeuge.. Handschuh-kaste", Brikfdeschiverer, Z/garren« Etuis, TabttkS' und Zündholzdose"stmäNlier zur Vcrsü-gung zu stellen, und deren Wünschen in jeder Richlung bestmöglichst zu entsprechen. Um aber dieses ZiU zu elreichen, erlaube ich mir gleichzeitig die Bitte' beizufügen, allfällige Unzukömmlichkeiten von Seile derDienftml'innrr keineswegs stilllchweigend entgegennthmen, sondern vielmehr ungesäumt und direkte zur Kenutniß der Jastituts-Vorstehunj^ brixgen zu lvoiien, da ich nu^ dadurch in die Lage gesekt bin, derlei Vorkomnissen schnellstens und dauernd zu be,segnen. Mich zu geneigten zahlreichen Austrägen bestens empfehlend, zeichne hochachtungsvollst __Zosef Kadtik. Wichtig str Pamt«! Zur heraunahendeu Saison erlaube ich mir den ?. ?. 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Lagerstroh fi.V.—. Sireustroh fi. 0.— pr. Ctr. Rindfieisch SV, Kalbfie,sch 84. Schwemfieisch >.88, Lammfieisch 24.. Speck frisch 8», Stindschmalz S6, Schwcinlchmalz 44, Schkieer 88. Butter S2. Topfenkäse 12, Zwiebel 8, Knoblauch 18. Sren 10, «ümmel 48 kr. pr.Pf. Tier 2 St. 5 lr. Milch frlsch« 14 tr. pr. Maß. Holz 18" hart fi. 6.— , weich fi. 4.60 pr. Klafter. Ho^tolilen hart 60. weich 40 tr. pr. Meß. Vettau, 7. November. (Woche«marktsder»cht.) Weizen fl. 6.50. Kirn fi. b.—, Tertte 4.30, ««fer fi. 2.1b. Kttturuy fl. 4.80, Hirse fi.4.S0. Heiden ft. 8.25, Erdäpfel fi.1.60 pr. Metz. R»nvschmalzS0, Schweinschmalz 40, Speck frisch 86, geräuchert —, Butter 40. Rindfleisch 82, Kathfleisch 84, Schweinsteisch 82 pr. Pfd. Eier b Stück 10 kr. Milch frische 10 tr. pr. Maß. Holz 86- l>art ft. 11.50, weich fl.8.— pr. Klaster. Holzkoiilen Hort —, weich — tr. pr. Metz. Heu fl^ 2.—, Lagerflroh fl. 1.70, Stteustroh fl. 1.15 pr. Cnt. NerantworUiche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Sauschitz i» Marburg. S. «. Gt. G;