Freytag, den 19. November 1824. L « ' b » ch. f '^eine k. ?. Majestät haben mit a. h. Entschließung vom ,9. Iuny l. I. . dem Georg Sendner, Müller» l Meister zu Schwechat in Niedtlösterreich, auf die Er« slndung .einer Maschine, um das Getreide abzuschälen, und dasselbe, vom Staube und von andern fremdartigen , Theilen gereinigt, auf die Mühle zu bringen, wornach , alsoglcich reines, schönes Mehl, und zwar gegen das bis» , l)e?ige Verfahren, bey dem nähmlichen Maße des Ge» , t»n größerer Menge und Güte erzeugt wird", , D,efe5 wird mit dem Neysahe zur ollgemtinen Kenntniß gebracht, daß die Wesenheit der zum Grunde liegenden Erfindung, nach Angade des Privilegiums' InHaders, darin besteht: „eine glänz?nd schwarze, gänz. Uch undurchsichtige, besonders harte , dauerhafte, im Vergleiche mit dem Glase haltbarere, und auf einen größern Hitzgrad berechnete, »Hialith« benannte Masse ju bereiten , aus dieser aber alle diejenigen Gesäße und sonstigen Gegenstände zu erzeugen , selche aus Gla« und Porzellan verfertiget werden können.« Vom k. k. illynschen Gubernium. Laibach am 4, November 18,4. Wien. Se^ k. k. Majestät haben mit Allerhöchstem Cabi, rietts'schreiben vom -5. October d. I. , den Nied. Österr. Landrechts.Präsidenten. Grafen v. Lichtcnberg, zu Allcrhöchstihrem Staats, und Conferenz-Rathe zu ernennen geruhet, in wacher Figenschaft derselbe den Diensteid in die Hände Sr. Majestät abgelegt hat. Nachrichten aus Wien vom ,1. November zufolge, ist der Infant Dom Miguel von Portugal! Tag« vorher Nachmittags daselbst eingetroffen. In diesen Tagen, ws die Kaiserstadt mit allgemei» nem Jubel die erhabene noch engere Verbindung un° seres geliehtesten Kaiserhauses mit einem benachbarten und innig befreundeten Herrscherstamme feycrt, hatte auch noch,«in anderes schönes Fest Statt, für alle Freunde ^ der Menschheit «om höchsten Werthe, und alü neuer , Beweis s,ü« Mit-und Nachwelt geltend, wie umfassend, , eifrig und segenreich die höchste Sorgfalt Sr. Majestät . unsers allergnädigsttn Monarchen für Wlssenschaft und l Humanität ist. , Es war das Fest der Wiedereröffnung der medici» ! msch »chyrurgischen Josephs ° Akadem'e, welche, wegen , vorhabender vollkommener Organisation ihrer Studiln» , Verfassung, in ih-en Vorlesungen bereite durch mehrere Jahre gehemmt . nun. nachdem die allerhöchste Ent, » fchließung des Monarchen die neuen Grundsähe der künft . ligen veldesserten , ihre Hörsäle dem öffentlichen Unterrichte und der nns° . senschafllichen Ausbildung der Feldärzte für die k. k. > A»mee wieder aufschloß. . Dieses Ereiguiß, schon an und für sich zu jeder Zeit . für die W'sfenschaft und Humamtät. vorzüglich aber , für die k. k. österreichische Armee hehr und erfreul.ch, - Z73 - ward es doppelt und im höchssen Maße durch den Geist der erhabensten Weisheit, welcher die allerhöchsten sanc-tionirten Grundsätze beseelt, und der mediciinsch-chyrur» zzischen Josephs-Akademie ein neues und höhchen Her» «en Hcfkriegsräthen, Generaltn dcr CauaUclll>, Fürsten v. Rosenberg; Feldmaischall - Lieutenant. Freyherr,, v-Stutleeheim, und Generalmajor, Freyherrn v. Rac>os« sevich; dann den Hrn. FclomarschaU. Lieutenant und Divisionär. Fürsten Aloys von Liechtenstein, immer ins» besondere nennen, und diese hohen Gönner und Freunde d«r Wilsenschaft und Humanität mit tiefgefühltem Dante in ihre Jahrbücher einzeichnen- ' Vor dieses den seltensten Verein von Auszeichnung darbiethenden, hohen Versammlung hielt hierauf der beständige Director der Akademie und oberste Feldarzt der k. k. Armee, Hofrath Dr. Isfordink, eine gehalt' volle Rede, worin er, die Geschichte des östtrre'chischlN Militär - Sanitätswesens und Dunstes entwickelnd, gleich einleuchtend wie eindringend, sowohl das Vedürf' nlß einer eigenen wissenschaftlichen Unterrichts« und B'l' dungsanstalt für Feldärzte, als auch d«n Geist darstellte, in welchem dieselbe bestehen müsse. Als nun der Redner das Walten dieses belebend«" Geistes in den Allerhöchst sanctionirten Grundsähen der neuen Studienverfafsung der medicinisch . chyrurgischt" Josephs «Akademie wirklich nachwies, und die große« Wohlthaten und segensvollen Wirkungen erkennbar machte, welch« aus den weisesten und huldvollst«« C«t' schließungen Sr. Majestät für das Heilwesen der k- k. österreichischen Arme« und da« Gefundhettswohl «hln heftiger, durch mehrere Tage anhaltender Regen in Vorarlberg bedeutend« Überschwemmungen verursacht. Der Vodensee war überall aus seinen Ufern getreten, und die Bregenzer Ach hatte in der Gemeinde Vorklo, ster nicht nur die Fcloe« und den Mehrerauer Wald über« schwemmt, sondern auch d,e Wvhngeba'ude «nler Wasser gesetzt, so daß die Bewohner ste verlassen, und ihr Vieh flüchten mußten. Bey Felokirch hat die III den Nechen durchbrochen, gegen 5oo Klaftern Brenn« und Bauholz ryeggefchwtmmt, und cinen Schaden von 2»oo fi. a»»g«> richtet. Besonders drohend war di« Wassersgefahr im Klosterthale, wo die heftig angeschwollen« Alfonz die neu erbaute Ararial»Brücke zwischen Dalaaö und Klösterle zerstört«, und mehrere Stützmauern der Poststraße hin« wtgriß. Di« Communication war dadurch am 29. Oct. Nachmittags bis Z». Früh unterbrochen, und die Brief« Post konnte nur auf beschwerlichen Umwegen zu Fuße fortgeschafft werden. Auf der Straße zu Dalaas lag der Schne« 2 Schuh, und ouf dem Arlberge 6 bis 9 Schuh hoch. Mtt Grunde lassen sich daher bey dem Ein« treten gelinderer Witterung im Klosterthale höchl! d«< deutende Wasserbeschädigungen befürchten, so wie auch bereits wirklich mehrere, wiewohl minder gefährliche Berg. Adsitzungen erfolgt sind. Päpstlich« Staaten. Rom, den 2o. Oct. Der h. Vater hat Vefehl gt» geben, die uralte Kirche der h. h. Vinccnz und Ana« stasius nebst dem Cistelzienselllysttr wieder htlzusteUen. 5 " — Am 2j. d- starb an «lnem Schlagssusse der k. spani. sche Vothschaftcr beym h. Stuhle. Marquis della C»-slanza, D. Ancoxio Vargas>ytLaguna. Gr oß he r zog th u m Toikana. Florenz, den 1.Nov. SeitvcrsiossenemFreytaz h^ben die Durchmärsche eines österreichischen Truppen-. corpZ von 5aoc» Mann Infanterie, dae aus dem Königreiche N<^pel in die Erbftanten zurückkehrt, begonnen^ D,sher sind iboo Mann ai^gekomme«, die n>^ch einem Rasttage ihren Marsch über Vologna fortsetzen, Königreich deyd«r Ticilien. Ein Privatschreiben aus Neapel vom «5. Oct. meldet: «Eine adermahlig« Verminderung der Occu-pations. Armee ist beschlossen und ausgeführt worden. 424b Mann traten demzufplg« ihren Nückmatsch in 6 Colonnen an. Drey Batterien und » Fuhrwesensdivi« sionen wurden aufgelöst. Die Geschütze sind zu Wasser nach Tricst abgegangen und 700 Pferd« wurden in Nea« p»l veräußert^ (V. v.Tyr.) Oomanisches Reich. Folgendes sind die weitern Nachrichten des österr. Beobachters vom 6, November d. I., über di« griechi« schen Angelegenheiten. Wir besitzen die griechischen Zeitungen von Hydra His jum2<>. September. Der Gesetzes freund vom »2. September gibt einen Bericht des Commandanten der griechischen Escadre, Miauli vom 11., welchcr die Seegefechte vom 5. — früher scheinen die Griechen nicht einmahl im Meerbusen v°n Cos gewesen zu seyn, da fie in den ersten Tagen, des Monaths bey Pathmo» auf günstigen Wind warteten -bis zum 10. Septem» ber beschreibt. Aus diesem Bericht ergibt sich aufs Dettt. lichsie, daßvo« dem 10. September kein Geficht, das den Nahmen einer Seeschlacht verdient, ja über, Haupt keins, das irgend ein nahmhaftes Nesultat ge° ^ habt hätte, Statt fand *). l ^_________. ^ »'i Und hievauß ergibt sich also f«!?er, daß die in allen ' europäischen Journalen prangenden Artikel, über an- aebliche furchtbare Seeschlachten am Ä., 5., 6., 7., « , sammt und sonders erdichtet waren, ' man müßre denn lieber amichmcn wollen, daß die ' Griechen, aus einem Raffinement von Bescheidenheit oder Politik, ihre eigenen Siege verschwieg««,,. Wir wollen die Parallele hier nicht auöfichren^,es ist aber wirklich dcr Mühe werth, einige dieser Artikel, wie mau sie auf allen Seiten der deutschen mid französt» ' schen Zeitungen findet, mit dem Miaulischen Bericht zu »erglnchen! Von historischer Kritik sprechen 38o , , Die (?szäl)lling der Ereignisse vom ic>. stimmt mit der unsrigen in der Hauptsache völlig übcrein. Die Ka« lionade hatte den ganzen Tag hindurch gedauert, „ohne d.iß wir —schreibt Miiuli — etwaZ bedeutendes aus-gerichtet hätten,« Osst h^y Andruch der N^icht gelang es den griechischen Brandcrn.z wey Schiff 5 — nichr, wie in unserm Bericht ges.igt war, zwey ägyptische, sondern — eine ägyptische Brigg von 20 Kanonen, und eine tunesisch? große Fregatte zu verbrennen. Auf jener sollen sich 2»a, c>uf dieser 90a Mann befunden haben. D't Taoft'lk^it des Brander - Capitän Papandoni, den heym An;ünder> dcr Fregatte zwey sckner Leute ge< todtes, und vier verwundet wurden— er selbst erhielt eim leichte Vlessur — wird vorzüglich gerühmt. »Mit Helden dieser Art —. seht der Redacteur dcr Zeitung hinzu — kann kein T h e m i stok I e S s>6) messen." Da man die Nachrichten vom n. bereits am i3. zu Hydra gchabthat, s» läßt sich wohl denken, daß. wenn in den nachfolgenden Tagen, auch nur am ,5. nahm» hafte und besonders für die Griechen Vortheilhaste Ge» fechte Statt gehabt hätten, man am 20. davon unter» lichtet gewesen wäre- Das Stillschwelgen der Zeitung von Hydra spricht daher für die, durch alle andern Um» stände bewährte Induction , daß sich bis zrim Auslaufen der türkisch «ägyptischeen Flotte aus dem Meerbusen von Cos nichts wichtiges mehr zugetragen hat. Alleö , was diele Flotte betroffen haben kann, muß zwischen dem »?. September und 7. October geschehen seyn. Wie gut d,e griechischen Zeitungen von dem, was in Constantinopel vorgeht, unterrichtet seyn müssen, ergibt sich au» verschiedenen Artikeln des Gesehfreundes, nach welchen, er!? ein ionisches, dann ein österreichi^ fches Schiff auf Syra mit der Nachricht angekommen war, daß die Ulemas . La,020-an der Zahl, den Sohn des Sultans m ihrer Gewalt hatten < und sich nnt be» wassneter Hand der Vollziehung eines Beschlusses, al« l«n in seinen Staaten befindlichen Christen das Le gezogen werden. Gratz. Den i5. Die Herren Johann Andres Noediger, mit Gattinn, und Johann Maria Vlaco, Handelsleute, beyde v Wxn n. Trieft.— Hr. Jacob 3^>qne, Sprach' meister. v. Trieft n. Petersburg. —. Hr, Johann Vraj-zati, Schiffpatron, mit Gattinn, o. Tricot n. Wien. Abgereist den i5. N 0 vember i»2,i. Frau Freyinn Elise v. Reigee, gebor-ie Zr^ninn V-Geramb, Mercal»tilr^lhs> und Großhändlern ^ W!twe, mit Fräulein Tochter, v. Wicn n. Italicu. Den ,4. Frau Gräsinn v. Coronmi. Güterbelihe' rinn, mit Hrn. Grafen Pace, und Dr. Colugnaci, nach Görz. Den »5, D>> Herren Heinrich H,ndse, und W'lhclM Vraisach, Hanoelsleutc, beyde nach Trieft. Cur< vo :n l2. N ov e m ber »824. Mittelpreis. Staatsschuldverschreibungen zu 5 v.H. (in CM.) 94 5/>6 Wien. Stadt°Banco>Obl. zu 5 1/2 v,H.-iin C.M.) 52 ^ detto detto .j«2 v,H, (m C-M,) 4l 2/" (Ärarial) (Domest.) Obligationen d» Stälides ' (C.M.) (E.^) v. Österreich unter und zu3 v-H.l —- -^ ob der Ons, von Vöh 1 ^u 2 1/2 u.H. l — "" men, Mähren, Schief zu 2^4 v.H. >— — > sien,Steyermark,Ka'rn! zu 2 vH.l 4^i/5 "" ten, Krain und Gorz. j^ zu 1 >M v-H. j — "^ Bankactien pr-Stück 11Z9 9/10 in C-M> Iän^z Aloys ckdl. v. Kleinmayr, Vnleger und Nedact