^»K 35 »84» G m p f a u g. ^^ft träumte mir, ich sey gekommen ^ In eine fremde, ferne Statt; Ich ward dort freundlich aufgenommen, Man ward des Grüßens gar nicht satt. Ich sah da Leute mir begegn««, Die ich im Lebe» nie geseh'n, Uud hörte mich von Lippen segnen. Wie eS iu Wahrheit nie gescheh'n. Cs war eln wunderbar Verschweben Von Zeit und Raum, von Einst und Jetzt, Als hätt' ich einmal schon im Leben Mich dort betrübt, mich dort ergctzt. Mir war'S, als wär' vor hundert Jahren Ich ausgewandert aus der Siadt, Uud käme, da ich viel erfahren. Nun endlich heim, vom Wandern satt. Begreifen konnt' ich kaum die Liebe, Mit der man mir entgegen kam» Und schmeichelnd mich damit ich bliebe, Umschloß und in die Mitte nal'in. So wandert' ich. — wer sagt, von wannen? — In dieses Leben einst herein; So muß ich wieder auch von danuen: — Wie wird dann mein Empfang dort scyn? O könnte, was im Traumeswcbeu In einer fremden Stadt ich fand. Ich bei der Rückkehr einst erleben. In jenes schou're Heimalland. Ioh. Gabriel Seldl. Vaterländisches. Zug der projectirten Wien-Triester Eisenbahn *). Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Erzherzog Johann gencheten in der vorjährigen allgemeinen Versammlung des inneröstcrr. Industrie-Vereines über diesen höchst interessanten Gegenstand folgendes mitzutheilen: «Die Bahn soll sich an die Naaber Eisenbahn anschließen, deren Unternehmer einen Seitenflügel von Wiener-Neustadt bis Schotlwien zu führen entschlossen sind; dort wird sich die Triester Wahn anreihen, die gleich bei ihrem Anfange in der Uebersteigung des Semmerings auf ihre größte Schwierigkeit stößt, die nicht anders, als mittelst einer Pferdebahn überwunden werden kann; jede andere Art, diese Schwierigkeit zu überwinden, sey wcdcr anzuempfehlen, noch auch für das Einkommen der Gesellschaft Gewinn bringend; doch könne vielleicht die Strecke vom Taucrnwirth auf der Höhe des Semmerings bis Mürzzuschlag, da sie ein allgemeines NcigungsverlMniß von 1 : 50 — i'/ä 3oü pr. Klafter habe, noch für verbesserte Locomolive fahrbar, und dadurch die Länge der Pscidcbahn be-bedeutend abgekürzt werden. Für die Pferdebahn iiber den Scmmcring kann die im Baue begriffene neue Chaussee eingerichtet und benützt werden. Nun folgt die Bahn dem Thale der Mürz, in dem bei Mürzzuschlag und bei Krieglach vor Wanbcrg eine Aufdämmung, stellenweise höchstens von zehn Schuhen, ein durch eine Wendung auch zu beseitigender kurzer Tunnel von 150 Klaftern durch das Bcrgl von Krieglach und sechs Brücken nöthig sind, und dann jenem der Mur, im Westen von Grätz, Feldkirchcn und Karlsdorf dahin ziehend, auf welcher Strecke nur eine Brücke in der Gegend der Padclmauer nothwendig ist. Von Wartbcrg bis zu dem letztgenannten Puncte folgt die Bahn immer dem linken ') A»s dcm Protocoll« der Direclion dcs ionerösterr, I»du-siric-Vcrciüs. 122 - Ufer der Mürz und der Mur, und geht erst oberhalb Neudorf, in welcher Gegend wieder eine Aufdämmung nothwendlg wird, auf einer Brücke auf das linke Flußufer über, auf dem es dicht an Laubegg (im Westen) und ostwärts von Gabersdorf und Oder-Vogou vorüber gerade auf Spielfelder! zugeht, unter dessen hoch gelegenem Schlosse sie die Mur zum letzten Male überschreitet. Auf dieser Strecke ist eine kurze Aufdä'mmung bei der Sau-ritsch.-Mühle, und ein eben so kurzer Tunnel von vielleicht 60 Klaftern Länge bei Steindorf erforder» lich. Weiterhin ist im Spielfelder- und Obeggthale bei St. Aegydi eine Aufdämmung, von denen aber alle zuletzt erwähnten, und die bald darauf folgende im Zirkin'tzthale, bei einer Höhe von 12 bis 30 Fuß, nur eine Länge von 40 bis 250 Klaftern haben, und auf der Wasserscheide von St. Aegydi ein Einschnitt von beiläufig 800 Klaftern bei einer mittleren Tiefe von 9 Schuhen, erforderlich. Mit diesem Einschnitte geht die Bahn aus dem Flußgebiete der Mur in jenes der Dräu über. Auf dieser Strecke hält sich die Bahn nicht weit von der ostwärts von ihr hinziehenden Commerzial-Haupt- und Poststraße entfernt, die sie, eine Wendung nach Südosten machend, bald darauf überschreitet, und sich nach dem Peßmtzthale wendet, dort im Süden von St. Leon-hard und Dressattigkeit hinzieht, die Peßnilz überschreitet und 'auf die Dörfer Ternowitz und Loschitz zugcht, die sie berührt, unterhalb Pettau, in dessen Nähe wieder eine Aufdämmung nothwendlg wird, die Dräu auf einer Brücke überspringt, und nun ins Thal der Dräu kommt, an der sie über neun Brücken von einem Ufer zum andern wechselt; im Premuschgraben ist wieder eine Aufdämmung erforderlich, doch die beiden letzlern von nicht mehr als 200 Klaftern Länge und 18 Schuh Höhe. Alle bisher aufgeführten und die noch folgenden Brücken können aus Holz gezimmert werden. Im Thale der Dräu berührt sie den Markt Neustift (im Süd-osten), Studenitz (im Norden) und Pöltschach. Nun erhebt sich die Bahn zur Wasserscheide von Lipo-glou, allwo ein Tunnel von 160 Klaftern Länge, oder ein Einschnitt von einer Tiefe von 50 Schuh nöthig wird; sodann verfolgt sie das Thal der Vo-gleina, in dem sechs hölzerne Brücken erfordert werden, bis EiUi, an welcher Stadt sie im Südostcn vorbeigeht; dann folgt sie dem linken Ufer der San über Tü'ffer bis zur Einmündung derselben in die Save, die sie aus einer gemauerten Brücke überschreitet, um nach Kram überzugehen. Dort verfolgt sie diesen Strom aufwärts, und zwar sein rechtes Ufer bis zur Einmündung der Laibach. Auf dieser Strecke sind nur einige kurze Tunnels von 15 bis 20 Klaftern Länge an der Save, übrigens abcr von Cilli bis Laibach keine Aufdammungen von Bedeutung nothwendig. Die Bahn hält sich anfänglich an das rechte Ufer der Laibach (über die überhaupt 5 Brücken nothwendlg werden), geht oderhalb Sal» loch auf das linke Flußufer über, und überschreitet den Fluß sowohl unter- als oberhalb Laibach, um sodann ihren Weg auf langen, aber niederen Dämmen durch den Morast fortzusetzen, allwo sie sich nordwärts des Dorfes Goritza dahinzieht, die Com-merzial-Haupt- und Poststraße ungefähr in der Mitle zwischen Loog und Ober-Laibach durchschneidet, und hierauf in das Thal von Podlipa einbiegt, aUwo sie sich, jedoch noch unterhalb des gleichnamigen Dorfes, in mehreren Krümmungen, deren Halbmes» ser 3(10 Fuß betragen, auf die Höhe des Gebirges emporschwingt. Zwischen hier und dem Sattel vor Loitsch sind Aufdämmungen, zwischen 40 und 280 Klaftern Länge und 12 bis 30 Schuh Höhe ab-wechftlnd im Podlipalhale und bei Ielouze, dann zwei Viadutte von 50 bis 70 Klaftern Länge und 96 Schuh Höhe auszuführen, ferner mehrere Ein^ schnitte zu machen, die aber bei einer Tiefe von 30 Schuhen nicht die Länge von 100 Klafter erreichen, und endlich 4 Tunnels zwischen 60 und 80 Klaf« tern Länge zu brechen. Auf dieser Strecke muß wegen drei vorkommenden größeren Steigungen von 1V2 bis 3 Zoll pr. Klafter, und weil dabei auch noch die ganze übrige Strecke 9 Linien pr. Klafter Steigung hat, auch die Last abgetheilt, und mit Zuhilfename eines zweiten Locomotivs hinausgeschafft werden. In dieser Strecke überspringt sie sowohl die nach Idria als auch die nach Loitsch führende Straße; an dem letzteren Orte geht sie im Südosten vorüber. — Am Wouchi-Hrib und vor Gartscharieuz (wo die Bahn dicht neben der Eom« mcrzial-Haupt- und Poststraße dahin geht) sind bei 100 Klafter lange und 20 bis 25 Fuß hohe Aufdämmungen zu machen, und vor der letztern Ortschaft auch noch aus einer Strecke von 300 Klaftern theils ein Tunnel und theils ein Einschnitt, und hierauf noch ein zweiter Einschnitt von 150 Klaftern Länge und 20 bis 25 Fuß Tiefe zu gra. den. Da, wo gegenwärtig bald außerhalb des letzt' genannten Dorfes die Poststraße am Berggclände über dem Thale der Unz dahin zu ziehen beginnt, überschreitet die Bahn die Straße, und geht über der Höhle, in die sich der genannte Fluß verliert' und weit ab g/gen Südosten, ostwärts der Dörfer Laase, Eibenschuß und Rakek dahin. — Hier sind bci dem ersteren und vor dem letzteren Orte einige kurze ;Aufdämmungen in dem vorigen Anmaße nothwendig.» (Vc schlug folgt,) - 123 - U l p h a r. Eine reflectirende Novelle. (Fortsetzung.) III. Zeigt einen Weg nur an, auS diesem Drang, Hilfreiche Mächte.' einen solchen zeigt mir Den ich vermag zu gehen. __ Ich kann mich nicht Wie so ein Wortheld, so ein Tugendschwätzer An meinem Willen warmen und Gedanken — Nicht zu dem Glück, das mir den Nucken kehrt, Großlhueud sagen: Geh! Ich brauch' dich nicht. Schiller. Die Einförmigkeit seiner Beschäftigung, das zu plötzliche Bekanntwerden mit der Schattenseite des menschlichen Lebens, der zu grelle Abstand seines jetzigen Schicksals von seinem vorigen Glücke, erzeugten die heftigsten Bewegungen in Alphars Seele. Der Zeitraum weniger Tage hatte ihn aus den herrlichen Thälern von Asturien in die Eisfelder Grönlands versetzt, und das Quito seines Herzens war wie eine trügende Feenwclt verschwunden. Er sah sich aus dem Paradiese seiner Seele gestoßen, und seine Gedanken wankten nach dem Wunsche, nie seine Wälder verlassen zu haben. — Sein Körper sank oft erschöpft auf den feuchten Boden, aber der Kampf seiner Seele währte fort. — Der Stand« punkt am Pole des Extremen malte ihm alles in der Farbe des Uebels, und bald standen feine Menschen als unheimliche Wesen da, deren erträumte Vorzüge, nach seiner Meinung, ihr größtes Unglück wären. Er träumte sich von ihnen Fabeln, wie die der Geburt des Momus, oder die, vom Volke der Wanjanen, die von dem Geiste ihrer Aeltern (Zutteri und Toddicasträa beseelt, im beständigen Kampse geneigt sind, sich zu verderben; sah sie wohl auch für Kaufleute an, die ihre Mitbrüder nur für Capitale halten, und den Werth dieses oder jenes nach dcm M^sistabe bemessen: Wie viel Zinsen trägt er mir? ^. Und leider war ihm kein drohendes Wuchcr-gesetz für diese Seelenjveculanten bekannt; ja selbst feine einstigen Waldbewohner dünkten ihm weit friedlichere Wesen, als die ihn dermal umgebenden Menschen. ^_ Und kannst du diese Kluft nicht überspringen, die dich von dcm vorigen Zustande trennt? __ fragte seine Seele — bin ich nicht berechtiget, zu meinem Vortheil so zu verfahren, wie es andere mit mir gethan? Bin ich ihnen nicht gleich an Würde und Befugniß, und von der Natur berechtiget, mein Glück zu fordern? Ja! rief er aus — dicß Werkzeug, das mich durch seinen Gebrauch beständig an mein elendes Los erinnert, sey nun die Waffe, die meine Fesseln sprengen und mich befreien soll. So wandelten seine Gedanken gleichsam auf der kriegerischen Sandbrücke des sir-bonitischen Sees, der die Gränze zweier Weltthcile bildet, bis ihm die Mutter Natur zurück winkte nach dem Hafen der Wahrheit; denn während er das Werkzeug, das ihm durch Mord die Thore seines Kerkers sprengen sollte, prüfend schwang — hörte er, wie zwei seiner Gefährten eben so dachten und urtheilten, und beschlossen, durch Ermordung aller Einwohner dieses Bergbaues in der folgenden Nacht sich die Freiheit zu verschaffen. Dadurch wurde Alphar überrascht; seine Gedanken bekamen eine wohlthätige Wendung, durch die er, ohne je eine Hochschule besucht zu haben, die Argumente des Versassers des Leviathan beschämt hätte. Er sah, daß seine Existenz auch andern zur Last fallen könnte, und somit nach seinen vorigen Grundsätzen, die Gewalt, einander zu zerstören, ein Gesetz der Natur seyn müsse. — Nein! rief er, und fand auf der See seines Innern den leitenden Stern und seinen Lotsen wieder, so kann sich der harmonische Weltgeist nicht widersprechen, der sich unläugbar in der Einheit der Natur ausspricht. Alle die Millionen Geschöpfe verflechten ja ihre Wirkungen nur zum großen Zwecke des Ganzen. O! herrliches Schauspiel für einen Erzengel! der davon mehr versteht, wie wir.— Eine innere Regung kündigt mir an, daß ich durch mein Vorhaben den Frieden meines Herzens verloren hätte, der mir doch alle Qualen des jetzigen Zustandes aufwiegt! __ ist es nicht Trost genug für mich, daß ich unverdient leide? — hinausgeworfen von unmenschlichen Acltcrn aus der Gesellschaft der Menschen in das Reich der wilden Thiere, zog mich das Schicksal, unter dem Schutze freundlicher Grstirnc, wieder zu Menschen zurück, und soll ich darum verzagen, weil vorüberziehende Wetter die heitere Sterncnnacht zu verdüstern drohen? — nein', ich bleibe standhast, und sehe hoffnungsvoll dem Geschicke entgegen, das mich so huldvoll aus der Nacht meines Innern geleitet. So schöpfte Alphar Wahrheit aus sich, ohne nach ihr in den Welten des batavischcn Plato, des Hemstcrhuis, des Cum-berland oder Bullamaqui geforscht zu haben. — Er erhob sich und ging frohen Muthes an seine Arbeit. — O! lasse den Muth nicht sinken, du schöne Seele, die du mitten unter Leiden und Käm-pfen deine Tugenden übest, und Sieger bleibst, wcim sie auch keinen Plinius finden, der sie zur Nachwctt bringt, oder einen Trajan, der sie belohnt, sie bleiben doch erhaben. Was kümmert dich dieser Wir-bel von Schauspielern, die man die Gesellschaft nennt? Der sanfte Schauer, dm eine gute Handlung oder einen Sieg dcincr Scclenkräfte in dir er- 124 - regt, gilt mehr als das Lob und irdische Glück der ganzen Welt! — Während aber Alphar durch schmerzliche See. lenkämpfe zum Siege empor rang, ging es Christi' nen nicht besser, die ihren Geliebten für den Mörder ihres Bruders halten sollte. Also eine Schlange sollte sie an ihrem Herzen gezogen haben, die ihre Liebe mit dem schwärzesten Undank lohnte? — Sie suchte sein Bild aus ihrem Herzen zu bannen, malte ihn mit den Farben der Hölle, verstieß das Pflegend ihrer Seele, und schon bebte ein Fluch in ihrem Innern — aber ehe er die Zunge erreichte, erstarb die Regung ihrer Fie-bern, das Reich der Möglichkeit both ihr reichen Stoff des Trostes dar um Alphar zu entschuldigen, und am Ende ihrer Seelenkämpfe war er wieder ihr Geliebter, und zog, wie aus dem Kessel des Aeson, verjüngt und gereiniget hervor. — Sie träumte ihn vor ihre Seele, wollte ihm versöhnend, mit Thränen im Auge, die Hand reichen, bis sie es schmerzvoll inne wurde, daß sie allein sey. Es ist wahrlich ein wehmüthiger Anblick, die Thränen der gekränkten Liebe, wenn die Thauperle an der weißen Rose die nach Innen gekehrten Dornen ahnen läßt. Der Nachtfrost zog über die Nosen ihrer Wangen, die allmählich mit gesenkten Häuptern bleichten; der Kummer hatte ihr Antlitz gefurcht, und das Leben bannte sich in die Sphäre ihres Herzens, in der der Zweifel, wie der Adler des Prometheus, nagte; aber mitten im Sturme ihres Innern entflammte der rettende Pharus — sie erfährt, die Mörder ihres Bruders wären eingebracht, und ihr verleumdeter Geliebter büße unschuldig den Mangel an Klugheit, und seine Seelengröße in den Bergwerken zu Koperberit. Da hoben die Blumenkelche ihrer Wangen die blassen Häupter wieder und errötheten im Wieder.-schein der Freude, und im Morgenthauc belebender Linderung. Die süßen Erinnerungen ihres einstm'.-ligen Glückes zogen wie wciße Schwäne auf der beruhigten Fluth ihres Gemüthes, als südliche Bo-thcn des wiederkehrenden Le:.zes; ihr geliebter Alphar war ja unschuldig, war kein Verbrecher! — Als Sieger, verklärter, als er es je gewesen, zog er wieder m ihr Herz, das sich nur zum Paradiese für ihn entfaltete. — Sie hatte sich nicht in ihm betrogen, er war ihrer Liebe werth— Ihr Entschluß war schnell gefaßt; sie, die es gewagt, an ihm zu zweifeln, wollte ihm die erste Nachricht seiner Freiheit bringen, und an ihrem Herzen in sein voriges Glück leiten. ___ Indeß aber das Schicksal Alphar's Unschuld ans Tageslicht förderte, zog der Rachegeist des Frevels durch die Schachte von Koperberit, und die Zwietracht schüttelte ihr Ecklangenhaar; das Elend der Unglücklichen erstieg den höchsten Grad, und erregte in ihnen den Entschluß, sich zu befreien oder zu sterben. Vergebens suchte sie Alphar zu warnen, und ihnen jene Seelenstärke einzuflößen, die über die menschlichen Leiden erhaben ist; das Werk war bereits zur Vollführung gereift. — Bald wüthete der Kampf in den düstern Höhlen des Bergbaues, die Stützen des Gewölbes wurden cingerissen, ganze Massen von Felsen stürzten nieder, die Ketten rassclten, und die Verzweiflung erfüllte die Gemüther der Unglücklichen. Der blasse Schein der wenigen Lampen, das Klirren der Waffen, das Jammern der Verwundeten vermehrte das Gräß« liche der Scene; — Aber mitten im gräßlichen und erbitterten Ringen nach Erlösung schimmerte ein Licht in die Tiefe hinab, und auf einem Seile senkte sich eine bleiche Jungfrau zum schauerlichen Grunde; ihr Haupt war mit weißen Roßen bekränzt, und Thränen glänzten in ihren Augen. — Da wurde es Plötzlich stille und die Kämpfenden erfaßte ein lähmendes Erstarren über die Erscheinung, die einem himmlischen Frieden gebiethenden Wesen glich. Aber kaum berührte ihr Fuß den Boden, als sich durch die Schaar der Staunenden eine mit Blut besteckte und mit Ketten belastete Gestalt drängte, und — Alphar und Christine lagen sich in den Armen. (Velchluß fohl.) Feuilleton. (Freundliche Corre spondenz.) Der bekannte Dichter Castelli in Wien pflegte sich mit einem Freunde durch Schnurren und Schwanke zu necken. Als nun der Freund eines Tages eine Reise aMntt, bittet ihn Castelli noch beim Abschiede, ihm dann und wann Nachricht von jeinem Wohlbefinden zu geben. Der Freund hielt Wort. Von der vierten oder fünften Station aus sandte er einen Eil.-bothen auf Castelli's Kosten an diesen mit emer un« geheueren Dcpcjche, in welcher aber weiter nichts stand, als-. „Ich befinde mich wohl." Casielli ließ den Spaß — Spaß seyn, und bezahlte ohne Mur« ren die Staffelte. — Nach einiger Zeit erhielt der abwesende Freund an dem 3^r.e scincs damaligen Auscnihalis eine schwere, unfrankirte Kiste durch die Post. Was aber befand sich in dieser? — Em sechzehn Pfund schwerer Stein, und auf diesem ein Blatt nachstehenden Inhalts: .Lieber Freund! Bei der erwünschten Nachricht von Deinem Wohlseyn ist mir beifolgender Stein vom Herzen gefallen'.» Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.