Schristlkitung: ViathlmSgasse Sir. 5. Xdevt'i Kr. ül, iitrnrtn. 6cte®8«ntf: Dtzlich surft ■iliubm drr €«im- a. jWi«-t*(<) »«» 11—lt Q(r eorm. maUr. rrtchl laröfaegebcit, nomealoV Sitt-! tjUiur.jini »ich, dnücksichtizt. VstHattgiatca atarai» di« P«ooltutta flejni Uewdiaana da dillig» f«S-ftftSirn «editdrni fntjeiea. ©et BiÄrtlioliiitfltTi l'tn»-a-chl-ß. tv , I«t«ie Wacht» rrfitelnt !(Wt WlüaoiS an« Sarnttaa 1W1H J€.900. Vrrwalmng; RathauSgasse Str. 5. XcU»t*a Nr. 11, ialmiikta VrzogSbtdiagungrn Darch tlt P»« liiijn t »ieruliöttij ...SS»« »aH>|ä$tto . . . . K fM Miajjiidriz. . . . K U'»o gilt iilli mit Zustelln», i«l Hau» ! lkoaaillch . . . . K l'lO Worts li«Tia . . . K S — AalHäUtta ....«»-. . . . K lt— «litt Ittllant nhthc» sich t'.t tjaj#«6ii4ttn um »Uliätifwa 8tTfcatan^MSltT(a. OtageMlrt« lUoaaancal« j«!ttu d>» tat a»icft bieten auf das tiefste. Denn gegen diese wird sich, (Stachdruck verboten) Auf einsamem Afad. Novelle»? von A. Hinze. Ueber die JohanniSburger Heide — das Herz MasimnS — sauste ein von einem Chauffeur ge-ImeteS Auto hin. Der einzige Insasse war eine Dame. Der Schleier, den sie zum Schutz gegen die Auglufl trug, umrahmte das feine Gesicht einer Dreißigerin. Der Blick der braunen Augen verriet, daß die Dame im Geiste lebhaft beschäftigt war, md das Lächeln, das ihre Lippen umspielte, daß ihre Gedanken angenehmer Art. Zuweilen tastete ihre Hand über die Ledertasche, die sie im Schoße hielt, als wolle sie sich vergewissern, daß ihr In-halt wohlgeborgen. Eine Erbschast hatte Frau Mari) Elmholz nach Masuren geführt. Ein reicher Verwandter und Sonderling, der sein Leben fernab vom Weltgetriebe m den waldnmwogten Masuren verbrachte, war ge« sterben und hatte die in beschränkten Verhältnissen zurückgebliebene Witwe seines Neffen zur Erbin seines Barvermögens eingesetzt. Frau Mary kam jetzt auS Angerburg von dem Nachlaßverwalter des Verblichenen. Nachdem sie dem Herr» Iustizrat ihre ZnknnftSpläne klargelegt, hatte n ihr aus ihren Wunsch hin, den größeren Teil des Vermögens eingehändigt. Erleichtert, die zweieinhalbstündige Fahrt von Angerburg bis zur Heide mit ihrer Tasche und de-nn kostbaren Inhalt ungefährdet zurückgelegt zu habe», sog jetzt Frau Mary in vollen Zügen die herrliche Spätsommerlust ein. Und so sehr auch ihre Gedanken flatterten, vermochte sie doch ihr Auge winn in den gemischtsprachigen Gegenden das Dentsch-t»m unterdrückt und die deutsche Wirtschaftskraft gebrochen ist, der ganze südslawische Ansturm richten; dann werden sich — und zwar insbesondere mit Rücksicht auf die bekannte schlechte slowenische Wirtschaft — die Slowenen auch in den reindeut-fchen Gegenden ansiedeln nnd e» beginnt don der-selbe Kampf, wie wir ihn jetzt führen müssen. Es ist traurig, aber wahr, daß unsere Volksgenossen in den reindeulschen Gebieten vielfach gar keine Vor« stellung davon haben, daß wir auch in ihrem In-terefse den Existenzkampf führen. Sonst müßten sie uns in diesem schweren Kampfe mit mehr Interesse und größerer werktätiger Beihilfe unterstützen. Mit welcher Zähigkeit die Slowenen an ihrem Plane festhalten, zeigt uns der Schulantrag Ha-genhofer, womit der Anfang zur Zerreißung unsere» steirischen Heimatlandes gemacht werden soll. Es ist daher gar keine Frage, daß dieser Antrag aus kei-neu Fall zum Beschluss- erhoben werden darf. Dies schon deshalb, weil ein solches Geschäft die völkische Ehre verbietet uud weil die Slowenen doch immer und immer mit neuen Ansprüchen heraustreten und sich immer und immer mit der Obstruktion etwas herausschinden wollten. Wenn hie und da darauf verwiesen wird, daß vielleicht der deutsche versassnngStrene steirische Groß-grundbesitz sür ein solches Geschäft zu haben wäre — waS ich aber durchaus nicht glanbe — und daß die dentschfreiheitliche» Abgeordneten, die nur im Vereine mit dem Großgrundbesitze die Mehrheit im Landtage haben, mit Rücksicht auf dieses Kräfte- nicht zu verschließen vor den keuschen wonnigen Reizen der Landschaft. Kaum unterbrochen, reihte sich Wald an Wald. Und was für Wälder! Riesen sind ihre Kiesern und Fichten. Riesen ihre Wachholderbäume! Schwellen-der MooSteppich und nickende Farnwedel. Zahlreiche Seen wechseln ab mit den Waldrevieren. Schilsum-wogte Ufer und auf der fchimmernden Wasserfläche Seerosen und Mummeln. Kleine Inseln, von denen weißschimmernde Birken grüßen, steile Wälle, hohe Laubmauern von grüngoldener Einsamkeit. Unter-brochen nur zuweilen vom Schrei der Wasservögel, welche die User bevölkern. Eine Märchenwelt von schwermütiger Schönheit. Entzückten AngeS hatte Frau Mary die wcch-feinden LandschaftSbilder vorübergleiten sehen. Aber-malS lenkte jetzt das Auto in grünende WaldeSnacht ein. Mächtige Eichen, deren Häupter leise rauschten. Der sinkende Tag hatte die gefiederten Sänger des Waldes verstummen lassen. Wunderbare hehre Ein-samkeit, die in Frau Mary ein herzbeklemmendes Gesühl auslöste. Der Chauffeur hatte sich eben nach ihr Hinge« wandt. Vielleicht empfand der Mann ähnliches. Im nächsten Augenblick verwarf sie den Gedanken lä-cheld. Mafnrens Wälder waren ja feine Heimat : in dem kleinen Dorfe dem jetzt die Fahrt zuging, stand sein Hans. Nein, der Mann kannte sicherlich nicht Furcht; die darf ein Chauffeur überhaupt nicht kennen. Ein wenig verttanenerweckendeS Gesicht hatte der Mann eigentlich; eS kam ihr jetzt erst zum Bewußtsein. Doch auf welch törrichte Gedanken war sie gekommen! Die Einsamkeit hatte sie ner-vös gemacht; daS war'S. Fort damit! Rasch zurück zu den Plänen die sie hegte, und die auSzusühren ihr nun die Erbschaft ermöglichte. Verhältnis einigermaßen zurückweichen könnten, so muß offen erklä't werden, daß diefe Rechnung falsch ist. Denn wollte der Großgrundbesitz tatsächlich den Slowenen entgegenkommen und die Obstruktion abkaufen, so müssen und werden sicherlich die deutsch-freiheitlichen Abgeordneten ein- für allemal erklären, daß sie dafür nicht zu haben sind und in diesem Falle im Landtage selbst in die Obstruktion treten werden. So steht die Sache und nicht anders, so und nicht anders kann eS sein l Freilich wird es nötig sein, daß endlich anch in Ober- und Mittelsteiermark eine Organisation geschaffen werde, welche gle-ch der nntersteirischen Organisation fortwährend tätig ist und die nationale Kleinarbeit besorg«; es muß auch in die oberstem-fchen und mittelsteirischen Massen Nationalbewußt-sein hineingetragen werden, da dieses lebendige Ge-sühl allein eine dauernde Sicherung der deutschen Stellung mit sich bringt und den Abgeordneten den nationalen Rückhalt bei ihrer unnachgiebigen Der« tretung deutscher Interessen bietet. Wenn man fragt, was uns Untersteirer die Berechtigung gibt, uns in die ober- und mitlelsteiri-scheu Verhältnisse einzumengen, so ist die Antwort ebenso einsach als kurz und bündig; nicht nur der schwere Kampf, den wir um die Interessen unseres deutschen Volksstammes im Unterlande und, wie oben bemerkt, mittelbar auch um die des Ober- und MittellandeS führen, sondern insbesondere auch die LandtagSwahlresorm, deren Kosten daS untersteirische Deutschtum — und zwar schuldlos — allein bestritt, berechtigen un hiezu. Ein fester Wille vermag oft viel. Bald hatte denn auch Frau Man) über den ZukunstSplänen die Gegenwart und die Furcht, die so plötzlich sie überfallen, vergeffen. Der glückliche Wechsel ihrer Finanzlage war doch geradezu überwältigend. Bis« her hatte sie sich die Groschen am Munde abspa-ren, hatte ihren beiden Kindern, ach! so vieles, was ein Kinderherz erfreut, versagen müssen. Bis abends spät hatte sie bei der Schreibmaschinenarbeit, die sie im Hause sür ein Geschäft angefertigt, gesessen. Und doch hatte eS nie gereicht, waren die Schulden gewachsen und damit die Angst der verlassenen Frau. Die stete Sorge, das ängstliche Klügeln, hatten sie nervös und schwach gemacht: da plötzlich war die Botschaft von der Erbschaft wie eine Erlösung ge» kommen. Und nun war des Haltens kein Ende. Wie Vögel umkreisten die froh-erregten Gedanken die Zukunft. Und bald war der Entschluß in ihr sest: Sie wollte ihr schönes musikalisches Talent, das vor ihrer Ehe geschult worden, weiter ausbilden lassen. Im Geiste sah sie sich am Ziel — im strahlend beglänzten Konzertsaal und mit dem Klangreichtnm ihrer Stimme die Zuhörer be-zaubern. Und ihre Kinder! Ernst konnte nun studieren, wie er so sehnlichst gewünscht, und Kätchen eine Höhere Lehranstalt besuchen. Und Freude sollten die Kinder haben, nachholen sollten sie, was sie hatten entbehren müssen. Und die kleine Hedda Willmers, die sich Ernst und KätchenS so lieb angenommen, sollte eine Aus-stattung erhalten, damit sie ihren Fritz heiraten konnte. Das nächste aber war natürlich, daß die Schulden bezahlt wurden. Erst die Pflicht, dann die Freude. Die größte blieb doch, daß sie nun. ihre Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 74 Es heißt also: Nicht nachgeben, sondern weiter arbeiten zum völkischen und wirtschaftlichen Wohle unseres deutschen VolkSstammes in der ungeteilten und unteilbaren Steiermark. Heil Weiß-grün und Schwarz>rot-gold immerdar! Dir parlamentarische HerbflsesfloninBesterreich. Nach den bisherigen Dispositionen wird das Abgeordnetenhaus in der zweiten Oktoberwoche z»' sammentrete», nachdem zuvor die Landtage von Tirol und Oberösterreich, Salzburg, Kärnte». Kram und Schlesien eine kurze Tagung absolviert haben. Dem ReichSrate werden also bis zum Jahresschlüsse knapp zwei Monate zur Verfügung stehen, eine Zeit, die auch dann zu dürftig bemessen wäre, wenn das Ab-geordnetenhaus durchaus arbeitsfähig wäre. Das ist eS aber nicht, ganz abgesehen von dem Schicksale . der böhmischen Verhandlungen. Das parlamentarische Herbstprogramm wird deshalb eine Art Notstandsprogramm sein, in dem der Staat nur in einem Bndgetprovisorium seine dringendsten Bedürfnisse zur Geltung bringen wird, während eine GeschäftSordnungs- und eine Diäten-vorläge parlamentarische Wünsche befriedigen, söge» nannten Volksnotwendigkeiten aber durch Lokalbahnen, ein Wasserstraßen- und ein Beamtengehaltsgesetz so-wie durch Maßregeln zur Hebung der Viehzucht Rechnung getragen werden soll. — Ob es gelingen wird, dieses sehr beschränkte und durchaus nicht ein-wandfteie Programm durchzuführen, bleibt abzu-warten; an der Pforte des Abgeordnetenhauses steht auch in der neuen Tagung die Teuerungsfrage, sie wird das Leitmotiv aller parlamentarischen Erörterungen bilden, auch wenn es nicht zu dem drohen-den Eisenbahnerstreik kommen sollte und darum ist es zu bedauern, daß gerade jene Angelegenheit, in der die Gesetzgebung mit Ersolg dem Notstande der mittleren Klassen am erfolgreichsten steuern könnte, die Frage der Steuerreform neuerdiugS vertagt erscheint. — Besonders infolge der demagogischen Hetze der iozialdemokratischen Partei herrscht in der Be-völkerung vielfach die Anschauung, daß Parlament und Regierung in wirtschaftlichen Dingen allmächtig und deshalb anch im Stande feien, die Lebei^mittel-preise nach Belieben zu regulieren, ein Irrtum, der sich als solcher schon im Verlaufe der großen ftanzösi-scheu Revolution erwiesen hat. Nicht dnrch Dekrete sondern nur durch eine organische Wirtschaftspolitik können die LebenSbedingnngen einer Nation verbessert werde«. Solche können aber gegenwärtig geliebten Gesangstudien wieder ausnehmen konnte. Und in den Gedanken daran, summte Frau Mary ein paar Takte — SnlivanS berühmtes Lied: Ist dies ein Tr^im? Dann ist Erwachen Qual, O laß mich träumen, träumen »och einmal . . . Unsanft wurde sie dabei gestört. Der Wald hörte jetzt auf und eine Lichtung zeigte sich dem Blick. Daran schlössen sich große Strecken die am Seeuser entlang führten. In steilem Sturz fällt seine Flanke in die Flut. Aus der schier endlos er-scheinenden Strecke verstreut ei» Dörschen — ein winziger Fleck in der waldumrauschten Einsamkeit Gerade, als trachte e«, djjcsen Fleck oder sonst etwas Bestimmtes im Fluge zu erreichen, schoß das Anto plötzlich in rasender Karriere dahin. In einem Tempo, daS der Insassin den Atem zu rauben drohte. Erbleichend klammerte dieselbe sich an ihrem Platze fest und rief gegen die mit schwirrendem Ge-ränsch arbeitende Maschine an, dem Chauffeur zu: „Nicht so schnell — nicht so schnell! Fahren sie um Himmels willen langsamer I" Erfolglos verhallte der Ruf, denn in gleicher rasender Schnelle sauste das Auto vorwärts. In bebender Angst erneuerte Frau Man) ihren Ruf, krampfhaft die Tasche in ihrem Schoß umspannend. Diesmal ward offenbar der Ruf gehört, wenn auch nicht befolgt. Der Lenker des Autos wandte sich, ungeachtet der Gefahr, in die er dieses brachte, der Jnsasiin zu. Und wieder erschrak sie. Sein Ge-sicht erschien jetzt bleich, seine Züge scharf abgespannt. Glitzernd, wie ihr däuchte, sühr sein Blick über sie hin, — richtiger, über die Tasche in ihrem Schoße. Und nun sagte er gedämpft, aber trotzdem das Schnaufen des AutoS durchdringend: „Meine Dame, Sie werden mir Ihre Tasche dort überlasten. Ge- weniger aus handelspolitischem Gebiete ergriffen werden, wo Oesterreich durch bestehende Verträge gebunden ist, als vielmehr auf dem Gebiete der Be-steuerung. Wenn man von der Vorbereitung der neuen Handelsverträge absieht, ist die wichtigste Reform die Steuerreform, und auf diesem Gebiete wiederum die Reform der Gebäudesteuer. Völlig unzureichend in ihrer ganzen Konstruktion bildet sie die drückendste Belastnng der breiten Schichten des Volkes, den Mittelstand eingeschlossen, und ihre zeitgemäße Re-form würde nicht nur diese Kreise erheblich ent-lasten, sondern auch zur Lösung der WohnungSsrage wesentlich beitragen. Hier haben Parlament und Re-giernng völlig freie Hand und eine Verschiebung der Steuerreform in dem angedeuteten Sinne wäre um-fomehr zu bedauern, als der große Mehraufwand, der in den nächsten Jahren sowohl in militärischer als auch in Beziehung auf das Verkehrswesen zu decken sein wird, eine wirtschaftliche Katastrophe herbeiführen muß, wenn nicht durch eine zweckmäßige Austeilung der Lasten diese sür die breite Maffe des Volkes erträglich gemacht werden. Das neue Salchnrger Programm. Nach dem auf dem Klagenfurter Reichs-Hand-werkertage angenommenen Antrage des Abg. KrebS hat das'Salzburger Handwerker.Programm künftig zu lauten: 1. Ein der kulturellen Bedeutung des Hand« werkeS und den heutigen Verhältnissen entsprechen-des, vollständig nenes Gewerbegesetz. 2. Ausbau der autonomen Rechte und des Wir-knngSkreiseS der Verbände höherer Ordnung oder Schaffung von selbständigen Handwerkerkanimern. 3. Selbständige Vertretung der Handwerker« schast in allen öffentlichen Körperschaften. 4. Gewerbliche Beiräte in allen gewerbepoliti-fchen Instanzen. 5. Ausbau und gesetzliche Festlegung des ge-samten gewerblichen UnterrichtSwesens^ans Grund-läge der praktischen Ausbildung und Schaffung ge-fetzlicher Grundlagen für die Handwerksförderung tf. Die obligatorische Einführung der Meister-Prüfung. 7s Die Schaffung eines eigenen Ministeriums für sämtliche Agenden des Gewerbes. 8. Schaffung von Hochschul - Lehrkanzeln für Gewerberecht.' 9. Schaffung ausreichender Genosseiischasls-Jn-ftruktorate, Bestellung genügender GenossenschaflS- schicht dies nicht, so werde ich Sie unbedenklich in den See dort fahren I" Dabei wies der Sprecher mit der Hand auf das steilabfallcnde Ufer nud die dahinter sich öff-»ende breite blaue Fläche dcS Niederstes. Diese Erklärung wirkte äus Frau Mary über-wältigend. Trotz des Argwohns, denn sie bereits gegen den Chauffeur geschöpft, traf sie dies so jäh-lings, so unvermittelt, daß sie vor Schreck wie ent-geistert den Sprecher anstarrte. „Ja oder nein?!" schrie er. als sie nicht ant-wortete, brutal, und daS Knattern der Maschine verstärkte noch das Drohende, das in dem Rufe lag. Währenddes lenkte das Auto mit beängstigender Schnelle dem See zu. Frau Mary wollte schreie», sprechen, aber kein Laut kam über die bebenden Lippen. Leichenblaß inten ihre Augen den Pfad voraus, j klammerte sich au dem kleine» Dorfe fest, das nah und näher rückte. An die verwitterten HolzhäuSchen, darinnen Menschen wohnten — Hilfe. So nah dem rettenden Ziel und dennoch — dennoch. — Bevor sie das Dorf erreicht, würde sie im See ihr Grab finde». Die Aufregung, der Kampf in ihr, daß sie die dem Schurken überlassen solle, brachten sie eine Ohnmacht nahe Gib das Geld hin. schrie die Stimme deS Innern, dir bleibt ja noch der Rest der Erbschaft. Und eine zweite, lauter als jene: In jedem Fall hat der Erbeuter es auf dein Leben ab-gesehen! Auch wenn du ihm das Geld überläßt, wird er dich i» den See fahre», damit du später nicht gegen ihn aussagen kannst, — die Wellen sollen das Geschehnis bewahren. Ein Schrei löste sich aus dem Munde der ver-zweifeifelten Frau, denn daS Auto sauste jetzt in tot-verheißender Knrve dem User zu. Kommiffäre auS dem Handwerkerstande _ und entsprechende Bestallung sür die GenossenschaftS-Jn-struktoren und Genossenschasts-Kommissäre. 10. Ausgestaltung des gewerbestatistischen Amtes. It. Einführung einer obligatorischen AlterS-, Invalidität»-, Kranken- und Unfallversicherung für den Gewerbestand. 12. Gesetzliche Regelung des Kredit- und Zah-lungSwesens, unverzügliche Schaffung der Zentral-GenossenschastSkajse, Schaffung des Gesetzes zur Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker. 13. Rcsorm dcS Steuerwesens mit Abschaffung der Erwerbsteiier und EinHebung der Genossen-fchaftSumlagen durch die Steuerbehörden. 14. Vollständige Reform der Strafhausarbeit und Regelung der öffentlichen Arbeitsausschreibung. 15. Die eheste Schaffung eines Gesetzes gegen den u»lanteren Wettbewerb und eines solchen gegen die temporären Wareii-Ausstellunge». 16. Die Schaffung eines gesunden Hausier-gesetzeS und strengste Handhabung desselben. 17. Die Schaffung von Rechtsschutzstellen und die allgemeine Errichtung der GemeindevermittlungS-ämter. 18. Schaffung gesetzlicher Handhaben gegen schädliche Auswüchse bei Produktivgeuoffenschastea und gegen Aufteil, und Konsumvereine. 19. Schaffung eines ausreichenden gesetzlichen Schutzes für Arbeitswillige. Politische Rundschau. Der Wechsel in der Leitung des österr.-ungar. Kriegsministeriums. An den bevorstehenden Wechsel in der Leitung des Kriegsministeriums ist hauptsächlich in ungari-schen oppositionellen Kreisen die Vermutung geknüpft worden, daß man es nicht nur mit einem Personal-sondern auch mit einen« Systemwechsel zu tun habe, da der neue Kriegsminister die Wehrvorlagen iu der vorliegenden Form nicht übernehmen und ver-treten werde. Der „Wiener Deutschen Korrespon-denz" wird hiezu von unterrichteter Seite mitge» teilt: Die Meldungen ungarischer Blätter über eine Wendung, die durch den Rücktritt Fceihen von Schönaichs in der Frage der Wehrreform herbeige-führt werden folle, treffen nicht zu. Dasselbe gilt von den weitere» Meldungen, wonach diese Wen» düng durch den Thronsolger bewirkt worden fein soll. — Daß bei einem so umfaffenden Werke, wie der genannte» Reform, vielfach widersprechende An-sichten im Kreise der Ratgeber der Krone laut wer-den, ist selbstverständlich. Ebenso wie alle leitende» Doch — was war das? Ein zweiter Schrei klang hinein. Er kam aus dem Munde des Chans-senrs. Dessen Blick hatte sich an jene Stelle sestge-hestet, wo gigantische Nadelhölzern das User be-grenzten, und wo über dm Spiegel des Niederstes ein Fischadler seinen Flug nahm. Hinter den gigantischen Nadelhölzern war eine Kindergestalt aufgetaucht — ein Bürschchen von wohl vier Jahren. Der kleine Barfüßler hatte da» heranfausende Auto entdeckt und deffen Lenker. Jauch-zend die nackten Aermchen in die Luft werfend, stürmte es mlt dem Ruf: „Papa!" dem schnaufe»-den Gefährt entgeben. Das Gesicht des Chauffeurs war aschfahl ge-worden: kalter Schweiß perlte ihm aus der Stirne. ..Zurück Friede! I!" überfchrie er daS jetzt jast donnerartige Brausen der Maschine, indes er mit schier übermenschlicher Kraft versuchte, dieselbe zum Stoppen zu bringe» Da plötzlich ein Stoß, ein Krach und gleichzeitig ein gellender Schrei —. Nur wenige Fuß entfernt von dem kltinen Läufer, war das Auto gegen einen Baum geprallt. Der Chauffeur war zu Boden geschleudert worden, wo er bewußtlos liegen blieb. Die Insassin deS Autos war mit dem Schrecken davongekommen. Am Abend desselben TageS ward im „Dorf-krug" der Unfall besprochen. Den schwerverletz-ten Chauffeur hatte man in seine Wohnung ge-schafft. . Ein Dankgebet in der Seele, fuhr zu derselbe» Zeit Frau Mary mit dem Bahnzug der Heimat zu. ___ ttÜraafi Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. $oantcflsDrisa <7 D>« Süd mart" erscheint jeden Lonnlag al» unenlgeiliiche Beilage für die Leser . . JiX* O i der .Deutschen Wacht". — Einzeln ist .Dir Südmarl" nicht käuilich (Nachdruck verboten.) Hottesmteit. Novellen« von A. Hinze. Drei Monate waren e» her. al» beim Josef Kracyk in dem ungarischen Dorfe Szcntandra» ein Be-such erschien Der Gast kam au! dem benachbarten Trmesvar. Er war ein großer, würdig aussehender Mann von wohl 50 Jahren. Er hatte die stolze, ge-messene Art der Magyaren. Sein selbstbewußtes Auf« treten sowie dU reichen Silberschnüre und die dicken filberne.i Knöpfe an seinem Samtlock, verrieten den gutsituierten Mann. Prüfend glitt der Blick de» An-kömmling» über das Anwesen des Josef Kracyk hin, das zwar die fürsorgliche Hand deS Besitzers verriet, aber absolut keinen Reichtum. Der Reichtum deS Hauses schien allein in der Gestalt deS Mädchen« vereint, daS in diesem Augenblick über den Hofraum geschritten kam und den Schritt beschleunigte, als eS den Gast im Hausflur gewahrte. DaS also war die Bally, deS Josef Kracyk ein-zige Tochter! Eine Rose, wie nur eine südliche Sonne ste zeitigt — ein wildschöneS Kind, voll strotzender, blühender und glühender Lebenskraft. Der Gast schien mit dem Eindruck, den daS Mädchen machte, zufrieden zu fein, denn feine Mienen waren weit freundlicher, al» bci seinem Eintritt, alS er ste bat, ihn zu dem Hausherrn zu führen. „Wen soll ich dem Bater melden?" fragte ste, inde» sie voranschritt und die Tür zu einem weiten, aber niedrigen Zimmer öffnete. Der Angeredete lächelte eigentümlich. „Sagt nur, der Enkel de» Manne«, der einst vor TemeSvar mit feinem Leben Euren Urgroßvater er-rettete, sei gekommen," gab er zurück. Aus großen verwunderten Augen sah da» Mäd-chen zu ihm hin; erwiderte aber nichts. Gleich daraus standen der Gast und der Hausherr sich allein gegen-über. Josef Kracyk, von den Sorgen und Mühen de» Lebens gebeugt, streckte dem Eintretenden die Hand ent-gegen: „Ihr habt Euch gut eingeführt, StaniSlauS CzenSky — seid willkommen! Als ich noch ein kleiner Bursche war, hat man mir die Heldentat Eure» Ahnen auswendig gelehrt und die Dankbarkeit gegen den Namen CzenSky! Seid Ihr gekommen, Euch den Dank für Vergangene» zu holen? Doch — ich bin ein armer Mann — Der andere unterbrach ihn durch eine Hand-bewegung. „Ihr vergebt den Schatz Eure» H,ruse« — Eure Tochter! Ihretwegen bin ich hier." Der Hausherr richtete den dunklen flammenden Blick durchdringend auf den Gast. Was bedeuteten die Worte? Hinter feiner Stirn begannen die Gedanken zu kreisen. Der Gast hatte seine Jahre ... Und doch — er kam offenbar al« Werber um die Bally. Da» wär« ein große», große» Glück, bei dem Ansehen, da» die CzenSky» genossen. „Redet, CzenSky! Wa« ist'« mit der Bally?" „Mein Sohn Marco hat da» Mädchen aus dem letzten Jahrmarkt gesehen und sein Herz an ste gehängt. Damit Jhr'S wißt, Kracyk, er ist wie toll in die Bally verliebt und er ist mein einziger ... ein stattlicher Bursch« von 25 Jahren und mein Erbe einst — Der Hausherr reckte seine gebeugte Gestalt auf: fein düsterer Blick wurde hell: „ES scheint, daß die CzenSkyS nur immer Gutes uns bringen. E« ist mir eine große Freude und Ehre, StaniSlau» CzenSky, zu hören, daß Euer Sohn die Bally liebt. Und wenn er sie zur Frau will — „Das ist sein größter Wunsch. Ab«r da» Mädchen will ihn nicht." Als höre er Unglaubliches, weiteten sich die Augen Kracyk«. „Sie will ihn nicht? Der Marco täuscht sich wohl! Und wenn er recht behält, so bin ich da, die Sache in Ordnung zu bringen! Die Bally wird den Marco heiraten, verlaßt Euch darauf, CzenSky, — liebt sie ihn jetzt nicht, so wird sie ihn lieben nach der Hochzeit." di« Braut einen reichen Mann bekam, d«nn ihr Rock war von schimmernder Seide und da« Mi«der reich mit Silber bestickt. Al« drücke eine Krone den schönen Kopf, so gesenkt trug ihn die Braut und e» waren doch nur Silberschnüre und Seidenbänder, die ihn zierten. Stattlich und glücklich schaute dagegen der Bräutigam drein, lustig die Hochze!t«gäste. Gerade al» der Zug in die Kirche schritt, ging draußen «in Sausen durch die Luft, fo daß Bäume und Sträucher ächzend sich bogen Au» der Wolkenwand im Westen zuckte der erste Blitz hernieder und urplötzlich senkte sich Dunkelheit herab. Eine allgemeine Erregung entstand. Einige be-sonder» ängstlich« Gemüter drängten zurück zum Au«, gang. Die Braut begann zu zittern, schritt aber an der Seite de« Bräutigam», der ihre Hand hielt, dem Al-tar zu, wo der Priester sie erwartete. Die allgemeine Unruhe ging in Murmeln unter. Man wollte doch gerne dab«i sein. Die Reihen füllten sich : dieZ«r«monik begann. Wtihrauchdnft«rfülltedenRanmund die Stimme deÄ Geistlichen klang feierlich. Während er sprach war e« plötzlich, al« bewege sich der Altar. Doch nein, da« ungewisse Licht im Räum simulierte die Er-scheinung! Der Priester hatte momentan gestockt, sprach dann aber weiter. Jetzt kniete daS Brautpaar nieder, den Segen zu empfangen. Gleichzeitig erhellte ein roter züngelnder Blitz dte Kirche. Wuchtig und polternd folgte der Donner. In diesem Augenblick ging «S reit ein einziger Schrei durch die Versammlung. Der Boden der Kirche und diele selbst hob sich, wankte. Hundert Hände griffen, einen Halt suchend, in die Luft. Der Priester war zu Boden getaumelt; auf den S tusen de» Altar» lag, diese umklammernd, die Braut, indes d«r Bräutigam mit stinen Armen ste deckte. Einen Augenblick folgte Stille. Kein Atem schien zu gehen; jeder Her,schlag war ein einzige» Gebet. Dann schwankte abermals die Erde; alle» in der Kirche schwankte mit; gellende Schreie durchhallten den Raum. Der Bräutigam war zur Seite geschleudert« worden. Eine Panik entstand; wer noch anf den Füßen war, drängte zum AuSgang. Da hob sich wiederum der Bo-den, heftig und heftiger. Und nun? Wa« war das! ? Der Plafond der Kirche schien sich zu heben, zu senken. Wahnsinnige Schreie «gellten. Dann «in Poltern, Krachen, »ls stürzten Felsen, — der Turm der Kirche war eingestürzt. Unter den Trümmern begrab«» lag tot di« Braut. Atterret. Gegen di« sogenannte habituelle oder AnaewöhnnngSverstopfnng, die vor. zugsweise bei Personen angetroffen wird, deren Be« schäftigung ein andauerndes Sitzen erheischt, wie bei Gelehrten, Schriftstellern, bei Schneidern, Näherin-nen, Schustern usw. und die mit Kopsschmerzen, Appetitlosigkeit, Unbehagen einhergeht, erweist sich als ein indiziertes Mittel die zeitweilige, morgens nüchtern erfolgende Verabreichung eines Glases Bitterwasser. Empfehlenswert ist auch folgendes Mittel, das jede Apotheke bereitet: 20,0 Pulo. Rad. Rhei, 10,0 Natr. sulsuric. sicc. 5,0 Natr. bicarbonic. Bon diesem Präparat ist nach BedürsniS eine Mes-serspitze oder ein Teelöffel voll in einem großen Glase warmen Wassers zu nehmen. Weiße Straußenfedern zu waschen. 50 Gramm feingeschabte venetianische Seife wird in zweieinhalb Liter heißem Regenwasser schäumig ge« schlagen; ist die Lauge abgekühlt, so taucht man die Feder in klares kaltes Wasser, breitet sie auf einem sauberen Tische auS und wäscht sie mit einem in die Seisenlauge getauchten feinen Leinwandluch vorsichtig ab, bis sie rein zn fein schnitt, trocknet sie durch Schwenken in der Lust, zupft sie behutsam aus und kräuselt sie in folgender Weise: glühende, nicht mehr rauchende Kohlen werden mit etwas Schweselblüte bestreut, die Federn ziemlich hoch hierüber gehalten und fortwährend langsam gedreht, bis sie genügend kraus geworden sind. Sie werden, also behandelt, vollkommen rein und schön kraus. GelbeLederschuhe zu reinigen. Sehen schon schlecht gesäuberte schwarze Schuhe nicht gut aus, so ist dies in vermehrtem Maße bei den modernen gelben Lederschuhen der Fall, deren ur« sprüngliche Farbe dann kaum mehr erkennbar ist. Eine richtige Behandlung und Reinigung dieser Schuh« ist ganz besonders notwendig. Man muß sie »ach jedem Gebrauch säubern, zuerst trocken ab« bürsten, dann, wenn sie schmutzig sind, mit lauem Seisenwasier und ganz weicher Bürste abbürsten. Mit klarem Wasser und einem Schwamm wird jede Spur deS Seisemvasiers weggewischt, die Schuhe werden dann trocken gerieben und zuletzt mit der in der Drogenhandlnng käuflichen gelbbraunen Leder-creme eingerieben. Bei nur bestaubten, nicht be-schmutzten Schuhen genügt ein trockenes Abbürsten und nachheriges Einreihen mit der Ledercreme. Deutsche, unterstützt eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen Wirtschaftsgegenstände (Zündhölzer, Seife u. dgl.) das euch nichts kostet und den Bereinen Nutzen bringt! Gebraucht steißig die Wehrschatzmarken! Gedenket bei Wetten und Spielen der deutschen Schutzvereine! Nummer 74 Kteuifche Mach^ Ectte 3 Gencrale. hatte auch der Thronfolger eS für seine Pflicht erachtet, bei der Vordere itung der Wehrre-sormvorlagen nach bestem Wissen und Gewissen seine Meinung auszusprechen. Mit der Abgabe dieses dem-tenden Votums war aber die Ausgabe der leitenden Generalität beendet, da die Entscheidung versassungs-mäßig bei der Krone liegt; in dem Augeblicke aber, wo diese gefallen war nnd die Wehrreform in der vorliegenden Gestalt die kaiserliche Vorsanktion erhal-ten hatte, war ihre Gestaltung auch einer weiteren Einflußnahme seitens militärischer Kreise entrückt. — Es ist möglich, daß die beiden gesetzgebenden Kör-perfchaften Aenderungen wünschen und in diesem Fille würde die Generalität wahrscheinlich neuer-digs in die Lage kommen, den Kaiser zu beraten, so lange aber keinerlei dahingehende Beschlüsse der beteiligten Körperschaften vorliegen, wird auch der neue Kriegsminister sich die Wehrresormvorlagen in ihrer derzeitigen Gestalt zu eigen machen und ver« treten. Das Deutschtum in Kroatien. Die Deutschen in Kroatien, die kürzlich durch den Tod Ferdinand Riesters ihren einzige» Abgeord-neun im Landtage verloren haben, sind eifrig mit den Vorarbeiten für die kommenden Landtagswahlen beschäftigt. Zu diesem Zweckt sand am letzten Sonn-tag eine Besprechung der leitenden Persönlichkeiten statt, die sich dahin entschieden, die Politik deS gegenwärtigen Banus Tomassich nicht mehr zu unter-stützen, sich nicht der Partei deS Banns anzuschließen, sondern die Deutschen Kroatiens aus Grund eines Programmes selbständig zu organisieren, das solgende Hauptpunkte enthält: Anerkennung des un-garisch-kroatischen Ausgleiches von 1868; die Sicherung der Versammlungsfreiheit nnd der Freiheit der Organisierung unserer Volksgenossen aus jedem Gebiete; Schutz des Gebrauches unserer Mutter sprach ein Schule, Kirche und Gemeinde. JnSbefonderS sollen im Sinne des Gesetzes vom 31. Oktober 1888 in jenen Orten, wo die gesetzlichen Bedingungen vorliegen, sür die deutschen Schulkinder öffentliche Schulen mit deutscher Unterrichtssprache eingeführt werden. Ferner Entgegennahme und Gültigkett deut-scher Eingaben bei den Selbstverwaltungskörpern und den Verwaltungsbehörden, kräftige Unterstüt-zung des Arbeiterstandes, Förderung von Handel und Gewerbe, den Ausbau der notwendigen Ver« kehrsmittel und die Hebung des Bauernstandes durch eine großzügige Agrarpolitik, endlich Beseitigung der Schwierigkeiten, die man den Deutschen bei Erlangung des Heimatsrechtes macht, um sie nicht zu politischen Rechten gelangen zu lassen. Die zwangsweise Errichtung tschechischer Schulen in Böhmen. In einer in Bodenbach abgehaltenen Wähler-veljammlung spracy ReichSratSabgeordneter Heine über die behördlich anfgetragene Errichtung einer tschechischen Schule in Bodenbach und führte dabei aus: Der Staat sei der Hauptsaktor bei der Tsche-chisiernng von Bodenbach. Die tschechische Schule stehe und salle mit den Staatsbahnwelkstätten. Der Leiter des EisenbahnmmisteriumS Sektionschef Röll habe ihm gesagt, daß die tschechischen Werkstätten« arbeitn langsam aus Bodenbach entfernt werden sollen. Damit schwinde aber auch die rechtliche Grundlage sür die tschechische Schule. Im übrigen bestimme das Reichsvolksschulgesetz, daß eine Gemeinde von der Verpflichtung enthoben werden köune, eine öffentliche Schule zu errichten, wenn in dem Orte eine Privatvolksschule besteht. Dies sei in Bodenbach der Fall, wo die Tschechen sogar eine zweiklassige Matice Schule besitzen. Redner habe gegenüber dem Statthalter Fürsten Thun aus die deutsche Mino-ntätsschule von Schüttenhosen hingewiesen; der Statthalter habe erklärt, daß sich Schüttenhosen furchtbar lange dem Schulbaue entzogen habe; aber ir habe nunmehr den Auftrag gegeben, daß diese Sache endlich ins Rollen kommen müsse. Als Red-mr in Tetschen angekommen sei, habe ihm Fürst Thun durch die Bezirkshauptmannschast mitteilen lasten, es werde nunmehr der Stadtgemeinde Bo« dt»bach bis zum Schlüsse des Wintersemesters, also zwei Quartale Zeit gelassen werden, dem Austrage, die tschechische Schule zu errichten, nachzukommen. Aus Stadt und Land. Todesfälle. Am I I. d. ist in Schönstem die SteucrasststentenSgatlin Mitzi Paradiz im Alter von 31 Jahren gestorben. Sie war eine Tochter des Grazer KausmanneS Joses Vidouz. — In Brück starb Donnerstag der Eisenhändler »nd Vorstand des kaufmännischen Gremiums, Herr Raimund Gigler, im 37. Lebensjahre, Die beiden Cillier Männergesang-vereine unternahmen DienStag^ den 12. September abends einen gemeinschaftlichen Ausflug auf den Schloßberg. In der reizend geschmückten und belench teten Wirtschaft zum „Friedrichsturm" wurde zu-nächst ein vorzügliches Abendessen eingenommen. Der Sangwart des Cillier Männergesangvereines, Herr Dr. Fritz Zangger, feierte die treue Freundschaft zwischen den beide» Vereinen in herzliche» Worten und verwies auf den schönen Ersolg beim Süd-markseste. .Unsere Vereine haben den aus nah und seru gekommenen Volksgenosse» gezeigt, daß daS deutsche Lied in Eilli treu gehegt und gepflegt wird. Unser gemeinschaftlicher Austritt bei allen nationalen Festen hat aber noch eine tiefergehende Bedeutung. Wir zeigen dadurch unseren Volksgenossen in vor-bildlicher Weise, daß uns der verderbliche, verdam-menSwerte Kastengeist fremd ist, daß wir ein Herz und eine Seele sind im Dienste des deutschen LiedeS und der nationalen Sache. Unser Grundsatz sei und bleibe „getrennt marschieren, vereint schlagen." Wenn wir uns heute wieder geloben, daß wir uns gkgen« seitig Treue halten werden, so hat dieses Gelöbnis wohl eine ganz besondere Kraft. Ist es doch an einer Stätte gegeben, die allen Eillicrn ehrwürdig und heilig ist. So möge dieses Gelöbnis halten wie Eisen zum Ruhme deS deutschen LiedeS, zum Heile unserer teuren Vaterstadt." Die Gesellschaft begab sich sodann auf de» Söller der Burgruine, wo zwei Chöre, darunter der Chor „St. Michel", begeistert gesungen wurden. Dieser schöne Augenblick in „mond-deglänzter Zaubernacht' wird gewiß allen Teil-nehmern an dem Ausflnge unvergeßlich bleiben. Nach der Rückkehr in die Herberge erklang noch manch schönes Lied, manch herzliches Wort der Frenndschaft wurde gesprochen. Dazu spielten die Schrammeln des HauSorchesters des Cillier Männergesangvereines wacker auf. ES waren wirklich vergnügte, gemütliche Stunden, und Mitternacht war schon lange vvrüber, als die Sänger sich zum Aufbruche rüsteten. Verband deutscher Hochschüler Cillis. Montag den 18 d. findet um 8 Uhr abends im Hotel Mohr ein gemütlicher Kegelabend statt. Zahl-reiches Erscheinen erwünscht Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn« tag vormittags 10 Uhr findet in der Christuskirche ein öffentlicher SchulbeginngotteSdienst statt, bei dem Herr Pfarrer May über „Heilig ist die Jugendzeit" predigen und ein Damenchor Mendelssohns „Lobe den Herrn" singen wird. Der deutsche Prediger als Friedens-priefter. Der liberale „Slovenski Narod" greift den deutschen Prediger von Cilli, Herrn Dr. Slavik, in einer ganz eigenartigen Weise an. Das liberale Blatt schreibt: „Herr Dr. Slavik hat, wie wir aus den Berichten des „Slovenec" entnehmen, wieder die Feder in die Hand genommen. Wenn er sich als deutscher Prediger mit seine» Standesgenosscn, dem protestantischen Pastor May, herumzankt, so ist daS gerechtfertigt und verständlich. Wir haben auch nichts dagegen einzuwenden, wenn er konstatiert, aus welchen bestbekannten deutschen Handlungshäusern in de» letzten Tagen deutsche Fahnen wehten. Wenn er aber etwas Gutes sür unseren national - wirtschaftliche» Fortschritt tu» will, so darf er nicht mit dem gleiche» Athemzuge die liberalen Slowenen beschuldigen, daß sie nur in deutsche Geschäfte gehen". — Das Blatt fordert den deutscheu Prediger aus, die Bauern mit seinem ganzen Einflüsse gegen die deutschen Kaufleute aufzuhetzen. Wenn die Annahme des liberalen Blattes, daß der deutsche Prediger Dr. Slavit tatsächlich die Hetzartikel deS „Slovenec" gegen die deutschen Kauf-leute, die anläßlich der Südmarktage ihre Häuser mit deutschen Fahnen schmückten, geschrieben hat, richtig ist, dann stehen wir vor der — Taktlosigkeit eines katholischen Geistlichen, die entschieden angenagelt werden muß. Der deutsche Prediger findet bei seinen deutschen Predigten an Sonntagen stets eine zahlreiche Zuhörerschaft deutscher Bürgersfrauen, die er mit salbungsvollen Worten zur christlichen Liebe mahnt und dann geht derselbe deutsche Prediger in seine Klause und schreibt dort einen wütenden Hetzartikel gegen die Männer der Frauen, die ihn gerade so andächtig zugehört hatten. ES wird nötig sein, dem Treiben dieses FriedenspriesterS wieder ein ver- chärstes Augenmerk zuzuwenden. Die richtigste Ant wort aus diese Hetze gegen deutsche Katholiken wäre freilich ein kräftiges Wiedereinsetzen der „Los von »"-Bewegung in unserer Stadt, Die Monatsverfammlung des Der-bandes deutscher Arbeiter Tillis und Umgebung des Bundes deutscher Arbeiter sür >ie Alpenlünder sind et am Sonntag den 17. ds., \ Uhr nachmittag» im Gasthof „Engel" (Ionke) mit nachfolgender Tagesordnung statt: 1. Begrü-zung; 2. Verlesung der letzten Verhandlungsschrift 3. Neuwahl eines Ausschußmitgliedes; 4. Allfälli-ges. Die Mitglieder werden ersucht, pünktlich und vollzählig zu erscheinen. Deutsche Gäste sind herzlich willkommen! ' Die „Untersteirifche Volkszeitung". Die in Marburg zweimal wöchentlich erschienene „Untersteirifche Volkszeitung" hat mit ihrer Nr. 72 ihr Erscheinen eingestellt Nach einer Mitteilung dcS „Slovenski Gospodar" soll die Zeitung in den Besitz des ReichsratSabgeordneten Heinrich Wastian übergehen, Warnung vor einem Ausstellungs-schwindler. Die Handels- und Gewerbekammer in Graz teilt mit, daß ste in der Lage ist, über einen Ausstellungsschwindler, der sür eine „Expossition Internationale d' Alimentation, Brasserie Vins et LiqueurS etc." in Antwerpen, Aussteller wirbt, an Interessenten Auskünfte zu erteile». Skikurse in der kommenden Winter-saison. Der Alpen-Skiverein Wien veranstaltet in der kommenden Wintersaison zwei Skikurse, unter Leitung seines Obmannes Herrn Mathias ZdarSky. In der Zeit vom 8. bis 17. Dezember wird ein KurS in Mariazell abgehalten; Zeit und Ort eines Wanderkurses im Hochgebirge werden noch je nach den WitteriingS- und Schneeverhältnissen bestimmt werden. Herr ZdarSky wird serner im kommenden Winter folgende Skikurse abhalten: Aus Einladung des Deutschen Touringklubs vom 25. Dezember bis 1. Jänner in BerchteSgaden, vom 2. bis 8. Jänner in Engelberg in der Schweiz, auf Einladung dcS Münchner Alpinen Skiklubs vom 9. bis 16. Jänner in Oberammergau; der Zeitpunkt für einen KurS in der Hohen Tatra und im Riesengebirge wird später bestimmt werden. Nach dem Genusse verdorbenen Schaf-fleisches. Am 3. d. wurden dem Besitzer Johann Knnej in Fautsch von dem Hunde deS Besitzers Michael Juran in Fautsch drei Schase zerrisien. Eines wurde von der Familie und dem Hausgesinde des Knnej verzehrt, während ein zweites, an dem eine Notschlachtung vorgenommen werden mußte, in einem Sacke eingeschnürt, ansS Eis gelegt wurde. Dieses kaufte nun der Besitzer Joses Vajdic in Satteldorf um drei Kronen. Als er am nächsten Tage das Schaf besichtigte, war es über und über mit Würmern bedeckt. Anstatt das bereits in Ver« wesung begriffene Fleisch zu verscharren, reinigte er eS an der Oberfläche und gab am 8. d. einen Teil desselben znm Mittagstisch für seine Familie. Gleich nach dem Genusse des bereits in Fäulnis überge» gangeuen Fleisches erkrankten sowohl der Vater als auch seine drei Kinder. ES stellte sich heftiges Er-brechen mit Fiebererscheinungen ein und die Tochter Theresia Vajdic ringt bereits mit dem Tode. Der an daS Krankenlager gerufene Arzt stellte beim Vater nnd bei den Töchtern schwere BergiftungS-erscheinungen insolge Gcnnßes des verdorbenen Flei« schcS sest. Windisches Sonntagsvergnügen. ES vergeht sast kein Sonntag, an dem eS nicht in den Dörsern und Märkten des Unterlandes unter der windischen Bauernbevölkerung zu Raufereien mit schwererem oder leichterem AuSgange kommen würde. Für den windischen Bauernburschen ist eine Sonntagsunterhaltung ohne darausfolgende Prügelei ein-sach undenkbar. Rachdem dem Dämon Alkohol ge-nügend zugesprochen, wird ein geringfügiger Anlaß zu einem Streite benützt, der bald in eine Rauferei ausartet. So kam es auch am vergangenen Sonntag zwischen den Fabriksarbeitern Franz Cater und Franz Kosenina einerseits und den Brüdern Anton und Martin Golec anderseits in Dornbüchel zu einer Keilerei. Die beiden Ersteren wurden aus ihrem Heimwege aus dem Gasthause von deu Brüdern Golec ohne jeden Grund angestänkert und geohrfeigt. Cater ergriff die Flucht, wurde aber von dem Golec eingeholt, in den Straßengraben geworfen und mit Händen und Füßen ordentlich bearbeitet. Die beiden Golec ließen von einer weiteren Mißhandlung erst ab, als Kosenina seinem Genossen zu Hilfe kam. Bei dieser Prügelei erlitt Cater sehr schwere innere Verletzungen und mußte mittelst eines WagenS in SctU 4 K^tchche Macht Rc.fr.x.T 74 daS Krankenhaus nach Cilli überführt werden. Gegen die Brüder Golec wurde die Strafanzeige erstattet. — Am gleichen Sonntage wollten auch Martin Jamnisck und Mathias Skoflek in Sternstein ihre Kiäste messen. Im Verlause eines Streites begannen sie aufeinander loszuschlagen und ließen nicht früher ab, bevor nicht ein jeder eine beträchtliche Anzahl blauer und roter Flecke im Gesichte und am Kopfe davontrug. Dieser etwas zn derbe Ringkamps wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Nichts als Prügeleien. Am 7. Septem-der gegen 6 Uhr früh geriet die Stieftochter des Besitzers Michael Mcdwed, namens Marie Kowac aus Lakendorf, Gemeinde St. Panl bei Pragwald mit der dortigen Inwohnerin Anna Kowac in einen Streit, der in eine Prügelei ausartete. Anna Kowac erlitt mehrere leichtere Verletzungen, die ihr mit einer Schaufel beigebracht wurden. Anch Mi» chael Medwed, der sich sür seine Stiestvchter annahm vergriff sich an der Anna Kowac, wars sie zu Bo-de» und mißhandelte sie. — Die Besitzerin Fran» ziSka Nowak in Grobelno hat die dort ansässige Auszüglerin Helene Palir nach einem heftigen Wort-Wechsel derart mißhandelt, daß ihre kräftigen Faust-schlage noch lange Zeit Spuren im Gesichte und am Kopse der Mißhandelten zurückließen. — Am 11. d. warf Franz Wrecko, Schmied in Grobelno den dortigen Auszügler Martin BcrgleS, mit dem er wegen der Reparatur eines Wagenrades in einen Streit geraten war, zu Boden nnd versetzte ihm einige kräftige Fußtritte. — Bei den Banernbur. schen aus zwei verschiedenen Dörfern bildete vor kurzem die verschiedene politische Gesinnung (liberal und klerikal) den Anlaß zu einer größeren Prügelei. Als am 8. September gegen 10 Uhr nachts die aus Doberna - Neuhaus heimkehrenden Be-sitzerSföhne Anton und Johann Podversnik, Franz Sredensek und Johann Rozdosek aus Oberponigl mit den aus dem Gasthause des Alexander Tosfant kommenden BesitzerSföh«en Balen-tin, Georg Rezmann und Johann Mcdwed aus Groß-Pireschitz auf der Wiese in Studenzen wegen der entgegengesetzten politischen Gesinnung anstän-kerten, ließen sie sich in eine Auseinandersetzung ein und griffen, «m dieser mehr Nachdruck zn geben, bald zu Steine» und Prügeln. Johann Mcdwed ging mit einer Wagenkipfe aus Stredensek los und brachte ihm durch Hiebe und Stöße in die Rippen» und Brustgegend bedeutende Verletzungen bei. Georg Rezmann schlug mit einem Prügel auf Sredensek und Johann Podversnik lo?, allein seine Schläge konnten pariert werden. Valentin Rezmann schlug mit einem Steine gegen Anton Podvernik, wodurch dieser einige Quetschwunden erlitt und drei einge-setzte Zähne verlor. Auch die beiden Rezmann und Medwed erlitten kleinere Verletzungen, und zwar hauptsächlich Quetschwunden und Hautabschürsungen Alle diese Prügeleien werden ein gerichtliches Nach» -spiel haben. Unfall durch ein Automobil. Der Be-sitzerssohn Matthias Jrmancnik auS Arpole fuhr kürzlich mit einem Einspännerwagen gegen Rüz. Auf dem Wagen hatten noch zwei andere Personen Platz genommen. Als ste bei einem Gasthaus vorbeikamen, suhr ihnen ein Automobil im ralchen Tempo ent-gegen. Ohne aus den Anruf deS Jrmancnik etwas zu geben, fuhr das Auto nur noch schneller, so daß das Pserd beim Kreuzen scheute. Der Wagen fiel um, Jrmancnik kam unter ihn zu liegen, und Pserd und Wagen gingen über ihn hinweg. Er erlitt mehrfache Verletzungen am ganzen Körper. Die beiden anderen kamen mit dem bloßen Schrecken davon. Der Besitzer des Automobils ist der Mühlenbesitzer Peter Majdiö in Cilli. Die Schuld an diesem Unfälle trifft den Chauffeur, gegen den auch die Anzeige erstattet wurde Das Automobil deS Herrn Majdii, das eine Ge-sellschast nach Sulzbach brachte, ist für die Straßen des oberen Sanntales zweisellos viel zu breit. Diebstahl. Dem Besitzer der Kuranstalt Römerbad, Herrn Rudolf Uhlich, wurde in der Nacht aus den 8. d. aus seiner Wohnung ein Bettag von 33b Kronen gestohlen. DaS Geld war in einer un-versperrten Tischlade ausbewahlt. Durch Aufbrechen des Küchenfensters gelang eS dem Dieb, in die Woh> nung zu kommen, woraus er nach vollbrachtem Dieb» stahl die WohnungStür, die ins Freie führt, von innen aufsperrte und unbemerkt entlam. Hochenegg. (Spritzenweihe.) Sonntag den 17. September nachmittags findet die feierliche Weihe der neuen Spritze der Freiwilligen Feuer wehr statt. Vermischtes. Der tote Herrgott. In der neuesten Nummer seines „Heimgarten" erzählt Peter Roseggcr: Aus dem höchsten Punkt der Alpsteigstraße, genannt .aus der Schanz", wo die Grenze zwischen Ober-teier und Mittelsteier sich hinzieht, stand seit alten Zeiten ein Weglreuz. Es hatte eine bretterne Rück-wand, ein Bretterdach und einen schöngeschnitzten, weißen Christus. Nun ging eines Sonntags von der Kirche heim in schwüler Hochsommerlust ein Schock Bauersleute; hinten drein aus zwei Krücken »umpelte ein Mütterlein, längst in den Jahren, da ich Frauen nicht mehr jünger mache», sondern älter. Wenn ich von ihrer AlterSangabe sechs Jahre ab-^iehe, so bleiben immer noch achtzig. Ein Alter, >as mancher gern erreichen, aber nicht gern haben vill. Als diese Kirchlente gegen die Höhe kamen, eckte vor ihnen ein Blitz nieder, und die. Splitter logen in der Lust. „Eingeschlagen hat'S da oben!" riefen sie, „ins Kreuz hat'S eingeschlagen!" „DaS Dach hat's zerrissen!" Der Herrgott ist auch hin!" Das Mütterlcin blieb stehen und horchte ans. — „Der Herrgott? Uh mei, uh mei!" murmelte sie. Alt werden! Wen man da nit alles überlebt!" D i e f ü r st l i ch e L c b e r w u r st. Serenissimus aß mit seiner erlanchte» Gemahlin Gertraude sür sein Leben gern frische warme Leberwurst. Eincs Morgens schickte der Hofschlächter Seiner Hoheit ein Prachtstück, das zum Frühstück aufgetragen wurde. Serenissimus und fein Trudchen schmausten nach Herzenslust Räch Beendigung besaht Seine Hoheit: „Wurst abtragen." Ein Lakai faßte die Platte, da befahl Hoheit: „Wurst stehen lassen." Die Platte wurde hingestellt. Hoheit, schlau lächelnd, nahm einen Streifen Papier, machte ein Maß von der übrig ge-dliebenen Wurst und steckte dies in die Brusttasche seiner Unisoni«. „Jetzt Wurst abttagen." Der Lakai hatte dem Manöver zugeschaut. Vor der Tür schnitt er sofort die Hälfte der Wurst ab, nahm mit einem Papierstreisen daS Maß von dem Rest und steckte dieses lächelnd in die Brusttasche. Als er am an. deren Morgen die Uniform Serinissimi abbürstete, machte er das Maß Seiner Hoheit so lang wie das seinige und schob es wieder in die Uniform. Die Wurst wurde zum Frühstück wieder ausgetragen. Lächelnd besah Serenissimus die Wurst, griff in die Tasche, holte sein Maß heraus und maß, schüttelte den Kops und maß wieder. „Trudchen," sprach er, „Wurst gemessen und doch gestohlen!" K i n d e r h u m o r. In der Münchner Zeit-schrist „Die Lese" finde» wir folgende nette Kinder-gefchichten: Bei der Trauung der schönen Marie zerfloß alles in Tränen. Nur die kleine Nesti, die Schwester der Braut, sah gleichmütig dem Ver» laufe der rührenden Zeremonie zu. Aus die Frage, warum ste nicht auch, gleich den Uebrigen, weine, flüsterte sie dem sragendeu Onkel ins Ohr: „Ich habe kein Sacktuch bei mir." — Lieschen bekommt von der Mutter ein Butterbrot, das mit Schweizer-käse belegt ist. Gedankenvoll besieht sie sich denselben. „Du Mama." sagte ste endlich, „die Schweiz heißt wohl so nach dem Käse?" — AuS dem Aussatze deS kleinen Karl: In Leipzig angekommen, gingen wir in de» Zoologischen Garten und besuchten unsere Verwandte». — In einer kleinen Rheinstadt sind in der untersten Klasse der Schule Knaben nnd Mäd-chen eifrig mit den ersten Schreibversuchen beschäftigt. Nur daS rastlose Kritzeln der Schieferstifte ist hör-bar und die Mienen des Lehrers verraten Beftiedi-gung und Freude. Plötzlich erhebt sich aus den Rei« hen der Knaben ein kleines flottes Bürschchen und ist in wenigen Augenblicken an der Seite einer Schultameradin. Von dem Lehrer wegen seines Ver-Haltens zur Rede gestellt, antwortete er mit sichtli-cher Entrüstung: „Avver, Här Lehrer, ich well nur sehn, dat Olja auch schreiwen lernt; ich well ste heiraten." Der Religionsunterricht k o n f e s« s i o n »loser Kinder. Dem Unterrich'.Smini sterium liegt die Entscheidung bezüglich des Religions Unterrichtes der Kinder konsessionsloser Eltern vor. aus die man mit Recht gespannt sein darf. Der Privatbeamte Anton W. in Wien heiratet« im Jahre 1900. Er und feine Frau waren konfessionslos. Ein Sohn dieses Ehepaares blieb ebenfalls konses'ionslos. AlS er im Jahre 1909 in die schule kam und kei-nen Religionsunterricht besuchte, trug daS magistrati sche Bezirksamt Wieden dem W. auf, binnen vier zehn Tagen dem Kinde ein gesetzlich anerkanntes Religionsbekenntnis zu bestimmen, widrigenfalls über ihn eine Geld- oder eine Arreststrafe verhängt werde, allenfalls würde di« Bestimmung deS Religion« Unterrichtes von amtSwegen veranlaßt werden. Ge gen diese Verfügungen brachte W. den Rekurs ein. Die Statthalterei hob die Androhung der Straffolge» aus, erklärte aber, daß der Kindesvater verpflichtet sei, gemäß dem Gesetze vom 25. Mai 1868 ein staatlich anerkanntes Religionsbekenntnis für sein Kind binnen 14 Tagen zu bestimmen. Gegen diese Entscheidung hat W wiederum den Rekurs an das Unterrichtsministerium ergriffen, in welchem daraus hingewiesen wurde, daß für die Frage, ob auch Kinder konfessionslos sein können, nicht das Gesetz vom 25. Mai 1868 in Betracht käme, sondern das Gesetz vom 9. April 1870. In diesem Gesetze wird nämlich bei den „GeburtS und Sterberegistern" von Personen gesprochen, „die keiner gesetzlich ancrkann-ten Kirche oder Religionsgenossenschast angehören". Damit ist doch klar ausgesprochen, daß das Kind konfessionsloser Eltern konfessionslos sei — wie es a allgemeiner Grundsatz des österreichische» Rechtes st, daß die Kinder der Religion der Eltern folgen. DaS „Wunderheilm ! tt«l" für die .ranke Zarin. Im Palaste des Zaren hat nch ein höchst geheimnisvoller Vorgang abgespielt, der !>isher keinerlei Klärung erfahren hat. Bei der Tor-wache erschien eine alte Bäuerin, welche eine Cm-sfehlung des Kollegienrates Jachontow an den Palast-lerwalter vorwies, worauf ihr der Durchgang ge-tattet wurde. Dem Palastverwalter übergab d'e öäuerin ein Schreiben Jachonlows, in welchem de-tätigt wird, daß die Bäuerin Marja Jwanownc. an der Tochter des genannten Kollegienratcs eine groß« artige Wunderkur vollzogen habe, indem sie selbe in »rei Tagen von einem schweren Nervenleiden befreite. Die Bäuerin Jwanowna gab an, von der Krankheit der geliebten Zarin gehört zu haben und sie habe ein Wundermittel mitgebracht, mit welchem die Zarin binnen 48 Stunden vollständig geheilt sein muffe. Mit diesen Worten übergab sie dem Palastverwalter ein kleines Paket, das angeblich das Wundermittel enthielt. Der Verwalter wieS die Alte an, ein wenig zu warten, und verließ mit dem „Wundermittel" das Zimmer. Als er zurückkehrte, war die Bäuerin ver-schwanden. DieS fiel dem Beamten aus und er forschte nach dem Verbleib der Jwanowna, doch ver-sicherte die Torwache, daß das Weib das Tor nicht mehr passiert h>ib«. Dieses verdächtige Gehaben der Alten ließ den Verwalter irgend einen verbrechen-schen Anschlag vermuten und er veranlaßte die vor-sichtige Oeffnung des Paketchens, das das Geheim-mittet enthalten sollte, unter Zuziehung des Zlctillerie-ingenieurs Tretjakow. Da machte man nun eiue höchst überraschende Entdeckung. Das Paketchen, dessen Schwere dem Beamten bereits aufgefallen war, ent-hielt keine Arzneimittel, sondern eine äußerst kunst-voll gearbeitete kleine Höllenmaschine, die geeignet erschien, großes Unheil a»zurichten. Eine Anfiage beim Kollegienrat Jachontow ergab, daß er eine Marja Jwanowna gar nicht kenne und auch keinerlei Empfehlung gegeben habe. Man weiß »un nicht, galt der mißglückte Anschlag dem Palastverwalter oder der Zarin selbst Die Geheimpolizei, die eine fieberhafte Tätigkeit entfaltet, hat von der anged-lochen Bäuerin und deren Hintermänner bisher seine Spur. Traum » Malereien. Das Seelenleben des Menschen birgt noch viel« ungelöste Rätsel. Erst neuerdings sangt anch die ernste Wissenschaft au, sich mit den noch »»aufgeklärten Problemen näher zu beschästigen, die man bisher vielfach Leuten über» ließ, welche alles in das Gebiet des Geisterspiik« hinüberzuspieleu suchten und eS mit der Wahrheit nicht immer genau nahmen. Zu den rätselvollsten Erscheinungen auf diesem Gebiet gehören auch die Malmedien, jene Personen, die im Trancezustande sehr eigenartige, ungemein farbenprächtige Gemälde schaffen, ohne jemals Unterricht im Fialen gehabt zu haben. Im normalen Wachzustand« sind di« Mal-medien nicht in der Lage, auch nur die simpelste» Zeichnungen ansertig«» zu können. DaS hervor-ragendste Malmedium dürste zurzeit Frieda GenteS sein, eine junge Berlinerin, die Gegenstand ein-gehender Forschungen verschiedener Gelehrter gewor-den ist. Mit großer Freude ist eS zu begrüßen, daß endlich eine angesehene Zeitschrift diese so inierrffan-ten Malereien in großem Format der Allgemeinheit zur Darstellung bringt. Im neuesten l. Hest der illustrierten Zeitschrift „Zur Guten Stunde", die eben ihren 25. Jahrgang beginnt (Deutsches Ler-lagShaus Bong u. Co., Berlin W. 57, Preis des BierzehntagShesteS 40 Ps.) ist eine wunderbare viel-farbige Kuuftbeilage enthalten, die mehrere der rätselhaften, in Form und Farbe gleich schönen Malereien des Mediums zeigt. Ein Fachmann hat über die Dame selbst und über das ganze West» der in Frage kommenden Erscheinungen einen liin-geren Artikel hinzugefügt, der nicht verfehlen dürste, fiS3r.rr.rc 74 Deutsche Wacht Seite ä einiges Licht über diese Dinge zu verbreiten. Ueber-Haupt zeigt die erste Lieferung dieses Jubiläums-Jahrganges der beliebten Zeitschrist, daß sie im Wen Sinne modern nnd außerordentlich vielseitig ist. Zwei eigenartige Erzählungswerke bilden zu-nächst den Hauptlesestoff. der Roman „Nieder mit Bvnaparte" von dem hervorragenden französischen Schriftsteller Georges Ohuet, der die hochinteressante« AMnde zu Beginn de» Aufstiegs des Welt-hrobcrcrs zur Darstellung bringt und Ewald Ger-card Sccligers lustiger Erbfchaftsroman „Onkel Wvs Millionen". Dazn kommen Novellen, Gedichte rnd kleinere Erzählungen aus ersten Federn Ganz besonders interessant smd die brillant illustrierten Mulär-wissenschaftlichen Aufsätze der Zeitschrift und bit ständigen illustrierten Rubriken „Erfindungen und Entdeckungen" nnd „Für unsere Frauen". Herichtsfoat. Des Mordes angeklagt. Dienstag hatte sich vor den Cillier Geschworenen der Keuschler und Schuhmacher Älois Bideinil >n Wsina wegen Mordes zu verantworten. Der Z!rai>inbauarbeiter Alois Gaude in Wistua lebte lim dck Inwohnerin Marie Korosec vulgo Losorca m w l»er Ehe. Er soll auch mit der Marie Bidecnik ein Verhältnis gehabt haben. Dies war die Veranlassung, daß die Keuschlerin Marie Videcnik, Gattin k« Beschuldigten. ihn und Marie Korosec mit ihrer >ucht verfolgte. Als am 9. Juli gegen 6 Uhr «chmittag Alois Gaude mit Marie Korosec beim Houie der Eheleute AloiS und Marie Videcnik vor-iibnTütn, entspann sich zwischen dieser und dem AloiS Hrnide ein Streit, der in ein Handgemenge ausartete und wobei beide (Marie Videcnik und AloiS Gaude) durch Zaustichläge leichte Verletzungen erlitten. Alois Kaude und Marie Korosec begaben sich von hier zum nwa :500 Schritte entfernten Gasthaus« deS Stephan iüfctüit. Alois Videcnik, »er zu dieser.^eit aus dem Heucoden einen Rausch ausgeschlasen hatte, kam aus die Hilfe,ufe seiner Gattin herbei und erfuhr das vorgefallene. Er eilte in feine Werkstätte, holte einen tzchusierkiieip und solgte nun dem Paare zu Stephan bitccuik. Obwohl AloiS Gaude u?.d Marie Koiosec i» Gesellschast des Josef Mlaker vor dem Hause d;s Lttphan Bidecnik saßen, ging der Angeklagte an fyieu vorüber, bestellte sich im Gasthause Gttränk« und begab sich erst dann zu der vor dem Hause zechenden Gesellschaft. Hier stellte er. anscheinend ohne betontere Ausrerung. de» Alois Gaude wegen des Aagiisfes auf seine Ehegattin zur Rede, wobei er so-aar zustimmte, als Gaude sich über Man« Videcnik obtäCig äußerte. Zu gleicher Zeit erschien aber auch Mari« Videcnik, machte Kaude wegen der Mißhand-lmiz Lo.würse und beschimpste in ihrer Eisersucht die Marie Korosec. Der angetrunkene Alois «Sande geilet daiüder in Zorn und begann seine Geliebte Sorosec zu schlagen. In diesem Augenblicke stieß der Beschuldigte dem Gaude den Schustcrtncip so wuchtig i» die li»l« Halsseile, daß das Blut im Bogen her-d»iKritzle. In wenigen Minu en gab Gaude d«n Geist aus. Die gerichtliche Leichenöffnung stellt« fest, daß der Tod infolge Verblutung wegen Durchtrennung der Drossclvene eingetreten war. Außerdem hatte Gaule auch eine schwere Schnittwunde an der rechten Handwuizel erlitten, die ihm der Angeklagte mut-»ißiich mit einem zweiten Stiche gegen die zur Ad-wehr vorgehaltene Hand beigebracht hatte. Alois Bidecnik gibt ein« fast gleichlautende Beschreibung des nur wenige Augenblicke dauernden BorsalleS und behauptet, teils im Zorn über die seiner Ehegattin zugefügte Unbill, teils in der Absicht gehandelt zu hadt», um de» angeblich von Gaude neuerlich gegen Marie Bidecnik gerichteten Angiisf zu verhinber». !ie Geschworenen verneinten die Schuldsrage ans •Kord und bejahten di« Frage anf Totschlag. Alois bidecnik wurde sohin zu fünf Jahren schweren Kerkeis ■it einem harten Lager monatlich verurteilt. Aus Eifersucht die Braut erschossen. Tomierftag war vor dem hiesig«» Geschworenen-geeichte der 27jäheige Steiger Josef Fait aus Trisail des Verbrechens des Mordes angeklagt Josef Fait Halle im Herbst« 1910 mit der Vrrkäustrin in der Liuderlade (Konsumverein) in Trisail, Maria Rick, ein Liedesvei häiiuis angeknüpst, welches auch anfangs Dinier 1911 zu einer feierlichen Verlobung sühne. Aal» nach der Verlobung l>ega»n jedoch Maria Nick ;u kränkeln, weshalb die zuerst fürFeb»uar bestimmte, später aus den Monat Mai 1911 angesetzte Hochzeit immer wieder verschoben wurde. Trotz der Kränklich- feit und der Verlobung unterhielt sich jedoch die lebenslustige Maria Wirf auch jetzt noch sehr «erne mit anderen Männern, zumal ihr ihre Stellung als Verkäuferin reichlich Gelegenheit hiezu bot; hie» durch erregte sie natürlich die Eifersucht ihres Bräu-tigams, so daß es öfters zu kleinere» Streitigkeiten käm. Immer wieder aber versöhnten sich die Beiden nach kurzer Zeit. Am 2. Juli, dem Namenstage der Maria Nick, machte Joses Fait seiner Braut ein sehr hübsches Geschenk und Beide verbrachten diesen Tag in ungetrübter, fröhlicher Stimmung Wie fchon jede Kleinigkeit geeignet war. seineu Argwohn zu erregen, so war dies umsomehr am 2. Juli der Fall, als der Arzt Dr. Josef Huppert die Nick verständigen ließ, sie möge sobald als möglich bei ihm erscheinen, da er in Angelegenheit einer Versichelung beim Grazer Privatbeamtenvereine mit ihr dringend zu sprechen habe. Fait begleitete damals seine Braut und erfuhr. alS sie nach kurzem Aufenthalt« vom Arzt« zurück-kam. daß Dr. Huppert sie auffallend zärtlich be-handelte, ja sogar ihr einmal eine» Kuß geben wollte und ihr von der Heirat abriet. Maria Nick soll ihrem Verlobten auch erzählt haben daß ihr der Arzt nahelegte, ihren Dienst zu kündigen, Trisail zu ver-lassen und ihm nach Wien zu folgen. Obwohl diese Erzählung-» der Maria Nick, deren Richtigkeit jedoch I vom Arzte bestritten werden, geeignet fei» konnten, die Eifersucht Fails noch mehr zu steigern, so be-wahrte der Angeklagte teotzdem seine R.ihe und die beiden Verlobte» blicken nach diesem Borsalle noch im besten Einvernehme» zusammen. Am folgenden Tage, am 3. Juli, erhielt Maria 'Nick von Dr. Josef Huppert einen Brief in dem er sie für diese» Tag zum Mittagessen einlud- Ma»ia Nick zeigte diesen Bries am Abende ihrem Bräutizum, mit dem sie auch diese Angelegenheit noch weiter besprochen hatte. Aus das hin drang Fait in seine Verlobte, sich bezüglich der Hochzeit doch endlich zu entschließen. Maria Nick wollte jedoch von einer Hochzeit nichts wissen und vertröstete ihre» Bräutigam auf ihre Kränklichkeit hinweisend, auf das nächste Jahr und erklärte ihm schließlich, als er weiter in sie drang daß ihre Liebe zu ihm bereits wesentlich erkaltet sei, seitdem sie mit ihm i» näheren Verkehr getreten. Dadurch war Halt in seiner Bermutuug noch mehr bestärkt, daß seine Braut den Arzt vorziehe. An diesem Abende schieden die Beiden unversöhnt von einander, Hoch in vor-gerückter Stunde schrieb Fait eine» Brief an feine Eltern, in dem er ihnen mitteilte, daß er einen längeren Urlaub antreten und heimkommen wolle nnd an das Heiraten gar n'cht mehr denke. Auch der I Morgen deS 4. Juli brachte noch keine Aussöhnung. Fait suchte an dem dienstfreien Vormittage Zer-strruuug bei Bekannte», inbem er sich zuerst in Ge-sellschast deS Uhrmaches Johann Havlik, des FriseurS Lisar und Betriebsleiters Florentii» Krontaler bei Gesang und Becherklang unterhielt, sich dann zum Nachbar Bartlmä Lesjak begab und dori an dem gemeinsamen Mittagessen teilnahm. Heimgekehrt wies er das ihm von d,r Bedienerin vorgesetzte Mittag« mahl zurück, sandte einen Boten zur Betriebskanzlei mit einem Zettel, mit welchem er sich auch für den Nachmittag Urlaub erbat u»d blieb dann mit Maria Nick allein in sein«..- „^immer. Kurze Zeit daraus krachte ein Schuß; eine Nachbarin bemerk!«, wie Fait durch das Fenster aus seinem Zimmer sprang, sich gegen Trisail wendete, aber gleich wieder ans dem-selben Weg« in die Wohnung zurückkeh' t«. sich aber bald wieder entfernte. Dieses ausfallende Benehmen Fails bewog di« Haussrau der Maria Nick, uachzu-sehen. Sie sand nun in der offenstehenden Wohnung FaitS die Maria Nick röchelnd am Boden liegen. Der herbeigeholte Arzt stellte eine Schußverletzung fest, welche nach Verlauf einer halben Stunde den Tod der Maiia Nick zur Folge hatte. Die gericht-liche Leichenöffnung hat ergeben, daß Maiia 'Nick an Herzlähmung gestorben, da ihr eine Revolverkugel Herz und Lunge durchbohrt hatte. Ueber die Tat selbst liegt uur die Erzählung des Angeklagte» vor. Daraus ist zu entnehmen, daß er seine Braut aus Eifersucht erschossen habe. Gleich »ach dem Weggehen des Boten in die Betriebskanzlei geriet Fait mit der Nick in einen Streit, in dessen Verlause Nick ihrem Bräutigam die erst erhaltenen Geschenke vor die Füße wars, worauf Fait diese zu zertreten drohte. Als ihm nun Maria Nick noch zurief, er solle nur den Schmuck zerirete», sprang er zu seinem Kleider kästen, holte dort den Revolver hervor und trat vor sein« Braut mit der Drohung: „Ich ei schieße Dich, wenn Du nicht anders wirst.' Als Maria Nick auf die wiederholte Fragt Faits: „Soll ich?" stets nchic, antwortete: „Schieß nur," krachte der Schuß und Maria Nick sank tätlich getroffen zusammen. Der Angeklagte leugnet die Tötungsabsicht und verant-wortet sich dahin, daß der Schuß nur zufällig los ging, daß er seiner Sinne überhaupt uicht mächti war, daß er nicht wisse, wie alleS geschah usw. « die Anklageschrift. Durch das BeweiSverfahren konnt« die Schuld des Angeklagten nicht erwiesen werden. Es wurde durch Zeugenaussagen festgestellt, daß sich Fait zur Zeit der Tatverübung in einer bedeutenden Aufregung befunden haben mußte. Er war seiner Braut in größter Liebe zugetan, welche Liebe aber nicht in derselben Weise von der Maria Nick er-widert wurde. Sowohl der Staatsanwalt als auch der Verteidiger hatten günstig sür de» Angeklagten gesprochen. Die Geschworenen hatten von den ihnen vorgelegten Frage» die Hauptsrage aus Mord und die erste Eventualfrage auf Totschlag einstimmig, die Frage auf Vergehen gegen die Sicherheit des Lebe»S mit acht gegen vier Stimmen verneint, worauf der Angeklagte freigesprochen wurde. verstorbene im Monate Äugust 1911. Franz Qualitzer, 51 Jahre, Verzehrungsstener-bestellter aus Cilli. Joses Wratfchko. 78 Jahre, Wagnermeifter aus Cilli. Christian Wolf, 80 Jahre, tutmachermeifter lind Hausbesitzer aus Cilli. Jofesine retz«, 55 Jahre. Haushälterin aus Trieft. Katharina Kapns. 57 Jahre. Haushälterin aus MontpreiS. LadiSlauS Johann Roll,. -16 Jahre. Ingenieur und Stadtbaumeister aus Cilli. — Im Allgemeinen Krankenhause: Jakob Cokan, 65 Jahre. Dienstmann aus Cilli. Josef Berneker. 56 Jahre. Taglöhner ans Gonobitz. Theresia Kodella, 23 Jahre, Unter» beamtenSgattin ans Cilli. Karl Bvdvsek, 22 Jadre, Arbeiter aus Cilli. Anna Kramersek, 71 Jahre. Keufchlcrsgattln aus Feistcnbcrg. Maria Deutsch-bau«, 67 Jahre, Flickschneidern» anS Unlerköning. Anna Ebner, 79 Jahre, WerkelmannSgattin aus Liboj«. Irma Kalivoda, 39 Jahre, AgentenSgattin aus Cilli. Johann Gorjnp, 4'/, Jahre, Kind ans Lubtkno. Helene Divjak. Auszügleriu aus St. Pcler iei Cilli. Michael Kotnik, 67 Jahre, Auszügler aus Süßenheim. Agnes Artnak, 78 Jahre, Ge-meindcarme aus Umgebung St. Georgen. Josef Selic, 79 Jahre, Gemeindearmer ans St. Kustos. Maria Bostjan, 85 Jahre, Gemeindearme anS Pletrowitfch. Lukas Jerebinsek, 73 Jahre, O>tS-armer ans Scitzdorf. Martin Knez, 67 Jahre, Gemeindearmer auK- T&scU'otrllnk. Tempel VerdAuunc and Bioffwcch«*! fördernd. . M«tfl/, L » K 2.60 und ii I U K 4.80, Seit Jahrhunderten bekanai ^ M^TTONI^ als nnterstflticsdes Mlttsl bei Cnren In Karlsbad. | larienbad. rranicnsbad etc. | stets glSuend bewährt i m Vertretung für St iormnrk u. Hauptdopot: Ludwig Appel, Gnu, Landhaus Seit 1868 glänzend bewährt Berger's mediz. Teer-Seife von « IIFJX & «'©HP. durch hervorragend« Aerzte emvsohlen, wird in den mei«» Staaten Europas mit bestem Ersolge angewendet gegen Lnutnussodläge aller Art, insbesondere g»«en chronische und Schuppenftechte» tui parasitäre «u« schlüge sowie gegen Kupsernase. ?roftbeick>. Schweibsllhe, Kops- und Panstuppen. Berger'« T»r> seife enthält 4» Prozent Holzteer und umersidni«, sich wesentlich von allen übrigen Teerseisen deS Handet Bei hartnäckigen Hautleiden verwendet man auch al* i-i wirksam Berger's Teerschweselseife. 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Die Bestellungen sind beim Landes-Auschusse einzubringen und haben gegebenenfalls die Bestätigung des Gemeindeamtes darüber, dass der Besteller bäuerlicher Grundbesitzer in der Gemeinde ist, zu enthalten. Sollten die Bäume für die Heibstpllanzung 1911 benötigt werde», so ist dies im Gesuche ausdrücklich zu bemerken und muss die Bestellung bis 15. Oktober 1911 erfolgen. Die Gesuche werden, so lange der Vorrat reicht, sowohl für die Herbst- als auch für die Frühjahrspflanzung sofort nach dem Erscheinen dieser Kundmachung entgegengenommen und nach dem Zeitpunkte des Ein-langens erledigt. Mehr als 120 Stück werden an einen Besitzer nicht abgegeben und ist jeder Besitzer verpflichtet, die bezogenen Bäume auf eigenem Grund und Boden zu pflanzen. Die Bäume werden nur gegen Barzahlung abgegeben. Sollte die eine oder die andere Sorte schon vergriffen sein, so wird als Ersatz eine andere gleichwertige Sorte zugewiesen und steht es dem Besteller frei, die Ersatzsorte zu beziehen oder nicht. Wird auf die Ersatzsorte nicht reflektiert, so ist dieselbe umgehend abzubestellen. Die Bäume sind von den Bestellern womöglich selbst zu übernehmen, oder wenn sie per Bahn gesendet werden sollen, sofort nach Erhalt zu besichtigen. Beschwerden sind sofort nach Empfang an die Baumschulleitung zu richten. Spätere Beschwerden werden nicht mehr berücksichtigt. Verzeichnis Aber die aus den Landes-ObKtbaumsehulen Inder Pflanzperlode 1911/12 zur Abgabe gelangenden Obstbäume. a) in Gleisdorf b) In Brück a. M. c) in C111I Post- I. Apfelsorten: Hoch- Halbhoch- Zwerg- Hoch» Halbhoch- Zwerg- Hoch- Halbhoch- Zwerg- Nr. stämme stämme b «seh stamme stämme bnsch stämme stämme busch 1 Steir. Wint. Maschansker . 8385 40 _ 20 20 — 3660 1000 — 2 Großer rhein. Bohnapfel 2085 8 — 1850 20 — 4275 350 — 3 Ananas lieinette .... 185 55 180 — — — 250 174 810 4 Baumanns Beinette . . . 1105 5 30 120 — — 763 278 — 5 Damason Reinette . . . 15 6 — — — — 1764 412 — 6 Kanada lieinette .... 10 - 95 — — — 757 — — 7 Gelber Bellefleur .... 210 13 85 — — '— 573 22 302 8 Weißer Astrachan . . . - 10 — — — — — — 9 Charlamovsky..... 45 2 15 420 14 40 210 — — 10 Gravensteiner..... 100 — 10 225 8 — — — — 11 Kronprinz Rudolf. . . . 325 —- 15 — — — — — — 12 Geflammter Kardinal . . 320 — 5 — — 8 219 150 — 13 London-Pepping .... 335 — 50 — — — 508 80 190 14 Ribstons-Pepping .... — —. — 850 20 12 514 64 — 15 Schöner von Boskoop . . 295 — 10 — — — 212 168 — 16 Hagloe Grab . . . . . — — — 120 — — — — — 17 Rotgestreifter Holzapfel 285 — — 900 20 — — — — 18 Huber'scher Mostapfel . . 740 20 — — — — 27 — — 19 Danziger Kantapfel . . . — — — 145 10 18 — — — 20 Gelber Edelapfel .... — — — 410 20 10 — — —» 21 Landsberger Reinette . . — — — 820 15 — — — — 22 Winter Goldparmäne . . — — — 410 10 10 — — — 23 Prinzenapfel..... — — — 130 5 — — — 24 Gelbe Sommer-Reinette — — — 370 10 — — — — 25 Roter Herbst-Calvill . . — — — 200 — — — — - 26 Champagner Reinette . . 177 — - 27 Cois Orangen-Pepping . . — — — — — — — 28 Rheinischer Krummstiel 150 — — II. Birnsorten: 1 Diels Butterbirn . . . . 120 90 95 110 10 120 570 35 3 2 Forellenbim . . . . . 10 10 30 — — — — — 8 3 Gute Louise von Avranches 50 8 30 30 5 90 — — 5 4 Hardenponts Butterbirn — — — — — — — — — 5 Josefine von Mecheln . . 15 — — — — — — — — 6 Liegeis Butterbirn . . . 24 — — — 7 Olivier de Serres .... — — 48 — — — 227 40 6 8 Pastorenbirn..... 35 3 20 240 — 100 385 — — 9 Salzburgerbirn..... 10 — —- 22 — 40 — — — 10 Sterkmanns Butterbirn . . 3 3 — — — — — — —— 11 Winter Dechantsbirn . . 3 7 25 — — — — — — 12 135 20 — 290 — — 340 — — 13 Weiler'sche Mostbirn . . 525 190 — 425 — — 1955 — — 14 William Christbirn . . . — — — 20 — 20 — — — 15 Boscs Flascbenbirn . . . — — — 50 — 18 — — — 16 Tepka ....... — — — — — 520 — — 17 Rummelterbiru . . . . — — — — — — 100 — — 18 Rote Land bim . . . . — — — 36 — — — — —— Zusammen 15.440 409 753 8.213 187 510 17.996 2.773 824 Außerdem sind 203 Stück Wallnußhochstämme, 343 Pfirsichzwergbusch und 84 Marillenzwergbuschbäumo •us der Baumschule in Cilli und 1245 Stück Kirschen- und 215 Stück Weichsel-Hoch- und Halbbochst&mme aus der Landesobstbaumschule in Brück abzugeben, welche nur an bäuerliche Besitzer zum ermäßigten Preise xur Abgabe gelangen. Gros, am 3. September 1911. Vom steiermärkischen Landes-Ausschusse. Vertreter. Von erstklassiger Lebens-Versiche-rungs-Gesellschafl wird die Vertretung für Cilli und Umgebung an tüchtigen Herrn abgegeben. Bewerber können diese Vertretung auch als Nebenbeschäftigung übernehmen. Anträge unter. Hoher Verdienst* an die Annonzen-Ezpedition von Josef Heuberger, Graz, Herrengasse 1. Sprachschule und I Uebersetzungsbureau. Die staatlich geprOfte Lehrerin Fräulein Alm» Hur 11« ist nach mehrjährige«! Aufenthalt im Ausland« zurückgekehrt nnd zeigt hiemit an. dass sie Laibacherstrasse 6 eine 8praeli*ehnle und Ober-ft«tKUiiffnbureian eröffnet hat. Ed wird an derselben ans die englische und französische Staatsprüfung vorbereitet und Untorricht im Spanischen und Sehwe-iltacheu erteilt. Auch werden Ueberset-sangen in den genannten und anderen Sprachen entgegengenommen. 1*699 Eine Wohnung Herrengasse Nr. 25 im II. Stock mit 3 Zimmern, Küche, Speisekammer, Dachboden und Kelleranteil, ist mit 1. Ncvember eventuell früher zu vermieten. A«, frage bei Josef Sucher, Häuseradministrator der Sparkasse der Stadtgenfeiude Cilli. igrin (Fernolendt) Ist di« beste Schuhcr4m. Ueb*r.U «rkiltlkV JafdsiMtcUiinf Wler. prlmlltr« mit der golden« i MililH«. Ein Herr welcher auf eine gesunde Haarpflege hält, speziell Schuppen. Haarauafall und Ergrauen der Haare vertreiben sowie den Haarwuchs fördern will gebraucht stets Steckenpferd-Bay-Bum (Marke Steckenpfeid) von Bergmann & Co ,Tet»chen a-E. in Flaschen ä K 2 — u. K 4.— er-hältlch in allen Apotheken, Drogerien, rarfllmerien n Friseurgeschäften. Cigarettenpapier un Cigarettenhiilsen PARIS n allen Trafiken erhältlich Nummer 74 Deutsche Wacht Seite 9 ^ir geben hiermit bekannt, daß alle Rechnungen, die aus Anlaß der Südmarktaqung den Festausschuß betreffen, bis läng-stens 23. September an Herrn Patz in der Sparkasse abzugeben sind, da später angemeldete Forderungen keine Berücksichtigung mehr finden. Für den Festausschuß: Dn Obmann: Max Rauscher. Für den SäckelauSschuß: D:r Obmann: Daniel Nakusch. AUSTRO-ANIERICANA, TRIEST. —— 33 Ozraudnmpter. - EegelraÄssiiffr Passagier- u Warendienst «wischen Triest n. Italien, Griechenland, Frankreich, Spanien, Nord-, Zentral- und Südamerika, Nächste Abfahrten von Trieat in don Pa sa, Flasche K t.20. Kwltdas t'luiil «oht nur mit iioben.teliender Suhutsniarke zu bezieh«. In den Apotheken. Baaptdepot. Franz Job. Ii»l/ila k. u. k, äst.-ans., klin. rumün und kör. bolgar. Hoflieferant, Kreis-Apotheker, K o nenbnrg bei Wien. K> t Keil-Lack Mit „Keil-Lack" aelbbraun ober grau fctteidit »an den Buden - merkt genau Unb fit Parketten reicht '.ic Büchse Allpdi'nck m« Keils-Bobenwichse. Michiisch und löten streich ich nur Stets ftt4n;enb weih mit Keil» Glasur, ftb ftütfen wobei wählt die Frait ^Ha^ur in zartem, lichten Vlau. 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Die im letzten Blatte angekündigte Versteigerung der beim Südmarkfest verwendeten Bretter, Latten u.s.w. findet nicht statt, weil alle Materialien unterdessen schon verkauft werden konnten. irudtsorteii Vereinsbuchdruckerei 1 »Celeja« Cilli m $5 Preussische Lebens- und Garantie-Verslcherungs-Aktlen - Gesellschaft Gegründet 1866 Berlin W. 8, Oegrindet 1866 Direktion I.Oesterreich: WienI, KSrntncrrlng 17 Neu« Antrüge wurden eingereicht t» 1900: K. 69 942 688 1902: K. 76 505 334 1904: K. 92150924 1906: K. 11699!067 1908: K. 148708738 1910: K. 179959867 Jeder 25 Reichsdeutsche !idl eine Police der Friedrich Wilhelm VorAbsch uiselnrL«Stn»»ar*lcharang*«rsium»niaanleh: 5ö anaaraProtpakt« einiulordarn. VarUabernatimsainarstlllin A >2»roftriellnn Veiirelung «erlana« man unsore Badhi|ar.[;en ■ ■v GW|Hlllll K GWWOG lufett }u mäßigen Preisen in reichster Auswahl im Warenhaus Joh. Koss, Cilli Auf Verlangen Preiskurante gratis. putzextract a. I die Nahmaschine des Jahrhunderts. 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