Schnftlettuog: «atha»«gaffr Wt. 5. r»I-rd>» ftt. II, litmrrtrm. ■ kitaftsale: UoIM («tt >»»»«»»- »n e«n». ». ftrto- Mi 11—1» M« «MM. «O «MMiWa »«»«» mch! wrlstatten, uantlok »«-fcann*ta »>»> brritf»l#n«t. >»r>,»«,,»,«» M« OcrMlIaaa pga •RI*»B« da billigt (e#-■tllioi •ftiUTrn «nijejoi. »et »«»njjlun^ra Via*- tX< .Dt»I,ae B«*t' ctKMal it(i RtttBrtl iil Cunilti »•IJUMttafln»-*»«» U.m Verwaltung: Natha»«gasi« N» » »klu»,, »r. n. tittr»««» vrvlgSdedwgm,«» Dsrch »t, ?«st m»|(l! «Urtcimri« ftt «tlll att SiMm tm« t*M -«—,«»» ....*»-WutltWrtl . . . ■ r- E3E::::5*: MM lallu) «mai MM lqi|fcilMin n tnlntn|l4Miai. •tn»flcltrt(---- i« I« MMm Hr. 4 Etlli, Samstag den 15. Zänner 1916 41. Jahrgang. Gallipoli und fsvcr». ttx Lovcen ist gefallen. Der Vierverband schrei-tet unbeirrt seinen Weg weiter. Er hat nicht« ernst» liche« unternommen, um den Zusammenbruch Sei« dien« zu hindern oder wenigste»« zu verlangsamen und er hat nichts getan, um den wichtigsten Stützpunkt seiner südslawischen Verbündeten an der Adria zu halten. Der Lovcen im Besitze Äiontenegro« war immer eine großc Gesahr für Oesterreich Ungarn, er bedeutete für die Monarchie aber auch den schwach'» Punkt in ihrer Adriastellung. In Italien wühle man da« sehr genau. Als der große K»ieg autbrach und die Stellung Italiens unklar schiin, drahtete Äennal Cadorna am 3. August 1914 an den österreichisch« ungarischen Generalslabsches, daß Z'alien niemals gegen Oesterreich.Ungarn vorgehen «erde. wenn Oesterreich»Ungarn nicht den Lovcen besetze und da« Gleichgewicht in der Aonu ,.5re. Der Lovcen gilt also Zialien als einer der wichtigsten strategischen Punkte in der Adria und darum ist seine Besitzer-greisung durch Oesterreich-Ungarn mehr als ein Er-folg gegenüber Montenegro. Italien hat dadurch eine empfindliche Niederlage ei litten, was c« am 3. August 1914 als Kriegsfall erklären liefe, ist, nachdem e» den Krieg seit acht Monaten sühn, Ereignis ge-worden. Gallipoli ist geräumt, der Lovcen ist genom-«en, »ie Bundesgenossen des VierverbandeS aus dem Balkan nahezu vernichtet. Dies« ungeheutkn Niederlagen des VierverbandeS auf einem Kriegsschauplätze, den sie selbst gesucht haben, lücken ober erst in die richtige Beleuchtung, wenn man erwäg», daß England, Frankreich, Ruß> land und Italien ihre südslawischen Verbündeten zu-sammenbrechen ließen, nicht, weil sie sie nicht unter-stützen wollten, sondern weil sie e» nicht konnte». General Hamilton wartete aus Gallipoli vergeblich Atiendgetäute. Bon Adolf Ledwinka (Marburg.) Die linden Strahlen der Spätherbstsonne senk-ten sich überS stille Dörflein und von den Bergen her wehte ein kühler West, der scheu und stnmm da« tiesgoldene Blattwerk »on den Zweigen streifte. Nur hie und da drang der helle, langanhaltende Jauchzer eines Hirtenknaben von den mattgrünen Halden herab, oder eS war wieder d»S hohle, eintönige Leuten der Kuhglocken, das ernst und traumselig durch die seit-same Stille des Nachmittag« bebte. Wie einsam lag dieses liebliche Erdenfileckchen da! Weit und breit kein Mensch — alle« schweigsam und wie ausgestorben — und selbst unten aus der Dorfstraße, die sich wie ein schmales, gelbbraune« Band durch die niedl.chen Häuserreihen schob, störte kein Laut daS märchenhast große Schweigen. Ueberm Dörflein, keusch und lieblich an das tiesdunkle Grün de« Bergwalde« geschmiegt, stand, in helle« Sonnengold getaucht, da« kleine Schloß Eberhard». Nur zwei seiner zierlichen Fenster, um deren Rahmen sich noch heute zarte« Epheulaub schlingt, standen osfen. Im Garten rauschten die Zy-pressen ihr müde« Lied und warsen die dunklen, ge-zackten Schatten gespensterhast auf den schneeigen KieS der Wege. Aber auch hier schien alle« öde und verlassen. Da öffnete sich geräuschlo« die hohe Hintertür de» Schlosse« und eine junge schlanke Frauengestalt trat in den Garten. — Nur wenig« Augenblicke auf die geforderten Verstärkungen; Serbien harrte vergeben« der Hilse, die ihm von England, Frank-reich und Nußland versprochen worde» war, und Montenegro sah die italienischen Regimenter nicht, die e« als Verstäikungen herbeiführte. Der Vierver-band und seine Verbündeten können sich auseinander nicht verlassen, das ist die Wahrheit, die sich anie-sichts der Balkanereignisse seit dcm September v. I. mit voller Wucht der ganzen Welt einprägt, den Völkern der Lriegsührenden nicht minder al« den neutralen Völkern. Wenn demgegenüber englische Minister immer «och davon reden, daß der Krieg aus wirifchasilichein Gebiete entschiede» würde, so sind das bestenfalls Selbstiäuichungen. Einsichtiger erweist sich bereit« die italienische Presse. Die „^Dea nationale" weist sehr bekümmert daraus hin, daß der Krieg nicht auf wirtschaft! chem, sondern nur auf mi-litärischem Gebiete entschieden werden könne. Umso tiefer muß der Eindruck der letz'en Balkanereignisse in Italien und Frankreich fein. Pariser Nachrichten behaupten, daß die Räumung G.illipol:« die Stellung Briand« ernsthaft erschüttert habe, wahrscheinlich weil Rußland sich durch den Zusammenbruch des Unternehmens schwer gelrossen suhlt, die Nachricht vom Falle des Lovcen wird andererseits aber nicht ohne Wirkung ans die Stellung des Kabinetts Sa-landra-Sonnin» bleiben. Zunächst wird die neue ita-li.nifche Kriegsanleihe nur mehr sehr schwer auszu< bringen sein. Das Dardankllk»-untrrnrhmrn. Die Engländer haben nunmehr auch ihre letz-«en Stellungen an den Dardanellen geräumt. Nach den Reden im englischen Unterhaus?, nach den stand sie wartend hier; dann kam ei» alter Manu mit Silberlocke» ebenfalls zur Tür heraus und, der jungen Dame die schmale Hand drückend, sprach er mit gutherziger Stimme: „Bleibe nicht zu lange sort, Kind, und sei mir nicht böse, daß ich dich heute nicht begleiten kann. Alle Füße sind eben launisch und versagen oft. — Ist eine schlimme Sache Nun, Grete, ich weiß e« ja, daß Du zeitweise auch gerne allein bist — Du wirst Dich also nicht langweile»; ist es nicht so?" Statt einer Antwort senkte Grete das krause Lockenköpfchen. küßte zum Abschied gerührt die Hand deS greifen VaterS und schritt dann über die schim-mernden Wege dahin, dcm schweigenden Bergwald zu. - Ein warmer, weicher Dust strömte ihr hier entgegen und alS sie so unter Tannen und Birken hinwandelte, all diese reine, dustdurchflossene Waldes-tust in die Seele atmend, malte sich nach langer Zeit wieder ein liebes R»t auf ihre bleichen Wan-gen. Fast eine Viertelstunde, andächtig in den Zauber dieser herrlichen Waldeseiasamkeit versunken, wan-berte sie den Berg hinan, zu einem silbernleuchtenden Fleckchen, das Flimmernd und gleißend von der Höhe herablachle. E» war das Plätzchen, das sie sich in dieser prächtigen Gegend während ihreS Sommer-ausenthalte» zu ihrem LieblmgSort gewählt hatte. — Ein stilles, weltvergessene« Erdenftück, darüber de« öfteren bunte Falter gaukelten und glitzerndes Son-uenlicht von früh bi» spät abend« da« graue Gestein erhellte. Da oben wurde e« ihr so leicht im Herzen, Aeußerungen der englischen Presse und der Regie-ruag war ja nicht mehr daran zu zweifeln, da« sich der Vierverband enlschlofsen hat, da« Dardanellen-unternelimen ganz aufzugeben. Leicht mag dieser Enschluß nicht gefallen sein, denn dei keinem kriege« rischen Unternehmen stand s» viel aus dem Spiele al« gerade hier. Mit der Erzwingung der Durch-sahet Ziirch die Dardanellen sollte ja der eigentliche, vernichtende Schlag gegen die TiUkei geführt wer-den. Mit diesem Schlage hoffte man aber auch die noch neutralen Balkanstaaten auf die Seite de« Vier-verbände« zu bringen, um dann den Vernichtung«-kämpf gegen die zwei Kaisermächte zu sühren. Mit der Besetzung von Konstantinopel und mit der Ve» herrschung der Verbindung zwischen dem Schwarzen und dem Mittelmeere sollten alle jene Vvrrnssctzun-gen gegeben sein, die die Balkanstaaten nötigten, sich für Franzosen. Engländer und Russen zu erklären. Zn Petersburg ließ man von Paris und London au« mi» besonderer Betonung sagen, daß der Kamps um die Dardanellen im ausgesprochenen Jntneffe Rußlands geführt werde, daß man abcr deswegen auch von den Russen ganz besondere Anstrengungen im Kampfe gegen da« Deutsche Reich und Oester-reich Ungarn erwarte. Ueber die Aufrichtigkeit dieser Darstellung ist schon viel geschrieben worden. Man scheint auch in den Kreisen der Feinde selbst diese Worte nicht so gl,itt genommen zu haben, wie sie sich anhörten. Die Doppelzüngigkeit Englands zeigte sich auch hier. Wenn e« wirklich gelungen wäre, den Dmchzug durch die Dardanellenstraße zu erzwingen, wenn die Engländer wirklich Herren der Dardanel-len und Gebieter in Konstantinopel geworden wären, dann würde man jedensall« in Petersburg bald Ge-legen hei» gehabt haben, die wahren Absichten der Engländer bei diesem militärischen Freundschaftsdienste zu erkennen. Nun ist das Dardanellenunternehmen aufgege« den. Seine Geschichte ist lehrreich und verdient we-nigsten« ia kurzen Zügen festgehalten zu werde«. Am IS. Februar 1915 begann der mit fo großem Lärm angekündigte Sturm aus die Dardanellen-straße. Französische und englische Kriegsschiffe er-schienen in großer Zahl vor den Hauptsperrbefesti- sand ihre arme, tieskranke Seele doch wenigstens über kurze Stunden Frieden und Erholung und ihr Blick, der leidgetränkte und sorgenschwere, bekam hier stet» den holden Glanz — die stille, himmlische Glut einer vom Schicksal derb umbrausten, aber innigsten und tiefsten Liebe. Sie hatte ihn vor Anbeginn de« Krieges ken-nen gelernt, d:n jungen Fliegerleutnant, und da er ihrem Bater seit Jahren al« strebsamer Mann au« vornehmster Familie bekannt war, durfte schon nach wenigen Monaten, und zwar gerade am Tage, an dem er inS Feld ziehen mußte, die Vermählung ge-seiert werden. — Und Leutnant von Weinitz zog in den Krieg. E« kamen wohl Briefe und Karten von seiner Hand an die junge Frau; ein, zwei, drei Monate hindurch, dann aber hatte plötzlich alleS ein Ende und man hörte nicht« mehr von ihm. Bei allen in Betracht kommenden Aemtern wurde nachgefragt, doch »on keiner Seite drang ein Licht-strahl in da« harte Dunkel, in dem da« Schicksal den jungen Offizier verborgen hielt. So verging fast ein volle« Jahr. Grete wurde krank; mußte aus Anraten deS Arztes aufs Land ziehen, und so ver» brachte sie hier draußen mit ihrem Vater die Som-merszeit, um ihr kranke« Herz in der stillen Ein-samkeit zu trösten. Das Haupt vom Glanz der Sonne umflossen, im Auge die sanfte Reine und Klarheit de» tief unten träumende» Tale« — mächtig breiter Wiesenstriche und Wälder — und da« alles umhüllt v»m flim- cou der Landseite au«. Am 26. April wur« den englisch-sranzösische Streilkräsie an verschiedenen Stellen der Halbinsel Gallipoli und an einer Stelle de« asiatischen Gebiete« an der Dardanellenstraße gelandet. An drei Stellen wurde daS LandungSkorpS sofort zum Rückzüge gezwungen und mußte sein Heil in der Flucht aus die Schiffe suchen. Nur bei Eeddilbahr und Aridurnu vermochten sich die gelan-beten seindlichen Kräfte festzusetzen und mit ihrem Angriffe gegen die türkischen Festungswerke beeilt« nen Die mit starken Kräften und nach kurzen Pausen immer wiederholten Angriffe scheiterten und en« beten stei« mit schweren Verlusten der seindlichen Truppen. Nur mit wenigen Unterbrechungen dauerte» die Kämpfe den ganzen Sommer und Herbst hindurch an. Erfolg schien den Engländern zu wia-fen. als sie in der Suvlabai ftai fe Kräfte gelandet hatten. Bon der Westseite der Dardanellen sollte die ganze Halbinsel vom Festlande abgeschnitten werden. Aber gerade dieser so kühn angelegte und mit so starken Kiästen in Szene gefetzte Angriff scheiterte völlig. Unter ganz außergewöhnlich schweren Ber-lüften mußten die Engländer zurückgehe» und der Eindruck, der in EngUnd nach Bekanntwerde» der große» Zahl an Toten und Verwundeten heivorge-rufen wurde, war wohl der erste Anstoß zum Auf-geben des Plane«, die Dardanellen zu nehmen. Wohl dauerte» die Kämpfe auch noch den ganzen Novem-bet und Dezember hindurch an. Am IS. Dezember aber wurde gerade das Gebiet der schrecklichen Nie-derlage der Engländer, die Suvlabai, geräumt. Am 8. Jänner ist nun mitgeteilt worden, daß die Eng-länder auch ihre noch an der Südspitze der Halb« ittsel gestandenen Streitkräfle abgezogen haben. Es «st wohl den Engländern bei Ariburnu gelungen, mernden Lichte deS späten Herbstes, so daß sie nun hier oben, gleichsam dem süßen Rauschen de« Walde« lauschend, regung«lo» und träumte, wie em Mensch, aus dessen gemarterte Seele sich leise dcr linde Hauch eine« milden Friedens legt. Und al» die versinkende Sonne ihre letzten Strahlen purpurn herniedergoß, saß sie noch immer hier und blickte hinab inS Tal und aufS stille Dorf« lein, auf dessen schmutzigbraunen Dächern dunkelrote Lichtsäden zitterten, als ob sie alle bluten würi en um teure, jungverstorbene H.'rzen, die noch vor kurzer Zeit unter ihnen gelebt. — Und Grete begann sich bei diesem Anblick unwillkürlich zu sragen, wie-viele Söhne dieses friedsamen Dörflein» wohl schon dort draußen gefallen seien — und ob wohl einer von ihnen die Heimat wieder sehen wetde. — Ein wehmulvoller Seufzer löste sich nach dieser Frage au« ihrer Brust; sie mußte wieder an ihr eigenes tiefe» Unglück denken, an den armen, geliebten Mann und ihr Herz wurde dabei zum Bersten schwer. Wie ein weiter, blaßgrauer Schleier schob e« sich vor ihre Augen; sie sah nicht mehr da» friedliche Dörflein im Tale liegen, sah nicht mehr den magi« sehen Glanz, in dem eS, wie von einem riesigen Weih-nachlSbaum beleuchtet, dalag, sondern alleS schien ihr wie eine unendliche Nebelfläche, auf der sich unzäh-llge Gespenster lautlo» umhertreiben. — tief im Hintergründe rückten johlende Menschcnmassen vor, stürzten sich wild auseinander lo» und Über ihnen krepierten zischend und sausend die Schrapnell. — Hoch oben jedoch, im blauen Aether wie ein schöner, gvldenleuchtrnder Falke schwebend, zog eine herrliche Flugmaschine ihre Kreise. Und die Geschosse platzte» Deutsche DßOcht_ ihre Leute so ziemlich ohn« schwere Verluste einzu-schiffen, aber an KriegSgerätcn mußten sie dafür ziemlich bedeutende Mengen znrücklaffen. Wie e» in dieser Beziehung bei der jetzt erfolgten Räumung von Seddildahr steht, werden wohl erst spätere Berichte sagen. Da» Dardanellenunlemehmen aber, daß mit so großem Lärm in Szene gesetzt wurde, und dessen Gelingen nach dem Au»spruche der Eng« länder und Franzosen selbst der entscheidende Sieg in diesem Weltkriege sein sollte, ist kläglich zusam-mengebrochen. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte deS österreichischen General st abe». 12 Jänner. Amtlich wird verlautbart: DaS Schlachiseld an der beffarabischen Grenze bildete auch gester» wieder den Schauplatz erbitterte Kämpfe. Kurz nach Mittag begann der Feind unsere Stel-ltinge» mit Artillerieseuer zu überschütten. Drei Stunde» später setzte er den ersten Jnsanterieangriff an. Fünfmal hinteieinander und um 10 Uhr abends ein fechste»mal versuchte» seine liesgegliederten An-griffskolonne» in unseie Linien einzubrechen. Immer war e» vergeben». Unterstützt von der trcfflich wir« senden Artillerie schlugen die tapseren Verteidiger alle Angriffe ab. Der Rückzug de« Gegnei» wurde mitunter zur regellosen Flucht. Seine Verluste sind groß Bor einem BataillonSabfchnit« lagen 800 tote Russen DaS nordmährische Infanterieregiment Nr. 93 und die Honv.'dregimenter Nr. 30 und 307 haben sich besonder« heivvrgelan. Sonst im Nordosten stel-lenweife Geplänkel. 13. Jänner. In Ostgalizien und an der beff-arabische» Front stellenweise Geschützkampf Sonst keine besonderen Ereignisse. Die amtliche russische Berichterstattung hat ,» sich in der letzten Zeit zur Gewohnheit gemacht, der freien Erfindung kriegeri-scher Beledenheiten den weitesten Platz einzuräumen. Entgegen allen russische» «»gaben fei ausdrücklich hervorgehoben, daß unsere Stellungen östlich der Strypa und an der beffarabischen Grenze — von einem einzige» BataillonSadschnltte abgesehen, den wir um 200 Schritte zurücknahmen — genau dort verlaufen, wo sie verliefen, ehe die mit großer mili-«arischer und journalistischer Ausmachung eingeleitete russische WeibnachtSoffensive begann. Sind sonach alle gegenteiligen Nachrichten au» Petersburg falsch, so beweisen außerdem die Ereignisse im Südosten, daß die vergeblichen russische» Anstürme am Dnjestr und am Pruth auch nicht zur Entlastung Monte-nexros beizutragen vermochten. 14. Jänner. Der Feind versucht seit gester» früh neuevlich unsere bessarabische Front bei Tops« routz und östlich von Rarancze zu durchbrechen. Er um ste herum, gelbe und weiße Wölkchen erzeugend. Immer näher kamen sie der stolzen Maschine, im mehr mehr und mehr umhüllte sie ber gelbe Rauch. Da schlug ein kleine«, gransame» Flämmchen aus und wie ein wundgeschossener Riesenvogel stürzte daS Flugzeug i» die Tiese. Ei» entsetzliches Bild stand nun vor Grete« Augen. Aus einer Heide lag der z>rtrümmerte Apparat und daneben, da« farblose Antlitz gegen den Himmel gerichtet, tot fein kühner Lenker. Ein feiner Blulsaden zog sich über die hohe Stirne, die Auge« waren hart geschloffen, wählend um den Mund etwas wie ein heiliger Schwur laz, wie ein letzter, auf den Lippen gestorbener Gruß: Grete, Grete, leb wohl! Gleich einer glühenden Dolchspitze, bohrte sich b;» alle« durch daS Herz der Unglücklichen. Ihr fieberte eS und ihr Auge war voll heißer Tränen, alS sie wie ein verzweifelte«, der letzten Hoffnung beraubte« Ecdenkind den Heimweg antrat. Noch nie brannte ihr der Kopf fo heiß, »och nie klopjte ihr so bang und hoffnungslos da« Herz; und al» sie durch de» dämmeigrauen Garte» eilte, tanzten blu'iote Feuerringe vor ihre» Augen. Unten im Dorfe begann der Küster das Glück-che» zu ziehen und feine Töne zogen lang und fried-lich über« stille Land. Wenn so de« Abends das Glöcklein klang, saß Grete stet« am Fenster, sah in den dunklen Garten und daS Geläute tat ihrer armen Seele wohl. Aber heule war eS ihr anderS: All da» Milde und Triftende, daS sie sonst in den Tönen zu liege» wähnte, war einer unsäglichen Trauer und Wehmut gewichen. Ihr wollte im Lauschen da» Herz zerspringen und Nummer 4 unternahm fünf große Angriffe, deren letzter in die heutigen Morgenstunden fiel, er mußte aber jede»-mal unter schwersten Verlusten zurückgehen. Hervor-ragenden Anteil un der Abwehr der Russen hatt« abermals da» vorzüglich geleitete, überwältigend« Feuer unserer Artillerie. Seit Beginn der Schlacht in Ostgalizien und an der beffarabischen Front wur» den bei der Armee de» Generals Freiherr» »an Pflanzer-Baltin und bei den österreichischungorische» Truppen deS Generals Grafen Bothmer über 5100 Gefangene, darunter 30 Offiziere und Fähnriche, eingebracht. Bei Karpilowka in Wolhynie» zersprengten unsere StreiskornrnandoS einige ruffische Feld-wache». Der Stellvertreter de« Chef» de» «eneralst-be»: v. Hifer, Feldmarschall-Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 18. Jänner. Bei Tenenfeld (südwestlich von Jlluxt) brach ein russischer Angriff verlustreich vor unserer Stellung zusammen. Nördlich von KoSciuch-nowka warf ein Streiftommando russische Truppe« aus ihre Haup:stellu»g zurück. 13. Jänoer. Erfolgreiche Gefechte deutscher Patrouillen und Slreiskommaudo» an verschiedene» Stellen der Front. Bei NovoSjolki (zwischen der Olfchanka und der Beresina) wurden die Russen auS einem vorgeschobenen Graben vertrieben. Gegen Frankreich. Große« Hauptquartier, 12. Jänner. Nordöstlich von Le Mesnil in der Champagne griffen die Fra«-rosen unsere Stellung in einer Breite von etwa 1000 Metern an. Der Angriff zerschellte. Der •fteind suchte eilig unter unserem wirksamen Feuer in seine Gräben zurückzugelangen. Eine Wiederh»-lung de« Angriffe« wurde drirch unser Anillcrifeuer verhindert. In der südlichen Umwallung von Lille flog gestern früh da« in einer Kasematte nnterge-brachte Munitionslager eine» P »nierparke« in die Luft. Die angrenzende Straße wurde natürlich in lehr erheblichem Umfange in Mitleidenschaft gezo-gen. Die Rettungsarbeiten haben btS gestern ab/nd» zur Bergung von 70 Toten und 40 schweroerwun» dnen Einwohnern geführt. Die Einwohnerschaft der Stadt glaubt da« Unglück auf einen englischen An° schlag zurückführen zu müssen. Die für einige Zeit auS der Nähe deS Bahnhose» SoiffonS entfernte Rote Kreuz Flagge wurde gestern b.i unserer erneu-teu Beschießung der Bahnanlagen wieder gehißt. 13. Jänne . Nordöstlich von Armenliere» wurde der Vorstoß einer stärkeren englischen Abteilung zu-rückgeschlagen. I» den frühen Morgenstunden wie-derholten beule die Franzosen in der Champagne den Angriff nvidöftlich von Le MeSnil; sie wurde» glatt abgewiesen. Ebenso scheiterte ein Anznffsver-such gegen einen Teil der von unS am 9. Jänner beim Gehösie Maison de Champagne genommenen Gräben. Die Leutnant? Bölke und Jmmelmann sie hätte weinen können wie ein Kind, dessen herz-liebste Mutter dumpse Glocken zu Grabe läuten. — Da wollte die Arme in ihr Schlafzimmer fluch-te», um dort beim Anblick seine« Bildes an daS Fürchterliche vergessen zu können — wollte heute niemanden mehr sprechen — wollte von aller Welt nichts andere« sehen als nur sein Bild, sein kleines Bild über ihrem Bette, und sie stürzte schluchzend in» Zimmer und wollte bitterlich weinen. Da blieb sie wie gebannt stehen, zwei dunkle Gestalten saßen aus ihrem Bett, stumm und regung»-loS, aber au« ihren Augen leuchtete es hell wie ei» neues, siegendes Licht. „Grete!" Wie die Stimme an« einer fernen Welt klang der Rut an ihr Ohr. Das war kein Geist meh«', das war er, er selbst in seiner kühnen, jubelnden Schönheit! Weinend vor Glück preßten sie sich an« einander, indes sich am Bette der greise Vater warme Tränen von den Wangen streifte. Artur erzählte, wie er schwerverwundet in ->e« sangenschast geeaie» und nun glücklich entflog» sei. Ei» strahlendes Kreuz schmückte seine Brust. Ach, und als sie so beisammen saßen, kam » der jungen Frau noch immer wie ein Traum vor. wie ein himmlischer Traum, der da» letzte Leid ihre» HerzenS verlöschte. Sie erzählte von ihren Leide» und Schmerzen, »on den letztvergangenen, grausamen Stunden und als sie dann in dai Auge ihre! Minne« sah. sa»k sie ihm schluchzend um den Hals und weinle Tränen einer tiefen, ewigen Liebe. Draußen, hoch in den Bergen, erstarb de» Glück-lein# letzter Ton ... «tnnmer 4 •Dcnir&e Seilt i schössen nordöstlich von Tourcmng und bei Bau-paume je ein englische« Flugzeug üb. Den uner. schrockenen Offizieren wurde in Anerkennung ihrer außervrdenllichen Leistungen durch Seine Majestät d«n Kaiser der Orden Pour le merite verliehe». Ei» drittes englisches Flugzeug wurde im Luftkampfe bei Roubaix. «in vierte« durch unser Abwehrfeuer bei Lignri (südwestlich von Lille) heruntergeholt. Bon fcn acht englischen Fliegeroffizieren l>nd sechs tot. zwei verwandet. 14 Jinner. Bei Sturm und Regen blieb die GefechtStätigkeit aus vereinzelte Artillerie-, Handgranaten- und Minenkämpfe beschränkt. Der Krieg gegen Italien. 12 Jänner. Amtlicki wird Verlautbart: Die Lage ist unverändert. In de» Abschnrnen vo» :>tivu, Flitsch und Tolmein sowie vor »em Görzer Brücken-topf war die Artillerietätigkeit stellenweise wieder lebhafter. Bor d«m Südleil de» T«lmeiner Brücken-kopfeS wurde ein few»licher AngrifiSverfuch abge> wiesen. Im Görzischen belegten unsere Flieger ila-lienische Lager mit Bomben. 13. Jänner. In den Iudikarien beschoß die iulieitischr Artillerie die Ortschasten Crete und Por. Aus Rencone warfen seindliche Flieger Bomben ad. »hne Schaden anzurichten. Nago (östlich Riva) stand gleichfalls unter feindlichem Feuer. Unsere AiliUrrie schoß das italienische Barackenlager südlich Pontafel in Brand. An der küstenländischen Front hielten die beiderseitigen Geschützkämpse im Tolmeiuer- und Do-ber»o ÄbschnUtc an. 14. Jänner. An der Lüdwcslfront ereignete sich nicht« von Bedeutung. Einzelne Punkte bei Mal-dorgeib und Raibl standen unter feindlilem Geschütz-seuer. Die Tätigkeit der italienischen Weger erstreckte sich auch aus den Raum von Trieft. Line auf Pirano abgeworfene Bombe verurjachie keinen Schaden. Der Stell»« «reter deS Chef« de« Generalstabes: v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Der Siegeszug in Montenegro. 13. Jänner. Amtlich wird verlautbart: Unsere Offensive gegen die Montenegriner schreitet erfolg-reich vorwärt«. Eine Kolonne hat unter Kampf die Höhen west-lich und nordwestlich von Budua, eine andere den 1660 Meter hohen Badjak südwestlich von Cetinje genommen. Die über den Lovcen vordringenden k. u. k. Truppen trieben den Feind über RjeguS zu-rück Auch die östlich von Orahovatz jenfeit« der Grenze emporragenden Höhen sind iu unterem Be-sitze. Die gegen Grahovo entsendeten Streitkräfle haben sich nach siebzigstündigen Kämpfen der Fel«-Höhen südöstlich und nordwestlich von diesem Ort bemächtigt. Die Zahl der nach gestriger Meldung an der montenegrinischen Südwestgrenze erbeuteten Geschütze erhöhte sich auf 42. Im Nordostwinkel Montenegros wurden nun auch die Höhen südlich »on Ber-ne erstürmt. Oesterreichisch ungarische Adle!-lungen vertrieben im Bercin mi! Albanern die Reste serbischer Truppen»erbände au« Dugain westlich von Jp«k. 13. Jinner. Die an der Adria vorgehende öfter» reichifch ungarische Kolonne hat die Montenegriner aus Budua vertrieben und den nördlich der Stadt aufragenden Maini B,h in Besitz genommen. Die im Lovcengkbittk operierenden Kräfte standen gestern abends sechs Kilometer westlich Cetinje im Kampfe. Auch die Gefechte bei Grahovo verlaufen günstig. Unsere Truppen sind im Talbecken vorgedrungen. Im Grenzraume südlich von Avtovac überfielen wir den Feind in seinen Höhenstellungen; er wurde gewor, sen. Im nordöstlichen Montenegro ist die Lage un» verändert. Cetinje erobert. 14. Jenner. Amtlich wird verlautbart: Die Hauptstadt Montenegro« ist in unserer Hand. Den geschlagenen Feind verfolgend, find unsere Truppen gestern nachmittags in Cettnje, der Residenz des montenegrinischen KönigS eingerückt. Die Stadt ist un-verfehrt, die Bevölkerung ruhig. Die Montenegriner haben unter Preisgabe ihrer Hauptstadt on allen Punkten ihrer Süd- und West, front den Rückzug angetreten. Unlere Tr ppen sind in der Berfilgung über die Linie Budua—Cetinje— Grab—Grahowo hinausgerückt und dringen auch ist-lich von Biletza und bei Avtovac inS montenegrinische Gebiet ein. Bei Grahovo fielen drei Geschütze samt Bedienung, 500 Gewehre, ein Maschinengewehr, viel Munition und anderes Kriegsgerät in unsere Hand. Bei Berane und westlich von Jpek nichts Neue«. Erfolgreicher österreichischer Luftangriff auf Rimini. 12. Jänner. Amtlich wird verlautbart : Am 11. d. nachmittag« hat ein Geschwader von See-flugzeugen in Rimini die Munition«- und die Schwe felfabrik, Bahnhos und Adwehrbatteri« mit verheeren dem Erfolg mit Bomben belegt. Trotz des heftigen Feuer« mehrrrer Abwehrgeschütze sind alle Flugzeuge unbeschädigt zurückgekehrt. Flottenkommando. Neu« französtsche Gewalttat gegen Griechenland. Ein« französische Truppenabteilung ist in Korsu gelandet, deren Befehlshaber an den Präfekten d-e Aufforderung richieie, gegen die Besetzung der Insel keinen Widerstand zu leisten. Die Abteilung hißte die französische Fahne, besetzte das Achileion und die Telegraphenstatio« und beschlagnahmte «ine Kaserne. Französische Polizisten, die auS Marseille in Korfu eingetroffen sind, entwickeln in der Stadt eine leb-hafte Tätigkeit. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt, q uartier«: 11. Jänner. Ein feindliches Kriegsschiff feuerte in der Nacht vom 9. zum 10. Jänner von »er Küste »on JmbroS ans mit Unterbrechungen bis zum Morgen gegen Sedil Bahr, tekke Burnu und Hi-farlik. Am 10. Jännec beschossen einige Zerstörer und ein Kreuzer zeitweilig Sedil Bahr wurden je-doch durch das Feuer unserer Batterien gezwungen, sich »u entfernen. In der Rächt vom 9 zum 10. Jänner wurde ein vom Feind mit schwachen Kräften von Mitternacht an gegen unsere Fron« dei Narman im Kaukasus unternommener Angriff mit Erfolg zu-rückgeschlagen. DaS Feuer unserer Artillerie zerstörte einen Teil der feindlichen Schützengräben. 12. Jänner. Jralfron». Keine Veränderung. KoukasuSfront. Am 10. Jinner griff der Feind zwei-mal energisch uaiere Stellung im Narman-Abschnitte an, wurde aber zurückgeschlagen, wobei er hundert Tote auf dcm Platze ließ. Dardanellenfront. Am 10. Jänner beschossen mehrere feindliche Kreuzer und Tor»e»odoote zeitweise die Gegend von Teke Burnu und die anatoliichen Batterien, ohne Schaden anzu» richten Ein anS der Richtung »on Kavala kommen-der Kreuzer versuchte unseren Abschnitt im Norden deS Golf'S von SaroS unter Feuer zu nehme», wurde aber durch das Feuer unserer uächftgelegenen Batterien verjagt. flm 9. Jänner schössen zwei unserer Krieg«-flugzeuge, gesteuert von d>» Leutnant?» Boedeke und ChoneS, ein vierte« feindliqe» Flugzeug herab, da« auf der Höhe von Sedil Bahr i.iS Meer fiel. 13. Jänner. Am 12. Jänner eröffneten ein Kreuzer, neun Torpedoboote und ei» Monitor vor d«r Meerenge von der hohen See aus ein zeitweise aussetzende« Feuer gegen Trkle Burnu und Sedil Bahr. Ein Monitor feuerte gleichfalls erfolglos in der Richtung aus Relid el Bahr, als eineS unserer Flugzeuge auf ihn Bomben abwarf und ihn nötigte, sich in Flammen zurückzuziehen. Am Nachmittag deS gleichen Tages griff da« von Leutnant Buddicke be-fehligte Kampfflugzeug ein fünftes feindliches Flug-zeug (Typ Farman) an und brachte eS in der Umgegend von Sedil Bahr zum Falle. Wir fanden de» Flieger tot, den Beobachter verwundet. DaS Flug-zeug wird nach Vornahme kleinerer Ausbesserungen benutzt werden könn»» Weiter griffen unsere Flug-z-uge ein englische« Flugzeug, das Saros überflog, an. ES wurde verfolgt uns gezwungen, auf JmbroS niederzugehen. Die Engländer fahren n»ch immer fort, amtliche CommuniqueS zu veröffentlichen, die den Glauben erwecken sollen, daß die Rückzüge von Anaf»ria und Ari Burnu rein aus freien Stücken unternommen wurden und in aller Ruhe vor sich gingen. Die von un? gemachte Beule umsaßt nach der bisherigen Fest, stellung, die sich naturgemäß noch nicht auf die ganze Menge der tatsächlichen seilte erstreckt: 10 Kanonen, 2000 Gewehrt und Bajonette, 8750 Granaten, 4500 Kilte» Munition, 13 Bvmbenwerfer, 450" Bomben, 160 Munitionswage». 61 kleine Waze» mit Zuge, hör, 67 Last« und Brückenkähne. 2850 Zelte, 1850 Tragbahren, verschiedene Mengen Benzin und Pe« troleum, Decken, Kleider, 21.000 Kisten Konserven, 500 Sack Getreide, 12.500 Schaufeln und Hacken. Jl-defsen kann man mit Recht die Zahlen der Beute-stücke selbst dreimal höher veranschlagen, alS ange-geben. Gesäße und zu« Sterilisieren des Wassers dienende Maschinen sind darin nicht inbegriffen. Russische Niederlagen im Kaukasus. 13. Jinner. Südlich vom Flusse Ära» zwischen Tahir und Vali Baba und nördlich »om Flusse AcaS zwisch«'» Kötek und dem Paß vonHarma» griff der Feind in der Nach« vom 11. auf den 12. Jan-ner mit einer bedeutenden Streitmacht unsere vorge-schobenen Zentrumstellungen heftig an. Sein Angriff scheiterte je»och vollständig infolge eineS von uns un-ternsmmenen Gegenangriffes. Der Feind verlor eine grope Zahl an Tote», zwei Maschinengewehre, eine Menge Waff.n und einige Gefangene und wurde in seine alten Stellungen zurückgeworfen. Unter de» Toten wu.ien mehrere Leichen von Offizieren jest-gestellt. Westlich vo.i Goltl iu der Zone von Arak-Güdiji wurden zwei vom Feinde in derselben Nacht unternommene Angriffe leicht abgewlefeu. Aus AM und Zani». Todesfälle. Am 13. ist hier der Photograph Johann Martin Lenz im 52. Lebensjahre eine« Herzfchiage erlegen. Der Berblichene war ein stram-iner »eutfcher Mann und erfreute sich in unserer Stadt großer Beliebtheit und Wertschätzung — In Echallan bei Teplitz-Schönau ist Frau Therese Wal-ter, die Gattiu des dort im Ruhestand lebenden, ehe-wal'ge» Cillier GasmeisterS Herrn Anton Walter, eine wackere deut'che Frau, gestorben. Ihr Lohn Herr Daniel Walter leitete durch mehrere Jahr« die „Deutsch- Wacht" »nd ist jetzt als Gymnasiallehrer in Graz tätig. Johann Ianotta f. I» Graz ist der dor-tige Buchdruckereibesitzer Johann Janotta im 74. Le-benijahre zestorben. Janotia war im Borstande d«S Grazer GewerbevereineS, Präsident der Srazer Ge» werbebank, gehörte der Handels- und Gewerbeka«. mer an und »or Jahren auch Ausschußmitglied de« Vereine« Südmal k. Er war auch Herausgeber »eS bis in die letzte Zeit »on Professor ÄureliuS Polzer geleiteten Grazer Wochenblattes. JnSbesonderS i« gewerblichen Leben StciermarkS war er allbekannt. Der Konfirmandenunterricht wir» in dieser Woche beginnen, iltern, deren Kinder dar«» teilnehmen wollen, mögen sich ehestens mit dem evangelischen Pfarramte in Verbindung fetzen. Evangelische Gemeinde. Morgen Son». tag findet in der ChristuSkirche um 5 Uhr nachmit-tagS ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welche« Herr Pfarrer May predigen wird über „WaS un« heute not ist". An Stelle eines Kranzes. Für die i» Schallan verstorbenen Frau Therefe Waller widmet« Herr Sparkassesekretär Anton Patz einen Betrag vo» 10 Kionen für den KriegSwaifenfchatz des Vereine« Südmark. Theaternachrickt. Am Mittwoch den 19. d. gelangt schnitzlers Komödie in drei Akten „Liebelei" zur Aufführung. Freitag den 21. d. wird der i» Berlin über 200mal mit durchschlagendem Erfolge aufgeführt« Schwank in drei Akten von Eugen Burg und LouiS Taufstein „Herrschaftlicher Diener ge-sucht" auf den Spielplan gelangen. Zl. 35/1916 Mob. Der steiermärkische Landesschulrat hat am 8. d. ernannt zu definitiven Lehrniunen: die provisorische Lehrerin in St. Martin bei Wur«-berg Anlonia Serbec, die Suppleniin an der Um-gebungsvolksschule in Tüsfer Anna Gersetic (für Steinbrück), die Siipplenlin an der Mädchenvolks-schule in Trisail Bode Henrietle Vorschitz, die Sup-plentin in Hl. Kreuz bei Luttenberg Anna Osterc und die provisorische Lehrerin in Hl. Kreuz am Waasen Olga Kargl. — Versetzt wurde die defini-ti»e Lehrerin in Sromlje Klothilde Hiti an die drei-klassige Volksschule in MontpreiS. — Nachträglich genehmigt wurde die Versetzung der definitiven Leh-rerin in Allerheiligen Karoline Großmann an die VokSschul« in Schillern. Unglücklicher Sturz. Herr Aloi« Gusei, Verwalter im Schloß Neuhaus, stürzte am 11. d. fo unglücklich von einem Heuwagen, daß er sich die Hand brach und innere Verletznngen e litt. Er wurde sogleich nach Cilli in Spitalsbehandlung gebracht. Der Dank der Armee. ES wird un« geschrieben : DaS steiermärkische KriegSsürforgeamt de« k. u. k. KriegSministeriumS hat eine wahrhaft über-wältigende Anzahl von DankeSäußernngen an.uvlich der weihnachtlichen Lieb«Szabensendung erhalten. S»>»e k. u. k. Hoheit »er Herr Feldmarschall Erzherzog Friedrich, hat sich über die Zusammenstellung d«r Gabe» außerordentlich anerkennend geäußert, und der Zweigstelle Steiermark dei KriegSsüriorgeamie« den wärmsten Dank für diese Fürsorgetätigkeit vermel- Serie 4 de, {offen, von den höchsten Stellen und Komman-de» bis znr Mannschaft, aus Spiiälern, von Etappen-kommanden, freiwilligen Schützenregimentern, Muni-ti»n«parken un-Trainkolonncn. au« den verschieden-ßcn Teilen der Südwestfront liegen die herzlichsten u»d innigsten Kundgebungen vor, die einmütig der herzlichsten Begeisterung Autdruck geben für die sin-»igen Heimatgrüße und liebevollen Gaben die sich «« Weihnachtsabende schon in den Händen derer de> fanden, für welche sie bestimmt waren. Der Herr Kommandant de« 3. KorpS Seine Exzellenz der Herr Feldmarschalleutnant Josef Ritter vo> Kraulwald ßbermittelt den wärmsten und ausrichtigsten Soldaten-dank de« ganzen dritte» Korp« mit der Bitte, ihn alle» an den Spenden Beteiligten kundzutun. „Die Gewißheit", schreibt er. „daß die Lieben in der Hei-«at der draußen zum Schutze de» Vaterlandes schwer kiwpfenden Soldaten gedenken und ihnen liebe, schätz-bare Gaben widmen, wird den braven Kriegern de» Korp« ein erneuter Ansporn in ihrer eisernen, nie erlahmenden Autdauer sein." Ein besonder« warme« Dankjchreiben liegt auch von Seiner Exzellenz dem Herrn Feldmarschalleutnant Fürst Schönburg vor, der i« Namen aller im Verbände seiner Division kämpfenden Offiziere und Mannschaften de« dritten Korp« dankerfüllt herzliche Weihnachtgrüße übermit-teln. Ueberdie« liegt eine Reihe von sehr warm ge halteneu Zuschriften verschiedener Landwehrinsanterie-«»» f. u. f. Jnfantcrietruppen - DivisionSkommanden »or. Aber nicht bloß unser heimatliches KorpS ist Mi tiefster Erkenntlichkeit für die LiebeStätigkeit durch-druiigen, sondern auch zahlreiche hohe Funktionäre «»serer Armee ließen ei nicht an ehrenvollen A»er-ke»»ungen fehlen. So schrieb Seine Exzellenz der Herr k. k. Minister für Landesverteidigung G. d. I. Freiherr v. Georgi: „Alle an der Südwestsront sie-henden Steirer werden derjenigen, die keine Muhe nnd Kosten scheuten und den tapferen LandiSsöhnen eine Weihnachtsfreude zu bereiten, dankbar gedenken. Ich danke noch speziell für die Bcteilung der Gen-barmerie." Seine Exzellenz der Herr k. u. k. Chef de« Generalitabc« Freiherr Konrav von Hötzendorf hob in feinem Briefe besonders hervor: „Die Gaben sind sehr praktisch und geschmackvoll zusammengestellt und werden den Offizieren sowie der Mannschaft de« bravc» «orpS gewiß eine schöne Weihnacht«»-iunerung sein." Seine Exzellenz G. d. K. Rohr betont in seiner Zuschrift, daß die heurige Weihnacht«^ zeit neuerlich zeigt, mit welcher Lieche un» Treue die Steirer ihrer tapfere» Soldaten gedenken, die in den Karniichen und Julischen Grenzbergen in E>« und Schnee die teure Heimat schirmen. Im Namen der braven Truppen wird allen herzlichu gedanki, die durch unermüdliche Tätigkeit und großen Spenden diese« reiche Ergebnis erzielten, und die Truppen", heißt e« im Briefe, „werden e« lohnen". Es würde viel zu weit führen, aus den einzelnen Zuschriften die treffendsten und ehrendsten Bemerkungen herau« ziihebcn, weswegen wir uns nur daraus beschränken, »ur kurz hinzuweisen, »aß unter anderem Briefe »»rliegen von den nachfolgenden Persönlichkeiten: »o« Herrn Ministerpräsidenten Graicn Giürg'h, vom Minister de« Innern Prinz Hoheolohe vom Justiz, minister Dr. von Hochenburger, vom k. k. Siatihal-ter in Trieft Exzellenz Baron Frie«, vom k. k. La». deSprisidenten von Arain Baron Schwarz, Sr. Ex-zellenz G.d.Jns. Viktor von Latscher, Sr. Exzellenz dem Herr» Feldmarschalleutnant »on Skoti, Sr. Exzellenz de« Herrn Feldmarschalleutnant Krauß Sr. Exzellenz G.d Ins von Bolfra«, Sr. Exz G.d Ins. Ritter von Stjger-Steiner, Sr. Exzellenz dem Herrn Generaladjutanten Grasen Paar und »om Herrn Generalmajor von Hoen. Nthrend sind »or allem hle massenhaft eingelaufenen Feldpostkarten und Zu> jchrifien au« MannschastSkreisen, die in Ver« und Prosa die tätlichsten Danke«e«pfindungen wieder-geben. Ran ersteht au« jeder einzelnen Zuschrift, »ie außerordentlich erfreut unsere Truppen über da« »eihnachtliche Gedenken waren und wie sehr diese »aterländische Opferwilligkett in allen Kreisen der Südwestfront die KampfeSstimmung und die Begei-fierung für die Verteidigung der vaterländischen Scholle erhöht find. Spenden. Für den KriegSfürsorgefvnd wurde »»genannt l Krone gespendet. Für Zwecke de« Roten Kreuze« spendeten: Karl Teppe? (Sachverständigen-gebühr) 3. die Südbahner vom Weihnachtsabend 12-16, der Lehrkörper der Knabenoolksfchule 5, Frl. «elanie Premschak 2, Feldkurat Klementschitsch 2 Kronen. Für den Fond zur Unterstützung von Neservisteufamilien und Waisen spendeten die Ehe-leute Kupka 2V, ungenannt 4 Kronen. Für den Fond zur AuSspeisung notleidender Tillier widmeten die Eheleute Kupka 20 Krone». Für Zwecke de« Silbernen Kreuze« spendete der Turnverein statt ___KZacht eine« Kranze« für den verstorbenen Herrn I. Martin Lenz 20 Kronen. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Verwundungen gestorben sind, am hiesigen städtischen Friedhose zur letzte» Ruhe be-stattet worden: am 14. Jänner: Korporal Ferdi-nand Ulaga des J.-R. Nr. 87, Infanterist Peter Kokota de« J.-R. Nr. 43, am 15. Jänner: Rech-nungsunteroffizier II. Kl. Franz Dorn des J.-R. Nr. 27, Infanterist Blajic Toma de« bh.-J.-R. Nr. 2. gur Einrückung der Landfturmpflich-tigen der GedurtssahrgLnge 1865, 1866. 1867. 1870 und 1871. Die Landsturmpflichtigen, die nach ihrer Einteilung zum gemeinsamen Heer «der zur Landwehr im k. u. k Ergänzung«' oder k. k. LanbwehrcrgänzungSdrzirke Marburg evidenzzu-ständig sind und laut EinberusungSkundmachung L/2 am 17. oder am 21. d einzurücken haben, haben sich statt bei dcm in ihrem Landsturmlcgitimation«-blatte bezeichneten k. u. k. ErginzungSbezirkSkom-mando, bezw. k. k. Landwehr Srgänzu>,g«b,zirk«kom' mando an den nachstehend angesShrten Tagen bis spätesten« 11 Uhr »ormittag« beim k u. k. Lager in Lebring bei Wil»»n, politischer Bezirk Leidnitz, einzufinden: 1. Die in den Jahren 1871 und 1870 Geborenen am 17. Jinner 1916; 2. die in den Jahre» 1865, 1866 und 1&67 Geborenen am 21. Jänner 1916. Reiseerleichterungen im Nachbarverkehr Am 15. Jänner treten neue Bestimmungen für den Nachbarvcrkehr zwischen Steiermark und den angrenzenden Gebieien in Kraft. Für den Nachbar-verkehr zwischen Steiermark und dem angrenzenden „Hinterlande", da« ist zwischen Sieieroiark einer-seit« und Niederöfterreich, Oberö^erreich und Ungarn (ohne Kroatien und Slawonien) andererseits, sowie umgekehrt genügen zum Ausweise Jdentitätsdefchei-nigungen, welche von der k. k. BczirkShauptmann-schaft ausgestellt werden. Kinder unter 14 Jahren bedürfen, wenn sie in Begleitung reisen, keiner be> sonderen Bewilligung; sie sind auf der Identität«, bescheinigung ihres Begleiters anzuführen. Unter Nachbarvcrkehr wird der Verkehr au« einem politi-sche» Bezirke Steiermark« iu einen angrenzenden politischen Bezirk des Hinterlandes und umgekehrt verstanden. Für den Nachbarverkehr zwischen Steier-mark und dem angrenzenden „engeren KriegSgebiete", da« ist zwischen Steiermark einerseits und Kärmen und Krain andererseits, genügt eine vom Gemeinde-Vorsteher auSgeitellte und von der k. k. Gendarmerie »idterte JdentitätSbeschemignng. Unter Nachbarverkehr wirb der Verkehr au« einer Gemeinde Steier-marks in einer angrenzenden Gemeinde de« engeren KriegSgebiete« und umgekehrt verstanden. Innerhalb der Grenzen des zusammenhängenden „weiteren KriegSgebiete«", da« ist innerhalb Steiermark. Lalz-bürg und Kroatien — bei letzterem jedoch nur in-soweit, al« es dem weiteren KriegSgebiete angehört — unterliegt der Verkehr kctncrlei Beschränkungen. E« empfiehlt sich jedoch auch bei Reisen innerhalb diese« Gebiete« ein AuSweispapier (Reisepaß, Legi timationskarte, Arbeitsbuch, Dienstbotenbuch usw.) bei sich zu führe«, um sich der Behörde gegenüber auf Verlange« ausweisen zu können. Die militärische deutsche Dienstsprache in Prag. AuS Prag wird berichtet: Der Prager Bürgermeister Dr. Srosch hat an alle Referenten, Kanzleien und Amt«»orstehungen des Prager Magistrat« eine Zu christ folgenden Inhalts gerichtet: In Angelegenheit der Korrespondenz dei Magistrat« mit den Militärbehörden spricht da« k. k. Statthalterei Präsidium neuerlich die bestimmte Erwartung au«, daß sich die Korrespondenz, welche gemäß den Er-lässen «»«schließlich in der deutschen Spracht zu de-sorgen ist, nunmehr glatt und klaglos abw ckeln werde. Gleichzeitig wir» von der k. k. Statthalterei aus Grund einer »on der Militärbehörde eingcbrach-ten Beschwerde angeordnet, daß die deutsche Sprache auch i» den Fällen Anwendung zu finden hat, wenn Privatparteien an Militärbehörden gerichtete Gesuche dei« Magistrat zweck« Bestätigung der Richtigkeit der GesuchSadgaben vorweise» und daß sohi» in Hinkunst die diesen Gesuchen beizusügendt Bestati. gungSklausel in der deutschen Sprate beizusetzen ist. E« ist begreiflich, daß bei dieser Klausel auch der Inhalt eine« eventuell vorstehenden, mit dieser Klausel bestätigten amtlichen Berichte« eine« anderen Gemeinde-amte« in dieser Sprach« verständlich zu machen ist. In Angelegenheil der Korrespondenz de« Magistrat« mit den Militärbehörden, wo die Gemeinde im eige-nen WirkungSkreig auftritt, wird vom Statthalterei-Präsidium über eine» dort gestellten Antrag mitge-teilt, daß den Militärbehörden bekanntgegeben wurde, daß sich die Korrespondenz in der deutsche» Sprach« Nummer 4 auf diese Fälle nicht >»irde beziehen; gleichwohl wurde aber dem Magistrat nahegelegt, auch in solchen Fälle» z»r Vermeidung der sich für die Militärbehörde» tatsächlich ergebenden Schwierigkeiten freiwillig die deutsche Sprache zu gebrauchen »der wenigsten« ei»e deutsche Uebersetzung beizuschließen. Indem ich de» Erlaß de« k. k. StatthaltereipräsiviumS alle» Herr«» Vorstände» der Magistrat«abteilu»gen und Gemeinde-.ämtern zur Kenntni« bringe, ersuche ich dringendst, die Korrespondenz im Sinne »er getroffenen An«r». nungen sowie im Sinne der »»«gesprochenen Wu»-sche« von ihren Aemtern au« zu regulieren, und nach Kräften darauf zu sehen, daß weitere, durch unsere Aemter verschuldete, sehr unliebsame Beschwer-den oder sonstige angedrohte Maßregeln vermiede» werden. Ich erbitte mir i» dieser Angelegenheit, wo die wichtige Vollziehung ergangener höherer Aufträge in Frage kommt, tn«besondere tn dieser ernsten Zeit die Unterstützung sämtlicher Heire» Vorstände u»d der Beamtenschast. — Dr. Grosch. Eine Südmark Flugschrift für Kriegerheimstätten. Da« neue Jahr, da« im Zei-chen »e« verheerenden Saturn« steht, hat der Verei» Südmark mit der Autgabe einer Flugschrift einge-leitet, welche die Allgemeinheit mit dem wichtige» Fürforgewerke der Kriegerheimstätten vertraut mache» und zur Verfolgung de« Siedlungsgedanken« aneifer» soll. Der Verein selbst wird »icht säumen, hier «it gutem Beispiele voranzugehen und durch die Tat z» bezeugen, daß ihm die Wohlfahrt der kriegsversehrte» VolkSbrüder eine ernste Angelegenheit ist, für die Staat, Volk, Land und Gemeinde gemeinsam zu wirken »nd einzustehen haben werden. E« ist als» Fürsorgearbeit, die nicht nur den verletzten Krieger» und ihren Witwen und Waisen, sondern auch der Allgemeinheit zugute kommt, für die die Flugschrift die Herzen der Volksgenossen zu erwärmen sucht. Ihre Forderung. „Helft Kriegerheimstätten schaffen", richtet sich an alle, die zur Wahrnehmung des Ge-mcinwohle« berufen oder verpflichtet sind. Menschen-liebe und Heimatsinn werden dem geplanten Werke behilflich sein, auf daß es in vielen Orten der Hei-mal Wirklichkeit wcr»e, waS die Schrift anstrebt: Den invaliden Brüdern al» Volks und Reichssank eine Heimstätte auf der von ihnen verteidigten Hei-matcrde. Die Flugschrift, die erschöpfend in Ziel und Zweck der Kriegeransiedlungen einführt, eignet sich zum Bersaide an Gemeinden, Bereine, Behörden, so-wie an die Kämpfer im Fel»e und kann von jeder» mann, der für Wirtschaft«-, Wohn- oder Wohlfahrt«-Heimstätten in seinem Wirkungskreise werben will, gegen Ersatz »er Versandkosten bezogen werden. Ve?» iriebSstelle Graz. Joanneumring 11. Die Erzeugung von Südmarkzündern eingeschränkt und teilweise eingestellt. Die >n de» Züudwarenfadriken im allgemeinen herrschenden Be-triedsfchwierigkeiten, hervorgerufen durch »ie ständige Preissteigerung der Rohstosse, durch häufige Stockung der Zufuhren, durch Anordnung rascher Militär-lieferungen u dgl., haben auch dte beliebten „Süd-markzünder" in Miileidenschaft gezogen und ihrer Güte und BerbrauchSmcnge Abbruch getan. Da fer-ner die ständig steigenden Preise der Rohstoffe, der Frachten und Löhne eine feste Kostenberechnung unmöglich machen, sah sich die Zündwaren-Aktiengesell-schaft „Solo" genötigt, dieHerstellang »nd den Verkauf der Südmarkzünder wie der übrigen Verein«-marken für die Zeit der bestehenden Uebelstände überhaupt einzustellen, wovon der Verein seinen Freu»-den und Mitgliedern Mitteilung macht. Geschäftsbeziehungen mit Serbien Die Handels- und Gewerbekammer i» Graz ersucht alle Firmen ihre« Sprengel«, die sich für den kü»f-tigen Absatz ihrer Waren in Serbien interessiere« un» a» die die Kammer nicht bereit« unmittelbar herangetreten ist, sich unverzüglich bei der Kammer \u melden, woraus ihnen eine wichtig« einschlägige Mitteilung zugehen wird. Neuaufnahme von Freiwilligen in das Landfturmradfahrer Bataillon Wien. D>« Landsturmradfahrerbataillon Wien »immt i» beschränkter Anzahl im Jahre 1893 oder im erste» Vierteljahre geborene, nach Oesterreich ober Ungar» zuständige, körperlich kräftige Männer auf. Denfel» den wird Gelegenheit geboten, i» verschiedenen tech-»ischen Zweigen »ie beste Ausbildung zu erhalte» und nach Abschluß derselben an die Front zu gela»-gen. Zahlreiche Radfahrer hatten bi« jetzt Gelege«-heit, ihren Mut und ihre Vaterlandsliebe zu beweise«. Vor einigen Tage« langte ei« Bericht üb«r ein«« Radfahrer ein, in welchem geschrieben wird: Sei« beispielgebende«, mutige« Verhalte», seine Tätigkeil beim Sturm und i« Handgemenge, sowie sei» be-wundernngtwürdige« Benehmen nach seiner verwu»« bung würbe« «it b«r Verleihung der Golden« Tap- stammn 4 frcfeitlmtkaifle beloh,»».* Da» Äommanbo benötigt vor allem kräftige, gesunde Radfahrer. welche irgend «in Gewerbe erlernt haben, doch ist dieS, sowie die Kenntnis deS Nadsahren« nicht unbedingt notwendig. Zur Ausnahme ist die legalisierte väterliche Zustimmung s«wie ein Leumundszeugnis »otweudig. Auf-»«h«e »nd näher« Autkünste täglich v«n 8 Uhr srüh bis 6 Uhr abends in Wien, 1., Singerstraße 14, IV/. 13. Eine Todesfahrt. Der 57 Jahre alt« Grundbesitzer Johann Planinsek fuhr »or einigen lagen ,n Begleitung seiner Schwiegertochter mit «i»em Einspänner nach Littai. Er klagte schon unterwegs Ader innere Schmerjeu. Gegen Abend fuhr er über Stangen-Poljane allein nach Hause. Er lag aus den Wagen u»o wachte den Eindruck eine« Schlafenden, »ar oder unterwegs gestorden. Da« Pferd zog den Wage», ohne jemanden geleitet worden zu sein, aus einem Gebirgswege gegen Racic« «nd kam da-»it bei einer Wegkrümmung a» die Berglehne, wo-bei sich der Wagen neigte und di« Leiche PlaninsekS au« dem Wagen fiel. Sie wurde erst am folgenden Morgen gefunden. Den Brandwunden erlegen. Am 3. d. zwischen 4 und b Uhr nachmittag« ließ die Jnwoh-«erin Anna Bogataj in Leutsch bei Lause« im Sanntale ihre vier Jahre alte Tochter Stesanie Bogadaj in ibrem Wohnzimmer beim gelieizten «isernen Sparherde ohne Aufsicht, während sie au« der hinter der Keusche befindlichen Holzlage Holz holte. Die Kleine dürst« mittlerweile «it Feuer ge-spielt habe», indem sie ein Stückchen Zeilungipapier in de» Herd steckte, eS anzündete und herauszog, wodurch da« Kleid in Brand geriet. Da« Kind lief hieraus in Flammen ihrer Mutter nach, aber da die Kleider fast ganz am Körper verbrannt waren, so konnte eS nicht mehr gerettet werden. E« erlitt am Oberkörper, an Händen und am Antlitze derartige Brandwunde», daß e« infolge dieser am 5. d. starb. An diesem Todessall trifft die Mutter allein die Schuld, weil sie da« Kind ohne Aufsicht beim Feuer gelassen hatte Auch unterließ die Bogotas, »ach dem Unglücke eine» Arzt herbeizuholen. Gegen Anna Bo-gataj wurde die Anzeige erstattet. Rechtzeitige Bestellung des Gemüse-samens. In FriedenSzeiten pflegten die Landwirte u«d Gartenbesitzer im Monate Februar oder März ihren Bedarf an Gemüsesame» nach Eintreffen des neuesten Preisverzeichnisses bei ihrer Samenhandlung zu kaufen «der zu bestellen und konnten nach wem-gen Tagen in den Besitz der benötigte» Sämereien gelange». Dieser Vorgang war auch noch im abgelaufene» Iahie möglich, weil die meisten Geschäfte „och namhafte Vorräte besaßen, die aber bet dcm bedeutend gesteigerten Bedarfe bald größtenteils ver-braucht worden sind. Die inländischen Sammhand-lungen werde» Heuer wc>hl keine Preisverzeichnisse - drucken lassen und »n ihre Kunden verschicken, da sie noch nicht wissen, ob sie aus Deutschland trotz deS dort bestehenden Ausfuhrverbotes für alle Ge-müse ämereien das benötigte Saatgut i» den ge« wünschten Sorten und zu welche« Preisen werden erhalten könne». Man sollte deshalb Heuer nicht aus die Samenkataloge «arten, sondern nach den vorjäh-rige» Preisverzeichnissen schon jetzt im Jänner den benötigten Gemüsesamen dei einer heimischen Samen-Handlung bestelle», die sich dei Kenntnis de« Bedar« ses mit Ui.terstiitzung der maßgebenden Behörden jeitgerecht um die Ei Wirkung der nötigen Ausfuhr-bewilligung auS dem Deutschen Reiche bemühen kann, was naturgemäß im Fruhjah.e wegen der Kürze der Zeit nicht «ehr möglich ist. DaS Fehlen jeder nennenswerten JnlandSerzeugung an Gemüsesame» wird jetzt besonders hart empsunde». Wer als« Ge-«üsesa«tn für den FrihjahrSanba« brauch», der «ach« jetzt bald bei seiner Samenhandlung die nöti gen Bestellungen, weil man bei späteren Aufträgen i« Frühjahre wahrscheinlich den gewünfchten Samen «tcht «ehr wird bekommen können. Unmittelbare Be-Stellungen bei reichSdeutfchen Samenhandlungen sind derzeit zwecklos, weil diese die Aufträge wegen des in Krast bestehenden Ausfuhrverbotes doch nicht aus-führen dürfen. Auskünfte üder Gemüsesämereien oder andere den Gemüsebau betreffende Frage« werden d«rch die .Auskunstsstelle für Gemüse- und Kartos-feibau bei der k. k. Statthalterei in Graz, Burg-ring 4- an jedem Donnerstag »rmittag« vo» 8 di« 12 Uhr mündlich und sonst jederzeit schriftlich erteilt. ..Wirtschaftszeitung der Zentral-Möchte." Als geeignetes Mittel zur Förderung der wlrtschasllichen Annäherung «it Deutschland wird ei» publizistische«, allwöch'«tlich erscheinendes Organ geschaffen mit dem Titel ,W>rtschast«zeit»n> der Zen-tralmächte" in »eiche« di« Anschauungen aler I«- Deutsche Wacht teressentenkreise zum Worte gelangen werde», um aus diesem Wege eine Klärung der Meinungen her-beizusühren und die Grundlagen für positive Arbeit zu schaffen. Die „WirtschaftSzeituag der Ze«ttal-mächte" wird es sich zu ihrer A»fgabe machen, auf eine steigende wirtschaftliche Zusammenarbeit der ver-dündeten Großstaaten mit den Völkern und Staaten hinzuwirken, die mit ihnen zu dauernder Gemei»« schaft »erknüpst sind, namentlich mit der Türkei und Bulgarien. Es soll von den mannigfaltigsten Ge-sichtspunkten au« §. Eingesendet. Sie erweisen unseren tapferen Soldaten einen wirklilhenLiebesdienst wenn Sie ihren Sendungen inS Feld 1 bis 2 Schachteln Fay'S ächte Sodener Mineral-Pastillen beifügen. Seile 6 iHMsntcr 4 Der europäische Krieg und der Welt Krieg. Historische Darstellung der Krieq«ereignisse vo» 1914/16. Von A. Hemberger. Mit vielen Jllu> straiioiirn, Porträts, Karten und Plänen. Das Werk erscheint in zehntägigen Hefte», Grobvklao-formst, zu 5V Heller. (A. Hartleben« Verlag in Wie»). Bisher 40 Hefte ausgegeben. (Die Hette 1 bis 40 bilden den erste» und zweiten Band de» schön ausgestatteten WcrkeS, »ie in Original Ein« band 12 St kosten.) Mit den vorliegenden Heften 36—40 von A. Hemberger« „Der europäische Krieg und der Weltkriegs schließt d-r zweite Band diele« außerordentlichen zeitgenössischk« Äesch'chtSwerkeS, daS infolge der Fortdauer deS Krieges über den ursprünglich geplanie» Rahmen hinaus fortgesetzt «erden muß. Der Eintritt der Türkei in den Krieg, der Verrat Italien» und »er Beginn der Durchbruch«' schiacht in Galizien, d? bis jetzt den Höhepunkt deS Krieges beveuiet — d>,S sind die Hauptereignisse, die im zweiten Band eine einqehende. klare un» außerordentlich interesfaiue Darstellung finden. DaS große Erlebnis, daS »:r alle in dieser gigantischen Zeit durchleiden und durchkämpfen, findet feine« vollendetenjAuSdrnct in diesem Geschichtswerk, d«S im Gluthauch der Ereignisse selbst entsteht und ei» farbenprächtige« Bild von unanfechtbar historischer Treue gibt. Geschickt geordnet und gegliedert, leben» dig und fesselnd erzählt, sollte diese« einzigartige Dokument ein über alle« Menschenmaß hinauSrei-chenden Gegenwart in keinem Hause fehlen, zumal daS Werk infolge künstlerischer JUustrierung und gediegenster Ausstattung sich auch äußerlich sehr hübsch präsentiert. Gebe den hochverehrten Damen von Cilli und Umgebung hieniit bekannt, dass ich mit heutigem Tage ein Damenkleider Geschäft Herrengasse "Sr. aa im I. Stock eröffnet habe, und bitte um gütigen Zusprach Hochachtungsvoll Cilli, am 12. Jänner 1916. SidOüie ?e!I6 Dameiiklelcleruiacherin. Metallabgabe. Einkaufstelle für Cilli und Umgebung: Eisengrosshandlung D. RAKÜSCH. Da mit 31. Jänner die Zeit für freiwillige Abgabe abläuft, so bitte» wir, die Abgabe nicht auf die letzten Tage zu verschieben, weil da großer Andrang bevorsteht und die Beschaffung dea Ersatzstückes fast anmöglich sein wird. Kür die darauf folgende behördliche Requisition sind wesentlich niedrigere Preise festgestellt. Auskünfte werden gerne erUilt. D. RAKUSCH. pfaff - näbmascbim Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate ! V Niederlage bei :: Jos. Weren Manufaktur-Geschäft Cilli, Rathausgasse C&jfTrf Zl 15334/1915. Aufforderung der Militärtaxpflichtigen zur Meldung. Ans Grund des Gesetzes vom 10. Februar 1907, R.-G.-BI. Nr. 30, haben sich alle Militärtaxpflichtigen bis znm Erlöschen ihrer Militärs uipflieht alljährlich im Monat Jänner bei jener Gemeinde zu melden, in welcher sie am 1. Jänner dieses Jahres ihren Wohnsitz haben. Die wegen eines 1600 K nicht üb*rrt*igenden Einkommens oder aus anderen Gründen zu gewärtigende oder im Vorjahre eingetretene Befreiung von der Personaleinkommensteuer oder von der Dienstersatztaxe enthebt nicht von der Verpflichtung zur Meldung. Die Meldung kann entweder schrittlich oder mündlich geschehen. Schriftliche Meldungen haben durch Einsendung zweier in allen Rubriken mit leserlicher Schrift vollständig und wahrheitsgetreu ausgefüllter Meldeformulare an die Gemeinde zu erfolgen. Meldeformulare sind bei der k. k. Bezirkshanptmannschaft und bei der Gemeindevorstehung unentgeltlich erhältlich. Die Einsendung der Meldungen geniesst in den i» Iteichsrate vertretenen Königreichen und Ländern die Portofreiheit. Die Meldeformulare sind derart eingerichtet, dass sie, zusammengefaltet und adressiert, ohne Verwendung eines besonderen Umschlages der Post übergeben werden können. Mündliche Meldungen werden von der Gemeinde in beide Meldeformulare eingetragen. Meldungen, welche durch eine Mittelsperson erstattet werden, entheben den Meldtpflichtigen nicht von der Verantwortung für die Erfüllung der ihm obliegenden Verpflichtung. Meldepflichtige, welche die vorgeschriebene Meldung nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Punkten unvollständig erstatten, können mit Geldstrafe bis zu 50 K belegt werden. Militärtaxpflichtige, welche sich in ihres Meldungen wissentlich Verschweigungea oder unwahrer Angaben schuldig machen, verfallen — insofern die Handlung nicht den Tatbestand einer nach dem allgemeinen Strafgesetze zu ahndenden strafbaren Handlung begrü ndet — in Geldstrafen bis 500 K, bei Vorhandensein besonders erschwerender Umstände bis 1000 K. Die verhängten Geldstrafen werdet im Falle ihrer Uneinbringlichkeit in Arreststrafen verwandelt. U-berdies steht es im Falle nicht rechtzeitig oder unvollständig erstatteter Meldung der politischen Behörde frei, auf Grund der bekannte» oder von Amts wegen zu «.hebenden Daten die Veranlagung der Milit&r-taxe ohneweiters vorzunehmen. Stadtamt Cilli, am 13. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich r. Jabornegg. Drucksorten liefert )u mäfetflen LreitiN Vereinsbuchdruckerei ..Celeja" Cilli. Zl. 222/1916. Kundmachung. Auf Grund der für das Jahr 1915 geltenden Gemeindegebuhrenvorschreibung sind im ersten Vierteljahr* d. i. in der Zeit vom 1. Jänner dia 31. März 1916 folgende Zahlungen bei der Stadtkasae zu leisten: Ein Viertel der 10°/0 Zinsheller. Ein Viertel der 2°/0 Schulheller. Ein Viertel der 6% Wasser um lagen. Die Hälfte der pauschalierten Wasserziuse. Etwaige Rückstände an Gebühren aus dem Jahre 1915 sind bis Ende Jänner 1916 einzuzahlen, widrigens ohne einer Tor-herigen Verständigung von den der Gemeinde zustehenden gesetzlichen Mitteln Gebrauch gemacht werden müsste. oj -j4. . n-n: ' Der Bürgermeister: htadtamt im Jänner 1916. Dr. Heinrich r« Jabornegg. üßmark. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für HauS und Familie. S««»taT»»etraqe der „Ventscheu 28«4t" i» fitffl. Nr. 2 I .Die »ubmart" erscheint >eben Lonnlaq ale unentqcltUch« Beitage fßt d»e Lese, !wr „Deutschen ffiochf. — Sm^ln ifi .Die ©Abwarf niöit tüuflitb 1916 Ä«da»kcn. Will die Menschheit glücklicher werden, dann muü sie vor allem besser werden. Was heißt besser werden? Fortschritte machen im Niederkämpfen der Lei-denschasten. * Je mehr der Mensch sich über sich erhebt, desto näher kommt er der Gottheit; je mehr er aber sich überhebt, desto mehr entfernt er sich von ihr. * Ie kleiner der Ort. Desto größer die Neugieide dort. * Wie die Meereswellen aus den Strand rollen, so stürmen die Sorgen aus den Menschen ein. ♦ Leben heißt eine Kraftprobe bestehen. » Unsere Luftschifsahrer sind moderne Gladiatoren. Dr. Paul Musil Edler von Mollenbruck. Aus Inspektion Ein Bild aus dem Leben. Die Verkehrsstockungen haben in Rußland so bedrohliche Formen angenommen, daß die O^ffent-lichkeit, die Volksvertretung und die Regierung eifrig bemüht sind, die Not zu beseitigen. Ueberall werden jetzt drüben Inspektionsreisen unternommen, die wohl nicht ausnahmsweise so ausfallen, wie es in der nachstehenden, einer der letzten Nummern der Leitung „Rjetsch' entnommenen Skizze dargestellt wird. Am Tage vor der Inspektion. „Iwanow, rufe mal die beiden Vizebahnvor-fleher, die Telegraphenbeamien, den Kassierer und den Oberbahnmeister." ,.Za Befehl Die genannten Bahnangestellten der Station Pechhanien erscheinen im Arbeitszimmer ihre« EhesS. .ES ist Ihnen, meine Herren bekannt, daß ein Revisor zu uns aus dem Wege ist, u»d zwar kein einfacher Revisor, fondern Seine hohe Exzellenz selbst 1" „Wir Haben's gehört — jawohl!" „Wieviel unauSgeladene Güterwagen habt ihr auf den Geleisen stehen?" „176 " „In vierundzwanzig Stunden sollen alle Güter-wagen bis hinter Teufelshcim umgeleitet werden — dort kommt er nicht hin." „Und die leeren Wagen?" „Sollen auch hin." „WaS soll aber mit den Lokomitiven geschehen?" „Der Ve.kehrSchef hat verfügt, also wird er schon dafür Sorge tragen." „Zu Besehl. Es wird gemacht. Sie können be-ruhigt sein." Der Tag der Inspektion. „Melde dem Vorsteher, wenn er aufwacht, daß auf den Geleisen >m ganzen nur drei Waggons stelzen geblieben sind, ich werde jetzt schlafen gehen — vierundzwanzig Stunden bin ich schon ohne Schlaf.' „Na, das war eine schwere Sache, I ja Jesi-mowitsch — wir werden nicht vergessen, wie wir den Empsang des Herrn Ministers vorbereiteten. Haha . . „Diese Schelme von Maschinisten — wollten nichts annehmen. Sind gekommen und sitzen auf ihren Lokomotiven. Was sitzt ihr denn so da, sag: ich. Und diese Kanaillen sogen: .Wollen Sie uns bitte Kohlen liefern, wir haben keine eigene Kohle mit — und bei dieser vertraulichen Fahrt könnte man auch die Kohle unmöglich auf die Bahnrech-nung setzen." „Wo werden wir in Pechhau'en Kohle haben?' sage ich. „Wie eS Ihnen beliebt." . . . WaS war da > »n zu machen? Gut, daß die Hauplstanon uns aus der Not hals: „Verspre» chen Sie ihnen," so telegraphieren sie, „Geld, die Kohle haben die Hallunken vorrätig liegen." So ein Volk! Sie gehe» st.tS daraus aus, ihre eigenen Nächsten zu beirügen." „Schmll! Schnell I An Tellerheim ist er schon vorükergebraust und ist in 20 Minuten bei uns!" rief laut der herbeieilende Telegraphist. »Ihr sollt den Vorsteher w-cken! Laus nur, du Bärentatze, was stehst du so herum?!" »Du lieber Himmel, er hat sich noch nicht ra-sieren lasse»! Fünf Minuten vor Eintreffen des geiürchiete» Zuges steht der ganze Bahnvorfiand von Pechhaosen aus dem Bahnsteig in militärischer Hallung. Der VerkehrSchef befand sich auf dcm Vorderperron, fi-xierte scharf dtn Stationsvorsteher und machte irgend-welche Z'ichen mit der Hand, da er nicht wagte, den Mund auszuluu. Der Vorstehtr hatte ihn ver-standen und mit freudigem Lächeln zeigte er mit den Fingern „Drei". Das Gesicht des Generals wurde strahlend .... Der Zug hält. An den Uniformen wird zum letztenmal gezupft, der Schnurrbart hochgedreht. (Die Vollbäl te sind wegrasiert, denn der Revisor sieht sie nicht gern, er trügt selbst nur einen Schnurrbart. Freilich sieht der Bart in Wirtlichkeit anders aus als auf den Bildern, borstig, rot, spärlich.) Seine revisorische Majestät steigen aus, werfen einen Blick auf da» Bahngesinde, reichen natürlich niemand die Hand und geruhen nun zu fragen: „Wieviel unousgeladene Güterwagen habt ihr im gegenwärtigen Augenblick?" „Drei, Sure hohe Exzellenz!" „Das verstehe ich, da» ist schön!" „Wir sind stets bemüht, unseren Dienst s> endig zu erfüllen, Eure hohe Exzellenz!" „Ihr braucht euch gar nicht zu bemühen — nur muß eS überhaupt immer so fein, nicht mchr wie drei." „Zu Befehl, Eure hohe Exzellenz!" „Lassen Sie mir da« Frühstück servieren." Der Verkehrschef fliegt wie eine Bombe nach dem Vorderwagen. „Auftragen!" „Sofort Der Revisor geruh», sich zum Essen zu setzen. Unter dem Klang von Messern und Gabeln setzt sich der Zug y r Weilerreise in Bewegung Der OrtSgouverneur steht in der Wagenlür und lächelt. Der Polizeimeister, ein Moldowaner, bewegt kauend fei >en leeren Mund im Takle mil dem Revisor. Nach der Revision. „Lassen Sie nach Teufelsheim mitteilen, daß sie unsere Wagen hierher schicke», sonst haben sie dort, ich kann mir'» schon denken, ein Durcheinan-der wie beim Bau des Turmes von Babel'" „Zu Befehl!" antwortet der Telegraphist dem Stationsvorsteher und fängt am Apparat an zu klappern. AuS Teufelsheim kommt die Antwort: „Für den erwiesenen Dienst erwarte ich je einen Rubel für den Waggon, die Freilassung erfolgt nach dem Empfang." „So? Der Teufel soll ihn holen! So eine Kanaille! Es war doch ein Besehl von oben! Sa-gen Sie ihm, eS gibt nichts." TeufelSheim erhält eine grobe Antwort und klappert seinerseits zurück: »Habe keinen Befehl cr> halten. Bezweifle, daß die oberste Behörde sich auf so eine Kriminalsache einlassen wird. Wiederhole meine Forderung. Bin bereit, persönlich beim Re-visor, aus seiner Rückreise vorstellig zu werden." „Na, da haben wir e»! So ein durchtriebener Kerl! Da« nenne ich Hilse aus der Not! Senden Sie ihm 173 Rubel, jetzt muß ich bluten!" Die schönste Garnison. Denk ich ans alle Städtchen, Wie dünkt mit traut der Ort! Als läge» lausend Glücke, Für mich noch immer dort! Und grauen sich die Sinne Auf blutgem Krieg»gefield, Dann such ich nach!« im Traume Zum Trost dein lichtes Bild. Es raunt gleich holder Sage Wies doch so selig war, Und schöner nie daS Leben, Wie» letzte FriedenSjahr. Ich seh die Häuser stehen Am Platz, den Turm, den Dom! Dich möcht ich wiedersehen. Dich, letzte Garnison! Auf deiner Almen Matten Hat mir das Herz gelacht; In deiner Wälder Gründen Hab ich das Wild gejagt; Im srohen Fest genossen Der Freundfchast schönen Bund, Geküßt u trauter Slunde Der Liebsten süßen Mund. In deinen Mauern reifte Oes StrebenS goldne Saat, Die Ernte Heilger Pflichten Von Kraft und Manneslat. Ich durft dem Rufe folgen. Der mich zum Helden weiht. Mit dir im Geist verbunden » Bleibt meine hehiste Zeit. Wie wohl tut dein Gedenken, Von Freunden mir gesandt, Aus rauhen KriegeiSpfaden, Zin fremden, fernen Land. Du bist mein Hort geblieben. Es sei dir hoher Lohn: Ich werd dich immer lieben, Du schönste Garnison. K. L. Westher. An Jord eines öl^trreichisch ungarischen Unterseebootes. Wir entnehmen einer «childeruna der „L. R. R" von Karl Hans Strobl folgende interessante Stellen: WaS so ein rechter Schirokko alles kann, das merkt mau. wenn man aus einem Tender durch die Bocche di Eattaro säh.t und es fä»»gt an zu regnen. Soll man unter Deck kriechen, wo e» nach Teer, Heringen und Schmieröl riecht? Oder soll man sich zu dem Steuermann in das Häuserl pressen, da« nicht größer ist ale eine dörfliche Bedürfnisanstalt. Ich stehe unter dem strömenden Wassermantel, unter dieser tropischen Regenbrause, stehe am Bug des Tenders und »ersuche etwa« zu sehen. Aber e« ist unmöglich, ich sehe nur stürzende Wasser, die Re« genfäden schlagen mir ins Gesicht. Und auf einmal bin ich da . . . Wo? Irgendwo an einem User, das einen steinigen Rand hat, in den eiserne Ringe eingelassen sind. Und dann wende ich mich «m und sehe unweit de» Tender» noch etwa» im Wasser liege», einen stählernen Wal-fisch, halb untergetaucht, nur der gewölbte Rücken ragt hervor und ein Ausbau daraus, wie ihn die ge-zähmten Elefanten tragen. Mein Herz tut einen heftigen Schlag. Da» Unterseeboot, da» zu sehen ich gekommen bin. AIS einer der ersten, der in diesem Kriege ein Unterseeboot der österreichisch.ungarischen Marine sehen darf. Es ist da» Bo«t, welche» di« „Medusa" torpediert bat. Ein Strickgeländer ist über den Rücken des Walfische» gezogen, vorsichtig geht es über die schlüpsrige Panzerhaut hin und dann durch die viereckige Lücke in» Innere. So machen es die Kaminfeger, wenn sie einsteigen. E» braust ein wenig in meinem Gehirn und da» Denken wird mir etwa» schwer. Da» ist die Atmosphäre de» Untersee-boote», an die man sich erit gewöhnen muß; ein e.gentümlicher Druck aus Ohren, Augen und Lungen; er erinnert mich ein wenig an die Zustände im künst« lich verdünnten Luftraum eine» VentilationSschachie«, der einem großen Bergwerk Lust zuführt. Und da-bei atmen wir noch immer Außenlust! E» ist vielleicht auch nur die Enge de» Raume«, die so drück». Nach dcm Bug zu ist alle» bis aus einen schmalen Steg von unzähligen Apparaten sy vollgeprcßt, daß ein Angstgefühl lebendig wird, Röh-ren. Schrauben, Kolben. Hebel, Hähne, Schläuche. Zisserblätter, SlaSbehälter, da« windet sich und kriecht durcheinander. Um Gotteswillen, wie kann «in Mensch sich >n diesem Wirrsal zurechtfinden. Ader der Linienschiffs-lcutnant steht da, ein wenig gebückt, ivtil der Raum für feine hohe Gestalt zu niedrig ist. greis» dahin und dorthin, packt Hebeln, Kurbeln, Schrauben und spricht von alledem mit solch schlaswandelnder Sicher-hei», mit der ein anderer die v er Wände seiner Stube kaum kennt. Höhensteuer! und Seitensteuer! „Zehen Sie". Er dreht irgendwo. Und irgendwo anders, gelöst durch diesen leichten Griff, irgendwo hinten in der Wirrnis bewegt sich etwas Große». Schweres! Und da» ist der Apparat, der die schlechte Lust aussaugt und da» der Sauerstosfapparat. „Hier v»rne!" Er Öffnet eine verschraubte Klappe im Bug. Aha, der Torpedo, er liegt in seiner Röhre, schlank und dunkel, an seinem Ende der hübsche Schwanz de» Propellers. Wenn er abgeschossen werden soll, wird die Röhre mit Wasser gefüllt. Preßluft treibt ihn hinau», dann beginnt da» gefährliche Eigenleben seine» schlanken, dunklen Leibe». „Und wo schlafen Sie?" Er weist aus den Boden und zwischen das Röhrengewimmcl: „Da! Da!" Wieviele Menschen? Zehn, zwöls Mann vielleicht, in diesem Raum, in dem der Leutnant, ich und »och drei oder »irr un» stehend beinahe schon drängen. .Und können Sie denn wirklich da schlafen?" frage ich, al» ob da» Schlafen im Unterseeboot da» Wichtigste wäre. Er lacht: „Ausgezeichnet schlafen wir — wenn wir Zeit haben!" — Born« ist die Leitung und di« Wthr, achter sind die BewegungSmaschinen. Zweierlei Ma-schinen, Motor für Fahrten über Wasser und kleine Dynamo» für Fahrten unter Wasser. Jetzt haben ' 3 di« Maschinisten da» Wort, und sie sprechen mit Liebhaberzärtlichkeit von ihren Maschinen. D«r Mo-tor spritzt ein bischen Oel au» und macht «in wenig Gestank, und wer zuerst mit ihm zu tun hat, der d«nk>, er überlebt« nicht. Aber wenn man erst ein-mal sein« rrsten zwanzig ErsticlungSansälle hinter sich hat, dann ist» man gewöhnt und merkt keinen Unterschied von der reinsten Alpenluft. „Glaubt in» nit, was ma alle» aushalt", jazt der Äiaschinen»' maat, ein Freiwilliger. Dieser Ton im Unterseeboot, reinste Präge Deitsch, Sakrahaju! Und woher «r sei? - Nv woher, au» Kladno bei Prag I Natierlich ! Mein Gott, 5,'andSmann, böhmisch mährische«. Ser» va» und grieß Dich Ihnen Gott am Unterseeboot. Für eine Weile ist» jetzt au» mit dem Unterseeboot und na freilich alsdann, fegn S', von was redn zwei Pragrr. wei halbete, wenn'» irgendwo zam«-komm.II. alsdann vom Prager Bier, no nicht. Und ich erzähl, daß ich, es i» »och gar nicht lang, beim Schnell bin giessen und hab ich PilSner Bier trun-ken. beste PilSner Bier am Welt. — Ja, beim Schnell, seine Augen werden wehmutsvoll, beim Schnell aus der Kleinseiten, gleich beim Kleinseitner Ring, wo beste Bier am Well i» . . . Und dann erklärt er mir die Maschinen noch einmal so liebevoll, weil er weiß, einer hört zu, der in Prag studiert hat, den Hradschin und die Karlsbrücke und jeden Nepomuk von ganz Prag kennt, und der sein Bier u Primas» getrunken hat und u Senfloku und u Sncllu, beim Schnell. Da ist also der Motor sür Fahrten über Wasser, der pufft und stink» und macht einen MordSspeklakel. Wenn man aber unter Wasser fährt, dann arbeitet die Dynamo ruhig, lautlos, elegant. Man darf sie nur nicht im» mcr verwenden, dcnn ihre Kraft ist begrenzt. Und wenn diese wunderbare Maschine so stille unter Wasser arbeitet, dann kann ma» auch sehr gut auf weite Entfernungen feindliche Schiffe hiren. Und weil der Motor so viel Spektakel macht, so hat da» italienische Unterseeboot .Medusa" da-ran glaudcn müsse». Und das ist so gekommen, Sie lagen irgendwo in Ruhe unter Wasser vor Venedig. Lagen auf dem Meeresbodcn und warteten auf ir» gend ma» Plötzlich hörten sie im Waffer üder sich einen Mordvkrawall. daS war die „Medusa", die da Über ihnen mit ihrem Motor pfauchte. Nun — sie habe» sich bald ausgerichtet und deu Torpedo mitten in den Rumps de» Italiener« lanziert. ES war ganz einfach. Ganz einfach! Natürlich! Wenn man so eine geborene Wasserratte ist au» Kladno in Böhmen, da» doch bekanntlich am Meere liegt — nach Shakespeare. Wo« also sür Nationen hier vertreten seien, fragte ich einen anderen Maschinisten. Fast alle Böl-ker Oesterreichs: Deutsche, Ungarn, Tschechen, Jta-liener. Kroaten . . . Und wie sie sich vertrügen, untereinander und mit ihren Ossizieren? Zusammen-gepfercht in dcm Raum de» Unterseeboote» und aus-einander angewiesen bei Tag und Nacht, im gefähr-lichsten Dienst, den dieser Krieg kennt. Da leuchten seine Augen, al» ob «r jetzt von etwa» ganz Grsßem sprechen dürste. „Wie wir uns 4 vertragen V Wir sink Brüder. Nicht anders. Jeder tut, wa« dem andern Freude macht. Wir haben noch «iemal« einen Zank geSabt. Und unsere Offiziere . . . kiese , . . bicfe . . . wa» soll ich Ihnen fagen was für Menschen daS sind? Prachtvoll . . . solche Menschen." Ein gewaltiges Rasteln und der Kommandant kommt nach achter, ich möchte nun durch da« Peri-stop sehen. «ennS beliebt. Das Periskop ist heraus, gesteckt worden. Ein ganz winziges Okular: der Uferrand ist drinnen, die sich kreuzenden Taue, ein Boot, die Holzbaracken, in denen die Unterseeboots-Mannschaften an Land schlafen können. Mühsam suche ich das Bild zusammen. eS muß nicht so ganz leicht sein, mit dcm Periskop den Feind aufzuspüren und den Weg deS Torpedos zu bestimmen. Der Kommandant am Periskop ist der einzige, der weiß, waS vorgeht, wenn das U-Boot unier Wasser ist. Und auch der nur im engbegrenzten GesichtSteld des Pe» rtstopS. Die anderen aber, die stehen an den Ma-fchinen, oder an einem der unzähligen Hebel, hören nur die Kommandos, und eS ist ganz einerlei, ob sie Fahrt machen oder irgendwo still auf dem Meeres-gründe liegen. Nur wenn der Kommandant von leise« Periskop her sagt: „Torpedo klar!", so wissen sie: der Feind ist da. Für den Abend und die Nacht und überhaupt, so lange ich will und hierbleibe, bin ich Gast deS österreichischen Lloyd aus feinem Schiffe.Ämphiirite". Und daS ist die entzückendste Gastfreundschaft, die ich je genossen habe. DaS Schiff „Amphitnte", das im Frieden in die Linie nach Alexandrien ein-gestellt ist. liegt nun irgendwo und ist so etwas wie ein schwimmendes Hotel. Und eine kleine Weile später sitze ich mit den Offizieren beisammen und wir sprechen von Unter-sceboolen und von der Versenkung des „Ganbaldi". Da kam eine große italienische Flotte vor die Bocche gedampft, schnaubte mächtig au« vielen schwarzen Schloten und wandte sich dann nordwärts, um dcm Hafen von Gravoia ein rechten Schreckeuei»sahit Der Kommandant dcs U Bootes tauchte und ging zw>-schin den vorgelagi'ten Jnieln nach Südwest. ÄlS er nach drei Seemeilen Fahrt das Periskop auSsteckic, sah er das ganze Gesichiefrld durch die Wand eine« großen SchisseS gedeckt. Und diese ^.'and lag gerade vor seinen Lanzierapparaten. Es war nicht viel R>ch ten und M>ss'n nilig, „Toipedo klar" und .Tor pedo los' folgten einander sekundenlang, ei» furch-terlicher Kiach zeigte, daß der Schuß ge'-fsen haue. Da« 11Ü4cot tauchte und alS e« eine halbe Stunde später wieder auftauchte, da fah man nur m.hr Wiockstücke und Gegenstände deS untergegangenen Schilfes treiben. Fern am Hoiizont wchten die Rauch sahnen der entfliehenden italienischen Flotte. — Hin deutsches Porfschulmeistertein. Meine lieben Leute! Die Welt liegt jetzt im Streite. Dem Deutschtum neidet Jeder. Drum gilt eS ein Entweder Und — Oder — auSzuringen, Mit Waffen — andern Dingen. « Meine lieben Leute! Die deutsche Sprach ist heute So reich an schönen Worten, Daß ihr an allen Orten Damit könnt ausgelangen, Ohn' fremdes abzufangen. * Meine lieben Leute! Seid einmal doch gejcheidte. Sprecht deutsch — wie euren Zungen Die Schul' einst lehrte — jetzt den Jungen. Seid unverdorbne Kinder Des Deutschtums — nicht verkappte Sünder. * Meine lieben Leute! Die Welt ist wohl recht weite. Doch 'S Deutsche hört man gerne! Ein Jeder von Euch lerne, Zur Muttersprache nicht« zu nehmen, Dcsf' sich das Deutschtum müßte schämen. * Meine lieben Leute I Ihr Mütter, Töchter, Bräute, Ihr Bäier, Söhne, Kinder, Es ist jür Elich gesünder. Wenn Ihr sprechi Heimatlaute. Sie klingen herzlich — traute. * Meine liebe» Leute l Es hat noch diese Seite: Wenn fremde Brocken mischet Ihr — tn das Deuisch — auftischet. Glaubt nicht, 'S ist fenie. Schenkt stets nur klare Weine. * Mrne lieben Leute! Ihr wollt iiichi, datz zur Beute Der Väier Herd wird — deutsche Sitten. Drum tant »uch nochmal» bitirn: Bleibt siolz vereint — und reißet Die? Uebel ab. — Es beißet U >d dringt wie Gijt in Säfte, Die srische stnd; die Kiäste Wenn angetiä« kelt — erlahmen. Sprecht deutsch — schütz, Deutschtum« Namen I Isis. ÄfS Ktadtverschöttt- V Vt 1 * 1 rungsvrreines dri Spielen, Uletlrn und legalen. Kummet 4 Deutsche Wacht Suie 7 Bestellungen auf werden entgegengenommen im Spezereiwarengeschäst Milan HoCevar8 Witwe in Cilli Hanptplatz Kr. 10. Kundmachung*. Laut Beschluss des Gemeindeausschussea der Stadt Cilli vom 20. März 1914 beginnt das neue Hundeveisteuerungsjahr mit 1. Jänner 1916. Es ist demmch für jeden Ober 4 Monate alten im Stadtgebiete gehaltenen Hund eine jährliche Gebühr von 15 K zu entrichten. Für an Ketten gehaltene Wachhunde und für im Gewerbebetriebe gehaltene Hunde ist eine JabresgebQhr von 10 K zu erlegen. FQr Hunde durchreisender Fremden werden Fremdenmarken mit der Gültigkeit von 3 Monaten gegen Erlag von 4 K ausgegeben. Die Hundemarken werden vom 15. Jänner bis 15. Februar 1916 in der StaJtkasse gegen die betreffende Gebühr und eine Ausfertigungsgebür von weiteren 20 Hellern verabfolgt. Sämtliche im Stadtgebiete gehaltenen Hunde sind bis 15. Februar d. J bei d>r Sicherbeitswache anzumelden und es muss auch die Tötung der Verkauf oder Verlust eines Hundes daselbst bekannt gegeben werden* Jede Uebertretung dieser Vorschriften, sofern sie .nicht eine durch d.tg Strafgesetz zu bestrafende Handlung darstellt, wird im Sinne des § 47 d»< Gemeindestatutes för die Stadt Cilli mit einer Geldstrafe von 2 bis 20 Kronen zugunsten das Gemeindearmenfond i», im Kichteinbringungsfalle mit den entsprechenden Arreststrafen bestraft. Stadtamt Cilli, im Jänner 191o. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. A. IV. 434/15 10 Edikt. Am 17. Jänner 1916 findet um 9 Uhr vormittags in Cilli, Herren-gasse Nr. 3 die öffentliche Versteigerung der verschiedenen beweglichen Sachen, bestehend auch allerlei Krämerwaren, statt. Diese Waren werden einzeln als auch Partienweise abgegeben. Das Meistbot ist sofort bar zu erlegen und das Erstandene wegzuschaffen. K. k. Bezirksgericht Cilli, Abt. IV, am 13. Jänner 1916. Vollkommenste KAYSER der Gegenwart I Ttfivsftr ^"schiff -C-(Scitwingsohiff w- ■ r o. rOcswirt» nihei.d) kayser MM? Kayser Central Bobbin Kunslalickerei sei, ,-üM Singer Nähmaschinen schon von 60 K aufwärts, Grosses Lager bei Äriton Neger KSK Cilli Grossv R«pn«tor-Wrrk^tütte für all« Syt 'txic, fuchnsiuui-cli jfut uml bil ig. Sauitlich« Bestandteile, Nadele. O.], Schiffchen et* . sowie auch sämtliche Fkhrradberitandteile. — K*lenxnhluncen. t öchmerzerfüllt geben wir Runde von dem Ableben unserer mnigftgeltebten !Nutter, bezw. Schwiegermutter und Gattin, Lrau Sie verschied msanft nach lange, schmerzlichen teiden Dienstag den Jänner um 3 Uhr nachts im . 66. Lebensjahre. Schallan bei Teplitz. Böhmen, am \\. )änner 1916. Daniel Walter k. k. Gymnastalsuxplenl Sohn. Tßtlt Walter Hchwiegertochler. nnton Walter Gssmeistrr i. k. Gälte r >3 J \ ortrrfTItrk brnihrt fb S die Url(«er Im l'tld« and Uberkaupt rmr Jdtrn». L»t tick »I« bMt« :Cujierzsti;lenda Einreiliiini bei bkiltaacaa, Ri«»in»tl>™«s, Ulokt. lnSaeaza, 11» I», braat- aad RiicSfinichmrr* o. ■ « cijsict cww. Dr. K1CHTKKS Mer-Linimeiit. Kraals für Anker-Pain-Eipellir. riMßk« k —•«», i m, r—. Za kafeaa la Apotkakea »dar direkt II bnithu vn Dr. RICHTERS Apothaka .Zain Goldeaea L&wea1 Pv«a f PliaatLAlkal^.a. M ^.erzts bfjfiitinrii oll »ortiifflich«» HNftt»»iUl«> Millionen gttraadks fl» »WB frllfstrit, CtrltfiUlnsBi, I!c»*bn1t(n, Holstrb, dtnurt}tn>f* dsll, Itroit »II l'or&tuflunst ««<«, Srfrfltuages. (Sinn not. kgl. Z»»gnls!e t'On «ei,!n> w **** an» iptboif ecibilrgea Uti «tfolji luttillaartarnbr |(li. Iftntctabc Ponton», i'otd *0 un! 40 Hiller. Dote CD Hellrr u haben bet: Ctto Wj :jl * lt.. Ssjotbf't |« Olaita* . ÄauWtjer. Hnoteclc; 3oknnn trauerte; ?. i'tomtl- Hwtb le lokUf, ~ ---- hilf; M K»l«. a>»ttabi»; Haa« Ediaidet-s»i$, Wann ; ötaft Stilette«, So>. cotn-BvattfTi, L>in»..Vaab4bcrzx Brom». f*t|. Upgtbttr. »ocit(ift-eoiobtann ; tfottf SBob!, f-ioftnijg; Rtait» Vcbori, «totlieft, Tiissll i lotste tn oOtn Ipalyekt» 1 *i 54»««»» »»»>>»>«« i, / ITIRNIT-WIRNI LUDWIG HJTSCHf ¥11 Nl VOTHMBUUCK WIf ^BU04Pf fT «yfUGCS UJMLU rr Rudolf Blum & Sotin SÄ Marburg Aufträge nimmt entgegen: Peter Majdiö .Merkur* in Cilli. €«i?e 8 veulsche Wacht < Nummer 4 T)er beste 7)almaiiner Öpollo-Wein ist zu haben in der Dalmatiner 'Weinniederlage J. jVfatkovic Tpauptplatz ffr. 8 QlHl tjauptplaiz Jfr. 8 Verschiedene Möbel und KQcheneinrichtung sind billig zu verkaufen. Herrengasse27, I.Stock. Ein Geschäftsdiener und ein Lehrjunge werden im Manufaktur- und Modegeschäft Josef Weren, aufgenommen. Verkäuferin beider Landessprachen mächtig, arbeitsam und fieissig, findet Aufnahme bei Hans Beranitsch, Gemischtwarenhandlung in Rohitach-Sauerbrunn. Reitpferd 4 Jahre alt, truppenvertraut, geht auch einspännig, zu verkaufen. Auch Reitzeug ist zu hab, n. Anzufragen in der Verwaltg. d. 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Jänner 1916. Die trauernden Hinterbliebenen. &rrbabnt)0 Unlerphosphorigsaurer ttlt Mtl »I» umcnrtrtfnni e«)U|*«rtt. Kalk-Eisen-Sirup Seit 46 Jahren ärztlich erprobt und empfohlener iflruftfirup. Wirti schleimlösend, buftenftillenb. appetitanregend. Befördert Verdauung und Ernährung und ist vorzüglich geeignet für Blut, und Knochcnbildung insbesondere bei schwächlichen Kindern. Preis einer Flasche 2 K 50 L, per Post 40 h mehr für Packung • 5CMUTZ-MARK tO?']" y JÜI.IUS hlhBh3SVJ,IL u f »t K* Aatnnan| mit grnaritt. ^ervavnys Aromatische Essenz. Seit ^8 Jahren eingeführte und er probt» schmerzstillende und muslelstärkende Einreibung Lindert und beseitig« schm.rzbasle Zustände in d^n Gelenten und MuSteln sowie auch nervöse Lchmeren. ferner vorzüglich bewährt als belebendes und stärkend«« Mittel bei groben Anstrengungen. Preis einer Zlasche 2 K, per Post 40 b n mehr für Packung. «"f der III. Internat. pharma,ent. «„«stellnng mit der großen goldenen Medaille prämiiert. Alldnlge Eraeagong und Hauptrer&and: »r. He llauuiin »i (Hertabijs fachfolger) Apotheke „Zur Barmherzigkeit", Wien, ¥11/1, litantrus« 7J—73. Postversard taglich. - Depots bei den Herrn, ttpotbftmii tn Cilli. Deutsch.Landsderg. Feldbach. Gonobi», Graz. Kindberg. Latbach. Liezen. Marburg. Mureck. Petta«. Ra^kersbutg. Rann. Windisch.^eistrch Wmfti'chgra^ WotfSberq. _ Schristleitunq. Berraltung, Druck und Verlag: verein«buchdruckerei „Eeltja" in «illi. — B.rantworilicher Leiter: Suibo Echid!»