Wvchentliches Kundschaftsblatt des Herzogthum Krain. Auf das 1775^ Jahr. Zwey unb zwanzigstes Stuck. Laybach denz«n Bcachmonat. In Wirthschaftssachen. Gebrauch des Torfs. er Torf verdienet die Sorgsalt, und Muhe wohl, welche man sich geben fait, denjelben zu entdecken, zuzubereiten, unv vollkommen zu machen. Denn fcitt Gebrauch lst fthr vielfLltig, und betcLchtlich/ und dee Boden, woraus n gezogen wird, ist in fti-vem natiklichen Zustande fast ohne Abtrag. Man bedienet sich des Tovfs in den HLu- I , fern few fur die Wohnzimmer, und Kuchen. Matt gebraucht ihn zu backen Ves Brods, zum di-stilliren, zu den Salzfabriken, zum Ziegel-und Kalckbrennen, zur Zubereitung des ©t> ses, wie auch in den Brau < und Waschhau-sern. In Zeeland zu den Darren, wo der Krapp gedorret wird, und in verschiedenen Orten Deutschlandes zum einheizen der Stu-benoefen. Mit einem Wort, er kan in den Backschmelz-und Stubenoefen, und ausden Feyerherden statt des Holzes dienen. Nue allein kan ec nicht gebraucht werden. Das Fleisch mit dem Rost zu bratten. Der Rauch iff zu schwarz, und pechartig. Man konnte sich desselben auch nicht pit Fleisch, over FischrLuchern bedienen. Er uberzieht die Obersiache mit einer Art Firnietz/ welcher die Schweitzlocherzugestopfet, so da§ die innere Feuchtigkeit nicht ausdunsten kan. Der Torf ist aber nicht allein fur die LLnder, welche Mangel an Holz haben vor» Heilhaft: er ist auch fur die, welche vielAM T3- der haben, tint) ihr angebautes lang vecmeh-ten mochte. In bee That, tvetm man vec* nnttelst des Tocfes etnett Theil Holzes, welches dec Pracht tLglich nothwendigec macht entbehcen konnte; so muvbe man Ausrottungelt vornehmen, lvelche zugleich das Erdceich aus-dehnen, und die kalten,undlMgesundenDuns ste, welchedie grossen Walder allezeit iibee, das benachbahrte flache Land ausbm'ten, voir dent wicklich angebauten Erdreich entfecnen. Ln diesen neuen Lande, rvelches man erwer-ben wurde,konnten neueWchnplLtzeangelegt, und folglich die Bevolkemng fcefvudett met# den. Es lst emt'efen, datz eiit Moorbmch zwanzigmal mehk Materke zur Fenrung uet* schaffet, als ein gleich grosses Stuck Landes, das mit Holz bepffanzet wtrd. DieBlumisten, undGattner, welcheitt dem Landbau, was das Gesamme, die Zus Mung des Erdreichs, die Dungung, und die Bearbeitung belangt, unsere Lehrmeisteo find, bedienen sich mit einem sehr merklichen Qs* A r svlge S40 folge des Torfs, welche sie an dem Fuffe ih-rer Baume, und Gartenfmchte verbreiten, unddamit ihre Zwiebeln,undWurzelgewachse decken. Sie haben bemerkt, datz dec Mist ihre Pflanzen verandere, verderbe, und aus-arten mache, dast a dieWurmer, und anderes Ungeziefer anziehe, dahingegen dieser Staub fie entfernet, je schwarzer diese Erde iff, desto mehr Wirkung hat sie. Dec Tors, welcher durch die Feuchtigkeit, durch die Hitze, und durch das Gefcieren auft gelostt, und zertrennet worden, dient auch, zur Verwunderung, die Wiesen, die Baum-garten, die Felder, und Reben fruchtbar zu machen. Man gebrauchtihnbloseinzig,odek menget Mist darunter. Er kann also den Mangel des Mists erfttzen, oder die Eigen-schaft, und Menge dieser Dungung vermehren-Man bedienet sichdeffelben inderGegend Ac-berg, und zu Kirchberg im Kantone Bern. Man konnte denselben gleichfalls anderstwo an versihiedenen Orten gebrauchen. Endlich versichert Degnec, daH man tit verschiedenen Landesstcichen Hollands, -Hau-sec von Torf baue, und daH man, wenn ec gut sey, Mauern davon mache, die ganze Iahrhundette dnrch dauren. (Die Fortsetzung kunftig.) (vekonomisthe Nachricht. von Pontivii in Frankrcich aus der Gazette d’Agriculture 1775;. Nro. 33. pag, r6l. Die hauffgen Negen des vergangenen Iahres, uberschwemten, so zn sagen mit Unkrant unser gauzes Getraid, und verhinr derten das Teeschen in Spattjahre- Wir wurden gezlvungen fie anfzuhaufen in unseren Feldbehaltnitzen Aires (cine Art mie unsece Harfen aber auf feste Hausen gebmcht ohne Sprosen) dann von einerScheuer siehet man nicht bey unfeuen PachthSfen (Fermes) (*) §) 3 Pacht« C*) Eme Ferme, find ati rinem einzigen Bauren ver« vachrctt Grundstucke; zu Zetten har citi 2, oder 3. solche Pachter Fermiers cine gan;e Htrrschaft in Destand; dteuttigm Bauern ttschaftigen sich bios S4» Pachthofe ohne Schenec^ wiekann dies seyn? La, es ist cine gervisse Sache; alsv ist die Sach mvglich? Man muste also das Getcaid in dec Fceye anshanfen, und es 'dem tinge# Witte c ansgesetzt lassen, dem Anfall allec Thiere, und dem Vecsuche dec nothleidenden Menschen. Die Dance, nnd Feste emec Stopelgac* be, wenn fie rein ist, verhindect dncch ihcs Feste zusammengebcachte -halmen einen ini'- durchdcinglichen Eingang wiedec Ratzen und Manse. (**) Abec dieses Iahc, wac lautec Unkcaut darnnter gemischt, welches fceye Zwischencaume machte, nnd allenUngeziefec freyen Eingang verffattete. Es machte sick) die Gelegenheit zn Nntzen und schlug seine Wohmingdarimi anf, nnd steckre su ml Un» heil mit dem Weiribau, ober anderer imluftriai Arkeit, oder dienen;u -ewlsse>i Zeiren, diesen Pacbrern/ wc> tbe man auck in cinigen Provin;en Ackersleurc La-boureurs wnnet, dlkse Elnrtchrung ist gcwitz Nle viel Nutze wo fit auch immer herrschen mag. Vs) Welches aber dock gewih nichr wahr ist, sonst mujltn unftre Brerrer auch undurchdringttch styn. 34S fait an, da§ Pachter, toelche sich verspre-chen kvnnten zu SoMetzen Getraid aus einem Gupf (Meuie) zu erhalten; nicht Is bekoms men. Negen auf Negen; schlechte, und ver-lohcne Emde! jene, welche die Ueberschlage auf das genaueste gemacht hatten in den wantons, rvas die Berechnung ausgervorfenhLtte, um mit dem Uebecrest zu handlen, rvt'trden ctn schvnes Meistecstucke gemacht haben, rvenn fte die Tariffe ttnch ihrer Art fuv unsecen Vor-rath gemacht hatten. Also Natzen, und MLuse haben unsere Lebensmittel aufgezehrt; und wenn etne Hungersnoth da ist, so ist fte nicht allein, dee unbest^ndigen Wittecung zu zuschreiben; son-dern unser elendee Ackerbau; und Landbau^ kunst, oderBehLltnitze, find die meisten Ur» sachen an derselben. Anmerkuny des Ueberfetzers. Hier haben wir fur uns einen sichern, und ftischen Beweise, tote schLdlich es sey, tvetm man seine Fckchten lange in der Fceye bewah-2) 4 cett ten will. Wir zrveiseln gar: nicht, dasi den mehresten Hausen unseres Landes dee ©e* branch derHarsen sehr am Herzen liegt: Wie li'eb ift dem Indianer feme Hute von Laube m'cht? Wo er nicht ein Augenblick seiner Leute sicher ist, und dem ungeachtet tauschet er nicht mit dem besten Pallast. Was ist die Ursache? Vorurtheil, und veraltete Gewohnheiten. Wir wunschen sehr, dap jemand uns schrist-lich uberweisen wollte, wie, und auf was Art die Harfeu nutzlich seyn konnen, wir wur> den es mirDank annehmen, wir mogeiiuber-wiesen seyn oder nicht. Von so vielen Ein-wendungen, die wie immer noch gehoret haven; haben wir noch keinegefunden, die uns von der Nichtigkeit abwendig niachen konnte, es ist vielleicht doch nivglich. Anmerkung der ^erausgeber. Bey der letzten Abhandlung wieder die hier Landes geivohnliche Harfen konnte vicb leicht ein Zlveifel entstehen, ob die Krahe wohl den Saame dec Kornfruchte angreiffen, und und dies zwar ausder Ursache: well fie t'tt dec Naturgefchichte voin Hrn. fitter von Sin* neus untec die Fleifchfressende gezehlet wer-den, und weilfchon insgemeinderLandmann zur Zeit dec Aussaat, da fid) diese Gaste auf den neu umgeacketten Feldern in grosser Menge einfinden, der gewissen Meimmg ist, datz diefe Vogel darum nicht abzutreiben find, weil fie nicht den ©aaitte, sondern vielmehr das Ungeziefer hersucfuchen; es hat aber seine Alchtigkeit, dast fie nur gar vielen Scha-den unter den Kornsruchten anrichten, dcttit vb fie gleich unter die Zahl iener Vogel ge» rechnet wecden, welche fich mit Luder nah-ren, fo fagt dvch Linneus nirgends, datz dieses ihre einzige Nahrnng ware; er fuhret drey Gattungen der KrLhen an, und faget: datz fie fich eben soivohl von Fruchten als voirr Luder nahren, viditat frudtibus & cadaveri-bus, besonders jene, welche er eben daruin Corvus Frugilegus, oder die SaatkrLhe nen- net, weil fie agris infefta fp gcossen Schaden D 5 titt an denSaatfeldem anrichtet. Vid.Lin. Syit. Nat. Tom. i. edit. 13. Vindob* pag. if6. EiN gleiches behauptet Mrrller in seinem Natur» System nach dem -Herrn Ritter von Linne 2 Theil, 172 ©Cite Utlb ftrner- Corvus Co-rone die schwarze Krahe, von diesen saget er: die Vogel find kleiner als die Raben, kommen aber der Art nach zimlich uberein, indem sie Aas, Frucht/Wurmer, unddergleichenftessen, daher sie auch vom Ariftoteles, nebst andern dergleichen Vogeln Panphaga, da§ ist alles ftessen, genennet werden. Corvus frugilegus die Saatkrahe; sie thnn der Saat vielen Schaden, da sie mehr vom KorN/ und Bairns fruchten, als vom Aas leben, wiewohl sie duch Wurmer und Insekten suchen. Endlich Corvus Cornix die Nebelkrache lebt von Fn» sekten, Puppen, Schnecken, Froschen, Aas, und atlerley ausgefteten Saamen, als Korn, Erbsen, und dergleichen, welches sie mit deist Schnabel aus der Erde hervorkratzt. So viel um zu zeigen, Vast die Kckhe auch Saame fcessen, i'ndessen find fie doch, mcttn fie ntic von den Kocnfcuchten abgehalten werden, cine Wohlthat dec Natuc, da fie uns von so vielen Ungeziefec rein hasten. Nachricht der ^erausgeber. Dec unbekannte Erssndec des Zuckecs, von dem wic in unsecen Blattecn Nachcicht gegeben haben, wotle sich noch gedulten, es hat die Gesellschaft wegen Abwesenheit des Heccn Kanzlecs noch keinen Zusammentritt gehalten, man wird alsdann alsobald die Antwoct (iuf seine Schceiben einmcken. Dieses wacen wic nuc vorlauffg zu wissen begiecig, ob es eine einheimische Pflanze, die bey uns wild rv^chst, und ohne zu pflegen ausqeht? »dec ob die Anpffanzung decselben nicht oiel-leicht zu viele Bearbeitung, ducch welche die Unkosten zu hoch stiegen, focdece? odec abee vb bey dec Anpflanzung nicht zu viel Ecdceich mirfte vecwendet tvettien, welches wic nach- mals mals dem Anbaue unserer zum tLglichen Le-bensunterhalt nothigen Erdsruchten entziehen mutzten? auf diese Fragstucke verlangten wik eine ganz kurze Auskunft zu erhalten. Durchreisende Ansehnliche Pepsonen. Den 26ten. Titl. Herr Graf von ThurN/ von Layback nach Gratz. Herr v. Mihlbacher, kais. kon. pohlm'schee Kreitzhauptmann , von Laybach nach dolphswerth. Se. Excell. Herr Graf v. Inzaghi,Blschos zu Triest/ von Triest nach Wien. Den 27ten. Herr Baron Egger, vonKlagensurth nach Triest. Herr Graf von Manzo, von Wien nach Ltalien. Den 28ten r Herr von Strallendorf, von Wien nach Triest. Herr von Kreuzbera, von Laybach nach Adelsperg. Ein kaiserl. Kammerkourier, von Venedig nach Wren. Den gotetn Ein geistl. Herr, nach Nndolphswerth. Herr Potgatschnick/ Kommendaverrvalter, von Laybach nach Rudolphswerth. Herr Baron Feld ausFranken, von Venedig nach Wien. Den Ziten Die Frau Barones von Radeuhl'z, vonGorz nach Wien. Herr von Lusi, von Fiume nach Wien. Se. Excell. Herr Graf v. Bathiani, von Venedig nach Wien mit grossen Gefolg. Herr Kaufmann Trenck, von Triest nach Wien. Se. Excell. General Nostitz, von Venedig Lber Karnthen nach Wien. Der Sud Moyse, Haupt - Tabackverpach-ter, von Wien nach Triest. AVERTISSEMENT. Donnerstags als den 8ten Junii wird das ^ormalige Stift LandstMsche - Haus und Gar- , Garten ut Nudolphswerth samt 42500 Qmt* dratklafter Antheil am Schlangenberg mlt vecschiedenen Hausmobitten licitando an den Mel'stbietenden hindanngegeben weeden. Bey NIichael prrmberyer, Buchhcrndler hier sind nebst vielen andern nachfolgendett Buchern zu haben: Bihlia Sacra Utriusque Teftamenti, e linguis Pri' maevis ad Men tern vulgata; Senfo licerali, pet IVIetaphrafim, tiz Commentaries, delucide expli' cato sb Ignat. Weitenauerer, gr. 8vo Aug. 1773» in Vol. VI. 14 fl. - . Latino geimanica cum fig. & Commcntari a Nl» D. Cartier, IV, Tomi Pol. Coftant. 19 fl. • - Vulgatas editionis cum Commentariis Menochi# VIII. Tom. 410 Viena 1755. ao fl. • - Ejuftem in Fol. Venetis , III. Tom. 7 fl. 30 Kk. » . Vulgatae editionis, in Fol. Venet. 6 fl. « - Vulgatae editionis Sixti V. & Clem. VIII. vef' flculis diftimfta, unacum feledtis Annotationibu® Auctore Joann, du Hamel, st partes. 4to IVUj* Venet. 1763. 7 fl. 30 kr. Bey dem verleger dee wochentlichen Bunb'-schaftsblatt allhier ift >u haben: Lhriftliche Einsamkeit, vder Uebcrlegung dec ewigeir LLahrhciten zum Heii dcr Mcni'chen, vorgerragen zu Laybach bcy Sr. Zakob tm Jahr 1769. und >770. von P. Ekvrg Havlvauer, vvo. 17 kr. Mapkt- Maektpreise. Mittwoch ten Ziten May I77f* Weizen b Metzen p Tw. 1126 f 129 f 132 Schorsitzen - p - - k 95 ho2 k no Nocken - - p - r k 86 k 90 k V Hicsch - - P - - k 70 k 78 k 75 Gersten - - P - - k 69 k 73 k 76 Weitzgennschet p * Schwa rzgemischet p » k 78 k 80 k 82 Harden - - p - - k ?Z k 76 k 79 Haber 2.Metzen p s - k 182 k 188 k 190 Verzeichnist der hier in Laybach in, und vor der Stadt verstorbenen. Den 2sten in der Stadt Niemand. Vor der Stadt. Dem Georg Novag, Fuhrmann, seinSohn Bactholvmeus,in Tymau in eigenen Hause N. 1. alt 1. Jahr. Machaus Wacho, Taglvhner, inGradischa in Tschvpischen Hause N. 43, alt 70. Jahr. Den 26ten in der Stadt Niemand. vor der Stadt. Ein verweisetes MLgdlein Maria, hinter vein Schlop- 35» Schlotzberg in Bototschmckischen Hause N. 76. alt 4* Iahr. Den 27ten in der Stadt. Benedikt Hizelberger, Apotheckergesell nLchst derIudengasse in Doft.Weikart,schenHause N. 293. alt 27. Fahr. vor der Stadt. Frat. Michael, Kapuziner, vordem Burg-thor inKapuzinerklvster^. s8. alt 50. §. Lein Johannes Perga, Schifmann, seine Lochter Johanna, tit Krakau in eigenen -hause N. 44. alt 8- Tag. Den 28ten in der Stadt Nl'emand. vor der Stadt. Sent Joseph Debelack, burgerl. Bl'ndermei-fter, seine Frau Elisabeths, hintern KaM zinern in eigenen Hause N. 55. alt zs.Iahe. Simon Perl, burgerl. Wirth n^chst denKla-risserinen in eigenen Hause N. 15. alt 67. Den 2yten in der Stadt. Johanna Urbantschitschin, in der SpitalgaO in Zebulischen -hause N. 264. alt 4o.Jabk- vor der Stadt. Niemand. Den 3oten in der Stadt. Dem Mathias Gereb, burgerl. Schneidermei-ster, seine Tochter Aloysia, in der Kvtzen-gasse in eigenen Hause N. 48. alt 1 s ^ahk-