„Mhti». »«hlßaid. »«»>»1 str M." Rr. Mittwoch St. Oktober I8V8. VII. Jahrgang Die .«ordu'ger Z-iww « nscheint jkden Eonalag, MiXwo» »iid Kreil««. Pikis- — fi1r Marwrg: gaiijISHng « fl., »«Ibjöhrig S si., vitMiShri» 1 si. 5V ki s», Sufielluiil Mb Hanß monatlich Iv kr. Mlt Postversendung: finnzjlihrig 8fl., halbjährig 4 st., vikrteljähng 2 fl. Die rin Mal gespaltene Varmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung __mlt 10. be» zweimaliger mit 10, bei dreimaliger m,t 20 kr. berechnet, wozu filr jedesmalige Einschaltung 80 kr. Jnseraten Stempelgebühr kommen. Ztti ^ji'siliichti' ite-, Ta,;e8. Die Renicruttj^ hlU dcm Abgeorditttculiause die Verordnung, auf welchrr die l: der Prag verhängten Maßregeln beruhen, nnd diese selbst zur vekfassunj^sinüßigen Genellmigun.^ vorgelegt — mit einem Berichte zur Bcj^ri'lndllng Wir zweifeln nicht, daß die Genehmigung erltieilt ivird; wie hosfeu aber, daß sich einige Männer finden, welche den Bedenken Ausdruck leihen, ^i.' ein derartiges Borgehen nothwendiger-weise hervorrufen muß. Der Rcj^i^rungSbericht selbst tveist der schtvacheu Seiten so manche auf. weiche die Nothweudigkeit des verhängten AuS» nahmSzustandeS nicht darthun Wenn in dem Berichte aus die masskn-hasten Pteßprozesse in Prag hingewiesen wird, so entsteht denn erst noch die Frage, wa« damit bewiesen werden soll? die außerordentliche, eng-hcrzij,? Anff.iljung der Pießfreil^kit. oder die ausreichende Mbuch gemeinsames Maß' und Münztvesen u. dgl. dieier l^iuhtit Deutschlands Ausdruck gcben. Außerdem soll eine möj^lichst inni.'.e Allianz mit O'stkri^eich an-gestrebt «verdtn. daS heißt t eS soll die unniitürliche Absperrung fallen, welche Preußen im Jahre lS66 gegen Millionen von Deutschen gezogen hat. Doch will diese Mittelpartei fluger Weise von einem Eintreten SüddeutschlandS in den norddeutschen Bund und von der Bildung eines zentralifirenden Einheitsstaates nichts tviffen und dadurch unterscheidet sich das ProgrtiMM ganz besonders von jenem der Nuionol Liberalen, in wrlchen die ehcmalis.e baier»sche Fortschuttsp.irtei ausgegangen ist. Für die inneren Verhältnisse BaiernS werden die freislnnigstkn Reformen verlangt, jedoch sind auch in dieses Programm nur mittelbare Landtags' lvahlrn aufgenommeu. Nach Berichten aus Rom hat die Kurie noch an keitie weltliche Macht die Einladung zur Theilnahme an der allgemeinen Kirchenver« sammlung ergehen l.issen. Der heil. Vater l)abe nur bei der Berab' schiedung deS bisherigen sranzösischen Botschafters in Rom. Grafen Sartiges. diesem die Bersichkrnug gegeben, daß er mit Vergilügen sehen würde, tvenn Frankreich tinen Gesandten zu demselben schickte, sowie daß drescr mit derjenigen Rücksicht empfangen würde, tvelche dem Vertreter der ältesten Tochter der Kirche zukäme. Der „Sitcl." erinnert daran, daß nun bereits alle katholischen Staaten aus den SyllabuS, diese Kriegserklärung gegen die neue Zeit, geanlipoitet l?abcn; Ztaliei, mit dem allgemeinen Schrei nach Rom, Oestcrrtich nüt dem Angriffe aus daS Konkordat, nun auch Spanien mit srinen Revolutions Dktrelen und der Bertreibung der Jesuiten. Nur Ein St.iat bleibt noch im Rückstände. Frankreich, das Frankreich von 1789. „Zm Augenblick, wo Oesterreich sich fragt, lvarum eS so lange die Dummheit begangni. vor der zeitlichen Gewalt Schildivache zu stehen, stellen wir eine» N'U'n Chassepot-Posten vor dem Vatikan auf; die Italiener ükerseveil d,n Voltaire und unsere Kinder sollen an Herrn DupaN' loups Alugschristki» listn l.rntn; während man in Spanien die JeMen verja^U. schickt tnan sie uns maffenweise über den Hals; in Madrid stimmt das Volk die Marseillaise an — und unsere Regierung singt die Litailtien von Mentana! Aber es schadet nichts; tvenn die anderen Kation n die Ehre gehabt haben, vor unS auf den SyllabuS zu ant-ivorte«. so tvird Fiankreich die Nachschrift auf sich nehmen." Wir geft httt. nicht ohne Spannung dieser Nachschrift Frankreichs entgegenzusehen. Olozaga hat am 18. d. M. eine Rede zu Gunsten der konstitu-tionelteo Monarchie gehalten; Serrano utid Topete stimmten ihm unter Betonung ihrer pcrjönlichen Meinung bei. Die Demokraten Martos und Asquerino erklärten, sie lverden eine durch allgemeiite Abstimmung beschlossene Monarchie annehmen. Olozaga. Serrano und Topete de-theuerlen hierauf, sie würden ihrerseits die Republik anerkennen, wenn diese aus der allgemeinen Abstimmung hervorginge. Zlatinka itarakanoff. vmi s. I Än einer der besuchtesten Bettole (Trinthaus) in der Weltstadt Rom fting's an einem Sonntagabend des MaimonatS im Jahre 1771 außer-ordentlich lcbhast zu. Eine Menj^e Volk» der untersten Klasse» umstand die Bkttole lärmend nnd ein Bild de? ungenirtesten Durcheinander gebend. »velchtS dtN Augen eines nicht an solchen Anblick geivöhnten Fremden eben so auffallend lächerlich, als auffallend ekUhait erscheinen mußte. AuS der Bettole reichte d^r Wlith. der dickbäuct)ige Gasparini. mit Wein ge« füllte Tlinkstsfäbe heraus und dos um seine Bude sich schaareude Volk 'vergnügte sich auf alleiln Weise ganz nach Lust und Belieben aus eigene Faust Dicsrm Treiben, salzen mehrere Fremde zu. die. wie eS schien, von dem tvunderbar schönen Abend s.elockt. eine Promenade längst dem Tiber-flusse «^einacht heitren und sich nun aus dem Rückirege in die Stadt be-findend, diese »^iolkslust. die sich ilmeu hier so oi)ne allen BeisaK von Verscinernng der Sitten zur Schau bot. als die heitere Beigabe eines hübschen Nationalbildes betrachteten. Der südliche Himmel breitete sich so vollkottimen über d.r alten hei-ligen Weltstadt aus. die Abendsonne sendete ihre leuchtendln Strahlen gltich frtUNdlichenLicbeSt.rüßen über die ganze Utngegend und hüllte diese in einen allmälig matter werdenden Goldglanzder Mond, überglüljt von dem flammenden Abendlichte, schwanim bercits tn stiller Majestät im Osten lirrans und sein lveißes AntliK. das er tinmer der Mutter Erde zugekehrt hat. schien zu erluarmen in dtN lauen Lüsten, welche so »vohl-thuend sich an die Menschenherzcn legten, sie erweiternd zu Freude und Lebensgenuß. ..Findet Ihr den Kerl heraus ?" fragte einer der Fremden den neben jhm Stehenden, dessen Augen spionsartig die Gruppeu der Morra- und Kegelspieler. der Tänzer und der in ungenirtcster Ruhe lagernden Paare überflogen hatte. „Jetzt Hab' ich ihn." war die Antwort des Gefragten;... „dort der in der rothen Jacke ist es, wrlcher seinen Kopf in den Slhooß der brau« nen Dirne ... ich glaube nicht, daß die kleine Wetterhexe seine Krau ist . . . gelegt hat. Ja. ja. Herr Graf. daS ist Pietro Sandrini . . . ah. jetzt, da er den Kopf gehoben, hat er mich eikannt. die Kleine hat ihn gewiß aufmetksam auf mich gemacht, sie redet mit ihm . . . nun kommt er auf unS zu. Ein stattlicher Kerl, nicht war. Herr Graf?" Diefe fragende Bemerkung erhielt von Seite deS Grasen keine Beant-wortung. denn seine Blicke richteten sich fest aus Pietro Sandrini. der zwischen den Tanzenden hittdurch hinschritt; er trat jetzt aus die Fremden zu. reichte dem. den er kannte, mit einer Vertraulichkeit die Hand, als gäbe eS zwischen thnen keinen SlandeSunterschied und sagte: „Besten Abend. Signor, und Euenm Kameradeu auch eine« solchen. Habt wt»hl ein Bad draußen in der Tiber genommen? nun. daS ist sehr recht. Ah. heiliger Leib Christi, heute war eS zu Mittag w heiß, daß ich schier glaubte, ein lebendiger Braten zu tverdetl. alS ich von meiner Tour auS dem Landhause drs schr ehrivürdigen Herrn Bona ziirnckkehrte. Ich »verde noch ein Stündchen warten muffen, ehe ich denen" — er deutete dabei naclj links auf die schreienden Gruppen der Morraspicler — „eine Hand voll Finger zu rathen gebe. Äch bin in dein Spiele sehr glückltch. da kommt Alles auf sicheren Blick an. Wer nicht drei von vier Fingern unterscheiden kann, verliert allemal. In Euerem Lande, wo. wie man bei uns erzählt, es gar nichts SeltencS ist. daß die Kinder im Mutterleibe elsrieren jollen. . Der Bekanllte Pietro's lachte hcll aus und seine Begleiter folgten seinem Beispiele. „Nun. es mag etwas zu Viel behauptet sein, daß die Kinder im Mntterlelbe zuweilen erfrieren." fuhr Pietro. ohne sich durch daS Gelächter stören zu lassen, fort; „wenigstens seht Ihr. Signor. und Euere Herren Kameraden da gar nicht jo auS. als »väre dergleichen Luch paffirt. ehe Ihr das Vergnügen gehabt habt, geboren zu lverden." „Nein, tvahrhaftig nicht, guter Pietro." sagte sein Bekannter lachend... In den Bcrtiniftten Staaten von Nordamerika findet in der erste Hälfte kommenden MonatS die Präsldenten'vah! statt. In Bezug auf diestlbc ist drr AuSfntl tcr Wahlen für die Gcse^-gtbungcn der Emztlftüaten von ausschlaggcbendrr BedcutuNii. da auS dttscr die Wahlmänner für dic Präsidentenwt^hl hervolgthcn. Nachdem nun djt Wahlen in dcn Staatrn Maine. Ntlmont, Ohio. Zndiani«' Utid Pennsyl-vtmien durchaus republikanislh auSjiesaUcn, kann man wohl als sichsr au-NkhmkN. daß der künstigt Präsidcut ter Bercinissien Staaten Ulyfseü . Grant heißen wird. Aur Behandlung der Borlage« im Herrenhause. Marliurg. 20. Oktober. Wir haben im Aufsatze übe» daS Herrenhaus und die Schwurgerichte davon gesprochen, wie eS der Glseßliebniig frommtN würde, wenn da» Herrenhaus auf längere Zeit j^ar nicht vertagt, nicht iisschlossen lvcrden könnte, ohne die Vorlagen fammt und sonders erledij^t zu haben und wenn ferner eine Vorlage als stillschwcigknd anj^knommen betrachtet würde, falls man dirfelbe binnen einer gewissen Zeit nicht in Bkralhung gezogen und abgelehnt. Die erste Bestimtnung würde die „Herren" doch nöthigen. il)rcr Psiicht als Gesehgeber mehr zu itedcnkrn — nürde sie nöchigen. öfter Sitzungen zu haitcn und zu besuchen, in den Auöjchüssen zu arbeiten nicht allein rasch, ausdauernd, sondern auch kurz und bündig zu verhan-deln. kurz und bündig ihre Berichte zu fasj'N und die Gesetze so klar, einfach, leichtvnständlich zu entwerfen. alS müßten dieselben nach Römerart in Erz gegraben werden. Unsere ..Herren" grnießrn vtls.issungSgemäß das Borrecht. erbliche oder lebenslängliche Gesetzgei)er zu sein — würde ftch'S nicht ziemen, diesen Beruf so eifrig zu erfüllen, als Männerkeast nur überhaupt gestattet? Ein Oberhaus soll nach der Lehre von d^r monarchisch-vcrfasfungS. mäßigen Gesetzgebung auch deßhalb geschaffen sein, um dcr ruhigen Weis' heit nicht eutt)cl)rcn zn müssen, um die Beschlüsse deS Unterhauses reiflich zu prüfen. DaS OberhauS ist die erhaltende Mach! im StaatSleben. während dl^S Unterhaus daS treibende. vornärtS drängende Volk darstellt. Ob daS österruchische Abgeordnetenhaus in der Wirklichkeit diesem Be« griff entspricht, wollen »uir heute nicht uMerjuchen; kein Zweifel ist »iber. daß das Herrenhaus den Hemmschuh bildcn soll, wenn daS Abgeordneten' hauS gegen nlle Berechnung den Sta.>tSivl>gen zu schnell ziehen würde. Schriebe die Verfassung nun voi^. daß im Herrenhause die Verhand-lung über eine Borlage der Regierung binnen acht oder vierzehn Tagen beginnen und ohne Unterbrechung zu Ende geführt «Verden muß —schriebe die Verfassung dieS vor. so würden die „Hrrren" diele Zeit nicht uube-nützt verstreichen lassen, lvenn Üe eine Börluge ablehnen wollten. Durch die Nichtberathung während der offenen Frist ,rktär.n die Gesetzgeber stillschweigend, aber in der unzweidenligsten Weist, daß sie mit derBorlaite »inVerNanden sind. Wer rel'en kann und rcveu soll und dennoch schweigt, wtrd als zustimmend betrachtet — nach uralt« n» Rechte, das auch «n der österreichischen Berfnssung anerkannt werden sollte. In Nordamerika gilt dieses Recht für das Beehaltniß zwischen dem Prä« sidenten und dem Äol'greß. Die Verfassung der Bereinigten Ltaalen Verleiht dem Präsidenten dlS Bundes die Befugnisl, einen, Beschluß des KongrlsseS zu ptüse» und mit Bemerkungen vc,sehen an jenes HauS zurückzusenden, von welchem der GesetzeSvorjchlag. ausgegangen. Erklärt „man hat Euch da eine Fabel anfgebunden. die so großortig ist. daß sie allern lausen kann. Bei unS in Rußland ist's im Sommbm in'S Wort. „Da seht Euch einmal diesen Herrn hier an. dem eS so geht, wie ich Euch sagte. Zwei Wochen sind eS nun gerade, daß er einen Ausflug nach Tivoli machte und. da kr mit seinen» Pferde vom Haupt. Wege abgekommen war. aus Ntbenivetlen sich allein zurück nach der Stadt zu siuden glaubte. Auf den holperichtn» Wegen drS RciteilS satt, war er abgestiegen und führte fein Thier hinter sich her am Zügel. Da der Abend näiier rückle. wuidc ihm doch bange, daß er den Weg nicht zurückfinden möchte und er deschlov. bei dem näl^lten Landhause nach eiaem Führer zu sragen. Nun, die Mühe wurde ihm erjpart. denn plötzlich sah er ein weißeS Gewand durch das Gesträuch leuchten. Da er Furcht hatte, daß die Person, die da« Geivand irug. jo tirs ins Dickicht ver-schwinden möchte, wo er >nit seinem Pferde il»r nicht melir nachfolgen könne, so rief er laut ihr zu, und hatte die Freude zu bemelten, d.,ß sie sich nach ihm wendete. Cin Mädchrn war es. eine bildschöne reizende Signvla mit eiuer Matrone warl'ten. bis er herankam; (cher lvie nun das Schicksal einmal recht griesgiämilch zwis^i)tn jedes Glück sälirt. so lruch hier. Der Ruf eiurr Männerstimme aus der Cntferilung ertönte fast gleichzeitig und die Schöne flüchtete nelist er Matrone scheu in das Gebüsch zurück. Wüthend über den Zufall, der ihm daS Glück eiitzogen. sich der Präsident binnen zehn Tagen nicht, so wird angenommen, er Halle keine Einwendungen zu machen und der Borschlag tritt in Gesetzes, kraft gerade so. atS wäre er vom Präsidenten unterzeichnet »vorden. DaS Herrenhaus in Oesterreich wird freilich die neueste Forderung der BolkSpartei niemals zugestehen und aueh vom Hau^e der Abgeordneten ist bei der fälschlich sogenannten Zweckmäßigkeitspolitik desselben ein Auf-schivung im Sinne unserer Partei nicht zu erwarten. Wir reden von unserem Begehren auch nur. um zu sagen, was Recht ist. was nützlich, tvus nothwendig ist — wir reden davon nur. um zu betveisen. wie ferne wir noch sind von der Berwirrlichung dieses Rechtes. Wir stellen auch in Betreff der formellen Gesetzgebung unsere Sache aus ein Unterhaus, durch allgemeine, unmittelbare Bolkswahl beschickt — aus ein Oberhans, in welches die Landtage ihre Vertreter auf kurze Dauer senden. Bernlischte Rachrichten. (S ch tv e ft e r Patrocinio), die übel berüchtigte Vertraute und Rathgeberin der frommen Zsabetla! ist durch Urtheil der Madrider Ge-richte vom 25. November 1836 wegen frommen Betruges bestrast trwrden. Die Wunden des Erlösers ivurden damals bei ihr sichtbar und sie ivar auf dem besten Wege, für eine Heilige gehalten zu werden, als die Behörden in Folge zu skandalöser Vorgänge einzuschreiten gezwungen waren. Die fromme Nonne behiMptete anfangs zwar standhaft, d.,ß chr die Wunden auf übernatürliche Weise zugefügt und daß dieselben unheilbar wären; als man sie aber b?t gehöriger Aufsicht ärztlicher Behandlung unterwarf und sich natürlich d.iS Gegentheil hrrausstellte. gestand sie endlich, daß Pnter Alkaraz sie zn der Kemödie verleitet habe. (Zur Gerechtigkeit in der Geschichte) Zsabella von Bourbon weilt noch in Pau. unschlüssig, ob sie sich in den Schoß der geliebttn Mutter nach St. Adresse flüchten oder die Korvette der „unbe-fl ckten Empfän.jlliß" besteigen soll, welche ihr der Papst zur Fahrt nach Evilavecchla zur Peifügttng stellen läßt. Einstweilen bedrohen einige Unaunehmlichkellen illren Herrn Marsori. Derselbe hatte seinerzeit den f'iUlzöiisch.n Aktien ^.'^n^ililuru einer spanischen Eisenbahn als Bertvaltungs-oder Uet?erwachnngortith gegründeten Anlaß zu Beschwerden und Rück' foldcrungen gegebei«, für welche e,^ gegen den allmächtigen Günstling der Königin IN Spanien keit>e Gerechtigkeit gab. Seitdem er aber auf französisiiea il^oden ftch besindct, ist die Lache bei dem Gerichtshofe von Bordeauz anhängig gemacht worden und man spricht von Beschlagnahmt der Gelder ulid der Werthschafteu. als deren lvirtlcher oder scheinbarer Elgenlhüm.r .'i>.rr Marsori gilt. Wenn. w»e eS ileißt. die Königin selbst den größten Theit der in Sicherheit gebiachten Summen durch Herrn Marfori anlege» und in dessen Namen verwalten lieh, so wäre es doch ein nahe,» drolliges Unglück, die au» Spanien ge—retteten Millionen zu tlnem solchen Akt finanzieller Sühue vcrivendet zu sehen. Eine Krone verlieren ist hart, da» Geld verlieren noch härter. (A n dao spanische a l k.) Französische Arbeiter haben an das jpanis^e Äolk eine Adresie gerichtet, in ivelcher eS heißt: „Keine Staatsarm.e rnlhr. keine Soldaten und Priester! Erinnert euch, Bürger, daß das Mtlitäriscke Elemeitt zu allen Zeiten eine Gefahr für republita« nisclie Elnrichtungeu geivesen, ist und sun wrrd l Erinnert euch, daß die Bonaparte aus ihren 18. Brumaire sinnen und daß die l)re Anstrengungen, in der Welt Finsterniß zu verbrriten und überall Berwirruug zu slisten. oamit die Jesuiteu Guropa vom Borgebirge ginisterre biS zum Eismeer regieren können. In China warrn sie Mandarinen, in Frankreich Akademiker. Höflinge und Beichtväter, in Spanien und Portugal Granden deS Reiches und in Paraguay Könige. Wknn mein Gropoheim Joseph I. nicht aus den Thron gestiegen wär». so hatten wir ,n Deutschland vieleicht MalaglidaS. Avieros und rintn Versuch deS Aönigsmordcs gesehen. Gr kannte ste aber von Grund aus. Als der Sanh^drin dcS Ordens eineS Tages die Aufrichtigkeit seines Beichtvaters beargwöhnte uns vermuthete. daß dieser Mann dem Kaiser mehr als dem 5)atltan ergebcn sei. wurde er nach Rom brschieden. Er sah daS schreckliche Schicksal voraus, welches ihn dort erwartete und bat den Kaiser, diese Reise zu verhindern; aber alle Anstrengungen des Monarchen waren vergeblich, und der Runtlus selbst b»stand auf der Abreise des Beichtvaters. Bon diesem DlSpottSmuS grrr,zt. erklärte Joseph I . wenn der ehrwiildige Bater gezwungen werde, sich n^ch Rom zu begeben, so werde er nicht allein gehen sondern alle Jesuiten der öslerretchischen Staaten sollten ihn de,hielten, um nie wieder an irgend einem Orte der Monarchie zu erscheinen. Diese unerwarttle und für jene Zeit beinahe verw.gknc Antwort be» stimmte die Jesuiten, il^re Beute saltren zu lassen. So war der Geist der alten Zeiten. Choiseul. und. ich sche wohl, daß da eine Aenderung eintreten muß Leben Sie ivohl. möge der Himmel Eic noch lange Frankreich, mir und Ihren zahlreichen Freunden crhalltN. Januar 1770. Joseph. An den Grasen Aranda. Ritter dls goldenen BließeS. Granden von Spanien. Geheimrath. vorsthenden Minister b ider Kastilien nnd Gesandten beim franzöfischen Hofe. Mein Herr! Klemens XIV. hat sich einen unsterblichen Ruhm ettvorben, als er die Welt von den Jesuiten befreite, diesen Meuchtl« Mördern des Christenthums, deren.Name bloS noch in der Geschichte der Glaubensstreitigkeiten und deS Jansenismus Erivühnung finden wird. „Das ist er! Ihr kennt sie? redet! redet! ich bitte Euch. Jl>r macht mich glücklich l" lief der Graf und aus der Tafche eine Hand voll Paoli ziehend, drückte er diese in die Pietro'S. Der so reich Beschenkte entfaltete sein branneS scharf martirteS Gesicht, aus dem ein einziger Blick herab aus die »hm in d«e Hand gedrückte« Münzen siel, die er mit ungeheurer Schnetligkeit in die anscheinend boden-los tiefe Tasche seiner Beinkleider hinabgleiten ließ, nahm den Ausdruck der größten Heiteikeit an nnd sagte zu jenem Herr«, mit dem er zuerst gesprochen und den er wie einen alten Bekannten behandelte: ..Run glaube ich's. daß man auch in Euerem Rußland recht toll verliebt sein kann — Euer Kamerad ist ja d.r Beweis dafür. Heiliger Leib Christi, so schnell geht'S bei uns in Italien nicht.... Run. nun. gnädiger Herr. Ihr habt mir da eine Mandel Paolos in die Tasche fallen laffen. unli das gibt Ench ein Recht, von mir Alles zu erfahren, was ich fellier nur wiiß. mag's wenig sein. ES ist ein großes Glück für Euch, gerade an mich gekommen zu sein, denn kein Anderer könnte Euch besser berichten, als ich. der manche Woche drei», auch viermal hinaus muß in das Land« Haus des sehr ehrwürdigen Herrn Notar Bona, lvo eben die junge Dame mit der AlttN wohnt, die Beide Ihr gesehen tiabt. Aber ich muß dazu weit ausholen. He, GaSparini! alter Wemschlauch! bring' mir einen Topf Wein her... o. daS EselSthier l)at entlveder keine Ohren, oder gar durch-gängige, wo der SchaU hinaus geht, ohne daß der Kerl im Kopfe etwas davon verspürt. Mit Eurer Erlaubniß. Heri,' ein Tops Wein wird mir zuträglich sein, bin gleich wieder bei Euch." Mit derselben Ungenirtheit. die Pirlro schon vorhin bewiesen und welche eine Eigenthümlichkeit seines Charakters zu sein schien, verließ er. nach der Weinbude GaSparini'S eilend, den Fremden. ..Ich versichttt Dich. Gregoroivitsch. daß ich der Kaiserin Majestät Dein Talent zum Ausspüren nach besten Kräften anrühmcn werde; denn wenn wir hier zum Ziele kommen, so hast Dn allein den Grund dazu gelegt und ich glaube Dir im Namen unserer allergnädigsten Carin im Borans die beste GonvernementSstelle im Reiche versprechen zu können." sagte der Graf in ruffifcher Sprache und fügte dann noch hinzu: „Unsere erhabene Monarchin weiß dankbar zu sein." Ehe man fie in Deutschland kannte, war die Religion für die Völker eine Quelle der Glückseligkeit, aber diese Menschen haben sie gefälscht und aus ihr ein häßliches Götzenbild, ein Werkzeug ihrcS Ehrgeizes, einen Deckmantel für ihre schändlichen Pläne gemacht. Ein Orden, dei^ im Süden anS der fanatifchen Phantasie eines spanischen MöncheS entsprang; ein Ordcn. der nach einer allgemeinen Herrschast Über den menschlichen Geist strebt und der um zu diesem Ziele zu gelangen, alles dem untrüglichen Senat im Lateran zu unteriverfen sucht, ist für die Urenkel Teut's ein verhängnißvolles Geschenk gewesen. Das hauptsächliche und einzige Ziel, ivelches die Jesuiten verfolgen, bestlht darin, ihren Ruhm und ihre Macht auszubreiten und die Welt in tiefe Finsterniß zu hüllen. Die Unduldsamkeit der Jesuiten hat die Leiden eineS dreißigjährigen Krieges über Deutschland verliängt; ihre Grundsätze haben einen Heinrich von Frankreich um Thron und Leben gebracht; der grausame Widerruf deS Edikts von Nantes hat ihr Werk gkkrönt. Ihr Einfluß .... ist nur zu bekannt. Ferdinand II. und Leopold hörten bis zu ihrem Tode nicht auf, sie zu beschützen. Die Erziehung der Jugend, die Literatur, die Bertbeilung von Be» loiinungen. die Ernennung zn den höchsten Stellen, das Ohr der Könige, das Herz der Königin, mit Einem Worte; Alles wurde ihrer listigen Leitung überliefert. Man weiß nur zu genau, welchen Gebrauch sie davon machten, welche Pläne sie auszuführen verstanden, welche Ketten sie für die Völker schmiedeten. Es ist mir nicht unbekannt, daß nächst KlemniS dem Großen die Minister der Zivrige des Hauses Bourbon und der Marquis v. Pombal den größten Antheil an der Vernichtung deS Ordens gehabt haben. Die Nochwelt wird ihre Anstrengungen zu schätzen wissen nnd ihr Andenken in Ehren halten. Wenn ich hassen könnte, so würde ich eine Menschenklasse verab-schenen. ivelche Fenelon Versolg», die Bulle In ooona Domini hervorrief und Rom verächtlich machte. Vellen Sie wohl. Wirn. Juli 1773. Jofeph." Mttrbilrger Berichte. (Mord aus Eifersucht.) Im WirthShaufe deS Johann Puckl zii S l^lkiuitz bcs.uidtn sich am 18. d. M. unter den Gästen auch der Taglöhuer Mathias Sorko, Abschieder auS Tschretten und der Schuster Johann R.. Reservemann aus Schleinitz mit seiner Geliebten. Sorko und R. haßten sich seit Jahren schon ivegen dieses Mädchens und geriethen aus diesem Grunde am Sonntag in heftigen Streit, der endlich durch die Vermittlung drS WiithShauSpächterS Stametz geschlichtet ivard. nach-dem R seinem Gigner einen Krng an den Kopf geworfen. R. begab sich in seine Wohnung, holte sich eine Pistole und seinen Stock, der mit einem Bleiknopfe verseifen war. Sorko. der noch immer nicht zur Ruhe gekommen, wurde vom Pächter vor daS HauS gebracht und als die Bor-derthüre desselben geschlossen ward, entfernte sich auch R. aus dem Gastzimmer. sprang über den Hofzaun, überfiel feinen Gegner, der auf der Straße vor dem WirthShaufe stand, und erschlug denselben mit dem Stocke, ja! er versetzt: ihm noch einige Hiebe, als derselbe schon nnbeweg« lich auf der Erde lag. Hierauf kehrte der Mörder in das Gasthaus zu. rück, wo feine Geliebte noch weilte, und flüchtete mit ihr in s Gebirge. Gregorowitsch verbeugte sich tief und antwortete; „Der Himmel erhalte sie und den ersten Mann Rußlands, den viel berühmten Alexis Orloff. meinen gnädigen Herrn und Gebieter, dem ich lebenslang alle meine Kräfte widmen will." „Gut. gut. Gregorowitsch. mache nie einen andern Gedanken zu dem Deinen als diesen, und Du ivirst Dich jederzeit »vohl dabei befinden. Mein G'dächtniß ist lang genug, um die nicht zu vergessen, welche sich mir als Meine Anhänger beweisen." Graf AleziS Orloff sprach daS mit einer so gnädigen Herablasiung. wie nur ein Mann solche äußern kann, der sich im vollen Blwußtsein der Macht wiegt. Seine äußere Erscheinung kam itml dabei anßerordent-lich zu statten. Seine große kräftige Geftalt besaß den AuSdruck der Hoheit, die sich ungekünstelt in jeder seiner Bewegungen aussprach. Edel, wie seine schlanke Figur, wies stch sein Gesicht, es tvar eins jener schönen Männergesichter, welche das Gepräge des MutheS. der Lebenslust und der Herzensgute zugleich in sich vereinen und durch diese glückliche Har-monie männlicher Tugenden auf weibliche Seelen einen unwiderstehlichen Einfluß üben. Jetzt verrieth nichts in seiner Kleidung den hohen Rang, den er bekleidete, er glich in dem einsachen braunen Kleide und den kurzen Stolpenstieseln elnem jeiler vielen Reisenden deutscher oder sranzösischer Abkunft, die Italien. daS Land klassischer Alterthümer. in jenen Dezennien deS vergangenen Ial)rhundertS in so großer Anzaljl durchstrichen. Wenn auch seine Begleiter in der Kleidung sich von ihm durch nichts nnter-schieden, so wttS doch ihr Benehmen, die tiefe Unterthänigkcit gegen ihn. daß sie um vieie Stufen tiefer im Range standen atS er. die russische DtMuth schien in ihnen verkörpert. Pietro kehrte zurück, einen Pot. Wein in der Hand. „Auf Eure Gesundheit, gnädiger Herr, und möge Euch Gott immer bei dem guten Gedanken erhalten, einen armen Teufel mit einer Handvoll Paoli zn unterstützen!" rief er sehr heiter und leerte den Topf bis zur Hälfte. „Nun gehört Euch aber melne Zunge ganz und gar und Luzifer soll mich bruleltt. n'enn ich ein Wort ivenigsr sage, als ich selber tveiß." (Fortsetzung folgt.) (A rb citerbilduiigSvere in.) BiS heute sind 72 Mit-glieds? eingeschrieben. 3n der Versammlunfl vom 18. Oktober wurde tinslimmift der Beschluß gefaßt, cinrn Verbrouchsvcnjn zu j^ründcn und soll der Ausschuß biS zur nüchftkn BersammluNi^. die in 14 Ta^en slatt findet, die Snßuugen cntwsifcn. Da cS Aufgabe dcS Bildunj^SvercineS ist. nachzuholen. die Schule nich» oder nur unvollkommen ,^clcislrt. so wurde am Lonntai^ brfchlofscn. cinstweiltn im Cäönschrnbca. Rechntn. Zeichnen und Gesang Unterucht (auf Kostcn drs Vireinil) crtheilen zu laffen und haben sich viele Mitt^lieder namentlich für daS Zeichnen gemeldet. (S ch a n b ü h n e.) Görners Lustspiel: „DcS Herrn Magister» Perrückr" zeigte in der Aliffühlung die guten und ichwachrn ScUen unstler Vühnengeseltschaft. Flüulrin Engel (Elise von Sendlzeim) hat sich in der Gunst deS Publikums so ziemlich fest,,esetzt; sie war besonders im zweiten Akte in der Szene mit dem Magister allerliebst. Herr Urban d. ä. spielte die Rolle deS Magisters Lerchenschlag recht wacker. Herr Schuhmann (Fülden). welcher ohnedem zu schnell spricht, wird bisweilen ganz unverständlich, wenn er sich vom Publikum abwindet. — Die Sze« neu aus Kreuzers Oper: „DoS Nachtlager in Granada" (Herr Pod liorSky vom städtischen Theater in Kligcnfuit alS Prinzregent und Frau-lein Fiedler. Mitglled derselben Büljne. alS Gabriele) fanden reichlichen und wohlverdienten Beifall — besonders entzückte der Vortrag: „Ein Schütz bin ich..." DaS Orchester war verstärkt und hielt sich gut. nur schclnt ein sicherer Soloprimgeiger zu fehlen. — DaS Lustspiel „Die zärtlichen Verwandten" von Röder,ch BenediL ist in den einzelnen Charak-teren so meisterhtift gezeichnet, das; rS bei einiger Aufmerksamkeit der Künstler gefallen mus; und wurde dasselbe auch letzteu Montag »nit bestem Ersolge dargestrlll. Herr Urban d. n. (Barnau) spielte, einige Pauscn abgerechnet, stl)r trefflich. Fräulein Haller (I.mgard) krackte l'le Kokette ansitmessen zur Grilnng. Die Etimmc ter Iran Becker Herbst (ThuSN'lda) genützte diesmal vollkoinmen zu ihrer Rolle, die namentlich in den Szenen der Wchniuth nnd Liebe ivirssam ausgeführt wurde. Die Palme des Abends gebührt aber dem Fräuleiu Engel (Ottilie) und Herrn Friuke (Schumerich). ivelche daS leider nicht zahlreiche Publikum zu wiederholtem Beifalt? hinliben. Letzte Post. Der Vefter Lloyd erhielt a«S Bukarest die bestt««te Nach-richt, Rußland habe mit RumSnien ein BÄndniß abgeschivffen. Die provisorische Regierung in Spanien hebt viele KlVfter ans und nimmt das Vermögen derselben in Beschag Das (566 viUllsil-VollsooUoiis-kssvkUi Burgplatz Nr. 7, empfiehlt sein großes sortirtes Lager in Paletot» Jacktn Corsu-Hemdeu von fl. II bi« fl. 4S. von fi. 2^so bi« sl. 20. von fl. I.2U bi« fl 4. Cnnolinen Kiiidtr-Jaikt« Geschloffene Jaileil von st. 2.KV bis fl. 6. von fl. 1.2V bis fl. ö. von fl. 2.ba bis fl. 3. Auid werde« illt Ardliit». welche in diesen Artikeln vorkommen, billig und schnellilcns besorAl. Um gefälligen Znsprnch bitlct kochachtnngsvoll E. Kolger. Z. 8Z58. Offert Ausschreibung für die käufliche oder pachtweise Ueberlassung einer Realität bei Marburg zur Errichtiuig einer LandeS-Weinbauschule. In Ausführung deS b. LandtagS^BeschlusseS vom 14. Septemb« d. I. ist znln Zwecke der zu errichtenden Landes - Weinbanschule in oder bei Marbnrg eine geeignete Liegenschaft bei Marburg auS Landesmitteln entweder zu kaufen oder zu pachten. Von dem zu taufenden oder zu pachtenden Gesammt-Grnndkomplere sollen nlit Rückflel't auf den zu ertheilenden praktischen Unterricht circa >t> Joche für den Schul- und BersuchS-Weingarten, 3 Joche für lvle Rebschule, 5) Joche für die Obftb.nimschule, 6 Joche für den Obsi- und Srrtimeuts-Garten geeignet sein und tk—?0 Joche für Aecker, Wiesen und Wald entfallen, ohne iedoch auf diese Sinthellung bei der AnSwahl der Realität gebuuden zu sein. Die zu offerirende Realität hat somit auS circa 40 bis 44 Jochen, ferner aus zur Uutttbtiugung deS Lehrperson.,leS, der Dienerschaft unl^ der Zügliuge, deren Zahl auk 30 bestimmt ist, geuügeudeu Wohngebäuden nnd auS eiuem zum Betrikbe einer rationelle» KeUerwirthschaft geeigneten Keller sammt Wirthschastö-Ränmlichkeiten zu bestehen. Jen, Offerenten, welche ihre zur Errichtung einer Landes ^Wein^ bauschule bei Marburg geeigneten Realitäten zu verkaufen oder zu ver^ pachten gesonnen sind, haben ihre dieefäiUgen, mit den GrnndauSmaß-bögen, Beschreibung der Realität mit Angabe der Kulturen, ferner mit dem Nachweise der Beschaffenheit und des BauzustaudeS der Gebäude mit Vorlage einer Plan-Skizze und mit genauer Angabe deS Vertäust- oder Pachtpreises und der diesfälligen Bedingnngen belegten Gesnche bis 80. November !8L8 an den steierm. LandesanSschuß m überreichen. (6Z2 Vom steierm. Landesansschuffe. Graz am v. Oktober l868. >W- Kaffeehaus-Eröffnung. -WI Der Unterzeichnete macht hiemit dem geehrten Publikum die erge-benste Anzeige, daß er das Cass Tegetthoff in der Grazer Borstadt käuflich an sich gebracht habe und dasselbe morgen Donnerstag den 22. Oktober Abends um 6 Uhr eröffnet wird. Mit der Bitte um geneigten Zuspruch empfiehlt sich Paul Kleewein Marburg, 21. Oktober 1868. (623 I^vlnar, Schulgaffe in Marburg, hält ein reich sortirtes Lager von /ihhüttv, wasserdichten allen Gattungen aufgeputzten Dam«- il«d Aj»derhkteli, sowie auch H>l> ftrm« in jeder g'^on. Auch werden?a«t>'Fil)hkte zum pihea, stcden und modtriifire« ange-nommen und schnellste Bedienung zu billigsten Preisen zugesichert. U « N > V » für eine Feuer-, Hagel- und LebtUßvtrjichtNUgi-Gestllschist in den Bezir-ken Eidisvald, Zl. Leouhard, Nadker»b>rg, dann im Bezirke Marburg werden gesucht. Reflektirende wollen ihre Offerte an die Haupt Agentur in Marburg, Domplatz Nr. 179, im Hause des Herrn Johann Wibmer, ein-senden. ^621 Alle Gattungen ItSrl»«, besonders braunlackirte Holzkörbe, sind bei Vi»»»» VI»! in in der Aärntnergasse Nr. 215 stets billig zn haben. (6!8 ms-M, «ttte zu lese«. M. M«»Zchrki«r. Kürschner, Grazergasse Nr. N, im Sonnenwirlh'slhett Haxse „zur iveipeii Rose", erzengt Kappen und Pelzwerk, auch wird alteS Pelzwerk ausgebessert und modernisirt. Keruer werden daselbst bei (619 Strodmstvr Ttroh- und Ailjhüte silr Herren und Damen geputzt, gefärbt und nach neuester Form modernisirt. Auch werden Handschuhe in alleu Farben geputzt und ausge» bessert. Um gefalligen Zuspruch wird gebeten. Zahl 6048. (ttlS Exekutive Versteigerung. Vom t. k. Bezirksgerichte zu Marburg wird hiemit bekannt gemacht: ES sei wegen schnldiger 200 fl. österr. W. sammt Anhang die erekutive Verfjeigerung der dem Michael Steflitsch gehörigen, anf 569 fl. 92 tr. öilerr. W. geschätzten Realität Berg Nr. b8S uck Straß bewilliget und hiezu drei j^eilbietuugS-Tagsatzuugen auf den 7. November und 5. Dezember 1868, bann 8. Jünner 186S jedeStual Vormittags von l1 bis 12 Uhr u. z. die beiden erftereu in der hiesigen AmtSkanzlei, die dritte aber am Ort« der Realität in Grasnitz luit dem Anhange angeordnet »vorden, daß die Pfandrealität bei der dritten Feilbielung auch unter dem Schätzwerthe hiutaugegebeu werden wird. Jeder Lizitant hat, bevor er einen Anbot macht, ein Vadium von 00 fl. in Baarem oder in österr. EtaatSpapieren zu Händen der Lizita-tionS-Kommiffion zu erlegen; die übrigen Lizitationsbedingnisse nnd da» Schätzungö^Protokoll können in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werden. Für die Tabulargläubigkriu Auua Steflitsch, verehel. Peinhaupt und deren RechtSuachsolger wurde Herr Dr. Domiukusch, Advokat in Marburg, als Kurator mi uvtum bestellt. Marburg am 9. September t868. Z. S344. (öio Exekutive Realitäten-Versteigerung. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Andreas Schrei die ezekutive Versteigerung der dem MthiaS und der Anna Raaber gehörigen, gerichtlich auf 9347 fl. geschätzten Rcalltät Urb. Nr. 223 und Beig Nr. 543 aä TrautmannSdorf bewilliget und liiezu drei Fcilbietungs Tagsatzungen u. z. die erste ans den 7.November 1868, die zweite auf ten S.Dezember 1868 und die dritte auf den 7. Jänner 1869. jedesmal Vormittags von 11—12 Uhr, die beiden ersten in der hiesigen Amtskanzlei, die dritte am Orte der Realität in Zellnitz an der Mur mit dem Anliange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über den Schätzungswerth, bei der dritlen aber auch unter demselben hintangegeben werden wird. Die Lizitationsbedingnisse, wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein Vadium von 900 fl. in Bauknoten oder i> Staatspapieren zu Händen der LizitationSkommission zu erlegen hat, so-wie das Schätzungsprotokoll und der Grundbuchs-Extrakt können in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werden. Für den unbekannt wo befindlichen Tabulargläubiger Karl Keberl wurde Herr Dr. Johann Kotz-muth in Marburg zum Kurator bestellt. Marl)urg am 9. September 1868. Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Nach Wien: Ruch Trieft: «l,fuhrt: 6 Uhr >^5 Min Früh. Abfahrt: tj Uhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr Lt Min Abend«. 8 Uhr 43 Min. Abend». Nach Villach: Abfalirt: 9 Uhr Krilh. Die gemischten Zttge verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Trieft: Abfahrt: 12 Uhr S4 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Uhr 32 Min. Mittag«. Nach Bl ei bürg jeden Sam«tag. Abfahrt: 2 Uhr 29 Min. Mittags. Die Eilzüge verkeliren täglich zwischen Wien und Trieft. Nach Wien: Räch Trieft: Abfahrt: 2 Uhr 46 Min. MittcigS. Abfahrt: 1 Uhr 52 Min. Mittag«, Verantwortlicher Redaktenr: Kranz Wiesthaler. A. «. St. «. Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marbnrg.