l<» H lnr Annst^ Literatur^ Theater n. geselliges Leben. >G-<Ü-!-- Medigirt von Leopold Kordesch. 22« ÄH^N, halbindrlg ,1 fl. Durch die k. f. Pol! unter lDnuvert m,t portofreier Zusendung gauziäbria », balbsabria 4'st. ll.M., und wird Halbjahr!» voraus­bezahlt. Alle f. l. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach vränumerirt man beim Verleger am Raan, Nr. , verödet Heideland! Vo» der Schönheit lau»! noch Spuren, Wie ich fie zuvor hier fand; Nlümlcuis Farbe» Mir crstarbe», Keinen Schmuck hat die Natur; Aus der Fülle Haucht die Stille Größere Verwesung nur. Malten mir nicht Fautaslcn Vo» der Jugend Zauberpracht? Und schon sah ich Alles fliehen, Eh' von Träume» ich erwacht? Wenn das Leben Nichts kann geben, Deß' wir träumend uns bewußt, Woher stammen Denn die Namen Von der lausendfnlt'ge» Lust? Das welke Vlatt. Armes Blatt, du fielst vo», Baume A» dem du in frische,» Grü» Prangtest noch am Wolscnraume, . I n de»! Azurbaldachin. Sieh! wie du, fiel meine,» Herzen Mancher schöne Wunsch schon ab, Und ich sah mit tiefen Schmerzen Ten, Verwesen und sein Grab. I » den milden Iugendtagen Sah in manches Ideal Meinem «eist entgegen ragen. Und ich strebt' »ach seiner Wahl. Nichts schien hart mir zu erringe». Das Ncmuh'n war Gölterlust; Doch ich seh' des Geistes Schwingen Lahm, der Schwäche sich bewußt. LH' die Kräfte es begreifen, Lh's noch Nar w^rd uuserm Sinn -Weht ein Hauch —und Blätter streife» Sich herab von Naumesgrun. Ioh. Nernahif. Die Banmkivcher Von Carl Prenn er. (Fortsetzung.) Baumlircher bot alle seine Güter und sechszigtau­send Gulden, jedoch fruchtlos für sein Leben an; er war Fricdrich's Rächen zu gefährlich, und so fies er als ein Opfer der Kabale und Schelsucht ohne Beobachtung recht­licher Formen. Der Leichnahm Greise neggs wurde in das nahe damalige Minoriten- und gegenwärtige Franziskaner-Kloster gebracht und dort beerdigt. I n den untern Kreuz­gängen war vor ein Paar Jahrhunderten sein Grabmahl noch zu sehen, über welchen eine hängende gemalte Tafel seine Todesarc darstellte. Wohin der Leichnahm Baumkirch ers kam, kann noch immer nicht entdeckt werden. Friedrich schien über den Fall seines ehemaligen Freundes und Retters immer­hin erschüttert, denn das Jahr darauf erließ er zu Neu­stadt (Wienerisch Neustadt) am Freitag nach dem heiligen Auffahrttag < l?2 eine Urkunde, vermög welcher er die Witwe des Gefallenen, Margaret!) und dessen Kinder Wilhelm, Georg, Martha, (Gemahlin Hansens von Stubenberg) und Katharina wieder zu Gnaden auf­genommen und erlaubt hatte, die Schuldforderungen ihres verblichenen Vaters bei den Privaten, den Prälaten und dem Adel der Fürstenthümer Sceier und Kärnten einzubringen. Von der Rückzahlung jener 32.000 fl. aber, welche Baum ­kirchern zurückzuzahlen sich die innerösterreichischen Stände für Friedrich erbothen, war keine Rede. Jener Stein, auf welchem zwischen den Murchoren Baumkir ch er's und Greisencg g's Hinrichtung geschah, war vor einem Decenio, in einem der benachbarten Häu>er im inner» Murchore aufbewahrt, noch zu sehen. Die Vesper­ 334 glocke, welche Baumkirchern zu Grabe läutete, ist auf dem Grätzer Schloßberge in dem neu restaurirten großen, uralten, gothischen Urthurme noch zu sehen. Sie ist im Jahre 1382 unter dem Schloßhauptmanne Hans von Rothenberg gegossen und hiesi die Armensünder-Glocke. Sie wurde früher, als die grosse sogenannte Siebenglocke noch nicht aufgestellt war, um ? Uhr Morgens und Abends geläutet, und hieß daher die Vesperglocke; sie verkündigte zur Zeit der Faustrechce den Gottes Frieden und gab das Zeichen zur Schliessung der Stadtthore. Gegenwärtig ver­kündet sie die Zeit zur Anzündung der Gassen-Laternen, und in der später« Nacht zur Verschließung der Schenl­und Kaffehhäuser; dann den Anfang und das Ende der Jahrmärkte. Der melancholische Schall dieser Glocke erin­nert noch an Baumkirch er's gewaltsamen Tod. Baumtircher's fünf dcusche Güter blieben konfiszirt, nur die hungarischen blieben der Familie eigen. Wir kehren nun in jene Gegend des im Iudenbur­ger Kreise in Steiermark gelegenen Marktes Weißkirchen zu­rück, welche wir im Eingange als den Stammsitz der Baumkirch er bezeichnet hatten. Auf einer geringen Anhohe unweit des Marktes liegt gegenwärtig ein Bauernhof, welcher noch immer Baumkir­chen heißt, und dessen Besitzer mit dem Vulgarnamen Baumkirchner bezeichnet wird. I n der Nähe dieses Bauernhofes steht auf einer. Wiese ein altes Gebäude, welches einer alten Sage nach für, die Geburtsstätte des Andreas Baumkircher gehalten wird. Von biüsem Gebäude aufwärts befindet sich eine be­reits verlassene, entweihte, vormals dem heil. Andreas ge­widmete kleine Kirche, dessen Presbyterium eingerissen ist. Um das Jahr 4?80 stand an dieser Kirche ein ungeheurer alter Ulmcnbaum von auffallender und so bedeutender Größe, daß bei einer dortigen Kirchweihe auf seinem Rie­sensi,ocke zwölf Paare einen obersteirischen Tanz ausführen konnten. (?) Die Aeste dieses Baumes hatten eine solche Größe, daß aus denselben Breter von zwei Schuhe Breite ge­schnitten wurden. Diese Andreaskirche mit dem Ulmenbaume stellte das Wa,ppen der Baumkircher (die gothische Kirche mit dem Ulmenbaume im rochen Felde) lebhaft dar. (Beschluß folgt.) Bilder aus der salzburg'schen Alpenwelt. (In Briefen . hen hineintanzt, der Euch in der Galopade wie einen Mehlsack am feurigsten von einem Arm in den andern schien­dert, der besinnt sich am allermeisten, Euch zu der lan. gen Menuette des Ehestandes aufzufordern. Sagt selbst, wie soll ein Mann , der ernst denkt, der das Leben höher nimmt, als einen Ball, dem die Liebe mehr ist, als eine Ecoßaise, dem die Ehe heiliger ist, als ein Affentanz und die Bestimmung des weiblichen Geschlechtes bedeutsamer, als eine neue Tour im Cotillon — wie soll ein geistrei­cher, feinfühlender, gebildeter Mann sich Euch mit Liebe und Achtung nahen: und wenn er sieht, daß die Fri ­volität Euch umstrickt hält mit ihren fliegenden ZBss - Sommerfäden, daß Euch ein gewandter Fuß mehr gilt, als ein gewandter Kopf, ein leichter Leib Euch mehr ist, als ein treues Herz, daß der eitle Fant und Geck Euch entzückt, daß Ihr alle Würde Eueres Geschlechts mit Füßen tretet?! Und Ihr nachgiebige Väter und Müt­ter! die Ih r Euere Töchter mit Euch herumschleppet, wie abzuschneidende Coupons, die Ihr sie sendet auf Messen, auf Carnevals- und andere Välle, die Ihr immer neben­bei einherstciget mit dem Auctionshammer in der Hand und nach dem Meistbietenden Euch umschaut; die Ih r im Herzen pumpet vor Freude, wenn sich um Euere Liebrös­chen versammelt das Heer der hirnlosen Courmacher, um sie zu überzuckern mit ecklem Gesüßel, und dann fortzuhüpfen, um zu erzählen, wie sie dem Gänschen heiß gemacht haben! — bedenket dies! Bedenkt, Ihr thörichcen Mütter, daß Ih r verantwortlich seyd für das Herz, das Glück, für die Zukunft Euerer Töchter vor dem großen Richter, der Euch diese Kleinodien anvertraue hat! Bedenkt, daß die Blume der Liebe und des häuslichen Glückes nur unter dem Glassturze der Häuslichkeit und Eingezogenheit ihre Vläi ' ter treibt, aber nicht auf dem großen Geschirr-Markte der Welt! Bedenkt, daß der Mann ein Weib für sich sucht, nicht für die Welt; daß er eine Gatti n sucht, und keine Tänzerin; eine Gehilfin, und nicht einen Mo dewaren - Auslegekasten; eine Gefährtin durch die lange.Nosen- und Dornenbahn des Lebens, und nicht eine leichtfüßige, leichtsinnige Luftspring erin zu einem zehnstündigen Ballabend! — Dann wenn Euere Tochter über den verfehlten Zweck ihrer Jugend in ihren herbstlichen Tagen zurückweinen in ihre durchhüpfte Rosenzeit, dann fallen ihre Thränen, wie heißes Blei, auf Euere Seelen, Ihr thörichten Mütter! — Nevue des Mannigfaltigen. Nach einer Berechnung des k. k. Ingenieurs Freiherrn von Blumfel d ist zur Herstellung einer Eisenbahn von Triest bis Wiener-Neustadt mit allen Erfordernissen und zwar zu einer Bahn für Dampfwagen ein Kapital von 38,300.000 fl., zu einer Bahn für Pferdekraft aber ein Kapital von 30,000,000 fl. erforderlich. — Bei den vornehmen Kasten in Indien besteht eine son­derbare Einrichtung, die nicht übel ist, und auch bei uns Nachahmung verdienen würde. Sie haben nämlich in je­dem Hause ein besonderes Zimmer, Brodhagara , das heißt, Schmollzimmer. I n dieses schließt sich jedes Frauen­zimmer, welches mißgelaunt oder ärgerlich ist, so lange ein, bis die Einsamkeit den Zorn entkräftet hat. „Der Aufmerksame" erzählt sehr launig: Ein Bauer buchstabirte den Theaterzettel an der Ecke einer Gasse und brachte endlich mit vieler Mühe folgendes zu­sammen: „Heute den 12. November l83», Robert der Teu­fel." Staunend und voll Verwunderung, indem er sich am Kopfe kratzte, rief er aus: „Na , dos is gspaßi, hiatzt robcu da Teufel a!" (Er meinte, der Teufel verrichtete Nobathdienste.) Die Gründung des illirischen National-Theaters in Agram ist, nach einem Berichte des „Pesther-Tage­ ^ , ^ ——^— blattet , durch patriotische Subskription bereits gesichert und wird nächstens ausgeführt werden. Dilettanten aus höheren Ständen haben sich vereiniget, zur Vermehrung des Fondes dieses illirischen Nationaltheatcrs nächstens ein Drama in illirischer Sprache aufzuführen. Korrespondenz. (Zufällig verspätet,) Triest am 2. Februar l»4c>. liebe üurriioli» ! Wenn man ein Mal eine Loche von der »linder uorlheilhafte» Seile zu zeige» bemüßigte war, so ist es nichts als billig, daß man sie a„c!> », oortheilhaftcr Beleuchtung zeige, sobald nnmlich die Lichtseite die Schatten siegend überstrahlt. Du hast in einer Deiner letzten Nummern über den Er­folg der italienischen Oper in Triest aus dieser Car»epal-Stag,o»c in eine,» eben nicht glimpfliche» Tone geredet, und zwar ohne die Wahrheit zu «erletzen, denn die Stimmung des Publikums in Bezug der Oper war damals nicht die beste. Allein da man jetzt das alte lateinische Sprichwort- ^e,»nu>", inui.intur ic. füglich hier in Anwendung bringen tonnte, da die Attin des allgemeinen Urtheiles über die Oper plötzlich in einen, ganz andern Preise stehen, seit D o „ i ze t t i s ,>LoÜ5»ri<>« ei» »eucs Leben in die Oper gebracht hat, die in, eigentlichsten Sinne Furore mackt, so kannst Du 'auch den jetzi­gen Erfolg der Oper»porstellungen des "leutro grünele der Oeffentlichkeit nicht uorenthaltcn. Ich muß Dir aufrichtig bekennen, daß sich bei meincr jetzigen An­kunft in Triest gleichsam Alles vereiniget hat, mir den Aufenthalt angenehm zu machen. Die unfreundliche und zugleich bnurisch-grobe Nora hält Herr Aeolus sehr weise hinter Schloß und Riegel, das Welter hol die Milde des Frühlings, und hat ma» sich in den herrlichen Straßen, das rege gcschäfligc Lebe» oder die prächtige» Auslagen der Gewölbe musternd, crgangc», oder eine Spazierfahrt auf dem Meere gemacht und i» das lebc»dige Treiben an, Hafen geschaut, so winkt der Abend, u»d man geht mit der lleberzcugung in's Theater, daß man sich amusiren werde. Western wurde zu», Vorlheile des hiesigen Armenfondes wieder »Leliüsrln« gegcbc». Zwischen dem ersten und zweiten Akte sahen wir ein recht eigentliches Bruchstück pon- einen, Bül­lele. Ls heißt »?int« 8nririumb,il»" und hat darin seinen besten Vorzng, daß es kaum w Minute» dauerte. Zwischen de», zweiten und dritten Akte Krügen Mad. Schobcrlechuer u„d Hr. Poggi aus Gefälligkeit ei» Duct der Oper- „Lemma >t großer Meisterschaft u»d unter großen, Applause vor. Was die Oper selbst betrifft, tan» ma» ihr nur Lobeuswcr­thes nachsage». ' Mad. Schöbe riech» er ist als Antonina i» Spiel und Gesang eminent. Sie wurde nach der Rachearie im ersten Akte drei Mal, wie auch am Schlußc stürmisch gerufen. Gleiche Ehre wiederfuhr dcmNasso, Hr». Fcrlotti , als Lelizurio »,» Schluße des zweiten Aktes. Ist mit diesen, Sänger ein Wunder geschehen? Wie unbedeutend und schwach war seine Leistung als Oroocso in »Normo«, und wie kolossal, ma» mochte bei­nahe sage» unübertrefflich, ist sie hingegen i» »ljeliLuriu !» — Wenn ich offen scnn soll, so gebührte ihn, der Preis des Abends vor Allen. Soll ich elwas ausstellen, so ist es einzig nur sei» zu sehr markirtes Alter» u»d Ergrauen zwischen dem erste» u»d zweite» Akte, da er in, ersten Akte nicht älter aus­sah, als sei» Sohn Alamir.— Hr. Poggi , der die letztere Rolle gab, lei­stete Verdienstliches in, Spiel und Gesang. Die liebliche Irene wurde pon der Signora R o ssctti ausgezeichnet brau gesungen. Kurz, alles wirkte zun, pollkommene» Gelingen des Ganzen bei, und der Impresario Fa­bricc i kann sich nur gralulire». Heute kömmt nebe» der Oper ein neues Ballet: »Diana und Endnmio»« zur Aufführung. Als Neuigkeit »ur »och, daß der rühmlich bekannte Violin-Virtuose, Joseph Goldberg aus Wien, ein würdiger Schüler Mcyseders, der bereits eine werthpolle goldene Tabatiere als Geschenk des russischen Thron­folgers aufzuweisen hat, mit mir zugleich hier eingetroffen ist, und im Laufe dieser Woche unter Mitwirkung der Mad. Schoberlechncr und des Hrn. Pogg i im "leiitro zzrünüe ein Conccrt geben wird. Der junge Mann zählt erst 12 Jahre; er reis't ganz allein pon hier über Venedig und die Lombardie nach Paris, wo ihm Empfehlungen der höchsten fürstliche» Perso­nen aus Wie» und sein Talent die freundlichste Aufnahme sichern. Leopold Kord esch. Auftöslnig des Logogrnphv im blatte Ztr. ül . Moder. Laidach. Drnck und Verlag von Joseph Vlasnik.