— ^-—^ ^^^^^IX> ^---- Dienstag oen2i. U^ril !835. ?^aibatN. am 2l. April .835. DaS hohe Geburtsftst Seiner ihtregierendcn Majestät Kaiser Ferdinand I. unsers aller. ourchlc,uch!ie k. k. Herrcn Kämme» rcr, oer h.?he lldel beiderlei Geschlechts, die Slifls« damen, die sämmtlichen k. k. Dllasterien und Aemter, nebst dem Magistrale dcr landcüfürstlichen Provinzial.Hauptstadt Laib^ch hatten an den bestimmten PIä> en kieser kirchlichen Heier beigewohnt, wahrend der übrige Raum der Kirche m t An dach« lizen aus all.n Stände,» uno blassen der Bewohner »ingefüllt war. Die inbrünstigsten Wünsche und Gcdctc Al« ler stiegen zu dem Throne des Ewigen cmper, um langes Leben, dauernde Gesundheit und eine glück« liche Regierung-für den attverehrtcn Mon^chcn zu erstehen, welcher eben so der (Zrl'e dcr Macht uno dcr Herrschaft als der hohe», ron der Wclt anerkannten Tugenden des unvergeßlichen Vaters und Negierungg.Vorfahrers, Sr. Majestät Kaiser Franz I. Höchstseligen Andenkens ist. Wegen dcö im ganzen Kaistrreiche so tief un) schmerzlich tmpfunde»cn, erst neuerlich erlittenen Verlustes waren alle scnsiioen Fesilichkiiten Über Allerhöchste Anordnung unterblieben. — MI i e n. Weiland Se. Majestät Kaiser Franz l?r Erste, Höchstscligcn Andeot'ens, haben mittelst bei der k. k, vereinigten Hofl'anzlei ausgefertigten, Al« le>höchsteige»hä!,dig unteizeichnclen Oiploms, die zn'ci Brüder Johann Arilon und BarlholomäuK Oapeliari, und ihre Schwester Augusta (Zapellari. verchelichle v. Pagani - (Zesa, Brud^rskiildes S?. Heiligkeit des regierenden Papstes Gregors XVl., in den Adelsstand des österreichischen Kaiserstaates, mit dem Plädicale »della (Zoloinba,- aNergnadigst zu erheben geruhet. Co. Majestät der Kaiser und König, F r^ n^ ^ der Erste, Höchstseligen Andeni'ens, h.ide ^ Würde eines Oberstlandniarschalls in den rercnii^s len ,ss^nigreichen Gaüzien ui.d Lodome^ien aller» gnädigst zu verleihen geruhet. Wien, den i». llyril. Auf Alwhöchste Än. ortnung Ihrer Majestät der K.nscrmn,ur Betraä)^ tung des Leidens Christi bci ausqcseßtem ^ochirür» digstcn am Donnerstage vor vcr Marterwc>cbe, cilg den 9. April d. I., von 7 Uhr Morgens bncm Drama religiösen Inhalts beizuwohnen; 2 Männer und 4 Frauen wurden unter den Trum« mern begraben, ü<) Personen aber mehr oder min« der beschädigt auS den Trümmern herausgeholt. Der Großherzog und die großherzogliche Familie hab.n sich sehr theilnehmcno bewiesen, bedeutende Summen zur Unterstützung der Verunglückten her. gegeben, und mehrere reiche Familien der Stadt sind dem hohen Beispiele gefolgt. Se. königliche Hoheit der Grohherzog, welcher selbst an Ort und Stelle eilte, die Behörden der Polizei, der Stadt und der Miliz, arbeiteten gemeinschaftlich zur Net« tung der Verunglückten. D fünf wurden getöocet. Die (Zarlisten lasen ^» weggeworfene Flinten auf.« (Moniteur.) Lord Miot und Odrisslieu. tenant Gurwood sind am /;. April zu Bayonne an« gekommen, und baden cin Don Earlos einen Bs« ten abgeschickt, dessen Rückkehr sie erwarten, um sich in das Hauptquartier des Prätendenten zu be. gcbcn. Am ,29. u»o Jo. März fanden zwei Ge-. fechte zwischen Zumalacarreguy und dem General Altama, an der Spihe von 16 Bataillonen Statt. Das erste siel bei Arroniz, das zweite bei Villg, rrwjor var. Bei allen beiden blieb der Vortheil . a«f Seite der ü'hristincö. Es heißt, Gen.'ral Lo» 135 pez sei im zweiten umgekommen. Gurrea sieht in der Gegend von Pamplona mit sechs Bataillonen. Ein neues Bataillon der Garde ist von Arragsnien angekommen. , (Moniteur du Commerce.) UnsrePri-vatcorrespondcnz aus Eiland gestattet uns zu ver« sichern, daß die Mission des Lords GlNot bestimmt das Resultat einer seil langer Zeit zwischen den bcl» den Regierungen von Frankreich und England an« geknüpften Unterhandlung ist, die zum Zwecke hat, tem Bürgerkriege im Norden von Spanien ein En. te zu machen. Lord Elliot soll ins Hauptquartier des Don (Zarloö von zwei Personen begleitet wer« zen< wovon die eine zur Diplomatie gehört, die andere cin Geneva! ist. Wir können nicht genau sagen, wclchc Instruction?», von den beiden Re« zieruligcn gegeben wurden,, unser Korrespondent meint aber-, daß der vollständige Erfolg dieser Mis. fion nicht bezweifelt werden könne, und dah Don Earlos mit den seinem Character und seinem Ran« ze gebührenden Rücksichten behandelt werden würze. Man wird ihm zu verstehen geben, daß er sich aus einem Kampfe zurückziehen solle, der für ihn ohne Hoffnung sei, da seine Anwesenheit auf tem Boden von,Spanien keine allgemeine Demon» siration zu scinen Gunsten erweckt, und die Statt gefundene Bewegung die schmale Gränze des nörd. lichen Spanens nicht überschritten habe. OH soll i»mch eine pension für srine Zukunft und die sei-«er Familie gesorgt werden, und diese Pension soll seiner hohen Stellung würdig seyn, auch nöthigen, falli von den intervcnirenden Mächten garantirt »erden. Soüte aber Don Earlos gegen solche Bor« schlage taub bleiben, so würden die Unterhändler «inen andern Ton annehmen, und e>klären, das; tie allgemeinen Gesetze dcr Menschlichkeit ihnen zur Psticht machten, zu intcrvcniren. Durch einen zwischen Frankreich, England, Spanien und Por. cugal unterzeichneten Tractat wurden die Suprematie der jungen Königinn und ihre Rechte auf die Krone anerkannt. Dcr im Norden von Spanien sich verlängernde Kricg kann nicht mebr geduldet werden, weil er in seinem gegenwärtigen Zust^n-de tie Wohlfahrt und die politische Evistenz eines edcr zweier Volker, die bei dem Tractate inleres, sine Parteien sind, compramittirt. Es sollte aus. serdem Don Carlos bedeutet werden, daß cr sich «us Spanien entfernen müsse, da keine der vier Zrohen unterzeichnenden Mächte dieses Tract^ts ihn jemals, die Umstand? möchten seyn, welche sie wollten, ancrlennen würden. M^n glaubt in den politischen (Zirkeln ron London, tie Mission des Lo.-^H Elliot wcr^e alles dieß zu Stande brin» gen. Sollte aber dieses Resultat nicht gewonnen werden, so w Minuten nach 2 Uhr. Er wurde Montags am 23. März Abends von einer Halsentzündung befallen; doch fürchteten seine Aerzte nicht die mindeste Gefahr bi'K zum 27. Nachts »o Uhr, wo die angewandten Pflaster nicht den gewünschten Erfolg zeigten. Die Krankheit verschlimmerte sich nun, zu einer völligen Halsbraune (bi-onclnlis), weil man durch allzu viele Aderlässe am Dienstag, Mittwoch und Don. ncrstag den hohen Kranken zu sehr geschwächt hatte. Die jcropbulöse Anlage des Prinzen that der Krank« heit ebenfalls Vorschub; doch behaupten einige er« fahvne Aerzte ohne Anstand, der Prinz hätte bei sei« ner Jugend gerettet werden können, wenn man ihn gleich von vornherein richtig behandelt hätte. Dieses unglückliche und jammervolle Greigniß hat die ganze Hauptstadt in tiefe Betrübniß versenkt, und das Geschick, oer jungen Königinn, welche mit voller Liebe an ihm hing, isi beklagenswert!). Dai Gerücht, dah sie in gesegneten Umständen sey, findet nur geringen Glauben. Sowohl Ihre Majestät als die Kaiserinn. Witwe sind von dein schmerzlichen Schlag im Tiefsten getroffen, und ley« tere namentlich wird sich schwer davon erholen; denn nach dem Tode ihres Gemahls konnte sie min< destens hoffen, aus der Verbindung ibres geliebten Bruders mit ihrer eigenen Stieftochter noch einigen Trost hienicden zu schöpfen, und oieß A>Ies ist nun fur immer dahin: abermals ein schauerlich ergreifendes Beispiel, wie jede Hoffnung auf Erdcnglück so ungewiß und hinfällig i^si. Die Beerdigung Sr. königl. Hoheit wird wohl morgen Statt finden, und bis dahin werden die Schiffe und Batterien von je 5 zu 5 Minuten Trauersalven feuern, womit m^n gestern um 5 Uhr Nachmittags begonnen hat. Da die (Zcnstitution des Prinzen eben nicht die stärkste war. f» m"ß man allerdings zugestehen, daß er auf I^ Erhaltung seine» Gesundheit nickt die nöthige Vor» slcht verwai>dte; renn man sah ihn in jeder Witterung ul'd in jeder Llunde des Tags, ja s^'st v?r Tag, im Frlicli; namentlich ginger oft auf die Jage. Li ssa bo n , 2q. März. ?lm vorigen Sonn« lass (22. Mär;,) wohnte der Prinz dem Pferderennen auf dein (Zampo Grande bei, und fühlte sich voll« kommen gesund, am nachten Tage ging er aus, um zu jagen ; nach stiner Rückkehr ,n den PaNast warf er unvorsichtiger Weise, während er «och ganz er» ^tzt war, Rock und Weste weg. Dieß zog ih-n ei« ne Erkältung zu, selche, wie wohl anfangs unbc-deutend, bald eincn ernsteren Charakter annahm, w,e dieß in dcm hiesigen 5Nima allzeit der Iatt ist, «^nn sie vernachlässigt wird< Am Freitag (27.) Nachts zeigten sich Symptome der Entzündung, und nahmen, lm Verlaufe weniger Stunden auf beunruhigende Weise zu. Jedoch war man noch weit entfernt, seinen Zustand als einen hoffnungs. losen zu betrachten. Erst gestern um »2 Uhr Mit« tags, ws seine Respit-acioit zu stocken anfing, fand man es nöthig, nach seinem Beichtvater zu senden, daß er il>P die Sacramente reiche» Um 2 Uhr 20 Minuten war er verschieden. Vergeblich wäre der Versuch, den Seelenzuständ der Königinn und der Kaiserinn Witwe zu schildern. Oin Augenzeu« ge der Sterbescencn, einer der Hausbediciuen, sagt mir, daß ihr Jammer einem völligen W^ahn« sinne glich. Die Aerzte, welche den Prinzen bchan» deltcn, werden, wie dieß in solchen Fällen gewöhn« lich ist, scharf getadelt. Dr-. Almeidinha, ein in Lissabon hochberühmtcr Arzt von langjähriger Pra-xi^, den man im letzten Augenblicke zu Rathe zog, sprach über die befolgte Bchandlungsweisc ein h^r« ,. wissen Savage zu Waterfovd in Irland gehört ha« be, 0er aus Versehen statt eincs Andern gehenkt wvrten seyn solle. »Meine Aufmerksamkeit," sag. te 3crd Vrongham, »'st nicht n,ur in meiner Eigen« s^aft als Mitglied des Ricdtersiandes, sondern auch als Mitglied dieses Hauses auf diese traurige Sacke qel?nt-t worden. Na-I) näherer Untersuchung fanl> ich übrigens, daß der Iirthum, so schrecklich er auch ist, nicht, wie behauptcc worden, darin bestand, daß ein Mann statt emcs Undern hingerichtet wur« de, sondern es wird ein anderer Grund fur den Irr« lhum angeführt, nämlich: die Identität der ange< klagten Person. (Hört l) Dicß ist ein Irrthum. welchem H!e Tri'^unalc'^ sowohl in Großbritannien als in dem Schwester.Königreich, unterworfen sind. Üs ist also nsthwenoig, das Publicum darüber auf. zuwären, daß der Irrthum, wcnn einer Statt qe^ funden hat, nur dem irnhumlichen Verdict der Ge-schwornen zur Last fällt.« Der Herzog von Wel> lingcon cnvledcrce, er könne für jetzt leine Ausschlus» sc rU^'r diesen Voifaü geben, doch wolle er die Sa« che untcrsuchcn lasscn uno dem Hause d, lder j> bald als möglich authcnllsä'e Nachrichten nntthcilen. Lord Plunkecc s^gte, es l'önne leider kein Zweifel darüber obwaltci,. daß ein schrecklicher Irrlbu'N Sialt gefunden habe, doch stiinme r seinem cd!?», Freund.' (Lord Brougham) bei, daß die Jury daran Schuld sei. (Ocst. B.) Amerika. Neuere Berichte ,ius den vereinigten S'aaten melden, s'.s; cer franzosisä'c Gesandte, Hr. Seiru. rier, alis Wasbinglon ill Pditadelphia angekommen sei, u,n sich dort naä) F^nl'reicd einzuschiffen, üucö wird noch zemcleet, daß eine amcrtl'anische Fregar« te, welche cin Fahrzeug dcr Oi?cadre der vcrc«ingt<°n Staaten m mnlei!änoisä)cn Me>ere abzulösen he» stimmt ist, den Befehl erhalten hat, vorerst in Havre dcn Beschluß der französischen Kammern in Bctresf der amerikanische ' Schuldfordcrung abzuwarten und für den FaN der verweigerten Anerkennung derselben, den amcrikanilchen Gesenkten in P.lllä an Bord ;u neh ncn. (^>cst. B ) V e r s ch i r 2> e n e s. Man erfährt nun etwas Zuverlässiges übrr Hahncm.-.nns Verheiralhung. Seine Oamnn, ist die als Madlerinn und Dichterinn rühmlich be< kannte d'Herrille, 55 Iakrc a!t. Sie kam als Patientinn nab Kötben, und ^on ch,u gekeilt, willige sie auö Oankdarkeit cin, den Leben5>,bfn0 des berühmten Mannes durch eine nähere Verbi,,« dung mit ihm zu erheitern. Aber wcn entfernt, eigennützige Absickten hierbei zu haben, knüsste sl? ihre (Einwilligung an folgende jlirei Bedinaun, gcn: ,) daß sie ron dein ganzen Vermögen Hah. nemann's weder bei seinen Lebzeiten noch nach sei« nem Tode irqend ecw.iü annähme; 2) daß Hahne-m.inn sein Vermögen sofort unter seine Kinder und Enkel vertheile. Dieses ist denn auch wirtlich gc» schehcn. Neyalteur ^r. ^aU. Weinrich. Verleger: Dgnaz Al.