Deutsche Macht (Krüger „HMier Zettung"). »rl Z»HeI«»g urt H»»> awmtlM H. —AS. •krtrtjUrtj *• 1J®. ß. , (pjliÜni P. *»—• Mit wrt«t|*tti» l I M. *r*i»jTi» f. f.». I. UO. tu ein*Im üiranwt T fr »-» t«rif; toi »ftiw« Dtttott«imi|ra «:<»t«Snitoi I-»n>»n« »«»»'» S»w«t« sk ,»w «l»n »I» fcMMn Mi »-», a»t »«• «»» H 8t* »*t1«hn. — *»«ulcrt»tt werde» »tSl — Imitn Z»!e»»,«,c» »ich« tortWUtittt._ ^r. 47. Cilli, Donnerstag, den U. Juni 1885. X. Jahrgang. Än unsere Leser! Die heutig« Nummer der „Deutschen Wachn wurde von der lobt. k. t. Staatsanwaltschaft «it Beschlag belegt. Als Grund der Confiscation «mrb; eine ..Corrofpondenz auf Gottschee" angegeben. — Wir veranstalten sofort eine neue jliisiage. Cilli. II. Juni 1885. Die Redaction. WaKlreminiscencen. Die Wahlsiege in der Städtegruppe unsere» Heimatlandes riefen in der deutschen Bevolte-ruc; einen ungetheilten Enthusiasmus hervor. Nur die schöne Landeshauptstadt participirte mchl voll au den erstrittenen Erfolgen, welche Mouiuüch in Untersteiermark die Eonscquenzen taut vorzüglichen Parteiorganisation und strammen Disciplin sind. Graz Hai in mehrfacher Tezithun» eiu Bild politischer Zerfahrenheit ftezeigl. und wir vegreiien eS heute unschwer, daß in der unmittelbaren Umgebung der «tadt »er «itous euu io feste Hochburg besitze» kann. So hat das Stadtmahlcomil6 es verabsäumt, Kch rechtzeitig nach einem den Tradttionen der inneren Stadt entsprechenden Vertreter lnnzu-sehen. Es liegt uns gewiß ferne, die ausgezeichneten Eigenschaften des gelehrten Abgeordneten Ritter von Carneri und dessen Verdienste um 5u Sache des Fortschrittes zu schaiälern Allein die Stadt, welche bisher als die deutscheste galt, durfte nicht einen Vertreter wählen, von dem sie wußte, daß er ftetS dem rechten, also dem gtmäxiaste» Flügel der Opposition angehörte, der also niemals ganz auf dem nationalen Stand-„unkte seiner deutschen Wähler stehen könne. Herr Ritter von Carneri hat dies auch in seiner detannle» Offenheit und Lauterkeit ganz unzwei- Per Keldprediger. Tcizze von Alphonsc Daudet. Als der Pater seine Messe beendet hatte, fiihrle man ihm die Gefangenen vor. Es war w einer wilden Felsenschlucht der Gebirge von Zlrichnlegui. Ein herabgestürzter Felsblock, den ein mächiiger Feigenbaum mit seinem ausge-dehnten Wurzelwert umschloß, hatte als Altar gedient, und auS Mangel einer andern Altar-decke war er mit einer fildergefransten Fahne der karliitischen Armee bedeckt worden. Zwei halb zerbrochene AlkarazaS benutzte man als Äeihwasserkessel, und wenn der Sakristan Mi-gael. der deu Meffelefenden bediente, sich erhob, um das Evangeliunibuch von der einen Seite zur andern zu tragen, so hörte man in seiner Tasche die Patronen klirren und klappern. Ja tiefem Schweigen hatten sich die Soldaten deS Prätendenten Karlos rings im Kreise gruppirt, mtc hing ihnen am Bandelier um die Hchulter und das Knie ruhte auf dem am Bo-den liegenden weißen Barett. Die Sonne, die Oftersonne von Navarra, sandte ihre glühenden. versengenden Strahlen in die Felsenschlucht hinab, in der sich nichts regte, in der kein Laut ertönte, als daß hin und wieder der Lockruf einer grauen Amsel in die Psalmodien deS Priester» erscholl. Er dot eine» eigenthümlichen Anblick, die-ser Militärpriester, der inmitten der Krieger- deutig ausgesprochen, als ihm das Mandat ange« boten wurde. Er nahm letztere» erst an. als das S'adwahlcomitS, ohne eine Vollmacht vom allgemeinen Lande»wahlcomit6 zuhaben, erklärte, daß es von der Forderung, einem eventuellen deutschen Club beizutreien, absehe. DaS Stadt-wah^omit^ in Graz hat durch diesen Schritt, welchen eS ohne Beistimmung Jener machte, die das Programm des Parteitages in Graz unterschrieben hatten, den Ruf der deutschesten Stadt geschädigt. Wenn gewisse Herren in Graz den Professor Dr. Pommer für die inner« Stadt nicht annehmen wollten, warum erkoren sie denn nicht Dr. von Terschatta. warum über-ließen sie nicht die Vorstädte ersterem? Herr Ritt.r von Carneri wäre dann d?m Kroßgrund-besitze, dessen hervorragendste Zierde er immer war, erhalten geblieben. Einen zweiten Fehler beging die Handels-und Gewerbekammer in Graz. Ist es schon an und für sich paradox einen Grafen mit der Vertretung von Handels- und Gewerdeinteresfen zu betraue», so ist eS noch paradoxer, daß Männer, die beute einen deutfchnationalen Ausruf uuter-schreiben, morgen denjenigen als Eanttvate» aufstellen, der diesem Aufruf widerspricht. Und dies bat Gras Wurmdrand gethan. Graf Wurmbruid ist ?in Deutscher, — sagen wir. ein VerstandeSdeutscher. dessen Nationalgesühl nicht durch die Sprache deö Herzens, sondern durch klügelnde Erwägungen regulirt wird. Nach seiner Anschauung sind die Deutschen be-rufen, den Kitt zu bilden, mit dem die anderen Nationen Oesterreichs zusammengehalten werden, eine Rolle, für die wir herzlich danken. In diesem Sinne will er auch die Einführung der deutschen Sprache als Staatssprache verstanden wissen. Was nützen unS also Parteiprogramm«, wenn im Momente der Entscheidung diejenigen. scharen seinen Dienst verrichtete. Wie sein Dop-pelwesen als Priester und Krieger doch auch schon in seinen Gesichtszügen zum Ausdruck ka»,! Wie seltsam paarte sich hier die Verzückung mit der Streng« und Härte, das Gesicht war bronce-färben, wi« das eines Soldaten, der im Felde steht. Wie leuchteten die kleinen dunklen Augen, wie hoben sich zu beiden Seiten der mächtigen Stirn die Adern so stark ab, als sollten die Gedanken wie mit Fesseln in diesem Kopfe ge-halten werden, als unlösliches Eigenthum dessen, der sie gedacht! So oft sich der Priester zu seiner Gemeinde umwandte, um mit euSae-breiteten Armen das vomiou» vobiseuw zusa-gen. gewahrte man die Uniform unter der Stola, und unier dem zerknitterten Chorhemd erblickte man den Kolben einer Pistole und den Griff eines katalanischen Messer». „WaS hat er mit unS vor?" fragten sich die erschrockenen Gefangenen, und indem sie das Ende der Messe abwarteten, gingen ihnen alle Geschichten der unbändigen Wildheit und Grau-samteit des FeldpredigerS durch den Kopf, die sie hatten erzählen hören und die ihn zu einer über die Maßen gefürchtet«» Persönlichkeit in der karlistischen Armee gemacht hatten. Wundervarerweise war der Priester aber an diesem Morgen in milder und ver-söhnlicher Stimmung. Die Feier deS Hochamts, der Erfolg, den die Seinigea am Tage vorher welche die Programme unterschrieben haben, solche desavouiren. WoS in den letzten Tagen in Graz geschah; war aewiß nicht geeignet, die deutschen Untersteirer zu begeistern, und sä»de das Beispiel der Landeshauptstadt in der Pro-vinz Nachahmung, dann müßten. wenigst.>aS die Deutschen der gemischtsprachigen Bezirke vor den Slooenen den Kürzeren ziehen, den» hier Hai nicht, wie die Altversassungsireuen glauben, die Idee deS Liberalismus, sondern die deutsch-nationale Begeisterung den Sieg errungen. Die Deutschen UntersteiermarkS werden daher in Hinkunst uicht nur gegen die clericakn und na-ttonalen Gegner auf der Huth sein müssen, sie werden auch die Ausgabe haben, dahin zu wirken, daß ihre Interessen in Bezug auf Han-del und Gewerbe nicht durch den Cultus vou Grazer Sonderbestcebungen gefährdet werden. Wir kennen die Herren, welche sich um die Wirrnisse der letzten Tage qanz besonders ver-dient gemacht haben. Sie sind zwar weder in deutschen VereinSversamlungen zu finden, noch spielen sie im LandeSwah>comi>6 eine Rolle, sie arbeiten und miniren nur im Stillen. Wir brauchen ihre Namen nicht der OeffentUchktil zu übergeben, aber wir werden an sie erinnern, wenn einmal ihre Knopfloch,'chmerzen befriedigt werden sollten. Wir kennen sie. mögen sie im Norde» oder Süden horsten. Verbrüderungsfeite. Während man in Cisleitdani'n nur Wahl-kämpfe sah, herrschten in Budapest Ausfiel-lnngStaumel und internationale Verbrüderung»-feste mit der unvermeidlichen Zigeunermusit. Der Wiener Gemeinderalh und der Schrift-stellerverein „Concordia" wurden vomComitv und dem Budapester Municipium förmlich umhalst, und da diese beiden Corporatione» den deutsch- errungen, vielleicht auch die Weihe veS Oster» tage» hatten ihren Einfluß auf den merkivürdi-gen GotteSmann ausgeübt und in seinem Ge-sicht war «in sonst nicht vmhandener Zug von Güte und Freundlichkeit lesbar. Sobald der Gottesdienst beendet war, rief der Priester die Gefangenen zu sich heran. ES waren etwa zwölf Soldaten der republikanischen Armee. Die armen Teufel waren halb todt, theils vor Mü-digkeit infolge der Schlacht am Tage vorher, theils au» Angst vor ihrem Schicksal. Auf dem Stroh einer Scheune, in die man sie nach dem Treffen, bei dem sie gefangen genommen wa-> ren, eingesperrt, hallen sie die Nacht in banger Furcht und Sorge verbracht. Bleich, matt, huug-rig und durstig, so drängten sie sich einander, wie die Herde, die man in den Hof eines Schlacht-Hauses treibt. Das Heu und die Strohhalme, die an ihren Uniformen hingen, das Leder-zeug, das sich auf der Flucht verschoben hatte und während der Nacht noch mehr in Un-ordnung gerathen war, der Staub, der sie von der H lmspitze bis herab zu den Lederstieseln bedeckte — das alles ließ sie sofort auch außer-lich als die Besiegten erkennen und bewies, daß sich die moralische Ermattung zu der phisischea Niederlage gesellt hatte. Der Fetdprediger blickte sie eine« Augen« blick an und ein triumphirendeS Lächeln umspielte seinen Mund. Es machte ihm Vergnügen, 2 österreichischen Liberalismus perionificiten, so fiele» gttben^bi#'dem Grafen Hjaasse nicht ge» nehm gewesen sein dürsien. Das ostentative Fernbleiben der ungari-schen Dtinlster ^rt den Festivität.!: zeigte, das; man eine aihta ifttMÄtiiionftioiioil nicht vut-mäichen wollt«. Gewisse Blätter schlugen daranS oposttionelleb Capital, und ennnerlen an den ungarischen SnccurS im Jahre 1870 gegen die Hohenwartisch« Fundamentalartikelära, an deren Sturz übngen« weniger Andrassy und Lonyay, al» Graf Beuft. Eardwal Rauscher und der sächsische Kronprinz das Hauptvcrdieost hatten. Nun kommt aber die Kehrseite. Vor Kur-zem wurde di' erste Deputation des böhmischen AgriculturvereineZ. zumesst Feudale und Tsche-chen von der ungaristhen Landwirthschaft»-Ge-sellschast glänzend feurtj dabei betheMje^sich. auch der Finanz, Ackerbau- unv HandelSmi-nister, allerdings als Mitglieder der Gesell-schas«, und Graf Szapar,» überhäufte die böh-mischen Gäste mit Schmeicheleien, jedoch alles »n deutscher Sprache. Nun schlagen daraus die tschechischen Blätter Capital zu Gunsten der tschechisch-ungarischen Allianz, deren Zustande-kommen LadislauS Rieger feit Jahren betreibt. Leute, die die Strömung in den ungarischen Kreisen einiger Mähen kennen, behaupten, daß diese trotz aller Champagner-Schaumverdrüde-rungen sehr realpolitisch handeln werden; denn im kommenden Jahre muß per sinancielle AuS-gleich und zwar aller Wahrscheinlichkeil nach mit demRegimeTaaffe und der tfchecho-polakifchen Mehrheit im Reichsrathe geschlossen werden. Die Ungarn werden leichter mit der in vier oder fünf ClubS gespaltenen Majorität. wobei auch auf die Connivenz des Polenclubs zu rechnen ist. pactiren, als mir der geschlossenen liberalen Partei, in der ja centralistische T«n-denzen herrschen. Daher werden sie auch vor« läufig sich in die ciSleilhanischen Dinge nicht einmengen. Sobald jedoch der Ausgleich fertig ist. d. h. die Cisleithanier wieder über den Löffel barbiert fein werde», wird man vielleicht überlegen, ob die föderalistifch-slavische Slömung >n Oesterreich nicht für den Dualismus und die transleithanische Nationalitätenfrage gefähr-lich werden könnte. In letzterem Falle wird Herr von Tißa nicht anstehen, dem Beispiele des Grafen Andrassy zu folgen und seinen mäch« tigert Einfluß bei Hofe gellend zu machen. Sein Wo« wird dann um so leichter Gebor finden, als die militärischen Kreise ohnedies bei jedem Anlasse die Nothwendigkeit der deutschen StaatS-spräche betonen und anf die Gefahren ausmerk-fam machen, welche bereilS der Einheit der Armee drohen. Internationale Verbrüderungen jedoch bleiben immer ephemere Erscheinungen, welche nie- „yentsche Zvtcht.' «alt den Gang der Ereignisse, wenigsten« in Oesterreich, beeinflussen werden^. Korrespondenzen. Graz, Juni. | D i e Handels k a m m e r w a h 1.) Ganz so ruhig, wie man et erwartet hatte, verlief die Wahl in der Grazer Handels- und Gewerbekaminer denn doch nicht, und gerade die „Deutsche Wacht" darf eS sich zur Ehre rechnen, etwas Stimmung gemachten habrn. In letzter Stunde noch de-gab sich eine Deputation von Kammcrmilglie« dern zuni Grasen Wurmbrand, von demselben eine Erklärung über dessen künftige Parteistellung verlangend. Graf Wurmbrand bemerkte, daß er eiue solche nicht geben könne, sprach jedoch die Versicherung au«, daß er womöglich in noch größerer Opposition gegen die Regierung stehen werde. Obzwar diese Antwort die Kam mermitglieoer nicht vollends befriedigte, fo wurde Herr Graf Wurmbrand doch gewählt, denn e» war keine Zeit mehr einen neuen Candidaten auszustellen, welcher der Mehrheit der Kammer-Mitglieder entsprochen hätte. Gegen Herrn Ja-cod von Sgz, welcher von einigen Kammerrä-lhen unter der Motivirung, dav er aus den Boden deS Programmes des steirifchen Partei-tageS stehe, vorgeschlagen wurde, sprach Herr Remschmiedl, welcher beloute, daß Syz ein F«ind des GewerbestandeS sei. Dem Begehren deS FadrikSbesitzerS B l e i ch st e i n e r, die Sitzung behufs einer Besprechung zu unterbre« chen, denn er könne weder einen Gegner der Gewerbereform, noch einen Gegner de« deutsch-nationalen Programmes wählen. — wurde nicht Folge gegeben, uno so fiel die Wahl auf Grasen Wurmbrand, von dem du heutige Nummer des clericalen „G^azer Volksblanes" nicht mit Unrecht sagt, „daß dessen Candidatenrede einem Faustschlaae auf die überspannten Deutsch-nationalen gleichkam." Er erhielt 25 Stimmen; 8 Stimmzettel waren für Syz und 4 Stimm-zettel leer abgegeben worben. Wien. 9. Juni. sD i e Wahlen in Krain.s Recht amüsante Geschichten über be-bördliche Wahlbeeinflussung erfährt man aus einer Laibacher Eorrespondenz des „Vaterland." in welcher dicke Thränen über den Durchfall der Herren Fürst Windischgrätz und Graf Marg« herie vergossen werden. Insbesondere bei der Wahl des Professors Schuklje, welcher in dem Untertrainer Städtebezirke mit einer Majorität von fünf Summen über den früheren Abgeord-nelen Grasen Margheri obsieg»«, sollen Dinge vorgekommen sein, welche zweifellos die Annul-lirung nach sich ziehen werden. Zum bessern die republikanischen Soldaten in so jammervollem, ermatteten, zerlumpten Zustande zu sehen, wäh-rend die Karlisten, ?eren Reihen sich aus den navarresischen und .daskischen Bergbewohnern recrulienen. stattliche, gut ausgerüstete Gestal-ten waren. ,Vka Dios, Kinder!" begann er in einem Anflug von guter Laune. „Die Republik er-nährr ihre Vertheidiger höchst kümmerlich. Ihr seht so mager auS. wie die Wölfe in ven Py-renäen. die. sobald die Berge mit Schnee be-deckt sind, ins Thal kommen, weil sie der Fleisch-geruch und daS Licht in den Häusern anlockt. Wer der guten Sache seine Dienste weiht, sieht all«rdings anders auS. Wie wärs Kinder — wollt ihr einen Versuch machen? Werft diese verdammten Helme fort und nehmt dafür daS weiße Barett. So wahr, als heute das heilige Osterfest ist, verspreche ich euch, daß ich denje-nigen, welche jetzi rufen: „Es lebender Köniy !" das Leben schenke, und daß ich sie unter unsre Truppen aufnehmen will; sie sollen es so gut haben wie unsre Soldaten." Bevor der gute Pater noch geendet hatte, warfen alle ihre Helme auf di' Erde, und die lauten Rufe „Es lebe der König. ES lebe der Feldprediger!" hallten von den Felsenwände,t wieder. Die armen Teufel! Sie hatten solche Furcht vor dem Tode, und all' die guten Sachen. die da im Schutz der Felsen brieten und kochten und von denen der Duft zu ihnen drang, waren gar zi' verführerisch nach all dem erlit-tenen Mangel. Selten nur mag dem Präten-denten Carlo« «in Hoch si aus tiefstem Her-zenSgrunde gebracht worden sein, wie eS seitens dieser Leute geschah. „Man gebe ihnen schnell etwas zu essen," befahl der Priester lächelnd. „Wenn die Wölfe fo laut heulen, haben sie fcharse Hähne." Die Gefangenen entfernten sich mit ihren neuen Waffenbrüder». Nur einer von ihnen, der jüngste, blieb unbeweglich vor dem Pater stehen. Seine stolze und entschlossene Haltung stand in seltsamem Widerspruch zu seinen kind-lichen Zügen, ein kaum bemerkbarer Flaum be-deckte seine blassen Wangen. Der Rock, den er trug, war viel zu groß für ihn, er bildete auf den Rücken uud an den Aermeln mächtige Fal« len, er fiel über das feine Handgelenk und ließ durch feine Wette die ganze Gestalt noch jün-ger und zierlicher erscheinen. Wie Fieberglut leuchtete es in seinen Augen — es waren die großen Augen des Arabers, deren Feuer an spanischer Flamme entztinoet ist. Der Blick dieser flammenden Augen fiel dem Feldpredi-ger auf. „Was willst du noch?" fragte er. „Nichts. Ich erwarte nur, daß du über mein Schicksal entscheidest." ' „Dein Schicksal ist das deiner Gefährten. 1885 Verständniß muß hinzugefügt werdeo. daß Hr. Schuklje der erklärte Liebling des LandeSchel« Hofrath Winkler's ist. Die Borwürfe deSulua-moata»-fmdalen Blatte« richten fich also gegen niemand Geringeren als gegen den Landeschek, welcher bekanntlich Alles that, was thin geeignet schien, ihn bei den Nationalen in Gunst zu setzen. Herr Hosrath Winkler hat aber hie Empfindung, daß die „Stützen de« jetzigen stemS" ihm seine liberale Vergangenheit nach-tragen und war auS diesem Grunde ost genug päpstlicher als der Papst, nationaler als die Nationalen. Vergebens! Nach wie vor imv-trauten ihm dies« und si« übertrugen diese« Miß» trauen auch auf den von ihm proteginen Can-didaten Professor Schuklj e. Die clerical-nationale Parte« wie« dessen Cand idatur zurück und Hof-rath Winkler wurde in die für ihn sicherlich peinliche Nothwendigkeit versetzt, sich in einen Kampf mit einer Coteri« einzulassen, die er seit seinem AbfaU von der liberalen Partei durch grenzeulose Gefälligkeiten zu gewinnen bestrebt war. Doch ein Trost war ihm geblieben. ES halle» sich zwei Bürgermeister — der von Tschernem-bel und der von Ruvolsswerlh — gesunden, welche seine Agilationen für Herrn Schuklje nach Kräften unterstützten, ja sich sogar — wie der Correfpondent d«S „Vaterland" versichen — dahin verstiegen, zu diefem Zwecke falsche le-legramme zu fäbriciren. Un?> wegen dieser „Hingebung" für den Günstling des H^rrn LandeSchesS werden diese unglückseligen Bürger-meister nunmehr vom „Vaterland" an ve» Pranger gestellt. Welch jammervolle« Geschick Wenn auch nicht so drastisch, wie bei Herr» Schuklje. hat dem „Vtld." zufolge der odrig-seitliche Agitaiionsapparat doch auch bei der Wahl jm unterkrainischen Landgemeindenbezirke — gewählt wurde L. - G. - R. Hren gegen den früheren Abgeordneten Fürsten Windisch-grätz — fleißig gespielt. Diesbezügliche De-tails veröffentlicht der Correfpondent deS „Vtld.* nicht. Dagegen jammert Derselbe, daß e« einen Stein erdarmen könnte, über die Lauheit, der n fich die k. k. Behörden in Begehung auf den Großgrundbesitz angeblich zuschulde» kommen ließen. Hätten — seufzte derselbe — die k. k. Behörden nur den zehnten Theil, der für den Professor Schuklje entwickelten sieber-haften Thätigkeit auf baS Zusammenkommen eines Comprommisses verwendet, fo wäre das Resultat deS Großgrundbesitze« wohl ein ganz andere« gewesen. DaS ist so recht feudal-clrieale Moral. Für die Feudal-Clericalen darf, ja soll die Obrigkeit agitiren, agitirt sie aber gegen dieselben, dann — kommen daS Strafgericht Gottes und die Menschen über sie. Ich habe niemand ausgenommen, sondern euch alle begnadigt." „Die andern sind Feiglinge und Ver-räther. Ich allein habe in ihren'Ruf nichl ein» gestimmt." Der Priester erbebte und sah jenen scharf an. „Wie heißest du?" — „Tonio Vidal." — „Woher bist du? — „Aus Puycerda." — Wie all?" — „Siebzehn Jahr." — „Hat denn die Republik keine Männer mehr, daß sie schon Knaben zu ihrer Vertheidigung anwirbt?" „Man hat mich nicht angeworben, Pater. Ich bin freiwillig mitgegangen." „Weißt du denn nicht, du Tollkopf, daß ich mehr als ein Mittel habe, um dich j« zwingen, „Es lebe der König!" zu rufen P „Ich verachte deine Mittel!" rief der Knabe mit stolzer Handbewegung. „Du willst also lieber sterben P" — „Hu» bettmal lieber." — „Gut denn — du nnrß sterben!" Der Priester gab ein Z'ichen und so-fort stellte sich ein Peloton, zur Execuno» bereit, den, Verurtheilten gegenüber auf. der mit keiner Wimper zuckte. Angesichts der Tode«-Verachtung, diese« Heldenmuth«« konnte der Priester eine Regung des Mitgefühls doch nicht unterdrücken. 1885 L«ibach, 8. Juni. (O.-C-) [Zur Wahl Professor Schukle's in Unterkrain.] ivelche schon seit Monaten von sich reden machte und nunmehr zu dessen Gunsten entschieden nunrte, signalisir' die slovenische Presse ein Nachspiel. Der Berification»-Au»schuß soll nämlich bestimmt werden, die Annullirung dieser zu be-antragen. Die „rabicale Partei" in Krain hat, — wohl etwas spät. — nach vollzogener Wahl die Entdeckung gemocht, daß «in Theil eines Laadwahlbezirt«» mit den unterkrai-irischen Städten und Märkten .»itgestimwt, und dadurch die Wahl Schukle» entschieden habe. Nie dem auch sei, wir möchten hier constatiren, daß die ehrenwerthe slovenische Presse in dieser interessanten Wahlafsaire aus einmal die Existenz von Deu.schen in Unterkrain — u. z abgesehen von Gotische« — zugestanden hat. und daß s«e. mit „SlovenSki Narod" an der Spitze, die Gerechtigkeit der deutschen Wähler, und da-mit deren Stimmen gegen Schukle in die Schran-len rief. In der That haben sich t ie Deutschen entschlossen, für Margheri einzutreten. Dies ist geschehen, und die Teutschen werden ihre Gründe dasür gehabt haben. Aus diesem Verhalten folgt jedoch keineswegs, daß jene slovenische Presse, welche die Deutschen Unterkrain» ftetS in der erbärmlichsten Weise behandelt, und die sich namtntlich über die Bewohner Gottschee'S, deren Sprache und Sitten in frivolster Weife zu be-listigen pflegt, für den Fall einer Neuwahl auf die S'immen der Deutschen Unterkrains für Zwecke der slavophylen Ultras \o ohneweiters rechnen darf. Es ist in der dunklen Geschichte de« krainifchen Deutschthum» der Jetztzeit wahr-hastig ein glänzende» Blatt, auf dem die 104 deutschen Stimmen verzeichnet stehen, die auS dea uakerkrainischen Städten für den allgemein geachteten Dr. ». Wurzdach, den deutschen Can-ditaten, abgegeben worden sind, und wirklich dat diese männliche That, diese Krastäußeruug erheblich mehr gewirkt, rl» die schönsten Proteste und Erwägungen jenes Parteiausschnitte», dessen pol-tische Ueberzeugung und nationales Be-wußtsein Herr von Schwegel repräsentirt. Diese 104 Mann sammt Anhang und Zuwachs, welcher sich aus Deutschen bilden wird, die dem Grasen Margheri vor der Canditatur Wur;-bach'S ihre Stimme zu geben zugesagt hatten, und die nunmehr ihres Wortes entbunden sind, werden der slovenischen Schandpresse nicht zu Willen sein, und wohl den eigenen geraden Weg modeln. Lchöllsttin, 9. Juni. (D.-C.) [Allerlei.] Seil der Zeit, da der hiesige Gastwirth Herr Michael Brefnig, Herrn Dr. Foreqger seine Stimme nicht gab. sind die hiesigen Slo-i — „Hast du noch irgend etwas zu sagen? Willst du essen? Willst du trinken?" „Nein!" erwiderte der Jüngling. „Aber ich bin ein guter Katholik, und ich möchte nicht vor Gott hintreten ohne zuvor gebeichtet zu haben." Der Feldprediger hatte die Stola und das Chorhemd noch nicht abgelegt. „Knie nieder," sagie er und nahm dabei selbst auf dem Fel»-block Play. Die Soldaten traten ein wenig bei-seite und der Verurtheilte begann mit leiser Stimme: „Segne mich, mein Vater; ich bin «in Sünder gewesen —" Während der Beichte krachte und knatterte es plötzlich von Gewehrfeuer. Immer heftiger wiirde daS Schießen — vom Hohlweg, der in die Schlucht führte, drang es herüber. „Zu den Waffen," schrien die Wachtposten. Der Priester sprang auf, ertheilte feine Lesehle und commandirte die Truppen nach verschiedenen Richtungen ab. Er selbst hatte eine kurze Flinte ergrissen, ohn« sich auch nur ijeit zu nehmen, fein Ornat abzulegen. Plötzlich wandte er sich um und gewahrte den Jüngling. der noch immer auf den Knien lag. „Was thust du hier noch?" „Ich erwarte die Absolution." „Richtig," erwiderte der Priester, „dich halte ich vergessen." Langsam erhob er seine Hand und legte ..Kentsche Mncht" venen. Herr Notar Katschitsch an der Spitze, die eifrigst«» Besucher diese» Gasthauses, trotz-dem sich Herr Katschisch verschworen hatte, dieses Haus nicht mehr zu betreten; hingegen haben obige Pervaken den Besuch der Gasthäu-ser „Gollob" u.id „Scharner", wo sie früher oft einkehrten, gänzlich eingestellt, natürlich aus dem einfachen Grunde, wtil letztere für Dr. oregger stimmten. Es wunderte uns blos, wie err Brefnig, der bekannter Weise im Vor-jähre in den Pervakenblättern auf die gemeinste Art und Weise verrissen wurde, sich noch auf die slovenische Seite stellen konnte. — Der Sieg der Deutschen bei den ReichSratswahlen für Städte und Märkte hat dem hiesigen Pfarr-provisor Herrn Goveditsch große» Le,d berei-tet. Er äußerte sich zu einigt» Personen sehr unwillig darüber. Herr Goveditsch möge etwa» vorsichtiger sein und die Deutschen nicht zu Ge-genäußerungen reizen. S*pienti sat. Kleine Hvronik. sNarodni Dom in Laibach.s Die Gesellschaft zur Erbauung eine» allgemeinen slovenischen Nationalhauses hielt vor eintgen Tagen ihre Generalversammlung ab, in wel-cher die ganze Kläglichkeit deS slovenischen Nationalbewußtsein» in Krain «inen ziffermä-ßigen Ausdruck fand. Der Bericht, welcher ohne Zweifel verhältnißmäßig gelinde und bester-färbend gehalten ist. beklagt die große Theil-nahmSlosigkeit der Slovenen in Angelegenheit der Effectenlotterie, welche, trotzdem der Zieh-termin um ein Jahr verschoben und die Nation allwöchentlich mit den feurigsten ZeiiungSarti-kein ausgefordert wurde, durch den LoSkaus den National»»» zu bethätigen, mit einem Fiasco endigte. Nach Abzug der Steuern und Gewinnst-kosten werden uur ungefähr 10.000 st. dem Unternehmen zufalle«, zu welcher Summe jedoch Böh-inen und Croatien mehr al» die Hälfte beisteuerten. Bei den slovenischen LoSverkäufern blieben, wie der Bericht ausdrücklich erwähnt, uneinbringliche Forderungen in der Höhe von 5700 fl. Da» sollte man denn doch kaum für möglich halten! [Die Leichenverbrennung nicht gestattet.] Wie die „Wiener Mevicinische Wo-chenschrift" mittheilt, yat da» Ministerium des Innern im Einvernehmen mit den Ministerien der Justiz und des Cultus die Eingaben, be-treffend die Leicheverbrennung, selbst die fa^ul-tative. als nicht zulässig zurückgewiesen. Dieser Bescheid des Ministeriums enthält keinerlei wesentliche Motivirung und beruft sich einfach auf daS im großen Publicum dagegen herrschende Vorurtheil. sie dann segnend auf da» junge Haupt, daS sich vor ihm neigte. Dann blickte er sucheuo um sich - das zur Execution bestimmte Peloton war infolge de» unerwarteten Angriffes nicht mehr zur Stelle. co trat der Priester denn einen Schritt zurück, erhob da» Gewehr, legte auf sein Beichtkind an und schoß es nieder, daß eS lautlos zu Boden sank. Les miserables. Ein Rachtbild aus dem Berliner Leben. E» icar, wie man zu sagen pflegt, ein wahres Hundewetter. Langsam und st tig rie-teile feiner Regen herab, untermischt mit Schnee-flocken, die Gasflammen tanzten vom scharfen Nordost getrieben irrlichtartig hin und her. Es war in der zwölften Nachn'tunde. wir standen unser drei an der Charlotten- und Leipziger-straßcnecke und erwarteten den letzten Wagen der Pferdebahn, der uns hinaus nach dem Geheim-rathSviertel in unser Heim führen sollte, ob-gleich keiner von unS Geheimrath ist und auch keine Aussicht hat, e» je zu werden. Der Wagen war nicht zu sehen, wir traten in einen Haus-flur, da keine Nothwendigkeit vorlag, unS durch-weichen zu lassen. Wir waren gerade im Be-griffe, un» in eine hochinteressante DiScusfion über einen am selben Abend schmählich verlo-renen Null«Ouvert einzulassen, da löste fiH eine Gestalt auS dem tiefdunklen Hintergrunde 3 [Vom Begräbniß Victor Hugo».] Einige pfiffige Industriell« hatten am Tage der Bestattung de» großen Dichter» Leitern an den Bäumen angelehnt und luden di« Schau-lustigen ein, für den mäßigen Prei» von 2 Sou» dieser Leitern sich zu bedienen, um die Bäum« zu «rkletern. Eine Schaar Neugieriger folgte dieser Einladung urd nahm auf den Aesten der Bäume Posto. Als sie jedoch von ihrem Belvedere herabsteigen wollte», waren die Lei-tern entfernt und die Entrepreneur» erklärten, daß das Hinaufsteigen allerdings nur 2 Sou», das Hinabsteigen jedoch 2 Fr», koste, die selbst-verständlich im Vorhinein bezahlt werden muß-ten. Einzeln« waren muthig genug, den Stamm entlang herabzuklettern, die Meisten jedoch zo-gen eS vor, mit saurer Miene den erpreßten Tribut zu entrichten und brauchten selbstver-ständlich nach dem Schaden für den Spott nicht zu sorgen. ^Eine neu« tath. Universität.] In einer seiner letzten Reden that der hollän» dische Abgeordnete Dr. Sharpman den Au»-spruch, daß daS Entstehen einer katholischen Universität in Holland unausbleiblich sein wird. [Ein Wohlthäter.] Vor etwa Iah» reSfrist spendete unter geheimnisvollen Umstän-den ein ungenannter Menschenfreund dem Wiener Gemeinderath zu wohlthätigenZwecken die Summe von hunderttausend Gulden. Nun hat derselbe Anonymus abermal» die Summe von hundert-tausend Gulden zu gleichem Zweck« gewidmet. Die Vermuthungen, die man über die Person dieses geheimnißvollen Reichen geäußert hat, führten zu keinem positiven Resultat. [Weibliche Beamte in Ruß-land.] Die „PeterSburgskaja Gazeta" meldet, daß wahrscheinlich in nächster Zeit die Gleich-berechtigung weiblicher Beamter mit den män-lichen in Bezug aus einige Aemter bei den ruf-fischen Eisenbahnverwaltungen als Regel ange-nommen werben soll, und zwar bezüglich der Posten von Cassiren, Contoristen und Rechnung»-beamten. [Ein sonderbarer Heiliger] ist in Bengalen aufgetaucht, welcher der „Times of Jndia" zufolge die Gabe besitze« soll, un-heilbare Krankheiten zu kuriren. Während der jüngsten kalte» Witterung brachte er 51 Tage in einem Wafferdehälier. in welchem ihm da» Wasser bis zum Kinn reichte, zu, und jetzt lebt er in einem sechs Fuß tiefen Grabe. Da» Grab ist gänzlich zugemauert worden, mit Ausnahme eines kleinen Loche» von etwa zwei Zoll im Durchmesser, durch welches ihm seine tägliche Nahrung pereicht wird, die au» einer Apfelsine oder etwa» Granatapfelfaft nebst einer Mandel besteht. In diesem Grabe will er ohne Unter-brechung 51 Tage zubringen. Durch das er» de» Hausflurs. „Meine Herren," so klang es uns entgegen, „wollen Sie ein gutes Werk thun, so schenken Sie mir zehn Pfennig, damit ich diese Nacht uuter Dach und Fach schlafen kann!" Fürwahr, dieser Appell in einer solchen Nacht von Menschen an Menschen gerichtet, verhallt nicht ungehört; im Nu hatte jeder von uns dreien einen Nickel in der Hand. „Wo werden Sie aber für zehn Pfennig fchla-fe» können?" so wandte ich mich an den Almosen heischenden ilnb überreichte ihm die drei Groschen. „Besten Dank meine Herren, und wo ich für zehn Pfennig schlafen kann, dies Local ist nur wenige Schritte von hier." „Dann ist die» Local wohl eigentlich eine Penne?" so fragte ich neugierig. „Nein, mein Herr, eine eigentliche Penne ist'S nicht, man schläft auf einem Stuhle," war die Antwort, die meine Freunde und mich mit Erstaunen erfüllte. „Kin-der," sagte ich, mich an meine Gefährten wen-dend, „dies Local müssen wir kennen lernen, wir gehen niit diesem Manne, er wird uns führen." Ich will aufrichtig sein. Halb aus Uebermuth, halb aus Neugier machte ich den Vorschlag, und so gingen wir dahin, an unserer Seite den neuen Begleiter, der uns mit scheuen Blicken musterte. Nur wenige hundert Schritt«, und unser Führer machte vor einem Hause halt, vor dem eine rothe Laterne, wie fit vor R«-staurationen gebräuchlich ist, brannte. „Hier 4 wähnte Loch ist eine Schnur gezogen, deren äußeres Ende an einer Klingel defest gt ist, die an einem Bambusrohre angebracht ist, um ihn in den Stand zu seyen, im Falle einer Gefahr oder eineS Unglücks ein Signal zu geben. Er bedient sich ver Klingel auch, um Anfragen nach ieinem Besinnen zu beantworten. DaS Klingeln bedeutet, daß er fich wohl befindet. Der Heilige stieg in das Grab mit einem Bett, einigen heiligen Büchern, Hwei over drei Fla-schen Roienwaffer und einigen Phiolen Rosenöl, waraus die Oeffnung zugemauert wurde. Rings-um wurde Erde ausgeschüttet und Blumen da-rin zepflanzt, die. da sie regelmäßig begossen werden, hübsch gedeihen. Des RofenwasserS bedient sich ver Heilige zum Waschen snneS Gesichts, seiner Hände und Füße.' ehe er seine Gebete verrichtet. Kurzlich langte eine Geldan-Weisung an seine Addresse von Bombay an, welche zusammengerollt durch das Loch in das Grao geworfen wurde. Bald darauf sandte der heiligt Mann den unterzeichneten Empfangs-schein auf demselben Wege zurück. (Da er kein Lichl mitgenommen Hot, so leuchtet ihm zum Lesen und Schreiben wohl seine eigene Heilig-fett h [350 Menschen verschüttet.] In Haughthön, Grafschaft Durham (in England) sand eine Explosion schlagender Wetter statt, bei welcher 350 Bergleute verunglückten und von den einstürzenden Erdmassen begraben wurden. [Ein merkwürdiger Selbst-Mordversuch.] Ein 34-jährigeS Dienstmäd-chen in Bromberg, das von seinem Bräutigam verlassen worden war. versuchte aus eigenthümliche Weise sich den Tod zu geben. Nachdem die Unglückliche gebeichtet und ihre Kleider und sonstigen Habseligkeiten an Verwandte vertheilt haue, ging sie in den Wald um dort z«_ verhungern. Fünf Wochen soll sie nur von Ouell-wasser und etwas Sauerampfer lebend dort zugebracht haben, bis sie von Reisigsammlern m ganz erschöpftem Zustande, in einer dichten Schonung auf Tüchern und Decken liegend, gefunden wurde. Man brachte sie nun zu ihrer in der Nähe wohnenden verheiratheten Schwester in Pflege. [Einen Beitrag zum Kapitel des Aberglaubens] liefert der „Odesskij WjeBtnik* mit folgender Mittheilung. Der griechische Generalcousul in Odessa, Pucina und dessen Bruder kauften im podolifchen Gouver-nement ein Gut und verpachteten dasselbe an einen Bulgaren. Zufällig hörte eS von dem Tage der Ankunft des neuen Pächters in der Umgegend des Gutes auf zu regnen. Diese Er-scheinung schrieben die Bauern der Ankunsl des Bulgaren zu, welcher den Regen durch Zaube-rci vertrieben haben sollte. Ohne sich lang« zu ist'S." sagte er, voraussetzend, daß wir nicht weiter mitgehen würden. Doch ich sagte ihm, daß wir die Schlafstellen selber sehen wollten, und so ging'S durch einen stockfinstren Flur, dann über einen Hof, der durch auS Parterre-räumen dringendes Licht ungewiß erleuchtet war. Wir standen vor einer GlaSthüre, noch zögerte unser Begleiter, doch als er unsere bestünuite Absicht erkannte, öffnete er, und wir traten ein. Einige Secunden wahrte eS, ehe unsre Augen sich an daS durch zwei herabgeschraubte Gas-flammen hervorgerufene Halbdunkel gewöhnt hatten, dann aber bot sich unseren Blicken ein merkwürdiges Schauspiel dar. Um die Tische herum laß eng an einander gerückt Mann an Mann, den Kopf auf den Tisch gelegt und schlies. Doch auch a» den Wänden stand Stuhl an Stuhl mit schlafenden Gästen, die den Kopf gegen die Wand lehnten, außerdem schien eS unS, deß auf einem Billard, welches entfernter vom Eingange stand, dunkle Gestalten lagerten. Rechts vom Eingänge aber, ganz am Ende deS langgestreckten Raumes brannte über einem Schanktische eine hell« Gasflamme, hinter dem Schanktisch gewahrten wir eine mit Geldzählen beschäftigte Frau. Nachdem das erste Erstau-nen überwunden war, traten wir aus dem Dunkel heraus und näherten uns, unfern Be-gleit« zur Seite, dem Büffet. Wir traten in ,,Z>e»tsch« Macht." besinnen, nahmen die Bauern den Bulgaren fest und fetzten ihn in ejaem Brunnen, wo sie ihn auch zwei Tage sitzen ließen. Vielleichl hätte der Bulgare noch lange in Ver improvi-sirten Wanne sitzen können, hätte eS nicht plötzlich geregn«. Tann erst zogen die Bauern den schon halbtodten „Verschwörer" aus dem Brunnen. [A u ch eine Bittstellerin.] Kürzlich erschien bei ^iner der höheren RegierungSbe-hörden in Petersburg ein altes Mütterchen in zerriffenen Kleidern, welches dem betreffenden Beamten eine Bittschrift überreiche« wollte. Wie der „Pet. List." berichtet, kramte sie längere Zeit in ihren Taschen umher und zog endlich ein zusammengelegtes Papier hervor. Lächelnd sah der Beamte sie an und fragte, was sie eigentlich wünsche. „Ich bitte um Unnterstützung, flehte die Alte. „Was Sie mir da gereicht haben, ist aber ein Billet der Reichsbank über 1000 Rubel." entgegnete der Beamte. »Ach. entschuldigen Sie, ich habe mich vergriffen!" stößt die Alte hervor und fördert nun in der That die Bittschrift ans Tageslicht. Im Nebenzimmer wurde nun eine kleine Taschenre-Vision der Bittstellerin vorgenommen und — man fand noch zehn eben solcher B'llrtte bei ihr vor. ID e r H e ch t als B o g e l f r e s s e r.] Ein Bürger in Driesen kaufte einen ziemlich schweren Hecht, in dessen Magen sich beim Schlachten eine — Bachstelze vorfand.^ Bon derselben war nur erst etwas von den Fleisch-theilen verdaut. [„Elektrische Sprosse n." ] Die jungen Damen, welche das Sonnenlicht hassen, da es den zarten, rosenrothen Anfing der wei-ßen Wangen durch ein bäurisches Roth ersetzt, werden wohl dem elecirischen Lichl ewige Fe»ud. schast schmoren, wenn si« erfahren, daß dieses i» seiner Wirkung sogar der Sonne über ist. Die Gelehrte» haben es entdeckt: schon^ das Lichr einer elektrischen Lampe, dessen Starke nur 1000 bis 2000 Kerzen beträgt, verändert unsere Gesichtsfarbe nach einer Stunde, und Lampen von l0.000 bis 20.000 sollen in kur-zer Zeit die Haut intensiv röthen. Wenn die elektrische Lichtfiuth in den Theatern noch mehr zunimmt, so wird vielleicht noch eine neue Krankheit entstehen: „elektrischer Sprossen" als Seitenstück zu den berüchtigte» „Sommer-sprossen." [.Sie transit gloria munai."] Unter dieser Uederschrift ladet am schw irzen Brett der Berliner Universität ein früherer Studios»» der Medicin die Commilitonen zum Besuche seines Restaurants ein. [Schlaue U m g e h u n g.] Ein Marseil-ler Kaufmann starh,. der nnt ^ranK angefangen und i» seinem Geschäfte Millionen den Lichtkreis der das Büffet erhellenden Flamme, die Frau sah auf, und als sie uns erblickte, fuhr ein merkwürdiger Zug des Erstaunens über ihr Gesicht. Si« rief einige Worte hinter den Büfferschrank. hinter welchem ietzt ein gro-ßer Mann hervortrat. „Was wünschen die Herren?" so wurden wir angeredet. Wir ver-langten Bier für unS, für unfern Führer etwa? zu effen und ein Glas Grog. Wir sahen uns nach Stühlen um, in wenigen Augenblicken waren sie gebracht; wir hielten nunmehr ge-nauere Umschau. Unsere Ankunft hatte die dumpfe Ruhe d^r Räume vollständig gestört, überall reckten sich Kopfe in die Höhe, richteten sich neugierige Augen auf uns und näherten sich fragwürdige Gestalten unserm Platze. Am Ausgang« des Locals, so weit wir das Du»t«l zu durchdringen vermochten, stand ein Hausen dunkler Gestalte». „Was ist denn geschehen?" so wendeten wir uns fragend an unsern Führer und dieser erklärte, daß man uns für Polizei-beamte hielte, di« an der Thür stehenden er-warteten nur den Moment, um eventuell sofort entfliehen zu können. Sie hatten gewiß etwas auf dem Kerbholz, doch wir beruhigten unsern Begleiter und nach wenigen Minuten hatten wir eiue Musterkarte von Gestalten um uns, die nur die Großstädte beherbergen: Gefallene, Obdachlose, Verwahrloste und gewerbsmäßige 1885 gewonnen hatte. Er hinterließ eiirem Freunde das Vermögen mit der Bedingung, daß er ihm 25.000 Fr. in den Sarg leqe. Der Erbe suchte nach einem Mittel, um sich dieser Verpflichtung zu entziehen, und entdeckte schließlich folgenden AuSweg: „Halt! ich lege ihm eine» Chek bei. er kann ihn dann einlösen wann er will." [Verwandtschaft.] Herr: „Sind sie mit der Dame verwandt?" Student: „Nur sehr entfernt. Sie ist die Kaffeeschwester von der Schwester mei»«s Couleurbruders." [Der Gipfel der Faulheit.] „Ich fage Ihnen, dieser Mensch, der B.. nt u> saul. daß es ihm sogar beschwerlich wird, Die Umdrehung der Erde mitzumachen." Deutscher Mutverein. Store, 8. Juni. (O.-C.) Die im vertan-genen Jahre mit so großem Anstehen gegrim-dete Ortsgruppe St. Georgen hielt gestern isirt diesjährige Jahresverjammluna ab. Zu Verse! den hatten sich aus Nah und Ferne unsere wa-ckeren Gesinnungsgenossen eingefunden, um durch recht zahlreichen Besuch auf die Angrifft der Peroaken Antwort zu geben. Die Versammlung nahm einem der Sache würdigen Verlauf. — Dem von Herrn Wiesend erstatteten Reche« schaftsberichtt entnehmen wir. daß der Vorstand e« unterließ, die Arbeiterschaft an den Here^i heranzuziehen, indem er auf diese Weise die Angriffe zu Schanden machte, welche unser« gegnerische Preffe in gewohnter lügenhafter Weise gegen den deutschen Schulverein erhob. ?ie Einnahmen waren infolge dessen geringer, ali «S ursprünglich erwartet wurde; „wir glaubte» jedoch," sa te Redner, — „der deutschen £jch: mehr zu nütz eil. wenn wir nur rein deurche Elemente an unS heranziehen, und auf diese Weise allen Verdächtignngen aus dem Geze liehen." — Bei der hierauf vorgenommln-ii Vorstandswahl wurden einstimmig nachstehende Herren gewählt: Dr. Joh. Stepnchnegg. mann; Arthur Wiesend, Schriftführer! Ernsi Sieber, Zahlmeister und I. F. 'Zchescherko, Zahlmeister-Stellvertreter. — Herr Dr. Z»-pischnegg ergriff nun das Wort, um den Än-gliedern zu versichern, daß er Alle» aufdiem werde, um die ihm angebotene Stelle ganz au?-zufüllen, indem er hervorhob, daß er. obwohl ein St. Georgener. ganz im Gegensatze zu den an-der» Georgenern immer das schwarzrothgolZe« Banner hoch gehalt'» habe, und mil gan\n Manneskcast für deutscht Sache, für deul't-Cultur und für deutsch« Sprache eine» «treten sei. Diese Ansprache rief eine Begeisterung unter den Arbeitern hervor, wie sie selten bemerk werden kann ; es traten auch sofort mehre:-: Arbeiter der Ortsgruppe bei. — Bezüglich «r Verbrecher, welcher Ort zu Studien & la Zola! Sie ließen sichs munden, unser Bier und «tut« Iett, aber auch mancher begehrliche Blick haftete auf unsern Uhrketten. Doch wir waren sich«, denn Mitleid verschafft Sicherheit und erweckt Vertrauen und wir wandten uns srazenv an einen allen Mann mit grauem Haar, dess» Gesich', verwittert und vergrämt, von besseren Tagen zu erzählen schien, wie er hierhergekom-men. „Eine Geschichte, wie sie jeden Tag ror-kommt." so sagte er. „es ist überflüssig, Darüber ein Wort zu verlieren. Man fällt, keine iiils-reiche Hand ,st da. emporzuhelfen, man linkt immer tiefer. Seit drei Wochen schlafe ich hier die Nacht für fünf Pfennig. DaS ist der Schluß!" „Fünf Pfennig?" fragten wir verwundert, „un-ser Begleiter sagte doch zehn! ES war ei» unbeschreiblich bitterer Zug, der den Mund De* ManneS umzog, als er antwortete: „sie irren, auch hier giebt «S Parias. ES giebt eine 6laf-sisication des Elend«! Für zwanzig Pfennig schläft man auf dem Billard, für zehn ^siniiiz sitzt man und stützt den Kopf aus den Tisch, für fünf Pfennig giebt's nur einen Stuhl!-- Auf dem Büffett aber standen sie aufgestavrlt. Zweifennig- und Pfennigstücke; der Tribut. 1« die Elenden dem Schlafe spenden. Der Krei» um un« lichtete sich, ein jeder eilte seinem Platze j». f lö85 Vahl eines Delegirten für die Hauptversamnt-luny iu Teplitz würd« beschlosst», den Aussicht»-f.ith frt deutschen Schulvereiues um die Ver-Nttung !>u ersuchen. — Herr Dr. HigerSperger. l-dhail begrüßt, sprach dem scheidenden Vor-ßmide im Namen des deutschen SchulvereineS für sein tactvolles Benehmen den Dank au». Er erwähnte. daß, wen« die Cinkünfie auch ge« «t» die Ermattung zurückqeblieben seien, der v?che jedenfalls mehr genützt wurde, als wenn Nüglieder zum Beitritt« gepreßt worden wären. £icouf rnuröe die Versammlung geschlossen. Tie Theilnehmer derselben blieben jedoch noch langete Zeil beisammen und würzten den tiMchen Verkehr durch deutsche Worte und Lieder. [DU tausendste Ortsgruppe.] Camnaß den 18. Juni Abends 7 Uhr findet in Klofterneuburq im Gasthause zur Schießstatte die Constiluirmiq der Ortsgruppe Klosterneu-turg und Umgebung statt. Die Gründung dieser tnsgruppe erhält dadurch eine besondere Vedeuwna, daß sie m der Reihe der OrtSgrup »tu des Vereines Die Zahl IOOO tragen wird. Mhrere Vereine und zahlreiche Ortsgruppen Daten ihre Betheiligung .'.»gemeldet, und steht jj erwarten, daß sich die Dr den Verein so »ideutsame Feier der Gründung der Ortsgruppe 1 wh) zn einem erhebenden und srohen Feste >challen wird. Locates und Urovinciates. Cilli. 10. Juni. jA u s z e i ch n u n g.J Der Kaiser hat dem jlmlsvicner deS Kreisgerichtes in Cilli, Fran; Perko, in Anerkennung seiner fünfzigjährigen, lnuen und belobten Dinftleistung das silberne Lttdiknslkreuz zu verleihe» geruht. jP e r s o n a > n a ch r i ch t e n.] Der Be» ick»gericht4-Adjuncl in Paternion mit Dien->e»verwendung in Bleiburg. Herr Carl Gert-chcr. wurde über eigenes Ansuchen nach Villach »ersetzt. Weiters wurden über eigene? Ansuchen »ersetzt die Bezirksgerichts-Adjunclen Georg Kri-haj und Thomas Cajnkar u. z. ersterer von Z>rachendurg nach Paternion, letzterer von Egg »ach Tüffer. jÄ o n der Universität.] Der Kaiser dn dem Docenten der allgemeinen neueren tind neuesten Geschichte an der k. k. Universität 6mj, Dr. Hans Zwiedeneck-Südenborst, den ?uel eines außerordentlichen Univ.rsitätspro-fessvrs verliehen. 1$ o I d « n e Hochzeit.] Der feit vielen Aahren hier domicilirende und allseits geachtete icinerzeitige Steuereinnehmer in Oberburg, Hr. Zojef M a i n i k und dessen Gattin Fratt Cä-cilia Mainik geb. Hofier begehen am 14. d. im engsten Famlienkren« das Jubiläum ihrer vor üö Jahren geschlossenen ungetrübte» Ehe. Möge ein gütiges Schicksal den Lebensabend ter beiden Jubilare vor allen Bitternissen bewahren ! r 13 nt steirijchen Großgrundbesitz wurden gestern zu Reichsrathsabgeord-»ettn gewählt tote Herren: Graf Franz Attems mit 101 stimmen, Iol>. P. Paur mit 89 Stimmen. Baron Hackelberg-Landau mit 100 Stim-men und an Stelle Ritter von Earneri's Baron Moscon mit 101 Stimmen. Die conserva-nvkn Großgrundbesitzer waren zur Wahl nicht erschienen. lDieLeobnerHandelSkainmer] mitel) Herrn Baron Zfchock daS Reichsraths-»andat. sEin Wahlaufruf der Vegeta-r i a u e r.] Aus Graz wird unS gemeldet: Auch die Aegetarianer ttaten diesmal mit einem Wahl-«fruse hervor. In demselben wurde der R»me dki liberalen Kandidaten Ritter von Carneri gegen den demsch-nationalen Candidaten Dr. P o m m 11 in Berücksichtigung gezogen. Carneri. hieß es in dem Ausrufe, kommt von caro «Fleisch). Pommer, dagegen von powus (Frucht), darum könnten die Vegetarianer nur Dr. Pom-nw wählen. „Ke»tjch< [P o » t se 8 t u m.] Am 3. d., also drei Tage nach der stattgefunden«» ReichsrathSwahl, erhielten die hiesigen Parteimänner sul> eouvvrt den Aufruf deS Landeswahl-Comitt-s von Graz aus zugesendet. DieS documentirt wohl am Besten die Verwirrung, die in Gra; geherrscht haben mag. sJ n W i n d i s ch g r a z] wird Herr Dr. Josef Schell, bisher Advocat in Wolfsberg (Kärncheu), sein« Kanzlei eröffnen. [Neue Feuerwehr.] Ans Windisch» Landeberg wird uns geschrieben, daß daselbst die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr im Zuge sei. Die am 7. d. stattgesundene berathende Versammlung verlief glänzend. In circa vier Wochen dürfte somit Steiermark eine Feuer-wehr mehr zählen. sS a n » b ä d e r.] Die Juni-Sonne macht ihre Rechte so intensiv geltend, daß fast Jeder-mann in den Flitthen der Sann Erquickuna und Erfrischung sucht. Der Andrang zu den Bade-anstalten war heute ein ganz anßergewöhnli-cher. Die Temperatur des Wassers hatte in den RachmittagSstunden bereits 19 Grade K. erreicht. Wenn wir dem vorgestrigen Loostage „Melardi" trauen dürfen, dann haben wir nicht nur vierzig schöne Tage, sondern auch eine ganz besonders belebte Badejaijon zu gewärtigen. [11 n t« r n f i r i s ch r Bader.] In der LandeS-Curanstalt Reuhaus bei tzilli sind bis 31^v. M. 115 Gäste zum Curgebrauche ein-geflossen/ " " >Auf die Trommel gekommen.] In Poistrau ließ da» Gemeindeamt am Abende vor der Wahl die Wahler aufmerksam machen, ihre Stimmen dem Candidaten der national-clericalen Partei zu geben. Herr Dr. Radaq wird über die Auszeichnung, auf die Trommel gekommen sein, gewiß seine helle Freude ge-habt haben. sBrand einer Säge.] Wie man uns aus Marburg schreibt, soll dieser Tage die Eltendorfer Säge, Eigenthum des Herrn Liebig in Wien, ein Raub der Flammen geworden fein. fO p f e r der S a n n.j Am 6. d. ertran-ken in der Nähe des FelferitellerS zu Römer-bad die fechzenjährige Restaurateurstochter He« lene Hübler und die Magd Theresia Fersli, während des Badens in der Sann. Die Leichen der beiden Verunglückten wurden erst am nach-sten Tage gefunden. >K i n d e S m o r d.] Die ledig« Dienstmago Apollonia Lorger in Ponigl steckte ihr neuge-bornks Kind kopfüber in einen Tops und goß in letzteren dann eine Flüßigkeii. Selbstredend trat der Tod des KindeS rasch ei». Die un-natürliche Mutter wurde bereits dem hiesigen Kreisgerichte einpeliefext. sE x c e f f e.] Am Abende des verflossenen Sonntages war die Wienerstraße in Cilli der Schauplatz aufregender Excesse, welche von meh-reren Lederergehilfen provocirt wurde». Die Ge-dachten hatten nicht nur die Gäste im Schant-zimmer der Stadt Graz mit Stöcken bearbei-tet und hinausge'agt. sondern au h auf der Sttaße Jedermann insultirt, der ihnen in die Nähe kam. Ein Polizeimann wurde dei seinem Einschreiten mit einem Ochsenziemer so heftig geschlagen, daß der von ihm bereits Arretirte die Flucht ergreifen konnte; Landwehrmänner zogen, um den Polizeimann vor weiteren Miß-Handlungen zu schützen, die Seitengewehre. Nicht unbedeutend wurden bet den Excessen die Kut-scher Konez und Placht« verletzt. — In der gleichen Nacht gab es auch in der Bahnhof-gaffe einen argen Scandul, welcher die Be-wohner aus ihrer Nachtruhe störte. !E i n beachtens werthes Zeug-Mühlscheibe, Post Kratzau, Böhmen. Euer zeboren! Apotheker R. Brandt'S Schwei-zerpillen habe ich erhalten, und bin ich mit dem Erfolge sehr zufrieden. Gewöhnlich habe ich mit ungenügender Stuhlausleerung zu thun und da-durch entstehen die Mangel an Appetit und sonst noch andere körperliche Beschwerden. Bei Anwendung Ihrer Pillen aber wird die Aus-leerung genügend, in den Gedärmen wird es lebhafter, kräftiger und der Appetit viel reg r auch die Gemüthsstimmung wird lebhafter und freudiger, ich kann daher Ihre Pillen nur sehr loben und jedem Menschen bestens empfehlen. In welch qroßem Ansehen die Schweizerpillen in meiner Familie stehen, beweist der Umstand, daß ich feil ungefähr 4 Jahren (so lange ge-brauche ich die Pillen) 24 große Dosen verbraucht habe. Es ist nur zu bedauern, daß man in den Apoth-ken nur selten die echten Apotheker R. Brandt'schen Schweizerpillen bekommt, gewöhnlich bekommt man nachgemachte und solche sind oft der Gesundheit mehr schad-lich als nützlich. Zeichne mich in vollkommen-ster Hochachtung Ihr ergebenster Eduard Wag-ner. Da in Oesterreich verschiedene Nachahmn»-gen von Apotheker R. Brandt's SchweizerpiUea existireu, so acht, man genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes Kreuz in rothem Grund und den Namenzog R. Brandt's trügt. __'__• Literarisches. [WD rutsche Wochenfchrif t,"] Or« gan für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. Heraushieben von Dr. Heinrich Friedjung, Wien. l. Teinsalt-straße 11. Inhalt von Nr. 21, vom 7. Juni 1885: Die Wahlen in Wien. Von H. Fr. — Die Wahlen. — Fischhof und Walters! irchen. — Aus dem deutschen Reiche. Von Carl Pröll in Berlin. — Die Zollunion zwischen Deutsch-land und Oesterreich-Ungarn. — Feuilleton: Antike und moderne Tragik. Von F. v. Kaps« Essenther. — Literatur, Theater und Kunst: Briefe von Nicolaus Lenau. — Waldlilie. Von Sophie Gräfin von Khüenberg. — Novelle: Unser Stammtisch. Zeitbild von Jofef Rank. — Bücherfchau. — Probenummeni gratis nnd franco. Eingesendet.*) An Herrn Dr. R daj in Marburg! Als ich am Wahltag« (2. Juni) in Mar-bürg bei dem Hotel „Stadt Wien" vorbeiging, vor welchem Sie in Gesellschaft mehrer Herren standen, hatten Sie sich nicht geschämt, mir mit der nur Ihrer aufstrebenden Nation eigenen Liebenswürdigkeit höhnend zuzurufen: „ob i1j nicht beim Todtenmahle der Liberalen bleiben nnd in das Grablied für selbe miteinstimmen werde." Ich hatte eben Eile nach Haufe zu kvm-men und es war keine Zeit mehr zu verlieren, um den Zug nicht zu versäumen, daher konnte ich Ihnen damals auf offener Straße nicht die gebührende Erwiderung geben. — Heute taun ich Sie versichern, daß es mir ungemein leid thut, daß ich der geftllige» Vereinigung der liberalen Wahlmänner ferne bleiben mußte, denn wenn auch unser Candidat. der echte Volks-mann Dr. Schmiderer, in der Minorität blieb, so wurde doch ein Fest gefeiert, das wohl eher einem Siegesfeste als einem Todtenmahle glich, ivo alle Intelligenz und Geistescapacitäten ver-treten waren ! Ich frage Sie witziger Herr Doc-tor, was konnten Sie denn von letzteren in Ihrem dunklen Lager ausweisen 'i Haben auch Ihre unvergleichlichen Gesinnungsgenossen, im Bunde mit den „Gesalbten deS Herren" unter Prosanation de« Allerheiligsten diesmal dem Streberthume zum Siege verholfen, — so kann ich Sie doch versichern, daß der Geist, der bei der ländlichen bis jetzt von der schwarzen Ca-marilla genasführten Bevölkerung zum Durch-bruche gelangt, sich nicht mehr binnen laßt. Ich pflege nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten; aber hochverehrter Herr Doctor ich bedaure doch vom Herzen, daß S i e »nt Ihrer Städte-Candidatur nicht durchgegriffen; den« dadurch ist unser Parlament um eine Zierde gekommen und Untersteierniark wäre durch daS Quartett Hopsenmicha, Bozidar Reich alias Raic, neit deutschen Slovenen Baron Gödel und durch Ihre gewiegte Persönlichkeit würdigst ver- *) Für Sorrn und Inhalt ist die Redaction ntf t verantwortlich. .Deutsche Macht ' 1885 treten. — Seien Sie liebe« Doctorchen über« zeugt, daß mein Bedauern über Ihren „Durch-fall" au« aufrichtigsten Herzen kommt; ich wünsche Ihnen eine baldige Erholung. Ein liberaler, deutscher Wahlmann, de« Marburger Landwahlbezirke«. Polischach, 6. Juni. MAXTON nlU All*« Ii«t SMWWJM bertss Tisch- Mi WÄMMiA, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Biasenkatarrh. Heinrich Mattoni. Karlsbad nnd Wien. FolKswirtyschaMches. fDie Staatsschuld unter dem Ministeriu m Taasf e.^Der AuSwei« der Staatsschulden «Eontrol - Commission für Ende 1864 enthält eine Reihe ebenso interessanter al« wichtiger Ziffern. Der Schuldenstand Oesterreich« rerpräsentirt die colossale Ziffer von 3782 Millionen Gulden, und wenn es in dem bisherigen Tempo weiter geht, wird die vierte Milliarde der österreichischen Staatsschuld rasch complet sein. Da« Ministerium Taaff,? hat während feiner nun bald sechsjährigen Regierung in sehr ausgiebigem Maße dazu deigetra-gen, daS Schuldbuch des Staates zu bereichern. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verweh» rung d.r Remenschuld in dem Quinquennium von dem Repierungsantritte des Ministerium« Taaffe bis Ende 1884: 5nt* 1879 ante 1384 tfcjfnilbti IST» Millionen Gulden 4 2percentige Rotenrente . . . 1312-23 1385 14 + 72 91 4 2percenlige Silber-Rente. . »94-35 997-21 -s- 2'86 4percentige öfterr. Goldrente . . . 320-85 349-85 -f- 20*00 5percentige öfterr. Papier-Rente. . — 154-41 4- 154-41 zusammen . . . 2(527-43 2877 61 -f- 250 18 Um eine Viertel-Milliarde ist also die Staatsschuld in fünf Jahren gestiegen, und jedes Jahr Taaffe'sche Regierung hat Oester-reich eine Vermehrung seiner Schuld um 50 Mil> lionen Gulden gebricht. Diese Ziffern allein er-setzen jede oppositionelle Kritik. Die Vermehrung der Goldrentenschuld rührt aus der Zeit, in welcher Baron Kriegsau Finanzminister war. Die 5percentige österreichische Papier-Rente, die Schöpfung de« Herrn von Dunajewski. hat es in kaum vier Jahren auf d^e stattliche Höhe von 154-41 Millionen Gulden gebracht. fD i e G r a zer H a n d e l S- und G e-w e r b e f a m nt t r] sprach sich in ihrer vor-gestrigen Sitzung gegen die Errichtung von In-formations-Bureaux zum Zwecke der Auskunfts-ertheilun^ über Creditverhältniffe von Firmen auS. fEisenbahnbrücken.j Der „F. Z." wird gemeldet: Rachdei» bisher innerhalb der ungarische» LandeSgrenze nur zwei Eisenbahn« brücken über die Donau existiren. werden bei Preßburg. ferner entweder bei Baja oder an Stelle der bisherigen Dampsiähre bei GomboS (erstere« wahrfcheinlicher) zwei weitere Eisen-bahndrücken projectirt. sEine internationale Geflü-gelauSstellung] findet diesen Sommer in Kopenhagen vom 1.—6. Juli statt. (Marke - Durchschnittspreise» vom Monate Mai 1885 in Cilli: per Hektoliter Weizen ft. 7.5» Kon, fl. a.«7, Gerste fl. 4.60, Hafer PL 8.77, Äuhirui P- 5.37, Hirse fl. 5.20, Halden jL 5.37, Srdäpsel fl. S.87 per 100 Kiloaramm Heu ft. 2.—, Kornlagerstroh fl. 1.70. Weizenlagerftroh fL 1.45, Etreustroh fl. 0.SY. Fl- isch-preise pro Juni 1885. I Kilogr. Rindfleisch ohm Zuwage 52 kr., Kalbfleisch —. 60 lr„ Schweinfleisch 66 u. 60 lt. Schöpsenfleisch 40 kr. Kourse der Zöieuer Körse vom 10. Juni 18^5. Goldrente...........108.30 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 82.50 „ „in Silber . 83.10 Märzrente 5°/.........98.45 Bankaktien........... 859.— Creditactien.......... 288.20 London . . wista........124.30 Napoleond'or.......... 9.86 k. k. Münzducaten........ 5.86 100 Reichsmark.........60.90 ^al3j>Orcixvu.n.gr «lltijf vom 1. Juni IHfiS. Trlcst—Wien. Couririug Nr 1, Ankunft Cilli ' t'hr 57 Min. Nichts. Abfahrt , l » 5i> » . Anschluss Prageihof, Eiliug Nr. 202, ub 3 Uhr 35 Min. Früh. » Marburg — Eilzag Nr. 3, Anknust Cilli 1 Uhr 18 Min. Mittags. Abfahrt . 1 , 20 » . Anschluss Praeerhof — » Marburg Posting Nr. 406. ab 8 Uhr Nachm. Posting Nr. 7, Ankunft Cilli 5 Uhr 37 Min. Abends. Abfahrt . 5 , 42 » , Anschluss Pragerhuf Postz. 206ab 8 Uhr 10 Min. Abend». » Marburg — Postzug Nr. 9. Ankuuft Cilli 3 Uhr S Min. Früh. Abfahrt .3.8. Anschluss Pragerhof, Postz. 204. ab 9 Uhr 35 Min. Vorm » Marburg, » 404, . 9 . 15 , , Keenodirz. Nr.99, Ankunft Cilli 9 Uhr 5 Mio. Abends. Secnndilrzug 97, Abfahrt Cilli 6 Uhr 15 Minuten frflh bis MUrzztischlag; hat den günstigsten Anschluss nach Ungarn und Kärnten. Anschluss Pragerhof Postz. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorm. i.nd in Marburg Z. 404 um 9 Uhr 15 M. Gemischter Zug Nr. 101, Ankunft Cilli 8 Uhr 46 M. Vorm. Abfahrt 8 . 54 . , Anschluss Pragerhof — . Marburg Postzug Nr. 406 ab 3 Uhr Nachm. Wien—Triait. Courinug Nr. 2, Ankunft Cilli 3 Uhr 13 Min. Nachts. Abfahrt , 8 , 15 , » Anschluss SteinbrUck, Postzag Nr. 502 ab 4 Uhr 5 Min. Früh. Eiltug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 51 Min. Nachm. Abfahrt . 3 . 53 n . Anschluss SteinbrUck Postiug Nr. 504, ab 5 Uhr 15 & Nachm. Portzug Nr. 10, Ankunft Cilli 10 Uhr 25 Min. Vorm. Abfahrt , 10 . 30 . Anschluss Steinbrück an Gemischten Zog 512, ab 12 Uhr 55 Min. Nachmittag. Postz ug Nr. 8, Ankunft Cüli 1 Uhr 39 Min. Nachts. Abfahrt . 1 , 45 .. , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secundiirzug Nr. 98 Abfahrt Cilli 6 Uhr Frflh bis Laibacb. Secundärzug Nr. 06, Ankunft Cilli 9 Uhr 19 Min. Abds. v. Mürzzuschlag; hat Anschluss aus Ungarn und Kirnten. Gemischter Zog Nr. 100, Ank. Cilli 5 Uhr 51 M. Nachgi. Abf. . 6 „ .Ui , , Anschluss Steinbrück — ] Courirxüge 1 und 2 retkehren mit Wagen 1., U. und 111. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen L und II. Clasae. J. ÜUmM Apothsker, Tranii & Stirn, Aldis Wallaii l zammer In Cilli empfehlen Ihren P. T. Kunden La- cherl's neueste auSenvählte Specialität: „Jacherün" zur totalen Vertilgung und Ausrottung uller (dniMi chen und luftigen Infeeten. Alle bis heute bekannten Infecten pulver oder sonstigen Mittel gegen da« Ungeziffer werden von dieser Specialität an intensiver Kraft, Schnelligkeit und Sicherheit übertreffen. Besonders muß davor gewarnt wer d««»' „Z a ch e r l i n- ja nicht mit de« gewöhnlichen Insectenpulver zu venvech' fein! Das „Z a ch e r l i u" wird nur a Originalflafcl,cn — nie aber in losem Papier verkauft oder offen ausgewogen! Die Originalflafcheii müssen, um echt zu sein, die Naintitsferligiiug und die Schth-marke tragen. «ss-u Georg Fr. Branner, Hopfen-Commi8sion8- Geschäft Httrnberf, besorgt Verkauf ron Hopfen zu billigster Bedienung. Altrrnommlrt« Firma! tljrlnll! tlJV Aellmt* mi4 rrlMe Annoncen-Expedition HAASENSTEIN & VOGLER (OTTO Ü1AA8S) WIE1T, ttc. TifMefc« dlren + Exp«4itior.«o «an u essend: A»■>>( ]• tloan-.t ..n,bA«p«l or-. f#p- I m.o«N. ArWiter-. Strlle V> «hnnar»- nd K»lf* I ^srbliipfn. KohnlHloRrn, VrmUU^raairfl, it•»/ Hml-KiiiUil"ifi, Irrio-/ »■Bgrn, r r»«r» m Iun*rn. Kfosnhlfcft- s./ Krhinfahrlfc-I'lhur rte. flf. fWt. aa »II«Zeitungen de« In-u. Auslande«. ProiafU,llRrrflr i. Miliz* Mlriiii. Zttt«Bn-„ UtnnallffrrlbrlrrrD y (•»tiUkt rruit. 1885 „P«ts#e Macht ' Ar nzathiiurlicht in diese« Lande herrschende Snnckhcit. Wie ein Dieb in der Nacht überfällt sie und unversehens. Manche Leute leiden an Brust-md Seitenschmerzen. zuweilen auch au Schmer-jt» im Rücken; sie fühlen matt und schläfrig. Ijaben einen schlechten Geschmack im Munde, ikjonders deS Morgen«: eint Art klebrigen -chleims sammelt sich an den Zähnen; ihr K^xnit ist schlecht, im Magen liegts ihnen wie ane schwere Last, und bisweilen finden sie in tat Mogenhöhle eine unbestimmte Art von Er-Paffung. die durch den Genuß von Nahrung ull beseitigt wird. Tie Augen fallen ein. Hände tzd Füße werden kalt und klebrig; nach einer Seile stellt sich Husten ein. anfangs trocken, »ch wenigen Monaten aber begleitet von grün-jchaussebenden Auswürfen: der Betroffene AH stets müde, der Schlaf scheint ihm keine ibe zu bringen; dann wird er nervös, reiz» k und mißmuthig, böse Ahnungen überfallen : wenn er sich plötzlich erhebt fühlt er schwind-«nd der ganze Hops schnitt ihm herumzu-ihln; seine Gedärme werden verstopft, seine jint wird zuweilen trocken und heiß, das Blut «d dick und stockend, daS Weiße im Auge Piini eine gelbliche Farbe an; der Urin wird hirlich und dunkelfarben, und läßt nach län-{sinn riehen einen Bodensatz zurück; dann bringt üdäusig die Nihrung auf. wobei er zuweilen. I ocea jußfi, zuweilen einen saure» Geschmack «spurt, und welche« oft von Herzklopfen be-fntrt ist; feine Sehkraft nimmt ab, Flecken sjlhemen ihm vor j«n Augen und er wird Vl einem Gefühl schwerer Erschöpfung und Pißer Schwäche besallen. Alle Sympton« trc-« »echselweiie auf nnd man nimmt an. daß ich km Drittel der Bevölkerung dieses Landes p einer oder andern Form dieser Krankheit Int.«. Man hat gefunden, daß die Beschaffen-«t dieser Krankheit von Aerzten häufig ni nt erkannt worden ist; von einigen wurde als Leberkrankheit, von andere» als Dys-lf, wieder von anderen als Nierenkrankheit behandelt, ohne daß irgend eine dieser ver-Sirenen BehandlungSweisen erforderlich gewe-w Bäte, während der „Shäker-Extract" dage-in jedem einzelnen Fall die Krankheit voll-tiß beseitigte. Diese» vortreffliche Heilmittel dn allen untenstehend angegebenen Apothekern »haben. Personen, welche an Verstopfung lei-*i denöthtgen „Seigels Abführ-Pillen" in MAung mit dem häker ^tract." Seigel's iti-br-Pillen heile» Verstopfung, bannen Fie-MM» Erkältungen, befreien von Kopswet, äs »nterdrücken Gallsucht. «sie sind die sicher-kl, allgenehmsten und zugleich die vollkomineH-Pillen, die bis jetzt angefertigt worden sind, dieselben einmal versucht hat wird gewiß deren Gebrauch fortfahren. Sie wirken all« lilig und ohne Schmerzen zu verursachen. .Ire»? l filaiche £ , :!>; i i '1. I stimm AbWr^iiren^Sl fr. " vmer de» „Ehäker-Ertract A. I. W h i t e «d in London. New-Aork. Vertreter der ia, sowie Ceptral-Verjandt: I. Harn», «ihlker in Krrmper, Mähren. Sleiermark: iilli: I. Klipferschmid, Sldolf Marek. Graz: " ulirtc .zur St. Anna', A. Stühliuger. Feld-h: Rnig. Leobett": ^foh. Pferschh. Dlarburg' . König. Josef Noß. Peltau. Admont. Brück Piul^Äürstenf^v. Gonohitz. Gleichenberg. wg.Kdidderg. Deutsch-LandSbera. Leidmtz. i>ery.-Nadker«burg. steinn cntn. Htäinznnd L Freiwillige Licitation. Wffii Räumung und .gänzlicher Auflösung des Geschäftes wird in meinem GeiL an Anton Kastelitz in Nassenfuss, Unterkrain. 417—1 8 N\ (Jnter-X 4^ Steiermark. X ^ Södb&bnsUtion Poltscbacb. Damenhüte, stets nur haute nouveaute, Garte*, Coiffes de bain, reizende Kiodertillte verfertigt und hält reiche An»wähl Xosezfxxie Herschman, Modistin aus Wien, < "il 11. PoMt|fIIHIM> IV**. Qll. Auch wird modernisirt. Berühmter Glaubersalz-Säuerling. Stahlbäder. Kalt wassercur, Molkencur. — Indkatlon : Erkrankungen der Verdauungs-Organe - Comfortabler Aufenthalt. Saigon Mai bis October. PruspecleÄ Wohnunfsbcttailubgen bei der Dlreotlon. Z. 60G4. 40.!—'i «Pfcift. Hüte der vorjährigen Saison zu herabgesetzten Preisen. 224— Die Stel len v er ni i tt I ii n$s-I Alillicilmiii Vereines Mereur (sR.lZ. n Sackstrasse 15, I. Stock, • den 1', T. jl>»rrea| Allste! mm ihre Dienste. 1L nd Hande)*- t > kili Vom f. f. Bezirksgerichte in Marburg II. D. 11. wird bekannt gemacht: Es fei die frdi» willige gerichtliche Versteigerung der in den Verlaß des Dr. Franz Rapoc gehörigen kleinen Expensarforderungen im Nominalwerte von 0125 fl. 12'/, kr. bewilliget, und zu deren Vornahme die einzige Tagsayung aus den 24. Juni 1885, Vormittags von 11 — 12 Ubr «Amtszimmer Nr. 9. I. Stock) mit dem Beifügen angeordnet worden, daß die Forderungen auch unter dem obigen Nennwerthe, jedoch ohne irgend wie ge» artete Haftung, dieselbe möge sich auf die Nichtigkeit oder sonst einen Umstand beziehen, gegen sofortige bare Bezahlung hintangegeben werden. Das Verzeichnis der Forderungen kann hiergerichtS eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 4. Mai 1385. Der k. k. Bezirksrichter „< Gertscher. ■ Reeller Verdienst ohne Capital und ohne Risieo blcVt sicli anständigen intelluenten Pvr^«ii> n.^lie sich iiüf tl' iu Verkauf von Los- Hnd Stuvti|iai'r,ft Legen Th^ilxahlungen /u be-Cltfen wiii -'h. n. (iffi. rt>- -ii.d i» richten n da«. '»Bantalilit Bauer & Co. inMan. ((Doppeltest Porto.) 413—1 Weinstein raJ ptroetnete Weinlese (Neuer) »ehr guten Preisen jede» »e««»n<> »»it lkki«-- er nicht aiimyme Hchfistlii li.t Ansrageo -teilen in discr-1> r We»e zu uruldatt. Wichs ni' hr oÄr selten notirte exotische Werthpapiere. (■ | 107— In li.^fle Inf nn itiiaen auf inftniHlcl Dienste« — Special-Burean sdr Jle lOattam-en im ffenUiehen Csür«td — ■ i _ »W k: N N N N N N H N N N N V, I^ULfsteiner Oemeaat, Steirt"bnö.clcer Cement," TiÄfferex Cement, Kufsteiner Portland-Cement, Htuc'ctituriimtten, D 1^1 A alayt2*iudswi |r , Daniel Rakusch, Eisenhandlung ^ CILLI. *4 N N N N N N N N N N N jbJL Adels €. Clla^er, Hauptplatz 108 Cilli, IIXXIISXXIXXXIXKIXIX»] r r „peutf+t Macht." 1885 IIKIH ,_^ I ^ \TI^SlSll^V jederSai8onent8Prechend jBLIois Walland Jl \ M empfiehlt | tf-'W Hauptplatz „zur Kirche'4 u. Postgasse 34. neue Görzer, Kilo 12 Vr., Kilo 15 kr.. Spar- Kern seife, '/, Kilo kr.. ersetzt 1 Kilo gewöhnliche Waschseife; Quarfceln, Z Stitck U kr., feiiutte trockene Mehl«: Kaia«r-Auszug Kilo 19 kr., Auszug 17 kr. Munfcnehl 15 kr.. Huidcnuiehl. feinst, Kilo 22 kr. mitU'i, Kilo 17 kr., Weizengries, feinst, Kilt» 21) kr. empfiehlt ergebenst Vincenz Nardini, 0111 Möblirte Wohnungen zu vermietheii nnd sogleich so beziehen. Laibacher- (-tw«>a jNr. ,U. _. _-UQ- 3 Ein Commis, der deutschen und slovenischen Spreche kundig, wird acceptirt in der Gemu)«htwaareu-HaBdlung de» loh. Opalk it 8». Iflareln bei Erlach«tein. 406—3 Entflohen. 401—3 Elr.e Ein Kanarienmännchen ist um Montag . it-flohen. Abzugeben beim Färb« Riegersberger gegen Belohnung. 4lt>—1 Gasthaus-Realität im besten Betriebe ist in (ronobitz sogleich aus lr"i'-r Hand zu verlaufen; Anfragt; Vi Kager. TJQrfler, CI1H. an die wohlgeborne Frau Marie MatiÖ, geb. Hartner. Du ging'st von hinnen — Nun mögen Dir sagen Die leUten Spenden. — der letzte Grass, Dass far Dich — Aller Herz geschlagen. Du Weib, — so hehr. — »o treu und gut. __. _ _ _ _ _ _ _____ Wohl haben des Schicksal* Stürme Deinen Lebensgang gstrüb , Doch Dein Muth war nicht gesunken, Nur de« Körpers Kraft entwich. In Lieb« — und in Gflte Hast Du den Deinen nur gelebt, — Darum das Herz des Gatten Kein Trosteswort belebt, —• In stummem Schmerz verloren. Starrt er aufs Todte nbett. — O! M&g' die Zeit gewähren, Was jetzt kein Wort die Macht: ..Kin heilig. — stiH's — Erinnern, An Dich, Marie, — in 6rabesnaeht:>4 CILLI, 9. Juni 18«5. J. w. * Victor Nasko, Bau* untl MübcItteolileT) Cilli, Berrengasse 16, empfiehlt sein Lager fertiger neuer MObel, SWiUf-«livans und Betteinsätzen. Daselbst sind auch iW II o 1 z « & r g e von si. 5 bis fl. .10, sowie auch Pater, tirt« Min«ralgu«M4rge von fl. 40 bi» fl. W 415—<5 Torrlthig. FriNchc Mineralwässer, als: ^Xattosai'® GKeesli.-ä.felex, GHeicia.eÄ"teergror Constantinquelle, Haller Todi. ICaulsTsad-ex BcJolosa'bxvi.Tt n am. Kails'badex M-ajaJ'brvLXLÄeia, tn «-.i mer StstlU-wasser, l^aiien'bader ITre-cLg'br-i-i-n nen, Franz Xo»op3aj»-Q-a.elle. lü-lcöc zy - Quelle, iTiad-orselters. I^re'tela.vLer, RoliltaciLer Tes».pelq.-\a.elle. empfiehlt billigst Eduard Faninger, Clffl, Hauptplatz Nr. 107 77-52 Kärntner Römer •Quellt, der alpin« Gieaahtlbler, -W> ein rein alkalischer Alpensiuerling. vollkornnfts W von Scbwefelvcrbindnngen, Jod-, Brom- und Demi-zen, schwärzt den Wein nicht nnd repräsentirt ein hochfeines Tafelwasser. Best bewährter Gesundbrunnen bei Katarrhen, namentlich der Kinder (mit '/» gewärmter Milch <4»r mit Zucker zu reichen), bei Magen- & Iilaaen leiden Zu beziehen durch Herrn .Hai*i II mllmmd in CUH. . - Nettmöblirtes Zimmer Bahnhofgasse Kr. sogleich zu vergeben. <11-1 Die Möbel-Niederlage Graz, Franzensplatz Nr.1 und 2 ac rli-^-vli den mndMtheater, *96 •anfleklt ihr maaM Lajrcr to» oomnieten Seklaf- ud SaelMaiMHeMiarniliareii aus Nom- und Eiehenbol*.. Salon-KKsten, Credeaaen »it ohne Marmorplatten, Spiegln. larnieeaen Reiche Answähl ron Salon-Ganaitnren Ton betten. Uebernahme aller Tapeaier-Arbeit« eigener batirm blliigai. Ausstattungen ud Möblirengem ron L«d- «4 BadeWtaae« wert-prompt ud billigst ausgeführt. Hoehachtangiroll M-» I 3V. KLollndorser. "■ " Re«nm.