Cilli, Samstag den 19. Mai 1917. Schrlftltttuug MsItzoaSfloffe fit. R. r-lq-b», (h. II, tatrrarsar. e»tt '.(««it!Iäaüa sgm «utnotiiK tn «cira- s. »Hitt-lagr U — U tU< um 9 .-w«*M*bcB rr.mrr nicht 1 Kj.fl i. anartiloV «ic i»aM«tai uim d,»,»» • mml »!« »rrmalta^ gc^ia « •«»rr M> IS Vtifjria <«I (ic(i(B "a BhftXTSnlcn".«". i?T eis iruUal. v» .r nlWt* Kocht» ttl VtB twn t ! >j chtiiil Sarni »l uiB*. .K.Wid Nr. 40 Drsterreicher »or! Die erste Woche der Zeichnungssrist auf die 6. österreichische KriegSanleihe ist verstrichen, sie hat gezeigt, wie tief das Verständnis in allen Kreisen der Bevölkerung geht für die Bedürfnisse der heuti-gen schweren Zeit. Es ist allgemein zrm Bewußtsein gekommen. Zeder iühlt «», daß der Augenblick nicht ferne liegt, der eine Wendung herbeiführt. In er-habener Größe haben sich alle Völker Oesterreichs in diesem Kriege gezeigt. Was unsere Staatsbürger in diesen hatten Zeiten aus sich genommen haben, ist nicht nur ein Beweis landläufiger Pflichtn nie, vielmehr eine glänzende Bekundung ungeschmälerten Ve« trauen» in den Bestand und die Zukunft unseres uralten Kaiserstaates. Wenn jetzt wirklich die Zeit gekommen sein sollte, welch« unS einen siegreichen und ehrenvollen Abschluß deS Krieges bringen soll, ist eS unsere Pflicht, alle Kräfte zusammenzunehmen, damit wir gewappnet gegen alle Unbilden der heranbrechenden neuen Zeit gegenüber stehen. Die 6. österreichische KriegSanleihe bietet also die Gelegenheit, wiederum zu erweisen, daß unsere Wirtschaftskräfte trotz dreijährigen, blutigen Ringen; unerschültert geblieben sind. Auch die jetzige Krieg*' anleihe bietet dem Zeichner vielfache» Vorteil. Die glänzenden ErtragSmöglichketten. die hohe Verzin-sung, über welche an alle» Zeichnungsschaltern be-reitwilligst und ausführlich Auskünfte gegeben wer-den, bilden den Anreiz, die Gelegenheit nicht unbe-nützt vorübergehen zu laffen. Von Ermahnungen zur Pflicht oder zur Betätigung vaterländischer Ge-sinnung kann füglich abgesehen werden. Kriegsanleihe ist die beste Kapilalsanlage und Verzinsungen in dem Ausmaße, wie sie jetzt durch die Staatsanleihen geboten werden, werden dei uns in Oesterreich wohl nie mehr wieder voi kommen! Aus Jeden kommt e« an. JedeKrone für den Staat, daher für sich felbst. Zeichne 6 Kriegsanleihe! Aas Kold vor der Ziront Von Peter Rosegger. In einem Winkel der eisernen Kasse lehnte der Goldbarren und schluchzte. Oede und Dunkel im Gelaß und daS Gold mußte weinen. Da rief plötz-lich die Eifenwand der Kasse mit harter Stimme: „Was heulst du, Taugenichts?" »Weil ich ein Taugenichts bin, geworden im Gefängnis," sagte daS Gold. .Ach, du warst ev immer!" rief daS Eilen. „Du warst nie für etwa» Rechtes zu brauchen. Nur für Tand und Hoffart." Das Gold erinnerte: »Ich war im zanzen Reich da« einzige Beständige, ich trotzte den Ele-mevten. Ich war der Herrscher." DaS Eisen: „Und hast die Menschen versührt und v:rdorben." Gold: „Die versührt und verdorben sein woll-ten. Sie haben mich erniedrigt, nicht ich sie." Eisen: Heuchler I Un» wie geringschätzig hast du stets herabgeblickt aus mich. Obschon in mir allein die Kraft, die Arbeit und die Wehr liegt. Ich glaub'S, daß eS dich wurmt, wenn jetzt in er-ster Zeit sich alles von dir wende», wenn du von allen «seilen hören mußt: „Gold gebe ich für Eisen l" Gold: »Die Zeit ist dein. Aber ich möchte schon auch waS leisten, wenn man mich hier nicht gefangen hielte." Eisen: „Du waS leisten? Da wäre ich doch neugierig." Der Weltkrieg. Die Vorgänge in Ruhland. Au« Stockholm wird gemeldet: 16. Mai. Auf den Petersburger Straßen wird jetzt offen eine hef' tige Werbetätigkeit gegen die Engländer entfaltet. Rußlands Aufgabe sei es, die Welt von diesem Tyrannen zu befreien, der der Herd alles Jmperia-lismuS und Kapitalismus sei. Daher wild in Pe-terSburg überall vorausgesetzt, daß man vor dem Bruch mit b, daß er dir das Geschäft nicht verderbe!" Gold: „Hartes Eisen. Wie wollte ich deinen Spott zuschanden machen!" Nun wurde das Eisen nachdenklich und schaute ernst auf das Gold, daS im Dunklen ein wenig leuchtete. „Gut," sagte das Eisen, wenn es wahr ist, daß du ernstlich zu Hilse kommen willst in die-ser Not, so will ich bei Sr. Majestät ein Gnaden-gesuch einreichen um deine Befreiung. Schon am nächsten Tage war'S, da halte der Kaiser die KriegSanleihe angeordnet. Sogleich spran-gen alle Kassen auf im ganzen Land, das Gold ^erwalti»?: »tathan« gafft fit t. Trittbc« «t. St, tatrmt«! 9cvU) " Satch ku t'ofl tatftm . . . K I X öalbllÄtic ....Kr« »«JUlilTf«. , . . K >»« *Ui * 1111 mi »?« (ant «»>>«11,» ,!.•■. . « !•— . . K »- HaldjiUMg . übrig . * i>— *Uit Anthat crttfcei ftch Mt nn butjfcfir« *ltur..lU3r UmMMV w<« f^i att<*M6. Mai. Der fünfte T«g der neuen Isonzo-schlacht roa«- von gleich heftigen kämpfen erfüllt wie der vergangene. Der Feind führte mit großer Zähigkeit seine Massen immer wieder zum Angriff »or. Tausende von Italienern wurden geoplert. Un-sere Waffen haben den Kamps wieder mit vollem Erfolg bestanden. Zwischen Auzza und Eanale glückte es dem Gegner, am schmalen Abschnitt daS linke Jfonz»uf«r zu gewinnen; eine Ausbreitung wurde verhindert. Mehrere fta,ke italienische An-stürme galten abermals den Höhen von Plava und Zagora. Aus dem Kuk vermochte vermochte der Feind vorübergehend Fuß zu fassen. Wir trieben ihn in erbittertem Handgemenge wieder hinaus. Ebenso ersolgloS Verliesen sür die Italiener alle verlustreichen Versuche, sich des Monte Santo und des Monte Gabriele zu bemächtigen und unsere Li-dien östlich und südöstlich von Gör; ins Wanken zu bringen. Im Bereiche Fajti Hrib griff der Feind am Vormitiag neuerlich vergebens an. Zu einer Wiederholung dieses Vorstoßes kam es nicht, da UN-sere Artillerie, von den Fliegern zielbewußt unter-stätzt, die italienischen AngriffSlolonncn in deren Gräben durch Feuer niederhielt. In der Nacht flaute ber Kamps ab. In den Morgenstunden wurde das Gtschützseuer wieder lebhafter. Die Zahl der durch unsere Truppen eingebrachten Gefangenen ist aus 2000 angewachsen; unter diesen befinden sich etwa 5«) Offiziere. Zwei italienische Nieuport-Flugzeuge fielen unseren Kampsfliegern zum Opfer. In Tirol trat zwischen dem Eisch und dem Suganertal die feindliche Artillerie stärker in Wirksamkeit. 17. Mai. Die Isonzokampse sind nach einer verhältnismäßig ruhigen Nucht gestern aujs >>eue heftig entbrannt. Der Hauptstoß der italienischen Angrisssmassen, denen ununterbrochen Verstärkungen zuflössen, richtete sich gegen die Höhenkette östlich des EnglaieS Plava—Salcano und gegen unsere Linien vor- du, Toren von Gör;. Im Norden diese« Abschnittes wird aus dem Kuk südöstlich von Plava Tag und Nacht mit größter Erbitterung ge-sochten. Verteidiger und ilngreiser wechseln stündlich ihre Rollen; srisch eingesetzte Reserve« treiben den geworsenen Gegner immer wieder zu neuem, verlust-reichem Ansturm vor. Weiter südlich im Raume deS Monte San Gabriele mußten die feindlichen Regi-menter, nachdem sie zu wiederholtenmalen vergeblich gegen unsere Stellung anrannten, schon nachmittags vom Angriff« ablassen. Nicht minder ersolgreich »erliefen sür uns die Kämpse an den von Görz nach Osten suhlenden Straßen. Auch in dieser Ge-gend wurde sast den ganzen Tag üb«r um den Be« sitz unserer vordersten Linien gerungen. Als der Abend hereinbrach, waren unsere Gräben, von eini-gen kleinen Schützennestern abgesehen, gründlich ge-säubert. Besondere Erwähnung verdienen Wiener blauen Mädchenaugen leuchten, die des Mannes «erden dunkel vor Glücksrausch. Ja, d.,s ist daS Glück. daS ersehnte, geahnte, das zu finden er sich nicht mehr getraut hatte. Die Stürm« deS Lebens haben den Dreißiger hin- und hergeworfen. Manche flüchtig-selige Stunde hat er genossen, manchen schönen Frauenmund geküßt, und leicht übersättigt von allzu schnellem Siegen hat er sich innerlich doch nach «r»em Ideal gesehn«, daß er jetzt endlich toch gesunde« : „Sabine, die» Kind an Reinheit, dieses selbst ahnungslos erblühende Weib. „komm ", sagte er. „Man erwartet unS. Die Eltern schicken mich nach dir. Es ist Besuch da.' „Besuch? Sewiß wieder die langweilige Tante Fried«." Schmollend verzieht sich der rosige Mund. „Ich mag nicht. Laß un» draußen bleiben, lieber Schatz!' „Geht nicht, Kind, Brun»bergS sind da!" Er sucht sie mit sich zu ziehen. „Komm', Liebling! ES wäre eine Unart, nicht hineinzugehen." Sein Ton ist überredend, väterlich. Sie ist ja n«h so jung, muß erzogen werden und es ist so süß. solch ein jungeS Menschenkind zu modeln, zu leiten. Sabine aber sträubte sich gegen seinen füh-renden Arm. »BrunsbergS? Ach, die mag ich schon gar nicht.' „Warum nicht?" fragte er stirnrunzelnd. „Du! Deutsche Wacht Landsturmtruppen, die der Brigade Emilia in eine« schneidigen, vollen Erfolg bringenden Gegenangriff 400 Gesängen« abnahm«». Aus der Karsthochfläche war die feindliche Infanterie durch das vortreffliche Wirken unserer Geschütze zur Untätigkeit verurteilt. An der Tiroler Front unterhielten die Italiener südlich des Suzanertales starkes Artilleri«s«uer auS schwerstem Kaliber. 18 Mai. Die JionzoSchlacht dauert an. Die Höhe Kuk südöstlich von Plava wurde gestern srüh nach zweitägigen wechielvollen und mit größter Er-bitierung geführten Kämpfen aufgegeben. Unsere Truppen setzten sich einige hundert Meter östlich des Berges fest. Im Gebiete von Görz herrschte tags-über auffallende Ruhe. Nach Einbruch der Dunkel-heil stürmte der Feind, aus jedwede Artillerievorbe-»titung verzichtend, plötzlich in dichten Mafien aus seinen Gräben hervor. Alle seine Anstrengungen, in unseren Linien Fuß zu soffen, scheiterten an der kaltblütigkn Abwehr unser«? braven Trupp-n. Heute früh unternahm der Feind einen starken Vorstoß gegen den Monte Santo. Die Verteidiger warfen ihn im Nahkampfe hinab. Seit Beqinn der Jnsan-terieschlacht führten wir über .'MX) Gefangene zu-rück. Im Flilscher- und im Plöckengebiet sowie in Südtirol steigerten die Italiener ihr Geschützseuer. Der Stellvertreter des EhesS des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Ein Seesieg. Bericht deS österreichisch- ungarischen Flottenkommandos. l7. Mai. In der Nackt vom 14. auf den 15. Mai unternahm eine Abteilung unserer leichten Setstreitkräfte einen erfolgreichen Vorstoß in die Otrantostraße. hem «in italienischer Torpedobooizer-stör«r, dr«i Handelsdampser und 20 armiert« B«-wachungsdampf«r zum Opfer fielen 72 Engländer der BewachungSdampjer wurden gefangen. Aus der Rückfahrt hatten unsere Einheiten eine Reihe von erbitterten Gtskchten mit überleg«»«,, feindlichen Sireitkrästen zu bestehen, wobei der Feind, der auS englischen, französischen und italienischen Schiffen zu-sammengcsetzt war, erheblichen Schaden erlitt. Aus zwei seindlichen Zerstörern wurden Brände bcobach tet. DaS Eingreifen feindlicher U-Boote und Flug-zeuge in den Kampf hatte keinen Erfolg, woglgen unsere Seeflugzeuge, die sich vorzüglich beiätigten, je einen Bombentreffer aus zwei ftinolichen ttrcuzern erzielten und auch die gegnerischen U Boote wirksam bekämpften. Unsere Einheiten find vollzählig mit geringen Menschenverlusten und Beschädigungen zu rückgekehrt. In hervorragendem Zusammenwirken mit unseren Streitkräften hat ein deutsches U-Boot einen englischen Kreuzer mit vier Kaminen durch Torpedoschuß versenkt. Am südlichen Balkan Deutscher amtlicher Bericht. 17. Mai. Mazedonische Front. Nach tagelanger Artillertevorbereitung nördlich und nordwestlich von Monastir einsetzende starke franzöiifch« Angriffe ;n> beten mit vollem Erf«lg für die dort kämpfenden weißt, ich schätze gerade diese beiden Menschen sehr hoch." „Das begreise ich eben nicht." schmollte sie trotzig. „Sie sind doch beide surchtbar langweilig." »Aber Kind!" „Nun ja — ich weiß: er ist ein berühmtes Tier — aber garstig sieht er aus und sie — na, wie sie sich anzieht!!" „Liebling, du darsst doch nicht »ach den Klei-dern taxieren!' „Mama sagt eS aber auch!' „Mama ist er verschluckt den Tadel. „Du wirst dir angewöhnen müssen, tiefer zu blicken, nicht nach Aeußerl'.chkeiten zu urteilen. Herr Brunsberg hat der Wissenschaft durch seine Forschungsreisen enorme Dienste geleistet und setne Frau hat alle Strapazen »nd Entbehrungen mutig mit ihm geteilt." ,A bah — daS würde ich doch auch tun, wenn du zusällig «in Weltr«isend«r wärst!' Arnulf muß lachen. DieS kindliche Geschöpf, dicS verzärtklte Nippfigürchen und die Genoss»« an-strengender Märsche, lebensgefährlicher Expeditionen ! »Kleines Schäfchen!' sagt «r und küßt sie. „Zweifelst du vielleicht? Glaubst du, ich hSne nicht den Mut? Ja, warum lachst du cigkntlichl »nd im Utberschwange des jungen Brautstand, s: „O, die Liebe vermag alle«! Ich würde stark fm, und allem trotzen! WaS Frau BrunSberg taun, in ich auch!* Nummer 40 deutsche« und bulgarischen Truppen. Im Nahkamps« und durch Gegrnstoß wurde der Feind überall ver-lustreich zurückgewvrsen. Bericht der Obersten Deutschen Heeresleitung. 18. Mai. Mazedonisch« Front. Im Cernabogen erlitten die Feinde gester» eine neu« Schlappe. Nach sechstägiger Artillerievorbereitung beiderseits von Ma-kovo einsetzende starke Angriffe wurden restlos abgr-wiesen. Vo« den am Kampfe beteiligten deutschen Truppen haben sich besonders ostpreußische und schle-sische Bataillone sowie Gardejchützen ausgezeichnet. Türkischer Kriegsbericht. Mitteiln» gen des türkischen Hauptquartier«: 15. Mai. Jraksront. Nachträglich würd« fest-gestellt, daß bei den Kämpfen bei Jstabulak. südlich von San Marra, in denen die Engländer schlier« Verluste erlitten, auch zwei Genrräle gefallen sind Syrien: Drei Wasserflugzeuge warfen auf bie unde-festigte Stadt Beirut fünf Bomben, ohne Schaden anzurichten. Die Verfassunggparlei drr, Herrenhauses hat in einer Versammlung am 12. d. mit erfreulicher Klarheit und Entschiedenheit, an der sich gewisse Parlamentsdiplomaten ein Beispiel nehmen könnten, zur Lage Stellung genommen. In der dirSdezügli-chen «erlautbarung heißt es v. a.: AIS ein seit langem gefühltes und durch die Ersahrungcn des Krieges »och dringender gewordenes Bedürfnis wurde von allen Seilen die förmliche Festlegung der deutschen staatlichen Vermittlung?-und inneren Amtssprache bezeichnet, die kein natio naleS Zugeständnis bedeute, sondern zu den zwin gendsten Siaalsnotwendigkeiten gehöre. Ja dem glücklichen Bewußisein, daß v-rmöge ihrer Jahrhun-derte langen Entwicklung die Intereffen des Staates und die Interessen der Deutschen in Oesterreich zu-samminsallen, und in Anerkennung der Leistungen deS deutschen Volles in Oestemich während de» Krieges wurde von allen Mitgliedern mit villiger Einmütigkeit die Wahrung der Stellung der Dem schen in Oesterreich als ein« Hauptaufgabe der Partei bezeichnet »nd weiters auch die Zuversicht auSgefprv-chen, daß die Verfaffunqspartei an den freiheitlichen Ideen, die in unseren Staatsgrundgesetzen zum Aus-druck gelangt sind, festhalten und stets bestrebt sein werd«, den Ausbau unserer öffentlichen Einrichtungen im sortschriltlichen Sinne zu fördern. Zum Schlüsse gab die gesamte Partei gehobene» Mutes ihrer treuen Anhänglichkeit an das Bündm» mit dem Deutschen Reich Ausdruck. Die Partei werte auch alle Be strebungen unterstützen, die geeignet sind, uns den Frieden näher zu bringen. Nichts dürse aber u« serem Verteidigungskampfe Einhalt gebieten, bevor nicht ein ehrenvoller, die Zukunft der Monarchie si-chernder Friede erreicht sei." .Süße Maus!* Er muß den törichten Mund wieder und wieder küffen. „Jetzt komm' aber und beweise mir deine Liebe, indem du mir zur Gesellschaft solgst." Da strampfte sie eigensinnig mit dem Fuße ans. „Nein, da« nicht, das nun gerade nicht. Ich will mit dir allein sein, ganz allein. Ich mag nicht anders." .Du wirst aber die Eltern erzürnen, Sabine, mahnt er. „Bah — die können mir ja doch nicht böse fein,' sagt sie mit triumphierender Zuversicht. ..Aber ich werde ?S sein, wenn Du so eigen-sinnig bist!' grollte er n«n ärgerlich. Du?" Die Sinderaugen öffnen sich staunend. Jäh zuckt es um den Kirschenmund. „Dann hast du mich eben weniger lieb — nein, gar nicht lieb I" und sie schluchzt. „Unsinn! So sei doch vernünftig! WaS solle» die Anderen denken — ich bitte dich, nimm dich zu-sammen.' Er faßte sie fast rauh am Arm. Zum ersten-male findet er sie kindisch, albern. „Du bist ja rohV ruft sie, die Stelle reibe«d. an der er sie gepackt. „Glaubst du, ich lasse mich mißHandel«?' „Herrgott, so übertreibe doch nicht so! Wenn du dich wi« «in ungezogene« Lind beni«mst." »Ich bin lein Kind!" und sich bie Träne» Rummer 40 Einige Worte jur sechsten KriegSanleihe. Von Dr. Julius Sylvester. Präsidenten des österreichischen Abgeordnetenhauses. Felsenfest stehen unsere Heere im Kampse und trotzen allüberall den Stürmen der Feinde. In Italien, Rußland, in den Balkanländern und im seinen Allinasien kämpsc» sie todesmutig den surchibaren Kamps, der unserer Zeit befrieden. Mit ungeheurem Opfermut und nie versiegender Hingebung verrichten sie Heldentaten, di: ohnegleichen sind. Mit ehernem Griffel werden diese Taten in der Geschichte ver« zeichnet. Treue um Treue! Der Staat tritt zur Deckung seiner KriegSauS-lagen wieder an seine Völker heran, sie müssen hel-sen die großen Kosten, die der Krieg verursacht, zu »ecken. Da gibt eS nun kein Bedenken, kein Klügeln. Zedermann hat sein Scherstein beizutragen, damit nicht eine Not entstehe im Felde, daß Alles vorge-sorgt werden könne zu einem glücklichen Ende. Nicht bloß sür den Staat, sür sein Volk, für seine Gemeinde und Familie steuen der Einzelne bei — nein, auch sür sich selbst hat er sich an der Anleihe zu beteiligen, da er ja ein Glied des Ganzen ist und ohne dem nicht bestehen kann. Wenn die Zeichen nicht trügen, so geht der unselige Stieg, der jetzt Europa verwüstet, zur Neige und die Sehnsucht der Völker noch einem ehrenvollen und erfolgreichen Frieden geht bald in Erfüllung. Noch ist aber das Ziel nicht er» reicht und daher ist noch eine außerordentliche Kraft-anstrengung notwendig. Darum folgt dem Rufe nach Zeichnung der neuen KriegSanleihe l Ans Stadl »ni> Mnd. Maibeförderung Beim Refervelpitale Eilli wurde der Assistenzarzt Dr. Franz Breschnig zum Oberarzt und der Oberleutnant Oskar Frilsch zum Hauptmann befördert. Für Verdienste um die Förderung der Kriegsanleihen wurden vom Finanzminister Anerkennungsschreiben ausgestellt an die Postmeisterin in Weitenstein Helene von Schludermann, die Post-Meisterin in Hochenegg Julie Schounier, demDirek-torstellvertteter der Sparkasse in Cilli Viktor Schwab, den Buchhalter der Sparkasse in Rohitsch Mathias Sorko, den Oberpostmeister in Windischgraz Franz Trummer. den Baumeister in Windischseistritz. kais. Rat Jakob Versolatti, den Lehrer in Trisail Emil Volz. den Buchhalter der Sparkasse in Windisch-seistritz AloiS Watzek. Grohe Kriegsanleihezeichnungen van Sparkassen Der Ausschuß der steiermärkischcn Sparkasse ha, beschlossen, auf die sechste KriegSan. leihe 15 Millionen Kronen zu zeichnen. Die Ge-aeiudesparkasse Pettau hat aus die sechste Kriegs- fortwischend, „ich bin deine Braut, das solltest du doch bedenken und nicht immer an mir herumschul-meistern. Das bin ich nicht gewohnt und eS mir gesallen zv lassen, habe ich auch gar nicht nötig!" Und sich umdrehend, läuft sie davon mit hasti-gen, sich allmählich jedoch verlangsamenden Schritten. Er muß ihr doch folgen, sie zu versöhnen trachten, sie um Verzeihung bitten! Natürlich muß er, das ist doch seine Pflicht! Arnuls aber tut der Verzogenen nicht den Ge-fallen und grollend eilt Sabine auf ihr Zimmer, wirst sich schluchzend aus ihr Bett und weint herz-zerbrechend. Der erste Mißklang in ihrem jungen Glück! O, er ist ein Tyrann — ein Pedant — er liebt fie nicht I Ach — sie ist so unglücklich — so unglücklich > Unten im hellen Sonnenlicht steht Arnulf, »>och immer den Hut in der Hand, und läßt sich dien sr>schen FrühlingSwind durchs Haar fahren. Ghne Ahnung kommt ihm, eine bedrückende, ingsti-Dende Ahnung. ES ist eben kein Glück vollkommen, siagt er sich seufzend. Ein Kind hat er gesucht, gesunden — den Eharalter wird er zu bilden haben Merkwürdig — die Aussicht sreut ihn plötzlich nicht mehr. An-torn Allzunachsichtige haben vor ihm den voden be-sttellt, da ist Unkraut ausgeschossen, harmlos auS-scchauendeS, ja zuweilen hübsch anmutendes — aber irmmerhin bleibt es Unkraut, und das auSzujäten, Äeirtsche -Macht an leihe 4 Millionen Kronen gezeichnet und damit ihre Zeichnung ans die 5. KriegSanleihe um eine halbe M.llivn überschritten. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonntag findet in der EhristuSkirche um 10 Uhr vormit-tag» ei:i öfsenllicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über .Befiehl dem Herrn deine Wege!' Todesfall. Am 18. d. ist der pensionierte Staaisbahninspektor Eduard Schacher! nach längerer Krankheit im Älter von 7» Jahren gestorben. Kirchenkonzert Die Gesaiigsproben für dieses Konzert findet nächste Woche Montag den 21. unk DonnerStaq den 24. d. in der Kanzlei des Herrn Dr. Fritz Zangger um S Uhr abends statt. Die geehrten Damen werden höflichst ersucht, Punkt-lich bei diese» Pr,brn zu erscheinen. Freie Stelle. Bei der Steuerbehörde in Cilli wird eine provisorische Kanzleihil'Slraft auf die Dauer von höchstens drei Monaten ausgenommen. Unfall. Am Freitag vormittag um 9 Uhr ging durch die Ratbausgasse der Grundbesitzer Mathias Supanz aus Svetina bei Eilli. An der engsten Stelle neben der VereinSbuchSruckerer Eeleja scheuten die Pferde eines MilitärsrachtwageriS vor einem Kraft-wa^en. Supanz, ein a ter Mann, konnte nicht rasch genug ausweich n und geriet unter den Wagen, wel-cher über ihn fuhr. Supanz, der anscheinend innere Verletzungen erlitt, wur.e in das allgemeine Kran-kenhaus gebracht. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen wurden nachfolgende Soldaten, welche in den hiesigen Spitälern gestorben sind, am städtischen Heldenfriedhose zur letzten R be bestattet: am 14. Mai Ins. Johann Erle, deS JR. iU0; am 17. Mai Ins. Nazarius Bertok. des JR. 97. Ins. MikloS Mihaly, des JR. lL; am 18. Mai Landsturm-trainsoldat Johann Komik; am lL. Mai Landsturm insantertst Leon Bondar. Liederabend in Rohitsch Sauerbrunn. Der Männergesangverein deS Markte« Rohitsch mit sei-nein Frauenchoie gab bier am 13. d. einen genutzrei eben Liederabend zugunsten unserer Heilanstalt »rot „Roten Kreuz". Die Kurdirektion stellte hiefür den neuen Tdeatersaal zur Verfügung. Das Austreten der wackeren Rohitscher Sängerschar bildete für unseren Kurort ein erfreuliches Ereignis. Zum Vortrage gelangten zuerst zwei Chöre «nd zwar der zeilgemähe »Abendchor", aus der volkstümlichen Oper ,DaS Nachtlager in Granada" sowie der Mendettohniche »E« fiel ein Reif'. Daran schloffen sich durchweg» guigewählte deutsche Volkslieder, die. reich an Innigkeit und StimmungSmalerei bei allen Zuhörern einen überwältigenden Eindruck hinter-ließen und groben Beifall fanden Ueberraschend wirkte da» mustergiliige Zusammenstngen d:r aufstrebenden SangeSkräste sowie der gut betonte, leicht verständliche Vortrag, ein Verdienst deS unermüdlichen SangwarteS Herrn Dr. Franz Schuster in Rohitsch. Der Besuch mutz al« sehr gut bezeichnet werden. Für die verwun-deten Krieger, die hier Genesung und Erholung suchen, war der Eiutntt frei. Diesen fällt auch tu« namhafte Reinerträgni« zu. Der wohlverdiente Beifall, der allen Verträgen folgte, sei der braven Rohitscher Sängerschar wird Geduld erfordern, viel Geduld und Klugheit. Wird die seine standhalten, ausreichen? «tr ist nicht mehr stegessich r. Die Szene von vorhin — eine Bagatelle — hat ihn zu denken gegeben. Hat er eine seelenlose Puppe zur Braut gewönne»? Nicht doch! Er sieht zu schwarz — da wird er ungerecht. Den Mann wird er ihr zeige,t müssen und sie zwingen, sich ihm unterzuordnen, freiwillig in Liebe. Denn sie liebt ihn ja. Freilich — was will solch erste Mädchen-liebe viel bedeuten? Ein Probepfeil aus Amors Köcher! „Den Teufel auch!" Er sagt is unwillkürlich laut und reckt sich unwillkürlich aus. „Bin ich plötz-lich ,um Pessimisten geworden? Ein Manu fein! Ich bin ja doch der Stärkere — du dummes, küßes, kleine» Mädel!" und er schwingt den Hut gegen der Liebsten Fenster, hinter dem er sie j.tzl grollend und schmollend weiß. Dann geht er zur Gesellschaft, wieder der alte und doch mit einem leisen Schatten auf der Stirn. Den ersten Schatten auf seinem Zrühlingsiraum. Die Forderung des Tages: Zeichne ß.Kriegsanleihe; Seite S der Ansporn auch zur wetteren eifrigen Pflege de« herz-erfreuenden LiedeS in schwerer Zeit. Hypotheken für Kriegsanleihezeich-nungen. Bei der dritten KriegSanleihe haben sich zum erstenmal mehrere Sparkassen bereit erklärt, Hypothekardarlehen zum Zwecke ter Anleihezeichnong zu gewähren und die Hausbesitzerschast hat in rich-tiger Einschätzung der ihr ans Zeichnungen solcher Art erwachsenden Vorteile hievon in zahlreichen Fällen Gebrauch gemacht. Die Inanspruchnahme de« Hy> pothekarkredites für Kriegsanleihezeichnungen dien.'e insbesondere mit Rücksicht aus die von der Regiernng für Aufnahme solcher Darlehen bewilligte Gebühren-f eiheit in hohem Maße dem Interesse deS Reald«-sitzes. Mit der Verordnung des Finanzministeriums vom 7. Mai 1917 wurden derartige Gebührenirei-heiten neuerdings und zwar, wie ein Vergleich mit den Vorgängern der Verordnung zeigt, im »weiter-ten Umfange zugestanden. Bei den aus dem Hypv-iheiaikreditc Ausgebauten Zeichnungen handelt eS sich naturgemäß um die Erwerbung der tn tiiablen Staatsanleihe, die bekanntlich je nach dem Zeitpunkte der Einlösung ein Erträgnis von 0 07 bis 7 29 Prozent abwirst. Auch bei der sechsten KriegSanleihe stellen die größeren Spai lassen Hypo-'hekarkredite zum Zweck, der Zeichnung zur Bei-sügung und zwar entsprechend oem gemeinnützigen Charakter dieser Institute und mit Rücksicht aus den patriotischen Zweck der Darlehensaufnahme zu er-mäßigten Bedingungen. Je grüßer die Spannung zwuchen den von dem LiegenschaftSeigentümer zu leistenden Hypothekarzinsen und dem Efs>k»enerträg-niS der Anleihe ist, desto höher ist die Rentabilität der Transaktion. Beispielsweise ergibt sich bei einem 4"/«'/«igen ZinSsuß der Hypothek schon auf dem er-sten Blick, daß die KriegSanleihezeichnung aus Grund-läge des HypothekarkrediteS einen besseren finanziellen Erfolg ausweist, als d.e Zeichnung >m Wege der Effekten belehnung. Nun gewähren beispielsweise in Wien die 1. österr. Sparkasse und d e Zentralspar-fasse der Gemeinde Wien, die über bedeutende Ein-lagenzujlüsse versügen. solche Hypotheken zu einem Ziussuße von 4s/1#/0. wobei der Rückzahlungslermin noch über die Laufzeit der KriegSanleihe hinauS er. streckt ist. Demgemäß sind auch die jährlich zu leistenden Kapitalsrückzahlungen sehr gering, ein U«° stand, der seitens der interessierten Kreise lebhast be« grüßt wird In den Krvnlänvern widmen sich dieser Ar« der Förderung der KriegSanleihezeichnung außer mehreren kleinen Instituten die Gemeindesparkafse Graz und die Böhmische Sparkasse Prag. Aus diese Weise ist einer Reihe vou Hausbesitzern, auch wenn ihnen bares Geld nicht zur Vertilgung steht, sofern ihre Liegenschas.en lastenfrei oder nur mäßig belastet sind, eine äußerst günstige Gelegenheit geboten, sich an der Zeichnung der KriegSanleihe zu beteiligen. Kriegsmargarine. Die Statthaltern hat mit dem Kriegs verbände der Oel- und Fettindultrle in Wien eine Vereinbarung getroffen, welche ab 20. Mai 1917 an Stelle de» bisher ausgegebenen Speisetalge«, sogenannte .KriegSmargarine" in den Verkehr gelangt. Letztere wird in ausgewogen Stücken von 24 Dkg., also in einer zwei Fellkarten entsprechenden Menge zum Preise von K Ö'70 für 1 Kg im Detailhandel abge. geben werden. E« stellt sich demnach der Preis fctt-selben gegenüber einem gleichen Gewichte des Speise« talfts um 90 Heller per Kg. niederer. Die Krieg«, margarine ist ein für Kochzwecke vorzüglich geeignetes Produkt und fand in anderen Kronländern vollen An-klang. Die Umarbeitung erfolgt, indem der Sveisetatg unter Beimischung von Speiseöl einem Butterprozeffe unterworfen wird. Zurückgezogene Dermögensbefchlag-nähme. Die gegen Apollo Ruzieka. Bankoberdirektor in Prag, Dr. Ladislav Sourek, Bankdirektorstellvertrr» ter in den Kgl. Weinbergen, Anton Tille, Bankdirekter in Smichow und Rudolf Pilai, Bankdirektorstellvertre-ter in Prag verfügte Vermögensbeschlagnahme wurde eingestellt, da der Militäranwalt auf Grund der mit kaiserlicher Entschließung ddto. Baden, am 5. «pril 1917 ergangenen Verfügung von der Anklage gegen alle oben genannten Angeklagten zurückgetreten ist. Konservierung von jungem Klee als Gemüse. Aus Grund der Verordnung vom 2. Mal hat das Amt sür Volksernährung allgemein die Be-willigung erteilt, daß junger Klee aller Art bi« aus weiteres unter den nachstehenden Bedingungen in Trocknungsbelriede», als insbesondere auch aus den Darren der Mälzereien und Brauereien zur Dauer-wäre verarbeitet werden dars: 1. Bei Uebernahme des frische» KleeS dars der Preis von 16 £ sür 100 Kg. nicht überschritten werden. Dieser Preist schließt die Kost.'« der Zufuhr zur UebernahmSsteve in sich, soferne diese Stelle nicht weiter als 10 Km. vom Felde entfernt ist. Dieser Preis versteht sich nur S«te 4 wnmcr 40 fit solchen Klee, der möglichst frisch, unverwelki, nicht stark erwärmt, stoppe!- und erdsrei, höchstens 10 bis 15 Zentimeter hoch geschnitten, kleeseidesrei, mit keiner anderen Futlei pflanze oderGraS vermischt ist. Auch junger Klee der zweiten und drillen Maho dars zwecks Verarbeitung geliefert werden, soferne er nicht verholzt ist. S. Da« TrockenerzeugniS ist an die vom k. k. Amt sür Volksernährung autorisierte Gemüse und ObstversorgungSstelle in Wien zu den »an dieser Stelle bekanntzugebenden Bedingungen abzuliefern. 3. Alle Trockenanstalten, die sich mit der Verarbeitung »on Klee besassen, sind verpflichtet, der Gemüse- und Obststelle hu,sichtlich der Mengen des angelieferten und zur Verarbeitung gelangenden Klee« sowie hinsichtlich der Verarbeitung selbst die verlangten Auskünfte zu erteilen. Jeder fein eigener „Reisbauer''! Die neue Kulturpflanze: Reismel'" steh: gegenwärtig im Mittelpunkt des Interesse». Vielsach wird sie — ost uichl ganz selbstlos, anderseits aber auch in der be» sten Absicht — derart „über den grünen Klee ge-lobt", «S wird von diesem „deutschen ReiS" der „Fortfall der Einsuhr von ReiS" überhaupt, eine .Umwälzung aus dem Gebiete deS KörnerdaueS", die .Lösung der Frage der Krastsuttervtriorgung", eine ganze „Umwälzung der FütlerungSweife unseres Geflügel«" usw., also sinnlich „das Blaue vom Himmel" herunter — sich oder anderen — versprochen, bejw. erhofft, dag man unwillkürlich be« deutlich wird. — In vollständig objektiver Weise wird nu» diese neue, der Heimat unserer Kartoffel entstammende ReiSmelde in einer soeben erschienenen Schrift »on Dr. Arthur M Grim-n (Verlag der Ü. V. Endersschen K -A , Neutitschein, Prei« mit 5 Abo. gegen Voreinsendung 56 Heller) beleuchtet und verschiedene irrtümliche Anschauungen richt g» gestellt. Queckenwurzeln sollen nicht verbrannt werden Bereiiö im April wurde durch das Amt für Volk«er»ährung im Wege der Presse darauf auf-merksam gemacht, daß die al« Ackerunkraut bekannte Quecke ein brauchbare« Futtermittel darstellt und daher die Sammlung und Verwertung der Quecken im Interesse der Allgemeinheit liegt. NichtSdesto-weniger werden noch immer vielsach die aus den Feldern ausgeklaubten Queckenwurzeln verbrannt. Hiedurch entgehen große Mengen eines wertvollen Srsatzsultermtttel«. ES ist daher im Interesse der Allgemeinheit dringendst notwendig, daß alle Quecken wurzeln gesammelt, gereinigt und getrocknet werden. Werden dieselben sür den Eigenbedars der Landwirte uicht benöiigl, so können sie an die Ersatzsutierab-teilung der Futtermittelzentrale, Wien 1.. Trattner-hoj 1. zum Preise »on 25 A für 100 Kg. lufttrockener. gewaschener und gebündelter Wurzeln ver» kauft werden. Maikäfer als ausgezeichnetes Hüh nerfutter DaS LandeSkulturinspektorvt schreib: uu«: Gegenwärtig schwärmen die Maikäfer in gro-ßen Massen, da wir Heuer ei« Maikäserjahr haben. Die Maikäfer und Engerlinge sind große Schädige? de« Landmanue». Gärtaer« und Forstwirte«, wc«-halb e« sich empfiehlt, schon au« diesem Grunde die Sammlung der Maikäfer im größtmöglichsten Um-fange zu betreiben. Die gesammelten Maikäfer bilden ein ausgezeichnete« Hühnerfutter, da« bei dem Mangel an Futter für Hühner umso erwünschter sein muß. Man verabreicht für ein Huhn im Tag 10 bis 20 Stück frische Maikäser oder 10 bi« 15 Gramm ge-trocknete Maikäser sür Stück und Tag. Mehr Mai-käser sollen in frischem Zustande nicht versültert werden, da sie sonst Durchsall verursachen. Die Mai-käser werden am besten früh morgen« von den Bäu> mcn geschüttelt und gesammelt, da sie während der Nacht an den Knospen sitzen, etwa« starr sind und daher leicht abgeschüttelt werden können. Man sam» melt sie in Säcken und brüht sie zur Tötung mit siedendem Wasser ab. Hierauf werden die Maikäfer dünn ausgeschüttet und am besten an der Sonne der aus einem Dachboden getrockne:. Unbedingt nolwen-dig ist e«, die Maikäse: zur Nachtrocknung im Back-«fen. i» Darren oder im vratrohr sehr gut zu trock-n«n, bis sie förmlich knistern und rauschen, da sie sich dann jahrelang halten. Nach dem Trocknen wer» den sie mit einer Knochenschrottmühle geschcottet oder zerstampst, in Säcke eingesüllt und in einem trockenen Raume für später« Verwendung aufbewahrt. Die Lerfütterung »on frischen Maikäfern oder von ge» trockneten Maikäfern fördert die Legetätigkeit sehr. Bei Dauerware ist zu beachten, daß sie bei un»oll-kommener Trocknung verdirbt und schimmelig wird. U» die Sammlung zu Nutzen der Landwirtschaft und Obstbaumzucht, sowie zum Vorteile der Hühner-fütterung in möglichst ausgedehntem Maße besorgen zu können, wäre e« sehr zu begrüßen, wenn in«be- sondere die Schuljugend zur Sammlung herange» zogen würde. Die Sammlung müßte jedoch unver» züglich einsetzen, da die Schwarmzeit in kurzer Zeit aushört. Wer über größere Mengen Maikäfer »er-fügt und dieselben nicht verwertet, wolle diese an die Graz?r Absall»erwertung«anstalt deS Landeskultur-inipektorate«, Graz, Prankergasse 25 mit Post oder al« Eilgut einsenden. Für ein Kilogramm abgelöteter Maikäfer werden 20 Heller vergütet. Von genannter VerwertungSanstalt werden zur Einsendung auch Säcke leihweise zur Bersügung gestellt. I ist die Bürgschaft | | eines ehrenvollen 1 | Friedens! { ßrlahfrüchte bei Mangel an Kar toffetlaatgut. Da« LandeSkulturinfpektvrat schreibt un»: Bei der Knappheit an Kartoffelsaatgm wird oft nicht die Fläche mit Kartoffeln bebaut werden können, die hiezu »orge-sehen war. In solchem Falle empfiehlt e« sich, al« Er satz andere nährstoffreiche und ertragsähige Früchte an-zubauen. Al» solche kommen besonder» Futt«rmöhren (Runkelrüben) und Zuckerrüben in Betracht. Diese ver-dienen allgemeine Beachtung und möglichst umfangrei-chen Anbau. Die Kartoffelernte wird dann im vermehr-ten Mühe oder ganz zur menschlichen Ernährung dir-neu können, d- zur Fütterung Fuitermöhren und Rü^ ben zur Verfügung stehen. Wenn bei größerem Anbau genannter Früchle die Kartoffel zur menschlichen Er-oährung frei wird, so ist dadurch ein ungeheuer großer Vorteil für die Volksernährung erreicht. Ueberdie» muh erwähnt werden, daß bei entsprechender Zubereitung die Fuilermöhren, Runkelrüben und Zuckerrüben erfahrung». gemäß auch ein gule» menschliche» Nahrungsmittel find. Hiebet ist weiter zu beachten, daß sowohl Möbren al« auch Rllben hohe Erträge liesern, die jene der Kartoffel weit übersteigen. Bei Möbren kann man bei mittelguter Er.'ie mit 120 bi« 150 und bei Rüben mit 150 bi» 200 Meterzentner auf da« Joch rechnen, während bei un» die Kartoffel in der Regel nur 60 bi» 80 Meter-zeniner auf da» Joch bringt. Die Futtermödre wird jetzt auf da« sorgfällig vor-bereilete Feld breitwürsig auSgesäet. Auf da» I»« find 4 b>« 5 Kilogramm Samen nolweodig. Zweckmäßig ist e«, den Samen mit feinem, trockenem Sand zu ver' miicben. da so eine gleichmäßigere S-ai ermöglicht wird. T-r Samen wird mit dem Handrechen oZer einer sehr leisten Egge in den Boden gebrach«. Nach dem Auf» gehe ist gründlich zu jäteo und die Pflanze allenfalls au» eine Entfernung von 15 Zentimeter zu vereinzeln. Ebenso ist zur Perhinderung der Verunkrautung ein-bi» ,veimal zu hacken. Allenfalls kann auf unkraut-freie», Boden die Futtermöhre auch unter Hafer und ©eti?: gesätt werden, da sie sich in der Jugend ohne-die« nur langsam entwickelt. Nach erfolzter Aberntung der reifen Ueberfrucht nimmt die Möhre allein daS Feld ein. Stuf diele Weise läßt sich eine bessere «uSnütznng I des .lde» erziele». Zu solcher Untersaat kommen aller- ding« nur «nkraulfreie Aecker in gutem Dü»,»ng«zu stände in Betracht. Nach der Ernte ist die MSHre in entsprechend« Pflege (Hacken) z» nehmen. Möhrensamen können durch den Verband land-wirtschaftlicher Senoffenschaflen in Eggenberg »on 100 Gramm aufwärt« bezogen werden. Al» wertvollen Ersatz sür die Kartoffel kommen ferner die Futterrüben und Zuckerrüben in Betracht. Wo Futterrübensamen vorhanden oder noch erhältlich sind, wird man ihn voll ausnützen. Im aZgemeinen ist Fulterrübensamen jetzt schwer erhältlich. Jedoch sind durch da« LandeSkullurin'pektorai größer« Mengen Zucker-rübensamen und etwa» Runkelrübensamen gesichert, der in den nächsten Tagen ro», Verbände landwirtlchaft licher Genossenschafien in Eggenberg, Alt« Poststraß« 152 (auch in kUinen Mengen) bezogen werden kann. Die Lestellungen wären umgehend zu machen. E»wird bemerkt, daß bei Bestellung von Rübensamen nach Er-schöpfung des lehr beschränkten Vorrate« an Futterrüben-samen die Bestellung in Zuckerrüb-nsamen erledig! wird. Futterrübe und Zuckerrübe verlangen einen schw?-reren, gut gedüngten Boden, sowie warme Lage. Sie vertragen reiche Stallmist- und Jauchedüngung, wonach st« sehr groß« Erträge bringen. Ebenso vertrage» sie sehr gut Abortdünger. Futler- und Zuckerrüben werden sobald al« möglich in Reihen (ähnlich wie Mai») mit dem Setzvflug häufchenweise geiäet, wobei die Entfer-nung der Häufchen in der Reih« 25 bi» 30 Zentimeter beirägt. Bei der eist«r«n Aussaat (Reihensaat) braucht man auf daS Joch etwa 20 Kilogramm, bei letzlerer Aussaat (Dibbelsaat) 8 Kilogramm auf da» Joch. In vielen Fällen wird e» auch sehr empfehlenswert fein, den Rübensamen in ein Saatbeet im Garten zu säen, gut zu gießen und zu pflegen wobei die Samen gut keimen und die jungen Pflanzen rascher heranwachsen, wonach man Zeit einholt. Wenn die Wurzeln etwa federkielig geworden sind, werden die stärkeren Pflanzen in da« Feld »erpflanzt. Häusig wird auch nach dem ersten geschnittenen Grünfutter der Boden rasch geackert und die Rübensetzlinge gepflanzt, wonach eine vermehrte Bodenautnützung gegeben ist. Da« Bepflanze» erfolgt am Besten nach Regen, damit die Pflinzchen nicht wel ken. Au» 4 Kiligramm Rübeniamen kann man so »iel Pflanzen im Garten ziehen, al« man zum Bepflanzen für ein Joch Feld benötigt. Eine eingehendere Anleitung über Anbau, Pflege, Ernte und Aufbewahrung der Futtermöhren, Futter-und Zuckerrüben, sowie über deren «erwend»ng al» Futtermittel und al« Nahrungsmittel (Zubereitung) er-scheint nächster Zeit und kann durch da» k. k. Lande«-kulturinspektorat, landwirtschaflliche Abteilung Sraz, ge-gen Einsendung einer 20 Hellermarke bezogen «oerd-n. In dieser Schrift wird auch eine kurze Anleitung über die Pflege de» Kartoffelfelde« gegeben. Vermischtes. Körniges vom „alten Fritz". Die Zeit und die militärische und politische Lage Friedrich« deS Großen und seine« Staate« hatte in verschiedenem Betracht große Aehnlichkeil mit unserer heutigen. Un» der gr»^e König hatte wie wir dringende Veranlassung. während und nach leinen erschöpsenden Krie-gen alle äußeren und inneren Kräfte seine« Volke« und Staate« auf« wirtschaftlichste zusammenzuhalten. Er hat da« denn auch bekanntlich in meisterlicher Weise getan. Unter anderem erkannte Friedrich auch wie alle großen Minner die Verderdlichkeit des Trun-ke« sehr klar, obwohl zu seiner Zeit der AlkoholiZ mns noch nicht titfernt in dem Maße ein VolkSubel wir, wie er e« in der Neuzeit geworben ist. In feiner urwüchsigen, unverblümten Ausdrucksweise sprach er seine Meinung über daS Trinken bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus, ösler« in Form seiner be-kannten knappen, kräftigen Randbemerkungen aus Gesuchen. So schrieb er aus die Eingabe einer um« Jahr 1770 in Berlin bestehenden Firma Krüger und Ko. um die Erlaubnis zur Anlegung einer Ar-rak> und Rum-Favrik kurzer Hand: „Ich willSden Teufel tun, ich wünschte, daß daS giftig garstige Zeug gar nicht da wär »nd gelrunken würde.'' Da« Ge-such des an Podagra erkrankten Kammerherrn Baron v. M., da« Aachener Lad gebrauchen zn dürft», ging mit der Bemerkung zurück: „WaS saust der Kerl auch so viel! Er soll daheim bleiben. Denn wenn er dorten ist, wird er da«, wa« er noch übrig hat, auch noch »ersaufen und verspielen und wie ei» Bettler zurückkommen.'' Für das Heer war Fried-rich« Standpunkt: „Spielen und Trinke» dars wan schlechterdings nicht einreihen lassen; ei« gutes Regiment muß sich so »rdentlich ausführn» wie ei» Mönchskloster." Sechzig Milliarde',. Denkt man sich die Summe, die in d'n sechs deicht» Kriegsanlethen ge- ©fixt 5 Deutsche Wacht »tummer 40 pikset Butbtn, also bi« Summt »on etwa 60 Milliarde» Mark, i« FänfmarkstLckeu, und zwar i» einer Linie ein Geldstück neben daS andere gelegt, so hätte diese Kette eine Länge von 408.000 Kilometer und »»an könnte sie ungefähr lO^mal am Arqnatvr um die Srde legen. Wollte man diese Strecke gehen — täglich bei I Vstündiger Sehzcit 50 Kilometer — so brauchte man 22'/, Jahre. Würde man statt den FS«fmarkstücken nur Einmarkstücke nehmen, so hätte die Aeldketle die Lärne von 1,440.000 Kilometer. Sie gingt 33ma( um den Aequalor herum und wäre ungefähr gleich dem Sonnendurchmefser. Würde man die Summe in Fünfmarkstücken auftürmen, so erreichte ma» «ine Höhe von 30.000 Kilometern, das wäre 400.00>»mal so hcch al« der Eifelturm in Pari«. Wollte ein Mensch bi« »0 Milliarden jählen — täg lich bi« 80.000 — so müßte er ununterbrochen 2055 Jahre zählen. In Tausendmarkscheinen würden die 60 Milliarden Mark 60 Tonnen wiege», da« ist ein Ge-wicht »weier schwerbevacktcr Eisenbahnwagen. In Gold wäre da« Gewicht 24.000 Tonnen, also gleich dem von 960 schw.rbepackten Eisenbahnwagen Um die Rie-seusumme foNtufchaffen. wären ldOO Eisenbahnwagen nötig, da« sind 36 Eifenbah»jüge mit je 5» Wagen. Müßte» Soldaten da« Geld befördern, so wäre ein Heer »on 480.000 Mann notwendig, wovon jeder eine» zentnerschweren Goldsack im Werte von l25.00t) Mark zu tragen hätte. Für die sechl sortlassen wolle und dah sie nun balv sür immer dorthin zurückkehren werde. Der erste Krie gSberichtersta tter. Der Beruf de« KriegsberichierstatterS ist nach den Mit-teilungen italienischer Blätter viel älter ols im alle geaieinen angenommen werden sollte. Natürlich war nach den Erklärungen dieser Blätter der erste Krieg«-Berichterstatter ein Italiener. Er hieß Äiantonio Por-ceNo dr Pandoni und übte seine Tätigkeit während der mailändjsch venezianischen Kämpfe von 1451 bis 1452 aus. Er war dem GeneralstabSches der venezianischen Truppen. Zacopo Piaccinino. beigegeben und hatte die Aufgabe, „alle Armeebewegungen und bemerkenswerte Ereignisse denen er beiwohne, sorg-sältrgft auszuzeichnen.^ Merkwürdig ist, daß dieser Pandoni im selbe» Kriege auch aus der gegnerischen Seite verichierftatterdienstt leistete. Er e> hielt nämlich feierlichst die Erlaubnis, auch die Mailänder unter dem Kommando von Francesco Ssorz« zu besuchen, um ei» vollständiges Bild des Krieges liefern zu können. Vom Nährwert deS Spargels. Die meisten Laien mrchen sich eine vollkommen irrige Borstellung vom Nährwert des Spargels, der ja in diesen Tagen wieder frisch auf dem Markt erscheinen wird. Ziemlich allgemein wir» dieses Gemüse ledig-lich al» ein wertloses Genußmittel angesehen, eine Meinung, die sogar in Aerztekreisen recht verbreitet ist. In neuerer Zeit hat ma» durch genauere Unter-suchungen festgestellt, daß der Spargel einen sogar recht beträchtlichen Nährwert hat. Abgesehen von dem mehr als dreiprozentigen Zuckergehalt enthält er eine solche Menge wichtiger Slickstoffsubstanzen, daß er al» ein wertvolles Nahrungemittel angesehen wer-den muß. Mit I Psund Spargel kann man einen erheblichen Teil deS täglichen NährstofsbedarfeS eincS Menschen decken, eine Tatsache. die — mit Rücksicht aus die leichte Verdaulichkeit deS GemüieS — namentlich auch bei der Ernährung Kranker und Er-hvlungsbedürftiger von Bedeutung ist. .Hilfst Du dem Staate, hilfst Du Dir selbst.' Zeichne K.Kricgslmleihc! Der Lette. Bei meinem letzten Ausenthalt im besetzten Libau fragte ich im ersten Gasthos einen lettisch-n Kellner: .Nun, wie gefällt es Ihnen denn unter der deutschen Herrschast?" — „Schlecht, mein Herr!" — »Warum denn? Werden Sie schlecht be-handelt?" — „Das gerade nicht, mein Herr. Aber die Zeiten find böse — unter den Deutschen verdient unsereiner nichts. Früher, unter den Russen, da hatten die Kellner goldene Tage. Wenn russische Offiziere ein Souper bestellten, dann wurde aufgetragen, was es nur gab. Der Tisch war mit Delikatessen bedeckt; sie aßen und zechten die halbe Nacht. Wenn sie besoffen waren, rissen sie das Tischtuch mit allen Speisen und tem Geschirr herunter, schössen in die B>l-der und Spiegel, und wenn ik genug hatten, warst« sie mir zweihundert bi» dreihundert Rubel hin: „Hier, du Hund, mach dich bezahlt! Dann hatte ich einen Reingewinn von mindestens hundert Rubel. Jetzt kommen die deutschen Osfiziere abends her, essen ein Schnitzel, trinken ein paar GlaS Bier oder eine Flasche Wein und geben mir jed r höchstens dreißig Psennig Trinkgeld. Dafür reden sie mich höflich mit „Herr Ober" an. Was habe ich vom Herrn Ober? Drei bis fünf Mark für den Abend! Lieber bin ich ein Hund für hundert Rubel!" MATXONTS BESTES ALTBEWÄHR FAMILIEN GETRÄNK EINZIu ■ lN SEINER! ANALYTISCHEM BESCHAFfCNHElf GIESSHUBLER '^5 UülER* Sammelt »«»»MW»»»«» Kräuter iiriiiiM Geistlichkeit, Lehrer und Bürgermeister werden gebeten, bei der 1 I Bevölkerung anregend iu wirken. < Die Firme BRÜDER KUNZ, WIEN, XIX., POKORNVOASSE 7, sendet aulj I Wunsch eine Kriuler-Uste und bt | zahlt für gesammelte Blumen, BMMer | und Krluter sehr hohe Preise. Traget bei zu den Erfordernissen I des Vaterlandes/ Jede Krone hilft die Kcffnurgen der Feinde zerstören! Jede Krone ist ein Baustein für den Frieden! Jede Krone ruft unsere Helden früher zurück aus dem Kampfe! Darum tue jeder seine Pflicht und zeichne Kriegsanleihe! pfaff - näbmasebine Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate ! Niederlage bei :: Jos. Weren Kanufaktur-Geschäft Cilli, Rathaujgasse Krie^sinvalide und sonstige redegewandte Herren und Damen haben Gelegenheit sich au einer patriotischen Aktion zu betätigen uu<) dabei guten Verdienst zu finden. Aktionsdauer not tir 3 Monate. — Antrüge unter .Intelligent am! I sui Gesucht wird für unter-steirisches Fabiiksunternehmen Kaufmännischer Beamter in der Bnchhaltung und Korrespondent vollkommen bewandeit, der deutseben und slowenischen Sprache mächtig. Anträge an die Verwaltung des Blatte». 22942 Salouteppich zu »erkaufen. Hermanngasse 11, I. Stock. Spiegelkasteu noch neu, innen für Wäsche und Kleider, Preis 200 K. 2 Hilder, wegen Uebersiedlung zu verkaufen. Besichtigung jeden Vormittag in Tflffer bei Maitzen. Jedes Quantum I kauft H übn er, Graz, Leonhai d-strasse Nr. 30. 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Mai in stille oam Krankenhause nach dem Bahnhöfe und van dort nach Rann a. d. Saoe zur Ruhe übergeführt. Nicht gestorben, nur vorangegangen bist du deinen tiefgebeugten eifern. Cilli, am 19. Mai 1917. Marie Knific franz Knific Beamter der saibadier Kredit-Bank Male Cilli kliern. Van delanderen Anzeigen wird abgesehen '•** • *.1 ■ i* l ,lV Ohne Jfucker! Ohne €ssig/ Ohne Salycil! ohne jeden j^usatz. überhaupt lassen sich mit -Konservengläser -Vorratskocher alle Arten Haaskonserven als angenehme, gesunde o. billige Yorräte mühelos bereiten. Uie in Bei eingekochten Beeren, Kirschen, Aprikosen, Birnen, Pflaumen, Aepfel. überhaupt alle Obstsorten halten »ich bei unverändertem, natürlichem Wohlgesehmacke und grösstem gesundheitlichem Werte ohne jeden Zusatz jahrelang Irisch. — Ebenso kann jedes andere Nahrungsmittel, insbesondere alle Gemüse (Sparge1, Bohnen, Erbsen ». s. w.), Fleisch, Wurst, Pasteten, Pilze. Fische n. s w. auf beliebige Zeit aufgehoben werden. 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Elektrische Taschenlampen_nnd_Batterien:__H»t«Mi»»l»lMi«^ llßmsrk. ölättcr zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. »er ..Dmltora Wacht" ta Nr. 20 Die .fcübmart" erscheint |ct>tn Sonntoi, alo unent^etiliche Beilage füt die Leser e Veultche« Wackt". — Ei»»tln ist »Die Südmart" nickt käuflich 19^7 ♦ ♦ (Nachdruck verböte».) o Wvoen von Wrunsu. Griginalroman von Karl mögenS, bis eS von rechlSwegen den Merxwaldern zugelprochen ist. Die Zeit, die darüber vergeht, werde ich benützen, mir die neue Existenz zu gründen." „Aber Bater, ich hab dir doch gesagt —" .Daß du mich ernähren willst. Brav! Aber du kannst doch nicht ernstlich glauben, da« ich es daraus ankommen ließ«? Bin ich schon so gebrechlich ? Man soll mir nicht umsonst daS Kompliment ge-macht haben, daß ich um zwanzig Jahre jünger aus-sehe, al» ich bin. Wer weiß, vielleicht mach ich jetzt noch — die gute Partie, zu der mir mein Herr Papa einst immer geraten hat." „Dein Scherz beweist wenigsten», daß du dich über das widuge Schicksal schon «hoben hast." „Man soll sehen, daß Ferdinand Schön ha g ar-Keile» gelernt hat und ruhig dort wieder anknüpft, wo er einst stand. Zum Glück hab ich jetzt mehr «lS je Freunde in den einflußreichsten Kreisen. Da wird» mir schon gelingen. — Und auch sür dich soll die Zukunft rosige.' ausfallen, al» du sie jetzt sehen magst. E« ist mein Wille, daß du die Diplomatie wenigstens vorläufig noch nicht ausgibst. Du wirst deinen Posten in Stockholm antreten, als ob nichis geschehen wäre." „Kann ich daS?" „ÖS ist am besten so. Und verzichte aus deinen Urlaub, reise so bald als möglich! Dadurch weichst du vielen Widerwärtigkeiten auS. Ueberlasse sie nvn mir!" Das war Robert au» der Seele gesprochen. Wenn er morgen seine Verlobung mit Mizzi B.eu-berg löst, so ist daS eine Notwendigkeit, der er sich nicht entziehen dirs. Sich vor den Teilnahmsbezei-gungen seines Bekanntenkreises zu flüchten, war Ge-bot einer gewissen Schamhastigkeit. Im Ausland be-trat er sofort den neuen Lebensboden. Als Jung» geselle konnte er sich dort einrichten, wie er wollte. Und sollte man ihm Schwierigkeiten mache», so konnte er sich am Ende zu einem weltentlegene» Konsulat versetzen lassen, wo Kenntnisse und Arbeitskraft höher geweitet wurden als RepräsenlationSfähigkeit. Mitternacht war vorüber, als Bater und Sohn sich trennten — sich „zur Ruhe" begaben, wie man einander sagte. Die beiden Schlafzimmer im Stockwerk nahmen link» und rechis die äußersten Flankeu der Villa ein und blickten in d;n Garten hinaus, wo jetzt, im März, sich schon der Frühling regte. BiS zum Morgen konnle Schönhag durch den Reflex auf den beleuchteten Baumkronen wahrnehmen, daß auch drüben bei Robert noch Licht war. Er selbst dachle garnicht daran, sich zu entkleiden. Er nahm beim Eintritt in sein Zimmer nur dai sürchterliche Dokument au» der Brusttasche und warf eS aus den Tisch, als risse er sich damit einen Blutegel vom Leib. Dann steckte er sich eine neue Zigarre an. sich grüblerisches Geschäft zu erleichtern. AIS er da» Zündholz in die Aschenschale stieß, mußte er wieder daran denken, wie rasch sich Onkel PepiS Schreiberei zu Asche verwandeln ließe. Er legte sich die Fragt vor, ob ihn nur der Gedanke, daß Robert morgen da« Testament noch einmal zu sehen verlangen konnte, von dem BernichtungSwerke abhielt oder ein eigener, innerer Drang. Dann nahm erS wieder vor und studierte eS MOft# ctitm«! i^uufi |di *t*ui«ft, bei« stopf tn tote ,panl gestützt, nach jedem Absatz die Glut seiner Zigarre anstierend. WaS ließ der Haß Pepi Schönhag» da wieder aufleb:«! Fast hundertjährige Vergangenheit l In einem bürgerlichen Hause wußte nach so langer Zeit kaum jemand mehr etwa» von dem Vergangenen. Da war der alte Freiherr Klemens v. Schön« hag mit zwei Söhnen aus erster Ehe: Nikolaus und Leopold. Nikolaus, der Baker jenes AloiS, dessen Sohn »nd Enkel heut« die letzten NamenSträger waren, Leopold, der Vater des vielgenannten Joses mit dem landesüblichen Kosenamen Pepi. In einer später ge-schlössen?» zweiten Ehe war dem KlemenS die Toch> ter Helmine geboren worden. Nicht nur der AlterS-unterschied von neunzehn und siebiehn Jahren trennte die Brüder von der Halbschwester; sie warfen ihr sozusagen die Stiesmutter vor. vor der ihnen erst die Fuchtel des Vaters Respekt hatte einbläuen müssen, und nach dem Tode dieser Stiefmutter behandelte» sie Helminchen vollends wie einen Eindringling Äle-mens war mit der zweiten Frau oft dadurch in Konflikt geraten, daß er seine eherne ErziehungS-Methode auch auf das Töchterchea anwenden wollte und hotte sich ob der immer unerquicklicher werden-den Familienzw-stigkeiten dem Kinde allmählich ent-sremdet. Auch sonst konnte er seiner Tage nicht mehr froh werden. Mit seinem Besitz ging» abwärt», ra-scher und rascher. Die Zeiten unier den endlosen Franzosenkriegen waren schlimm ; der Staatsbankerott von anno elf trieb die allgemeine Not im Lande aufs höchste. KlemenS Zweiter, der „Poldi", war schon nach de« Krieg von 1805 mit seiner ihm eben ongetrau-ten Gattin von Grünau abgezogen, daS drei Fami-lien nicht mehr ernähren konnte, war nach Rußland ausgewandert und galt halb und halb als verschol-lev, das heißt: im Vaterhaus« und dessen Bekannten, kreis sprach man nicht gern davon, daß er als Do-mänenverwalter in den Dienst eine» kurländischen Aristokraten getreten sei. Nikolau», der Stammhalter, stützte das Haus «och eine Weile mit der Mitgist seiner Frau. Nach dem Frieden mit Napoleon, der Oesterreichs Kaiser-lichter dem korsische« Wehrwols vermählte, hatte man auf bessere Zeiten gehofft. Aber aus Grünau wollt es sich nicht mehr recht flecken lassen. Indessen war Helmine herangewachsen, schön und begehrenswert — und auch «irklich begehrt, trotz ihrer mißlichen Ver-migensoerhillnisse. Aber ste ließ keinen Bewerber warm werden, wurde Zwanzig und Zweiundzwanzig «nd wollte von keinem Freier wissen. Da, eines fummf« auf: Ujr tu HJjc t tt'Aljttri* ist — der Musitlehrer. „Go ein Himmelhund von Spinell-schlag» und Geigensrottierer", wie sich Baron Kle-mens ausdrückt. Er kann eS gar nicht ernst nehmen; Helminchen muß sich doch den Kops zurechtsetzen lassen. Die jedoch besteht darauf. eS sei „halt ja" waS Ein» steS, und sie werde dea Merxwald.Franzl heiraten, sollte auch die ganze österreichische Adelssippe darüber Purzelbäume schlagen. Klemens empfängt den Mu-sikanten, der (anno vierzehn!) die Frechheit gehabt hat, faktisch um die Hand der Freiherrntochter anzuhalten, mit der Hundepeitsche, jagt ihn die Treppe hinab und über den Hos und würde ganz sicherlich daS Züchtigungsinstrument auch an» die Tochter angewendet haben, wenn die nicht ohnmächtig nieder-gebrochen wäre. Man bringt sie au, ihr Zimmer und behandelt sie als eine Kranke. — flm andern Morgen ist sie verschwunden Muß sich auS dem Fenster hinabgelassen haben — im Zanuarsrost, während der Winteisturm an den Schloßmauer» rüttelte. Und man hört von ihr nicht eher, als im Frühling, wo sie — aus London — die Vermählung mit ihrem Franz! anzeigt. Bei der Nachucht schließt sich der alle Baron ein, kein Mensch darf ihm nahekommen. Hinter den dreifachen lüren hört man ihn rasen. Vierundzwanzig Stunden nimmt er weder Speis noch Trank, eS er-hält weder Sohn noch Diener auch nur Antwort. AIS er sich endlich wieder zeigt, ist sein Gesicht um ein Jahrzrbnt älter, die Gestalt ober nicht gebeugt und noch weniger sein Sinn; von Mild« ist nichts in seinem Weit», in seinem Tun ab«r marmorne Ruhe. Er fährt nach Wien. Dort wird mit dem Notar vklhandelt, Hetmine verstoßen und enterbt, da» wissen alle. Von da an dars ihr Name nicht mehr genannt werden, er ist aus seinem Gedächtnis gestrichen, Schönhag« Tochter für ihre Anverwandten tot — DaS mit der Enterbung war freilich nur eine Formalität, ein Symbol der Lossagung, denn was hält es im Hause der SchönhagS damals noch zu erben gegeben? Zwei Jahre »ach der Familientragödie kam is auch zum materiellen Zusammendruche. Grünau wird von amtSwegen versteigert — zur Kiveikommiß-Er-richtung war HauS Schönhag noch nicht alt genug gewesen — zertrümmert, zu Fetzen gerissen, mit de-nen sich die Nachbarn arrondieren und die Bauer» von einem Dutzend Dörsern um ein Spottgeld gründ-sässig machen. Schloß und Park ersteht ein kunstsin' niger Bankier, dessen Firma seit dem Wiener Kon-greß zu Weltruf gelangt ist. KlemenS Schönhag muß mit der Familik seines älteren SchneS die väterliche ■Äc^ollr »filoHett — fldii| so. rote rf heule ber brlt- ten und vierten Geneiation beschieden sein soll: de« Baron Ferdinand »nd seinem Sohn Robert. Kiemen» überlebte die Katastrophe auch nur um ein Jahr. Er starb in Wien in der bescheidenen Miet wohnuug seines Sohne» Nikolaus, dem Metternich in seiner TtaatSkanzlei ein Plätzchen eingeräumt hatte, starb villig gebrochenen Leibes, aber noch mit einer Verwünschung für die ungeratene Tochter aus den Lippen. Nikolaus hatte genug zu tun, seine vielköpfige Familie durch;ubringen. Mit seinem kargen Beam-tenkold wäre daS kaum gelungen. Die einigermaßen begüterten verwandten seiner Frau mußten ihm ständig zu Hilse kommen. Nach dem Tode de« BaterS hatte Nikolaus sast Jahr um Jahr einen Trauerfall unter den Snnen. Der Reihe nach starben ihm die vier älteren Kinder weg, zuletzt auch noch die Gattin. Darüber verfiel er in Melancholie, und sein einzig übriggebliebener Jüngster, der Aloi«, wuchs ohne rechte Aussicht heran, ist ungebändigter Wildheit. Von den „kurländischen" Schönhags hörte man jahrzehntelang nichts; sie schienen nun wirklich ver-schollen.