MN2TIWNM2KT für Annst, WijsenschM und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ IO. Freitag am 8. Juli 5843. W><^^ Von dieser Zeitschrist erscheinen wöchentlich zwei Nummern, scdes Mal ein halber Bollen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanzjähliaL ^^°^ talbiä'iria z si. Durch die i. s. Post unter l)nuverl ,nil poriosreicr Zusenduna nanziäbrie,», baibiäbria 4 sl. L. M., und wird halbiäbria oorau» bezahlt. Alle l.k. Postämter ncdmen Pränumeralion an. In Lalbaw rränuinerirl man bei», Nerleaer am Raan, Nr. «YD, im ersten Slocle So selig uud so friedlich Gntsagung. Bewohnst du es mit mir. Slavisches Volkslied. Vtach Laibach will ich wandern/ In's kleine Gärtlein pflanz' ich Ein Krieyer will ich sei», Dir einen Blumenhnin, Erlor sich einen Andern Darin die schone Rose, Mein süßes Mägdelein. Lie ist dein Schwesterlein. Dem Kaiser will ich dienen. Hier wird der schöne Morgen, Vis an den Tod getreu, Und hier die Sterncnnachl, Nickt mehr auf Liebe sinne», A» deiner trauten Seite, 's ist eitle Tändelei. Geliebte! zugebracht. So oft hat sie geschworen! Zwei Schimmel will ich kaufen,, Ich glaubte ihrem Eid', Die wie das Vög'lei» stich«; Der Zweifel war »crloren Und kommt der schöne Sonntag, An die Beständigkeit. Hott! jagen wir dahin. Da kam einst aus dem Städtchen Dahin zu deinen Lieben, Ein wohlgeputzter Shtcrz, ') Wo du zu Hause bist, Beschwatzte mir das Mädchen, Bel/n solle» sie, wie glücklich. Und stahl sich in ihr Herz. Mit ,mr ihr Röschen ist! So oft hat sie geschworen, Ich glaubte ihrem Eid'; Der Glaube ist verloren Ich Hab' gefreit um Röschen, An die Beständigkeit. Ich Hab' erreicht mein Ziel, Doch ist's im Häuschen traurig, Für ihre Falschheit kränken Wie «uf dem Friedhof still. Voll sie kein hartes Wort, I n ihrem Angedenken Verdorrt ist in dem Gärtlein Geh' ich stillschweigend fort. Der schöne Nlumcnhain, Die Nose senkt ihr Häuptchen Und auch Uon Laibach schreiben Ums todte Schwesterlein! Will ich kein Vricfchcn ihr; Mag sie beim Buhlen bleiben. Und jeden schönen Morgen Das ist gleichgültig mir! Denk' ich, und jede Nacht: Wie mir an Röschens Seite Das Eh'standalück gelacht. Dem Kaiser will ich dienen, Bis auf den Tod getreu, Nicht mehr auf Liebe sinnen, 's ist eitle Tändelei. Kommt jetzt der liebe Sonntag,, Spann' ich die Schimmel ein, Ghestttndfreuden. Da fragen sie mich wiehernd: «Ach, wo ist Röschen dein?- Slapischcs Volkslied. 1. Dahin zu ihren Lieben Ein Häuschen will ich lauen, Trag' ich den herben Schmerz, Geliebtes Mädchen, dir, Und suche Trost und Lind'rung Für mein gcbroch'ncs Herz. ^)Ein Wort, welches die trainiscbcn Burschen spottweise den, Holbcwilen beilege», und welches man hier beibehalten zu müsse» glaubt. Bernhard Tomschitsch. 7 ttebersicht der Völker flavischen Stammes. (Aus dem eben erschienenen höchst beachtenswcrchen Werke: „»lonllüsll^ «lli-«,s>»i>!«. >>L3tn>v!l l'u^ol ^lu-el 8»l»rill.) . (Slavische Ethnographie von Safarik. ) 8 Hl!>i>l>!»u. ^v l'ri^« 1842. H. Mach ver Munvart unv ven Staaten. In Rußland I n Oesterreich In Preußen I n der Türkei I N Krakau I N Sachsen Zusammen 1. Großrussen 2. Kleinrussen 3. Weißrussen 4. Bulgaren 5. Serben oder Illyrier . 6. Kroaten ?. Krainer oder Slowenen 8. Polen ........ . ». Cechen und Mährer . 10. Slowaken 11. Lausitzer n) Ober­d) Unter­ 33,314.000 10,370.000 2,736.000 80.000 100.000 4,912.000 2,774.000 7.000 2,594.000 801.000 1,131.000 2,341.000 4,370.000 2,753.000 1,982.000 44.000 38.000 44.000 3,300.000 2,600.000 — —' 130.000 60.000 35,314.000 13,144.000 2,726.000 3,587.000 5,294.000 801.000 1,151.000 8,365.000 4,414.000 2,753.000 38.000 44.000 Zusammen 53,502.000 16,781.000 2,108.000 6,100.000 130.000 «0.000 78,691.000 v. Bach ver Munvart unv ver Neligion. v. Oesammtübersicht nach ven Sprachen. Griechischen Bekenntnisses Griechisch katholischen Bekenntnisses Katholiken Protestan­ten Mohame­daner i . Großrussen. 2. Kleinrussen 3. Weißrussen , 4. Bulgaren 5. Serben oder Illyrier . , 6. Kroaten 7. Krainer oder Slowenen 8. Polen , 9. Cechen und Mährer. . , 10. Slowaken 11. Lausitzer ») Ober­b) Unter­ 33,314.000 10,134.000 2,376.000 3,287.000 2,880.000 2,980.000 350.000 50.000 1,864.000 801.000 1,138.000 8,923.000 4,270.000 1,933.000 10.000 13.000 442.000 144.000 800.000 88.000 44.000 250.000 550.000 Zusammmen 54 011.000 2,890.000 19,353.000 1,331.000 800.000« 1. Russen 31,184.000 2. Bulgaren 3,587.000 3. Illyrier . 7,246.000 4. Polen 3,363.000 5. Cechen 7,167.000 6. Lauscher ............ 122.000 Zusammen 78,631.000 79 Gin Tag in Bade«. Reisestizze von Eberhard A. Ionot . (Fortsetzung.) „Da muß ich darauf verzichten, jemals ein schönes Leben zu führen«, sprach Ernst, „denn erstens und letztens fehlt mir diese Beigabe des Lebens, d. h. auf gut deutsch, ich habe selien oder nie Geld , ganz im Charakter eines armen Poeten, und dann, wenn ich es hätte, ich weiß nicht, ob es mich fröhlicher oder trauriger als jetzt leben ließe. Das Geld ist mir gerade nur ein Mittel meine Bedürfnisse zu decken und weiter nichts. Ein Pfeifchen, ein Mädchen, mehr braucht man ja nicht, um glücklich zu sein.« „Keine Philosophie, Lieber!« nahm Rober t das Wort, „sonst könnte man dich mit deinen Grundsätzen für einen Narren des neunzehnten Iahrhundertes halten." «Das sagst du nur dem Fiesko«, polterte der Angere­dete komisch, aber Ferdinan d theilte mit mir spmpa­thetisch eine gewisse Unruhe, die uns zur Weiterreise trieb. Die Herrlichkeiten dieses Panorama's harten wir hinläng­lich bewundert; er stimmte daher, den Reisestock schwingend, aus Spohr's „Iessonda: „Auf, und laßt die Fahnen flie­gen« an, die Andern stimmten ein, und vorwärts ging es. Doch bald sollte unsere Lust getrübt werden: über die Berg­gipfel begann sich ein immer dichter werdender Nebel aus­zubreiten, eine Erscheinung, die sich im Gebirge nur zu häufig wiederholt. Wolkenmassen überzogen den Horizont, und als endlich plötzlich dichte Regentropfen herabfielen, sah Ernst verdrießlich auf, seinem Unmuthe durch die Worte: »Donnerwetter, Parapluic! Seit der großen Retiradc Sah ich solchen Regen nie» Luft machend. Doch war Gefahr am Verzuge, und wir reiirircen, um unter einem Felsenvorsprung Schutz gegen das Unwetter zu suchen. Nichts desto weniger hat« uns der Gußregen tüchtig, ich will gerade nicht sagen, bis auf die Haut, durchnäßt, was half aller Aerger und Zorn; da» Element tobte fort, und endlich mußten wir doch zum bösen Spiele gute Miene machen, sogar herzlich lachen, denn die Strohhüte bekamen jene Form, wie man sie an der Kopfbedeckung des Robinson Crusoe in allen Büchern für die liebe Jugend findet. Wie kurzsichtig ist doch der Mensch, oft sogar, wenn er Augengläser trägt, und wie selten bedenkt er im rechten Momente das wahre Wort: „I n jedem Uebel liegt etwas Gutes!« Freilich, auf das Hellenenthal, die Krainerhütte und die ganze westliche Par­tie, welche wir heute früh vor harten, mußten wir verzich­ten, die Wege wurden glatt und schlüpfrig, und der Herr bewahre jeden ehrlichen Menschen bei solchem Wetter vor Wanderungen durch Thäler und Wälder. Aber dafür hat­ten wir jetzt den Genuß einer Landschaft, wie man sie selbst im Gebirge nicht häufig findet. Rauhenstein bildete den Mittelpunct, auf beiden Seiten dichter Wald male­risch gebreitet, links in ein Oval endigend und rechts durch die Stadt und die Weingärten begränzt. Ueber unserem Haupte gegen Osten thronte majestätisch die Weilburg. Die Fayade bildeten Pappelalleen und das etwas vertrocknete Bett des Flüßchens. Der Regen hatte allmählich einen dichten Nebelschleier über die Gegend ausgebreitet, wodurch die Conturen der Gegenstände etwas zweifelhaft hervor­drangen ; eben dieses Unbestimmte der Form hat in Ge­birgsgegenden einen unnennbaren Reiz, der sich erhöht, wenn man sich die Ruhe der Natur nur durch das Plä­tschern des Regens unterbrochen denkt. Wäre Piepen­hagen aus Prag hier gewesen, wir wären gewiß um eine meisterhafte Arbeit von seiner Hand bereichert worden; denn obwohl man auch seine Mondstücke wohlverdient preist, so erschöpft er doch seine Kunstoollkommenheit in Regenland­schaften, worin er, ich will nicht sagen, die Natur über­trifft, aber sie gewiß erreicht. Unser Gespräch berührte die heterogensten Objecte, und neben Debatten über Kunst und Poesie fanden einige Kern­fiüche meiner Gefährten Raum; die Uhr wies bereits auf zwölf, der Magen äußerte sehr unartig seine Forderungen, und wollten wir diese nicht unbefriedigt lassen, so hieß es, durch Sturm und Regen auf die Stadt losmarschiren. Es ist in Badeorten zumal eine nicht ungewöhnliche Erschei­nung, daß die Leute an regnerischen Tagen mehr als sonst essen, vielleicht aus langer Weile; freilich nicht die Kran­ken, denn diese wären im Stande, um keine Diätfehler zu begehen, die ganze Zeit zu fasten; aber die Gesunden und eben von diesen letzteren besucht alljährlich eine schöne Anzahl die Badeörter. Wir dankten auch dem lieben Gott, als wir endlich durch den schnell gebildeten Morast durchgewatet waren-, die Gäste im Casino sahen lachend auf die kleine Caravane und schienen an den jämmerlich zugerichteten Gestalten ih­ren Spaß zu haben. Wie boshaft doch die Menschen sind! Ja , da ist gut lachen, wenn man trocken uncer'm Dach sitzt, im und lau» tet wie folgt: »Mitten in der erhabenen Zeit, da Euer tois. Majestät der Schieds­richter Europa'«! sind, wie vorher der Befreier desselben, und Sic aus dem Schutzgciste des Sieges der Schutzgcist des Friedens werden, tritt eine kleine Angelegenheit »01 Ihren Thron. Doch wie de»! Geiste Nichts zu groß, so ist der Güte Nichts zu tlcin. lieber 2« Jahre hatte ich für die Musen und die Philologie gearbeitet, als mir ein einziger deutscher Fürst, der vorma­lige Großherzog von Frankfurt, im Jahre 1808 eine jährliche Pension von «null fi. bewilligte, um den Armgeborncn zu unterstützen, dessen Körper blos von seinem Geisse lebte. Nach der siegreiche» Besetzung des Großher­zogthums wurde mir von l»i4 die Fortsetzung der Pension vom General­gouvernement verweigert bis auf höhere Entscheidung. Werden die hohe» Verbündeten, welche für deutsche Freiheit und deutsche Wissenschaft zugleich gekämpft, die fürstliche Unterstützung eines Schriftstellers zurückzuneh,»e,l gebieten, welcher zu einer Zeit für europäische Freiheit geschrieben, wo er seine eigene einem Davo n st blosstellte? Ich wende mich hier an das Herz Alerander's , da die woblmeinende Vorsehung gerade i m Jahrhunderte de« Egoismus die Menschenliebe auf den höchsten Thron Europa's gesetzt. Ich wende mich hier an seinen Geist, der Geister beschützt, und welcher, da er kein anderes großes Reich mehr zu vergrößern hat, als das größte, grün« zcnlose: das der Wissenschaften, dem Norden auch geistlängste Tage zu den geographischen gebe» will. Möge der Herrscher, dessen Sceplcr dem Mag­nete ähnlich ist, welcher zugleich liebend anzieht, und lehrend die Gegenden des Himmels zeigt, die Kühnheit der Hoffnungen verzeihen, zu welcher er Individuen wie Länder erhebt. Genießen Euer Majestät lange die einzige dauernde Universalmonarchic, die der Liebe, nachdem Sie die hasse»de und gehaßte gestürzt, und lange weine die Freude Vor Ihnen» und erst spät die Trauer um Sic.« La«bach. Druck und Verlag des Joseph Blasnik.