^ SS Sonntag den 19. August 1877. X'i/I. Jahrgang Die Marburger Seitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marbnrg: ganzjähria « fl., halbjähria 3 fl.. vierteljährig ^ fl. 50 kr; siir ZnsteNun ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postverseudnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr S kr. pr. Zeile. Kit ^tllkrwrhr als Volksorganisalioli. Marburg, Augllst. Gelegentlich des zehnten Deutschen Feuer» wehr-TageS in Stuttgart, an welchem auch Vertreter Oesterreichs und Ungarns theilge-»»ommen, hat der Festredner zur Kenntnis; ge-liracht, dab Deutschland 45ti4 Feuerwehreil mit 531,000 wirklichen Mitgliedern, Oesterreich. Ungarn L864 Feuerwehren mit 590,000 Mlt-gUeder zählt. Eine Million, einmalhunderteillund-zwanzigtausend Mäilner, alle mit geübter Hand Utld sicherem Blick, enlschloffell, Leben und Eigen-thum ihrer Mubürger zu schtttzeit in dräuender Gefahr — sreiwillig, uueigenntchig . . . welch' ein ungeheures, achtuilggebieteildes Rettullgs-Heer! Das Volk voll Oesterreich, Ungarn und Deutschland dars stolz sein aus diese Männer. Die Organisation der Feuer»vehr iil Vereinen und in vielen Verbänden gehölt zn ven besten, die wir kennen und sreuen w^r UN» derselben um so lieber, als sie den Beweis kistet, daß. milltärischer Gehorsam sich mit persönlicher Freiheit gar wohl, verträgt. Dies aber machen: der edle Zweck — das er« hebende Bewußsein, demselben »nit aller Hingebung sich widmen zu mtlffeil — die Gewibheil, bei der Vorübung, gleichwie inl Dienste seiner Stellung getnäb behandelt zu »verdeil -- dle Gewibheit, daß so viel Muth und Opserwilllg» keit mehr und mehr Anerkennullg finden. Die Feuerwehren Oesterreich-Ungarns ulld Deutschlands dürsen stolz sein aus ihre Orgaili' sation. Diese HilsSgenofsenschast ist aber auch un-ser Trost, unsere Hoffnung iln Allgeineinen; sie zeigt ja, was entschlossener Wille beiln Ringen nach einem hohen Ziele liermag, lveiln zur Bethätlgung desseli'en die entsprechende Forln gesucht und gefunden wird. Zill ljjejchichl«' Dem Abgeordnetenhause werden iil der ersten Sitzung — 4. Septeinber — die V richte des Steuerallsschlisses vorgelegt. Wir stehen vor der bangen lÄewißheit einer Mel)rbclastung. Vor dieser uns zu schlitzen, lvär' Sache oer Vertretnilg; allein die Hoffnung, die llns lnl Februar lntN geivinkt, haben ble solgendeil sechzel)n Jal)re zn oeil Todtell gelvorsen. Die Einheit der Organisation ist das vffellkulldige Geheinlniß der streitenden Kirche. Die grössere linabhängigkeit von Noln, lvelche der höhere ungarische Klerus im Vergleiche mit deiu österreichischen noch geniesjt, soll darunl beschräilkt lverden nnd will der Vatikan die Unterhaildlungen nächstens eröffnen. Dein Reichstage obliegt es, die letzten kilmlner-lichen Neste dieser Freiheit zu vertheidigeil. Je willenloser die Oberhirten sind, desto sklavischer sligen sich die Uilterhirten und die Herde. Die nächste Hauptschlacht diirfte bei Tirnova stattfinden. Die Ntissen, der Zahl nach bedeutend schwacher als die Türkeil und weiter zerstreut als diese, ziehen rasch V^rstär» kungen herbei. Die Frage ist jedoch, ob die Tllrken ihre Ueberillacht uild Stellung nicht benutzetl, um die Nnssen zum Kanlpfe zu nö-thlgell, ehe noch die Verstärkungen der letzteren eingetroffen. Geldmänner in Londo.^ haben der Pforte 2.^00.000 Pfund Sterling — fünfulld» zwanzig Millioireil Äulden in Gold — geliehen. Und dieser Pltlnp ist kein Wunder, soildern ein ganz einfacher lllld natürlicher Vorgang: die Türkei verpfändet nämlich ihre Staatsgüter in Bosnien, Bulgarien, Mace-donien . . . und die Engländer verstehen, all» dein, was il)re Fanst ergrissen, geschäftlich und politisch Kapital zu schlagen. Den Bemül)Ul»gen Nublands ist es gelullgen, die Kurden Persiens zn eiirenr Angriffe auf die Ansiedelungen jener Stalnnlgenossen zu gelviltnen, deren streitbare Männer in dell Reihen des türkischen Heeres fochten. Uin diese Ansiedelungen z»l vertheidigen, haben füilftallsend Knrdeil heimlich d^'S Lager Isntail Paschas verlassen nnd l'enützen die Rnssen die Schwächling ihrer Feinde zit schllellereln Vordringen ,lus deul asiatischeil KriegS'Schauplatze. lN'rinijchlt' .Ituilirichli'tt. (Folgell des Krieges.) Aus Bukarest lvird l'erichtet, dab in Jass^ die Cholera epi-dennfch ausgebrochen. e in b a ll. Gegen die Neblau S.) Der Kongreß sür Bekäinpfling der Reblaus, welcher in Lausanne aln Genfersee tagt, hat bis jetzt folgende Gruildsätze ailSgesprochen: Die Sellche ist lveder die Folge der anormale!» Elitlvickluilg eines schon früher iil Europa vorhandenen, aber in seinen schädlichen Wirkungen noch nicht belnerkbar gewordenen JilsektS; noch kalln sie, da oftlnals gerade die gesltnvesten Pflanzen zuerst von ihr ergriffen werden, die Folge der Erschöpfuug der Rebpflanzen seilt, nnd el'ensoivenig kann sie der Einwlrkung einer allderen Krankheit zugeschrieben werden, sondern es ist llüt Gewißheit anzunehllren, daß sie aus Ii e u l r t e t o n. Der liöje Nachbar. Von Levin Schilcking. (tzortsehnng.) Allmer wandte ihln sein hochgeröthetes Gesicht mit einem Ausdrllck unverkennbaren Aer-gerS zu, Eugeilie aber sprang aus, raffle lhre Arbeit zusalninen und eilte davon. Ans Allnler's Lippen schwebte ein leiser, kallm unterdrückter Fluch, als er ihr tnit flatnmendeul Auge uach-blickte. „Da ist der Hrief von Florens", sagte Herr von Schollbeck, „wollen Sie seilte Besorgung übernehmen?" „Ich will ihn Horst übersenden ulld ulei-neu eigellen Absagebrief beilegen!" versetzte Allmer Ulld verabschiedete sich dann rasch von dein alteu Herr»;. 6. Es war spät Abeilds geworden. Die Be-wot)ner von Hans Schollbeck halten sich znr Ruhe aus ihre Zitnlner zurückgezogen. Aber vielleicht der alte Herr allein hatte sich wirklich zur Ruhe gelegt. AllS den Fenstern Eugenieus schilnlllerte das Licht der Lampe lveit hinaus und beleuchtete das grüne Laubgezweige der nächsten Bäume, »velche den Hintergrund von Haus Schollbeck bildeten. Dle Zilnlner Euge-niens lageu nach hinten hinaus; ihr Wohnziin-mer t)atte eine (ÄlaSthür, die aus einen Altan führte, der an der einen Seite voll dein vorspringenden alteil Thunne abgeschnitten, init leichtem Lalteniverk ltbelbaut und mit Rebeii überkleldet lvar, so dnß er eine allerliebste, in der Höhe des ersten Stockiverks ailgebrachte Veranda bildete. Die Thür staild offen uiid ließ das Licht der großeil Lalnpe ungehindert hinausfaUeu und sich lnit deln Schiininer des Mondes ver-lnischell, der hell und voll am Nachthiininel schwebte und seiil bläuliches Licht außen über die Veranda ergoß, lvahreild das gelblichere der Lalnpe sie innen ersüllte. Eugenie giilg unrulng beivegt in ihrein Zilnmer lunher. Bald trat sie culf die SchlveUe der GlaSthür uild blickte siilnend i,i die ^onl-lllernacht hinaus; dann ivandelte sie in ihrein Ziinmer auf ulld ab, dann setzte sie sich an den rniiden Tisch in der Ä.lNtte und stützte die Stirn auf ihre Halld. Schivere uild beängsiigeiide Cite-dallken arbeiteten unter dieser Stirn ui»d ließen ihre Brust unter rascheren Pulsschlägen wogen. Sie dachte an Alliner . . . sie suchte nach voller Klarheit über ihr Gefühl für diefen Mann, der seit einer Reihe voii Monaten uln sie lvarb; der es verstaiiden hatte, ihres Vaters still-schlveigende Genehtnigung für diese Belverbung zu erlanget» ; der sich lnehr als die Rechte eines Rachbarü in ihrein Fainilienkreise errungen; der von deln Tage an, ivo er des Alten Herz durch die Statue gewonnkn, sich mlt seineln llnigang, lllit seineln Rath in Haus Schollbeck unenlbehrllcy geulacht; deil sie lvegen seiner tnäiinlichen Eigenschaften, seiner Eirergie, seiner Keniltnisse achtete, dessen gehaltenes Wesett sie ai>ziel)end gefuiiden und den sie zulej)t . . . lieben? neiil, fürchten gelernt! Fürchten ... das tvar es; sie fürchtete ihll, seiiie Nähe hatte eiile inagische Gewalt für sie, die Luft wurde il)r schiver und drückend ivie eine Geivitterlllft, ivenn er kaln, lnid ivenn sie seine Blicke aus sich gerichtet wußte, ivar es ihr, als ob sie diese Blicke fühlen könlte wie eine beängstigende Last. Und nienlals lvar sie sich über dies Gefühl beivllßter geivordeil, als seit einigen Tageil, seit ihre Gedanken sich init dein jlliigeii Maniie beschäftigten, den sie inr Schloß Falkenrieth gesellen, illit dcin l'ie sich so viel beschäftigt halten, dein sie ,nit lebhaster Sorge gefolgt lvareil auf seiuer leichtsinnigen Amerika uumittelbar nach Europa eingeschleppt wurde, wo sie, aus dem Wege de« Verkehrs an verschiedenen Punkten angelangt, sich über einige Länder strahlenförmig verbreitet und das Werk der Zerstörung sosort begonnen. Hoffnung auf Selbsterlöschung der Seuche ist nicht vorhanden; nur ihre energische Bekämpfung kann zu ihrer Vertilgung führen; dagegeil ist mit der Einfuhr frischer und getrockneter Weintrauben und der Treber und Kernen die Gefahr nicht verbunden und endlich ist auch nicht anzunehmen, dab das Insekt seine Nahrung auch an einer andern Pflanze als der Weinrebe finde. Als am meisten von der Seuche bedrohte Länder werden Wttrtemberg, Niederösterreich, die Umgebung von Prebburg, Stid-Ungarn, Navarra, Aragonien, die portugiesische Provinz Douro, Ligurien, Sardinien, Burgund, Bordelais und Narbonne bezeichnet. (Heerwesen. Im Frieden Luder.) Vor dem Würzburger Militärgericht hatte sich dieser Tage neuerdings ein aus Preußen be-zogener Muster^Unteroffizier, der Vice-Feldwebel Wilhelm Steinmetz des S. Infanterie-Regiments, wegen einer stattlichen Reihe von Soldaten-Miß-handlungen zu verantworten. Die Verhandlung brachte recht bezeichnende Vorfälle an» Tages-licht, und drängte sich dem Zuhörer die Ueber-zeugung auf, daß manches Borkommniß in der Wirklichkeit krasser gewesen, als es sich hier in den Aussagen der mißhandelten Soldaten, von denen sämmtlich der militärische Leumund verlesen wurde, widerspiegelte. Die zur Genüge bekannten und nicht allein in der preußischen Armee üblichen Ausdrücke, welche der Angeklagte gebraucht hatte, wie: „Schweinehund", „Sie Saukerl, machen'» die Knochen zusammen", „Sie Sauknochen" zc., mußten diesmal unbedingt in den Hintergrund treten vor der höh' nischen, ironischen und grausamen Behandlungs» weise, welche der Angeklagte den elf vernommenen Soldaten hatte zu Theil werden lassen. Giner derselben, der bei der Einübung von Ehrenbezeugungen nicht rasch genug begriffen hatte, war von ihm mit einem kräftigen Faust« schlage ans Ohr, der eine Blutung unv acht-tägige Schmerzen herbeiführte, sowie mit Würgen am Halse bedacht worden. Beim Turnen trieb es der Angeklagte noch ärger. Aehnlich wie man Pferden, Hunden und Affen Kunststücke beibringt, stand der Vice-Feldwebel mit dem Stock in der Hand am Springbrett, den volti-girenden Soldaten Stockstreiche ertheilend. Einen derselben, der die Hand nicht recht auf den Sprungkasten gelegt hatte, schlug er mit dem geldlosen Küstlerfahrt. . . und als Eugenie dann von der Ankunft Horst's vernommen und ihr klar geworden, daß ihr Künstler von Falkenrieth und der junge Baron eine und diefelbe Person sei — wie theilnehmend hatte sie da m» den armen, alleinstehenden, in ein verlassenes, verödetes Haus zurückkehrenden jungen Mann gedacht, den keine Seele, die ihm nahe stehe, umgab, kein freundlicher Gruß an der Schwelle seines Vaterhauses willkommen heiße, und wie sehr hatte sie verlangt, ihn wiederzusehen, um ihm sagen zu können, daß man in Schollbeck des neuen Nachbars sich freue, daß man so herzlich bereitwillig sei, ihm ein Asyl gegen die Vereinsamung zu bieten; wie hatte sie sich aus das neubelebende Element gefreut, welches in ihr ländlich stilles Dasein kommen werde! Und ... für all diese freundliche Be» schästigung mit ihm — wie hatte dieser junge Mann sie belohnt? Wie ein böser Dämon mit lauter Feindschaft und Tücke; es war, als habe er nichts Eifrigeres zu thun gehabt, als alle drei Bewohner von Schollbeck an der empfindlichsten Seite zu verwunden und zu kränken — den Vater bedrohte er durch seine eigensinnigen Nachforschungen nach der Statue, die Allmer dem alten Herrn auf seiil Andringen schon vor ein paar Jahren, freilich ohne desondere Besugniß, für eine ganz geringe Summe ^ Säbel auf die Hand »n,d das Handgelenk, so daß der Mißhandelte aus Schmerz zu weinen anfing und die Hand hoch anschwoll. Als der Soldat kaltes Waffer überschlagen wollte, schlug er ihn von neuem darauf, mit der Frage: „Soll ich noch mehr Uebcrschläge machen?" Einmal meldete ihm ein Soldat, welcher den Sprung mit der größten Ailstrengung gemacht, daß er sich wehe gethan. mußte indeß ohne Erbarmen abermals springen. Auf Simulation konnte indeß die Angade des Soldaten nicht zurückgeführt werden, denn es wurde von ärztlicher Seite ein Leistenbruch konstatirt und der also Beschädigte als dienstuntauglich mit sechs Mark Pension per Monat aus den» Heere entlassen. Auch der blanke Sätiel wurde von dem Angeklagten bei diesen Turnübungen öfters in Berührung mit dem Hintertheile der Soldaten gebracht, natürlich stets nur aus übergroßem Diensteifer und ohne jede böse Absicht. Einmal befand sich der Angeklagte auf der Wache, als er einen Hornisten, der auf einer Bank schlief, nach Mitternacht ausweckte und demselben — nachdem dieser sich in Achtung hingestellt hatte — einige Ohrfeigen versetzte, und zwar zu dem Zwecke, „um zu untersuchen, ob der Hornist nicht Tabak kaue". Das gefährlichste, wenn auch in der Folge für ihn unschädliche Manöver führte er indeß einem Wachtposten gegenüber aus, dem er das Gewehr abnehmen wollte. Der Angeklagte war nämlich auf Wache ge-wesen, hatte aber das Konimando abgegeben und die halbe Nacht in einem WirthShause ver» bracht. Als er lieimgiitg, wollte er den Posten visitiren und verlangte von demselben, daß er ihm das Gewehr überreichen sollte, was dieser jedoch mit Recht ablehnen zu mltssen glaubte. Nun zog der Angeklagte seinen Säbel, stieß ihn dem Posten sechs- bis siebenmal auf die Brust, was dem Manne große Schnlerzen verursachte, wollte ihm das Gewehr entreißen und schüttelte den Soldaten derart, daß ihm der Helm vom Kopse fiel — alles dies nur, um zu sehen, „ob der Posten seiner Aufgabe gewachsen war." Alle übrigen Mißhandlungen führt der Angeklagte auf feinen „übergroßen Diensteifer" zurück. Das Urtheil lautet, gelinde genug, aus 4 Monate und acht Tage Gefängniß, wovon überdies die Unterfuchungshaft abzurechnen ist. (Oesterreichisch - ungarisches Heerwesen. Neue Piken der Uhlanen.) Die Uhlanen erhalten neue Piken. Es wurden ver-schiedene Systeme von Lanzen „studirt", keines jedoch als tüchtig desunden. Die Kosaken-Piken sind zu lang und zu wenig handsam; jene der verkaust hstte und die seitdem des Baters Augapfel geworden, die der alte von der Sammel-wuth besessene Mann nicht zurückgelien konnte, ohne sein Herz brechen zu sühlen; dann hatte Horst Eugenien gekränkt, indem er ihr Faltenrieth geraubt ... es war Eugeniens heißester Wunsch, Falkenrieth zu besitzen, sie hatte das ganze Kapital, welches sie selbst persönlich aus der Erbschaft ihrer Mutter besaß — zehntausend Thaler — dafür längst geboten und die sichere Hoffnung gehegt, daß, da kein anderer Käufer sich gemeldet, es ihr für diese Summe zugeschlagen würde! Und nun hatte dieser Horst nichts Eiligeres zu thun gehabt, als es ihr für immer und ewig zu entreißen, diese unvergleichliche Perle von einem kleinen Besitzthum, das sie längst als ihr gehörend in Gedanken in Be-sitz genommen. Und endlich diese letzte abscheuliche Grausamkeit, den armen harmlosen Vetter Florens, diesen unschuldigen Mann mü der Seele eines Kindes, auf Pistolen zu fordern ... es war wahrhaft abscheulich. Eugenie war in tiefster Seele empört, sie zürnte diesem Horst nicht, nein, sie haßte, sie verabscheute ihn, und — dachte den ganzen Tag an ihn, vom Morgen bis in die Nacht; sie hätte Alles thun können, um sich an ihm zu rächen, ihn zu bestrasen — sie hätte Allmer ^ die Hand reiche können, wenn sie gewußt, daß preußischen Uhlanen, wie es heißt, nicht praktisch genng andere wieder und darunter auch die alten österreichischen Piken dadurch, daß das Schwergewicht gegen die Spitze drängt, für den Reiterkamps nicht zu emfehlen. Die neuartige Lanze ist länger als die bisher im Gebrauch gestandene österreichische, der Knopf unter der Spitze fehlt, das Gewicht ist besser vertheilt, endlich bietet diese Pike angeblich dadurch, daß sie weite in den Schaft reichende Gisenbänder trägt, Gewähr gegen das Durchhauen. Heuer noch sollen alle elf Uhlanen-Regimenter mit der neuen Waffe ausgerüstet werden. — Es ist uns nicht erinnerlich, daß diese jedensalls mit bedeutenden Kosten versehene Neubewaffnung im GtaatSvoranschlag vorgesehen wäre. Nlarburger Berichte. Sitzung de» GemeiaderatheS vom 18. Aug. Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg bringt in Erinnerung, daß nach der Stadtordnung jene Mitglieder des Gemeinderathes, welche im Jahre 1874 gewählt worden, Ende 1877 ausscheiden ; es sind dies folgende Herren: Ferd. Freiherr v. Rast, Franz Perko am b. Jänner 1877 ausgetreten: III. Wahlkörper — Dr. Heinrich Lorber, David Hartmann, Ant. Ketz, Johann PichS: II. Wahlkörper — Friedrich Leyrer, Franz Halbärth, Andreas Nagy, Dr. Lorenz Modrinjak: I. Wahlkörper. Da Herr Max Baron Rast, welcher 1875 vom zweiten Wahlkörper gewählt worden, freiwillig ausgetreten, so müffe zum Ersatz gleichfalls eine Wahl vorgenommen werden. Die Sektion beantragt, eine Wahlkommiffion von vier Mitgliedern einzusetzen, deren Borsitz der Herr Bürgermeister führt. Gewählt werden die Herren: Friedrich Leyrer, Dr. Schmiderer, Karl Flucher und Frai»z Stampfl. — Herrn Marco wird Urlaub aus die Dauer von zwei Monaten erthellt. (Berichterstatter Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg.) — Dem Gesuche des Herrn Anton Hoinigg um Aufnahme in den Gemeindeverband und Ausstellung des Heimatscheines wird keine Folge gegeben. (Berichterstatter Herr Ludwig Bitterl von Tessenberg.) — Die Sparkasse der Gemeinde hat bekanntlich vom Stadtpfarr.Amt Marburg eine Grundfläche gekauft, um eine Gasse zu eröffnen. Die Statthalterei sendet nun folgende Rote an den Stadtrath: „Laut Eingabe des f. b. Lavanter Ordi- ihn das ärgere, stachele — aber ach, das, gerade das hätte ihn gewiß am allerwenigsten geärgert! Sie stand wieder a»»f, sie trat auf die Schwelle der GlaSthür und dann unter die Veranda, und hier lehnte sie sich auf das Geländer und sah in den dunklen Park hinaus. Nach einer Weile wurde Eugenie in den Gedanken durch ein Geränsch unterbrochen, das sie unten zu vernehmen glaubte; es war wie ein leiser Schrei und da» Knicken eines Zweiges im Gestläuch. Gleich darauf war Alle» wieder still. Aber nein, nur eine kleine Pause hindurch, während welcher sich Eugenie beruhigt gesagt hatte, daß irgend ein Thier, ein Nachtvogel das Gcräusch gemacht, war es still, dann tönte der leise Schritt wieder ... er kam nälier und näher, wurde lauter und fester . . . Eugenie bliÄe ängstlich gespannt in das Dunkel der Gebüsche hinunter. (Korlsetzung folgt., nariate« von 20. Juni l. I. hat die Gemeinde-Sparkasse in Marburg der dortigen Dom- und Stadtpfarr-Vorstehung da» Anerbieten gestellt, derselben vom Pfarrhof-Garten einen Streifen von 127 Quad.-Klaftern Flächeninhalt, ein-schlieblich eine» darauf befindlichen entbehrlichen Garten- und Weinkellers um den Einheitspreis von lb fl. vr. Quad.-Klafter abzukaufen. Das BiSthum Lavant als Patron der Stadtpsarre stimmt aber dieser käuflichen Ab, trennUNg nur unter der Bedingung l^i, daß in Folge derselben jede Mehrbelastung des Pa-tronates für alle Zukunft ausgeschlossen bleibt, daß daher, wenn eventuell in Folge dieser Grundabtrennung resp. der Eröffnung einer neuen Gaffe irgendwelche Abänderluig an pfrttnd-Uchen Wirthschastsgebäuden sammt Annexen öder wohl gar deren Verlegung an eine andere Stelle nothwettdig werden sollte, hiezu vom Patronate durchaus keine Beitragsleistung beansprucht werden wird, endlich daß dieser so bedingte Patronatskonsens dem Kauf- und Ver-taufsvertrage als integrirender Bestandtheil einverleibt werde. Im Hinblick aus diesen Vorbehalt fordere ich den Stadtrath auf, zu berichten: 1. In wie weit das Projekt der Eröffnung eine» neuen Straßenzuges im betreffenden Stadttheile bereits gediehen ist. 2. Ob hiebei eine Abänderung an den Stadtpfarr-Wirthschastsgebäuden, oder deren Verlegung außerhalb der Stadt und eventuell aus was für Gründen ins Auge gesaßt wurde und 3. ob und welche Garantie die Stadtgemeinde rücksichtlich der vom Patron zur Bedingung gemachten Hintanhaltung jeder Mehrbelastung im Sinne des ausgesprochenen Vorbehaltes leisten könnte, wobei hervorgehoben wird, dab auch die Stadtgemeinde nach dem Gesetze vom SS. April l S64 mit der entstehenden Tangente an den Kosten einer etwa eintretenden baulichen Veränderung mit deil Pfarrhof-Annexen zu partizipiren haben würde. Die Rechtssektion berichtet durch Herrn Ludwig Bitterl von Teffenberg: die Bedingungen des Ordinariates find gänzlich unhaltbar; dasselbe würde fllr alle Zukunft von Beitragsleistungen befreit und die Kosten fielen aus die Gemeinde zurttck. Die Sektion beantrage daher, auf die nachträglich vom Ordinariate als Patron gestellten Bedingungen nicht einzugehen und in diesem Sinne die Aeußerung an die Statthal-terei abzugeben. Der Viee-Bürgermeister Herr Dr. Ferd. Duchatsch sagt zur Ausklärung: Er habe in einem Gespräche mit dem Fttrstbischos vernommen, daß diese Bedingungen nicht gefährlich seien; es handle fich nur um Vorschriften, die er unbedingt handhaben müffe. In einem solchen Fall wäre er nur, wenn eine Verlegung der Pftündgebäude stattfände; er haste flir nicht mehr, als das Kirchengesetz ihm austrägt. Herr Bitterl von Teffenberg entgegnet: Dies Alles sei wider den Inhalt des vorliegenden Schreibens. Der Gemeinderath könne sich nur an da» halten, was vorliegt; Privatgespräche seien nicht entscheidend und sei librigens gar nicht einzusehen, was hier die Patronatsfrage zu thun habe. Der Redner verliest hieraus das Schreiben des Herrn Fürstbischofs an die Vorstehung der Dom- und Stadtpfarrpfründe zu Marburg, in welchem derselbe als Patron jene Bedingungen der Grundabtretung aufstellt, die in der Note der Statthalterei an den Stadtrath angeführt worden. Der Bürgermeister Herr Dr. M. Reiser betont, daß die Note der Statthalterei und das Schreiben des Patrons klar genug seien: der Patron suche, seiner Pflicht sich zu entschlagen und diese der Gemeinde zu übertragen. Der Herr Vice-Bttrgermeister hegt keine Besürchtung, weil ja da» Gesetz über die Kirchen-konkurrenA zu deutlich spreche. Herr Bitterl von Teffenberg erklärt, die Patronatsfrage dürfe hier gar nicht berührt werden. Von Seite de» Patrons wolle aber nie mehr ein Beitrag geleistet werden und gehe nach der Darstellung desselben da» Patronat an die Gemeinde über. Der Herr Viee-Bürgermeister erwidert: wenn der Gemeinderath da» Verhältnis so aus-saffe, dann bitte er, in das Protokoll die ange-deutete Erklärung des Herrn Fürstbischofs auf» zunehmen, daß dersellie die Sparkasse niemals in Anspruch nehmen wolle. Der Herr Bürgermeister weist auf die Aktenlage hin, welche zu deutlich sei. um noch einen Zweifel zuzulaffen. Herr Bitterl von Teffenberg wiederholt, dab hier verlangt werde, die Gemeinde soll da» Patronat übernehmen. Herr Ferdiiland Baron Rast wünscht, es mögen einige Mitglieder den Herrn Fttrstbischos ersuchen, daß er eine Modifikation seiner schriftlichen Aeußerung in dem Sinne abgebe, wie Herr Duchatsch mitgetheilt. Herr Bitterl von Teffenberg bekämpft diefen Vorschlag und sagt, daß der Gemeinderath nur eine Antwort zu geben habe aus das, was amtlich vorliegt, was der Fürstbischof selbst unterschrieben. Der Herr Bürgermeister spricht seine Ueberzeugung dahin aus, daß nach der Akten-läge die betreffende Anfrage nur abgelehnt werden könne. Der SektionSantrag wird angenommen und wird nach dem Antrage des Herrn Vice-Bürgermeisters beschloffen, über den Antrag des Herrn Ferd. Baron Rast zu verhandeln, wenn die Erledigung von Seiten der Statthalterei zurückgelangt. (Schluß folgt.) ^ (Aus dem Schul bezirke Umgebung Marburg.) In der Sitzung des Landes-Schulrathes vom 9. August wurde über die Volksschulen zu Brunndorf, Leitersberg und St. Peter bei Marburg Bericht erstattet, der UnterrichtSzustand als befriedigend und namentlich die Handhabung des doppelsprachigen Unterrichtes an der letztgenannten Schule als zweck« mäßig und erfolgreich anerkannt. (Bier st euer.) Der Landtag hat bekanntlich der Gemeinde Rann bewilligt, einen Gulden von jedem Hektoliter Bier einHeben zu dürfen, welcher in das Gebiet derselben eingeführt und daselbst verbraucht wird und soll diese Bewilligung für die nächsten drei Jahre gelten. Der fragliche Beschluß ist nun vom Kaiser genehmigt worden. (Ein Armenhaus a b g e b r a n »l t.) Veinl Armenhause der Gemeinde Labutendors, Gerichtsbezirk Leibnitz, wurde am 10. d. M. Flachs gedörrt. Durch Nachläffigkeit der Arbeiter entstand Feuer und wurde auch das Armenhaus davon ergriffen. Der Schaden beläust sich aus 60V fl. und wird durch die Versicherung gedeckt. (Waldbrände.) Am Dienstag entstand im Walde zu St. Nikolai — gegen Lack zu — ein Brand, welcher jedoch nur geringen Scha« den verursachte. Mittwoch Vormittag elf Uhr befand sich der Führer des Gensdarnierie-Postens Kranich«-feld (Johann Volauschek) auf einer Streifung gegen St. Nikolai. Aus dem Walde stieg Rauch empor; in der Meinung, Zigeuner dort zu finden, ging der Führer auf jene Stelle zu, gewahrte aber bald, daß eine weite Strecke des Föhrenschlages in Flammen stand. Volauschek eilte ins Dorf und bot die Leute auf, welche sehr zahlreich mit Schaufeln, Aexten und Hauen sich dahin begaben und den Brand dämpften, welcher bereits über eine Fläche von tausend und sünshündert Geviertklaftern sich ausgebreitet. Da» Feuer hatte die Richtung gegen Rog-eis genommen und wär' ohne die rechtzeitige Hilfeleistung ein ungeheurer Schaden erwachsen. Eigenthümer des verbrat»ntct> Waldes ist der Grundbesitzer Johann Wauchnik in St. Nikolai, iveide Feuer sind gelegt worden und zwar höchst wahrscheinlich von Inwohnern des Dorfes, um leichter dürres Holz stehlen zu können. (Schadenfeuer.) Der Grundbesitzer Johann Pogatschnik in Ottischnikberg, Bezirk Windisch-Graz. hat durch den Brand seiner Wohn- und Wirthschastsgebäude einen Schaden von 1L00 fl. erlitten, ist jedoch versichert. ^B ezirksvertretung Windisch-Graz.) Die Wahl des Gutbesttzers Johann Barth in Lindenhos^ Ortsgemeinde St. Johann, zum Obmann und jene des Grundbesitzer» Michael Woschner zum Obmann-Stellvertreter der Bezirksvertretung Windisch-Graz ist vom Kaiser bestätigt worden. (Le h r ers ch u le.) Vom Landes-Schul-rath ist beim Ministerium beantragt worden, die Lehrbehelfe für das Zeichnen an der Lehrer-BildungSanstalt in Marburg zu vermehren. (Brau d.) In Böfsnwinkel sind das Wohnhaus, Stall und Scheune des Grundbesitzers Johann Ledinek sammt Fahrniffen abgebrannt und beträgt der Schaden 50(10 fl. Der Eigenthümer war versichert. (Neue Firma.) In da» Register de» des Cillier Kreisgerichtes ist die Einzelnfirma „Friedrich Ruschitschka-, Handel mit Landeser-zeugniffen mit der Haupt - Niederlassung zu Pettau, eingetragen worden. (Verschüttet.) Franz Kramberger, Grundbesitzer zu Heudorf war am 14. d. M. in der Schottergrube der Gemeinde Wranga beschästigt, eine Sandschichte locker zu machen. Die Maffe von Erde und Steinen, welche sofort abrutschte, begrub denselben. Als man den Verschütteten von dieser Maffe befreit hatte, war er bereits todt und zeigte sich, daß ihm beide Füße abgeschlagen worden. (Blitz und Brand.) Am 1ö. August Nachmittag — während des Gewitters — schlug der Blitz in eine Heuhütte zu Rogeis, welche Herrn M. Wretzl in Rothwein gehört und wurde dieselbe sammt allem Vorrath an Futter eingeäschert. Der Beschädigte ist verstchert. (Straßenraub.) Am Mittwoch Bormittag wurde ein Fuhrknecht des Gastwirthes Blasitsch zu Pettau im Thesenwalde von vier Strolchen Überfallen, welche ihm zwei Fäßchen Bier und acht Gulden raubten. (Knaben-Volksschule zu Marburg.) Der LandeS'Schulrath gestattet, daß an der Knaben-Volksschule zu Marburg vier Parallel-Abtheilungen auch für die Dauer des nächsten Jahres beizubehalten. Letzte Voft Die Grenjdeputatton wird vo« Kaiser nicht empfang»« und V»llen ihre AdreM durch U-rmittlung Mollinary'S überg-be«. I« Kragiij-vatz werden ivorbereitun-gen zur Errichtung eine» großen Lagers ge-troffen. Die gante Armee Guleiman Vascha'» »teht bereits nordlich vom Balkan. Nach dem Kampfe bei KeSvrova wurden die Russen bi» Dobridol, zwei Ttundeu vor Tirnova, verfolgt. Die Russen haben ihr Feuer gegen Stuft-schuk erneuert. Die Türken fahren fort, Giurgewo zu vombardireu. Die Russen halten ihre befestigte Gtet-lung bei Tschernavoda noch besetzt. Wom Nüchertisch. Jllllstrirte Frauen-Zeitilyg. Von den beiden neuesten Nummern dieses Blattes (Preis vierteljährlich 1 fl. 60 kr. ö. W.) enthält die Moden-Nummer (29) in ihrem Hauptblatte neben einer großen Anzahl einfacher und eleganter Kleider und Toilette-Gegenstände eine Auswahl besonders reizender, leichter Phantasie-Arbeiten, während die Beilage außer 16 Schnitt-mustern noch verschiedene Muster.Vorzeichnun-gen und ein Alphabet altdeutscher Buchstaben für die jetzt beliebig gewordene, sarbige Leinen-stickerei bringt. In der darauf folgenden Unterhaltungs-Nummer (30) reiht sich an die Fortsetzung der Novelle „Ein Mädchenräthsel" von der verstorbenen Ida von Dttringsfeld, ein tiefempfundener Nachruf an Ottilie Wildermuth von der ihr persönlich bekannten Emma Vely, mit dem Portrait der Heimgegangenen; darauf folgt eine Besprechung des Stieler'schen Prachtwerk« „Bilder au« Elsaß-Lothringen", mit einer Bildprobe und eine prächtige lebensvolle Zeichnung Paul Meyerheims aus dem Berliner Zoologischen Garten, mehrere Affen mit dem ihre Behausung theilenden Ameisenbären spielend, von erklärendem Text von F. Lichterfeld be gleitet; den Beschluß bildet-die Biographie eines bisher wenig gekannten Tiroler Schriftstellers aus der Zeit vor dem 30jährigen Kriege, Hip-polytus Guarinonius, von Adolf Pichler, die Briefmappe und sieben Gedenktage berühmter Frauen aus der ersten Hälfte des August. Cvurse der Wiener Börse. 18. August. Einheitliche Staatsschuld in Roten . 63.20 in Silber . K6.70 Voldrente . . . . 74.75 1860er St..'?lnl..Lose 112.— Bankaftien . . 321 — Creditaktien . . 178.25 London . . . 121.25 Silber .... 105.70 Napoleond'or . . 9.70'/, K. ?. Münz-Dukalen 5.74 100 Reichsmark . 59.55 IVLvtol NeriUl. Heule Sonntag den 19. 1877 von der 8üdl)ahttluerkflätten-ZltuMkapeI1e unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn lianä». S57 Anfang 7 Uhr. Entrve 20 kr. erloren: ü " >Stadt Wien bis zum Bahnhos. Der redliche Finder woite selben im obigen Hotel gegen ein Honorar abgeben. (952 kür ein^ötÄlKvijellM am hiesigen Platze lverden tüchtige der Manufakturbranche mit empfehlenswerthen Referenzen sofort acceplirt. (953 Adresse im Comptoir d. Bl._ Mr Damm! Kleider 2e. jeder ^rt nach der nemften Fa^on werden bei ergebenst Gefertigter nur zugeschnitten sowie verfertigt; auch werden Damen in diesem Fache billiszst unterrichtet. Daselbst wird auch feine Weißstickerei angenommen. 986) Hochachtend Carolille Dausn, Tegetthoffstrahe Nr. 18, 1. Stock. 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Landwehr-filhrerStochter, 3 Mon., MeUingerstraße, Darmkatarrh; 17.: V nuk Vinzenz, TaglöhnerSjohn, 7 Mon., Tegett. Hoffstraße, Fraisen ; v. Kinnart Jsabella, k. k. Overst-lieuteuantStochter, 4 Monate, Kärntnerstraße, Lunge«, lähmung. Im öffentlichen Krankenhause: 12. Aug.: Muster Georg, Knecht, 27 I., Lungenödem; Spertschak Maria. Inwohnerin, 72 I., Lungenödem; 17: Menz Josefa, Dienstmagdskind, 9 Mon., Convulfionen._ Marburg, 18. Ang. (Wochen marktSpre, se.) Weizen st. 9.90, Korn st. 6.10, Gerste st. 4.99, Hafer fl. 3.10, «ukttrutz fl.6.40. Hirse fl.0.—, Heiden st. 6.b0, Srdäpfet fl. 3.80 pr.Hktltr. Fisolen 16, Linjen 30, Erbsen 28 kr. pr. Klgr. Hirsebrei« 14 kr. pr. Liter. Weizengrie« 26. Mundmehl 22, Semmelmehl 20, Polentamehl 13, Viindschmalz fl. 1.20, Schweittschmalz 90, Speck frisch 70 g« räuchert 86 kr., Butter fl. 1.10 pr. Klgr. Eier 2 St. b kr. Rindfleisch 48, Kalbfleisch 52, Schweinfleisch jung 55 kr. pr. Klgr. Milch sr. 12, abger. 10 kr. pr. Liter. Holz hart geschwemmt fl. it.20, ungeschwemmt fl. 3.00, weich geschwemmt st. 2.70, ungeschwemmt fl. 2.90 pr. Kbmt. Holzkohlen hart st. 0.90, weich t;0 kr. pr. Hktlt. Heu 3.50. Stroh, Lager il. 3.40. Streu 1.S0 pr. 100 Klgr. Vertreter 6er ^Aposvg^rsr vampkinüdlö beelire ieli mieli »v^u^ei^en, (iass iol» von ^etst ab, auf IiieLi^em I^Iatse l^n^er niler l»nlll>»l'tttlu!itv tles ^ensnnten I^^tablissements 2u krißinttipreisen Imite. I'reislZIütter versende aut' Verlangen franeo. I^leii» detilltlet »ieli seit 1. ^UKUst A. e. I. sig) I'riedrieli k'. Seudit? VVvin-, Kstroiliv-, Il/Ivkl- l.anävsps0ljul(ton-kv8vkm. Btrautwortliche Ktedaktjou, Druck uad B,rlag von Eduard Ianschib i» Marburg.