-4»/ Dienstag den l7. Juni 1834. VM i e n. Äm 7. Juni um halb sieden Uhr Früh, ge< ruhcten Ihre kaiserlichen Majestäten das k. k. Lust« schloß Schonbrunn zu verlassen, und sich auf Aller» höchstihre Herrschaft Pcrscnbcug zu begeben. T e u t s ch l a n v. Zu der Eisenbahn von Dresden nach Leipzig ist bereits der Grundriß fertig. Sie wird am lin« ten Elbe-Ufer hin bei Meißen über das Gebirge, und durch eine Uebcrbrückung der Brücke, also auf einer zweiten Brücke über der bereits bejahenden, Ubcr die Elbe, dann bei Lommatsch vorbei über Staupih, durch den Mori^burgcr Forst, dei Schmel-Icn über ^ie Mulde und von dort gerade nach Leipzig gehen. (W. Z.) H ch w e i z. Das Lager bei Thun wird unter dem Com, mando derH.H. Hirzel, Gcüerül'Inspectors der Artillerie, und Dusour, General-Quatiermeisters, stehen, und aus 6^5 Osstzicrcn, 56U5 Unteroffizieren und Gemeinen, und 599 Pferden gebildet wer« den. V a I e n. Der Fürst-Statthalter und viele Generals wohnten am 26. Mai in Modlin der Einweihung icr dortigen ncuerbauten Festungswerke bei. Ge. gcn Abend kehrte Fürst Paskcwilsch wieder nach Warschau zurück. (Allg. Z.) Belgien. Dem Plane der neuen Eisenbahn zufolge, wild der Theil von Antwerpen nach Eoln einen Nebenarm auf Lier,e erhalten. Bon Mecheln bis Löwen Uldet die Bahn eine sehr statte Krümmung, aber von dort gibt es keine Krümmung mehr bis Lüt< tich, das sie erreicht, indem sie links bei Tirlemont und Waremme vorbeigeht. Von Lütlich aus weicht die Bahn sehr von der Richtung von Lüttich nach (Zöln ab, um bei Bcrvicrs, das sie rechtö, und bei lZupen, wo sie die preußische Gränze überschreitet und das sie lmkü liegen läßt, vorbeizugehen. In der Nähe ter Kohlengruben von Eschweiler schließt sich ihr ein von Aachen kommender Nebenarm an. Von dort geht sie bis an den Rhein zu (Zöln, nach« dem sie eine Arummung oberhalb der Kohlengrube von Kerpen gebildet hat. (Oest. B.) V ä n e m a r k. Aus Copenhagen wird vcm 27. Mai gt« meldet: Se. Mailsiät der König hat dcm Groß« fürstcn, Thronfolger von Ruhland, Herzog von Holstein, Alexander Nitclajcwnsch, den Elcphan-tcn . Orccn verliehen. Am 25. ist das Dampfschiff Kiel milden tönigl. Equipagen in Aarhuus einge, trcsicn. Der lZapilän Roß hat hier in P,iv^t Zir« keln geäußert, cr wolle in Schweden i«no Ncrwe» gci, Fahrzeuge aus Tannenholz zimmern lassen, nclä ,la»>disä en kundig sind. Ein hiesiger un. tcrnlhmcndlr Hausmann, Kan, welcher nul ccm ßarilän Rch befreundet ist, wil! in den r?n ihm llildcckten Gegendl»! eine ^rircitliietcrloslling cr« rillten. Nebllhaupt inlcrcsil'l sich der hiesige Hon. telssiand sehr für diese nordischen Ex pcdilicnen. Aus Copenhagen wild vcm 29. Mai ge« meldet: Gestern, als am dritten Ja hrlölage tcr trstcu lcl>»äl. Bllcldoung, in Blzug auf die Ein« lg" führung der Provinzial-Stände, fand die Bekanntmachung der von Sr. Majestät dem Könige am i5. d. M. unterzeichneten näheren Anordnungen dieses Institutes Statt. Es sind im Ganzen vier Anordnungen, von denen die erste die Einführung ter Prooinzial« Stände in Seeland, Fünen, Laa< land und Island, nebst den Faröern betrifft; die zweite bezieht sich auf Nord.Jutland, tie dritte auf das Herzogthum SchlcSwig, und die vierte auf das Hcr9» Au3 Bombay vsm Zi. Januar wird gemeldet: Der Portugiesische Vice.König von Goa habe sich für Dona Mana, der Gouverneur von Damao da. hegen sich selbst zumVice-Kömg des ganzen Portu-glsischen Indiens erklärt, um es im Namen Dom Miguels zu verwalten und die „Pedroistischen Re« dcNcn" von Goa zur Ordnung zu bringen. Aus Porto sind Briefe vom 16. Mai in Lon. ton eingegangen, denen zu Folge der General Tor-res mit fast sämmtlichen Freiwilligen dorthm zurückgekehrt war, weil die Hauptarmec ihrer Hülfe nicht mehr bedürfte. Die Lissaboner Zeitungen vom ,4. enthalten die ämtlichen Berichte über die Einnahme lZoimbra'S und Figueiraü durch den Herzog von Terceira und den Admiral Napier. Londoner Blätter schreiben aus Lissabon vom i3. Mai: Die Miguelisten wollten gestern Setu« bal angreifen, sie wagten es aber nicht. Dom Miguel war letzten Samstag zu Alcaccr do Sal; Sonntag zeigten sich einige seiner Guerillas vor der Festung Almada, worauf der Kriegsminister die Besatzung de'sclben verstärken lieh. - Zwei Pc« drist.sche Kriegsschiffe sind auS dem Hafen von F> gueira nach cer'Algarbischcn Küste ausgelaufen, zwei andere werden oemnächst folgen. — Die Zahl der Miguelistischen Ausreißer wächst in hohem Grade. . . Ein Schreiben aus Lissabon vom 10. Ma,, m der Preußischen Staatszeitung, lautet: Man wird sich erinnern, dah, nachdem der Baron de Sa da Bandeira durch die Colonne von St. Ubes nicht gehörig unterstützt worden, er Alcntejo mit Verlust räumen muhte, und in Algarbien einzog, wo ihm neue, aber nur geringe Verstärkungen zugeführt wurden. Inzwischen besetzte cr nicht allein den ganzen Küstenstrich, sondern auch mit Ausnah, me der hohen Gebirge das Innere jener Provinz. In und bei Alcacc, hatte Dom Miguel ungefähr 25ao Mann aufgestellt, welche St. Ubes bedroh' ten. Von dieser Division entfernten sich 2oaoMann, nahmen die Richtung nach Algarbicn, wo sie ein» rückten und sich mtt den auf den Gebirgen befind« lichen Strettkräften vereinigten, und am 24. April den Baron de Sa bei St. Bartholomeu de Mes. fines unweit Silveö angriffen. Zehn Stunden lang dauerte oas Gefecht, interessante Stellungen wur. den drei Mal genommen und drei Mal verloren, aber der Mangel an fester Haltung, dcn die Pe-drisnschen Uhlcmen bei einem Angriff des Feindes bewiesen, und das darauf erfolgte Vordringen der Miguelisten gegen dcn diesseitigen linken Flügel, der aus Belgiern bestand, die zwar wie Helden thun und aussehen, aber sich im Felde keineswegs als solche bewähren, entschieden den Tag zu Gun» stcn Dom Miguels. Das Schlachtfeld, viele Mu. nition, Bagage, Pferde, ,00 belgische Ueberläu-fer und einige andere Gefangene muhte der Baron de Sa zurücklassen, der sich jedoch in ziemlicher Ordnung nach Silves und von dort nach VillanovH de Portimao zurückzog, von wo aus er einenTheil seiner Truppen nach Faro einschiffte. Der Verlust an Todten von beiden Seiten soll ziemlich gleich ge« wesen seyn; 600 Mann ungefähr blieben im Gan. zen. Die Folge dieses Sieges aber war, daß ganz Algarbien, mit Ausnahme von Faro, Lagos, Ol-hao, ViNanova de Portimao, Sagres und (Zastro marine, wieder unter die Herrschaft Dom Miguels kam. Großbritannien. Man hat Berichte von der (Zolonie am Schwa-nenstusse. Die Feindseligkeiten mit »en Eingebor-ncn hatten aufgehört, und diese begaben sich häu« fig nach dem Hauptsitze der Kolonisten, genannt Perth. Der Missionär Lyon war unter sie gesen» det worden, um sie im 6hristenthume und in der (Zivilisation zu unterrichten. Der Landbau ging vortrefflich von Statten; alle Getreidegattungcn und besonders Kartoffeln gediehen vollkommen. Vorzügliches Brot und schmackhaftes Känguruh, Fleisch waren im Ueberfluß vorhanden. Zu Brennholz bediente man sich einer aromalischen Cedern» Gattung, zu Bauten eines riesenhaften Mahagony« Baumes, welcher mehr als 3c> Fuß im Umfange maß. (W. Z.) N u ß I a n v. Das Ural - Gebirge ist seit mehrern Jahren durch seine reichen Gold - und Platina-GeröNe in Europa bekannt. Jetzt sind daselbst auch reiche Sil» bererze entdeckt worden. Sie wurden in den Besitzungen der Erben des geheimen Raths Demidow an zwei Stellen gefunden. — Die eigentliche Be« arbeitung dieser Gzrlager ist noch nicht gehörig iin Gange, da sie erst im Jahre ,835 entdeckt worden. Indessen versprechen diese ersten Proben eine reiche Ausbeute. (Allg. Z.) Oriechenlanv. Es heißt den Mitgliedern der Regentschaft nur Gerechtigkeit erzeigen, wenn man sagt, daß es wirklich ein Wunder ist zu sehen, welche Veränderung vorgegangen, seitdem sich ihre Talente und cner< ic)2 gifchen Anstrengungen diesem heldenmüthigcn Lande zugewandt haben; aber noch imincr bleibt vicl zu thun übrig. Das Gesetzbuch ist nun beinahe vollendet. Der größere Theil wurde von der hier« zu niedergesetzten Commission revioirt, und dessen Druck verordnet. — Die griechische Flelte soll als-^bald organisirt werden. Der Haupcsitz ihrer Neubildung ist Porös, wo die Wcrfte bereits einen be< lebten Anblick darbieten. Man ist Verträge we« gen Ablieferung des verschiedenen Materials einge. gangen, worunter man einen Vertrag auf 5oc>c> Tonnen englischer Steinkohlen anführen kann, lvclche für, die zu erbauenden Dampfbootc be« stimmt, bereits zu Patras liegen. Der neue preußische Gesandte am hiesigen Ho. fe, Graf Lust, ist angekommen, und hat bereits seine Zunctionen angetreten! Der rühmlich bekannte Reisende, Hr. v. Prckcsch, den das österreichische Kabinett zu seinem Repräsentanten in Griechenland bestimmt hat, ist noch nicht eingetroffen, wird aber in Kurzem erwartet. Der Präsident der Regent« schaft, Graf v. Armausperg, hat für den Sommer ein Haus zu Argos gemiethet, da das heiße tZlima von Nauplia der Gesundheit Sr. Excellenz nicht zusagt. General Heideck und Fürst Maurokorda-tos sind nach Porös zur Besichtigung des Arsenals abgereist. Die Nachrichten aus Griechenland lauten alle sehr befriedigend; das Land 'genießt der tiefsten Ruhe, und die Regentschaft bat sich durch einige Maßregeln beim Volke sehr beliebt gemacht. Einen besonders günstigen Eindruck, namentlich auf die Inseln, machte die Anstellung einer Zahl alter verdienter Seemänner zu Hafencapitains. — Die Entdeckung dreier Stemkohlengruden hat im gan« zcn Lande große Freude erregt; man betrachtet sie als eine treffliche Hülssquelle für den Staat sowohl als für den Handel, llcbcrhaupt mahlt sich die Zu« kunft dieses so sehr interessanten Landes mit erfreulichen Farben. Das schwerste Werk, die Entwaffnung der wilden Kriegerbandcn, die Befreiung des Landes von dem unerträglichen Drucke raub« gieriger Häuptlinge, ist der Regentschaft gelun« gen; das hellenische Volk wird ihr ewigen Dank dafür wissen. Die Bevölkerung erholt sich mehr und mehr von ihren langen Leiden. Besonders zu wünschen ist jetzt die Ankunft vieler fleißigen Eolo< nisten, um den noch so wenig cultirirtcn Bodc>l zu bebauen. (Allg. Z.) Amerika. Aus Newyork sind Zeitungen bis zum ,. Mai in London eingegangen; es geht daraus her« vor, daß der Streit zwischen dem Senat und de»n Präsidenten über die Bankangelegenhcitcn noch immer mit gleicher Heftigkeit fortgeführt wird. Man fürchtet, daß der General Jackson emeu Sturm heraufbeschworen haben möchte, den er nicht wieder zu beschwichtigen vermögen und der alle seine Anhänger in Gefahr stürzen dürfte. Die Mu« nicipalwahlen zu Newyork sind gegen ihn ausge« fallen, und auch an andern Orten soll eine eben s) auffallende Veränderung vor sich gehen. Die Einwohner von Newyork haben eine Deputation nach Philadelphia gesandt, um der Feier beizuwohnen, womit die dortigen Bürger den bci den letzten Mu« nicipalwahlen über die Partei des Präsidenten er. fochtencn Sieg begchen wollten, und eine ähnliche " Deputation war in Newyork aus Boston angckom« men. Die letzte Protestation dcs Präsidenten scheint den Senat zur höchsten Erbitterung gebracht zu haben, wenigstens wurde im Schcoße desselben eine überaus heftige Sprache gegen den General Jackson gefühlt. (Oest. B.) Mach v i ch t. Da mit dem Schluße dieses Monates die Pranumeration auf die kaibachev Zeitung für das erste Semester zu Ende gehet; so werden sämmtliche ?. l. Herren Prai'u-meranten, welche mit ihrem Pränumerations-Betrage noch im Rückstände sind, ersucht, scl-bcn ehcsiens berichtigen zu wollen, weil man sich sonst genöthiget sehen würde, kein Exemplar ohne Anticipation abliefern zu können. Gleichzeitig werden auch alle diejenigen löbl. Bezirks- und Hcrrschaflsgenchte, welche sich mit lhrcn Emschalmngs-Beträgen gleichfalls ncch im Rückstände bcsinden, höfilchst. ersucht, selben ehestens berichtigen zu wollen. Laibach am 6. Ium 16I4. Hevacteur: ^r. 5'av. Aeinrich. ^erle^cr: Vünaj Al. «kdler v. Kleinmayr.