Vereinigte L ai b ach e r Zeit M g. N«, 67. k^MW ______^^^, '^W^ Freitag den 20. August 1819. Innla ü d. Laib ach am 16. August.. 3l ^' m i3. dieses Monathe ward u.ns das la^ig cr-sehnte Glück,,, Se., kaiserliche Hoheic den durchlauchtigsten K r 0 np r i n z, c n Erzherz 0 g, F c r dina 11 d^ i.n lmseru Mauern zu sehen.. Nachdem die offizielle Nachricht eingelangt wm> daß Se. kaü'evliche Hoheit an dem cnuälMen, Tage von Klagenf.lrt hier eintreffen würden, bcgabcn. sich Se. Exzellenz der Herr Landes - Gouverneur, Graf Swecrts-Sport auf die erste Poststation nach Krainbnrg zum Empfange des hohen Reisenden., Höchstdicftlben, langten allda um 4 Uhr und hier um 6 Uhr Abends im besten Wohlseyn, an , nachdem sie zuvor in Neumarktl die gräflich Radezkische Fei-lenfabvik nach englischer Art, mit Ihrem, Besuche beehret harten.. In Laibach wurden Sc. kais. Hoheit mir allen militärischen Ehrenbezeugungen, und in dem Bischoshofe, -vo Hoch'cdieselben Ihre Wohnung mit Ihres Obristhofmelstecs Herrn Feldmarschallä Grafen, v., B«'!lrgarde. Exzellenz , >ni,t Ihren Kamme^ rcrn und der Suite zu, nehnuir geruheten, von somnulichen >ivi!brhörden , an deren Spitze sich Se.. Exzellenz, der Herr Landes-Gouverneur befand, von dcm tais. tön^'gl. Milicar, dem Adel, und der, Geistlichkeit, empfangen, und mit einstimmigem Freudenrufe der hicslgen Einwohner und des zahlreich versammelten Landvolkes, begrüfset.. -Abends war die ganze Stadt beleuchtet, wobey sich das städtische Nachhalls, die Dommallee und dir neue, Brücke/ vorzüglich gut ausnahmen» Se. ßais. Hoheit wohnte noch an diesem Abende einer musikalischen Akademie der philharmonischen Gesellschaft in dem festlich erleuchteten Redoutensaale bey., Am »4. früh um^Uhr hatten sämmtliche Zi» vil-un.d Militärbehörden, der Adel und die Geist-lichkei.t>. die Ehre ^ Sr. lais. Hoheit, vorgestellt zlt wer>en. Nach der Präsentation verfügten sich Höchst-dieselben in Begleitung, Sr., Exzellenz, des Herrn Landes-Gouverneurs in alle vorzüglichern öffentlichen Zivil - und Hlilitargebaii.de und Anstalten. Nach der Mittagstafel, welcher Se^ kais. Hoheit die er-stcn Personen hiesiger Stadt beyzuziehen geruheten, besuchten Hochsidieselben noch emige Gebäude, als das Strafhaiu; auf dem Kastelle,, nahmen die Kaserne und die eben gestellte Reserve-Mannschaft, in höchsten Augenschein, wohnten-den Uebungen der Militär - Erziehungsknaben, auf der Schwimmschule bey, uno begaben, sich sodann nach Salloch, eine Srunde von hier,, um die Emrichtungen zur Schiff-fahrt auf der Save, und den nahen. Fall des Lai-bachsiusscs bey Kaltenbrunn zu sthen^ ?lm i5^ nach. der Messe, fuhren. Se>.. kais. Hoheit mir Höchsuhrer Suite nach> LuMal, wo Sie Se., Exzellenz dell Freyherrn von^ Erdberg mit einem Besuhe beehrten,, und bey. demselben zu Mittag speNen. Abends 5 Uhr lehrten» Se<. kais. Hoheit hierher-zurück, um einer Ihnen z,l Ehren veranstalteten Was-serftchrt auf der Laibach,, und einem damit verbundenen ländlichen Feste, beyzuwohnen, wobey aus je« dem, Kreise dieses GouVMlemenN- Gebiethes, einige 2?4 Paars von Landleuten, die sich durch interessante Nationaltracht auszeichneten, ihre Nationalränze bey ihrer eigenen ländlichen Musik, vor Sr. kais. Hoheit ausführten, Höchstwelche nebst Ihrer Suite, und den hierzu geladenen G.isten, aus einem zu diesem Zwecke errichteten Pavillon der ländlichen Unterhaltung zuzusehen, und sich sodann Selbftauf die einzelnen Tanzplatze zu verfügen geruheten, um die nationalen Eigenheiten dieser Landleute zu betrachten. Bey dem Einbrüche der Nacht kehrten Se. kais. Hoheit auf dem für diese Gelegenheit neu erbauten und mit Eleganz detorirten Schiffe, in Begleitung einiger hundert beleuchteter und festlich gezierter Schisse, auf welchen sich eine Anzahl von beynahe 6000 Menschen versammelt hatten, bey doppelter Militär-Musik, und unter dem Donner der Kanonen einer kleinen, mit vielem Geschmacke auf Kosten einer Gesellschaft von Edelleuten, Beamten und gutgesinnten Bürgern gebauten Kanonier-schalouppe nach Laibach zurück, nachdem Hochstdie-selbcn mehrmahls diebeglückende Versicherung Höchst-ihl'cr Zufriedenheit mir diesem kleinen Nanoiralfeste zu äußern geruhet hatten. Hellte früh nach 5 Uhr reisten Höchstdiesclben, von dem Segenswunsche aller, von Höchstihrer, bey jedem Anlasse geäußerten Herzensgute und Herablassung innigstgerührten Be,voHner dieser Stadc begleitet, u.'id von dem Frendenrufe dcs ailf den Stras« sen versammelten Volkes uild der vor der Triester Linie aufgestellten Schuljugend begrüsset, nach Idria ab. Vor Ihrer Abreise geruheten Höchstdiesel-ben durch Ihren Obersthofmeistcr den Herrn Feldmarschall Grafen v. Bellegarde, Se. Erzellenz dem Herri; Landes- Gouverneur 100 Stück Dukaten zur Vertheilung unter diejenigen Landleute einhandigen zu lassen , welche vor Ho'chstdenselbend^.National-tanze ausgeführet hatten. Die weirern Nachrichten über den Aufenthalt Sr. kais. Hoheit im Adelsberger Kreise werden nächstens nachgetragen werden. Angekommene Schiffs in Triest vom 1. bis 5. August. Das Dampfboot, von Venedig in i3 Stunden mit 35 Reisenden. Die ottomann. Brazzera, der heil. Nikolaus, von 75 5», von Patrasso in 20 Tagen, mit Rosinen und Oehl, auf Rechnung von Ant. Mich. Antonopulo. Die neapc-lit Schcbekke, der heil. Pasczual, von 74 T., von C nanea in 24» Tagen, mit Soda, auf R. von N. Corrente. Die östcrr. Briganti!,e, der Eifer, von 20a T., Capit. Luc. Cavurich, von Livorno in 21 Tagen, micKaffee und O6)l, auf R. von Li:c. Benich. Die osterr. Brigantine, der Centaur, von 1^ T., Capit. Fr. Icch. Iacovcich, von Nizza in 29 Tagen, mit Oehl, auf R. von Pet. Sartorio. Der jonische Pielego, der heil. Dyonis, von 40 Tonnen, von Zanths in 22 Tagen mit verschiedenen Waaren, auf R. von Ant. Mich. Antenopuls. Mehrere Barken. (Wdr.) Wien. Se. k. k. Majestät haben unter.« 23. Iuny d. I. das Lehrantt der reinen Mathematik an der philosophischen Lehranstalt zu Görz, dem Anton Lonschin, und am 27. Iuny das Lehraint der Phisik, ander-selben Lehranstalt, dem St. Lambrechter Benediktiner-Stipsprisster, Johann Joachim Suppan, verliehen. (0estr. B.) Ausland. Italien. Zu Genua wird (wie der Nürnberger Korrespondent berichtet) Tag und Nacht a-n den Festungswerken gearbeitet, die Regimenter ergänzen sich. Man erwartet die Ankunft einer englischen Eskadre, die 4000 Mann an Bord haben soll, die zu Genua ausgeschifft werden mn daselbst Dienste zuthun. Auch sind in besagter St^dr vier englische Kommissars von Malta angekommen. (B. r>. T.) Deutschland. Öffentliche Blatter melden aus Dresden vom 2. August: „Gestern Mittags kam Se. Maj. der König von Preußen von Teplitz in Pillnitz an. Se. Maj. unser König empsing den erlauchten Gast am Bergoalais und führre kurz darauf denselben zur Tafel. Der König von Preusien hatte sich alle Feierlichkeiten verbeten und erschien ganz einfach getlcid.'t in Begleitung eines Adjutanten und Bedienten. Während der Tafel wurde eine treffliche Musik auf- 275 geführt, und dem Publicum zu ken geöffneten Thüren der Zutritt gestattet. Der Konig von Preußen saß in der Mitte unsers königlichen Paares. Nach der Tafel unterredet«: sich der hohe Gast über eine. Stunde mit unserm König, und setzte dann um halb-3 Uhr die Reise nach Berlin über Cosdorf fort. Eine große Menge Menschen waren herbeigeströmt, den Monarchen zusehen. —Morgen wird die alljährliche Kunstausstellung l/ier eröffnet." (Ostr. Beob.) Der Correspondent von und für Deutschland meldet aus Frankfurt vom 6. August: „Die Königinn von Schweden ist über Straßburg hier eingetroffen, und bei ihrer Schwester, der vormaligen Königinn von Spanien, die hier privatisirt, abgestiegen. Der Zweck der Neise ist ein bloßer Besuch und die Königinn beobachtet daher auch ein vollkommenes I-1-cognito. — Unter den hier durchreifenden Fremden befindet sich auch der Buchhändler Reimer aus Berlin , der nämliche, dessen Bücher und Papiere in seiner Behausung dort, w nach dem Ladcn eines Juden neben «der Brücke, schlug die Fenster ein,, und warf die Waaren auf die Straße. Von da ging es nach und nach zu verschiedenen Israeli? ten, wo ähnliche Excesse verübt wurden- Bis dahin h.it-tennu^Iungenvom niedrigsten Pöbel activen Antheil an diesen Ausschweifungen genommen. Am andern. Morgen feuerte ein Polizei-Offizier im Gedränge einen Pistolenschuß gegen einen jungen Menschen, Namens Conrad, Kaufmann seines Gewerbes, ab, und tödtete ihn. Die Bürgerschaft wandte sich an den Magistrat, um die Entfernung sämmtlicher Juden und die Verhaftung des Polizei-Offiziers zu er-wirken. Da diese Schritte nicht die erwartete Wir-,kung hatten, trat gestern ein Schuster in dem Augenblick, als eine Patrouille vorbeiging, aus seinem Hause, feuerte einen Pistolenschuß auf einen Soldaten ab, und tödtete ihn. Er ist verhaftet worden. Die Ruhe ist jetzt wieder hergestellt, und man hat um so mehr Grund auf ihre Dauer zurechnen, alj die beste Harmonie zwischen der Bürgerschaft und der Besatzung herrscht. Fast alle Juden haben die Stadt verlassen. Die Studenten haben keinen andern als einen sehr lobenswcrthen Antheil an diesev Bewegung genommen. Da sie ausschließend gegen die Juden gerichtet war, so ertheilten sie einigen ihrer israelitischen Mitschüler, welche die Medicin/ru-oieren, die Versicherung, sir würden nicht dulden, daß ihnen die mindeste Beleidigung zugefügt werde." (Ostr. Beob.) Frau ^ f urt, den 2. Aug. Ein Zwcykampf, der hier zwischen dem ersten Banquir von Frankfurt, Berhma'nn, und dem Legationssekretär bey der hiesigen französischen Gesandlschaft, Alleye, Statt gefunden, hat in diesen Tagen viel Aufsehen erregt. Man wollte Anfangs wissen, der Gegenstand des Streirs fcy politischer Natur gewesen; es ist indeß jetzt ausgemacht, daß Politik dabey' durchaus nicht ins Spiel getreten. Die Veranlassung zu dem Zwist war' sehr unbedeutend, und bestand bloß in eimgen unüberlegt gewechselten Reden und Antwor- 276, . lsn, die keiner von beyden Theilen zurück nehmen wollte. Die Gegner hatten, eine Entfernung von 5o Schritten von, einander. Bethmann hatte den e.rsten Schuß, und sey es nun, daß die Pistole versagte, oder nicht, abgedrückt wurde, es erfolgt.» kein Schuß, worauf Alleye seine Pistole in die Luft schosi, und die Sekundanten herbeieilten, den Streit beyzulegen., (S. Z.) P r e u, si 0 n< Das Geburtsfest Se. Maj., des Königs lst in deu wissenschaftlichen Anstalten, der Residenz,, in, deu Hör-sä.len der Universität,,, des königl. Ioachimsthalschcn. und des königl.. französischen, Gymnasiums durch, Reden, iu der ?l.cadeiniö der Wissenschaften, durch-eine öffentliche Sitzung,. im, Theater durch, einen, Prolog.und darauf folgende glänzende Vorstellung der Oper,' Titus,, von der Schützenmulde durch ei,»l solennes Königsschießen,, und am Abend durch ein, von der Garde.Artillerie in der Gegend des Weddings verunstaltetes Feuerwerr gefeiert morden. Mit Eintritt, der Nacht waren, mehrere öffentliche u,nd,> Pri-yatgebaude erleuchtet.. Se.. Maj. der König,, welcher am 2.. d^ M.. Nachmittags aus dem Bade von. T.eplitz nach der Pfauen-Insel zurückgekommen waren,, haben, daselbst, Ihren Geburtstag im Kreise IhrerFanilie zugebracht, find von, dort am, 4., Morgens in, der Residenz eingetroffen,, und habeil die Truppen der Berliner Garnison, die> unter den. Linden in, Parade auf-marschirt, standen, in, Augenschein genommen.. F r a n k r e l ch.. Der P«ozeß gegeu Hrn. Ba,vou),' begauu am 3,. Julius unter großein Volks zulaufe vor dem Pa^ rifer, Assisengerichte., Am i,<, August wurde er yoNi demselben, frey gesprochen,. (W., Z.), )lns'Soisions; wurden» zwel Beamte nach der G.«yeil'..^ Vifsignie!^' geschickt,, um die. Kasse des Einnehmers Toussn zu unierjuch^n/^Oleftvfttz'te ihnen ein Frühstück vor, ging seine Bücher zu holen, kam aber mi5 einer doppelt geladeneil Flinte zurück, und erschoß beide Vmtatoren; dann lud er wieder, und tödtete sich selbst durch cincn dritten, Schusi., (Ostr. Beob.) - 3l 0 r d - ?l >n e r i k a.. Die Dalnpfboote h.iben in .Amtrika den größten Erfolg, und es scheint, daß man die größten, Vortheile von denselben zu erwarten hat., Post-schiffe werden auf verschiedenen Punzen eingerichtet, und müssen die Mittheilungen zwischeu den ein«l-nen Orte-, beschleunigen imd erleichtern.- Die Entfernung von New-York nach Philadelphia beträgt zu, Lande 70 bis 8a Meilen. Auf dem Wege, wel-cheu die Dampfschiffe durchlaufen, die jeden Tag regelmässig um 6 Uhr Morgens von. New-- Vor5 abgehen, und in, Philadelphia um 5 Uhr Abends ankommen,, beträgt sie dagegen nur 2c) Meilen. Es sind ai^ch Dampfschiffe eingerichtet worden, um auf denselben über die großen Flüsse zu sehen, und wenn diese Ueberfahrd nur : N2 bis 2 Meilen beträgt, und der Strom nicht zu reissend ist, so wird sie in ia, bis 12 Minuten, bewerkstellig!-.. Ein m New-Vork erbautes, und am, Anfang des Iunius verkauftes Dampfschiff war 90 Fus; lang, 44 breit,, enthielt Sch/afkammeri! für 20» bis 3«c> Reisende,, und konnre zu gleicher Zeit i5 bis 20 Wagen mit. ihren, Pferden, übersetzen,., (W. Z.) S p a n. i e n., In> Spanien werden^ alle Freymauer arretirt.. Dieses Schicksal, harten kürzlich auch fast alle Offi--ziere des Regiments Murcia. (B. v., T.) W e. chsel - C ou, r s i n W i e n vom 14. August 1,619. Conveniionsmünze von, Hundert 247 ,A Gedruckt, bey Ig,naz. Aloy.s, Edle.^ vo». Kleiumayr..