Laibacher ZeitunH. .1.« H3^. Samstag am 12. Mai FD4V, D»e Laibacker ^ei'unq' e»schc>',t wöieutlich H Mal: D^ssaq, Donncistaq »nid Samstag, un? kostei s>ill,mt dem ..Illyiischen Vl^tt,'" mi Eomptuir q'nzjähl'., 9 ft, balb. iährla /z ft 5.» lr - flic d e Zustellung insHau') sin' jahrl,ch /»a lr. nichr ^u ^oti-ichi'». D^lch i»e k. k. Pos, u»ce, Com'erl mil gtfru<.flel A?,-'sse por ofrei ga^lj^hria ,2 N !>^b!äl,r^ Zpaltcilzeile oder de>, Naum dei-sell,»,, für einmalige E,»,ch^^!,c, 2 kr,, für cj,,e zweimaliai 4 kr., für e.n'e dre.mal'qe 5 tl.' CM, In'e^tc b.b .2 Zeile., ^ fi. fiir 3 Mai.__________________^______________ ___^_____ Politische Nachrichten Hor,agtl)um Kram. Faibach, am 10. Mai. Heute hatten wir hier die erste öffentliche Verhandlung des Preßgerichtes. Herr Joseph Bern bach er trat als Klager auf, gegen die Herren Wenzel Iessenk 0 und ' Joseph Babnig, wegen eines im verflossenen Jahre im Intelligenzblattc der „Laibacher Zeltung« aeqen ihn erschienenen Artikels. Der Ausspruch der Jury lautete: .Schuldig« worauf vom Preß-qerichte gegen Herrn Wenzel Iessento auf eme fünf- und gegen Herrn Joseph Babn.g auf eine dreitägige Arrest-Strafe erkannt wurde. Den näheren Bericht über die Verhandlung, welche von halb 10 Uhr früh bis zwei Uhr Nachmittags dauerte, werden wir nächstens bringen. Die russische Hilfe. Wien, 9. Mai. Je mehr die Nothwendigkeit einer russischen Hilfeleistung dem Volte klar geworden ist, desto weniger Stimmen erheben sich ,'ni Publikum jetzt gegen dieselbe. Die Stimme der Leidenschaft verstummt, und der ruhige, kalte Verstand behauptet sein N cht. Der Wunsch, welcher in der letzten Zeit am häufigsten ausgesprochen wurde, war der, daß, da die Russen kommen müssen, sie auch in hinreichender Zahl einrücken möchten, um den Bürgerkrieg bald zu beendigen. Der gesunde practische Sinn des Volkes verlangt schnelle Hilfe, viel Hilfe oder gar keine Hilfe. Und in dieser Hinsicht wird dem allgemeinen Wunsche und dem Bedürfnisse unseres Staates Rechnung getragen werden. . . Unter dem Oberbefehle des Fürsten Paskicwicz sind jetzt 10«.000 Mann russische Truppen, worunter 23.000 Mann Cavalleric im Anmarsch begriffen, und theilwcise schon auf unserem Boden. Am 4. d. zogen 17.000 Mann über Krakau zu uns herüber. Am folgenden Tage 22.000 Mann, mit ihnen ll.45« Pferde. Gestern am 8. Mai überschritten 15.000 Mann zu Tarnogrod und 26.000 Mann zu Brody die österr. Gränze, mit ihnen 9800 Pferde. Heute am 9. Mai rücken in Wolosezys 17.000 Mann ein, und am II. Mai werden zu Fußyttyn 9000 Mann nachfolgen. Hierbei sind die 2 großen Corps nicht mitgerechnet, welche über die Buko-vina und Wallachei nach Siebenbürgen marschiren. Unter Fürst Paskiewicz commandiren als oberste Heerführer die Generale Rüdiger und Tscheodajcff. Die Truppen bringen sämmtlich alles dasjenige in nallll-a mit, was sie für die ersten 15 Tage, welche sie auf unserem Gebiet zubringen, bedürfen. Vom fünfzehnten Tage an werden alle Bedürfnisse auf gewöhnlichem Lieferungswcgc gcgcn sofortige Barzahlung herbeigeschasst. Um die Theuerung im Lande, in Folge der großen Consumtion jenes Heeres, zu vermeiden, ist die Vorsorge getroffen, daß in Podolien und Vol-hynien große Vorräthe an Getreide, Heu u. s. w. aufgehäuft, und Schlachtvieh aller Art angeschafft worden ist, welche laut Uebereinkunft zollfrei nach Oesterreich eingebracht werden sollen. (Lloyd.) W i c n Wien, 7. Mai. Die croatisch-slavonische Deputation hat Sr. Majestät am 6. Mai d. I, folgende Adresse überreicht: Emre k. k. Majestät! Die treue croatisch - slavonische Nation sendet uns vor die Stufen des allerhöchsten Thrones, um Eucrer Majestät pflichtuntcrthänigst zu huldigen, und ihre unerschütterliche, durch Jahrhunderte stets bewährte Treue und Anhänglichkeit auszudrücken. Was in unseren K,ästen lag, gaben wir stets mit Freuden hin, und sind bereit, für das Wohl der allerhöchsten Dynastie und des Gcsammtstaates Alles zu opfern. Die Einheit eines großen, starken Oesterreichs ist und bleibt unser Losungswort! Die unerwarteten, und sich über alle Berechnung überstürzenden Ereignisse der neuern Zeit haben uns nicht beirrt, und es wird uns auch in der Folge nichts beirren, denn cs crmuthigt uns das beruhigende Vertrauen, daß unsere gerechten Wünsche die väterliche Aufnahme und allcrgnädigstc Anerkennung bei Eucrcr Majestät immer finden werden. Mit diesem festen Vertrauen erscheinen wir vor Ew. Majestät und wagen, diese unsere unterthänigste Petition zur Allergnädigsten Entscheidung Ew. Majestät demüthigst zu unterbreiten. Unsere Bitte geht dahin, womit unsere iiand tagsbcschlüsse vom 5. Juni 1848 durch Allerhöchste Resolutionen erledigt werden, und hauptsächlich bitten wir: Um die allerhöchste Gewährleistung der eigenen, obersten Landesvcrwaltung; um die Bestätigung der Landtagsbeschlüsse hinsichtlich der Militärgränze, um die Erhebung der nationalen Sprache zur ausschließlich ämtlichen; um die Bestätigung des Verbandes mit der serbischen Vojvodschaft; um die Allerhöchsten Orts zu veranlassende Einberufung der dalmatinischen Deputirten zum nächsten croatisch-slavonischcn Landtag; und schließlich um die Bestätigung der durch den Banalrath bereits eingeleiteten Einverleibung der Mur-Insel zu Croaticn. In der Ueberzeugung, daß unsere unterthanig.' stcn Qitten gerecht und mit dem Princip der Staatseinheit vereinbarlich sind, hoffen wir vertrauensvoll, daß Euerc Majestät dieselben huldreichst aufzunehmen und zu gewähren geruhen werden.« Seine Majestät geruhten der Deputation hierauf zu erwiedern: „Es freut Mich, Dcputirte der croatisch-slavonischen Nation an den Stufen Meines Thrones zu empfangen, einer Nation, die zu allen Zeiten den lebendigen Eifer für ihre Nationalität und ihre vaterländischen Institutionen mit der unerschütterlichen Anhänglichkeit und treuen H'ngebung für ihr angestammtes Rcgcntenhaus zu vereinigen wußte. Es gewährt Mir eine innige Befriedigung, anzuerkennen , in welch hohem Maße Ihre Nation ! gemeinschaftlich m!t Ihrem ritterlichen Ban auch in der neuesten Zeit sich um die Erhaltung der Gc-> sammtmonarchie und um die Dynastie verdient ge- macht hat. — In dieser Anerkennung liegt auch die Bürgschaft, daß es Meinem Herzen ein wahres Bedürfniß ist, den von der Landes-Congregation unterbreiteten Wünschen dieser treuen Nation, so weit dieselben sich mit den Interessen des g^sammten Kaiserreiches in Einklang bringen lassen, und sobald es die jetzigen so schwierigen Umstände gestatten, in Erfüllung zu bringen. Bringen Sie Ihren Landslcuten Meinen Gruß und die Versicherung Meines Wohlwollens. Ich zähle darauf, daß Ihre Nation auch ferner auf der Bahn der Treuc und Anhänglichkeit ausharren wird. Avüi v«ll,i niuol! !><>i-vnl«1n«lii! (Hoch lebe die treue croatisch-slavonische Nation!) Eine freudige Ucberraschung ward gestern den Besuchern des k. k. Hofburgtheaters zu Theil, indem nämlich Se. Majestät der Kaiser unvermuthet in der Hofloge erschien. Das Publikum begrüßte ^ den geliebten Monarchen mit jauchzendem Lebehoch, dessen Enthusiasmus durch das Anstimmen der Volks Hymne die schönste Weihe empfing. Der loyale Cha. rakter des Wieners bricht sich mehr und mehr Bahn durch das düstere Gewölk, welches ihn eine Zeit lang umflort hatte. "Wien, 8. Mai. Aus mehreren Gegenden von Niederösterreich laufen Berichte ein, welche bestätigen, daß die Ankunft unseres jugendlichen Kaisers in seiner Hauptstadt allenthalben die günstigste Wirkung hervorgebracht und die Zaghaften und Kleingläubigen mit neuem Muthe erfüllt habe. Besonders sinden alle wahren Patrioten in dem hochherzigen Entschlüsse des Monarchen den Oberbefehl über seine tapfern Heere zu übernehmen, die sichere Garantie einer besseren Zukunft und geben sich der frohen Hoffnung hin, daß durch diesen Schritt eine Verständigung mit unsern bethörten ungarischen Brüdern am erfolgreichsten angebahnt werden dürfte. Möge der Himmel diese schöne Zuversicht baldigst zur Wahrheit werden lassen! Die im Assentirungsbezirke der Kreisstadt Krems am 19., 20. und 21. April vorgenommene Assen-tirung ist anstandslos vor sich gegangen; fast alle Dominien haben ihr volles Contingent gestellt; namentlich aber hatten die Stadtgemeinden Krems und Stein die auf sie entfallenden 35 Mann zur Linie durch Freiwillige schon im Vorhinein gedeckt. Einer von diesen Braven, Ludwig Beinhauer, ver, dierit des Umstandes wegen rühmliche Erwähnung, daß er sein Handgeld dem von Sr. Excellenz F. Z. M. Baron Welden crcirten Invalidenfond aus freiem Antriebe widmete. Vesterrrichischco Mjlenland. UI. Trieft, 10. Mai. (Korrespondenz.) In Ancona ist die vorige Anarchie wieder eingetreten Dahin haben es die Nachrichten gebracht, daß die französischen Truppen vor Nom — durch Verrath — geschlagen worden sind. Dul' l)»«»''", ein schon längst excommunicirter katholischer Priester, welcher durch mehrere Jahre in Trieft lebte, ist zum Festungs - Commandanten ernannt worden. Gleich nach seiner Ernennung ließ er dem französischen Consul bedeuten, daß dieser in einer halben Stunde 274 die Stadt verlassen müsse. Der französische Kriegs' dampfer »Nra/i«« brachte ihn nebst mehreren andern Franzosen gestern in unsern Hafen. In Ancona blieb nunmehr der englische Consul; doch begab sich auch dieser auf den Bord des englischen Kriegsschiffes >,^2Ml>lIo«,« wo er die Functionen aller Consulate versieht. Aus Livorno melden Privatschreiben, daß dort-orts bereits alle Thüren von dem Pöbel niedergerissen, und von diesem alle Gemächer und Möbeln nach den vollkommensten Ideen des Communismus benutzt werden. — Um beurtheilen zu können, von welchem Erfolge diese Excesse auf den revolutionären Geist jener Bevölkerung seyn werden, muß man beobachten, daß in Italien die Volkserhebung von der besitzenden Masse ausgegangen fcy. Der hierortige Slavcnverein hat in seiner ersten politischen Sitzung vom 6. d. M. eine Petition an das Ministerium beschlossen, worin um die Gründung slavischer Lehrkanzeln in der hiesigen Normal - Hauptschule und am Gymnasium gebeten werden soll. Andere Petitions - Entwürfe von sehr wesentlichen Folgen nach unserer provinziellen Ver-fassung werden von dem Ausschusse in nähere Berathung und Beleuchtung genommen, und bei der nächsten allgemeinen Sitzung zur Schlußfassung vorgelegt werden. C r o a t i e n. Die Zahl sieben dürfte für uns von Bedeutung werden: am siebenten September 1848 war es, daß unser geliebte Ban Iela^ii die für uns eben so, wie für die Gesammtmonarchie verhäng-nißvolle Reise zur Armee angetreten, und am sie benten Mai 1849 ist uns das unverhoffte Glück zu Theil geworden, den angebeteten Liebling der Nation, dessen Anblick schon rlectrisch auf uns wirkt und uns begeistert, in unserer Mitte zu haben! Wenn auch das Glück nur kurz dauern wird, so ist es dafür so überschwenglich groß, daß die Feder die innige Freude, welche die Bewohner Agrams so ledhast und mit Freudenthränen bezeugt haben, nicht zu schildern vermag. Um 12 1^4 Uhr zog Er ^ unter dem Geläute der Glocken und unter den aus jeder Kehle mit seltener Begeisterung ausgerufenem Xivio ein; vor der Residenz Sr. Excellenz, wo alle Civil.- und Militär-Behörden nebst einer Menge freudetrunkener Bewohner Agrams Ihn erwarteten, war die Nationalgarde und eine Compagnie Grän-zer aufgestellt, die Se. Excellenz besichtigte und de-filiren ließ; in Seine Gemächer angekommen, entschuldigte sich Se. Excellenz bei den versammelt«,« Gliedern aller Stände mit wichtigen, sogleich vorzunehmenden Arbeiten und zog sich zurück. Abends war die Stadt festlich beleuchtet. Heute Vormittags machten die hiesigen Behörden Seiner Excellenz ihre Aufwartung. Se. Excellenz sprach sich energisch dahin aus, wie Hochderselbe von der guten Gesinnung des croatisch - slavonischen Volkes überzeugt sey — und wie sehr es Ihm unangc-nehm sey, daß man durch öffentliche Blätter die Stimmung ganz anders darzustellen sich bemühe, als sie wirklich ist. — Sc. Excellenz erklärte, daß Er, sv wie bis nun, für den König und die Ge-sammtmonarchie alles einzusetzen bereit sey — daher Er auch zu diesem Zwecke zur kräftigen Mitwirkung auffordere. Ferner präsidirte Se. Exc. bei einer Sitzung des Banalrathes; wir sind überzeugt , daß diese Sitzung von hoher Wichtigkeit für unser Vaterland seyn wird — und wir können unserm Ban nicht genug danken und darin ein besonderes Zeichen der Liebe und des Wohlwollens erblicken, daß Er, überladen mit, Fatiquen und Sorgen eines Feldherrn, dennoch die so forcierte beschwerliche Neife zu uns gemacht hat, um auch unseren inneren Landesangelegenheiten seine väterliche Sorge zu widmen. Morgen verläßt uns der geliebte Ban; der Allmächtige geleite ihn auf seiner gefahrvollen Bahn und lasse ihn bald für immer in unsere Mitte zurückkehrn — dann erst werden wir des Glückes vollkommen uns erfreuen "- denn, wenn die Kriegstrompete verstummt, und der ersehnte Friede wiederkehrt, dann wird auch Er bleibend zu uns wiederkehren, und dann werden durch seine eben so kräftige als wirksame Verwendung die Länder, deren Oberhaupt Er ist, aller jener Wohlthaten sich erfreuen, die in den Gränzen der Gerechtigkeit, Billigkeit und vernünftigen Forderungen begründet sind! (Agr. Z.) Böhme n. Prag, 8. Mai. Am 3. d. M. fand hier ein Crawall Statt, dessen Hergang in Kürze folgender ist: An diesem Tage kamen einige von den Freischärlern des Bloudek'schen Freicorps in Prag an. Zwei von ihnen, welche bewaffnet über den Roßmarkt gingen, wurden beiläufig um I Uhr Nachmittags von der Hauptwachc arretirt und von einer 6 Mann starken Patrouille an die Stadthaupt-mannschaft abgeführt. Dieses Ereigniß lockte eine Menge von Menschen zusammen, und als die Patrouille in der neuen Allee ankam, war der Andrang bereits ungeheuer, der die Soldaten mit einer gräßlichen Katzenmusik begleitete. Man beschimpfte die Soldaten und verlangte die Auslieferung der beiden Gefangenen; als diese aber nicht erfolgt, warf man die Soldaten mit Steinen. Vor der Staot-hauptmannschaft angekommen, luden die Soldaten ihre Gewehre mit scharfen Patronen. Trotzdem wurden sie auch bei dem Rückmärsche auf die Hauptwache von der nicht enden wollenden Katzenmusik zurück begleitet. Am Noßmarkt sammelten sich neuerdings große Volkshaufen und die Soldaten auf der Hauptwache bekamen Befehl, ihre Gewhre zu la-den. Aus den am ärgsten Tumultuirenden wurden 2 Individuen arretirt, darunter ein.Student. Etwa um 2 Uhr erschien eine halbe Compagnie vom Re-gimente Michael; ihre Ankunft bewiMommre die Menge mit dem Rufe- »Eljen Kossuth'.« Gleichzeitig mit ihnen kamen der Bürgermeister, einige Com-missare und cine Patrouille der Nationalgarde, welche letztere die beiden ncu Arretirten aufs Nathhaus führte. Die Menge folgte ihnen nach, abermals unter schrecklicher Katzenmusik und dem Rufe nach Freilassung. Dabei wurde, wer zur Ruhe mahnte, insultirt oder gar mit Fäusten und Stöcken geprügelt. — Der Crawall verlegte jetzt seinen Standort vom Roßmarkt auf den Altstädtcr Ring. Vor der Hauptwache der Nationalgarde wurde abermals eine große Katzenmusik begonnen und die Redner, welche sich bemühten, die Massen zu beschwichtigen, mit solchem Geschrei und Drohungen empfangen, daß sie nicht zu Wort kommen tonnten. Dem entschiedenen Auftreten der Nürgerwehr (Schützen hatten die Wache und mit Inbegriff der herbeigerufenen Nationalgarde-Reserve betrug die Besatzung der Nationalgarde-Hauptwache etwa 100 Mann) gelang es jedoch bald, dem Umfuge zu steuern und die Tumultuanten auseinander zu treiben. Trotzdem war der Altstädter Ring noch bis zum Abend mehr als gewöhnlich belebt; starke Nationalgarde-Pa-trouillcn hinderten jedoch jeden Zusammenlauf. Im Ganzen wurden bei dem Tumulte 2« Personen verhaftet, unter ihnen mehrere Studenten. Die Frei. schärler aber — die zufällige Ursache des Crawalls — waren mittlerweile von der Stadthauptmannschaft auf freien Fuß gesetzt worden, nachdem ein hiesiger Bürger für sie Bürgschaft leistete. Der gestrige Tag verlief ruhig. U ll g a r u. Semlin, 30. April. Die Zahl der flüchtigen Serben aus Bazka in Syrmien und Semlin steigt immer höher. In drei Tagen haben sich aus dem Kikindaer District und Czaikisten-Bataillon viele Tausende herüber geflüchtet, um ihr und ihrer Angehörigen Leben zu retten. In Slankamen, Neukar-lovitz lc. haben derlei obdachlose, verunglückte Familien, welche diese Ortschaften nicht fassen konnten, auf der, Hutweibe ihre Herberge gefunden, um nur ihr trauriges Leben durchs Betteln zu fristen. Von dem Sicherheitsausschusse in Semlin ist heute mittelst Trommelschlages jedem Hausbesitzer und Zinsmann, bei sonstiger Verantwortung aufgetragen, die Verunglückten in ihre Wohnung aufzunehmen, welches Publicandum jedoch als überflüssig erscheint, da die Semliner ohnehin von dem Elende ihrer Mitbrüder ergriffen, aus cigenem Antriebe ihnen bcizuspringen nicht ermangeln. Von der hier depositirten Kricgsmunition ist heute ein großes Quantum nach Kamenic abgeführt und zur Disposition des Obersten Mamula gestellt worden. Dieser Herr Oberst hat am 26. l. M. zur Abbrcnnung der Schiffbrücke zwischen Petmvardein und Neusatz einen angemessenen Brander auf der Donau von Kamenica wasscrabwärts gelassen, welcher jedoch, da dessen Explosion vor Erreichung der Brücke erfolgte, seinen Zweck zwar verfehlte, später jedoch die Brücke stark beschädigte und die Pontons wegriß. Die Temesvarer Festung befindet sich gegenwärtig in bedrohtem Zustande; der commandirende General F. M. L. Rukavina ließ sie gestern, um dem von der Berseczcr Scite andringenden Feind, so lange als nur möglich, Widerstand zu leisten, sperren. Gestern um die Mitternachtsstunde brach in dem dem Fürsten Michael Obrenovic eigenthümlichen Neugebäude in Belgrad Feuer, welches auf 4 Seiten unter dem Dach gelegt wurde, aus. Das ganze Dach dieses schönen Gebäudes stürzte ein. Während die redlichen Insassen mit dem Löschen dieses Feuers beschäftigt waren, ergrissen die Ruchlosen diese Gelegenheit, brachen die Zlmmcrthüren im nämlichen Gebäude ein, raubten daraus die Effecten dcs fraiv zösischen Consuls und der übrigen Zinsleute. Unerhörter Fall sür Belgrad, wo die strenge Polizei stets Raub und Dicbstähle zu verhindern wußte. Man ist weder den Brandlegcrn, noch den Plünderern bis zur Stunde auf die Spur gekommen. Dic „Preßburger Zeitung« vom 7. Mai theilt Folgendes ausWie selburg v. 3. d. M. mit -. Da die Zcitungenihre Nachrichten aus der Hauptstadt Ungarns im Augenblicke bloß aus Privatmitthcilungen schöpfen, so dürfte Ihnen vielleicht ein kleiner Dienst damit erwiesen seyn, wenn ich Sie von folgenden, nicht uninteressanten Details in Kenntniß setze, die mir ein schlichter Gewerbsmann, der vor einigen Tagen direct von Pesth gekommen, mittheilte. Die Art und Weise, wie er durch die magyarischen Vorposten kam, ist wirklich originell: Als er durch verschiedene Um- und Schleichwege zu den äußersten Vorposten tan,, ward er sogleich angehalten und der Feldwebel herbeigerufen; wie erstaunte er jedoch, als er in demselben einen alten Bekannten, einen Altcn-burger, traf! Er theilte ihm nun mit, wie seine Reise durchaus nichts bezwecke, als nach Hause zu kommen, da er in Pesth wohl von der Rckrutirungs-commission vorgefordert, aber zu Militärdiensten untauglich befunden ward. „Aber auf die Durchlassung eines Reisenden ist Todesstrafe gesetzt!« erwiederte der Feldwebel, — „und wenn du mein Vater wärst, und deine und meine Seligkeit davon abhinge, ließe ich dich keinen Schritt weiter.« — Doch, was der Feldwebel um seine S ligkeit nicht thun wollte, das that die List. Der Mann war ein Schneider, und sein Scharfblick bemerkte vor Allem den desperaten 8l»l>,« l<) ihrer Equipirung. Untcr dem Vor-wande, daß er nicht gleich nach Pcsth zurückeilen möge, erbot er sich, gegen Verköstigung die Reparatur sämmtlicher Montursiücke der Vorposten zu übernehmen und die zerrissenen Fragmente magyarischer Vaterlandsliebe mit der Nadel wieder zusammenzu-steppen. Dieß geschah den Tag über, wo er mit den Honveds bei Schnaps, Speck und Commisbrot fraternisirte. Als die Nacht heranrückte, schien die Wachsamkeit der Vorposten durch den Genuß geistiger Getränke ziemlich eingeschläfert zu werden, und nock hatte es im Osten nicht gedämmert, als unser schnellfüßiger Schneider auf kaiserl. Vorposten stieß, die ihm die Route über Prcßburg nach Wicselburg vorschrieben. Seiner Aussage nach ver- 253 mehren sich die Insurgenten massenhaft, und besonders den ungeheueren Staubwolken, die ihre fortwährenden Züge verursachen, hat er es zu danken, daß er nicht öfter angehalten wurde. Allein Eines fehlt ihnen — die Waffe; eine Menge Bauern, lange Colonnen, sind nur nut Knütteln, Heugabeln, Aerten, sogar mit Feuerzangen bewaffnet; die Verpflegung dieser Horden ist nichts weniger als kostspielig : Speck, Brot und einen Schluck Branntwein, dieß ist Alles; das Desert muß der Patriotismus ersetzen. In Pesth war es bei seiner Abreise ruhig, aber der Fanatismus beispiellos; besonders das weibliche Geschlecht soll sich toller gcberden, als die böhmischen Amazonen, und viele davon haben den Untei> rock mit der Hose und das Oberkleid mit dem At-tila vertauscht. Die Stadt ist cm großer Wcrbplatz; alle männlichen Individuen, die nur etliche gesunde Glieder haben — Alt und Jung — treten ohne Handgeld in die Reihen der Insurgenten. Die Schmiedcwerkstätten, Schlosser, Büchsenmacher, Schwertfeger, Gclbgießer, ja selbst Klempfner legen Hand an die Waffenbcreitung an. Auch er bestätigt, daß gegen Nicht-Ungarn, ja selbst gegen solche, die nichts weniger als mit der Insurrection sympathy siren, nicht nur keine Unbill geübt, sondern sie mit auffallender, fast unheimlicher Freundlichkeit behandelt werden. Es scheint dieß eine Politik Koffuths zu seyn, welche die Anhänger der guten Sache auf eine harte Probe stellt. Mögen sie nicht wanken, sondern ihrem Könige unverbrüchlich treu bleiben! — Aus Debreczin erwartet man täglich den Dictator, oder besser: Usurpator; die großartigsten Anstalten zu einem feierlichen Empfange sind bereits getroffen -. Kanonensalven, die gcsammte Schuljugend im Fest-tagsgewande, ein Theil in alt-nationaler Tracht, die Frauenwelt der Hauptstadt, die weiblichen Hon-veds an der Spitze, Glockengeläute, Parade von Seite der Ncscitzinig, zum Schluß Voll'sbelllstigUN-gen außerhalb der Stadt — dieß sollte das Programm bilden. Die Nanknotcupresse bleibt, wie er hörte, in Dedreczin; einzelne Reichstagsglicdcr sind bereits angekommen und mit Enthusiasmus empfangen worden. Kossuth bringt Frau und Kinder mit; den Tag nach seiner Ankunft und den Festivitäten sollen dann die Sitzungen des Ober- und Unterhauses fortgesetzt werden. Deutsch hört man äußerst selten; spricht man jedoch einen Magyaren deutsch an, so antwortet er, so gut oder schlecht er es kann, aber immer artig. An den Betrieb von Gewerben, die nicht mit den Kricgsrüstungcn zusammenhängen, ist gar nicht zu denken; Meister und Gesellen stellen sich unter die Fahnen der Insurrection; selbst Deutsche und Slaven sah der Erzähler, welche, da ihnen jeder Erwerb fehlte und der Hinausweg versperrt ^ war, gewissermaßen gezwungen waren, bei den Hon-ved Dienste zu nehmen oder sich der Frciwilligcn-schaar anzureihen, die bereits über 6000 Köpfe zählt, aber — keine Waffen hat. Sie sind natürlich die Ersten, die wieder ausreißcn. Pulver wäre in Massa da. — Nach der Aussage meines Gewährmanncs dürfte dieser letzte Kampf ein Verzweifiungskampf werden, wie ihn die Geschichte nicht auszuweisen hat. Man verhehlt es sich in Pesth keineswegs, daß die Stadt bei Herannahen der k. k. Truppen das be-kannte Schicksal Moskau's theilen werde; d.r Besonnene glaubt jedoch nicht daran, während der Fanatiker nur zwei Wege kennt: vollständigen Sieg oder vollständige Vernichtung des Landes und Volkes ; eine ungarische Republik oder — kein Ungarn mehr! Der Fanatismus wüthet mit fanatischer Freude in den Eingeweiden des eigenen Landes, um uns den sichern Triumph mit blutigen Thränen bezahlen zu lassen. — An die Russenhilfe glaubt man hier noch nicht, aber die Erbitterung ist in der Hinsicht wahrlich großartig. Den Vorbereitungen nach scheint es fast, als wolle Kossuth den Feind durch Hunger bezwingen, indcm Alles, was nicht zum nothwendigen Lebensunterhalte gehört, aufgekauft wird; er bedenkt nicht, daß die Zufuhr von Aus- wärts Alles liefert, was die k. k. Armee braucht; er bedenkt überhaupt nicht, daß diesem Kriege ein schnelles Ende gemacht werden wird, indem die Insurgenten von allen Seiten angegriffen und umzingelt werden. — Der Erzähler will endlich viel fremdes Silbergeld, besonders Frankenstücke, gesehen haben; überhaupt sagt er, daß man häusig Silber und Gold sieht. Die Wenigen, welche sich l?ei ihrem Eintritt in die Reihen der Insurrection Handgeld ausbcdingcn, erhallen Silber uud Kupfermünzen. — Die Theuerung ist horrend, aber keineswegs drückend, denn es hilft Einer dem Andern ; dcr Erzähler sagt, es sey ihm vorgekommen, als wäre Pcsth eine große Familie, wo Alles auf Rechnung des Hausvaters geht. Kurz vor seiner Abreise soll ein Autodas« auf dem Nathhausplatzc Statt gefunden haben; eine Menge Druckschriften — er weiß nicht was — sollen theils unter I^ljenruf, theils unter Hohngelächter und Pfeifen verbrannt worden seyn. Sonderbarer Weise denkt man nicht an das Einererciren dcr Recruten ; die Besatzung ist noch immer schwach; die schönen Pferde dcr Husaren sind die aus dem Gestüte zu Babolna mitgenommenen. Lombard. Veuctilmilchco Königreich. Mestre, 4. Mai. Der Fcldmarschall Graf Radetzk'y ist gestern hier angelangt und hat sogleich nach seiner Ankunft nachstehende Aufforderung an die Einwohner von Venedig erlassen: »Einwohner von Venedig! Ich komme heute nicht als Krieger oder glücklicher Feldherr, ich will als Vater zu euch sprechen. Ein Jahr voll Verwirrungen, anarchischer uud revolutionärer Bewegungen ist unter euch verflossen, und was sind die unheilschwangercn Folgen davon? Der Staatsschatz erschöpft ^ das Vermögen der Privaten zu Grunde gerichtet — eure blühende Stadt in die äußerste Noth versetzt — in den Abgrund des Elends gestürzt. Aber noch mehr. Ihr seyd nun durch die Siege, »vclche mein tapferes Heer über die mit euch verbündeten Truppen erfochten hat, dahin gebracht, zu sehen, wie meine zahlreichen Schaaren nächstens von allen Seiten zu Lande und zur See auf euch losstürmen, eure Forts angreifen, eure Eommunicationen abschneiden, euch jedes Mittel, Venedig zu verlassen, benehmen wcrden, — ihr werdet solchergestalt früher oder später dem Willen des Siegers Preis gegeben seyn! »Ich bin aus meinem Hauptquartier von Mal, land angekommen, um euch zum letzten Male zu ermähnen, den Oclzweig in der einen Hand, wenn ihr der Stimme der Vernunft Gehör gebet — das Schwert in der andern, das bereit ist, euch mit der Geißel des Krieges bis zur Vertilgung heimzusuchen , wenn ihr auf der Bahn des Aufruhrs beharret, der euch jeden Anspruch auf die Milde eures rechtmäßigen Monarchen rauben würde. Ich bleibe in eurer Nähe in dem Hauptquartier des hier stationirenden Armeecorps und erwarte binnen 48 Stunden, d. h. bis 8 Uhr Morgens am 6. Mai, eure Antwort auf diese meine letzte Aufforderung." »Die unabänderlichen Bedingungen, die ich von euch, im Namen meines Monarchen fordere, sind die folgenden: Art. I.-Unbedingte, volle und gänzliche Unterwerfung. Art. 2. Unmittelbare Uebergabe dcr ganzen Stadt und sämmtlicher Forts und Arsenale, die von meinen Truppen besetzt wcrden sollen, denen gleichfalls alle Knegsfahrzcuge, zu welcher Zeit sie auch gebaut worden seyn mögen, alle öffentlichen Anstalten, alles Kriegsmaterial und alle Gegen--stände irgend einer Art, die Eigenthum des Staates sind, zu übergeben sind. Art. 3. Auslieferung aller Waffen, sie mögen dem Staate oder Privaten gehören. Dagegen bewillige ich folgende Puncte: Art. 4. Es wird allen Personen ohne Unterschied, welche die Stadt verlassen wollen, gestattet, binnen 48 Stunden nach der Uebcrgabe zu Lande oder zur See aus Venedig abzureisen. Art. 5. Es soll ein General-Pardon für alle Unterofficiere und Gemeinen der Land. und See-Truppen erlassen werden.« »Von meiner Seite werden die Feindseligkeiten den ganzen morgenden Tag hindurch bis zur obenerwähnten Stunde, nämlich 8 Uhr Morgens am 6. Mai eingestellt werden." »Aus meinem Hauptquartier Casa Papadopoli den 4. Mai 1849. Der Oberbefehlshaber der k. k. Truppen in Italien. Radetzky, Feldmarlchall." * Aus Vicenza geht uns folgende Meldung zu : Heute am 4. Mai um 7 Uhr Abends st Se. Erc. der Herr Feldmarschall Radetzky, nachdem er zu Pferde eine genaue Inspicirung der Festungswerke um Verona vorgenommen hatt?, in Begleitung des Herrn F. M. L. Baron Heß, mehrerer Dbcroffi-ciere und des Inspectors der Eisenbahnen, des Herrn Rathes Ncgrelli, wohlbehalten und in heiterster Stimmung hier eingetroffen. Nachdem Se. Erc. sich im Hotel de Ville ein wenig erholt und eine kurze Wcile mit den Dberoffici ren der hiesigen Garnison, dann den höheren Eivilbeamten auf die liebenswürdigste Weise unterhalten hatten, wurde die Fahrt in das Lager von Mestre mittelst Eisen» bahn angetreten, wo wahrscheinlich eine Zusammen-kuilft mit dem Hrn. Minister Bruk Statt finden wird, welcher sich von Triest dahin begeben hatte. Se, Ercellenz der Herr Feldmarschall ließen die Absicht durchblicken, am nächsten Abende wieder nach Vicenza zurückzukehren, um Tags darauf die Befestigungsarbeiten zu besehen, welche am Monte Berico begonnen und bereits ihrer Vollendung nahe gebracht worden sind. Deutschland. Dresden, 5. Mai. So eben wird in der Neustadt folgendes Placat angeschlagen: »Die Meinem Herzen wahrhaft schmerzlichen Ereignisse des gestrigen und heutigen Tages, welche zuletzt in gewaltsame Angriffe auf das Zeughaus und selbst auf Mein Schloß ausarteten, während ein großer Theil der Oonnmmalgarbe seiner Pflicht, für Erhaltung und Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung mitzuwirken, nicht nachkam, nöthigen mich, Dresden einstweilen zu verlassen und Mich auf die Festung Königstein zu begeben. »Wenn Ich den von vielen Seiten an Mich gestellten Anträgen, die von der Nationalversammlung zu Frankfurt verkündete deutsche Rcichsverfas-sung sofort anzuerkennen, zu willfahren Bedenken trug, so bin Ich dabei nur der innersten Ueberzeugung von dcr Nothwendigkeit einer einstweiligen Bean-stäudigung dieser Maßregel gefolgt und habe dabei nur das wahre Wohl des gemeinsamen Vaterlandes im Äuge gehabt, so wie Ich auch durch diesen Me,-neu Entschluß die Gränzen des Mir unzweifelhaft zustehenden Rechts auf keine Weise überschritten habe. «Ich hoffe von dem früher so oft bewährten Sinne Meiner geliebten Sachsen für Recht und Gesetzlichkeit, daß es weiteren ernsten Einschreitens nicht bedürfen soll, und baß Ich deßhalb auch in kürzester Zeit in Meine theure Residenzstadt wieder zurückzukehren im Stande seyn werde. »Uebrigens ist Fürsorge getroffen worden, daß durch Meine Abwesenheit von hier die Megierungs-geschäfte nicht unterbrochen werden. Dresden, 4. Mai 1849. , Friedrich August. Dr. Ferdinand Zschinsky.« »Die unterzeichneten Staatsminister erfüllen ihre Pflicht, die obige Proclamation Sr. Majestät des Königs zu veröffentlichen. Die unterzeichneten Minister haben weder Se. Majestät den König, noch die Regierung des Vaterlandes verlassen. Sie ,sind sofort auf ihre Posten zurückgekehrt, nachdem sie Sr. Majestät des Königs persönliche S'chrrhe.t geschützt sahm. Si? halten es für ihre Pflicht, lm 2?« Namen Sr. Majestät des Königs gegen die Einsetzung' einer provisorischen Regierung Verwahrung einzulegen. Sie hoffen, daß das sächsische Volk dem Rufe des Gesetzes, den Pflichten der Treue und den Mahnungen der Besonnenheit folgen werde. Dresden, 5. Mai 1849. Die Staatsminister von Neust. Rabenhorst." Preußen. Der »Wanderer« enthält nachstehenden Gericht aus Breslau v. 8. Mai: Wir haben hier plötzlich eine blutige Revolution erlebt. Um Sie in oie Motive und ursprünglichen Anlässe einzuweihen, genügt es, bis zum 29. April zurückzugehen. Auf diesen Tag ward eine allgemeine Volsversammlung auf der Schießwerder ausgeschrieben; das Plakat trug die Unterschrift des früheren Bürgerwehr-Com-mandeurs, Dr. Engelmann, dann Berthold Auer-dach's und noch mehrerer Mitglieder des hiesigen »deutschen Vereins.« Als Zweck war bezeichnet: Anerkennung der deutschen Reichsverfassung. Unglücklicher Weise erfolgte aber am 28. die Auflösung der Kammern in Berlin, und die schon zurückgekehrten Vreslauer Deputirten Dr. Stein und Dr. Elsner, benutzten diese von wenigstens 6000 Menschn besuchte Volksversammlung, um außer der, bezüglich der Rcichsverfassung beschlossenen Annahme. Adresse, auch noch zur That zum energischen Handeln gegen die reactionare preußische Regierung aufzufordern. Mit dieser nicht ganz bestimmt ausgedrückten Aufforderung war aber der Zweck der gedachten Herren Volksdeputirten noch nicht erreicht. Als daher gcgcn Ende der Woche die Nachrichten von dem Dresdner Ausstande hier einliefen, ward auf Sonntag den 6. Mai wieder eine Volksversammlung auf dem Schießwerder aus-geschrieben. Nachdem aber ein Plakat dcs Polizeipräsidenten noch Samstag Mittag erschien und diese Versammlung im Freien verbot, sollte sie nach einem weiteren Anschlag des Volkes im Saale des deutschen Kaisers Statt finden. — Das Verbot erzeugte schon Samstag bedeutende Aufregung, Abends füllten sich die Straßen, vereinzelte Barrikaden wurden errichtet, jedoch sogleich von den Truppen, die von allen Seiten in die Stadt rückten, einfach weggeräumt. Ein einziger, zufällig entladener Gewehrschuß siel aus einem Hause und tödtete einen Jungen, und ein als Reactionär berüchtigter Paul v. Nimptsch ward vom Volke auf der Gasse halb todt geprügelt. Um 12 Uhr Abends war die Stadt völlig ruhig. Sonntag Abends, nachdem die wenig besuchte Versammlung im deutschen Kaiser vorüber, sammelten sich Gruppen, theilweise rothe Fahnen vortragend , und vereinigten sich endlich vor dem Rathhause , wo in stürmischen aufreizenden Reden verlangt wurde, der Magistrat solle sich versammeln, die Rcichsverfassung anerkennen, und die Gemei-den von ganz Schlesien zu einem Kongresse in dieser Absicht einladen. So zogen die Massen zur Wohnung des Bürgermeisters, brachm in dieWoh-nung, konnten aber dem Bedrohten keine Erklärung abzwingen. Mittlerweile erschienen bedeutende Truppenkräfte in der Stadt, Geschütze fuhren auf dem Ringplalze auf, das Militär nahm nach einigen Salven die an der Schmidbrücke errichteten Barrikaden mit dem Bajonnet; um 12 Uhr Nachts war Alles zu Ende. 14 Verwundungen und 1 Todesfall sind vorgekommen. Gestern Abend endlich schien es aber Ernst zu werden. Schon um 4 Uhr Nachmittags besetzte das Militär die wichtigsten Puncte und Gebäude, starke Patrouillen zu Pferd und zu Fuß ritten durch die Straßen , und nachdem ungeachtet dessen in der Nicolai-, Ohlauer- und andern Straßen viele Bar-rikaden errichtet waren, begann ein ernster Kampf in der Nicolaistraße. Eine starke Barrikade und die nebenstehenden Hauser wurden hier über 1'/, Stunde so hartnäckig vertheidigt, daß nur verstärkte Mi-litärkrafte der Passage endlich Herr wurden. Gleich darauf begann der Kampf in der Ohlauerstraße und ward mit großer Erbitterung bis Nachts 1 Uhr fortgesetzt. Das Militär hatte endlich die ganze Stadt in der Gewalt. Um diese Zeit war auch die Ordre des Gouverneurs erschienen, welche die Stadt Breslau mit dem zweimeiligen Umkreise in Belagerungszustand erklärt. Am heutigen Morgen erneuern sich leider die Attrouppements wieder, man trägt die Leichen vom Volte auf den Ringplatz vor das Rathhaus, zieht mir ihnen durch die Gassen, ruft Rache!, und leider sind dabei schon wieder vom Militär Salven gegeben worden. Die Bürgerwehr, seit Wochen suspendirt, hat an dem Kampfe keinen Antheil genommen, vielmehr sammelte sie sich an vielen Plätzen, um die Plünderungen des untersten Volkes zu verhindern. Mehrere Gewölbe sollen gewaltsam erbrochen und entleert worden seyn. So viel man bis jetzt erfahren kann, sind im Ganzen 60 — 80 Todte und 300 Verwundete auf beiden Seiten. Von todten Ossicieren nennt man drei: Adjutant Schmidt, Lieutenant Koppen, und Lieutenant Necker; schwerverwundet ist Lieutenant Pohl. Zahlreiche Verhaftungen sind sowohl Nachts , als heute Vormittag vorgenommen worden. In Folge Verfügung des königl. Gencralcom-mando's des 6. Armeecorps und des Obcrpräsidiums der Provinz Schlesien vom 7. d. M. ist die Stadt Breslau und ihr zweimeiliger Umkreis in Belagerungszustand erklärt worden. Somgreich beider Sicilicu. * Ueber dieKriegsereignisse in Sicilien erhalten wir durch ein Schreiben aus Palermo vom 16. April nachträglich noch folgende Details: Nachdem Taormina und Catania von den Königlichen genommen und besetzt worden waren, konnte dem Volke trotz der falschen und grundlosen Bulletins die Wahrheit nicht langer verhehlt werden; nur ward man nicht müde, die Art zu entstellen, wie Catania genommen worden war, nämlich nach schauderhaften Verheerungen, Einäscherung von Pallasten, gräulichen Unthaten u. s. w. Allerdings hat es den Anschein, daß die Erfolge der Königlichen durch mancherlei Frevel befleckt wurden; jedoch ist es nicht minder gewiß, daß auch die Sicilianer ihre Sache durch zahlreiche Blutscenen geschändet haben. Daß das Resultat übrigens im Allgemeinen ein für die Königlichen günstiges gewesen sey, ist bekannt. Sicilianische Streitkräfte bestehen, so zu sagen, nicht mehr; unter den Wenigen, die sich bei Castro Giovanni wieder zu vereinigen suchten, riß alsbald Mangel, Elend und Demoralisation ein. Mie-roslavsky hatte bereits alle Meinung verloren; man wollte ihn im Obercommando ersetzen, stieß aber auf Hindernisse. Jeder sagte: Er hat angefangen, mag er nun auch enden." Insbesond-re wollte das Landvolk, welches sich beim ersten Angriffe nach allen Richtungen verlief, nicht mehr Stich halten. Tratimento! war der allgemeine Wuthschrei, durch den man glauben machen wollte, daß ohne Verrath Catania nie in die Hände der Neapolitaner gefallen wäre. Auch unter dem Volke in Palermo hatte der Ruf: Tratimcnto! Anklang gefunden. Bereits am 1«. April befürchtete man einen Ausdruck und das Ministerium sah sich bemüßigt durch Placate und Verstärkung der Nationalgarde die Wühler zu bedrohen und die Einwohner vor Excessen zu schützen. In diese Gährung brachten die Nachrichten, daß Siracus, Augusta und Nolo sich für den König erklärt hatten, neuen Zündstoff und bereiteten den Ministern neue Verlegenheit. Bald erschienen Aufrufe: >,Y,,6!->'2! Vi««,-« n marirs!« Bald hieß es Catania sey von den Sicilianern wieder besetzt, was vom Volke gutwillig geglaubt und in Folge dessen die Stadt illuminirt wurde. Tags darauf zeigte es sich, daß Alles erlogen sey, und nun steigerte sich die Aufregung bis zum 13. April auf das Aeußerste; Drohungen, Lästerungen, Heulen und Weheklagen ertönten von allen Seiten, fanatische Priester, Weiber aus der Hefe des Volkes alarmirten die Massen; das Volk verhinderte jene, die sich flüchten wollten, an der Einschiffung; mit einem Worte: es war ein Zustand der Gährung und Verwirrung ohne Gleichen. Am 13-April Nachmittags lief endlich der französische Kriegs-dampfer ,>Catou" im Hafen ein, mit einer Depesche dcs Admirals Baudin, in Folge welcher das Ministerium abtrat, nachdem die offiziösen Antrage von der Pairskammer einstimmig, von den Deputirten al?er in Majorität angenommen worden waren. Es bildete sich darauf ein neues Ministerium mit Baron Calafatti an der Spitze, welches nun mehr wohl nur das Ausgleichungsgeschäft zu besorgen haben dürfte. Nömil'che Stallten Rom, 26. April. Ein Decret des Triumvirats untersagt jede Veröffentlichung irgend eines Bulletins, und zwar sowohl auf dem Wege der Plakate, als auf sonstige Weise. — Eine Proclamation des General-Lieutenants Sturbinetti foi> dert die Nationalgarde zur eifrigen Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung auf. — In Rom herrscht tumultuarische Aufregung; man will die Republik vertheidigen; unter den unteren Volksschichten ertönt der häusige Ruf: »Tod den Franzosen! es lebe die römische Republik!« Man l)at das Gerücht verbreitet, daß die Franzosen die Cholera eingeschleppt hätten. Die Räume der Nationalversammlung sind zum Ersticken voll gedrängt. Alles verfertiget Patronen. Ein Decret des Triumvirats befiehlt die Beschlagnahme aller Pferde in Rom und dessen Weichbild. Mit einem Wort: es werden Maßregeln zum äußersten Widerstände getroffen. In den Bäckerläden wird kein Brot mehr verkauft, da man Vorrathe von Lebcnsmitteln sammeln will. Man hat Barrikaden außerhalb der Porta di Ci- -vitavecchia errichtet, und beginnt in diesem Augenblicke die bekannte Brücke »Ponte mole« außerhalb der Porta dcl Popolo zu unterminiren. Alles eilt zu den Waffen und schwört Widerstand leisten zu wollen; der Eorso ist von Menschen überfüllt. Ciceruacchio verspricht energische Kampflust von Seiten der Trasteveriner. D>,s Wahre an der Sache wird sich wohl bis morgen zeigen. Einstweilen ist ein Schiff angehalten worden, welches Hunderte von Bewaffneten außerhalb der Porta di Civitavecchia führte. Morgen wird wahrscheinlich keine Post abgehen. Jetzt (6 Uhr Nachmittags) ist noch nichts Neues von Bedeutung bekannt. Heute Abends erwartet man die Ankunft Garibal-dl's von Terracina her. Telegraphischer <5ours-Vericht vom 11. Mai 1849. Miltelpr,!« Staatischullvelschlcibunqen ,u 5 ^l, (in «5M. 89 1j2 dello detto » 5 » , 71 1)s>t. (in l!M.) 50 Cours» in Fonds und Alli.n s,N. mit Ausnahm« van Nordb^,,. Acticn. d>» Nart angeboten walt«. Deuisen und Valuten abermals böhoc und sebl gesucht. London 12 — 12 — 2. Uugtbulg »,S 1)2> Livorno 116. Gold."Agio 26 — 26 H5 P»c»n«. Gilb,». Agio 1? - 1? '^ P',r«nt. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Johann Hladnik. Inl)Mlg zur ImlmHerSeitmm^ fremden-Hnzeige ber hier Angekommenen und Abgereisten. Am 7. Ma, l 6^9 Hr. Carl Grünbaum, ivölsenbeamle; Hr. Mich, Ko«>», H«ndelsma„>,; H,-. Ioh» Mengen, Co»slil der Hal>ic^ät,te zu Odessa, — u. Flau Grasi« 0 iiarrlsch-Mötuch, k. t. Kämmereis-Oallül; alie 4 von Tiiest nach Wl<«. — Al'>nl Marquise Oozzain, OulSd^sitzeim, von Klagenfuit nach Petiau. — H>. Cail G>af 0. Schmldeg, ungar. ^?a^nal, von Waiast'i» nach Txest. ?lm 6. Hr. Graf v. Iimmgham, Wechselrath; — Hr, IameS Banker, amecik. Biirger; — Hr. ^. Gulhrl,, — u. Hr. Aisled ^hlipman, engl. Edelleute; all, ^ von Tlie>! nach W,,». — Hr, A»i»e.lö L>>»thap, Domherr, vo„ Graß «ach Trxst. Den lj. Hr. Vlasiu« Aoabrio, Handelsmann, von Trieft nach Hraß. — Hr Ancon Sambor, Negotiant, von Trieft «ach Cilli. — Hr. Philipp Forstner, Privat, nach Tuest. — Hr. Fra,^ de N^dio, Besiytt', vo» Oratz nach Trieft. —Hr. Joseph 0. Bralüützer, Haildelöm^»», von Görz nach («!«!. — H.-. Franz ^l^pold, Handels, man», von Cailst^dt nach.»«la^eiiftut. Den il). Hr. Joseph Kluky, D^ecor und geweft«er Präsident des Nationalgarde ^ Verlvaltun^SiatheS ln W>e»; — H". <^>mon ^ponal. aarde . liltiUexe «Hauptmann ,n nach Pabua.— Hr. Cocte, Capltän, von Eal^buig «ach Txeft. Vc^eichniß der hier Verstorbenen. Den 5, Mai l « 4 9. Der Frau Iosepha Nickl, bürgl. Drechslei mei sterswil've, ihre Tochcer There sla, alt 0'/, Jahre, in ter Stadt H,r. ,V6, an der Auszehrui^. __ Dem Joseph Oauiroscha, Maurer und Hausbesitzer, sein Kind lveiblicheu Oe>chlechcö, all '^, Scunde, nothge» lauft, in d«r Hradttztn - Vorstadt Nr. 23, am Blut schlag. — Stbastiau Robaß, MüUeiknechr, alt 2U Jahre, im Cioilspital 9lr. l, in <>ol^c erlillener Kops» Verletzung, uild wurde gelichllich lxschaut. — ^>err Marcu« '^?a:> der (»r^discha. Volstadt :)i,. 45, am Zthrsieber. — Matthäus Uldina,, Taglöhner, ulc ^6 Jahre, im Civilspical ^ir. l , an oer ^ungensuchl. Den ii, Theresia Dolmlscher, Taglohnerswilwe, chr Kind Mathlaö, all 4 Jahre, in der Sladl Nr. N9, am Zehrsieber. — Geicraud Stephan, Tagloh' ner«welo, alt ^«3 Iah", im ^iml > Spilal Nr. I, am Typhus. __ Maria Gaber, Bettlerin, all 7t» Jahre, »m Civilspilal Nr. », an der Abzehrung. — Dem MachiaS Tomz, Taglöhner, !e»ne Tochter Johann«, all ltt Jahre, in der Tlrnau -'llorstadt Nr. ^u , an der ^uligenlucht. Deu 7. Der ^Iisabelha Biaiiz, verrechnenden Kell-«eriwllwe, lhr Kind Franz, all 17 Monate, in 0er Stadl Nr. j^z, an oer l^ehlitihoylellw^sersuchl. — Herr Johann Bapt. Urbas, jubillller k. k. Proo. Staatöbuchhaltungs'Registrator, all üti Iahie, in der . ,7, all 2, I^h,-,, an der Lungen, schwindsucht»—^adislaus Görög,Gememerc>onE.^).Einst Just. Nr. ^lj, all 3o Jahre, au der ^un^enlähltiung. Den 7. Flanz Stuczak, Gemeiner v. Gias Hailman«, Infl. Nr, 9, alt 2i Jahre, an der Gedärmschwmo-sucht. ^_ Joseph Kastner, Corporal von Prmz Em,l Inft. 9tr. "54, alt 25 Iahie, au der allgemeiuen Wassersucht. Deu 9. Urban Nell, Gememer von Pimz Hohe,,' l'he Inst.'Nr. 17, alt 24 Jahre, am ZehlflVl'er. — W«o,'g HaueNent, Gemeiner von Kalser AI.fender Inft. Nr. 2. alt 2Ü Jahre, am Abdominal. Typhus. ä. 854. (I) Anzeige. Zwei Wagenpseroe, mittleren Schla^ ges, ungarische Race, Braun uno Rapp, dann ein gedeckte Stelrcrwagen sind zu verkaufen. Hierüber Näheres zu erfragen lM Hotel zum österreichischen Hofe. Zweites Verzeichniß dcr fl'ir die Errichtung d» Thierarzneischul« in Ver-l'indullg mit emer ^) u f desch lagle hran fta lt lllld Thierspitale in Laibach — an die Landwirth-sthaft-Gesellschaft elngega»gel,en freiwilligm Heitrage: Der Stadt magistral in Laib ach sendet ein: >ür Hrn. Fidelis Tcrpmc, Fabriksdesitzer 50 fi,; ^,rn. Valentin ^eNo, Fabriksbesitzer 20 fi.; ^rn. Franz Galle, Fabriksbesitzcr 20 fl.; s. t. privil. Zuk-kcrraffintrie 150 ft ; Hrn. Johann Baumgattnel, Handelsmann 20 fi.; ^>rn Ioliann Mlihleisen, Handelsmann 15 fi.j Hrn, Nicolaus Recher, Handelsmann 20 fl.; ^>rn. (Zarl Holzer, Handelsmann 15 fi.; Hrn. Benjamin Pu'chler. Handelsmann 15 fi.; Hrn. Leopold Freih. v. Lichtmbcrg, Gutsbesitzer 10 fi.; Hrn. Michel Smolle, k, k. Post.neiftcr 50 fl.; Hrn. Ignaz Beriibacher, Handelsniann 5 fl.; Hrn. Joseph Er-schen, iiiealitatenbesltzer 5 fi.; Hrn Anton Pessiak, Rlalitatenbesltzel 5 fl.; Hrn. Andre Mallitsch, Reali, tatenbesitzer 10 fl.; Hrn. Anton Galle, Realitätenbc-sltzer 10 fi.; Hrn. Franz Sartori, Handelsmann 10 fi.; Hrn. F. Haimann, Handelsmann 5 fi.; Hrn. Alphons Freih. v. Zois 5 ft, Herr Bezirks correspondent in Schnee-berg sendet ein: für Hrn. Joseph l>leänik, Be-zirksconnnissärin Schneeberg »fi.; die Herren Bezirks-beamten in Schnreberg 4 fi. ^0 kr.; Hcrrn Andre Kandare von Danne 20 tr.; Hrn. Mathias Indi-har von Skraböe 15 kr,; Hrn. Mathias Gcrbec von UUaka «0 kr,; Hrn. Anton Indchar von Slllgoo ^l0 kr.; Hrn. Andre Tckavc von Zala l0 kr.; Hrn. Michael Ivan5iö von Laas 5 kr.; Hrn. Franz Pe5e, Stadtcassier in Laas 1 fi; Hrn. Andre Lavriö von Böscnbcrg 20 kr. Hr. Matthäus Lach, Obcrrichter in Laas 30 kr.; Hr. Lorenz Dornl^, Pfarrcr in Glogovitz 2 fi. ! Der landwnthschastliche Filial-Verein in CiUi 18 fi. 55 kr. Hr. Moriz Braumüllcr in Brunn l o ft. Hr. Joseph Bergant, Pfasladministrator in Ko-schana I ft Hr. Carl Pfefferer, Verwalterin Naunack 2 fi. Hr. Bezirkscorresp on dent vonNeudegg sendet ein-, vom Hrn. Johann Aubel von Schnet-fenbüchel I fi.; Hrn. Martin Kum^l von Kroisendach I fl.; Hrn. Caspar Gasperlin von St. Ruprecht l fi ; Hln. Joseph Graf Bardo von Kroisenbach 5 fi.; Hrn. Alois Brauneis von Zirknahos I fi.; Hrn. Georg Kla-rici von Neudeqg 2 fi.; Hrn Matthäus Kuser von Neudegg 1 fi; Hrn. Johann Ravnikar von «lieuborf 1 fi ; Hrn. Ludwig Reier von Thurn bei Gallenberg 2 fi.; Hrn, Joseph 55^e von Fristritz l fl.; Hrn. Iqnaz .^kedel von St. Ruprecht l fi.; Hrn. Carl Wa» äiö von Grailach l fi.; Hrn. Jos. Berce von St. Ruprecht 30 tr.; Hrn. Franz Kriiaj, Pfarrer in Mariathal l fi. Hr. Franz Arlet, tais. Rath Oberpostverw. in Prag 5 fi. Die Bezirksobrigkeit Flödnit 49 kr. Durch die Pfarre St. Iobsteingesenoet sl'ir: Hrn. Andre Hafner, Pfarrer in St. Iobst 2fl.; Hrn. Lucas Ma^ek, Bauer in St Iobst ^ft kr.; Hrn. Georg Gcrdabovnik in St. Iobst 10 kr.; Hrn. Mat. thails Tominc in Planina l5 kr.; Hrn, Marka Ma» lc,va.^ic in Planina l5kr.; Hrn. Georg Malavaiir in Smelcöie 10 kr. DerHr.BezirkscorrespondentvonTref' sen sendet ein: für Hrn. 1'eelu iwmino ^. p. l fi.; Hrn. A. W. z. K. 4 fi.; Fr. Albertine Gräfin v. Lichtenberg 4 st,; Hln. Johann Kopezky, Pfarrer in St. Aeit bei Sittich l fi; Hrn, Thomas Größnig, Benesiciat bei Sittich I fi.; Hrn. A. K Iuanz in Grundelhof l si,; Hrn. Franz Hribar in Podqaber 5 fi.; Hrn. V. L. 2 fi.; Hrn. Baron Steiger Mont-richer in ElateneggZ.'b fl. Hr. Anton Lamassa, Hausbesitzer in baibach 5 fi. Hr. Balthl. Arko, Pfarrer in Aodiz 3 fi. Summa 545 fi. 34 kr. hiezu den Ertrag des ».Verzeichn, mit 309 fi. 5 kr. Zusammen 854 fi. 39 tr. Z. 799. (2) An die Herren Mitglieder des flovenischen Bereines in Laibach. «.. >^ ^ ^H^ b" Wereinsschrift hat die Presse verlassen und liegt in der Vereinskanzlei fur dte Herren M.tgüeder bereit, welche statutenmäßig 1 templar gratis zu erhalten haben. Vom Ausschusse des slovenischen Vereins in Laibach am 3. Mai 1819. Neues slov'enisches Werk. Zur qrößern Verbreitung der Jahresschrift des slovenischen Vereines hat man beschlossen, dieselbe auch in den Buchhandel um den möglichst billigen Preis zu geben. Dle Schrift führt den Titel: I^tnpi» «lo vknsk i^n cli ux tva na krnin«-Kim, und enthalt in einer ncttcn Ausstattung nebst Anderem vorzüglich drei Artikel, welche das Werkchen jedem gebildeten Vaterlannsfreunde, insbesondere auch für die Schule, zumal die höhern Gymnasialclassen, empfchlenswerth^machen dürften, als: Hlovvnoov slecl PO n^lliMM! x6lnHnpl8ii in s»0 im6nik 086li N«1cäam8 äolrttäiv^ne. I^8al I^nx6n6lln. (Die Spur der Slaven nach der alten Neltbeschreibung und nach den Personen-Namen der alten (beschichte); HalÄi-licovö ^i/.t» ^^Ic>vlin8l(k 8wi-tt/,ltna8li." 8z,i«9l UieinAßi-. lDie alte Ge> schichtender Slaven, besonders der Karanta.nischen; ein kurzgefaßter Auszug aut I>. ^. ^lls»i'i^'8 .Slavischen Alterthümern" von 1>. Üicin^ei-); und li. IiXi, n 8 l< « V 0^j 8 lc,'. 8f)i'8ilj N. Vt; I- t 0 V e (die Kreuzzüge, beschrieben vonU. VeI- tljV 0.) Preis des Werkchens 15 kr. Zu bekommen in der Buchhandlung des Herrn G'evra Lercher, in der Buchdruckerei des Herrn Blasnik und der Kanzlei des slovenischen Vereines in Laibach. I discha-Vorstadt, an der Straße gegen Rosenbach. Laibach am 8. Mai i»49. Anton Podkraischeg, Magistratöbeamte. 2. U55. (l) Das Locale der k. k-Staats!-Anwaltschaft für Preßsachen in Kram ist in der Herrngasse Haus-Nr- 214, zweiten Stocke. Z 849. (!) Am 21. Mai d. I., Bormittag um 9 Uhr, werden die dem Inhaber des Gutes Gleinitz und Leopoldsruhe gehörigen Aecker, Wiesen und Waldungen, theils in der Gemeinde Gra-discha und Tyrnau-Vorstadt, theils in der Ortschaft Gleinitz bei Laibach, parzellenweise imLicitationswege freiwillig gegen sehr vortheilhafteBeding-nisse veräußert werden. Auch wird auf gleiche Weise die Mahlmühle zu Gleinitz sammt Nebengebäuden, entweder zusammen oder getrennt, verkauft. Die Licitation beginnt an den Wiesen in der Gra- 278 3. 860. (1) Wein-Licitation. Von der Herrschaft Drachenburg, Cillier Kreises, werden am II. und 12. Juni zu Drachenburg, und am 13., auch 14. Juni d. I. zu Kopreinitz nächst dem Savestrome, ron den Jahrgängen 1834, 1636, lU39, 1811, 1s'l2, 1813, 1844, 1845, 184«, 1847 und 1848. zu< sammen 4000 österr. Eimer ausgezeichneter Eigen-bauweine, nebst 40 österr. Eimer Rhein-, und 15 österr. Eimer rother Weine licitando an den Meist» bletenden verkauft werden. Kauflustige werden hiemit zahlreich zu erschein nen vorgeladen. Herrschaft Drachenburg am 7. Mai 1849. Eduard SekoU, Inhaber. Z. «37. (3) Bei I. Giontitli in Laibach ist zu haben: Neuestes Wiener Vörsenbuch für Staatspapiere und Actien - Besitzer, Börse-Speculanten und Kapitalisten. Herausgegeben von I. 3l. Ditscheiner. Groß 6. ' Leipzig 184?. Pitlft 1 ft. 4U kr. Mit Abbildungen des k. k. österr. Milltärö aller Waffengattungen. Fein colorirt, in 8. Preiö pr. Bnef 6 kr. 3. 859. (l) In Nosenbüchl sind Sommerwohnungen zu haben; die Anfrage ist daselbst zu machen. Auch bekommt man süße und saure Milch und Nutter zu allen Stunden. 3 531. (3) Die Goldgrube. Höchst wichtige Geheimnisse aus der häuslichen Oekonomie und Landwirchschaft, nebst vielen erprobten Heilmitteln und Recepten, welche von einer Somnambüle angegeben wurden. Von Theodor Schmidt. E!eg. brosch. PreiS: 1 st. 18 kr. <^Z^ Dieses Buch ist eine wahre Goldgrube und sollte in keiner Familie fehlen; die Mittel emer berühmten Somnambüle erhöhen den Werch desselben. Zu haben bei I. Gi 0 ntini in Lalbach und Ant. Wey pustet in Neustadtl. In Ignaz Kleinmayr's Buchhandlung in Laibach ist zu haben: l,o^()lul)nlin ^u^Ml» lwilÄ, PO lil'Äll^i gpugtttls^ili li«tov ilio llsucsim l)>ilcuv 8v. 1'i«lN» «2 necle!« ina »velk.6 osskveni^a l6ta. l'kl-vi ^ vorkommenden, im Krainburger Fclde gelea/neil Uedtl' landsackers, die Klage auf Ersitzung desselben dei diesem Gerichte eingebracht, worüber die Verhandlungstagsatzung auf den 10. August l. I., Vormittags 9 Uhr mtt dem Anhange des §, 29 allg. G. O. hieramts angeordnet worden ist. Da der Ausenthalt des Geklagten, so wie dessen Rechtsnachfolger diestm Gerichte nicht bekannt ist, und weil dieselben vielleicht aus den k. k. Erblanden abwe-send sind, so hat man zu ihrer Vertheidigung und aus ihre Gefahr und Kosten den Hrn. Johann Okorn von Krainburg als s'm-»tli>' »ll uc!m», bestellt, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach der bestehenden Gerichtsordnung ausgetragen werden wird. Defse» weroen die Geklagten zu dem Ende verständiget, daß sie zu rechter Zeit entweder selbst erscheinen, oder inzwischen dem bestellten Vertreter ihre Rechtsbehelfe an die Hand geben, oder auch sich selbst einen andern Sachwalter zu bestellen und diesem Gerichte namh satzu machen, überhaupt im rechtlichen ordnungs- ' mäßigen Wege einzuschreiten wifsm mögen, widrigens sie sich die aus ihrer Acrabsäumung entstehenden Rechts' folgen selbst beizumessm haben würden. K.K. Bezirksgericht Krainburg am 14. März 1849. Z. 807. (5) Nr. 963. Edict. Von dem gefertigten k. k. Bezirksgerichte wird der unbekannt wo dcswdUchen Frau Kaihanna Mal' lagiil und deren gleichfalls unbekannten Rrchlönach' fulMn mittelst gegenwärtigen Edictes tlrimillt: Es habe wider dieselben Herr ^atl Flmian von Krainbulg, die Klage auf Etsitzung drs im Grund-duche der LUdikammeramlsMi das.ldst suli Reclif. Hi>. 140 vvikommenden, im KsainburgMelde gelt» gencn Uebcrlantsackels b^i diesim Geriche eingcbtachl, wolüber die Verhandluligstagsatzung ^uf den lO. Au-gust l. ?-, Vounitlags 9 Uhr, mit dem Anhange dcs §. 29 a. G. Q. ! ieramcs angcoidnei worden ist. Da der Kuseiuhalt t)e einzuschreiten w«ssen mögt", "^!^.g. sie sich Vie aus ihre Vciabsaumuna. erüstel)cnden Recy> ' folgen selbst veizumessen haben würden. ,. „.« K. K. Bezirtögericht Krainburg am »4- M"rz "^'