Nummer 31. petto u, »en 5. A»g»D 1900.____XI. AahryanZ. PettauerZeitung. Erscheint jeden F«nnrag. Prei» für Pettau mit Zustellung in» Hau»: Monatlich SV h, vierteljährig K 2.40, haldjährig K 4.80, ganzjährig K 9.—, mit Postversendung im Anlande: Monatlich 8ü k, vierteljährig 2 bO, halbjährig X 6.—, ganzjährig K 9.60. — Einzelne Nummern Li» h, Handschriften werden nicht zurückgestellt. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge find erwünscht und wollen längsten» bi» Freitag jeder A«he eingesandt werden. Die Schandthat von Monza. König Humbert von Italien ist d«r Mord-Waffe eine« Anarchisten »um Opfer gefallen! Wohl durcheilt dieser Schreckensruf blitzschnell alle Länder, allerdings horcht jeder, auch der Gefühlloseste, entsetzt auf und wendet sich mit Grauen ab von dem Bilde de« gefühllosen Mör-der«, der sich feinem Könige unter der MaSke eines treuen, begeisterte» Unterthanen nähert, um Gelegenheit zu einem Mordanklage zu finde», aber unerwartet kommt die schreck-liche Nachricht nicht, denn fast alljährlich fällt ein erlauchte« Opfer d«S anarchistischen Wahnfinne«: Erst Präsident Earnot, dann unsere geliebte Kaiserin und nun König Humbert! W e r wird der Rächst« sein? Weiß der mo-derne Staat, der über so gewaltige Machtmittel verfügt, alle Kräfte concentriert, der in alle Verhältnisse eingreift nnd auch den einfachsten Staat«-bürger beschützt. wirklich keine Vorkehrung zu treffen, welche >nn Oberhaupt vor dem Meuchel-mord sichert?! Zur Ehre oller wahrhast civili-firten Völker Europas sei e« gesagt, die Frage kann mit gutem Gewissen bejaht werden. In England. Frank-reich, Deutschland und Oesterreich wurden länasteut-sprechende Maßregeln ergriffen, um solchen Schandthaten vorzubeugen. Richt Polizeimaß-regelt», fmfctra t>trntLn tligc Regierungsact» waren e«, welch« hier der anarchistischen Bewegung ent-gegenwirkten und den Enterbten der Gesellschaft die Wege wiesen, aus welche» auch sie ihre Rechte vertreten und im Jntereffe ihre« Staude« wirken konnten. Ursprünglich mit anarchistischen Gruppen eng verschwistert, haben sich in Deutichland. Frank-reich und Oesterreich die socialisiischtii Partei-gruppen schnell der verbrecherischen Elemente ent-ledigt und sind heute nicht« andere« al» radikale <£# geht nicht! Eine politische Geschichte. „Hohe« Haue! E« ist die höchste Zeit, das» für den Bauernstand etwa» geschieht. Die Ber-schuldung nimmt in erschrecklichem Maße zu, die Steuern werden in die Höhe geschraubt, die Dienstboten laufen dem Bauer davon, weil er sie nicht so entlohnen kann, wie die Fabriksher?«» und die kräftigen Söhne und Knechte, die nimmt der Kriegsminister. Auf dem Lande stehen die Häuser schon massenhaft leer, e« vergeht kein Tag. wo nicht ein Bauer abgestiftet würde. Die Sädte werden zu klein, um alle aufnehmen zu können, welche sich vor den Plagen am Lande hineingeflüchtet haben. Diese Leute find schon eine ganze große Armee. Aus dem Lande haben sie zu viel Arbeit gehabt, hier haben sie wenig und gerathen erst recht in« Elend. Zu Tausenden scharen sie sich zusammen, ihr Ruf macht die Fenster der Paläste erzittern, in ihren Armen zuckt der Zorn, der vor dem Äußersten nicht zurückschreckt und wenn es so fort geht, so wird der Tag kommen, wo die spitzen Waffen unserer Soldaten machtlo» sein werden gegen diese Gefahr. Eine Staubsäule, welche gegen Himmel steigt, wird da« Wahrzeichen de« Volk«parteien. welche ebenso mit parlamentarischen Mitteln kämpfen, wie alle anderen politischen Gruppierungen. Diese Wandlung war möglich, weil man sie von Staat«-wegen ermöglicht hat. weil rechtzeitig wenigsten« einige Ventile geöffnet wurden, um der Expansionskraft de« neuorgan isierten vierten Standes Raum zu geben. War da», wa« in anderen Länden möglich war, in Italien undurchführbar? Die Frage ist müßig, denn e« muß in Italien ander« werden, nicht stur im Jntereffe de« italienischen KönigSbause« und in dem de« An» sehen« der italienische» Ration, auch alle anderen Völker fordern mit Recht, das» jene armen Seelen in Italien erlöst werde», au« welch,!, sich die anarchistischen Mörderbanden rekrutieren. Italien trankt an drei großen ftbdn, welche beseitigt werden müssen, mit oder ohne Zustimmung der sogenannten Bolk«ver-t r e t u n g diese« Lande«: jL Unsicherheit aller Recht«verhältnisse infolge der Bestechlichkeit der Behörden und de« Einfluss geheimer Gesellschaften. 2. Bereinigung olle« Eapital» und besonder» de« Grundbesitze« inRxn Händen weniger, indeß die ungeheure fr» Volke« sreinden Boden unter den schivfrsie» Entbehrungen be-bauen muß: endlich 3. »Slli« Rechtlosigkeit aller Besitzlosen jn politischer Solche Zu- ttände sind im 20. Jahrhundert unhaltbar, sie i»d eine Schande de« Jahrhunderte« und der ständige Urquell de« wahnwitzigsten Claffenhaffe«. Möchte dem jungen Könige Victor Emanuel II. diese« große Sanierung«werk gelingen, er würde damit nicht nur seinem unschuldig ermordeten Vater einen ewig blühenden Kranz auf die Ruhe« statte legen, sondern auch sich selbst und ganz Europa die Ruhe wiedergeben! eingestürzten StaatSbaues sein und auf den Trümmern desselben wird die Anarchie ihre blutgetränkte Fahne flattern laffen. Und der König ohne Thron, der Priester ohne Allar und Gläubigen, der Staatsmann ohne Volk: wenn sie zusammenkommen und sich im überwältigenden Schmerze umarmen und einander ihr Leid klagen, dann wird sich aus dem wogenden Meere des Aufruhr« eine schier endlose Reihe von Gestalten lo«lösen und sie werden vor den dreien defilieren. Geknickt, kummerblas«, gebleichten Haare«, aber im Auge den Blitz der Verbitternng und die Faust erhoben, so werden sie sich dann im Kreise herumstellen um die drei. Und wird einer heraustreten auS dem Ringe und wird den Sprecher machen: Alle, die wir hier im Kreise versammelt sind, als freie Bauern wurde» wir geboren. Wir haben den Boden emsig bestellt und betreut, wir haben Brot geschaffen für alle, wir haben unsere Söhne dem Valerlande hingegeben, wir haben gewissenhaft unsere Abgaben geleistet, so lange wir etwas hatten. Wir waren ein fester Schutzwall der Ordnnng des Staates, dem Throne, dem Altar. Wir waren der Regulator d«r Volkskraft. Wie oft haben wir gerufen, dass man uns nicht überbürde, dass man es uns »icht un- Ausflug der «Kudbahnwerk-statte. Vorigen Sonntag zeigte unsere freundliche Draustadt ein ungewöhnliches Menschen-gewoge. Mit zwei endlos langen Eigeiizügcn waren 3000 Gäste aus Marburg eingelangt, um in dem als gastfreundlich weit und breit be-kannten Pettau einige Stunden der freudigen Erholung zu genießen. Um halb 10 Uhr war der Bahnhofplatz schon von vielen Zuschauern belebt. Unter Musikklängen fuhr um halb 11 Uhr de? erste Zug, aus 70 Wagen zusammengestellt, ein. Nach einer Viertelstunde kam der zweite, ebenso wogenreich« Eonderzug. Unter den fröh» lichen Klängen der Pettauer Stadtmusikcapelle und der Südbahnwerkstättenmusik zogen die Fest-gäste zum Stadtamisgebäude, das wie fast alle ansehnlichen Häuser der Stadt reichlich beflaggt war. Al« ein Arbeiter aber eine slovenische Tri-colore in der Herrengaffe erblickte, rief er: „O r je, «in« windisch« Fahne ist auch da", lachmd sahen feine nächsten Kameraden nach ihr hin. — Herr Bürgermeister Josef O r » i g begrüßte vom Balköne de« Rathhause« namens der Gemeinde-Vertretung und der Bevölkerung herzlich, von tausendfachen HeUrufen unterbrochen, die froh« Schaar, rühmt« da» innige Verhülln,» zwischen den Arbeiter» und ihrer Beamtenschaft, hob die Verdienste de« Leiter« de« Au«fluge«, de« Herrn Oberingenieur« Eamillo W a l e n t a, hervor und wünschte, das« sich die Arbeiter nach sauren Wochen harter Arbeit in unserer deutschen Stadt einmal recht sorglo« unterhalten mögen. Namen« der Arbeiterschaft dankte Herr Oberingenieur W a l e n t a dem Herrn Bürgermeister, der Ge-meindevertretnng nnd den Bewohnern von Pettau möglich mache, unsere Pflichten der Gesammtheit gegenüber zu erfüllen. Mit verzweifelter Anstren-gung stemmten wir un« gegen die Drangsale, welche über un« hereinbrachen, weil man unseren Wert nicht zu würdigen und die Nothwendigkeit, dieselben von uns abzuwenden, nicht verstand. Umsonst, umsonst? Mit Achselzucken hat man e« ruhig zugesehen, wie wir zugrunde giengen, der Schutzwall brach zusammen, de? Regulator func-tionierte nicht mehr und der stolze Bau unsercS Vaterlandes, er liegt jetzt in Trümmern! Meine Herren! E« mag mir vielleicht zum Vorwurfe gemacht werden, dass ich zu grell male, dass meine Phantasie zu erhitzt sei. aber der Verlauf der Dinge wird zeigen, das» ich recht habe. Al« Freund unsere« Vaterland«», al« auf-richtiger Bekenn« unsere« heiligen Glauben», al» königstreuer Bürger richte ich die Bitte au da» hohe Hau«: Helfen wir. bevor es zu spät ist. ..Ich beantrage deShab, dass der Bauernstand eine bedeutende Herabsetzung der Steuer erhalte, damit er sich erholen kau» und das» während dieser Zeit die Geldkrästigen die Steuerlast tragen sollen." So hatte der Abgeordnete gesprochen. Man hatte es ihm angemerkt, das« eS ihm ernst war für den überaus herzlichen Empfang, nun war d«S Jubels kein Ende. Von hier zo^en die meisten der Ausflügler in den kleinen, aber einzig dastehenden Gtadtpark, der. wie kein anderer von mächtige» Wogen der Drau umraufchl, einen herrlichen Blick aus die Kollo», de» Donati. den Bacher u. dgl. bietet. Hier hat man Ruhe und sieht doch lebhafte« Weltgetriebe. Da« Promenadeconcert, welches die txidenMusikcapellen veranstalteten,war nicht nur von den Arbeitern, sondern auch von den Bürgern unserer Stadt reichlich bducht. Nun war e« halb 1 Uhr geworden und die frohe Menge suchte nun in den verschiedenen Gasthösen Labung und Stärkung. Schon um 1 Uhr aber zogen viele der Gäste in denVolk«garten, der heute im Sinne de« Worte« ein .allen Mensch«» gewidmeter Belusti-gungSort" werden sollte. Da« Schwcizerhau», von dessen Altane die Arbeiter ein so schöne«, prächtige« Rundbild genießen konnten, war im Ru über-füllt- doch Dank der Huld des Himmel« konnten die Tausende der Gäste, zu denen noch die halbe Stadt nachkam, in dem Schalten der Eichen, Buchen und Tannen Platz und Labung finden. Die beiden Capellen, unter der Lei-tung der Herren Ludwig Schach«»hofer und Max Schönherr leisteten nicht nur vor-zügliche«, sondern auch viele«, da die freudig gestimmte Schaar ihre Hände noch jedem Stücke 111 rauschend« Bewegung setzte. In den Buichen» schänken herrschte bald ein Getriebe, da« nur «in Volksfest zeigen tonnte. Die enorme Hitze war den Bierbrauern sehr nützlich, denn Fas« auf Fass wurde leer und da« edle Ras« zerrann wie «in Bach in der Sahara. Die Mitglieder der Südhahnliedertafel brachte» auch mehrere Lieder zum gelungenen Vortrage^ die begeisterte Auf-nähme derf«lbe» verlangte immer neue Zugaben. Der Vertrauensmann der Arbeiter. Herr F r i e dl, dankte dem Herrn Bürgermeister Ornig für den alle hoch erfreut habende» Empfang, der Gemeindevertretung, der Bevölkerung für den Feftschmuck der Stadt. Er betvnte die Arbeiter-sreundlichkeit der Leitung, der Beamtenschaft. d«S Herrn WerkslättenIeiterS, Oberinspector K a l u », deS Leiter« de« AuSfluge«, Herrn Oberingenieur Wal« nta und brachte allen ei» dreifache« .Hoch", in welche« begeistert eingestimmt wurde. In gewohnter Weije erwiderte nun Herr Bürgermeister O r n i g packend und humoristisch, brachte allen anwesende» Frauen und Mädchen ein „Heil" und entfesselte einen wahren Beifall«, stürm. Uns«r jederzeit stramme, zielbewußte Bürgermeister gewann sofort die Zuneigung der Fremden im Fluge. Die Fröhlichkeit, von keinem Mißton unter-krochen, nahm zu, aber die unerbittlichen mit seinem Antrage und al« er seine Rcde be-endet, ertönten einzelne Bravorufe. Und weiter? Nun weiter ist nichts ge-schehen. Die Rede und der Antrag sind wohl ge» druckt worden und hoben den Weg durch alle Zeitungen gemacht. Viele der letzteren, welch« für die Geldmänner geschrieben waren, machte» hämisch-geistreich« Bemerkungen dazu und nannte» die Bemühungen des Abgeordneten eine widerliche Hascherei nach der Volksgunst und seine College» selbst ließe» ihn im Stiche. Er dachte sich aber: Nun gut. w«nn ihr nicht höre» wollt auf mich, so werde ich hinau«-gehen zum Volke und werde e« aufklären darüber, wie es sich helfen muß. Ich werde den Bauer organisieren, bei dem werde ich gewiß Zustim-mung finden. Und er zog hinau«. Vorerst in seinen Wahl-bezirk. Dort brachten sie ihm Vertrauen «»tgegen. Er trat dafür ein, das« die Gemeinden Petitionen an da« Abgeordnetenhaus schicken. Hier zeigte sich indc« schon, das« er sich getäuscht hatte, wenn er glaubte, dass die Bauern einhellig für ihren Vortheil eintrete» würden. Von den etlichen hundert Gemeinden nur einig« zwanzig P«tition«n! Und sie haben dieselben nur zu unterschreiben brauchen und fortschicken! Die meisten haben den — 2 — eiger der Uhren folgten auch gewissenhaft mit. er Zeitpunkt deS Aufbruche» kam heran, alle wünschten, länger bleiben zu können. Aber Di«-ciplin war vorhanden. Wie die Bienen folgten die Arbeiter ihrem voranschreitende» Weisel. Unter Musikklängea gieng« zum Bahnhofe. In kurzer Zeit sahen aus den Fenstern der Eisenbahozüge die fröhlichen Auge» der Abfahrenden. Der erste Zug setzte sich um halb 8 Uhr i» Bewegung. Tausende von Taschentüchern w«htrn in bunt«m Gewirre auf und nieder, die Heilrufe der Fahren-den übertönte» das Raffel» der Wägen. Ebenso gieng e« bei d«r Absahrt de« zweiten Zuge« zu. Wie zufrieden die Arbeiter mit ihrem Au«» fluge waren. bewei«t, das» sie dir 80 K. welche nach Abzug verschjedeiier Au«lagen al« Ergebnis des Bolk«garte»feste« verblieben, dem Herrn Bürgermeister durch eine Abordnung übermittelten, nochmal« Dank sagen ließen und versprachen, am kommenden Sonntag 200 der geeignetsten, wohl-erprobten Arbeiter heriinter zu senden, welche jenen Wirte», die infolge eine« sonderbaren Vor-gehen« eine« Wirte« der Umgebung zu kurz ge-kommen sind, Ersatz bieten werden. Gemeinderathssitzung. Am l. August um 3 Uhr Na> 'tag f. nd im Sparcafsesaal« eine Gemeinderaths \ statt. Es wurde folgende Tagesordnung ^urchge-arbeitet: 1. Verlesung de« Protocolles der letzten Sitzung. 2. Mittheilungen. 3. Gesuch der Gemeinde St. Johann am Drauselde um Verlegung des Viehmarkte» vom 26. Juni auf den 23. Juni und Bewilligung eine« »euen Biehmarkte« am 7. September. 4. Rundschreiben der Landeshauptstadt Salz-bürg an Städte mit eigenem Statut wegen Herabsetzung der HauSzinSsteuer, staatliche Beihilfe für die Besorgung de» übertragenen Wir-kungSkreise«, sowie zu den neuen Lasten zufolge de« neuen H«imat«gesetzeS. 5. Abermaliges Ansuche» de« Josef T o p l a k in Rabldors um Mauthbesreiung. S. Bericht der RechtSsection wegen Hast-Pflicht-Versicherung. 7. Gesuch deS Andreas B r « n t s ch i t s ch um Gasthaus-VerpaHtung. 8. Wahl von vier Gemeinderäthe» in die Reclamations-Eommission für die bevorstehenden Gemeinderathswahlen. S. Bericht der Bau-Section in Angelegen-heit des Zaune« der Frau S ch w a n n (Ober-Pettau.) 10. Allfällige». Bogen Papier gar nicht durchgehen und ihn höchsten» dazu benutzt, um irgend etwa« damit einzuwickeln. Im nächsten Wahlbezirke, den der Propst von Zweikirchen vertrat, ist e» knapp gegangen, das« selbiger Abgeordneter nicht Prügel bekomme» hätte. Als er sprechen wollte, haben die Bauern eine» Heidenspectakel geschlagen und haben gerufen: Hinaus mit ihm! Der will un« nur fangen und den Glauben nehmen! Die Bäuerinnen haben sich bekreuzt vor ihm und der Propst selbst ist unterdessen ruhig mit einigen seiner AmtSbrüder bei der Tafel gesessen und hat sich die Hände gerieben. Der Abgeordnete ließ sich'» jedoch nicht verdrießen und gieng in einen dritten Wahlbezirk. Dort hatten sich die Bauern einen Advocaten ge-wählt. Al» der fremde Mann kam, um die Bauern um sich zu versammeln, trat ihm der Advocat entgegen und sagte: Sie, mein Bester, da haben Sie nichts zu suchen! Die Bauern sind froh, wenn sie eine Ruhe haben; die Politik ist ihnen Nebensache u. s. w. Und so ergieng e« besagtem Abgeordneten überall. Er sah. das« die Uneinigkeit wie ein tiefer Spalt durch die Bauernschaft gieng. Der Der Herr Bürgermeister Josef O r n i g eröffnet die Sitzung und hielt folgend« Anfprach«: „Nur wenige Tage trennen un« noch von dem 18. August, dem Tag«, an welchem Seine Majestät, unser Kaiser, da« 70. Leb«»«jahr vollendet. Ich erbitte mir die Ermächtigung de« Gemeinderathe«. am Tage des Allerhöchsten Ge-burtiseste« die Glückwünsche der Stadtvertretung im Wtge Sr. Exc. de« Herrn Statthalter« an die Stusen de« Allerh. Throne« gelangen zu lassen. Die eigentliche Feier de« Allerh. Geburt«festeS wird der Gemeinderath nicht am 18. August, sondern einen Monat später, am l8. September begehen, indem an diesem Tage die feierliche Er-öffnung de« Kaiser Franz Iofef-Gymnasium« zu Pkltau stattfindet. — Ich ersuche die Herren Gemeinderäthe, sich zum Zeichen der Ehrfurcht von de» Sitzen zu erheben." (Geschieht.) Punkt 1. Wird verlesen und ullverändert angenommen. Punkt 2. Die Leiterin de« städt. Kinder-garten«. Frln. I. H ö b e r. dankt für die ehrende Spende anläßlich der Jubelfeier de« Kinder« garten«. Wird zur Kenntnis genommen. Laut Statthalterei-Erlasse« vom 7. Juli 1300 de übe? Borschlag de« Gemeinderathe« dem inasialschüler Julius Sch«ich«nbauer ei» upendium zuerkannt. Der r.»tauer Musikverei» dankt für die Subvention. Der deutsche akademische Gesangverein spricht in warmen Worten den Dank für die außerordent-lich freundliche Ausnahme auS. Der LandeSauSfchuß bringt mit Erlaß vom 7. Juli 1900 die Ernennung der Gymnasialpro-fefforen. Herrn Dr. Han» Pirchegger, Herrn Dr. Josef Zack und Herrn Dr. Karl Oswald zur Kenntnis. Die Propstei- und Stadtpfarre erfucht um einen Beitrag zur Deckung einer Schuld von K 437 30, hervorgegangen anläßlich der Reno-vierung de« Stadtpfarrkirchdache«. — Wird dem Kirchenconcurrenzau«schusse abgetreten. Herr Bürgermeister Josef O r » i g berichtet de» Scans eine« ArbeitercomitS» für die freund-liche Aufnah »e, theilt mit. das« er ein« Spende desselben im Betrage von 80 X dem Verschöne?-ungSvereine zuwandte und das« am 12. August 200—300 Arbeiter in Pettau eine Nachfeier ab-halten werden. Punkt 3. Der Gemeinderath spricht sich über SectionSantrag de« Herrn K. K r a tz e r gegen die Einführung eine« neuen Biehmarkte» au», hat aber gegen die Verlegung de« bestehenden Markte« vom 24. Juni aus txn 23. Juni nicht« einzuwenden. Punkt 4. Namen« der RechtSsection beon- eine zog link«, der andere recht« und dabei g«-rieth der Karre» immer tiefer i» den Schlamm. Die schöne Rede hat nicht eiuen Strohhalm vor-wärt« geholfen. Und in den tempclartigen Hallen, wo für de» Vaterland«« Wohl und Ehre die Gesetze ge-macht werden, geht e« genau so zwiefältig her wie unter denjenigen, für welche sie bestimmt sind. Neid, Mißgunst, leere Zanksucht, Parteien und Elubzwang und toller Eigennutz selbst unter dcnjenigen, welche der Bauer sich al« politische Anwälte gewählt hat! Und unterdessen schreitet der Fuß der Zeit unaufhaltsam weiter, alle« unter sich zertretend, wa« mit ihm nicht Schritt hält. Noch ein zweites sah der Volksmann, wie er in der beabsichtigten Erfüllung seiner Mission durch die Land« zog: Er sah die schlecht ange-brachte Unterwürfigkeit und die unmännliche Kriecherei der Bauern. Er sah. wie er mit dem Hut« unter dem Arm und zusamm«ngenknickt, wie Leute mit schlechtem Gewissen, vor den Herren stand«», die doch nicht« anderes waren, al« eben dieselben Staatsbürger. Wie sollte man dann vor ihren Abgeordneten Respect haben?__ tragt Herr Notar Karl Fi 1 a f e r r o, tl möge durch die Stadtgemeinlx Wien «in Städtetag ein-berufen werden und alle Städte mit eigenem Statute seien für diesen Antrag zu gewinnen. (Angenommen.) Punkt 5. Herr A. Sellinfchegg be-antragt namens der Section die Abweisung deS Ansuchen«. (Angenommen.) Punkt 6. Herr Notar St. Filaserro beantragt namens der RechtSsection, in Anbe-tracht de« geringen JahreSbetrageS von 72 K die Versicherung gegen Schäden, die au« den ftädt. BetriebS-Anstalten durch Unfälle hervorgehen kdnneu. einzugehen Herr St. Kratzer unterstützt den Antraft, der zur Annahme gelangt. Punkt 7. Da« Gesuch de» Herrn B r e n-t jchi tsch wird abgewiesen. Punkt 8. In die ReclamationS-Commifsion wird über Antrag de« Herr» K. Kasper die RechtSsection gewählt. Punkt 9. Da Zweifel herrschen, ob der be-treffende Zaun noch in« Stadtgebiet gehört, wird die Erledigung de« betreffenden Ansuchen« ver-tagt. Punkt 10. Herr A. Sellinfchegg be-richtet über ein Ansuchen de« Direktor« F i a l a in Karl«burg, der für 10—15 Borstellungen da« städt. Theater wünscht. Auf Antrag de« Herrn Notar« K. Filaferro wird beschlossen, diese« Ansuchen dem TheatercomitS abzutreten; da« Theater, dessen Beleuchtung und Beheizung ge-währt der Gemeinderath. die übrigen Fragen wolle da» Theatercomit« berathen. Hierauf Schluß der Sitzung. Loealnachrichten. (ftu städtische irrk-JUft««) sollte doch bi» zur feierlichen Eröffnung de« Gymnasium« wenigsten« oberflächlich und äußerlich geordnet sein, damit die Sammlungen den FcstMen ge-zeigt werden können. Nun ist aber Herr Prof. F e r t wieder einmal .verschnupft"; die Eorrespondenz zwischen ihm und dem Ausschüsse ist in'« Stocken geratheu und die Mehrheit de« Musealverein»-auiWsse» thut überhaupt grundsätzlich gar nicht«. Die Stadigemeiiide Pcltau hat aber große Opser für da« Museum gebrach», sie hat daher auch da« Recht, zu verlangen, das« da« Museum end-lich in besuchasäbigen Zustand gebracht werde. (Drei Mädchen bei« Laden ertrunken.) Sonntag den 29. Juli nachmittag« giengen drei Mädchen, Maria W e s i a k au« Stadtberg. 13 Jahre alt. Antonie Pettek. 12 Jahre und Maria M u r k o, 14 Jahre alt. beide au« Tristel-berg. in dem Teiche der Herrschaft Oberpettau in Tnsteldorf bade». Dieselben wurden gesehen, wie sie. sich an den Händen haltend, gegen die Mitte de« Teiche« giengen. Unglücklicher Weise Giethen sie in den Teichcanal. au« welchem sie darum nicht retten konnten, da sie sich in der TodeSanast aneinander klammerten und so gegenseitig festhielten. Al« Hilfe kam. waren die Bedauernswerten bereit« sämmtlich ertrunken. Herzzerreißend war der Jammer der drei Mütter, welche sich am Unglücksorte eingesunden hatten. Dienstag den 31. Juli wurde» die Mädchen unter großer Theilnahme der Landbevölkerung. Maria Wesiak in Pettau, Antonie Pettek und Maria M u r k o in St. Urbani zu Grabe getragen. (Ver Herr.Pfarrer von Monsberg) hat da« Lesen de« „Zt^joro" von der Kanzel herab verboten. Der „Stiere" schadet zwar nicht dem Seelenheil der Bauern, aber — er bekämpft die pfarrämtlichen Krämercien. SchnapSboutiken und Wirtshäuser und da« ist eine große Sünde — sagt der Herr Pfarrer von MonSberg. (Herr Psstmeister Sossiir in Zorschiii)en) gehört auch zu jener edlen Gesellschaft, welche in Pcltau einen . Central.Consumverein" ä la Mercur in Eilli zu gründen beabsichtiget. Jüngst hat er dem GeschästSleiter einer Radker«burger Firma, welcher sich in fein Gasthaus verirrte, sein Herz ausgeschüttet. Er erzählte demselben, dass in — 3 — kurzer Zeit im Hause der „Posojilnica" in Pettau ein großer .Eonsum" errichtet werden soll und bat den Reisenden. >hm seine Adresse zu geben, da er ihn al» GeichSslSleiter für da« Unternehmen vorschlagen werde. Wa« sagen die Pettauer Kauf-leute dazu?! Werden sie noch weiter ihren slo-venische» EommiS gestatten, gegen die deutsch« Kausmannschast zu Hetzen, oder vielleicht doch lieber gewisse saubere Herren zum Teufel jagen und Schulter a» Schulter gegen ihre Feinde kämpfe» ?! (Sir Via,er der städtische» Besitzer) au« einer Gemeinde bei Lichtenegg beklagen sich, das« ein dortiger Herr Lehrer mit der „Domovina" in der Hand von Hau« zu Hau« läuft, überall die hundsordinären Schimpfereien diese» Blatte» vorlieSt und überdies noch selbst gewaltig über den „Stajerc" und die städtische Kausmannschast lo«-zieht. Die Winzer empfinden e« unangenehm, das« der Herr „Jugenderzieher" alleweil über ihre Brotgeber lo»zieht und ersuchen ihn daher auf diesem nicht mehr ungewöhnliche» Wege, seine „Domovina" zu Hause zu behalten und da» M . . l zu halten, widrigenfalls andere ener-zische« Maßregeln ergriffen werden. tSadeaustalt des Saivernues.» Bäderbesuch im Monat Juli: Wannen-Bäder I. Elasse 30, II. Classe 355, III. Classe 30. Dampfbäder 10. BolkSdampfbäder 97. Tusch- und Fußbäder 17. Kalte Bäder 1137 Karten mit 10 Heller. 2476 Karten mit 20 Heller, 815 Karten mit 30 Heller. Schwimmlectionen 168. (Verband der deutsche« Lehrer i»d Lehre-rirne« in 3teiero«rli.) «m 13. September d. I. mit dem Beginne um 9 Uhr vormittag» wird im großen Casinosaale zu Marburg die Haupt-Versammlung d«S Verband«» der deutschen Lehrer und Lehrerinnen mit nachfolgender Tagesordnung abgehalten werden: 1. Genehmigung de» Rechen-fchaftSbcrichteS und der IahreSrechnuiig; Wahl der Rechnungsprüfer. 2. Wahl der Vereinsleitung. 3. Feststellung der Höhe d«S Jahresbeitrages. 4. Bestimmung deS OrteS der nächste» Hauptversamm-lung. 5. Borträge: a) We soll man national uuterrichte»? (Herr Othinar Prozak in Marburg.) b) Die Forderungen der Lehrerschaft. (Herr Paul Grimm in Waltendorf.) 6. Einläuft und An» träge. Der OrtSauSschusS in Marburg ist bereit« in voller Thätigkeit, um den Theilnehmern der Hauptversammlung die Stunde» in Marburg so angenehm al« möglich zu gestalten.Mit der Haupt-Versammlung wird anch eine LehrmittelauSstellung verbunden sein. Am 12. September wird ein Em-pfangSabend im G ö tz'schen BräuhauSgarte» unter Mitwirkung deS Marburger Männergesangvereine» und der Südbahnwerkstättenmusik stattfinden. Nach der Hauptveriammlung findet ein gemein-schaftliches Mittagessen nach der Karte im Easino statt. Der Nachmittag de» 13. soll zu kleineu Ausflügen in die Umgebung der Stadt und znr Besichtigung der Maschinenwerkstätte» der Süd-bah», der Weinbauschule, der Götz'schen Brauerei u. s. w. benätzt werden. Die Anmeldungen zur Theilnahme wollen bis längstens 5. September an den Obmann-Stellvertreter de« Ortsau«-schuffe«, Herr» Aloi» Sedlatschek, Lehrer in Marburg, geschehen und c» wolle demselben auch zugleich mitgetheilt werden, ob ein Frei-quartier in einem Privathau», ein Massen- oder ein Hotelquartier angesprochen wird. Die Mit-glieder des Verbände« der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Steicrniark sönnen gewiß sein, das« sie in Marburg auf da« freundlichste und zuvorkommendste aufgenommen sein werden. Auswärtige Neuigkeiten. (Ein Geschenk Kaiser Wilhelms für die Inrkischc Hauptstadt.) Man berichtet au« Berlin: Der Monumentalbrunnen, welchen Kaiser Wilhelm der türkischen Hauptstadt gestiftet hat. ist zum großen Theile fertiggestellt. Dieser Kaiserbrunnen für Konstantinopel ist ein achteckiger Bau von mehr als 7>/, Metern Duchmesser nnd 12 Metern Höhe mit einem Unterbau, der auf acht Stufen erstiegen wird. Acht Säulen tragen eine Massiv- kuppel und darüber eine Schutzkuppel in Eisen und Kupferblech auf Holzschallung. Innen umschließt der Bau einen Wasserbehälter, der von der in Konstantinopel vorhandenen alten türkischen Wasserleitung gespeist werden soll. Im Innern deS KnppelraumeS laden bequeme Bänke zum Ausruhen ein. Al« Hauptbaustoff gelangte carra-ri scher Marmor zur Verwendung, die Eapitäle und Basen der in polirtem Labrador herzustellenden Säulen sind in Bronze ausgeführt. Die Ein-rahmungen der Bogen, die Frist de« Unterbaue«, ebenso die Inneukuppel sind in reiche» GlaSmosaik-mustern gehalten, wobei, dem türkischen Eultu» entsprechend, nur Pflauzenmotive und geometrische Muster auftreten, daneben sind an passenden Stellen die Namenszüge de« Kaiser« und deS Sultan«. Sinnsprüche in türkischer Sprache, ferner die Widmu»g«inschrist angebracht. Die Arbeiten wurden hauptsächlich vo» Berliner Urternehmern ausgeführt und iu Konstantinopel wird bereits an der Fundamentirung de« Brunnen» gearbeitet. Dem Sultan ist eine Borlage de» Brunnen» überreicht worden nebst der eigenhändigen Widmung de» KaiferS. Die türkische Inschrift wird ein Chronogramm sein, welches da» Datum der Errichtung (1316 der Hedschra) vermeldet, in echt orientalischem Jnschriftstyl gehalten ist und in der Übersetzung folgendermaßen lautet: .Der aufrichtige Freund deS Sultan» Abdul HamidKhan. die schönste Zierde einer erlauchten Linie von Cäsaren, da» heißt Kaiser Wilhelm II.. der den Gipfel de« Glücke» erreicht hat. deutscher Kaiser, Souverän ohnegleichen, ist gekommen, den Pa-dischah der OSmanli» zn besuchen, und hat Kon-stantinopel verschönert, indem er mit seinem Fuß dasselbe betreten. Dieser Brunnen ist errichtet worden, um daS Andenken diese» Besuche« zu. verewigen. Da« reine Wasser, da» demselben ent-strömt, bildet eine Freude und ist ein Bild der Reinheit der Freundschaft beider Potentaten. Die architektonische Schönheit de« Brunnens fetzt in Staune» den Betrachtenden und so lange die Welt steht, foll dieser Brunnen ein FreuudschaftS-monument fein und ein liebes Andenken diese» Besuches." illiiMcksIallc in den Sergen) Aus Hi rsch- berg wird gemeldet: Der sünszehnjährige Gymnasiast B a r t s ch auS BreSlau hat sich vor Kurzem durch Absturz in die Schnecgrube schwer verletz Am 3. d M stürzte ein vierzehnjähriizes Mädchen gleichfall» in die Schneegrubtn und blieb sofort todt. Die verstümmelte Leiche wurde nach Spiudelmühle gebracht. Au» Zürich wird ge-meldet: In Z e r m a t t befürchtet man ein neue» Bergunglück. Dienstag verließen drei Engländer führerlos Zecmatt. um die Besteignng des Weiß-Hornes auszuführen. Mittwoch übernachteten sie noch in der neuen Clnbhütte. seither ist ihre Spur verloren. Sie wollten bereit» am Donnerstag zurück sein. Am 3. d. M. sind zwei Führer-truppen zur Aufsuchung der Vermißten abge-gangen. — Ein weitere» Züricher Telegramm meldet: An» Zermatt wird der .Züricher Zeitung" berichtet: Der Führer der RettungScolonne Lieu-tenant Seiler, meldet diesen Morgen von der Weißhorn-Hütte. das« er vom Weißhorn her ilferufederenglischenBergfteiger erand, Corry und C o o ck i n g vernom-Mtn hab« und sofort zu Hilftltistung weiter geeilt sei. Mittag» kam ein Gesuch um Verstärkung und Absendung ärztlicher Hilfe nach Zermalt. Über da» Unglück am Matterhorn erfährt Ihr Correspondeiit. der verunglückte Engländer heißt nicht Parsen. sondern Slogget. Vier Karawanen, im Ganzen dreizehn Mann, waren Freitag droben auf der Spitze. Auf- und Abstieg wäre» bereit« gelungen. Die erste Karawane befand sich am Fuße de» Ostabhange«. ktwa 20 Minuten von der Hütte entfernt und stieg ttwaS zurück in« große Couloir. Sie bestand au» Sloggtt au« London, kintm 18-jährigen Jüngling und den Führern August G e n t i » e t t a und Alphons F u r r e r au» Zermatt. Plötzlich er-zitterte der Berg unter den Schlägen eines ge-waltigen Steinsturze». Furer wurde von einem Steine am Kops getroffen und niedergeschlagen. Er riß dann den Touristen nach. Gentinetta, der sich zu erhalten versuchte, wurde hoch im Bogen hinabgeschleudet; zuerst machten die Unglücklichen einen ziemlich Hohen Fall, dann rollten sie etwa zweihundert Meter über de» glatten sehr steilen ElShang hinunter und wurden schließliech in einer Gletscherspalte aufgeholten. Dieselbe war glücklicherweise mit Steinblöckeu und Schnee ziemlich ausgefüllt. Die weitere Karawane war kaum zweihundert Meter rückwärts und sah dem ganzen Borgange, vor Schreck gelähmt, zu, ohne Hilfe bringen zu können. Bald erhob sich Gentinetta. packte Furrc? und rüttelte ihn. als wollte er das entflohene Leben wieder zurückrufen. E» war vergeblich. Slogget wurde von dem Führer eben-falls gerüttelt und schlug nach einigen Minuten die Augen auf. er war der am wenigsten Ver» letzte, doch hatte er fast alle Zähne eingeschlagen; uun versuchte Gentinetta mit dem Touristen wieder das Eisfeld zu erklimmen, obwohl er selbst am Kopfe und besonders am rechten Fuße schwer verletzt war. doch gab ihm der Schrecken Kraft, und beide erreichten die Matterhorn-Hütte, von wo ans sie sich gegen den Schwarz!« begaben. Dort versagten die Kräfte den Dienst und sie wurden schließlich von den Rettung«-Mannschaften nach dem Hotel getragen. Die Bergung der Leiche wurde heute, SamStag vor» mittags ausgeführt. Die Verletzungen Gentinetta'S und Slogget's sind nicht lebensgefährlich. — In deu savoy'schen Alpen ist ein Sohn de« General» de France seit 15. v. M. verschwunden. Man vermuthet ein Unglück. — Über ein weiteres Unglück in den Bergen wird au» Bern telegraphiert: Ein 17-jähriger Jüngling, Sohn .de» Führers Wyß in Wylderswyl bei Jnterlaken, begleitete italienische Touristen auf den PeterSgrat (3200 Meter). Wyß fiel in eine 25 Meter tiefe Gletscherspalte. Die herbeigeeilten Führer konnten ihu nicht befreien. Wyß hat höchst wahrscheinlich den Tod gesunden. hochofiatisch«n Abtheilung auf dem Trocabero zähle» die kost-baren Thierfelle und Pelze, die bi» 26.000 Franc» da» Stück bezahlt werben, wiederum nach Tauseu-den. von Edelsteinen, dem Schatz« de» Chan» von Buchara und Anderem zu geschweige». In einer Abtheilung der enqlische» Siedelländer befindet sich ein riesiger Schaukasten, dessen Her-stellung 750.000 Franc» kostete. Zw«i ander« Schaukästen kosteten zusammen wohl ebensoviel. Natürlich ist der Inhalt dieser drei Schaukästen sicher nicht weniger wert. Im Japanischen Hause, ebenfalls ans dem Trocadero. befindet sich eine reiche Sammlung alter Kunstwerke nnd Kostbar-keilen, die ganz unschätzbar sind. Richt weit da-von haben chinesische Kaufleute mehrere Hundert-lausende seltene« Porzellan und andere China-waren ausgestellt. Wohin man sich wendet, überall find«» sich wertvolle Sachen. Jeder der Dämpfungen in der Sonderabtheilung zu Bin-cenne» kostet 60.000 bi» 160.000 Franc», selbst »och darüber. Die Kunstwerke in dem Grand Palai» und im Petit Palai« sind mehrere zehn Millionen wert, ganz abgesehen von der Fall-connet'sche» Uhr. von welcher ausposaunt wurde, ein Engländer hab« 1.250.000 Franc« dafür geboten. Sie ist, nach dem Preisstande d«» Kunst-markte». 100.000 bis 15000V Franc» wert. Hiernach ist e» keine Übertreibung, den Wert sämmtlicher ausgestellten Gegenstände auf 600 Millionen Francs anzusetzen. Damit haben wir die Milliarde überschritten, stehen aus 1050 Millionen und sind noch nicht zu Ende. Für die aus Theilscheine gegründeten Gesell-schasten zum Betrieb« von Th«atern und Schau» stelluugen wurden schon vor sech» Monaten 5? Millionen zusammengerechnet, ohne das» auf Vollständigkeit hätte Anspruch erhoben werden können. Dazu eine Menge von einzelne» oder durch Theilhaber gegründete Unternehmungen. Die elektrisch: und die Rollbahn, welche die Esplanad«, die Völkerstraße und da» Marsfeld miteinander «rbinden. arbeiten mit 4 Millionen, ebensoviel sind schon vor zwei Jahren für die Grand« Roue d« Pari«, da« groß« Schaukelrad, verauS-gabt worden. Hundert Millionen für die in und neben der Welt-AuSstellung angesiedelten Schau-stellungen und Theater jed«r Gattung sind dah«r ganz angrmesst». Es sind ihrer weit über hundkrt und mauche sind mit 1'/, bi» 2'/, Millionen gegründet. Und wenn die Summe zu hoch gegriffen sein sollte, wollen wir die Wirtshäuser und SchankstStten nur zn 50 Millionen ansetzen. E» sind ihrer 500 (genau 287 Wirtshäuser und 204 Schankstätten) in der Ausstellung selbst und noch einige Schock rund herum, die von früher her bestehenden nicht inbegriffe». Jede nur zu 10.000 Franc« gerechnet, würde die 50 Millionen ergeben. E« sind aber noch einige, die je 400.000 bi» 500.000 Franc» erforderten, andere freilich weniger. Aber zahlreich sind doch die» jenigen, die mehrere Zehntausknde einzurichten kosteten. Wird doch selbst eine einfache Schank-statte, ei» KioSt, gezeigt, der 35.000 Franc» Budknpacht und wohl auch 8000 bi» 10.000 Frc. für Bau und Einrichtung kostet, freilich an einer besonder« günstigen Stelle sich befindet. Wir stehen also jetzt aus 1200 Millionen. Sollten sich noch einige Lücken in dieser runden Summe finden, so können die kleinen Kaufbuden aller Art. zusammen wohl zweitausend, die 250 Zeitung«- und Drucksach«n-Ki»»ke. sowie die Rollstühle und andere kleine Unternehmungen sie stopsen. Für einzelne dieser Buden sind je einige, selbst bi« 5000 und 6000 Franc« angelegt worden, für andere natürlich viel weniger. Mehrere Abtheilungen, zum Beispiel die morak» kanische, bestehen eigentlich nur au« Kaufbud«n. Auch d«e TageSkoste» wolle» wir nur erwShuen, da sie, w«uigsten» theilweis«. von de» Aussteller» besinnen werden. Aber die Ausstellung selbst beschäftigt einige Tausend Schalter-, Schreiberei-und Aussichtsbeamte. Belkucht»ng. Wasser u. f. w. kosten bedeutende Summen. Die Verwaltung kann die Tageakosten mit d«n 12 bi« 15 Million«» Bodenpacht bestreiten. welche die Theater. Schau-strlluugen, Wirtshäuser ihr erleg«» mußten. Kurz die 1200 Millionen sind nach den zuverlässigsten Ausschlüssen und Wahrnehmungen vollauf gerechtfertigt. Humoristische Wochenschau. Weiß-blau-roth ist eine sehr hübsch« Farben-zusammenftellung, Bater Bteiw r der diese Tri» colore erfunden hat. ahnte „ nicht, das» sie gelegentlich de« Besuche« der Marburger in Pettau paradieren werde, ebensowenig wie wir so etwa« von unserem lieben Freunde T o n e r l erwartet hätten. Niemand wird aber glauben wollen, das» ich beim Anblicke ber Fahne eine sreubige unb erhebenbe Empfindung hatte unb doch war e« so! Meine Schwimmhose hat nämlich genau dieselbe Farbeuzusammenstellung und da fiel mir sofort die Badeanstalt ein, wa» bei der schrecklichen Hitze ein sehr angenehme» Gefühl hervorrief. Wenn ich nun auch von biesem Standpunkte au» bie Hanblung»weise unsere» Freunde» keineSweg« tabelu kaun, so scheint mir doch, das« die Fahne nicht am rechten Ort« «ntfaltet wurde: I» d«r VvlkSgarten-Restauration um 5 Uhr Nachmittag, al« bi« Liedertafel der Marburger .Deuychlanb über alle»' sang, da hätte unser Freund seine Fahne entfalten solle», wen» er einen .schlagen» den" Erfolg erzielen wollte. Darum aber nicht« für ungut, Herrn I____hat'« gefreut, wir haben gelacht und die Marburger Arbeiter sagten: ,Us Jegerl, a windischi Föhn!" So waren alle B«-thriliaten zusriebengestellt. Nun bin ich aber gezwungen. einige Worte über mein liebe« Ich ju spreche». Infolge eine« Attentate« einer fanatisterten Schmeißfliege war ich gezwungen, einige Tage den rechten Arm in der Binde zu trage». Sofort tratschten einige .Iunaci" in der Stadt herum. .Dr. B r u m e n hätte mich durchgeprügelt"; da« ist doch eine unerhörte Beleidigung für beide Theile! Wenn «S noch 9 Herren mit Taschenfeiteln gewesen wären, aber e i n Slovene ist bekanntlich immer ein höflicher »nd besch«id«ner Man». In markeldorf bei jarovtli auf der WM» Ruäiöka'schen Säg'e -WW ist stets zu den billigsten Preisen zum Verkaufe vorrttthig: Biennh. olz ». sw. n«»»boi». Sägespäne und Rinde tlr OJtiMart«ikoa»»*t. Da* ltrrnnhoiz winl auf Wunsch zerkleinert. W. BLANKE in PETTAU empfiehlt Cigarettcn-Rülsen in grösster Auswahl, zu billigsten Preisen. Neue, beliebte Sorte: „rnac KiikV". m«idstfck alt K«rftfl»trxNfl. wcoooocooooooom Plüh-Stauser-Kitt, da» Beste zum Kitte» zerbrochener Gegenstände, ä 30 und 50 Pfg., emfiehlt: Adolf A e l l i n s ch e g g, pettau. Rattentod (/dir A»»isch. velihsch) ist daS beste Mittel, um Ratten unb Mäuf« nell und sicher zu vertilgen. Unschädlich für enschen und Hausthiere. Zu habe» in Packeten 5 30 und 60 kr. bei Apotheker ha»» JUlitsr. Das Styria-Rad! Bon allen Rädern, die ich kenne. Gefällt mir nur ein Rad allein; Und wenn ich seinen ?tam«n nenne. Stimmt wohl jedweder Mann mit ein: Das beste Radel in der That. Da« ist unb bleibt ba« Styria-Rad! Wenn Sie sich nur ben Bau besehen, So zierlich, elegant unb fein, Da muß jebweber Mann gestehen, Die» scheint ein Wunb«rwerk zu sein. Da» beste Rabel in der That, Da» ist und bleibt da» Styria-Rad! Und kräftig ist e» ohne Maßen. An leichtem Lauf kommt kein'» ihm gleich; Beim Wettkampf, auf der Bahn, auf Straßen, War siegreich e» in jedem Reich. Da» beste Radel in der That. Da» ist und bleibt da» Styria-Rad! Und frage» Sie da»» nach dem Preise Ob e» nicht gar zu theuer wär'. Dann tönt e« ring»herum im Kreise: So billig war'S noch nie auf Ehr', DaS beste Radel in der That, Da» ist und bleibt ba« Styria-Rad! Niederlage: Brflder $UWitSd>, PctUR. 00000000 Stampiglien aus Kautschuk oder Metall 'iefert >» »«der Ausführung billigst die Buchdruckerei W. Blanke in Pettau. 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Sr 8 w (•=$- ZI r •y# ^ «Y* «y* ay# »y» «y« _ jxrssrar M| J WW» Danksagung. IZ J 1 & Anläßlich des am 29. Juli l. 3. -s| stattgehabten Massen Ausfluges der h- Südbahn - Werkstätten - Bediensteten IA |$- von Marburg nach pettau, beehrt -^jj sich das gefertigte Eomitv im Namen ^ der gesammten Theilnehmer der hochgeehrten Stadtvertrewng, sowie -j| der gesammten Bürgerschaft der ^ %L Stadt pettau für den zutheil ge- Ip k- wordenen herzlichen Empfang, so- -4 % Z £ wie die altbewährte Gastfreund- Z schaft auf diesem lvege den besten % I |_ ^ . ^ Wiedersehen hoffend, und herzlichsten Dank auszusprechen. n m K. £ S-t b. lk— r Es zeichnet, auf fröhliches ~1? l v1 hoffend, hochachtungsvoll -I i -fj Das Comite. f Marburg, am 3. August 1900. -4j J Als Lehrling wird ein gesitteter Knabe aus achtbarer Familie, der deutschen und slovenischen Sprache mächtig, aufgenommen in der Nürnberger- und Galanterie-Wai en-Handlung des W. Sirk's Nachflg. Pettau. 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Weitage zur ]0cttaucr %cttuttg Verlag Don (9. vlaate ii Petta» »'» K K » M » » » » » W Er muß. »rzSHIung von »Is» von Vucholtz. f t.lvttlc»»»» > a, LieSche» strahlte a»ch, aber ans einen» anderen Gnmde. Sie hatte nämlich ebenfalls einen Brief erhalte». Und dieser, der eine liebe, vertraute Handschrift zeigte, teilte ihr mit, daß sie demnächst den Besuch des Schreibers erhalten würde, da dessen erhoffte Anstellung erfolgt sei. Und da von dieser die Veröffentlichung des Verlöbnisses uud dann auch bald die Hochzeit abhing, so konnte man eS der jungen Braut nicht verdenken, daß das Schreiben des Geliebten sie so gliuklich mochte. Helene war in ihr Stäbchen gegangen, mit dort die an sie gerichtete Kiste anszuvacke». Sie war gewannt, zu erfahren, wa» sie enthielt; wußte sie doch keinen, der ihr gern eine Freude bereitet hätte. Als Helene sie öffnete, erschrak sie: aus feuchtem Moose blühten ihr die wundervollsten Orchideen entgegen. Aus dem Tische da-neben entdeckte sie jetzt erst ein geschlossenes llonverl ohne Auf« schritt. Sie wurde blaß, als sie das Zettelchen, das keine Unter-schrift trng, überflog. Es lautete ganz einfach: Gebrauchsanweisung. Man stecke beifolgende Pflanzen zur Rachmittagszeit an das reinste, edelste, beste Mädchenherz der Welt, trete dann vor den Spiegel, der ein reizendes Bild zeigen wird, versuche zu lächeln und sofort wird jeder Groll zu jemand, der schwer darunter leidet, ans besagtem Mädchenherzen verschwinden. Shmpathiemittel, aber Probat! Helene atmete schwer, als sie sorgfältig die Blumen ans dem Moose nahm, und eine» Augenblick war's, als wollte sie weinen. Aber nur einen Augenblick. Dann richtete sich die kräftige Gestalt höher empor. Schnell und ruhig, wie es ihr eigen, griff sie nach einer Base, füllte sie mit Wasser uud stellte dir Orchideen hinein. Herr Hollmai», saß. das Zeitungsblatt in der Hand, in seinem Zimmer, von zuvorkommende» Gemüter» beschönigend Arbeit«-zimmer genannt, eine Schmeichelei übrigens, gegen die des Haus-Herrn svnst so spröde Seele nicht ganz »nempsindlich war. Unendlich vorsichtig lugte er bei dem Geränsch des ersten auf die Rampe fahrenden Wagens zum Neuster hinaus. Erschreckt fuhr er zurück. Natürlich Dameu! Nur Damen! Ticke uud dünne in bunter Reihe und alle mit Blumen. Der mit Gewalt Gefeierte stöhnte herzbrechend, dann wandte er sich wieder seinem geliebten Preßorgau zu - ach, er war heute selber eius! — um iu einem langeu Artikel über künstliche Düngung Trost für feinen Kummer zu suchen. Und bei jedem neuen Wagen wiederholte sich der Vorgang, denn jedes neue Fuhrwerk brachte neue Dame». Oskar saß am jtaneetiich nnter einer Unzahl Frauen und Mädchen. Rechts mnßte er antworten, links das ihm von Fra» Hvll> mann besonders ans Herz gelegte scln'ichterne Fräulein Wieland unterhalten, drüben im Machen begleiten, kurz und gut ziem-lich allgegenwärtig sein. Er halte es wahrlich nicht leicht nnd doch itrahlte er und entfaltete die ganze Zuvorkommenheit feines liebenswürdigen Naturells. Er war heute iu einer goldene» Stimmung. Er fand die Dame» ansiiahmslos reizend, er fand sie sogar alle nett und für manche — hm! — Merkwürdigkeiten hatte er das milde Urteil .originell". Und woher kam das? Run. weil er im Grunde nichts anderes hörte als fein frohes Herzklopfen nnd nichts sah, als ei» Bild, das docli »nr vor seiner Seele stand: ein blondes, anmutiges Mädchen mit Orchideen an der Brust, mit schönen. tiefen Augen freundlich zn ihm ausblickend, Augen, die so deutlich sprachen von Vergebung und vielleicht auch —. Er wurde ungeduldig. Warum kam sie denn nicht? Die an-deren jungen Damen waren schon lange vor den ersten Gäste» in ihren hübschen Toilette» erschienen. Da war zuerst Rosa in einem Kostüm von meergrünem Atlas nnd Tüll — viel zu kostbar eigent-lich für die anspruchslose, kleine Gesellschaft, — von ebenso heraus-fordernder Schönheit wie die Theerosen an ihrem Gürtel; dann Edith in gelbem Satin, zn dem dir senrigen Oleanderbliite» wunder-hübsch Pakten; Toni in einen, weinen, mit Moosrosen geschmückten Kleide, mehr denn je „kleenes Mammut", uud Lieschen gar! Das Mädchen war ja heute eine ganz andere. Lag es an dem rosa Kleide, zu dem die Nelken so vorzüglich stimmten, dafi das zarte, brannnmlockte Köpfchen so besonders lieblich, die Augen leuchten-der als sonst erschienen? Was für ein Gewand sie wohl gewählt habe» mochte und —. Plötzlich sprang Oskar ans. Er stürzte aus die Thür zu. um sie der Eintretenden z» offnen, die ein Tablett mit Gläsern trug. Starr sah er auf die hübsche Gestalt, die ei» hellblaues Wollkleid anmtttig umschloß. Die Gläser klirrten leise. .Warum tragen Sie keine Blumen?" fragte er tonlos. Helene sah ernst vor sich nieder. .Ich mühte Ihnen für die Orchideen danken." sagte sie leise, .aber ich kann eö nicht. Ich kann sie auch nicht tragen, sie passen nicht zu meinem anspruchslosen Kleide. Ei» paar einfache Bln-men hätte ich wie meine Gefährtinnen als eine Anfmerksamkeit dankbar von Ihnen angenommen. Aber das telegraphisch bestellte, per Expreß beförderte Paket mit den kostbaren Orchideen, die eine nicht geringe Summe repräsentieren, sind keine harmlose Ansmerk samkeit, sie sind ein wertvolles Geschenk. Solche Geschenke nehme ich nicht an. Ich habe die Blumen in Ihr Zimmer stellen lassen." Er sah sie durchdriuglich an. Seine Angen blitzten vor Zorn. .Das ist eine Beleidigung!" rief er. .O, Frättlei» Heinzins, Sie sind doch fönst fv ehrlich, warn», sagen Sie mir nicht offen, daß Ihre Weigerung nicht in der Kostbarkeit der Blumen, sonder» in der Antipathie gegen den Geber ihre» Grund hat?" Einen Augenblick zuckte es schmerzlich um ihren Mund. .Wcuu Sie mich kennen, weshalb quälen Sie mich mit solche» Auseinandersetzungen?" eutgeguete sie leise. .Jemandem llufreimd. liches sage», ist nicht angenehm." Sie hatten, durch eine» Blumentisch gedeckt, abseits von den ande-reu gestanden: jetzt trat Helene vor, um dir Gäste zu begrüßen. Oskar ballte die Faust, dauu lachte er bitter auf. Uufrcuud-lichkeiten sagen, ist ihr unangenehm! Und was ist ihr ganzes Be-nehmen gegen mich anders als eine Kette von Beleidigungen? Plötzlirl: kam eine wilde Lustigkeit über ihn. Was ging ihn schließlich dicke Helene Heinzins au; gab es nicht Dame» genug, die sich seine Aufmerksamkeiten gern,' sehr gern gefallet! ließe»? Und er ging schnurstracks zu Frau Rendanl Wieland, einer alte» Dame, die von den, Glauben durchdrungen war, daß sie allen Menschen ebenso wichtig wäre, wie sich selber und die ihu von diesem Gesichtspunkte ans in die erschütterndsten ivirtschamichen Vorfälle einweihte; er neckte sich mit Edith und Tom. sagte Rosa Schmeicheleien, unterhielt sich aufs eifrigste mit Lieschen nnd be-zauberte sämtliche alte Damen. Er qnälte sich mit Fräulein Wie-land ab, anf die leider von der Redegewandtheit der Frau Mutter nichts gekommen war, denn sie befolgte buchstäblich das Wort der Schrift: Eure Rede sei ja. ja, »ein, »ein, was darüber ist, das ist vom Uebel. Er arrangierte Gesellschastsspiele im Freie», löste Pfänder aus, brachte den alten Dame» Tücher und de» jnngen Eririjchnngen i:iiD Uciiali firii schlieiilich in das Zimuier taun in-riu Hvllinan». um mit diesem riitc üöotulc znrechtznbraue« und z« fufteu, die sv wnndervoll gelang, das> sich drr alte Herr bald durch die gemein-ichastlichen Beniühnngen von Lskar >i»d der Bowle sich gcwappnet rrklärte, der Danienschar entgegenzutreten. Mehoben durch die doppelte Würde als Geburtstagskind und Märtvrer ,v»rde er von Lskar i» dr» Kreis der Taute» geführt. Diese Selbstüberwindung wurde »der belvliut iu Gestalt von Hilfs-truppen, die jetzt Familie Erler stellte. Da war zuerst der Pater, ein nubedruieuder Mensch, an dein nnr seine Eigenschaft als Herr lobend hervorzuheben war, dann der jugendliche Sohn, der sich unter den vielen Dame« furchtbar genierte uud siri, krampfhaft be-iniihte. unbefangen zu erscheine», nnd „die ante Partie". Sie slilirte den vielversprechenden Name» August Einil Grimsel, war ihres Zeichen« Apotheker nnd ansierdent Pessimist, hatte lange, borstige Haare und kurze Beine »nd einen leidenschaftliche» Charakter. Herr Emil Grimsel fiihrte stch gleich mit einein «nallesfekt ein: er vermißte nämlich zn seinem Entsetzen ein Zwauzigiuarkstürf. Natürlich allgemeines Suche» ans der Treppe, da Herr Grimsel «chwnr, es eben dort fallen gehört zu haben. Vergebene Liebes-müh ! Vielleicht im Salon! Dieselbe Sncherei wieder, alle Damen lagen ans der Erde, um dem ansgereg-teit Herrn sein Eigentum wieder zn schaffen. Herr Grimsel schwur abermals, das Goldstück dort eben gehabt zn haben. Er kehrte die Teppiche ab. guckte i» jede Taste, suchte auf allen Milchen* telleni: als er aber auf de» st»»-reiche» Einfall kam. zwischen den Tasten des ttla-viers nachzusehen. legte nch Helene in» Mittel. „vielleicht ha< ben Sie es gar noch im Porte-uiotntaie," sagte sie lächelnd,.sehen Sie doch da 'mal nach." »nd trotz-dem Herr Grim-sel mit den heilig-sten Eide» ver-sicherte, das; er schon gründlich nachgesehen habe, sand sich das Geld nnbegreislitlfenveise doch dort vor. Damit hatte Helene »tut Herrn Grimsel» leidenichastliches Herz im Sturme erobert. Er hiipste um sie her, sv stiuk e» sein kurzes Funwerk gestattete nnd sagte ihr »»geschickte Artigkeiten. Und Helene lächelte, wahrhastig. Helene lächelte zn dem, was der sape Mensch an ihrer Seite für Liebenswürdigkeiten verbrach und ant wartete freundlich. Ueber Lskar kam eine stille Mit. Er hatte die Zähne zn. sammengcbiffc», als Helene ihn so schnöde abfertigte, aber er hatte ihrem Benehmen eine gewisse Berechtigung zuerkannt. Aber das, sie ihm diese» Werfe» vorzog, das, sie mit dem albernen Menschen da lachte nnd plauderte, während sie ssir ihn — das war zn viel der Kränkung. Wenn er sich doch rächen könnte.' Wenn er ihr doch anch so recht weh hätte thun könne»! > U lavier. „Pielleicht kann ich anshelse»," sagte sie snnndUch „.^ch bi» zwar nicht musikalisch »nd habe lange die Tasten nicht berührt, also, bitte, übt Nachsicht." Und ste setzte sich und spielte auswendig: ei» Walzer war's, ein einfaches Ding, aber sie brachte ihn int richtigen Takte und exakt zu Gehör, und die heitere Melodie machte bitzschuell die Ge sichter und die Füste gelenkig. Nur Lskars Augen blickten stuster. Er hatte nicht mit Helene tanzen wollen, gewis; nicht, aber ihm war's, als ob sie ihm bit-tcrt« Leid zngesiigt hatte, als sie ihm die Möglichkeit nahm, es zu können. Aber dann zwang er ein Lächeln ans seine Livpen und forderte Lieschen auf. mit sich säst wild im Mreise z» drehe». Er ta«zte mit Rosa und mit Edith, mit Tom und Fräulein Wirland, uud wen» er herum war, sing er wieder von vorn au, immer wieder denselben Walzer. Es wurde anstrengend. nicht zum wenigsten die Tonre» mit Fräulein Wieland. Das brave Mädchen! Ihr Geist war willig, aber ihr Fleisch war schwach, insbesondere die unteren Extremitäten, sehr schwach oder sehr ungeschickt, denn sie probierte die waghalsigsten Sprünge, für die der kundigste Tattzkünstler keine Auslegung gefunden hatte, Flugversuche, zu denen sie sich i» wahrhast rasstiiierter Weise stets Lskars Fsche zum landen auserfah, und richtete überhaupt eine heillose «otifttstvii an. Ganz erschöpft musste er von Zeit zu Zeit innehalten, und dann kam Herr Hollmaiin. jeyt ganz ausgesöhnt mit seiner Feier, ans ihn zu: „Na, un» trinke» Sie aber 'mal — »ach die Anstrengung!" -» f- 1 I- Hub fr trank ifim fonwährenb ju und Lskar that ilM Be- l .Aic.leichc citi Heiner «chluMuall L; .i.i.,:iQe," schlug der ge» ichtid, bis feilt erregies Blut noch Ijeißer unb erregter würbe. fällige Apotheker vor. ,Ia gewiß, verehrter Herr, tanzen ist im- Reben üeleiie oiu Klavier stand .Herr Emil Grimsel. Wenn iner schädlich. Darf ich Ihnen ein Brausepulver anbieten? Ich sie eine Pause mach'e, brachte er ihr Kuchen imb Wein, schob ihren trage es immer bei mir." Etuhl zn recht uud nickte die Leuchter so, daß sie besser sehen Oskar dankte, kr wäre ganz wohl, aber er sah .Herrn Emil konnte: o, er war ein felir gefälliger Mensch. Immer, wenn Cs mit einem so sonderbare» Blick an. al» fühle er in der Tlim etwa kar beim Borübcrtanzen ein paa» Worte der hohen, aniekenven von einem Zklilaganfall in »einer Rechten, allerdings in einem an stimme erhäschte, lohte in ihm der Zorn höher ans. deren Zinne, als der biedere Pharinarent es meinte. „2ie sollten mit Tanze» aufhören, .v>err von Helm," sagte Hub wieber tanzte er nnb trank und tanzte. Zuletzt konnte« Ebith, wirklich besorgt, „bieies übermäßige Erhitzen kann Linien bie Dame» nicht loeirer. tie Gesellschaft suchte bas Freie a»>, nicht bekominen. Wie erregt sie aussehen!" , um frifche L»ft zn schöpfen. <.^°i,lci»na 124 ^ Marienbad. Die Burflabt BJarlmbqb — ein Wettfurort, zweitgrößter Bab«ori ber öst«rr«ichisch>u»garlschen Monarchie — liegt Im westlichen «beut-sch«»> Teile bet Königreiche» Böhmen, nahe ber sächsischen unb bahilichen Grenz«, in einer bustige», von fichtenb»wachse»«n Bergen überragt«» Walb-lchlucht, 628 Meter über ber Meer«»släch«, 182 kilom«!«« von Prag unb .15 Kilometer von Sger unb karl»bad entfernt. Nur g«gen Süden offen, .sonst nach allen Seiten von dunk«lgrün«n Waidbergen umschlossen, bietet ber von anmutigen Spazi«rw»g«n durchzogene unb mit vrilchtigen Parkanlagen ver-fthen« Kurort ei» so liebliche» Bild, bajj selbst ein d«rdüst«rte» Gemüt davon »inen erileiternben Eindruck empfingt. Di«f« b«rühmi« Kurstadt wirb vor-nehmlich von Frauen besucht, die In ben Moor- ober Stahlbäbrrn Heilung von idren Leiben erhoffen. Marienbad. bat nngesähr 2SO Hänser zähl«, be-sitzt eine »«»erbaut« Kolonnade, elektrische Ktabtbelruchtnng, prächtige Ho-t«l», ein Theater unb alle moderne» verk«hr»austalte». Die Saisondaner, während welcher sich ungefähr 16,000 Kurgäste »nb ca. >2,000 Passanten ein-finden. ist vom 1. Mal bi« 30. September. St. Kuabenhandarbei». Die Bestrebungen ber knab«nhanbarb«It lassen sich in ber (beschichte ber Päbagogit weit zurück verfolgen, und vnsere größten Pädagogen haben ihr allzeit ba» Wort geredet. r. Jrsse» Direktor am Kunstgewerbemuseum ist Der verein hat mit Unterstützung bei Staate» unb ber Ztabt Berlin skinf Werkstätten eingerichtet. Wir ftihren unsern Leser« bie Schiiierwerkstatt in ber Brunnenstraße 35 im Bilde vor »nb bitten, un» im Meiste dahin folgen zu wollen. Durch eine» vorrau»,, in dem einige Mo-belle ber Lehrgänge stehen, gelangen wir in drei große, freundliche Räume, in denen »in gar geschäftige» Treiben herrlcht. Der Unkerrlcht sesselt die Knaben ungemein, mit w«lcher Lust wird b»r Hammer geichwungen unb ber Hobel gesuhrt, sie haben kein« Zeit, an etwa» anbere» zu denken, unb deshalb ist auch die Ti»cipli» in ber Werkstatt eine vorzügliche. Jeder Knabe wirb nach seine» Kräft«» beschäftigt. Da sehen wir die kleinen 8—»jährigen Pavier zu alle,Hand Formen falten, Flechtstreisen zu schönen Müllern aneinander reihen und kleine Körbchen oder zierliche Sachen für den Wcihnacht»ba«ni au» Vadier herstellen. Metermaß, Schere unb Messer sind ihre Werkzeuge. Die zehnjährigen hantieren mit großem Vergnügen mit Hammer unb Messer, in-dem sie au» Natur- oder Spaltholz kleine Gegenstände zusammennageln. Da» Hämn>e>» mach« Ihnen, nachbem bie Holzstäbchen genau nach bem Maße ge-schnitten lind, besonder» große Hreube Auch mit ber Laubläge wissen sie um-zugehen u»b nach ber selbstgefertigten Zeichnung kleine Brettchen au»zufchnei-ben, bie bann zu allerlei Gegenständeu zusammengenagelt werdkn. Mit bem elften Jahre kommen bie Papvarbeilen an bi» Reibe «oiizbücher, Körbchen, Kästchen, geometrische Körper »nb viele anbere Aebrauchsgegenstände werden uu» Papp« hergestellt unb mit buntem Papier überzogen. D«r Knabe lernt mit der Schere, Lineal, Messer. Kleister und Leim umzugehen Bei der Au»-Wahl ber Papiere unb ber Form be» Begenstanbe» muß der Zweck be» letz-tere» wotil bedacht werden, bie Konstruktion fördert be» Geometrie-Unterricht, bi» Zusammeustellung ber Farben bildet den Schönheit»«!»,,, unb einig« Arbeite» befestigen bie physikalischen K»»nt»isse. vom zwölfte» Jahre an treiben bie Schüler Kerbschniyerei. Da gilt «», »ine genaue Zeichnung ber Muster mit Lineal »nb Zirkel zu entwerfen unb bieselbe bann sauber und schön mit dem Gai»s»s> und dem Schnltzniesser «„»zuschneiden. Nicht genug könne» bie kleinen »iiiistlrr schaffe»; all» verwandle uub Freund« möchten ji« mit ihren Arbeiten beschenken, von Grund aus muß der Gegenstand von ber Hanb de» Knabe» selbst hergestellt werden: er »rhält nur »in behobelte» Brettchen. aus dem er die Zeichnung entwirst, die Umriss» mit ber Laubsäge a»»sägt unb bi» Kanten mit ber Feile ebnet. Anfänglich weiben bi» Muster nur übertragen. Toch bald komme» bi» Schüler bahin, s»lbst solche zusammenzustellen unb >!»t>.r Beachtung ber Kunktge'etze zu entwersen. De» Schluß machen bie Arbeite» an der Hobelba»?, da der Knabe z» dielen eine gewisse Krast haben »>»>«. Da» Umgehe» mit Hobel und Säge ist eine gute Uebung ber Mn»kel», «nb os> rinnt der Schweiß von der Slirn. Die Knabe» fertige» mit wenigen Aufnahmen l>iebra»ch»gegensiä»d». die aber nicht bem Urinerb diene», wie ja auch ber linierricht nicht Mir ein bestimmte» Hanbwerk vorbereitet. Alte bloß mechtUliichen Arbeiten sind a»»gcichiosseu. Der Zweck de» Handfertigkeit»-nnieiRchts ist. durch die vruktische Arbeit bi» harmonische Au»bildnng be» tUute» zu fördern und »» tüchtig für da» Leben zu mache». Ans d»r Zckundärbah». R»is»nb»r: »Donnerwrtter, b»r Zug fährt ja h»n>» ordentlich schnell, Schaffner!" — Schaffner: »Ja »oissen 3', wir haben nämlich »inrn Silbries im Poltsack!' Thikefprarr. .Sie müssen boch gestehen,' sagt» »in Reisender zu Ha-milto». »baß Ihr Shakespeare, wenn er sich bi» in bie Wolken hebt, oft wieber sehr lies sinkt.' — .Möglich,' »rwiberte Hamilton. .aber Sie müssen auch gestehen, baß der Ort, wo dieser Ries» fällt, noch ein Berg för Zwerge ist." Ein praktischer Arzt. Dr. W.: .Warum fragst Du Dein» Patienten stet» so au»f«hrlich danach au», wa« sie gewöhnlich »ssen, wenn sie sich ganz wohl fühlen? Ist Dir ba» irgendwie von Nutzen für bie Diagnose?' — Dr. B: .Nicht im g»ri»gsten, aber Ich kann daran» ziemlich genau ihre vermögen»-Verhältnisse erkennen, nach denen ich dann mein« Honorarsorbernngen richte.' Tiefsinnig. Dame ! I l !. Person au» einer Irußööif von Sbakelpear«. «117. Cttn weiblicher SJcrne. 7 5*1 ». Sine Etabt in Liirembur« ■ 7 1). Slabt im franMschen Deparle-meni Äi»ne. Tie Ansnn^»buchslave» von oben nach unten geUje» ergeben wieber I Paul »tiein. Anagrami». Tu stehst e» osimat» an lebenb'gen Hecken, t. Johanne» !>e»pe. Ausiviung iotgt Problem Nr. »I». >»n f). groymann. Schwarz. D K t' U «»iß. Malt in I Ziigen. i» nächster Rummer. Auflisnnq: Zn-ei fi»mnl — bört e» Menichentinder — »i»iici it>l»m-n bliilKN Itir den weilen ilinber. Sie beißen .^ofsnung und iUrnuß. Wer vieler Blumen eine brach, begehre ?ie andere Zch.neller nicht. i»entrß«, wer »Ich! glauben tan». Tie Lebre An ewig, wie bie Weit, «er glauben tann. enl» ehre. Die Weligeliliicht» ist bi>» «ellgerichl. («chiiier.) Auflösungen aus voriger Ritmmtr: De« Ariitiinogrivb»! Ilimia. ,%(t>at. sänne», Hecht, Mitten, Temnrti, Kicbe, Invnina, Xitie«. — Zachftein. — ?e» nm»: Cpol. Poln. ■ s - m »WM» >« . Alle Aeitle vOrbebWllen. »»•# » » . w.. iv»rantwortliche Redaktion von Ernst Pfeiffee. gebeuckl unb t>«rau«g»>idin oon «reiner & Bleiffer in Stuttgart.