Jahresbericht der in Laibach für das Schuljahr 1873. Bi’röO'cnlfiifil ilurifi die Jlircclimi. Laibach 1873. Druck von 1 n. v. Kloinmavr & Fml. Baml>pr.ir. s .... . H >: 'j' a** ‘>» *ik ."' .:'. ''» : ■•■.i 't ■'. ■ .’ l v-. V . ' • "< .^yV^ ;v‘v-v v .■" ’ -ijff i ' h ; ■ i ' \ : v 'ifR: :'r‘u ';.y :: ■ K}. , ■ •■> " ' . • v-.;:1 W '.- ctm0:3; m. ' .'' ' . '■ :;-J’ St''?.&■? ■ V ■•■ ;..i Jahresbericht der Staats-Ober-Realschule in Laibach für das Schuljahr 1873. Veröffentlicht durch die Direction. Laibach 1873. Buclulrnckoroi von Ign. von Kleinmayr & Pod. Hamborg. Verlag der Staats-Oborroalschulo, Directe Deduction der Begriffe der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen aus dein Grössen- und Zahlen begriffe. Von Prof. Jos. Finger. (Fortsetzung der in dem Jahresberichte der Oberrealschule in Laibach für das "Schuljahr 1871 unter demselben Titel veröffentlichten Abhandlung.)* I». Fundamcntallelirsiitze der Algebra und Arithmetik. § 40. Alle jene Lehrsätze, die sicli unmittelbar, d. h. ohne Zuhilfenahme neuer Begriffe aus den bisher erörterten Grundbegriffen der Grösse, Zahl und deren Arten, sowio aus den Begriffen der algebraischen und arithmetischen Grundoperationen folgern lassen, sollen als „Fundamental-Lehrsätze“ bezeichnet sein. Dieselben drücken im allgemeinen den Zusammenhang der Grundrechnungsoperationen aus, da sie meist lehren, wie sich gloiche Grössen oder Zahlen aus gewissen gegebenen, im allgemeinen beliebigen Grössen oder Zahlen auf verschiedenen Wegen, indem man nem-licli die letzteren verschiedenen Grundoperationen oder denselben in verschiedener Ordnung unterzieht, ergeben. * In der gleichlautenden Programmabhandlung vom Jahre 1871, in welcher ich von den fast allgemein herrschenden abweichend« Begriffe der Grundrechnungsoperationen aufstellte, Begriffe, die, wie ich zeigte, sich auf naturgemässem Wege direct aus dem Grössen- und Zahlenbegriffe ableiten lassen, — bemerkte ich zum Schlüsse (S. 28): „Aus den bisher erörterten Begriffen der Grundrechnungsoperationen lassen sich alle die bekannten Fundamentallehrsätze der Grössenlehre, die den wechselseitigen Zusammenhang der Grundoperationen behandeln und auf die sich das ganze Lehrgebäude der Mathematik stützt, mit Leichtigkeit, ohne jedoch, wie es in unseren Lehrbüchern leider oft geschieht, der logischen Strenge Eintrag zu thun, für alle Arten von Grössen und sowol für rationale als irrationale Zahlen nach weisen.“ Da ich nun von mehreren Seiten aufgefordert wurde, diesen Nachweis zu liefern, so komme ich dieser Aufforderung in der vorliegenden Abhandlung nach. Doch sollen hier selbst von den Fuudamental-Lehrsätzen nur jene primitiven behandelt werden, die den anderen zur Grundlage dienen, da die weiteren meist einfachen Deductionen der letzteren aus den ersteren aus irgend einem der besseren Lehrbücher der Algebra entnommen werden können. Da viele der Fundamentallehrsätze sowol für Grössen als für Zahlen giltig sind, so seien künftighin der Kürze des Ausdruckes wegen Grössen sowol als Zahlen in der allgemeinen Bezeichnung „W e r t h“ suhsumrairt und ein beliebiger „Werth“ durch eines der Schriftzeichen w, w‘, w‘‘, wl, w., wa ausgedrückt, wofern nicht ausdrücklich im Texte hervorgehoben ist, dass eines oder mehrere der letzteren Zeichen blos Grössen oder blos Zahlen bezeichnen. Auch soll, wenn bei der Behandlung eines Lehrsatzes im allgemeinen von Werthen die Rede ist, stets angenommen sein, dass alle diese Werthe gleichartige Werthe, also durchwegs entweder gleichartige Grössen oder durchwegs Zahlen seien; ebenso ist, wo immer innerhalb der Grenzen eines Para-graphs von Masszahlen der einzelnen Grössen überhaupt die Rede ist, vorauszusetzen, dass der Messung der Grössen durchwegs dieselbe Einheit zu Grunde gelegt sei. Als Zeichen beliebiger, unter einander gleichartiger Grössen sollen stets blos «, als Zeichen beliebiger Zahlen blos p, p‘, p“,puP*) Ps zur Anwendung kommen; irgend eine rationale Zahl soll stets durch r, eine irrationale durch i, ganze Zahlen durch m und n ausgedrückt sein. An merk. Bedient man sich zur Bezeichnung der Resultate der Rechnungsoperationen der in den früheren Paragraphen erörterten Zeichen, nemlich der durch die Operationszeichen auf früher besagte Art verbundenen Elemente, und sind mit diesen Rechnungsresultaten abermals Rechnungsoperationen vorzunehmen, so wendet man überall, wo Missverständnisse leicht entstehen könnten, um denselben vorzubeugen — oft auch blos der grösseren Deutlichkeit halber —, Klammern an, innerhalb welcher man die Zeichen für die oben erwähnten Operationsresultate setzt. § 41. Lehrsatz. Eine jodo der Beziehungen p = p', p p' , p <\p' hat die analoge Beziehung zwischen jenen beiden Grössen zur Folge, deren Masszahlen — bezogen auf eine beliobige Einheit a — die ersteren Zahlen sind. Beweis. Da zwischen den Zahlen p und p' (nach § 7, Absatz 3) nothwendiger Weise eine, aber auch nur Eine der drei Beziehungen p — p', p t> p', p < p' stattfinden muss und ein Gleiches auch nach §4 von den gleichartigen Grössen a.p und a.p' gilt, deren Masszahlen — bezogen auf die Einheit a — zufolge des in § 15 erörterton Begriffes des Grössenproductes die Zahlen p und p sind, so lässt sich durch einen einfachen indirecten Schluss auf Grundlage der in § 7 ausgesprochenen Begriffsbestimmungen der Zahlengleichheit und -Ungleichheit, von welcher der in Bede stehende Lehrsatz die Umkehrung ist, sofort folgern, dass eine der Relationen p p', p >■ p', p p die analoge der Beziehungen a.p-- a.p', a.pp> a.p\ a.p a.p' mit Nothwendigkeit nach sich ziehe. § 42. Lehrsatz. Sind die Zahlen p und p' commensurabel resp. incommensurabel, so ist p p’. r resp. p — p'. i und umgekehrt. Beweis. Eine einfache indirecte Schlussfolgerung aus den in § 7 aufgestellten contradictorischen Begriffen der Commensura-bilität und Incommensurabilität der Zahlen lehrt, dass, wenn die Zahlen p und p' commensurabel resp. incommensurabel sind, auch die Grössen a.p und a.p', deren Masszahlen — bezogen auf dio beliebig zu wählende Grösseneinheit a — die ersteren Zahlen sind, im ersten Falle commensurabel, im zweiten incommensurabel seien. Demnach muss a.p — durch a. p' als Einheit ausgemessen — zufolge der Entwickelungen des § G im ersteren Palle eine rationale Zahl r, im zweiten eine irrationale Zahl i zur Masszahl haben, somit nach § 15 a.p = (a.p').r resp. a.p — (a.p').i sein. Da nun gleiche Grössen — dieselbe Einheit a vorausgesetzt — auch gleiche Masszahlen haben, so ergibt sich mit Beachtung des Begriffes des Zahlenproductes aus § 28 aus den beiden letzten Gleichungen der Schluss, dass p — p'.r resp. p = p'. i sei. Dass umgekehrt, wenn p = p'.r resp. p = p’. i ist, p und p' im ersteren Falle commensurabel, im zweiten incommensurabel seien, lässt sich, da Rationalität und Irrationalität von Zahlen nach § ü und 7 gleichfalls contradictorische Begriffe sind, aus dem eben bewiesenen Lehrsätze ebenfalls durch einen indirecten Schluss mit Leichtigkeit folgern. § 43. Lehrsatz. Besteht eine der drei überhaupt möglichen Beziehungen der Gleichheit oder Ungleichheit zwischen den Resultaten von algebraischen Rechnungsoperationen, die mit beliebigen Grössen a, a" . . . ausgeführt werden, so besteht dieselbe Beziehung zwischen den Resultaten der völlig analogen arithmetischen mit den beliebigen Zahlen p', p"... vorgenommenen Operationen. Beweis. Da die Grössen a, a" . . . beliebig sind, so können sie jedenfalls, was auch immer für eine gleichartige Grösse a bedeutet, die Werthe der Grössenproducte a.p', a.p” . . deren Masszahlen (bezüglich a als Einheit) die beliebigen Zahlen p', p"... sind, annehmen. Es besteht demnach zufolge der obigen Annahme die besagte Beziehung der Gleichheit oder Ungleichheit zwischen den Resultaten der mit a.p', a.p" . . . ausgeführten algebraischen Operationen. Da dann aber zufolge § 7 zwischen den Masszahlen dieser resultirenden Grössen — dieselbe Masseinlieit a vorausgesetzt — dieselbe Beziehung der Gleichheit resp. Ungleichheit besteht und diese Masszahlen nach § 21 dio Resultate der den obgesagten algebr. Operationen völlig analogen arithmetischen Operationen sind, wofern man überall dio Grössen a.p', a.p" . . . durch ihre Masszahlen p', p" . . . substituirt, so ist die Richtigkeit des Lehrsatzes evident. § 44. Lehrsatz. Werden gleiche Werthe denselben Rechnungsoperationen unterworfen, so sind die erhaltenen Operationsresultate einander gleich. Beweis. Da zufolge der in § 1 gegebenen Erklärung des Begriffes der Gleichheit gleiche Grössen in jener allein in Rechnung gebrachten Beziehung A., in welcher überhaupt Grössen derselben Art mit einander verglichen worden, durch einander stets ersetzbar sind, da ferner gleiche Zahlen, weil sio zufolge ihres in § 7 erörterten Begriffes die Beziehungen gleicher, somit ersetzbarer Grössen zu derselben Einheit ausdrücken, auch durch einander ersetzbar sind, somit stets Gleichheit und Ersetzbarkeit denselben Begriff ausdrücken, so folgt daraus unmittelbar die Richtigkeit des Lehrsatzes. Ist daher z. B. w' — tv", wx w., und p'—p", so ist tv' -f- w1 — tv" + w2, tv' — wx — w" — w.,, w'. p' — tv", p", tv': p' = tv": p", tv': p' — tv": p" u. s. w. § 45. Lehrsatz. Dio Summe ist stets grösser als ein belie- biger Summand derselben. Beweis. Für dio Grössensumme ist der Lehrsatz eine unmittelbare Folgerung aus den im § 10 und § 1 enthaltenen Begriffsbestimmungen und für die Zahlensumme folgt derselbe aus § 43. § 4(3. Lehrsatz. Ist ein Worth grösser als ein anderer, so lässt sich der erstere durch die Summe aus dem letzteren und irgend einem mit beiden gleichartigen Werthe ausdrücken. Beweis, a) Für Grössen lässt sich der Lehrsatz wie früher direct aus § 1 und § 10 deduciren. b) Für Zahlen: ist etwa p> p\ so ist nach § 41, was auch immer für eine Grösse a bedeutet, a.p > a.p', daher lässt sich (nach a) die Grösse a.p als Summe von a.p' und einem zweiten Theile darstellen, dessen Masszahl — bezogen auf a als Einheit — mit p" bezeichnet sei; somit ist nach § 23 p — p'-\-p". § 47. Lehrsatz. Summanden in beliebiger Ordnung addirt, geben dieselbo Summe. Beweis. Der Lehrsatz ist für dio Grössensmnme eine directe Folgerung aus dem in § 1 unter 2 angeführten Merkmale des Grössenbegriffs und lür die Zahlensumme aus i? 43. Anmerkung. Da sich dio Verbindung von mehr als 2 Theilen zu einem Ganzen derart vornehmen lässt, dass man immer nach Hinzufügung irgend eines Theiles mit dem so erhaltenen Ganzen den neuen Tlieil verbindet, so ist f« 1 . . .a' [-a". . . | a‘) | a“ und zufolge § 43 ist j) -J- p' -f- p“ —- (p -f-. .. | p1) -{- ]>"■ § 48. Lehrsatz. * w -j- (tv' -j- w" -(-...) = w -(- vo' + w"... Beweis, tv -f- (w' + w" 4- • ■ ■) = (w' + w" -\-w (§ 41)=w'-{-tv"-f-. . . + «>(Anm. zu§47) = m> + w' + «>" +• ■ • (8 47). § 41). Lehrsatz. Ist tv t> tv', so ist auch w tv w' -f- w" und umgekehrt. Beweis. Es ist w~ w' + wj (§ 46), somit ist w -f- w" w'-\~ Wi + tv" (§ 44) tv' -f- tv"+ u\ (§47) ^ (w' -f- tv") -j- u\ (Anm. zu §47) und daher ist zufolge §45 tv-f-w">. tv' + tv". Die Umkehrung ist durch einen indirecten Schluss auf Grundlage dos eben Bewiesenen derart leicht nachzuwoisen, dass dor Nachweis hier füglich übergangen werden kann. * Der Kürze halber sollen die Lehrsätze von nun an meist nur kurz mit Beachtung der in § 40 erörterten Bedeutung der Zeichen angedeutet und bei einer einfachen Folgerung aus einem früheren Lehrsätze dom gefolgerten Schlusssätze blos die innerhalb einer Klammer stehende Nummer jenes Paragraph es, in welchem dor frühere Lehrsatz ausgesprochen ist, bei-gofUgt werden. * § 50. Lehrsatz. Ist wt*w' und w' > w", so ist w > w". Beweis. Es ist w = 10' -f- iv, (§ 46) und w' = w" + wt (§ 46), somit w = (w”+wi)-\-w1 (§ 44) = w"+wi-\-w1 (Anm. zu § 47) und daher nach § 45 io>w". § 51. Lehrsatz. Ist w1>w' und u\2 > w", so ist wx +1/02 > w'-+-tv". Beweis. tv1 -f- w2 > w' -)- w2 (§ 49) und w' + iv<, > ■«/ -f- «/ (§ 49), somit nach § 50 w1 -f-w210' § 52. Lehrsatz, tv (p -f- //+ p"-\-...)=w.p+w.p'-\- w.p"-\-... Beweis, a) Ist w oine Grösse, so stellt das algebr. Product tv. (p + p'-f-p" + . . •) nach § 15 jene Grösse vor, die durch w ausgemessen zur Masszahl p -j- p' + p" -f- . . . hat, die somit zufolge des Begriffes einer Zahlensumme (s. § 22) aus Theilen bestellt, doren Masszahlen — bezogen auf dieselbe Einheit iv — einzeln die Zahlen p, p, p", . . . sind, welche Thoile somit nach § 15 durch die Producte w.p, w.p', w.p",. . . ausgedrückt sind. Es ist somit laut § 10 w.(p + p'+p" + - • •) = w.p+w.p'. . b) Für einen Zalilenmultiplicand folgt der Lehrsatz aus § 43. § 53. Lehrsatz, w.l = w. Beweis. Dieser Lehrsatz ergibt sich für w als Grösse unmittelbar aus dem in § 6 sub a erörterten Begriile der Zahl 1, dann für iv als Zahl aus § 43. §54. Lehrsatz, w.n = w-\-w-h tv +. . .■+• iv, wofern die Anzahl der Summanden n ist. Beweis für w als Grösse auf Grund des Begriffes einer ganzen Zahl (§ 6 sub b) und des Summenbegriffes, für tv als Zahl auf Grund des § 43. § 55. Lehrsatz, (w .~).n = tv — (w. n) . -i. Beweis. Ist w eine Grösse, so vertritt offenbar w. ~ die in § 6 sub c mit a bezeichnete Grosso, deren Masszahl — ist, dann besteht aber zufolge des daselbst Gesagten die Einheit (hier w) aus n der Grösse a (hier w. ’, ) gloichen Theilen und es ist daher w = w . ‘ -f w .{ + ... + tc.{ = (w.}). n (§ 54). Anderseits besteht die Grösse w.n (nach §6 sub b) aus n der Grösse w gleichen Theilen und es ist daher (nach § 6 sub c) w ein aliquoter und zwar der wte Theil von w.n, daher w = (w.n).—. Ist w eine Zahl, so folgt der Lehrsatz aus § 43. Anmerk. I)a somit der beliebige Wcrtli w das Product aus dem Multiplicanden w . — und dem Multiplicator 11 ist, so ist nach § 17 resp. ^ 3<5 w . — *=■ w: n. § 56. Lehrsatz, w. ™ = (w. -i-). m. Beweis. Ist w eine Grösse, so besteht (nach § 6 sub d) die Grösse w. ™ aus m Theilen, deren jedor der «te Theil der Einheit w, also (nach § 6 sub c) w. -i ist, es ist daher w . ^ + + . . + = («’-l) • rn (§ 54). Für w als Zahl folgt der Lehrsatz aus § 43. § 57. Lehrsatz. Ist p >p', so ist, was auch immer w für einen Werth bedeutet, . p > w. p' und umgekehrt. Beweis. Da p > p ist, so ist p— p' -\-p" (§ 46), daher w. p — iv.(p -f- p") (§ 41) = w. p'w.p" (§ 52), somit nach § 45 w.p> w,p’. Die Umkehrung des Lehrsatzes lässt sich auf Grund des eben Bewiesenen durch einen einfachen indirecten Schluss darthuu. § 58 Lehrsatz, (w-f- w') ,r—w.r-\-w'r. Beweis. Die rationale Zahl r kann nach § 6 nur eine von den vier Zahlformen 1, n, ‘ , “ annehmen, es ist also der Lehrsatz für jeden dieser vier Fälle einzeln nachzuweisen. 1) r = l; dann ist (w-{-w'). 1 = w-\-w' (§ 53) = w. 1 + w'. 1 (§ 53). 2) r — n; dann ist, wenn stets n die Anzahl der eingeklammerten Summanden bezeichnet (w + w') .n= {w-\-iv) + (w + w') + . . . + («> + «/) (§ 54) = (w w + io +...+w) -f- (w' -f- w' + ...-+- w ) (§ 47 und § 48) — w. n -f- w'. n (§ 54). 3) r — ; dann ist (w. | + w\ ±).nz=:{w.\).n-\- {w. \). n (§ 58 sub 2) = w + w' (§ 55). Es ist daher nach § 44 (iv -+- w) • 7 — [(»• | + «’'• V) • n\ • T = w • T + w. -i- (§ 55). 4) »• = “• In diesem Falle ist (w + w'). j = [(w + w).|].m (§ 56) = (tv. j + w. ■ ).m (§ 58 sub 3) = (w. ±).m 4- {w. i). m (§ 58 sub 2) = w.^.+ w’. £ (§ 56). § 59. Lehrsatz. Sind w und w beliebige VVertlio, so gibt es stets ganze Zahlen von der Art, dass w.n > w' ist. Beweis, a) Sind w und w' Grössen, und es ist «) w > w' oder w~w\ so ist w.n für jeden Worth des n, da es nach § 54 als Summe mehrerer, dem w gleichen Theilen dargestellt worden kann, zufolge § 45 grösser als ein Summand w, daher zufolge § 50 resp. § 44 auch grösser als w'; ß) ist dagegen w w', so lässt sich dem in § 1 sub 3 erörterten wesentlichen Merkmalo des Grösseubegriffes zu- folge durch Summirung mehrerer dem w gleichen Sum-rnauden, deren Anzahl mit n bezeichnet sei, stets eine Summe erhalten, die grösser als w ist, .somit ist zufolge § 54 dann w . n t> w . Ein Gleiches gilt für jede ganze Zahl n’, dio grösser als n ist, denn dann ist zufolge §57 w .ri > w .n, daher nach § 50 io . n' > w. b) Sind iv und tv' Zahlen, so ergibt sich unmittelbar mit Beachtung dos § 43 aus dom eben Nachgewiesenen die Beziehung w. n > w resp. iv. n' w. § 60. Lehrsatz. Sind w und w beliebige Werthe, so gibt os stets ganze Zahlen n von der Beschaffenheit, dass w >■ iv- ~ . Beweis. Nach § 59 ist w.n>w‘ daher nach § 46 w.n — w' + iv", somit iv = (w.ri) .-i-(§ 55)=(tv +w"). -j- (§44)=m/. - (§ 58). Zufolge § 45 ist dann io> w‘. Ein Gloiches gilt wie die gloiche Deduction aus der, der ersten analogen Beziehung des § 59, nämlich aus w.ri > w, wo n n ist, zeigen würde, für jeden ganzen Worth, der grösser als wist. § 61. Lehrsatz. Ist das Vorhältniss der boiden beliebigen Werthe w und w", wo w" > w' ist, nämlich das Verhältniss w" : w eine nicht ganze Zahl, so gibt es stets eine gauze Zahl n von der Beschaffenheit, dass iv" = tv'.n-\- u\ und w'. (»+1) = + wo u\ sowol als w2 kleiner als w ist. Beweis. Zufolge § 59 und § 54 lässt sich durch Summirung mehrerer dom iv' gleichen Werthe endlich ein Werth w finden, der grösser als iv" ist. Durch diese successive Summirung erhält man Glieder von der Form to'-\-w' 4= iv'.n (§54) wo n nach der Reihe die Werthe 1, 2, 3, . . . erhalten muss, je nachdem man das 1., 2., 3.... Glied bildet. Das dem Gliede w'.n folgende, durch Hinzufügung eines weiteren Summanden gebildete Glied ist offenbar dann iv', n 4- iv' — iv', n + io'. 1 (§ 53) = w’ (■n 1) (§ 52). Man denke sich nun die auf diese Weise nach und nach entstehenden Glieder in oine Reihe zusammengestellt. Kein Glied dieser Reihe kann dom Werthe w" gleich sein, da sonst w" — iv'.n soin müsste, wo n oine ganze Zahl bedeutet, was nach § 19 resp. § 38 mit der ursprünglichen Annahme unverträglich ist. Wie früher gezeigt wurde, ist das erste Glied der Reihe iv, vielleicht auch einige der folgenden kleiner, das lotzte Glied w der Reihe dagegen, vielleicht auch einige der vorhergehenden grösser als w"; daher muss jedenfalls die Reihe der anfänglich kleineren Glieder mit irgend einem Gliede, vielleicht schon mit dom ersten io abschliessen und es muss das diesem unmittelbar folgende, da os früher Gesagtem zufolge nicht dom Werthe w" gleich sein kann, notliwendig grösser sein als w". Ist demnach mit n die Zahl der erstereu, nämlich kleineren Glieder bezeichnet, so ist w'. n -o2) und wenn man beiderseits mit Beachtung des § 44 die Summe w" + w'.n subtrabirt, so ist nach §12 resp. § 26 w’ = wt-\-w^ daher nach § 45 wt und to2-*iw', was zu beweisen war. § 62. Lehrsatz. Sind zwei beliebige Werthe to' und w" incom-mensurabel, so gibt sich stets ganze Zahlen m und n von dei‘ Beschaffenheit, dass 1) w .m < w" ist und /n n 2) dass die Differenzen u\ — to" — to' . — und ws — - — w" (die dann nach § 46 möglich sind) kleiner sind als irgend ein beliebiger gleichartiger Werth to. Beweis. Man wähle nach § 60 die ganze Zahl n derart, dass to'. - kleiner sei als der kleinere der beiden Werthe to und n w”, in welchem Falle dann to'. - nach § 50 auch kleiner als der zweite dieser Werthe ist, so dass dann w'. ^ w" > w — wa, wo sowol als w2 kleiner als jeder beliebige Werth w worden kann, so ist w = w". Beweis. Zwischen w' und w" muss bekanntlich eine der drei Beziehungen w' — u", w >■ w", w' w" stattfinden. Die beiden letzteren Beziehungen sind mit der ursprünglichen Annahme, wie sofort gezeigt werden wird, unverträglich und es ist somit w — w". Wäre nämlich w > w", so müsste nach § 4(> w — w" -f- wä sein. Da nun zufolge der Annahme w" > w—w2, somit nach § 4‘J w"w* > (w —«’2) 4- w* und daher nach § 12 resp. § 26 tv'-\- w2 k» iv ist, so wäre, da w — w' -(- ws ist, w w« w -(- M’a, daher nach § 49 iv2 > ivä; es könnte somit w2 nicht kleiner als der besondere Werth w>8 werden, was der Annahme widerspricht. Wäre dagegen u’ <1 w", so wäre w" = w' ,,n(l da iv -f- tt\ >■ w" ist., so müsste auch iv + «’x > w' + «U - somit nach § 40 ivt > Wi sein, was ebenfalls, da der beliebige Werth tv auch den besonderen Werth a\ annelimen kann, nach der obigen Voraussetzung unmöglich ist. § 64. Lehrsatz. (w + w').i — w.i + w’.i. , Beweis. Die Werthe (w +• w') und (ww’).i sind, da i eine irrationale Zahl ist, nach § <> resp. § 42 incommensurable Werthe und es ist daher nach § 62 (w + «0 ■ 7 < («’ + w') ■ * < («’ + • nr und die Differenzen ivj =(w w').i — (w + w') .^ wt = (w + w). -i-' — (w + w).i kleiner als irgend ein beliebiger, gleichartiger Werth w, also ■wt < w, w2 < w. Aus der drittletzten Gleichung ergibt sich nach § 57 — i c I2ii somit ist zufolge § 57 auch 11 II 7 o o iv. ™ <3 iv. i <1 w • ~-1 tv'. ™ w'.i c iv’.—tp, daher nach § 51 w. "l_ _|_ w'. =. 4 Wmi + .i < w. 5LL1 + . 2t.1 und nach § 58 (w + iv')xw', so ist w.p> w .p. Beweis. Nach § 46 ist w~ w'-\- wu daher iv.p—(ifi' + wt). p — iv'. p -f- wx. p (§ 58 resp. § 64). Es ist daher nach § 45 w.p > w . p. § 67. Lehrsatz, p.p’ — p'.p. Beweis. Die beiden beliebigen Zahlen p und p' sind nur entweder commensurabel oder incommensurabel. Im ersteren Falle ist nach § 42 p—p'.r, im letzteren p ~p'.i. Da nun abpr im ersteren Falle die rationale Zahl r nacli § 6 eine der vier Formen : 1, n, ^ annehmen muss, so ist der Lehrsatz allgemein dar-gethan, wenn er für die fünf Fälle: p =p'. 1, p —p'. n, p —p’. p—p'.~ und p—p'.i nachgewiosen wird, was in Folgendem geschieht. a) Es seip—p'.l. In diesem Falle ist nach §53 p' =p, daher p'.p — p.p- (§44). b) Es sei p' = p.n; dann ist nach § 54 p’ = P^rP-^r.. .-\-p, daher p’.p = (p+p'+.. . + p).p (§ 44) =p.p+p.p.. .-{-p.p (§58 resp. § 64) =zp.(p+p + .. ,+p) (§ 52) —p.p’. c) Es sei p' = p.j-, somit p’.n — (p.^).n = p (§55); da liier zwischen p und p' eine analoge Beziehung besteht, wie unter 1>), so lässt sich der Lehrsatz völlig analog nachweisen, es ist nur bei der Beweisführung unter b) p und p' durchwegs zu vertauschen. d) Es sei p' — p .7= ‘m (§56). Bezeichnet man p.^mxip", in welchem Fall dann nach c) p.p"—p". p ist, so übergeht die frühere Gleichung in p’—p".m-=p"+p" + ...+p" (§ 54), daher p .p' —p. {p"-\-p" p") -=p .p" p .p" -\-.. .-\-p.p" (§ 52) —p".p -f-p".p -|-...-)-p".p (s. ob.) = (p"-\-p"-\~. • --{-p") .p (§ 58 rosp. § ., die Differenzen: Pi =P’ — P-T Pt=P-'~rl -P' und mit ps eine beliebige Zalil bezeichnet, ]>t und p., kleiner als jedo beliebige Zahl, daher auch kleiner als der Quocient pa : p werden können. Es ist daher ]>, -9 • P < (Pa: P) -P UU(1 uac^ § 33 Pi .p < p3, Ps -P < Pa- Aus der obigen Beziehung: p. '"n < p’ < P • lässt sich nach § 57 folgern: p.(p.~) wo jede der Differenzen pl = i — m 4-1 Pt=~ir —1 kleiner ist als \ und { kleiner als jede beliebige Zahl p werden kann. Beweis. Was auch immer p' für eine Zahl ist, so ist p =p .1 (§53) = l.p (§67). Es ist daher auch i — l.i, somit nach § 42 die Zahlen i und 1 incommensurabel. Bringt man demnach § 62 zur Anwendung, indem man üborall statt w die Zahl i, statt w die Zahl 1 einsetzt und überall statt dos Produktes aus 1 und einer zweiten Zahl diese letztere setzt, so ist sofort der_ Lehrsatz dargethan. § 69. Lehrsatz. (w.p).p' — w.(p.p’). Beweis. Ist w eine Grösse, so ist die Masszahl des Grössen -productes (w.p).pr, in welchem w.p der Grössenmultiplicand und p' der Multiplicator ist, wofern man die Grösse w, bezüglich welcher als Einheit die Masszahl dos Multiplicands w.p die Zahl p ist, zur Einheit wählt, zufolge § 28 das Zahlenproduct p.p', es lässt sich demnach das besagte Grössenproduct nach § 15 auch durch w. (p.p') ausdriieken und es ist demnach (w.p).p' — w.(p.p'). Ist w eine Zahl, so lässt sich dor Lehrsatz aus § 43 folgern. § 70. Lehrsatz, (w.p).p' = (w.p').p. Beweis. (w.p).p — w.(p.p) (§ 69) = w.(p'.p) (§ 67) = (w.p').p (§ 69). § 71. Lehrsatz. Jodor Bruch kömmt dom Quotienten aus Zähler und Nenner gleich, also — = m:n. O 1 u Beweis. ™-— 1 . (§ 53 und § G7) = (1. ~). m (§ 56) = (l.m). -i- (§ 70) == m . i = m: n (§ 55 Anm.). § 72. Lehrsatz. Das Verhältniss zweier beliebiger Zahlen kömmt ihrem Quotienten gleich, also p:p' — p: p. Beweis. Es sei der Exponent des ersteren Zalilenverhältnisses mit p" bezeichnet, demnach p : p' — p", so ist nach §38 p /»’.//’, da aber nach §67 p'.p" p".p' ist, so ist auch p — p".p', daher nach § 33 p:p' — p", somit ist p:p' )>: //. Anmerkung. Da dcmuach ein Zahlenverhältniss und Zahlenquotient identisch sind, so lassen sich die ursprünglichen ;> arithmetischen Grundoperationen, wie dies schon in § 39 mit Hinweisung auf den später folgenden Beweis hervorgehoben wurde, auf 4 reduciren, was jedoch hei den 5 algebraischen Grundoporationen keineswegs der Fall ist. Alle weiteren Lehrsätze der Algebra lassen sich auf Grund der bisher behandelten fundamentalen Lehrsätze ohne besondere Schwierigkeit nach weisen. Da nun diese weiteren Deductionen in jedem besseren Lehrbuche der Algebra anzutreffen sind, so darf ich es mir wol erlauben, dieselben hier zu übergehen. 11. Ueber den geographischen Unterricht an unseren Mittelschulen. Von Dr. Alex. G. Supan. Von keinem, der mit unseren Unterrichtsverhältnissen einiger-massen vertraut ist, wird es geleugnet werden, dass die bisherige Behandlung der Geographie an den meisten Mittelschulen eine unfruchtbare ist. Weit davon entfernt, auf den Lehrerstand, dein ich ja selbst augehöre, damit einen Tadel zu werfen, finde ich die Ursache dieser traurigen Erscheinung vorzüglich in der untergeordneten Stellung, die man der Geographie an den Hoch- und Mittelschulen bisher angewiesen. Zwar ist hierin in den letzten Jahren allerdings eine entschiedene Wendung zum 13osäern eingetreten, indem auch an den Gymnasien der geographische Unterricht eine grössere Ausdehnung erhalten hat, aber damit ist nur die Basis für eine gedeihlichere Entwicklung geschaffen, nicht die Entwicklung selbst schon augebahnt. Auch jetzt noch wird die Erdkunde nur als ein Appendix der Geschichte angesehen und muss als solches auch von den Lehrern behandelt werden. Daher kommt es, dass die einzige Wiener Universität einen Geographen von Fach unter ihren Ordinarien besitzt. Wie könnte man unter solchen Umständen von einem Studierenden an der Grazer oder Innsbrucker Hochschule verlangen, dass er sich ernstlich und in wissenschaftlicher Weise mit der Geographie beschäftige, da er nirgends eine Anregung, einen Wegweiser findet und überdies das zusammenhanglose Gewirr von Namen, Zalen und Merkwürdigkeiten, das man nach der alten Lehrmethode im Gymnasium als Geographie ausgab, wol kaum geeignet ist, zur Fortsetzung solcher Studien eiuzuladen. Es ist daher nur eine gerechte Forderung unserer Zeit, dass an allen Universitäten geographische Lehrkanzeln errichtet und nicht wieder, wie es jüngst in Graz geschah, mit'Histo-rikern besetzt werden; au der Mittelschule hingegen muss der geographische und historische Unterricht immer in einer Hand liegen, da beide Disciplinen sich gegenseitig ergänzen und erklären und es überhaupt die Grundforderung einer verständigen Pädagogik ist, dass alle Lehrgegenstände ein organisches Ganze bilden und nicht der eine auf Kosten des ändern sich auf den Isolierschemel stelle. In der Geographie hatte sich die Geistesdürre der früheren Jahrhunderte am längsten erhalten, und von Strabo bis auf Ritter war sie jedenfalls die unfruchtbarste aller Wissenschaften. Aber auch ihrer neuern Entwicklung steht das Publikum noch grösstenteils Verständnis- und teilnahmslos gegenüber; die weite Verbreitung eines so geistlosen Lehrbuches wie des Klun’schen ist ein trauriger Beweis dafür. Noch begegnet man allenthalben der Anschauung, dass Statistik und Ortsbeschreibung den Hauptteil des geographischen Unterrichtes bilden sollen, und was mutet man da nicht alles den armen Jungen zu! Sie sollen Einfuhr- und Ausfuhrartikel, die verschiedenen Industriezweige, Procentzalen für Feld, Wald und Wiese, unbedeutende Orte mit ihren Fabriken, Kirchen, Vereinen, Unterrichtsanstalten u. s. w. einlernen! Die Kenntnis sehr vieler Orte wird noch allgemein als einziges Kriterium einer tüchtigen geographischen Bildung betrachtet. Aber es wurde gesündigt intra et extra muros. Dass die Geographie ihrem Wesen nach nichts anderes ist, als eine Beschreibung der Erdoberfläche an und für sich und in deren Beziehungen zum Menschen, dass sie nur als solche, als verbindendesMittelglied zwischen Naturwissenschaft und Geschichte oin Bildungselement ist, kann heutzutage wol von keinem, der mit der Sache einiger-massen vertraut ist, geleugnet werden. Aber wie ein Extrem immer das andere hervorruft und es immer einige Zeit währt, bis aus dem Wirbel der sich bekämpfenden Meinungen eine neue mittlere Strömung entweicht, so war es auch hier. Forderten die Anhänger der alten Schule nur politische Geographie, so forderten die Anhänger der neuen, dass die politische Geographie aus dem Unterrichte ganz verbannt werde. Allein nur Meinickes IC) Lehrbuch trug dieser Anschauung vollkommen Rechnung, und obwol jene Forderung noch immer vou Zeit zu Zeit auftaucht (Spürer, zur historischen Erdkunde, in Behms geographischem Jahrbuche, III. Bd.), so kam man doch bald zur Erkenntnis, dass die Schule nicht ausser jedem Zusammenhange mit der Zeit gesetzt werden dürfe. Der politische Teil soll also nicht verkürzt, sondern nur in seine Schranken zurückgewiesen worden, wol aber dürfen unter keinen Bedingungen geographische Objekte zu Gunsten der staatlichen Einteilung zerrissen werden, wie dies Klun tat. Diese Forderung ist jetzt um so leichter zu erfüllen, als die Kleinstaaterei immer mehr verschwindet und die heutigen Staaten an-näherend auch geographisch abgeschlossene Ganze bilden. Auch über die Methode streitet man sich noch immer. Dass die analytische Methode einen unschätzbaren Vorzug besitzt, indem sie Klarheit in die Köpfe der Schüler bringt, ist wol unzweifelhaft, aber die leidige Systematik führte auch zum pädagogischen Misgriff, dass man den geographischen Unterricht in der I. Klasse mit dem mathematischen Teile begann! Am besten ist es wol, wenn man analytische und synthetische Methode mit einander verbindet; wie dies zu geschehen habe, lässt sich Schwerin allgemeine Normen bringen und muss teilweise dom Takte des verständigen Lehrers überlassen bleiben. Prof. Schmidt in Graz hat vor zwoi Jahren einen Aufsatz veröffentlicht, der diesen Gegenstand behandelt. So sehr ich den ausserordentlichen Wert dieser Abhandlung anzuerkennen bereit bin, so halte ich es doch für unmöglich, dass die darin dargelegto Methode unter allen Umständen zur Anwendung gebracht werden könne. Die Vorbildung, die die Schüler in der Volksschule genossen, ihre geistige Begabung und endlich ihre Anzal sind Momente, nach denen der Lehrer vor allom seine Unterrichts weise einzurichten hat. Indes lassen sich noch einige allgemeine Gesichtspunkte aufstellen, die uuter allen Umständen Giltigkeit haben, und der Darlegung dieser wichtigsten Grundsätze des geographischen Unterrichtes seien die nachstehenden Zeilen gewidmet. Ich muss hier vorrerst vom Lehrpläne sprechen, weil er in jüngster Zeit von einem unserer namhaftesten Gelehrten Angriffe zu erdulden hatte. Herr Prof. Lorenz in Wien fand es lächerlich, dass man den geographischen Unterricht mit den „Zulus“ beginne, während der Schüler das Nächstliegende noch nicht kenne. Dieser Vorwurf erscheint im ersten Augenblicke zutreffend, aber bald erkennt man seine Unrichtigkeit, denn einmal hat Herr Lorenz vergessen, dass der Unterricht erst in der zweiten Klasse mit der Geographie Asiens und Afrikas boginnt und es vor allem darauf ankommt, ob der Schüler im ersten Unterrichtsjahre nichts von dom „Nächstliegenden“ erfahren hat. Hat man den Schüler im ersten Jahre, nachdem man ihm eiligst einigo allgemeine, halbver- standene Begriffe beigebracht, mit der politischen Geographie geplagt und beiläufig den nenilichen Stoff, der in den nächstfolgenden drei Jahren gelehrt werden soll, in einem einzigen Jahre behandelt, dann hat Herr Lorenz vollkommen liecht, indes geschieht dies doch selten mehr, und wir erblicken — wie ich weiter unten ausführen werde — unsere Hauptaufgabe darin, den Schüler mit seiner Umgebung, mit seiner Heimat bekannt zu machen, um ihn dann ohne Bedenken in ferne Weltteile zu führen. Denn dass dies geschieht, hat seine guten Gründe. Bekanntlich wird in der zweiten Klasse auch mit der Geschichte begonnen. In dem geographischen Stoffe, der mit dem historischen parallel läuft, lernt er den Boden kennen, worauf die Ereignisse sich abspielen, und Erdkunde und Geschichte reichen sich so auf das schönste die Hände, indem jene belebt, diese erklärt wird. Das babylonische Tiefland, das ummauerte Iran, das Niltal wird ihm erst interessant, wenn er darauf mächtige Staateu mit jetzt zertrümmerten Weltstädten und unter -gegangenen Kulturvölkern sich erheben sieht, und anderseits erscheint mir der geschichtliche Unterricht ganz unfruchtbar ohne dieser geographischen Grundlage. Oder wäre es pädagogischer, von Oesterreich, Deutschland u. s. w. zu sprechen, wenn man daneben die Geschichte dos Orients, der Griechen und Körner behandelt, und dann wieder von Asien und Afrika, wenn der Schüler die neuere Geschichte lernt? Aber dies ist nicht die einzige Kück-sicht, die dem Lehrpläne zu Grunde liegt. Indem der Unterricht in der speciellen Geographie mit Asien, Afrika und Südeuropa beginnt, ist es im eminenten Sinne pädagogisch, indem er vom Einfachen zum Complicierten, vom Leichteren zum Schwereren stufenweise vorwärts schreitet und zugleich den Menschen in seiner historischen Entwicklung vom Nomaden und einfachen Ackerbauer zum vollendeten Kulturmenschen Europas begleitet. Darüber kann wol keiner, der mit der Jugend zu tun hat, im Zweifel sein, dass die industrielle Kultur Europas dem Schüler unverständlicher ist, als die einfachen Einrichtungen und das monotone Leben selbst der — Zulus. Wol sieht er um sich aus vielen Fabriken den llauch aufsteigen, er sieht lange Eisenbahnzüge Waren befördern, aber wie weit ist es von da noch bis zu einer auch nur oberflächlichen Entwirrung der vielverschlungenen Fäden, die das Leben der europäischen Menschheit durchziehen! Hierin hat es nun der Lehrplan auf das beste eingerichtet. Nachdem der Schüler Asien und Afrika mit ihren einfachen gesellschaftlichen und staatlichen Zuständen kennen gelernt, wird er zunächst mit denjenigen europäischen Ländern bekannt gemacht, die — wie dio Balkauhalbinsel oder Hispanien — den Uebergang von den industrielosen zu den industriellen Staaten bilden. Mur in einer Beziehung kann ich mich mit dein Lehrpläne nicht einverstanden erklären. Diesem zufolge soll unmittelbar darauf noch in der II. Klasse —• die Geographie Westeuropas folgen, aber einmal dürfte die Zeit hiezu kaum ausreichen und dann gehört Frankreich schon als Teilnehmer an der Alpenwelt physisch unbedingt zu Mitteleuropa. Wol aber möge Britannien besprochen worden. In diesem Lande lernt man den lndustrie-und Handelsstaat par exccllcnce kennen, und hier ist es nun vor allem die Aufgabe des Lehrers, seine Zöglinge mit den Bedingungen einer solchen Entwicklung bekannt zu machen. Leichter als die industrielle wird dem Schüler die See- und Handelsgrösse Englands begreiflich gemacht werden können, denn der geographische Scharfblick, mit dem die Briten ihre Kolonien angelegt, wird auch ihm verständlich sein, und vom Produktenreichtum Indiens hat er überdies schon gehört. Freilich — und es kann dies nicht oft genug betont werden — ist die gedeihliche Durchführung des Lehrplanes ganz und gar abhängig von der Art und Weise, wie der geographische Unterricht in der I. Klasse gehandhabt wird. Der Lehrplan selbst spricht sich hierüber sehr unklar aus und von den in Oesterreich gebräuchlichen Lehrbüchern entspricht kein einziges auch nur bescheidenen Anforderungen. Unter solchen Umständen kann nur Eines zum Ziele führen: jeder Fachmann schildere in freimütiger Weise die Art seines Unterrichts. Es werden da unzweifelhaft bei jedem Mängel zu Tage treten, aber wer könnte verlangen, dass jetzt, da ein besserer Geist in den geographischen Unterricht erst einzuziehen beginnt, jeder über seine Methode schon völlig im klaren sein solle? Jahre werden darüber vergehen, aber der Anfang muss einmal gemacht werden. Ich hielt mich in der Eeihenfolge der Kapitel, die behandelt werden sollten, an das ausgezeichnete Lehrbuch von Schacht. Ein Spaziergang längs dos Golovc machte uns zuerst mit den wichtigsten Bodenarten vertraut, und wir konnten sogleich daran eine Besprechung über die wichtige Tatsache knüpfen, dass der Mensch nicht überall die gleichon Bedingungen seiner Existenz finde. Wol ist die Laibacher Ebene fast überall angebaut, aber auf dem Moore finden sich noch immer einige kleine Flächen, die von der Kultur noch nicht berührt sind, und die öde Gesteinswelt des mächtigen Grintovcstockes musste uns vorläufig als Beispiel dienen, dass auch auf steinigem Boden der Ackerbau nicht statthaben könne, wobei ich aber, um die Schüler nicht durch etwas Neues, noch Unverstandenes zu verwirren, verschwieg, dass dor Grund dieser Erscheinung auch in der bedeutenden vertikalen Erhebung und in den daraus sich ergebenden klimatischen Verhältnissen liegt. Denn immer erschien es mir als die Hauptbedingung eines gedeihlichen Unterrichtes, dass der Schüler nicht alles Mögliche, begrifflich oft weit Auseinauderliegende, wie es bei der Betrachtung eines geographischen Objektes gerade zur Anschauung kommt, auf einmal auflassen solle. Wenn man ein umfassendes Objekt, wie z. B. das krainische Savebecken, auf einmal nach allen Seiten oder gar die einzelnen Objekte in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit den Schülern erklären würde, um ihnen auf diese Weise die geographischen Begriffe beizubringen, so würde eine solche Methode in den ersten Tagen gewiss ihr lebhaftes Interesse erregen, weil man alle ihre neugierigen Fragen auf einmal beantwortet, aber nur wenige und nur begabtere würden am Schlüsse zu klaren und scharf gefassten Begriffen gelangen. Der Weg, den ich einschlug, war langsamer, aber er schien mir sicherer. Für jeden Begriff wurde ein Objekt in unserer Umgebung gesucht; war der Begriff völlig zur Anschauung gekommen, dann wurde ein präcise Definition gegeben, die wörtlich auswendig gelernt werden musste, und endlich schritten wir zur Beantwortung der Frage: wie wird es auf der Karte dargestellt? War ein Begriff nach diesen drei Seiten hin durchgenommen, dann erst gingen wir zur Behandlung eines zweiten über. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen kehren wir zum Gange des Unterrichtes wieder zurück. Als wir die Bodenarten kennen gelernt, wurde sogleich mit dem Zeichnen begonnen. Nach Schachts Vorgänge beschäftigten wir uns zunächst mit den Zeichen für Wald, Wiese, Aecker u. s. w. Der Plan des allbeliebten Spazierganges der Laibacher, der Lattermaimsallee und ihrer Umgebung, wurde nun angelegt. Ich erreichte dadurch ein Doppeltes. Einmal knüpfte ich an das Bekannte an und machte es dem Schüler Freude, seinen längst bekannten Tummelplatz in einer sauberen und pünktlichen Darstellung auf der Tafel und in seinem Hefte entstehen zu sehen, zweitens lernte er dabei beobachten. Die einen mussten an ihren Schritten die Länge der sich kreuzenden Hauptalleen abmessen, die zweiten die Bäume zälen, die dritten die nördliche, die vierten die südliche Umgebung beobachten und darüber genau referioren. Auf Grund dieser sich gegenseitig cor-rigierenden Berichte entstand das Bild, und dabei mussten wir zuerst den verjüngten Masstab anwenden, obwol vorerst meinem Grundsätze gemäss noch nicht ausführlich darüber gesprochen wurde. Ich lege nicht viel Wert auf diese Uebung, aber ich möchte sie doch nicht gern entbehren, denn sie regte auch die teilnahmslosem Schüler an und bildete den Uebergang zur schwierigen Lehre vom Terrain und der Terraindarstellung. Es wird niemand leugnen, dass dieser Teil der geographischen Vorschule der schwierigste und zugleich der verständlichste sein kann. Wer auf dem Laibacher Schlossberge steht, die grosse Ebene zu seinen Füssen, die daraus aufsteigenden isolierten Hügel, den durchfurchten Golovc, der .an einzelnen steilen Stellen das Aufliegen der Erddecke auf dem Gebirgskern genau zeigt, die im 0. schroff abfallende Hochgebirgsgruppe dos Grintovc mit scharfer Kamm- und Gipfelbildung und dem klar ausgeprägten Steiner Sattel, und endlich die sanftem Kuppenformen des südlichen Mittelgebirges betrachtet, der hat mit einem Male alle wichtigen Vertikalformen aus unmittelbarer Anchauung kennen gelernt. Aber erscheint auch die Umgebung Laibachs besonders begünstigt, so entbehrt doch wol keine Gegend Cisleithaniens der wichtigsten natürlichen Anschauungsmittel, und diese müssen nur gehörig ausgenützt werden. Wer aber die Terrainformen innerhalb der vier Wände lehren will, wird nie otwas erreichen. Auch nützt es nichts, die Schüler blos auf die Natur anzuweisen, denn solche Aufträge werden immer nur halb ausgeführt, und wenn auch das nicht, so fehlt doch die Anleitung und das Angeschaute bleibt unverstanden. Da führt nur Ein Mittel zum Ziele: der Lehrer muss mit seinen Schülern Ausflüge machen. Glücklich derjenige, der immer alle Schüler mit sich führen kann; bei unseren überfüllten Klassen wird dies nie ausführbar sein nud der Lehrer wird dadurch, dass er mit verschiedenen Partien seiner Schüler den einen Ausflug mehrmals machen muss, au Zeit verlieren und manche freie Stunde seiner eigenen Ausbildung entziehen, — aber ins Unvermeidliche muss man sich fügen, und solche Ausflüge sind unter allen Umständen unvermeidlich. Auch die beste Reliefkarte ersetzt sie nicht, denn abgesehen davon, dass ihr Misverhältnis zwischen vertikaler Erhebung und horizontaler Ausdehnung immer falsche Vorstellungen erweckt, kann sie nie mit der unwiderstehlichen Macht wirken, wie die Natur. Ich lougue damit nicht unbedingt die Brauchbarkeit von Relief bildern, aber sie müssen möglichst kleine Landstriche in möglichst grossem Masstabe darstellen und mit mehr Treue ausgearbeitet sein, -als dies gewöhnlich geschieht. Ueberhaupt sind sie nur in der 1. Klasse anzuwenden; eine gute Reliefkarte von Krain hätte mir den Unterricht in der Terraindarstellung wesentlich erleichtert, ln den folgenden Klassen, wo die Schüler mit dem Wesen des Kartenbildes schon durchaus vertraut sein müssen, gibt dieses ungleich richtigere Vorstellungen. Wol aber wären Gypsabgüsse der einzelnen Vertikal formen, wie z. B. oiner Gebirgskette, eines Massengebirges, einzelner Berge mit verschiedenen Gipfelformen und verschiedenen Abhängen, in grossem Masstabe ausgeführt und wo möglich bomalt, ausgezeichnete Anschauungsmittel, die man aber in den geographischen Sammlungen unserer Lehranstalten ebenso vergeblich sucht, wie z. B. Rassenbüsten. Wenn ich über die Art und Woise, wie der Schüler in das Verständnis dor Terraindarstellung und damit dos Kartenbildes einzuführeu sei, mich sehr kurz fasse, so geschieht dies deshalb, weil Hr. Schmidt darüber bereits so ausführlich gesprochen hat, dass mir wenig zu sagen übrig bleibt. Ganz seinem Vorgänge gemäs begann auch ich mit dor vogelperspektivischen Zeichnung von Büchern, die unter verschiedenen Böschungswinkeln aufgestellt wurden, und diese Idee, wenn auch nicht neu, erwies sich als äusserst glücklich. Es wurde hierauf zur Zeichnung von Pyramiden und Kegeln fortgeschritten, und als letztes Stadium des Unterrichtes wären Zeichnungen nach Gebirgsmodelleu, die nach verschiedenen Durchschnittslinien zerlegbar sind, anzuraten. Sind auf diese Weise die Gesetze der Terraindarstellung durch Uebung dem Schüler begreiflich gemacht und dann in klaren Worten seinem Gedächtnisse eingeprägt worden, so wird ihm jede Karte verständlich sein. Der beste Probierstein des Verständnisses sind die Durchschnittszeichnungen, die der geübte Schüler ohne alle Vorbereitung nach allon liichtungen hin auszuführen im Stande sein muss, indes muss dieses Hilfsmittel nur mit Vorsicht angewandt werden und kann unter Umständen sogar schädlich wirkeü. Denn auch hier veranlasst das Misverhältnis zwischen vertikaler Erhebung und horizontaler Ausdehnung die unrichtigsten Vorstellungen, und wenn man in Pescheis „Neuen Problemen der vergleichenden Erdkunde“ die Fig. 14 anschaut, so erschrickt man darüber, welch’ kolossale Irrthümer durch Durchschnittszeichnungen in die Welt gesetzt werden können. Vor solchen Folgen muss der Schüler bewahrt werden, und immer uifd immer muss man ihn darauf aufmerksam machen, dass er ein falsches Bild zeichne. Allein dies wird auf die Schüler keinen besonders erfreulichen Eindruck machen und sie werden endlich anfangen, solche Uebun-gen als etwas Unfruchtbares zu betrachten. Da es nun auch nicht angeht, jenes oben bezeichneto Misverhältnis auf ein Minimum zu reduzieren, wenn das Bild nicht bis zur Unkenntlichkeit verschwommen sein soll, so wird man wol am besten tun, dieses Hilfsmittel nur sparsam in Anwendung zu bringen, aber auf keinen Fall soll es ganz aus dem Unterrichte hinausgewiesen werden. Obwol oro- und hydrographische Verhältnisse sich wechselseitig auf das innigste bedingen, so trennte ich sie doch meinem Grundsätze gemäss in der Behandlung, und erst dann, als der Schüler jedes der beiden Kapitel für sich begriffen hatte, wurde er auf die gegenseitige Einwirkung von Wasser und Land aufmerksam gemacht. Auch hier mussten die vorhandenen Objekte als Modelle für andeies dienen, was wir uiclit aus unmittelbarer Anschauung kennen lernen konnten, wie z. B. für das Meer. Die hohen Ufer des Grubor’schen Kanals und der Laibach mussten uns die Steilküsten vergegenwärtigen, wie die flachen Ufer der Save die Flachküsten. Als wir einst auf dem Golovc standen, daditen wir uns die ganze Ebene so hoch mit Wasser bedeckt, dass alle Häuser davon bedeckt würden. Auf die Frage, was dann mit dem Golovc, dem Gallenberge, der Uraschitza u. s. w. geschehen würde, antworteten mir die Schüler einstimmig, sie würden dann als Inseln aus dem See hervorragen, und mit einem Male war der Irrtum, der häufiger vorkommt, als man denkt, und der mir sogar einmal in einer höhern Klasse begegnete, — der Irrtum, dass die Inseln ohne festen Zusammenhang mit der Erdkruste seien, boseitigt. Dieses Beispiel wurde wieder hervorgeholt, als ich im zweiten Semester von den sekularen Hebungen und Senkungen sprach, und es kann auch einst wieder angewandt werden, um die Darwinische Theorie von der Entstehung der Atolle der Südsee dem Schüler auf eine fassliche Weise zu erklären. Um Buchten-, Landzungenbildungen u. dergl. mit allen ihren Eigentümlichkeiten anschaulich zu machen, musste ich freilich die Phantasie einigermassen in Anspruch nehmen, und hier wäre das Modell oines Sees, der aber durch wirkliches Wasser dargestellt sein müsste, am Platze, denn dadurch würde man auch die meist dunklen und oft irrtümlichen Ansichten über den Meeresboden regulieren können. Ein sehr glücklicher Gedanke des Herrn Schmidt war es, die Murbreite bei Graz als Einheit für seine Schüler einzuführen, um ihnen dadurch die Breite anderer Flüsse anschaulich zu machen, ein Vorgang, der alle Nachahmung verdient. Als der wichtigste Begriff der allgemeinen Hydrographie erscheint mir das Gefälle?, donn dieses gibt uns die klarste Vorstellung von allen Terrainverhältnissen, die auf unsern gewöhnlichen Karten keinen deutlichen Ausdruck finden. Als wir zuerst einen Durchschnitt des oberrheinischen Landes zwischen Zweibrück und Heilbronn zeichneten, erschien die Tiefebone horizontal, aber dieses falsche Bild wurde sogleich berichtigt, als wir den Lauf der hier dem Rhein zuströmenden Nobenfiiisse uns näher betrachteten, und die Schüler kamen selbst auf den Gedanken, wie das eigentliche Durchschnittsbild der Tiefebene dargestellt werden müsse. Dies ist nur ein Beispiel im Kleinen. Aber das Gefalle lehrt uns überhaupt die Bodenverhältnisse richtig vorstehen. Dass eine jede Ebene eine völlig horizontale Fläche sei, ist die erste, aber falsche Vorstellung des Schülers, und darin wird er noch bestärkt, wenn man ihm sagt, dass man eine Ebene über ca. 500' als Hochebene, eine unter dieser Höhe als Tiefebone bezeichne. Denn welcher andere Schluss böte sich dem Unerfahrenen dar, als der, dass eine Tiefebene in allen ihren Teilen jenes Maximum nicht überstoige? Aber dieser Schluss ist unrichtig, denn der Boden steigt unmerklich an und in solchen Fällen „kann das Tiefland ohne Bedonken selbst bis zur absoluten Höhe von 1200' fortsetzend gedacht werden“ (Sonnklar, allgemeine Orographie, Wien 1873, S. 32). Dioses Ansteigon wird aber nur durch den Lauf der Flüsse anschaulich und daher muss der Schüler fortwährend darauf aufmerksam gemacht worden. Ich ging dabei folgendermassen vor. Wurde ein Fluss genannt, so musste zuerst der Schüler die Mündung, als den auffallendsten Punkt des Flusslaufes, finden und von da an den Fluss bis zur Quölle und sodann ihn wieder von der Quelle bis zur Mündung aufmerksam verfolgen. Es wurden hierauf, nachdem einige andere Fragen beantwortet waren, einige wichtige Städte genannt, z. B. bei der Donau Linz, rassau, Wien, Pest-Oien, Belgrad. Es ist ein einfacher Schluss, dass Passau höher liegen müsse als Wien, und Innsbruck höher als Passau, aber erst daraus ergibt sich der Schluss, dass auch Innsbruck höher liegen müsse als Wien. Doch auch daran mussten sich die Schüler gewöhnen, solche Folgerungen frischweg zu machen und z.B. die Frage zu beantworten: was liegt höher, Brünn oder Pest? Freilich muss dabei auch vor falschen Schlüssen gewarnt werden, denn auf die Frage, ob Passau oder Brünn höher liege, gibt uns die Karte keine directe Antwort. Von noch grösserer Bedeutung wurde diese Methode, als ich auf den Unterschied zwischen Ober-, Mittel- und Unterlauf zu sprechen kam. Es werden z. B. Scliaffhausen und Basel, Köln und Wesel genannt, also zwei Städte, die am Ober-, zwei, die am Unterlauf des Rheines liegen. Dass Köln höher liege als Wesel, und Schaffhausen höher als Basel, ward sogleich erkannt, aber es entstand nun die Frage, ob das Gefälle zwischen Schaffhausen und Basel gleich sei dem zwischen Köln und Wesel, weil die Distanz zwischen den beiden oberrheinischen Städten ziemlich gleich ist der zwischen den beiden unterrheinischen. Diese Frage muss jedenfalls mit Nein beantwortet werden, denn das Gefälle ist im Oberlaufe stärker als im Unterlaufe, und sehr bald wird der Schüler zur Einsicht gelangen, dass der Höhenunterschied zwischen den beiden oberrheinischen Städten bedeutend grösser sein müsse wie der zwischen den beiden unterrheinischen.* Von welcher Wichtigkeit diese Erkenntnis für das Verständnis der klimatischen Verhältnisse ist, begreift jedermann. Die letzten Kapitel aus der allgemeinen Geographie, die ich im ersten Semester behandelte, handelten von der Orientierung, also von den Weltgegenden, vom Messen und vom verjüngten Masstabe. Auch hier ist ein näheres Eingehen auf die Sache, als dies gewöhnlich geschieht, unbedingt notwendig. Es versteht sich von selbst, dass der Schüler zunächst in der Umgebung des Unterrichtsortes sich orientieren lernen muss, und es mögen hier vor allem recht auffällige Punkte, wie bedeutende Erhebungen, Kirchen, Schlösser u. dergl. genannt werden, um durch diese die Hauptweltgegenden dem Gedächtnisse der Schüler leichter einzuprägen, wenn auch solche Punkte nicht mit mathematischer Genauigkeit mit den betreffenden Weltgegenden zusammeufallen. So merkten wir uns z. B., als wir vom Golovc aus das Laibacherfeld betrachteten, die Einsattlung zwischen dem Virneg Grintovc und Velki * Schaffhausen 1200 P' Köln . 110 P' Basel .... 817 „ Wesel 48 „ Gefälle 383 P*. Gefälle 62 P' Grintovc als N.-, die Kirche St. Fortunat für den NW.-, die Kirche am Korono,- für,n St., Anna und dem Trauerberge für den SW.-, die Mokric für den S.-Punkt. Die Orientierung im Schulzimmer und in den bedeutenderen Strassen der Stadt, sowie die Besprechung der Beleuchtungsverhältnisse beleben den Unterricht, weil sie an das allen Bekannte anknüpfen und den Schüler das Alltägliche mit Verständnis betrachten lehren. Wol nahm auch ich zu gewöhnlichen Schulmeister-mittelchen meine Zuflucht und zeichnete nach allen Richtungen hin Striche und Punkto auf die Tafel, um daran die Knaben an eine schnelle Orientierung zu gewöhnen, aber ich kam bald zur Einsicht, dass solche Hebungen langweilen, weil Punkte und Striche inhaltsleer sind. Wenn ich aber Laibach in die Mitte der Tafel hinzeichnete, ringsherum (natürlich in angemessener Entfernung) Punkte, die Dörfer bezeichnoten, hier einen Strich, der den Golovc, dort einen, der den Schischkaberg vorstellte, so wirkte dies schon bedeutend anziehender. Indem ich dann absichtlich bekannte Orte in unrichtige Weltgegenden hinzeichnete und die Schüler corrigieren liess, oder den einen z. B. die Lage von Tivoli, den ändern die des Pulverturmes in der Zeichnung bestimmen liess, hatte ich die beste Gelegenheit, die Urteilskraft dor Schüler zu üben und sie anzuleiten, das in der Natur Geschaute in richtiger Weise in der Zeichnung wiederzugeben. Wie es aber überhaupt neben der Einübung in das Kartenlesen die H auptaufgabe des geographischen Unterrich ts i n der ersten Klasse ist, die allgemeinen Begriffe durch unablässiges Wiederholen dem Gedächtnisse fost einzuprägen, so müssen auch die Orientierungsübungen das ganze Jahr hindurch mit strenger Konsequenz fortgeführt werden; hoi jedem Gebirgszuge, bei jedem Flusse muss der Lehrer die Richtungslinie, bei jeder Stadt, die genannt wird, die Lage derselben gegenüber dem Unterrichtsorte durch den Schüler bestimmen lassen. Und da will ich einer Uebung gedenken, die mir besonders fruchtbar erscheint, weil sie den Schüler zwingt, das Kartenbild in die Wirklichkeit zu übersetzen. Ich stehe am Schlossberge und blicke nach Norden. Der imposante Grintovcstock steht vor mir und verschliosst mir neidisch den Blick in die Gegenden, die jenseits liegen. Aber die Phantasie trägt mich über die kahlen Gipfel der Steiner Alpen und Schritt für Schritt durchwandere ich die Räume, die ich bereits kennen gelernt: die Karawanken, das Drautal, den Meridianzug der Saualpe, das Längental der Mur, die Eisenerzer Tauern, das Ennstal, die nördlichen Kalkalpen, das Donautal, den Greinerwald, die böhmischen Terrassen, übersteige dann die Sudeten, um in das wendische Tiefland zu gelangen, durchwandero es bis zur pommerischen Bucht, und vor mir dehnt sich die Ostsee aus, die skandinavische Halbinsel, und so gelange icli zu den nördlichen Teilen unseres Kon- tineutes. Wer da weiss, wie schwer es dem Knaben wird, eine wenn auch noch so unkl.ro Vorstellung v T'r ,u gerinnen, der wird darin gowiss mehr als Spielerei erblicken. Denn die Karte gibt uns unter allen Umständen nur ein unvollständiges Bild und nur die Phantasie kann uns die Anschauung von geographischen Räumlichkeiten gewähren. Aber die Phantasie braucht Anhaltspunkte, sie schallt nur Neues aus schon Bekanntem. Daher muss der Lehrer, wenn er die Ausdehnung eines Landes dem Schiller begreiflich machen will, dieselbe stets an einer schon bekannten Einheit messen. Was soll sicli der Schüler dabei denken, wenn ich ihm sage, Krain sei 181 UM. gross? Wenn ich ihm aber sage: der Moor, das Laibacher uiul Steiner Feld, die du vom Golovc aus übersiehst, sind eine Fläche von 7 DM., und nun denke dir 25 solche Einheiten rings um diese Ebene gelegt, — so wird ihm die Ausdehnung Krains schon begreiflicher. Krain gab uns wieder die Einheit für die österreichische Monarchie ab, und wenn es uns auch schon schwerer wurde, 62x/2 solcher Einheiten zu denken, so gab es uns doch eine wenn auch dunkle Vorstellung von der Ausdehnung des Staates, dem wir angehören. Oesterreich kann wieder als Einheit für alle noch grössern Länderräume dienen, und der Schüler erstaunt, wenn ihm z. B. gesagt wird, dass das ihm auf der Karte so unscheinbar dünkende Vorderindien Oesterreich an Ausdehnung elf tnal übertreffe. So diente uns auch der Grintovc und der Krim als Einheiten für Berghöhen, die absolute Höhe von Laibach als Einheit für Massenerhebungen, die Länge der Save als Einheit für die Länge anderer Flussläufe. So werden die Zalen, sonst nur ein unnützer Gedächtnisballast, lebendig. Das alles hängt nun auf das innigste mit den Hebungen im Messeu und mit dem Verständnisse des verjüngten Masstabes zusammen. Welche wichtige Rolle das Messen im geographischen Unterrichto spielt, hat schon der Schöpfer der vergleichenden Erdkunde nachgewiesen. Dass auch hierin unsere Umgebung, zunächst das Schulzimmer das Objekt für unsere Hebungen abgeben musste, ist selbstverständlich. Es braucht schon viel Zeitaufwand und viel Geduld, um dem Sclnilor- ein einigermassen richtiges Augenmass beizubringen; über die diesbezügliche Methode haben Schacht und Schmidt ausführlich genug gesprochen. Ein oder das andere genau ausgemessene Objekt, z. 15. das Schulzimmer, muss sodann im verjüngten Masstabe gezeichnet werden, woboi freilich alsbald eine Schwierigkeit zu Tage treten wird, dass nemlich der Lehrer auf der Tafel und der Schüler in seinem Hoftö die nemliche Zeichnung in verschiedenem Masstabe ausführen müssen, ein Uebelstand, der mich viel Zeit verlieren machte und gegen den ich bisher noch kein probates Mittel gefunden. Auf der Karte wurden stets Messübungen angestellt, kein Ort wurde genannt, ohne dass nicht seine Luftdistanz vom Unterrichtsorte gemessen und die Meilon in Tagreisen umgewandelt wurden. Denn dio Einführung dos Bogriifes Tagreise (wofür wir 4 Meilen annahmen) erscliien nicht blos deshalb fruchtbar, weil dadurch die Entfernungen zu klarerem Bewusstsein kommen, sondern auch, weil dabei der Einflus der Terrain Verhältnisse auf den Verkehr so recht anschaulich wurde. Diese Uebungen dürfen natürlich nicht auf die erste Klasse allein beschränkt sein, doch werden sie späterhin jedenfalls durch Zuhilfenahme der Längen- und Breitengrade erleichtert werden. Auch darf man hierin nicht des Guten zuviel tun, denn der Schüler könnte dessen leicht überdrüssig werdeu; wenn man z. B. Preussen behandelt, so genügt es, den Abstand der wichtigsten Städte vom Unterrichtsorte gemessen zu haben. Für grössere Distanzen diente uns als Einheit die Entfernung zwischen Laibach und Wien. Solche Uebungen müssen so lange fortgesetzt werden, bis der Schüler gelernt hat, nach dem Augenmasse die Entfernungen auf der Karte zu schätzen, was umso schwieriger ist, weil fast jede Karte seines Atlasses in einem ändern Masstabe gezeichnet ist. Daher halte ich konsequent an der Gewohnheit fest, den Masstab jeder Karte, die aufgeschlagen wird, mit dem der Karte von Innerösterreich zu vergleichen Wenn nun auch keiner durch den Umstand, das z. B. Asien und Innerösterreich auf einem gleich grossen Blatte gezeichnet sind, zu dem Schlüsse verleitet wird, dass auch beide gleich gross seien, so erhält der Schüler doch erst dann eine klarero Vorstellung von der Ausdehnung Asiens, wenn er berechnet hat, dass die Karte dieses Erdteiles G25mal grösser sein müsste, wenn sie in dem Masstabe der Karto von Innerösterroich gezeichnet wäre. Nachdem nun die wichtigsten geographischen Vorbegriffo auf diese Weise dem Schüler beigebracht waren, gedachte ich kraiuische Heimatskunde vorzunehmen, um daran eine Prüfung an-zustellen, ob er das, was er in der Umgebung seines Unterrichtsortes gesehen und auf der Karte darzustellen gelernt hat, wol auch aus der Karte wieder abzulesen und sich so eine noch unbekannte Gegend nach dem bereits Bekannten vorzustellen vermöge. Bei dioser Gelegenheit hätte eine Menge von Dingen, wie nationale, kirchliche, geistige und Standesuuterschiede der Bevölkerung, Handel, Verkehrsmittel u. dgl. zur Sprache kommen können, ohne dass der Schüler durch die Vorführung völlig neuer Verhältnisse verwirrt worden wäre. Leidor verhinderten eine Keihe von Umständen die völlige Ausführung meines Vorhabens und nach einigen Stunden schon musste ich meinen Plan aufgeben. Die Schüler sassen so gedrängt, dass an ein gleichzeitiges Zeichnen der Heimatskarte gar nicht zu denken war, die Karte Krains in Stielers Handatlas ist ungenau, eine Schul Wandkarte dieses Landes besitzen wir nicht, und endlich drängte die Zeit, denn nach dem Lehrpläne musste dem Schüler noch eine Uebersicht über die physikalischen und politischen Verhältnisse der Erde gegeben werden. Ob nun eine solclio Uebersicht sich vorteilhaft erweise oder ob an deren Stelle die Heimatskunde zu treten habe, ist noch immer eine offene Frage, wenn auch der Lehrplan vorläufig darüber schon entschieden hat, und die Behandlung dieser Frage wäre besonders für Krain von Wichtigkeit, da dieses Land bekanntlich noch immer auf ein Realschulgesetz wartet. Obwol ich nun in dieser Beziehung noch durchaus nicht zu einer feststehenden Ansicht gelangt bin, so erlaube ich mir doch etwas von meinem Thema abzuweichen, um wenigstens einige Gesichtspunkte aufzustellen, die bei der Lösung jener Frage vor allem zu beachten sind. Da der geographische Unterricht in der ersten Klasse schon seinem Wesen nach nicht ein in sich abgeschlossenes Ganze, sondern nur eine Vorbereitung für den eigentlichen geographischen Unterricht der folgenden drei Jahre sein soll, so fragt sich, ob jene vom Lehrpläne geforderte Uebersicht oder die Heimatskunde dieses Ziel am sichersten erreiche. Für beides lassen sieb nun gewichtige Gründe anführen, und es kommt vor allem darauf an, welcher Art der geographische Unterricht in der Volksschule gewesen ist. Wurde hier schon Heimatskunde gelehrt und tritt der Knabe mit ziemlich deutlichen Vorstellungen über die physischen und teilweise auch politischen Verhältnisse seines Geburtslandes in die Mittelschule ein, dann kann man hier ihrer füglich entbehren. Aber wol nur in wenigen Gegenden unseres Vaterlandes wird der Schüler mit solchen Vorkenntnissen die erste Klasse des Gymnasiums oder der Realschule betreten. In diesem Falle wird eine allgemeine Darstellung der geographischen Verhältnisse des Erdballes wenig anregend auf ihn wirken, denn — wie ich durchgeliends bemerkt — fühlt er sich nur auf demjenigen Terrain sicher, das er in allen Teilen klar zu überschauen vermag. Das hinterasiatische Hochland bleibt ihm solange ein inhaltsleerer Name, bis er die Randgebirge, die Teile der Tafelländer in allen ihren wichtigsten Verhältnissen kennen gelernt hat; dann erst erhält jener Begriff Loben und wird zur klaren Vorstellung. Oder was soll man sich bei der Nennung des Kollektivnamens ,deutsches Mittelgebirge“ denken, wenn man nicht dessen einzelne Teile kennt? Ebenso ist es schwer, sieb ein genaues Bild von der Donau, ihrem Gebiete und ihren Beziehungen zu den sie umgebenden geographischen Objekten zu machen, wenn man nicht für alles dieses bestimmte Namen weiss. Würde man aber in so ausführlicher Weise in der ersten Klasse unterrichten, so würde man eben keine Uebersicht geben, sondern Spezialgeographie treiben, und dies wäre für den Schüler höchst verderblich. Denn erst langsam gewöhnt er sieh an den oft so fremdartigen Klang geographischer Namen, und nun sollte er tausende von solchen in einem Jahre einlernen! leb weiss, wie schwer es mir wurde, trotzdem ich nur wenige Namen nannte, und wie der Schüler nur durch zalreiche Aufgaben sich den Stoff eigen machen konnte. Damit er sich die europäischen Flüsse genau merke, musste er dieses Thema in verschiedenen, aber nicht unmittelbar aufeinander folgenden Aufgaben mit alleiniger Benützung der Karte behandeln. Einige von diesen will ich als Beispiele hier anführen: 1. Ordne die Flüsse Europas nach den Meeren, in welche sie münden; 2. ordne sie nach den Gebirgen, in welchen sie entspringen; 3. ordne sie nach Ursprung und Mündung (Kombination aus beiden ersten Aufgaben); 4. ordne sie nach den Hauptrichtungen ihres Laufes. 5. Bestimme, welche Terrainteile Europas die genannten Flüsse durchfliessen. t>. Welche Staaten durch fl i essen die genannten Flüsse? 7. Von welchen Hauptflüssen werden die bekannten Staaten durchflossen? Auf diese Weise musste der Schüler jedes geographische Objekt in zalreichen Aufgaben auf selbständige Weise behandeln und nur dadurch konnte er in Wahrheit zu einer Uebersicht gelangen. Allein diese Methode nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und das Kartenzeichnen muss daher fast ganz vernachlässigt werden. Die Heimatskunde bietet dagegen den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass der Schüler ein Land in allen seinen Teilen und Verhältnissen kennen lernt und diese bei dem spätem Unterrichte in der speziellen Geographie stets zur Vergleichung heran-ziehen kann. Und überdies knüpft die Heimatskunde an das Nächstliegende an, verbindet und ordnet schon längst Bekanntes und plagt den Knaben nicht schon an der Schwelle dos geographischen Unterrichtes mit einer Menge fremder Namen, die er in der Folge doch wieder, aber nur nicht in einem, sondern in drei Jahren sich aneignen muss. Man könnte allerdings dem Dilemma, ob in der erston Klasse Heimatskunde oder eine allgemeine Uebersicht über alle Teile der Erde gelehrt werden soll, am leichtesten dadurch ausweichen, dass man beides vornehmen lässt, aber dann müsste jedenfalls die Zal der wöchentlichen Unterrichtsstunden von 3 auf 4 erhöht werden. Denn mit dem besprochenen Lehrstoffe ist es in der ersten Klasse noch nicht abgetan, der zweite Semester muss manches in den allgemeinen Begriffen ergänzen, es müssen vor allem die wichtigsten Begriffe aus der mathematischen Geographie dem Schüler beigebracht werden. Dazu rechne ich alles das, was auf das gegen-: ■ itige Verhältnis der drei für uns wichtigsten Himmelskörper, Sonne, Mond und Erde, sich bezieht. Zwar sind manche Stimmen gegen die Verlegung der mathematischen Geographie in die erste Klasse laut geworden, abor nach meiner Ansicht haben sie nur insoforue liecht, als sie fordern, dass der Unterricht nicht sogleich im ersten Semester mit der mathematischen Geographie beginne und überhaupt nichts unwesentliches in denselben aufgenommen werde. Denn wio könnte sicli der Schüler die klimatischen Verschiedenheiten erklären, ohne vorher die Einteilung der Erde in die drei Zonen kennen gelernt zu haben, und wie könnte er diese verstehen, ohne vorher etwas von der Bewegung der Erde und ihren verschiedenen Stellungen zur Sonne gehört zu haben? Und überdies übersteigen diese Dinge keineswegs das Fassungsvermögen der Schüler, und was verstanden werden kann, soll nicht dogmatisch gelehrt werden. Nur kommt auch hier wieder alles auf die Methode an, nur muss auch hier wieder der Unterricht alle möglichen Hilfsmittel heranziehen, um anschaulich zu werden. Schacht hat in seinem grössern Lehrbuche (7. Aull S. 270) mit gewohntem pädagogischen Takte einen sehr einfachen Apparat angegeben, der zur Versinnbildlichung des jährlichen Erdumlaufes im höchsten Grade geeignet ist und wenn auch nicht an Eleganz, so doch an Brauchbarkeit alle gewöhnlichen Tellurien weit über-trifl't. Nach meiner Ansicht ist es aber damit nicht abgetan, sondern es muss auch der scheinbare Gang der Sonne um die Erde erklärt werden, denn der Schüler muss zuerst die alltäglichen Erscheinungen begreifen lernen, und überdies genügt hier ein etwas grösserer Globus als Veranschaulichungsmittel vollständig. Auf die einfachste Weise kann die Verschiedenheit der Tag- und Nachtbögen für einen Ort oder für verschiedene Breiten erklärt werden. Es wurde z. B. der Globus so gestellt, dass der feste King den Horizont von Laibach vorstellte; eine Nadel machte die Lage dieses Ortes auch den entfernteren Schülern erkenntlich. Nun wurde ein Papierstreifen genommen, der genau so gross war wie der Aequator am Globus. Am 21. März und 22. September scheint die Sonne genau über dem Aequator sich zu bewegen, der Bogen, der ober dem Horizontringe ist, ist der Tag-, der unter demselben der Nachtbogen. Beide wurden mit dem Papierstreifen gemessen und es ergab sich, dass beide einander gleich sind. Am 21. Juni scheint die Sonne über dem Wendekreise dos Krebses, am 21. Dezember über dem des Steinbockes sich zu bewegen; es wurde abermals gemessen, und es ergab sich dabei auf eine unmittelbar sinnliche Weise, dass im erstem Fall der Tag-, im letztem der Nachtbogen um ein Bedeutendes grösser ist. Diese Uebungen können in zalreichen Kombinationen fortgesetzt werden und sie gewähren dem Schüler immer Interesse, weil er auf dio einfachste Weise dabei selbsttätig sein kann; ja selbst vieles, sonst so schwer Fassbare, wie die Zunahme der Sommertageslänge mit zunehmender Breite, wurde auf diese Weise anschaulich, und als ich einst den Globus so stellen liess, dass der Hing den Horizont von Hammor-fest bildete, fanden die Schüler selbst, dass für diesen Punkt der Erde die Sonne ein paar Monate nicht unter den Horizont sinke, und es war ihnen daun nicht schwer, das allgemeine Gesetz bezüglich der Tag- und Nachtlängen für die kalte Zone zu verstehen. lieber den geographischen Unterricht in der TL, III. und IV. Klasse kann ich mich kürzer fassen. Es lässt sich darüber überhaupt wenig sagen, solange wir nicht ein geeignetes Lehrbuch besitzen, welches in der Art des Pütz’schen speziell für österreichische Schulen geschrieben ist Ist einmal eiu solches vorhanden, dann wird das leidige Dozieren oder gar Diktieren wol ein- für allemal ein Endo haben und man kann dann den Weg einschlagen, der nach meiner Ansicht am schnellsten zum Ziele führen wärde. Die Beschreibung eines jeden Kontinentes hat in zwei Teile zu zerfallen : den allgemeinen und den speziellen. Die Beschreibung selbst muss nach stets in derselben Reihenfolge sich wiederholenden Gesichtspunkten gegeben werden, und die von Oberländer (Der geogr. Unterricht. Grimma 1869, S. 161 lf.) empfohlene und in Pütz’ Lehr-buche durchgeführte Disposition des geographischen Stoffes scheint mir mit einigen Modifikationen die richtigste zu sein. Grundsatz muss aber stets bleiben: der Lehrer spreche nichts selbst aus, was der Schüler ebenso gut sagen kann. Daher wird die dialogisierende Methode die zweckentsprechendste sein. Hat der Schüler in der ersten Klasse das Kartenlesen gelernt, so wird er auf verständige Fragen des Lehrers bezüglich der physikalischen Verhältnisse sehr leicht die richtigen Antworten linden. Wird z. B. über die horizontale Gliederung und Küstenentwicklung Deutschlands gesprochen, so kann man auf Grundlage der Karte 13 in Stielers Atlas etwa folgeudermassen vorgehen: Man fragt zuerst, welche Bodenform das nördliche Deutschland habe. Die Antwort: es ist Tiefland, wird sogleich erfolgen, denn die grüne Farbe auf der Karte lässt dies sofort erkennen, und der Schüler kann nun auch nicht inehr im Zweifel sein, welche von den drei Hauptküstenarten hier allein möglich ist. Man lasse ihn nun die Küsten genau betrachten, und er wird finden, dass an einigen Stellen Erhebungen bis an das JVleer herantreten, dass dies besonders an der holsteinischen Ostküste statthat (Kieler und Lübecker Bucht), und diese Tatsache wird es ihm später leicht begreiflich machen, dass das deutsche Reich gerade hieher seinen Hauptkriegshafen verlegte. Man frage nun weiter, wo tiefere Einschnitte zu finden seien, und die Karte antwortet darauf: an den Flussmündungen; der Schluss, dass an diesen die bedeutendsten Seestädte liegen müssen, ergibt sich unmittelbar daraus. Hat nun der Schüler mit Hilfe der Karte den allgemeinen Charakter der deutschen Küste erkannt (dass Flachküsten am ungünstigsten sind, muss er schon aus der ersten Klasse wissen), dann gehe man auf eine nähere Betrachtung der Unterschiede der Ost- und Nordseeküste eiu. Er wird es ohne Mühe herauslinden, dass die letztere in Bezug auf die Lage ungleich begünstigter ist als die erstere; ob sie auch ihrer natürlichen Beschaffenheit nach den Vorzug habe, muss eine eingehendere Betrachtung der Karte lehren. Mau sieht auf den ersten Blick, dass die dachen Buchten der Ostseeküste der Nordseeküste mangeln. Aber dies ist nicht der einzige Unterschied. Längs der Nordseeküste liegen in einer lieihe die friesischen Inseln, die Merresteile zwischen diesen und dem Lande, die sogenannten Wadden, liegen zur Ebbezeit trocken. — Auf welche Weise lässt sich diese Erscheinung erklären? Auf diese Frage wird der Schüler nicht sofort die Antwort finden, aber es wird ihm bald begreiflich werden, dass die stürmische Nordsee hier furchtbare Verwüstungen augerichtet haben muss, dass die friesischen Inseln die Trümmer der ehemaligen Küste sind, dass die zerstörende Gewalt des Meeres noch immer fortwirkt und die Nordseeküste daher wenig zugänglich ist. Die Ostseeküste zeigt keine derartigen Inselbildungen, sio muss daher keine so gewaltsamen Veränderungen durchgemacht haben. Auf eine eingehendere Erklärung wird der Lehrer wol verzichten, denn er müsste die dynamische Geologie in den Unterricht hineinziehen (die drei grossen Perioden in der Bildung der deutschen Nordseeküste) — genug, die unterscheidenden Merkmale der beiden Küsten bei völlig gleichem Grundcharakter sind erkannt und der Schüler wird daraus mit Leichtigkeit den Schluss ziehen, dass die Ostseeküste ihrer Natur nach günstiger gestaltet ist als die Nordseeküste, aber in Bezug auf die Lage und daher an Wichtigkeit weit hinter dieser zurücksteht. Ist auf diese Weise ein Kapitel besprochen worden, so wird das Buch genommen und der betreifende Abschnitt vorgelesen. Auch dies ist wichtig, denn das, was der Schüler solbst Schritt für Schritt von der Karte abgelesen, findet er nun in gedrängten Worten wieder, aber eben weil die Fassung eine gedrängte ist, bleibt manches unberücksiclitiget, manches unverstanden, und solches eingelernte Unverstandene bringt oft die traurigste Verwirrung in den Köpfen hervor. Wird jede Lection auf diese Weise behandelt, daun hat der Schüler don grössten Teil davon schon in der Schule gelernt, er hat seinen geographischen Blick geübt, er hat den StolY ve r stan desni ässig in sich aufgenommen. Es ist nur noch die Frage zu beantworten welche Stellung das Zeichnen in dieser Unterrichtsmethode einnimmt. Dass das Abzeichnen aus dem Schulatlas ganz und gar unfruchtbar ist, wird wol kaum mehr von einem Fachmanne bezweifelt werden. Ganstadt (Anleitung, die physischen Erdräume mittelst einfacher Konstruktion aus freier Hand zu entwerten. Berlin 1835) spricht sich darüber folgendermassen aus: „Das blosse Abzeichnen ist ein mechanisches Geschäft, bei dem in der Kegel nur wenig im Kopfe haften bleibt; Zeit und Mühe wird fast immer dabei unnütz verschwendet. Eine abgezeichnete Karte gibt keine Garantie, dass das innere Bild im Geiste des Verfassers vorhanden sei. Vermag man aber aus freier Hand ohne Voriege- blatt odor Muster das Kartenbild zu entwerfen, so ist dies die beste Bürgschaft, dass jenes innere Abbild sicher gewonnen ist." Da aber (Jam,tatII, sehr wol wusste, das es bedeutende Uebung braucht, bis die zeichnende Hand dem Gedanken willig folgt, so versuchte er die horizontalen Erstreckungen auf bestimmte plaui-metrische Formen zurückzuführen, und dieser Versuch wurde von Dr. Langensiepen in einem sehr beachtenswerten Aufsätze im 1. Jahrgange der Leipziger Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht (S. 3til ff.) weiter ausgeführt, lieber den Wert dieses Versuches will ich uiclit entscheiden, aber bei überfüllten Klassen dürften solche Zeichnungen kaum auszuführen sein, denn wie viel Zeit müsste dabei verloren gehen, wenn jeder Schüler bei der Prüfung die Zeichnung mit, der ganzen geometrischen Konstruktion wiederholen würde! Einfacher erscheint es mir, wenn die Länder von innen heraus gezeichnet werden, und es muss dabei nur darauf gesehen werden, dass die Dimensionen der einzelnen Objekte in annähernd richtigem Verhältnisse zu einander stehen. Wird z. ß. Mitteleuropa gezeichnet, so wird jedes Zerrbild unmöglich, wenn einmal Rhein, Main und Donau richtig dargestellt sind. Auch dies lässt sich durch einfache Mittel erreichen, wenn man nur nicht allzu pedantisch dabei verfährt und vor allem strenge darauf sieht, dass nur die wichtigsten Biegungen eines Flusslaufes gezeichnet werden, so z. 15. beim obern Donaulaufe nur die nördlichen Ausbiegungen zwischen Sigmaringen und bei-läufig der Ennsmündung und zwischen Molk und Wien. Wir verfuhren dabei so: Die Luftlinie zwischen der Rheinquelle und Basel wurde als 1 angenommen. Diese Einheit lässt sich auf einer vertikalen Linie von Basel bis Bingen zweimal auftragen, von da auf einer zwischen NW. und NNW', streichenden Linie bis zur ersten Teilung des Flusses wieder zweimal und dann auf einer horizontalen Linie bis zur Mündung einmal. Damit ist der Rheinlauf gegeben und es erübrigte nur noch, die zwei Hauptabweiclnm-gen des Flusses von der nördlichen Richtung in seinem Laufe von Basel bis Bingen hineiuzuzeichnen. Die Lage der Donauquelle ist damit gegeben. Wir zogen nun eine horinzontale Linie und trugen sechs jener Einheiten darauf. (Lauf der Donau vom Ursprünge bis zu ihrer Südwendung bei Waitzen.) Ueber dom zweiten Strich kam Regensburg zu liegen, zwischen dem vierten und fünften die nördliche Ausbiegung zwischen Mölk und Wien. Von Waitzen wurde ein vertikaler Strich nach Süden gezogen und zwei Einheiten aufgetragen (Donau von Waitzen bis beiläufig zur Draumündung), dann wieder eine horizontale Linie nach 0. mit sechs Einheiten, nach der wir nun leicht den untern Lauf der Donau zeichnen konnten. Nach der Lage von Regensburg und Mainz lässt sich sofort die Lage des Fichtelgebirges und der Mainlauf, damit auch der Lauf der übrigen Flüsse und die Lage der einzelnen Teile des deutschen Mittelgebirges bestimmen. Die Gebirge sind einfach durch Ilichtungslinien darzustellen. Das Zeichnen kanu sehr leicht während der Besprechung der Lection vor sich gehen, aber man darf dabei nie vergessen, dass es nicht die Hauptaufgabe des geographischen Unterrichts, sondern lediglich ein Hilfsmittel ist, um das Gelernte dem Gedächtnisse dauernder einzuprägen. Wenn der Lehrer aber während seines Vortrages zeichnet und die Schüler stumm nachzeichnen, so ist dies eben auch nur Mechanismus. Die Hauptaufgabe des Unterrichtes ist es ja überhaupt nicht, den Kopf mit todtem Wissensstoffe anzufüllen, sondern den Vorstand zu entwickeln und zu selbständigem Denken zu erziehen, und dieser Grundsatz muss sich vor allem der Geograph vor Augen halten, weil er leichter als ein anderer Fachlehrer in Versuchung kommt, seine Wissenschaft zum Gedächtniskrame herabzuwürdigen. Da also das Zčichnen hauptsächlich zur Unterstützung des Gedächtnisses dient, so wird uns jedor Vorschlag willkommen sein, der das Zeichnen vereinfacht. Einen solchen Vorschlag machte Dr. Langensiepen in dom schon oben erwähnten Aufsatze: „Man schreibt alles so auf, wie es auf dem Atlasse liegt; es sind Situationstabellen, die sich recht gut so weit durch- und ausführen lassen, dass ein ganzes Lehrbuch, den Atlas Seite für Seite veranschaulichend, daraus entstünde und das beständige Nebenhalten des Atlas, für die lieptition wenigstens vollständig, unnötig machte. . . Dass bei einer solchen Darstellungsweise auf eine Lagenentsprechung in der genauesten Form verzichtet werden muss, versteht sich wol von solbst, da Schrift und Druck don Mitteln der Zeichnung nachstehen; aber es kommt eben nur auf annähernde Vorstellung hier an, der Atlas soll nicht ersetzt, sondern nur übersetzt werden.“ Da diese Methode „bisher so vollständig ignoriert und uncultiviert blieb, dass sie sogar noch des Namens ermangelt“ (Langensiep nennt sie die couterminierende oder Vergegenwärtigungs-Methode), so habe ich zwei Situationstabellen von der pyrenäisehcn Halbinsel ausgoarbeitet. Für jedes Land sind zwei auzufortigen, eine physikalische und eine politisch-topographische, ln der ersten werden die verschiedenen Bodenformen durch verschiedene Schrift dargestellt, allenfalls können auch die Flüsse hineingezeichnet werden, in der zweiten werden die Städte natürlich nicht, wie im folgenden, mit vollen Namen, sondern nur mit den Anfangsbuchstaben eingetragen. Der Vorteil dieser Situationstabellen besteht darin, dass sie wie eine vollständige Kartenzeichnung veranschaulichen und mit den einfachsten Mitteln ausgeführt werden können. Physikalische Uebersicht. Cantabriseh-Asturisehes Handg. Pyrenlteii Hochobono von Alt-Castilien Aragonisehe Tiefeb. Castilisches Seheidegebirge Hochobono von Neu-Castilion Andalusisehes Seheidegebirge Anclalusische Tiefebene Sierra Nevada Politische Uebersicht. Galicien Ferol IS) *Corunu * Oporto * o ►* ® Coimbra ^ u CM ja « Lissabon ** Asturien Bask. P. Navarra «S. Sob. « Oviedo » Bilbao Pamplona Leon Alt-Castilion ® Burgos ® Salanianka ® Valladolid Estremadura Badojoz Äliuadou Andalusien. « Cordora » Sevilla Palos ® Cadiz > Granada Malaga Aragon. Catalon Bare. ® Saragossa Nou-Castilion ® Madrid Tolodo Koub « Tang • Tortosa ® Valencia <9 Valencia Alicante » Murcia w Murcia (9 Cartagena m Almeriit üiberaltar ® Zum Schlüsse noch einige Worte über die Karten, das wichtigste Veranschaulichungsmittel des geographischen Unterrichts. Nach unserer Anschauung von dem Wesen dieses Unterrichts müssen wir natürlich diejenigen Karten wählen, welche die physikalischen Verhältnisse am deutlichsten und übersichtlichsten zur Darstellung bringen. Die Wandkarten dürfen vor allem kein für die Zwecke des Unterrichtes unnützes Detail, besonders keine ausgeschriebenen Namen enthalten. Auch dio durch die Farbe kenntlich gemachte Unterscheidung zwischen Hoch- und Tiefebene soll man nicht aufgebon, trotz Kieperts Einwurf, dass die grüne Farbe der Tiefländer bei dem Schüler die Meinung hervorrufen könne, dass dieso Landstriche aucli notwendig fruchtbar sein müssen (?!?). Allen diosen Anforderungen entsprechen Sydows Wandkarten in vollstem Masse; die jetzt häufigen Photoreliefkarten möge man aber ins-gesammt aus der Schule hinausweisen, denn dadurch, dass dio Schattierungen der Abhänge einseitig sind, machen sie jedo Terrainbildung unkenntlich und bringen die traurigste Verwirrung in den Köpfen der Schüler hervor. Audi den Sydow’schen Atlas ziehe ich weit dem Stieler’schen vor, da dieser durch die Ueber-füllung mit Namen und Farben das Terrainbild verwischt. Es ist allerdings wahr, dass eine Vergleichung zwischen Sydows und Stielers oro-hydrographischen Karten von Asien im ersten Augenblicke zu Gunsten des letztem spricht, aber bei näherer Prüfung wird man bald erkennen, das Stielers Zeichnung z. 15. in der Darstellung der Kreuzungslinie zwischen dem Küenlün, Bolor Dagh und Hindu Koh oben wegen ihrer Bestimmtheit und Schärfe unrichtig wird. (Vrgl. Pescheis neue Probleme S. 78.) Man betrachte dagegen aber nur die Karten der europäischen Länder in beiden Atlanten, und man wird sich sofort für den Sydow’schen entscheiden. Der Historiker wird freilich den Stieler schwor entbehren, denn dieser hat fast alle geschichtlich wichtigen Orte aufgenommen, wenn sie auch heutzutage gänzlich bedeutungslos geworden sind. Aus dem chemischen Laboratorium. Seit nunmehr fünfjähriger Thätigkeit* dos Gefertigten im chemischen Laboratorium dor Lehranstalt haben die Anfragen über Gutachten von Seite Privater stetig zugenommen und in den letzten zwei Jahren eine solche Zahl erreicht, dass die freie Zeit des Gefertigten kaum mehr hinreichte, allen Anforderungen zu entsprechen. Der dauernde, auf die reichen Mineralschätze des Landes sich stützende Aufschwung der industriellen Verhältnisse des Landes findet in mitgotlieilter Thatsache vollgültigen Beweis. Nicht nur Industrielle waren es, die um Aufschlüsse ersuchten, auch von Seite der Landbevölkerung wurden violfach Fragen über Verwerth-barkeit von Rohstoffen gestellt, wodurch das Interesse derselben an der Ausbeutefähigkeit von Naturproducteu constatirt erscheint. Diesbezügliche, meist quantitative Erz-, Kalkstein-, Wasser-und andere Analysen wurden im abgelaufenen Schuljahre 47 durchgeführt. Auch dio Zahl dor u roch omischon Untersuchungen, welche Gefertigter meist zur Feststellung der Diagnose im Interesse ärztlicher Praxis arbeitete, hat dies Jahr zugenommen und beläuft sich auf 55 quantitative Harnanalysen, unter welchen mehre interessante die in Innerkrain herrschende Epidomio der sogenannten Hautcholera betrafen. Auf Requisition des k. k. Landesgerichtes zu Laibacli sind zwei Fälle von Vergiftung constatirt wordon, für das k. k. Kreisgericht Rudolfswert wurde ein Gutachten über Explosionswirkungen von Dynamitpatronen ausgearbeitot. Nebstdem wurden sämmtlicho, für den Vortrag dor Chemie an der Real- und Gewerbeschule nöthigen Experimente vorbereitet und an 8 Schüler der oberen Klassen der Realschule praktischer Unterricht, in wöchentlich fünf Stunden in einfacher und zusammengesetzter quantitativer Analyse ertheilt. Zum Schlüsse spricht dor Gefertigte dem Schüler der VI. Kl. Pompe Karl für sein eifriges Streben, don Gefertigten in seinen Berufspflichten bei Vorbereitung von Experimenten u. s. w. zu unterstützen, seinen besten Dank aus. Laibach, im Juli 1873. Hugo Ritter v. Perger. * Im abgolaufenen Quinquennium sind 211 Harn-, 5 Yomitus-, 2 Sputa-Analyaen, 4 Untersuchungon von Blut, II! gerichtlicli-chemischo Analysen für das k. k. Landosgericht, 4!) Versuchsreihen und 189 quantitative Analysen (Erze, Wasser, Gosteino), zusammen 424 Untersuchungen durchgefiihrt wordon. Schulnachrichten. 1. Der Lehrkörper. A. Für die obligaten Fächer. 1. Herr Dr. Johann Mrhal, Director, Leiter der Gewerbeschule, Mitglied des lcrain. Landesschulrates, der Prüfungscommission für angehende Locomotiv-führer, eorresp. Mitglied des math. Vereines in Böhmen, lehrte Mathematik in der VI. Kl. 2. Herr Michael Peternel, k. k. Professor. Weltpriester, Mitglied des krain. Musealvereines, der krain. Sparkasse und Landwirthschaftsgesellschaft, Gründungsmitglied des liter. Vereines ..Slovenska matica“, lehrte die Naturgeschichte in der I. a, I. h, II. a, die slov. Sprache in der III. — V. und seit dem 1. Mai auch in der VI. Kl. 3. Herr Anton Lesar, k. k. Professor, Weltpriester, Ausschussmitglied und Secretär des liter. Vereines ,Slovenska matica“, Mitglied der krain. Landwirthschaftsgesellschaft, lehrte Religion in der I. a, II. a, III. — VII. Kl., sloven. Sprache in der VI. und VII. Kl.; seit dem 1. Mai beurlaubt. 4. Herr Emil Ziakovski, k. k. Professor, Prüfungscommissär für angehende Locomotivführer u. s. w., Erprobungs- und Revisionscommissär stationärer Dampfkessel, lehrte die darstell. Geometrie in der VI., Geometrie und geometr. Zeichnen in der I. b, I.c, II. a, II. b, III. Kl., Kalligraphie in der II. a und II. b Kl.; Vorstand der III. Kl. 5. Herr Georg Kozina, k. k. Professor, lehrte Geographie und Geschichte in der La, 11. a und V. Kl., deutsche und sloven. Sprache in der II. a Kl.; Vorstand der II. a Kl. (i. Herr Franz Wastler, k. k. Professor, Custus dos naturhist. Cabinetes, lehrte Naturgeschichte in der I. b, I. c, II. b, V., VI. und VII., deutsche Sprache in der IV. Kl.; Vorstand der II. b Kl. 7. Herr Josef Finger, k. k. Professor, Ehrenmitglied des mathem. Vereines in Böhmen, Mitglied des krain. Musealvereines, Custos des phys. Cabinetes, lehrte Mathematik in der III. und VII. Kl., Physik in der IV. und VII. Kl.; Vorstand der VII. Kl. 8. Herr Josef Opi, k. k. Professor, lehrte darstell. Geometrie in der V. und VII., Geometrie und geometr. Zeichnen in der I. a und IV., Mathematik in der V. Kl.; Vorstand der V. Kl. 9. Herr Franz Globočnik, k. k. Professor, Mitglied des krain. Museal- vereines, lehrte Freihandzeichnen in der II. a, II. b - VII. Kl. 10. Herr Hugo Ritter von Perger, k. k. Professor, Landesgerichts-Chemiker, Mitglied dos krain. Musealvereines, lehrte Chemie in der IV. bis VII., Physik in der III. Kl.; Vorstand der IV. Kl. 11. Herr Dr. Alexander Georg Supan, k. k. Oberrealschullehrer, lehrte Geographie und Geschichte in der I.c, VI. und VII., deutsche Sprache in der V., VI. und VII. Kl., Bibliothekar; Vorstand der VI. Kl. 12. Herr Eduard Öhlhofer, suppl. Lehrer, lehrte die italien. Sprache in der III. — VI. Kl. 13. Herr Anton Raič, suppl. Lehrer, lehrte Geographie und Geschichte in der I.b, II. b, III. und IV. Kl. Kalligraphie in der 1. b Kl. 14. Herr Lukas Lavtar, suppl. Lehrer, lehrte die deutsche und sloven. Sprache in der I.b, Arithmetik in der I.a, I.b, II.a, seit dem 1. Mai die sloven. Sprache in der VII. Kl.; Vorstand clor I.b Kl. 15. Herr Friedrich Križnar, Weltpriester, Domkaplan, lehrte Religion in der I.b, I. c und II. b, seit dem 1. Mai auch in der IV. —VII. Kl. 1(>. Herr Franz Makowetz, suppl. Lehrer, lehrte die deutsche Sprache in der I. c und III., Arithmetik in der I.c, II. b und IV. Kl., Kalligraphie in der I.c Kl.; Vorstand der I.c Kl. 17. Herr Raimund Čuček, suppl. Lehrer, lehrte die deutsche und sloven. Sprache in der I.a und IT. b, Kalligraphie in der I.a Kl.; Vorstand der I. a Kl. 18. Herr Leopold Klinar, Weltprieser, Seelsorger an der Männerstraf-anstalt in Laibach, lehrte seit dem 1. Mai die Religion in der I.a, II. a und III. Kl. ES. Für die nicht obligaten Fächer. Herr Hugo Ritter von Perger, wie oben, lehrte analyt. Chemie in 5 wöch. Stunden. Herr Anton Heinrich, k. k. Gymnasialprofessor, lehrte die Stenographie in 2 Cursen mit je 2 wöch. Lehrstunden. Herr Franz Globočnik, wie oben, gab Unterricht im Modellieren in 4 wöch. Stunden. Herr Anton Förster, Chordirigent bei der hiesigen Domkirche, lehrte den Gesang in 2 Cursen mit je 2 wöch. Stunden. Herr August Mandič, Magistratsbeamte, leitete die Turnübungen in (> wöch. Stunden. Herr Johann Schmiedl lehrte die franz. Sprache in 2 Cursen mit je 3 wöch. Stunden. Herr Leopold von Laudcs, Assistent beim Zeichnenunterrichte. Sclnihlicner. Bartholomäus Jereb. Johann Skube. 2. Lehrplan. Im Sinne der h. Erlässe des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 31. Mai 1871, Z. 2131, und des k. k. Landesschulrathes für Krain vom 14. Oktober 1871, Z. 1378, diente dem Unterrichte an der Unter- und Oberrealschule der für die Realschulen in Tirol giltige Lehrplan (V. B. 1870, St. XV, S. 435) zur Grundlage, mit der Modification jedoch, dass 1. die französische Sprache in den obern Klassen als freier Lehrgegenstand behandelt wurde, dafür aber die Theilnahme an dem slovenischen Sprachunterrichte für alle jene Schüler obligat war, deren Eltern oder Vormünder nicht ausdrücklich die Loszählung ihrer Söhne oder Mündel von diesem Unterrichte vorlangten; 2. dass der italienische Unterricht erst in der I II. Klasse als obligater Lehrgegenstand begonnen hat. Die beiden untersten Klassen waren in parallele Abtheilungen so getrennt, dass in der einen das Slovenische, in der ändern das Deutsche als Unterrichtssprache diente, und wurde die Versetzung der Schüler in die eine oder die andere Abtheilung im Sinne des h. Minist.-Erl. vom 12. Dezember 1871, Z. 12713, gänzlich dem freien Willen der Eltern oder Vormünder überlassen. Wegen der grossen Schülerzahl musste die Abtheilung mit deutscher Unterrichtsprache in zwei Unterabtheilungen 1.1) und I. c getrennt werden; der letztem wurden alle jene Schüler zugewiesen, die nach dem Willen ihrer Eltern oder deren Stellvertreter am slovenischen Sprachunterrichte nicht theilnahmen. Mit Beginn des 2. Semesters wurden auch einige Schüler der I. 1) und II. b Abtheilung über ausdrückliches Verlangen ihrer Eltern von der Theilnahme am obligaten sloven. Sprachunterrichte dispensiert. Der Umstand, dass der obligate italien. Sprachunterricht an dieser Lehranstalt erst in der III. Klasse beginnt und dass ferner dem Unterrichte in der Chemie eine geringere Stundenzahl zugemessen wurde (Erl. des k. k. Minist, f. C. u.U. vom 31. Mai 1871, Z. 2131) als an den tiroler Realschulen, machte eine von der dortigen auch bezüglich des Umfanges etwas abweichende Vertheilung des Lehrstoffes dieser zwei Gegenstände auf die einzelnen Schulklassen notliwendig. Von der Theilnahme am obligaten italienischen Sprachunterrichte waren in diesem Schuljahre nur noch die Schüler der VII. Kl. befreit. Die Unterrichtsertheilung in den ändern Lehrgegenständen war sowol bezüglich der dazu verwendeten Zeit als des Lehrstoffumfanges dem oben citierten Lehrpläne für die Realschulen Tirols ganz entsprechend und ist aus der folgenden Tabelle zu entnehmen: 0 b 1 i g a t o Gegenstände Wöchentliche Unterrichtsstunden in der IClasso I a J lb Ic II a II b III IV V VI VII Religion 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 Deutsche Sprache .... 4 3 3 4 3 3 3 3 3 3 Slovenischo Sprache . . . 3 (4) — o (4) (3) (3) (3) (3) (3) Italienische Spracho . . . — — — — 3 3 3 3 (3) Geographie und Gesehiclito 3 Q O 3 4 4 4 4 3 3 3 Mathematik t) n ö 3 3 3 3 4 G 5 5 Darstellende Geometrio . . — — — — 3 3 3 Naturgeschichte .... 3 3 3 3 3 — — 3 2 2 Physik — — — — — 4 2 — 4 4 Chomio — — 3 2 2 2 Geometrio u. goom. Zeichnen G G G 3 3 3 3 — — — Freihandzeichnen .... — — — 4 4 4 4 4 2 2 Schönschreiben .... 1 1 1 1 1 — — — — — 3. Lehrmittel - Sammlungen. IMc RciilsclitiMiibliotlick. Dieselbe zählte am Schlüsse des Schuljahres 1872 900 Werke in 1 (>37 Bänden und 443 Ileften und wurde im Schuljahre 1873 durch folgende Druckschriften vermehrt: a. Durch Ankauf. Periodische Schriften: Verordnungsblatt für den Dienstbereich des k. k. Ministeriums für Cuitus und Unterricht; — Mittheilungen der geogra- phisclien Gesellschaft in Wien, 1 (». Bd.; Poterraanns geographische Mitteilungen, 1!). Bd.; — Chemisches Centralblatt pro 1873; — Fresenius, analyt Chemie pro 187!1. Als Mitglied der „Matica slovenska“ erhielt die Bibliothek: Erjavec, Prirodopis živalstva; Tušek, Prirodopis rastlinstva; Zajec, Mineralogija; Letopis za 1872; als Mitglied des Hermagoras-Vereines 5 Bündchen. Ausserdcrn wurden angekauft: Heis, Sammlung von Aufgaben und Beispielen aus der Arithmetik und Algebra; — Webers Weltgeschichte in 2 Bdn.; Der Nibelunge liet, herausg. v. Norbert; — Fliedner, Aufgaben aus der Physik und Auflösungen zu denselben; Venn, deutsche Aufsätze; — Wartigs Erläuterungen zu den deutschen Klassikern (Klopstock, Lessing, Schiller, Göthe), 4 Bdchen.; — Fortsetzung von Ilolfmanns Jugendbibliothek, 5 Bdchn.; — Herchenbachs Erzählungen, 12 Bdchn.; Aberdon, Am Schnee (Erzählungen); K. F. Becker, Erzählungen aus der alten Welt, 3 Bdchn.; — G. Schwab, Die schönsten Sagen aus dem klassischen Alterthum, 3 Bde.; — K. Stöber, Erzählungen, 4 Bde.; — Vogel, Geschichte der denkwürdigsten Erfindungen, 4 Bde.; — Lange, Geschichten aus dem Ilerodot; — Alex. Humboldts Reisen in Amerika u. Asien in der Bearbeitung von Löwenberg, 2 Bde.; A. Humboldts Ansichten aus der Natur; — Bässler, die schönsten Heldengeschichten aus dem Mittelalter, 3 Bde.; —• Dielitz, Land- u. Seebilder, 2 Bde.; — Gruber, Geographische Charakterbilder, 3 Bde.; Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten; — Cooper, Der Pfadfinder, Der Wildtödter; — G. Freytag, Soll und Haben, 2 Bde.; Scheffel, Ekkehard (hist. Roman). b. Durch Schenkung. Vom hohen k. k. Ministerium des Cultus und Unterrichts: Scherzer, Bericht der österreichisch-ungarischen Expedition nach Siam, China und Japan; Jahresbericht des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht pro 1872; Botanische Zeitschrift, 23. Band. — Vom k. k. Schulbücher-Verlag: 1 laus/er, kroatisch-deutsches Wörterbuch. Von der Verlagsbuchhandlung Tempsky in Prag: Steinhäuser, Geographie von Oesterreich-Ungarn; Močnik, Anfangsgründe der Geometrie in Verbindung mit dem Zeichnen, if>. Aufl.; Močnik, Lehr- und Uebungsbuch der Arithmetik für Unterreal- und Bürgerschulen, 1f>. Aufl.; Gindely, Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die untern Klassen der Mittelschulen, 1. und 2. Bd. — Von der Verlagsbuchhandlung Alfred Ilölder, Wien: Teirich, Schulrechnenbuch für die IV. Realschule; Muth, Mittelhochdeutsches Lesebuch. — Von der Verlagsbuchhandlung Lindauer in München: Reinhardstötter, Grammatik der italienischen Sprache, I. Theil. Von der Handelskammer in Lemberg: Lipjj, Verkehrsund Handelsverhältnisse Galiziens. Vom deutschen und österreichischen Alpenvereine: Zeitschrift des Vereines pro 1872. —Vom Herrn Landesschul-inspektor R. Pirker: Kurz, Geschichte der deutschen Literatur, 3 Bde. -Vom Herrn Stadtpfarrer G. Köstl: Jahrbuch des österreichischen Alpen-vereins 5., 6. und 7. Bd.; Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereines pro 1872, 2 Hefte — Vom Herrn Prof. A. Urster: Villicus, Lehrbuch der Arithmetik, 3. Theil; Villicus, Uebungsbuch (unvollständig). Zuwachs des .Vntiinilienciibiiietrs im Sclnil.jtilire 1872\T\. Durch Ankauf erhielt das Naturalienkahinet: Einen Seeigel, einen Herzigel, drei Rüskenschulpen von Sepien, zwei Käferschnecken, einen Taschenkrebs, zwei Einsiedlerkrebse, eine Meerspinne, eine Hummer, eine Languste, einen Heuschreckenkrebs, zwei Rochen, einen Zitterrochen, einen Hundshai, einen Stör und einen Sterngucker. Ausserilem gewann die Naturaliensammlung theils durch Geschenke, theils durch E i n sa m m 1 u n g heimischer Naturproducte noch folgenden Zuwachs: Eine Coralle, einen Seestern, mehrere Muscheln und Schnecken (Archen-und Stockmuschel, Tritonshorn und Brandhorn), einen Kalmar und einen Achtfuss, zwei Exemplare des langgliedrigen Bandwurmes (eines davon Geschenk des Herrn Prof. Hugo Ritt. v. Perger), zwei Flusskrebse, einen Heuschreckenkrebs in Spiritus, mehrere Käfer und Schmetterlinge, Stisswasser-tische (Sandpricke, Flussaal, Karausche, Flussgrundel, Weissfische, Sclilamm-beisser, Teichschleihe, Bachforelle, Aalruthe und Flussbarsch), einige Meerestische (zwei Seenadeln, Schollen, einen Hornhecht, eine Makrele, zwei Bandfische, einen Seeskorpion, einen Sonnenfisch, einen Knurrhahn, eine Brasse, eine Meerbarbe), mehrere Wassersalamander, zwei gefleckte Erdsalamander, zwei Grasfrösche, einen Laubfrosch, eine gemeine Kröte, eine Bergnatter, zwei Ringelnattern, eine Blindschleiche, zwei grüne, zwei gemeine und zwei safranbauchige Eidechsen, einen kleinen Lappentaucher (Geschenk des Herrn Janesch Ferdinand, k. k. Landesgerichtsofficials), drei Exemlare des Bunt-kupfererzes, einen Kupferkies, einen Bleiglanz und zwei Petrefacten (Co-rallen) aus Oberkrain. An dieser Vermehrung der Naturaliensammlung betheiligten sich die Schüler: Böhm Jos,, Baron Cirheimb Arthur, Donaggio Jos., Dworžak Wilhelm, Hann Ignaz, Jaboruegg Eugen, Jesser Moritz, Juvau Emil, Krieg! Kupreclit, Kump Albin, Moro Angelo, Pollak Adolf und Simenthal Leo aus der 1. Klase; Becker liudolf und Oerny Gustav aus der II. Klasse; Eclcardt Leopold und Possaner vou Ehrenthal Beno aus der V. Klasse; Schüller Johann aus der YI. und Endlicher Julius aus der VII. Klasse. I>us Zeichnen mul modellieren. Herr Buchhändler Georg Lercher schenkte mehre Hefte Vorlagen. 4. Wichtige Verordnungen der hohen Unterriclits-beliörden. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 15. Juni 1872, Z. G797, die Aufnahme der Abiturienten von Mittelschulen in die k. k. Lehrerbildungsanstalt zu Laibach betreffend. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom ‘20. September 1872, Z. 109(57, wodurch der Organisationsentwurf der mit der Laibacher Oberrealschule verbundenen Gewerbeschule genehmigt und eine Subvention aus dem Staatsschatze bewilligt wird. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 28. Oktober 1872, Z. 1081!, womit die Zueilcennung der halben Befreiungen vom Unterrichtsgelde auch für das Schuljahr 1872/3 an den Staatsmittelschulen in Krain zugestanden wird. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 23. März 1873, Z. 19, durch welchen Schülern der I. Kl. an Staatsmittelschulen, wenn sie in beiden Semestern die dritte Fortgangsldasse erhalten haben , in berücksichtigungswürdigen Fällen die Wiederholung gestattet wird. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 21. Juni 1873, Z. 7713, womit Abiturienten der Mittelschulen gestattet wird, in den dritten Jahrgang der Lehrerbildungsanstalt zu Laibach ohne Aufnahmsprüfung einzutreten. _ Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom lb. Juni 1873, Z. 9453, wodurch verordnet wird, dass Wiederholungsprüfungen au Realschulen aus der Mathematik und den Sprachfächern nur ausnahmsweise zu gestatten sind. o §e = ? =-■ 2 x X' *1 C/J C5 o' =-cS c r- S ** P &wg m'S. 2 ^ - . £< ä p & s= £ i S- «ti ? ° H, p 50 O JI. tw r 2. o D tr* &, rD c« rD *B E. oT O D - S c* B w vT C/2 o .o» tT ^ C ** » cp ^_, po C 0)0*0 D _____ B £ I geistlich weltlich N 5 S". 2 S «£■ K* N " 2 o P 05 a s-- cc *8 2 - *• *1 OD - I — to •— O Q' tO O* ►S B CC p ra O D D- CU O CD 03 ® (J«J r-*- rt) rt) B 2 cd ^ 3;.w PT 05 p tr p o — • S- 3 rt »*. O B *1>rj 2. S’ c/) cr< rt> -r » s ** B rt> C/5 < rt> P ** a cr <8 S* 2- a In der Klasse heim Heginne des 1. Setnest, heim Beginne des 2. Semest. H-t _i i_i ,p. ül ü« Ü1 !ß ^ CD !** I I I - I I I am Ende des 2. Semesters Privatisten "* iv 02 03 *—* f'C tC ►—* (C CC «J (C +• 05 C Ü' 05 W »■* W 03 J5 05 ÄW*v|-QC. c^ccw Vorzgs.- KlilHSO j 1. Klasse jls. Klasse ___________ Klasse rt> O B B- C/3 rD *73 B -* B- rt> rt> B D c* 00 ^ CO Zur Nachprüfung ztigeliiHBeii i l l I l l 5' 5. E. Erhielten wegen Kntnkh. kein Zeugn. b- <5 a. > 03 4- 4»> > P- M rt) !/) P p - B i"w ZTj ga B Cj »- g. a. rt> a> •-» B o. P & Cf* rD* cp Ä B rt rt) i S B B’ rt) & Ä rt> 2 B B- B> ii CD 2 ? g orq rt> W 2* d 2. Cl. t/) » £ c« $5 ä- p rt rr. 3 S w- ro 53 pr rt-rt> ~ B *S. £■ O* . Zur Statistik der Oberrealschule. (>. Unterstützung dürftiger Studierender. a. Stipendien. Im Schuljahre 1873 bezogen zwölf Schüler, acht an der Unter- und vier an der Oberrealschule, Stipendien im Gesammtbctrage von 1433 fl. G kr. Nebstdem besuchten noch 5 Militärstiftlinge die Lehranstalt. b. Unterstützungsverein. Die Wirksamkeit dieses Vereines, der im Jahre 1SIJ7 zur Unterstützung dürftiger, gesitteter und fleissiger Realschüler gegründet wurde, ist ans dein nachfolgenden Rechnungsabschlüsse pro 1872 zu ersehen: Einnahmen. Post- Nr. 11. kr. 1 Kassorost vom Jahro 1871 138 08 2 Gosclionk der krainischon Sparkasse .... 3 Jahresbeiträge von 109 zahlenden Mitgliedern . 208 __ 4 Geschenk aus dom Reinerträgnisso dor Bürger- kränzolieii 50 — - 5 Gosclionk vom Institutsinliabor Herrn Waldherr 20 — 0 Geschenk der Frau Koslor 12 — 7 Gesclienko oinor Spiolgesellschaft 4 54 8 !) Iuteresson von 12 Staatspapieren (Coupons) Intorossonorträgniss von zwei wiederverkauften 40 Kassenscheinen ... 1 74 Summe 783 96 Ausgaben. Post- Nr. . , kr. 1 Für angekaufto Schulbücher 25 97 2 „ Schreib- und Zeiclinonroquisiton .... 43 3 3 „ Druclcsorton und Inserate 15 HÜ 4 „ armen Schülern angescliafl'to Kleider . . 72 40 5 „ Aushilfen zur Zahlung dos Scluilgoldes 70 — (i „ einen Schüler die fostgosetzte jülirl. Unterst. 50 — 7 „ Kost- und Quartiorgcldbeiträge .... 30 92 8 „ Stompol, Porto und das ßinkassieron . . 4 90 9 „ den Ankauf von 4 Kassenscheinen k 100 11. 400 — 10 Dora Obmann zur AnschafTung von Büchern 20 — 11 Kassorost 51 8 Summe 783 9(5 c. Mehrere Realschüler fanden in den Conventen der PP. Franziskaner und der WW. FF. Ursulinerinnen, sowie in Privatfamilien durch Gewährung von Freitischen u s. w. edelmütliige Unterstützung. Dio Herren Eduard Malir und Edmund Terpin, hiesige Handelsleute, haben, der erstere eine namhafte Menge von Schreib - und Zeichnenrequisiten, Federmessern, Notizbüchern u. s. w., der letztere 9(> grosse Theken für das geometrische Zeichnen zur Betheilung armer Realschüler geschenkt. Die Direction spricht im Namen der Betheilten allen P. T. Wohlthä-tern den verbindlichsten Dank aus und erlaubt sich, dio Lehranstalt dem ferneren Wohlwollen aufs wärmste zu empfehlen. 7. Unterrichtsgeld. Nach dem h. Erlass des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 19. April 1870, Z. 3603, beträgt das ganzjährige Schulgeld an der Unterrealschule 20, au der Oberrealschule 24 fl. und wird in halbjährigen Raten i\ 10 und 12 fl. in den Monaten November und April eingehoben. Mit dem b. Erlasse vom 21. Februar 1872, Z. 1406, hat Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht die an den Staatsmittelschulen Oberösterreichs bereits bewilligte Befreiung von der Entrichtung des halben Schulgeldes auch den Staatsmittelschulen Krains zugestanden und diese Begünstigung mit dem h. Erlasse vom 29. Oktober 1872, Z. 10914, provisorisch auf das eben abgelaufene Schuljahr ausdehnt. Das eingehobene Schulgeld betrug im I Semester von 291 ganz oder halb zahlenden Schülern ........................................... 2849 fl im II. Semester von 230 Schülern..................................2289 ,, zusammen . . f>138 fl. Ilievon wurde eine Hälfte pr. 2569 fl. iu den krain. Studienfond, die andere in den Realschulfond abgeführt. Die Aufnahmstaxen 2 fl. 10 kr., welche ebenfalls dem Realschulfondo zugewendet werden, betrugen 308 fl. 90 kr. ö. W. 8. M a tur itäts-Pr ii fu 11 gen. Am Schlüsse des Schuljahres 1872 haben sich acht öffentliche Schüler der obersten Klasse der Maturitäts-Prüfung unterzogen; sieben erhielten das Zeugniss der Reife, darunter zwei mit Auszeichnung; einer wurde auf ein Jahr reprobiert Die Aufgaben für den schriftlichen Theil dieser Maturitäts-Prüfung waren: 1. Aus der deutschen Sprache: „Was hat die Menschheit durch Seefahrt und Seehandel gewonnen?“ 2. Aus der slovenischen Sprache: „Križarske vojske in njihova korist.“ 3. Aus der Mathematik: (t) Eine Parabel sei durch ihre Gleichung ä/ai/a - 6/o* — 0 gegeben; man soll die Curve verzeichnen, durch die Endpunkte des Parameters Tangenten ziehen, den Durchschnittspunkt beider Tangenten bestimmen und die von den Tangenten und dem parabolischen Bogen eingeschlossene Fläche berechnen. b) Jemand zahlt in eine Versicherungsgesellschaft, die zu 4>/2 % verzinst, durch 17 Jahre jährlich 230 fl., setzt dann mit den Zahlungen aus und stirbt 8 Jahre nach der letzten Einzahlung. Welches wird die jährliche Rente der überlebenden 38jährigen Witwe sein, wenn als ihre wahrscheinliche Lebensdauer ein Alter von f>0 Jahren angenommen wird? c) Aus einem Baumstamme, welcher 30' lang und an seinen Enden 3' 2" 11"' und 1' 10'' 9'" dick ist, soll ein ebenso langer fünfeckiger Balken gehauen werden, der überall die gleiche Dicke hat. Wie gross ist der Holzabfall? 4. Aus der darstellenden Ceometrie: «) Es ist der Schnitt einer Pyramide mit einer Ebene, die geneigt ist gegen die Projectionsebenen, zu construieren. h) Der Schlagschatten einer hohlen Halbkugel, der sich an der inneru Seite derselben ergibt, ist zu construieren. c) Durch drei Punkte ist in perspectivischer Projection eine Ebene zu legen. Im abgelaufenen Schuljahre haben sich 12 öffentliche Schüler zur Ablegung der Maturitätsprüfung gemeldet; die schriftlichen Prüfungen wurden in der zweiten Hälfte des Monates Juni abgehalten, die Aufgaben für diese Prüfungen waren: 1. Aus der deutschen Sprache: Die Erfindungen und Entdeckungen des 15. und IG. Jahrhuudertes und ihr Einfluss auf die Entwickelung der Menschheit. 2. Aus der Mathematik: «) Die quadratische Gleichung 7-285.%''2+ 19‘749* — 215-638 ~ 0 ist mittelst gonyometrischer Functionen aufzulösen. I>) Ein Schiffahrer, der sich auf offener See orientieren will, beobachtet am 21. Juni zur Zeit, als sein nach der Triester Uhr gerichtetes Chronometer 9*> 4?)™ M. zeigt, mit dem Sextanten eine Sonuenhöhe von h — 48° 47' 28" und östl. Azimuth von a ~ 28u 29' 37". Welches ist die geogr. Breite oder die geogr. Länge des Ortes? Die geogr. Länge von Triest ist 11° 26' 12". c) Die Gleichung eines Kreises ist — 8* -| iß — 9y ~ 0, und die Gleichung einer Geraden 3y [- 4x ~ 32; weiche Beziehungen bestehen zwischen diesem Kreise und dieser Geraden? d) Es ist analytisch nachzuweisen, dass die Normale einer Parabel gegen die Axe unter demselhen Winkel geneigt sei, als gegen den Radius vector. 3. Aus der darstellenden Geometrie: a) In orthogonaler und perspectivischer Projection ist der Durchschnittspunkt einer Geraden mit einer Ebene aufzusuchen. Mehrere Beispiele mit besondern Lagen der gegeben Stücke. b) Durch einen auf einer krummen Fläche angenommenen Punkt ist eine Berührungsebene zu legen. An mehreren Beispielen auszuführen. 9. Deutsch« Aufgaben. V. Klasse. 1. Gedanken am Allerseelentage. 2. Vor- und Nachtheile des Stadt-und Landlebens. 3. Kenntnisse sind besser als Reichthum. 4. Analysierung verschiedener Verse. 5. Die Eigentümlichkeiten des indischen Religionswesens. (!. Was bleibet und vergehet (nach einer indischen Gnome). 7. Die altägyptischen Denkmäler 8. Der Schild des Achilles (nach Homer). 9.. Schilderung eines Gewitters, in Briefform. 10. Hat das Sprichwort: „Mit den Wölfen soll man heulen!“ recht? 11. Das Haus der Tantaliden. 12. Hannibals Rede an seine Soldaten, als sie die Passhöhe des Bernhardt erstiegen. 13. Die verschiedenen Zwecke des Studierens. 14. Der Schatz des Fafnir (aus der nordischen Sigurdsage). VI. Klasse. 1. Auf welche Weise kann man sich unangenehme Arbeiten erleichtern? 2. Wodurch hat sich Kaiser Karl den Beinamen „der Grosse“ erworben? 3. Die Vortheile des Krieges. 4. Das Panorama von Laibach, 5. Jeder ist seines Glückes Schmied. (5. Warum sind wir verpflichtet, unser Vaterland zu liehen und ihm zu dienen? 7. Die Freuden des Winters. 8. Die Ursachen des Todes Siegfrieds nach der Wölsungasage und dem Niebelungonlicde. !). Schilderung eines Jahrmarktes oder eines Kirchweihfestes, in Briefform. 10. Wie Siegfried nach Worms kam (nach dem Niehclungenliede). 11. De mortuis nil nisi bene. 12. Der Weih und dio Tauben (Uebortragung aus dem Mhd.) 13. Dio Kunst im Dienste der Religion. 14. Der Mensch im Kampfe mit der Natur. VII. Klasse. 1. „In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling, Still auf gerottetem Boot kehrt in den Hafen der Greis “ Schiller. 2. Der literarische Kampf zwischen Gottsched und den Schweizern. 3. Karl XII. nach der Schlacht bei Pultawa (ein Selbstgespräch). 4. Commentar zu Klopstocks Ode „der Erlöser“. 5. Dio Ursachen des Untorganges von Polen. 6. Dem Leben lernen (nach Herder). 7. Die Ursachen der französischen Revolution. 8. Gedan-kengaug des Schiller’schen Gedichtes „der Spaziergang“. !). Inhaltsangabe einer Schiller’schen Ballade. 10. Die Macht des Feuers. II. Schilderung eines Maiausfluges, in Briefform. 12. Inhaltsangabe des Göthe’sclien Dramas ..Iphigenie auf Tauris“. 13. Nutzen der Mathematik. 14. Die Erfindungen und Entdeckungen des 15. und 16. Jahrhundortes und ihr Einfluss auf dio Entwickelung der Menschheit (Maturitätsprüfungs-Aufgabe). 10. Die Model lierscliule. Der Unterricht an dieser mit der Realschule verbundenen, im J. 1870 vom krain. Landtage im Einvernehmen mit der Stadtgemeinde Laibach gegründeten Schule wird von dem Realschulprofessor Herrn Franz Globočnik ertheilt. Zur Bestreitung der jährlichen Bedürfnisse wurden 200 fl. bewilligt, wovon auf das Land Krain und ’/u auf dio Stadt Laibach entfallen. Im vorllossenen Schuljahre betheiligten sich am Unterrichte 12 Schüler aus den oberen Klassen der Realschule in 4, und 8 Gewerbeschüler in einem besonderen Curse in 2 wöchentlichen Stunden. II. Die Gewerbeschule. Seit dem Jahre 1856 steht mit der Realschule eine Sonntagsschule für Handwerker in Verbindung. An derselben wurden bis zu dom eben abgelaufeneu Schuljahre im Sinne des vom k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht mit li. Erlass vom 6. März 1856, Z. 2385, bestätigten Organisations-statutes folgende Gegenstände an Sonntagen gelehrt: Das Freihand- und geometrische Zeichnen je zwei Stunden, die deutsche Aufsatzlehre und das Rechnen, Geographie, Physik und Chemie je eine Stunde. Der Unterricht wurde von den Professoren der Realschule ertheilt, die Wahl der zu besuchenden Lehrgegenstände war den Zöglingen frcigestellt, die Erlialtungs-kosten wurden theils von der Stadtgemeinde Laibach, theils von der hiesigen Handels- und Gewerbekammer bestritten. Dass diese Einrichtung der Gewerbeschule den vorhandenen Bedürfnissen und dem Bildnngsstreben der gewerbetreibenden Bevölkerung nicht mehr genügt, wurde bereits seit längerer Zeit sowol vom Lehrkörper als auch von dem intelligenten Theile des Gewerbestandes erkannt. Im Laufe des Schuljahres 1872 hat sich daher der Lehrkörper in mehreren Konferenzen mit Zuziehung von Sachverständigen aus dem Gewerbestande eingehend mit der Frage beschäftigt, welche Einrichtung die Gewerbeschule erhalten müsse, damit sie dem Gewerbsmanne die Gelegenheit biete, sich die für seinen Beruf erforderlichen theoretischen Kenntnisse zu erwerben. Es schien vor allem nothwendig, dass die bisher zu beschränkte Unterrichtszeit erweitert, dann aber dem Unterrichte eine solche Ausdehnung und Gliederung gegeben werde, dass jedem Gewerbetreibenden das für seinen speciellen Beruf Wissenswürdige geboten werden könne. In dieser Beziehung wurde das bereits an ändern derartigen Lehranstalten mit Vortheil eingeführte Fachschulsystem auch für die hierländischen Verhältnisse als das Geeignetste befunden, von dem sich entsprechende Erfolge erwarten liesen. Es wurde daher die Einrichtung einer Zeichnen- und Modellierfachschule für Tischler, Gelbgiesser, Schneider u. s. w.; einer Maschinenfachschule für Schlosser, Drechsler, Kupferschmiede, Modelltischler, Maschinenwärter u. s. w.; einer Baugewerbeschule für Maurer, Zimmerleute, Bautischler, Steinmetze u. s w.; einer chemischen Fachschule für Färber, Gerber u. s. w. mit je zwei Jahrgängen beschlossen. Da jedoch die bisherige Erfahrung gezeigt hat, dass vielen Lehrlingen selbst die elementarste Vorbildung abgeht, indem nicht wenige des Lesens Unkundige sich in den vergangenen Jahren zum Besuche der Gewerbeschule gemeldet haben, solche Individuen aber gewiss ohne jeglichen Nutzen eine Fachschule besuchen würden, so musste ein Vorberei-tungseurs errichtet werden, der jedoch nur so lange bestehen wird, bis die erwartete Durchführung der Volksschulgesetze für eine bessere Vorbildung der Zöglinge vorgesorgt haben wird. Der in dieser Weise ausgearbeitete Organisationsplan wurde der Vertretung der Stadtgemeinde Laibach überreicht und von dieser den hohen Ministerien für Cultus und Unterricht und für Handel mit der Bitte um Gewährung einer Subvention aus dem Staatsschatze zur Deckung des vermehrten Aufwandes für die reorganisierte Schule unterbreitet. Se. Exc. der Herr Minister für Cultus und Unterricht hat mit dem h. Erlasse vom 20. September 1872, Z. 10807, im Einvernehmen mit dem Handelsminivter die Grundzüge der Reorganisierung der Gewerbeschule sowie das Unterriehtsprogramm für dieselbe genehmigt und einen Grüudungs-beitrag von 2000 fl., damit die reorganisierte Schule, mit Lehrmitteln vollständiger ausgestattet, ihre Wirksamkeit unter günstigeren Verhältnissen eröffnen könnte, ferner zur Deckung der Regie- und anderer jährlich wiederkehrender Auslagen einen weiteren Jahresbeitrag von 2000 fl aus dem Budget des Unterrichtsministeriums bis zu dem Zeitpunkte bewilligt, wo die Art und Weise der Aufbringung dieses Kostenaufwandes durch ein Lamlesgesetz festgellt sein wird. Die Stadtvertretung von Laibach hat sich durch eine rechtsverbindliche Erklärung zur jährlichen Zahlung eines Beitrages von 500 11. verpflichtet. Im Monate November 1872 wurde die Reorganisierung durchgeführt, jedoch nur die ersten Jahrgänge der Fachschulen für das eben abgelaufene Schuljahr eröffnet. Die Zöglinge wurden nach ihren Gewerben und Vor-kenutnissen in eine der Fachschulen oder in das Vorbereitungsjahr versetzt. Auf diese Art wurden eingereiht: in den Vorbereitungscurs ...................................130 Zöglinge „ die Maschinenfachschule..................................44 „ „ die Bauschule............................................12 „ „ die Zeichnen- und Modellierschule........................53 „ „ die chemische Fachschule.................................15 „ Zusammen . . . 254 Zöglinge. 2* ® j? g*« ® --g «i ^ | ** ß 9 'Ja' ?. P vT* 'S p a- CL 2 o P N ^4 O p* P^2 to 'S £‘ S-S* ® 'i 5 *T 3 S, g. «'S ? S* 3 2 ® B B rt ^ S i g. g ® o« p oq_ c 5’ 3 a<3 £_ (D s C o 3- ® 2. p t" >i a 1-3! *g 2 & §■ e- f« >■ 5* 5 5* §> i .5* 3 ; o * *3 b ® 2 CJQ -i. p y c o r, 8 <* g Š S g g' S ~ r- ?s 3-1 fl Ji» n d C O p CD -1 B 0,3 © aa * Or a t*i o, j iifsi ° S S w! ® p n P ; ® B a4 B * B B gg « * a» S, S : _ CC C) p, p 25 g* 3 S ■ «5 S. B 3j P «*-C/q (t, V> rt B 2. 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Handelsministerium hat mittelst hohen Erlasses vom 13ten Juli 18t>5, Z. 8733/934, im Einvernehmen mit dein k. k. Staatsministerium die Vornahme der Prüfung jener Individuen, welche zur Bedienung oder Ueberwachung einer Dampfmaschine oder eines Dampfkessels, sowie zur Führung oiner Locomotive oder eines Dampfschiffes verwendet werden, der hiesigen k. k. Oberralschule definitiv zu übertragen befunden. Die Prüfungs-Commission besteht aus dem Oberrealschul-Director und dem von der k. k. Landesbehörde als Prüfungs-Commissär bestätigten k. k. Oberrealschul-Professor Herrn Emil Žiakovaki. Die Candidaten haben um Zulassung zur Prüfung bei der Prüfungs-Commission einzuschreiten und nachzuweisen, dass sie sich die zur Bedienung oder Ueberwachung einer Dampfmaschine oder eines Dampfkessels, rücksichtlich die zur Führung einer Locomotive oder eines Dampfschiffes je nach ihrer Eigonscliaft erforderlichen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten in einem wenigstens sechsmonatlichen Dienste bei einer Locomotive, einer Schiffs- oder stationären Dampfmaschine oder bei einem Dampfkessel erworben haben. Ueberdies muss sich der Candidat über das zurückgelegte 18. Lebensjahr und mittelst eines Zeugnisses des Gemeindevorstandes, in dessen Bezirk derselbe das letzte Jahr seinen Wohnsitz hatte, über seine Moralität aus-weisen. Die Dampfmaschinisten, Locomotivführer und Wärter stationärer Dampfmaschinen haben eine Prüfungstaxe von 4 H., die Dampfkesselheizer und die Gehilfen eine im Betrage von 2 fl. zu entrichten. 13. Chronik der ObcrreaJschule. a) Das Schuljahr 1872/73 wurde am 1. Oktober mit dem Heiligen* geistamte eröffnet und am folgenden Tage die Disciplinar-Vorschrift den Schülern bekannt gegeben. Die Aufnahmsprüfungen in die I. Klasse und die Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen wurden am 2.— 5. Oktober abgehalten. Am 3. Oktober begann der Unterricht in den obligaten und am 8. Oktober in den freien Lehrfächern. Am 4. Oktober wurde das Allerhöchste Namensfest Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef, am 10. November das Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth mit einem feierlichen Gottesdienste festlich begangen. Das hochw. fürstbischöfliche Ordinariat zu Laibach hat mittelst Zuschrift vom 12. Februar 1873, Z. Hi4, den Beschluss des Lehrkörpers, dass die Realschuljugend, statt wie bisher fünfmal, künftighin jährlich blos dreimal zum Empfange der li. Sacramente der Busse und des Altars verpflichtet werde, zur genehmigenden Kenntnis genommen. Am Feste der Himmelfahrt Christi wurden mehrere Schüler der unteren Klassen nach vorausgegang.uier Vorbereitung zum ersten Empfange der h. Sacramente der Busse und des Altars und am Pfingstfeste zum Empfange des h. Sacramentcs der Firmung geführt. Am 11. Jänner beehrte der k. k. Landespräsident von Krain Herr Alexander Graf Auersperg die Lehranstalt mit seinem Besuche und wohnte in den meisten Klassen und Zeichnensälen dem Unterrichte bei. Das I. Semester wurde am 20. Februar geschlossen, (las II. begann am 28. Februar. Ende April erkrankte der Katechet Herr Anton Lösar und wurde mit h. Erlasse des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 25. Mai 1873, Z. 845, bis /.um Schlüsse des Schuljahres beurlaubt. Die Herren Landesschulinpectoren Dr. Mathias Wretschko und .lob. Šolar unterzogen in den Monaten Mai und Juni die Lehranstalt einer eingehenden Visitation. Der Schluss des Schuljahres erfolgte am 31. Juli. b) Veriinderuiigeii int Lehrkörper. Der wirkliche Lehrer an der Staatsoberrealschule in Görz Herr Franz Plohl hat auf die ihm mit h. Ministerialerlasse vom 24. April 1872, Z. 3107, verliehene Lehrstelle an dieser Oberrealschule resigniert und verblieb in seiner dortigen Stellung. Mit der Allerhöchsten Entschliessung vom 13. September 1872 wurde der Director Dr. Mrhal zum Mitgliede des k. k. Landesschulrates für Krain für den Rest der gesetzlichen Functionsdauer ernannt. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschliessung vom 29. September 1872 den Realscbulprofessor Herrn Raimund Pirker zum Landesschulinspector allergnädigst zu ernennen geruht. In Herrn Inspector Pirker sah die Realschule einen ihrer ältesten Lehror scheiden, der seit der Gründung der Lehranstalt im J. 1852, also durch volle zwanzig Jahre, mit rastlosem Eifer für die Bildung und Veredlung der Jugend gewirkt hat. Der k. k. Landesschulrath für Krain bat mit h. Erlasse vom 11. Oktober 1872, Z. 1611, den ungeprüften Lehramtscandidaten Anton Raič zum supplierenden Lehrer ernannt. Mit dem h. Erlasse des k. k. Landesschulratlies für Krain vom 26. Oktober 1872, Z. 1736, wurde der Privatlehrer Leopold von Laudes statt des zum Lehrer an der landschaftlichen Bürgerschule in Fürstenfeld ernannten Anton Kokalj zum Assistenten beim Freihand-und geometrischen Zeichnen bestellt. Herr August Wester, der durch nahezu zwei Jahre als supplierender Lehrer an dieser Lehranstalt in Verwendung gestanden ist, wurde von dem königl. ung. Minister für Cultus und Unterricht mit Erlass vom 10. November 1872, Z. 29282, zum ordentlichen Professor an der Oberrealschule in Pancsöva ernannt und begab sich am 1. Dezembeer auf seinen neuen Posten: Mit dem h. Erlasse vom 17. November 1872, Z. 1813, hat der k. k. Landesschulrath für Krain den ungeprüften Lehramtscandidaten Franz Mako wetz zum supplierenden Lehrer ernannt. Der k. k. Landesschulrath für Krain hat mit dem h. Erlasse vom 17. November 1872, Z. 1762, den für Mathematik und Physik dm ganzen Gymnasium approbierten Leliramtcandidaten Lukas Lavtar zum supplierenden Lehrer und den Domcaplan Friedrich Križnar zum Aushilfskatecheten ernannt. Der Privatlehrer Johann Schmiedl wurde mit Erlass des k. 1c. Landes-schulrathes vom 14. Dezember 1872, Z. 1845, zum Nebenlehrer der französ. Sprache auf die Dauer eines Schuljahres ernannt. An die Stelle des Professors August Wester wurde der ungeprüfte Lehraintscandidat Reimund Čuček mit h. Erlasse des k. k. Laudesschul-rathes vom 17. Dezember 1872, Z. 2079, zum supplierenden Lehrer ernannt. Mit dem li. Erlasse vom 21. Mai 1873, Z. 692, hat der k. k. Landesschulrath den Seelsorger an der hiesigen Männcrstrafanstalt P.Leopold Klinar zum Aushifskatecheten ernannt. 14. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1874. Das nächste Schuljahr beginnt am 1. Oktober 1. J. mit dem heil. Geistamte. Die Aufnahme der Schüler findet am 27., 28., 29. und 30. September in der Directionskanzlei der k. k. Oberrealschule statt. Nach der Verordnung des k. k Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 14. März 1870, Z. 3370, ist von denjenigen, welche die Aufnahme in die erste Klasse einer Realschule nachsuchen, ein Zeugniss der Volksschule nicht zu fordern, dagegen haben sie sich einer Aufnahmsprüfung zu unterziehen. Bei der Prüfung sind folgende Anforderungen zu stellen: Jenes Mass von Wissen in der lleligion, welches in den ersten vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann, Fertigkeit im Lesen und Schreiben der Unterrichtssprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den Kegeln der Orthographie und Interpunction und richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben, Ueluing in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Die in die erste Realklasse eintretenden Schüler müssen zufolge des h. Ministerialerlasses vom 31. Mai 1871, Z. 2431, das 10. Lebensjahr vollendet haben oder es in dem ersten Quartale desselben Studienjahres vollenden und sich darüber mit dem Tauf- oder Geburtsscheine ausweisen. Die Aufualimsprüfung, ferner die Wiederliolungs- und Nachtrags-prüfungen werden vom 1. bis 5. Oktober abgehalten werden. Die Herren Eltern mul Vormünder werden auf die dringende Nothwendigkcit aufmerksam gemacht, Ihre Kinder und Mündel zur Einschreibung persönlich vorzuführen, da von Ihrer ausdrücklichen Willensüusserung die Versetzung der letzteren in die slovenlsclie oder deutsche Parallelabtheilung sowie die Dispensierung vom Besuche des obligaten slovcnischen Sprachunterrichtes abhängt. Im Verhinderungsfälle wolle man diesfalls eine schriftliche Erklärung der Directlon zukomnten lassen. Dr. Mrhal. % Rangordnung der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 187 3.* I.a Klasse. 1. Majzel Franz aus St. Bartoloma. 2. Stefančič Augustin aus St. Veit bei Laibach. 3. Fazan Rudolf aus Karlshütto boi Göttoniz. 4. Milavc Andreas aus Zirkniz. 5. CandoliniWiadim. aus Landstrass. 0. Dobevc Anton aus Laibach. 7. Funtek Anton aus Laibach. 8. Gallo Franz aus Laibach. 9. Pintor Josof aus Peilonstoin in Stoionnark. 10. Lcskovic Anton aus Idria. 11. Pufitsch Johann aus Triest. 12. Schüller Franz aus Kropp. 13. Schwontnor Johann aus Laibach. 14. Strojan Maximilian aus Laibach. 15. Stupar Gustav aus Möttling. l(j. Tomac Mathias aus Fužino. 17. Rott Josof aus Laibach. 18. Traun Jakob ausGloinizb.Laibacli. 10. Furlan AiVlroas aus Flitsch im Küstenlande. 20. Pance Josof aus Laibach. 21. Pečnik lg. aus JoSca boi Laibach. 22. Minatti Alois aus Brunndorf b.lgg. 23. Perhauz Johann aus Adelsborg. 24. Gasparin Alfons aus Jauorburg. 25. Pardubski Alois aus Laibach. 26. Skoflc Franz aus Laibach. 27. Malin Johann aus Laibach. Nicht lodert blichen: Oik Friedrich aus Laibach. Kankolj Johann aus Studono boi Solzach. Poznik Johann aus Kropp. Svotina Josof aus Knapöusche bei Zaior. Tomažič Johann aus Laibach. I. b Klasse. 1. Krasna Johann aus Laibach. 2. v. Fladung August aus Laibach. 3. Kermauner August, aus Laibach. 4. Kraigher Georg aus Adolsberg. 5. Toman Karl aus Laibach. 6. Smukavoc Emil aus Laibach. 7. Dollonz Alois aus Venedig. 8. Mayr Bobort aus Krainburg. 9. Homann Otto aus Badmannsdorf. 10. Borzner Leonhard aus Löbach. 11. Šaboc Anton aus Graz. 12. Jamar Matthäus aus Voldos. 13. Haslingor Johann aus Triost. 14. Zwonkl Johann aus Oberlaibach. 15. Kolar Potor aus Adelsborg. 1 ti. Končar Ernst aus Laibach. 17. Edler v. Kloininayr Ferdinand aus Laibach. 18. Pospichal Anton aus Schischka. 1!). Bazlag Jakob aus Verona. 20. Jounikor.Anton aus Laibach. 21. Razlag Alfons aus Vorona. 22. Jauiar Johann aus Froudonthal. 23. Majcen Anton aus Johannesthal. 24. Schwarz Franz aus Oborlaibaeh. 25. Kovač Johann aus Laibach. 2ö. Heinrich Franz aus Raibl in Kam ton. 27. Jotschminek Anton aus Laibach. 28. Roitz Johann aus Laibach. 29. Maohor Konrad aus Krainburg. 30. Rittor v. Vieari aus Linbach. 31. Ozelj Gabriel aus Kropp. 32. Doborlet Franz aus Laibach. 33. Malavorh Friedrich aus Laibach. 34. Lončo Alois aus Laverca. 35. Promk Anton aus Laibach. 3ö. Joäo Johann aus Laibacli. 37. Ničman Karl aus Laibach. 38. Lillog Alois aus Adolsberg. 39. Kopfiva Franz aus Sagor. 40. Pin Alois aus Laibach. 41. Slamnig Rügen aus Laibach. 42. Krieger Josof aus Waitsch. *) Fett* Schrift bezoichnot Schüler mit alldem. VorzugslclanHe. Nicht lodert blichen: Höfferer Franz aus St. Voit in Kärnten. Roth Anton aus Egg. Oastolitz Eduard aus 'J'riost. Teuffonbach Eduard aus Scköliliof in Dolonz Aloxander. Kiirnton. I. c Klasse. 1. («erstner Karl aus Luditz in Böhmen. 2. Fritze Johann aus Mariafeld in Krain. 3. v. Jabornigg Eugen aus Neu-marktl in Krain. 4. Pirker Franz aus Laibach. 5. Jesser Moritz aus Wr.-Neustadt. 6. Spintre Nikolaus aus Laibach. 7. Ivotzky Karl aus Troppau in Schlesien. 8. Pollack Adolf aus Laibach. 9. Buchta Josef aus Wr.-Neustadt. 10. Farlatti Franz aus Klagenfurt in Kärnten-. 11. Martinz Rudolf aus Pola im Küstenlande. 12. Böhm Josef aus Rudolfswerth in Krain. 13. Scliussnig Eduard aus Triest im Küstenlande. 14. Ivane Franz aus Oberlaibach. 15. Freiherr v. Cirheimb Arthur aus Laibach. 1(5. Spada Anton aus Zara. 17. Breindl Karl aus Sissek. 18. Oskar v. Hochkofler aus Triest. 19. Aumann Franz aus Gurkfeld. 20. Zellich Anton aus Klagenfurt. 21. Moro Angelo aus Udine in Italien. 22. Markič Alexander aus Laibach. 23. Dworzak Wilhelm v. Kulmburg aus Olmütz in Mähren. 24. Kump Albin aus Laibach. 25. Pospišil Josef aus Mezöhegyes in Ungarn, B. 26. Kordiš Josef aus Möttling in Krain. 27. Malitsch Alexander aus Laibacli. 28. Kriegl Ruprecht aus Steinbrück in Steiermark. 29. Erzin Alois aus Grosslaschitscli. 30. Križaj Josef aus Senosetsch. 31. Leeb Franz aus Adelsberg. 32. Berger Franz aus Agram in Kroatien. 33. Herrisch Josef aus Laibach. 34. Ranzinger Nikolaus aus Gottschee. 35. Weller Franz aus Cahathurn in Ungarn. 36. Juvan Viktor aus Triest. 37. Hann Ignaz aus Politz in Böhmen. 38. Ilabbe Franz aus Laibach. 39. Hauffen Alexander aus Laibach. Nicht lodert blieben: Donaggio Josef aus Triest. Juvan Emil aus Dees in Siebenbürgen. Rosinan Georg aus Canale b. Görz, K. Simenthal Leo aus ungar. Litor boi Fiume. II. a Klasse. 1. Rožič Johann aus Strassenberg in Krain. 2. Fuk Jakob aus Mautersdorf. 3. Mušič Johann aus Senožeč. 4. Klein Johann aus Laibach. 5. liartel Johann aus Laibacli. 6. Modic Josef aus Itakek. 7. Winterhalter Johannn aus Nabre-sina im Küstenland. 8. Lavrenčič Alois aus Adelsberg. 9. Kramar Johann aus Trifail in Steiermark. 10. Candolini Ileinr. aus Landstrass. 11. Vrančič Anton aus Moräutsch. 12. Lavtižar Franz aus Kronau. 13. Paušler Tomas aus Krainburg. 14. Schrei Oskar aus Sittich. 15. Premru Johann aus Ubelsko. 16. Novak Johann aus Laibach. 17. Čeligoj Theodor aus Laibach. 18. Kaučič Fridolin aus Licbtenwald in Steiermark. 19. I)raschler Franz aus Laibacli. 20. Šlajpah Alois aus Grosslack. 21. Tomšič Job. aus Grosslaschitsch. 22. Ilus Josef aus Ilönigstein. 23. Bukovic Alois aus ('.rosslack. Nicht lodert blieb: Grebenc Alois aus Grosslaschitsch. f.4 II. b Klasse. 1. Ritter v. Jenny Maximilian aus Triest. 2. Paulin Franz aus Birkendorf. 3. Verderber Josef aus Moswald. 4. Eraicli Friedrich aus Graz. 5. Breindl Alfred aus Wr.-Neustadt. (3. Brezina Franz aus Pola. 7. Geba Anton aus Laibach. 8. Arch Johann aus Laibach. 9. Žitnik Karl aus Franzdorf. 10. Mayer Rudolf aus Janesville in Nordamerika. 11. (iiontini Rafael aus Laibach. 12. Kottowitz Guido Edl.v. Kortschak aus Salzburg. 13. Janescli Ludwig aus Cilli. 14. Hohn Heinrich aus Laibach. 15. Knuth Friedrich aus Wagensberg. IG. Rezori Franz aus Sacco in Tirol. 17. Posch Karl aus Vöslau. 18. Pfeffercr Ernst aus Kutjevo in Kroatien. 10. Muck Alois aus Obor-Losotsche. 20. Kalin Eduard aus Laibach. 21. Cerny Gustav aus Prossburg. 22. Rami Theodor aus Wolfsberg in Kärnten. 23. Souvan Albert aus Krainburg. 24. Ritter v. Renzenberg Ferdinand aus Laibach. 25. Pogorelc Joh. aus Grosslascliitsch. 26. Kaiser Julius aus Ober-Andriz in Steiermark. 27. Koschier Friedr. aus Laibach, 11. 28. Popp Karl aus Marburg. 2!). Moschek Anton aus Planina. 30. Becker Rudolf aus Marburg in Steiermark. 31. Roth Johann aus Egg ob Pod-petsch. 32. Truger Theodor aus Masern. 33. Kaucky Friedrich aus Laibach. 34. Maier Anton aus Oberlaibach. 35. Gritsch Georg aus Messensach in Kärnten. 36. Mastrella Johann aus Aquiloja im Küstenlande. 37. Malenšok Johann aus Tacen. 38. Garzarolli Alexander Edl. v. Tliurn-lack aus Venedig. 39. Schmalz Anton aus Laibach. 40. Gorini Franz aus Esseg, Slavonion. 41. Planinschok Eduard aus Donska. 42 Kraupp Moritz aus Graz. 43 Gorjup Alois aus Prosoeco. 44. Schulz Franz aus Laibach. Nicht lodert blieben: Doklova Leopold aus Bujo. Dovetak Anton aus Tolmein. Marquis v. Gozani Johann aus Laibach. Kiopach Marcoll aus Brogana in Kroatien. Loy Alois aus Gottschoo. Podkrajšek Johann aus Laibach, v. Roichol Eduard aus Porušit; in Kroatien. Simončič Franz aus Laibach. Skoprtal Josof aus Verona. Vioton Eudolf aus Kladrub in Böhmen. III. Klasse. 1. Holzer Ernest aus Laibach. 2. Gllrke Franz aus Pöltschach in Steiermark. 3. Ostina Johann aus Präwald in Krain. 4. Kästner Michael aus Laibach. 5. Lavrenčič Josof aus Adelsborg. 6. Lenarčič Andreas aus Oborlaibach. 7. Pfofforer Alois aus Agram in Kroatien. 8. Barbo Heinrich Graf v., aus Kroi-sonbach. 9. Langor Theodor aus Triest. 10. Perkovič Blas aus Novi Vindol in Kroatien. 11. Hofbauor Josof aus Noumarldl. 12. Jonko Franz aus Laibach. 13. v. ICantz Karl aus Venedig. 14. v. Fladung Rudolf aus Laibach. 15. Pribil Johann aus Wion. 16. Polajnar Lukas ans Gallenfels. 17. Priickor Amand aus Laibach. 18. Rudesch Johann aus Laibach. 19. Tornac Wladimir aus Porto-rö in Kroatien. 20. Korn Ottokar aus Laibach. 21. Mlaker Josef aus Pöltschach in Stoiormark. 22. Lesoror Hermann aus St. Loonhard in Steiermark. 23. AndolSok Josof aus Nassenfuss. 24. Hudabiunigg Karl aus Laibach. 25. Hoidekor Ignaz aus Graz. 26. Klinar Stofan aus Karanovaz in Serbien. 27. Trost Franz aus Venedig. 28. Pehani Ignaz aus Seisenborg. 29. Svetek Ferdinand aus Laibach. 30. Schuscha Johann aus Franz in Steiermark. 81. Hirschal Ludwig aus Triest. 82. Domladisch Josef aus Ill.-Feistriz. 88. Sortič Max aus Treffen. 84. Perhauz Anton aus Adelsborg. 85. Porless Adolf aus Laibach. 36. Kmentt Erich aus Froistadt in Schlesien. 37. Matevže Josef aus Laibach. 88. Sapla Johann aus Sturia in Krain. 39. Punčuh Leopold aus Idria. 40. Sujdak Theodor aus Klattau in Böhmen. 41. Heven Gabriol aus Idria. 42. Tavčar Johann aus Laibacli. 43. Konschogg Johann aus Laibach. 44. Žnideršič Leopold aus Idria. 45. Bartl Felix aus Laibach. 46. Pirz Gustav aus Bischoflack. 47. Plautz Ludwig aus Laibach. 48. Skala Anton aus Möchling in Kärnten. 49. Rudolf Alois aus Laibach. 50. Sterlekar Josef aus Laibach. 51. Strel Karl aus Miinkendorf. 52. Tordin Josef aus Laibach. 53. Grahar Anton aus Oborpulsgau in Steiermark. 54. Posch Siegfried aus Vöslau. Nicht lodert blieben: Bertossi Hugo aus Cormons. Brovot Rupert aus St. Paul in Steiermark. Dobevec Andreas aus Laibach. Franzi Heinrich aus Laibach. Stöckl Karl aus Kappel in Kärnten. IV. Klasse. 1. Krisper Anton aus Laibach. 2. Stoindl Wilhelm aus Planina. 3. Aussenegg Adalbert aus Gurkfeld. 4. Milono Josef aus Laibach. 5. Bürger Leopold aus Laibach. 6. Fellner Otlimar aus Cilli in Steiermark. 7. Kiinl Oskar aus Laibach. 8. Langer von Podgoro Josef aus Poganiz iu Krain. 9. Palloä Franz aus Cilli in Stoier-niark. 10. Paulitscli Andreas aus Egg ob Podpeč in Krain. 11. Repič Petor aus Triest. 12. Wenodikter Ferdinand aus Gottschoo. 13. Sadnik Julius aus St. Paul in Steiermark. 14. Hiti Mathias aus Soderseliiz in Krain. 15. Ranzinger Vincenz aus Gottschoo. 16. Jager Eduard aus Laibach. 17. Vio Arthur aus Monfalcone im Küstenlande. 18. Hostnik Franz aus Stoin. 19. Berger Ludwig aus Innsbruck. 20. Zelonka Adalbert aus Verona. 21. Jamšek Rudolf aus Gradac in Krain. 22. Rosmann Alexander aus Görz. 23. Polletin Josof aus Laibach. 24. Stampetta Johann aus Udino. 25. Pessiak Karl aus Rudolfswerth in Krain. 26. Popp Franz aus Marburg in Steiermark. 27. Vrancovič Johann aus Prassberg in Stoiermark. 28. Millauz Adolf aus Krainburg in Krain. 29. Zudermann Karl aus Laibach.. 30. Bozovsky Anton aus Graz. 31. Trevisan Anton aus Monfalcone im Küstenlande. 82. v. Kappus Johann aus Steinbüch 1 in Krain. 33. Reiniger Adolf aus Obergras in Krain. Nicht lodert blieben: Berg v. Falkenborg Heinrich aus Prag. Braunizer v. Braunthal Heinrich aus Fučine in Kroation. Buchta Johann aus Bruck a. d. Mur in Stoiormark. Riodor Audroas aus Triest Sehetina Viktor aus Laibach. Stuchly Leopold aus Oborgurk in Krain. Valenta Eduard aus Wien. Wrečer Konrad aus Hohenegg in Steiermark. V. Klasse. 1. Possanncr v. Ehrenthal Ben ja-inin aus Ofon. 2. Kramar Ernst aus Bischoflack. 3. Posch Ferdinand aus Vöslau. 4. Schustorschitz Johann a. Laibach. 5. Paulinovif, Johann aus Fiume, ö. Scliiffor Rudolf aus Laibach. 7. Jorič Vincenz aus Laibach. 8. Schwab Franz aus St. Paul ob Cilli. !). Hampel Max aus Planina, lü. Pospiäil Karl aus Stampfen in Ungarn. 12. Pattay Katt aus Pisino. lü. Eckardt Leopold aus Wien. 14. Pattay Paul ausVisinada in I strien. Nicht lodert blieb: Watzgor Friedrich aus Cilli. VI. Klasse. 1. Pompe Kurl aus Oedonburg in Ungarn. 2. Brandt Karl aus Hrastnigg in Stoiormark. !>. Böekl Ijeopold aus Hacking in Niederösterreich. 4. Pirc Karl aus Bischoflack. 5. Harmcl Viktor aus Idria. G. Freyer Richard aus Triest, H. 7. Tomaz Constantin aus Porto-re in Kroatien. 8. Posdoväok Karl aus RatsChach in Stoiormark. 9. Scliley Karl aus Bodenbach in Böhmen. 10. Kosler Johann aus 'Priest. 11. Bobilc Karl aus Idria, lt. 12. Dragič Alexander aus Voröczo in Slavonion. 1:?. Steiner Eduard aus Wien. 14. Logor Job. aus 'l'rifail in Stoier-mark. Nicht ludert blieben: Ambrož Reinhold aus Laibach. Dragič Alöxandor aus Temosvar. Giirke Anton aus Littai. Zbubor v. Okrog Job. aus Laibach. Krankheitshalber ungeprüft : Sortschan Johann aus Laibach. VII. Klasse. 1. Žužok Josef aus Laibach. 2. Diraccn Stefan aus Fiume, i?. Endlicher Julius aus Laas. 4. Kottowitz Yikt. Edler v.Kortschak aus Kornouburg. 5. Bezlaj Josef aus Laibach.