Vereinigte
Laibachcr Zeltung.
Gedruckt bei Ignaz Aleyk Edlen v. Kleinmayr.         ^
Dienstag den 7. Juli i8,F.
I n n l a n d.
O e st e r r e  ich. Wien.
v!3e. k. f. Majestät baden mlt aNer^s^ster Clttschliessung aus Nssgnla oom ^'. Mal l.F., die e/ledigte ^rcisdauptmannsstelle in Ad»'l''e berq dem vormahligen Krc'öbauptman'le «n Görz, slnton Freyherr« v. (odclll, zu ver« leihen geruhet.
Von der Neise I^. s. k. MM. sind folgende weitere 3lack»rickten   eingelangt?
Den 6., Iunius fuaren Se. Maiesta« der Kaiser auf d?r Nirf"t' von ^o?t Opus bis Torre di Morin, stieqen da in ^rci! Wagen, und ftotcn die Neise bis Vergoratz fort, wo übernacblet wurde.
D?n 7. )unius g^ng die Ncise über Nup« pa» Catuq',e (no Se. 'Majestät zu Mittage speisten) und Ugliane nach Eign, wo den" b., 9 und l^. verweilt wurde. Hier hHt, tcn H^re Majestät die Kaiserinn zugleich eintreffe" sollen, aber ünnaltend widrige Winde hiel«« Allerhöckndiesllbe in den Fn« feln ;lnück, und hinderten die Fahrt nach Spalato, wo Ihre Majestät erst am 10. Vormittags glücklich eintrafen.
Den 8. Iunins besahen Ge. Mafestät der Kaiser das Zastel Bieli Brjg^ und am 3.
geruhten AUerhöchstdiesllben einem von den Einwohnern von Sign veranstalteten Ringel-rcnnen zu Pferde beizuwohnen, und den Preiserwerber mit einem schönen R^nge beschenken zu lassen.
Dieses Ningelrennen wird zu Sign jähr» lich ein'.nanl im Frcyw mit besonderer Feyers licbkeit, mitBeodichtung eines eiaenenteremo« niels, mit Aufstellung mehrerer Nichter, wel« che den Preis zuerfenuen, ganz im ritterlichen (3>il!.ie avgeb^lten. Bie Preiswerber rennen mit veldäügtem Zügel nach dem Zie« le. Die vocnwdlige Republik von Venedig machte diese Institution dei Gelegenheit, als die Oigner in einem Kriege gegen die Tür« ken sich auszeichneten, und setzte zum Preise «00 Dalm. Lire (80 Gnld. K. M') Die Folge davon war, daß man seither im Signer Distrikte die schönsten Pferde des Landes findet. Unter der Französischen Regierung würbe die Preisertheilung eingestellt Auf die Bitte des Podesta von Sign, baß Se. Majestät erlauben wsckten , das Rennen jahrlich am l2. Februar halten zu dürfen, geruhten Äl« lerhschsidie<elben nicht nur diese Erlaubniß sogleich zu geben, sondern auch e»nen Preis ,von   on Eüld. K. M. 5« besiimmei.
Wahrend des   allerhöchsten Aufenthaltes^ zu Sign erhielten täglich Alle, welche es verlangten, Audlenl.   Die übrige Zeit widme« ten Se. Majestät den Arbeite«.
Der > i. Iunius war znr Fortsetzung dee Nuckreise bestimmt. Da aber Ihre Maje« siat die Kaiserinn, Merhüchstwelche z».Spa-lato übernachtet hatten, an diesem Tage um halv »» Uhr jm besten WohlOyn zn Eign eintrafen, so ward die Abreise auf den folgenden Tag festgesetzt.
Den »2. fetzten beide Haieftäten die Nück» reise über Vtrlita bisDernis fort. Hier des sahen Ge. Majestät der Kaiser die im Tkale PetrovopoUe an der kicola begonnenen Ar« hciten, um künftigen Uebeczchwemmungen vorzubeugen.
" Den i3. gingen beide Majestäten bis Kni«, wo Se. Majestät der Kaiser Nachmittags die Festung hes«ben, und den »>;. bis Gracharz, wo ANerhöcbstdieselden »m » Uhr anlangten. In der Fortsetzung der Reise begaben sich beide Majestäten den >5. Iunius von Gra-chacz nach Ubbina, den «6. nach Korenltza, den 17. nach Ottockacz, wo AllerbKchstdie-selben zu Mittag im besten Noblseyn eintrafen «nh den iH. Iunius von Otlochacz über Xu-taloqua, Ier«sana und Modrus nach Ogu» lin, wo AUerhichstdieselben den 9. verweilten. Hier besahen Se. Majestät der Kaiser die Knaben» und Madckensckule , das Frucht« Magazin, das Armatur« Depofitorium und die NeglmentslKanzleyen. Jedermann, der es verlang«, ward wie aller Onen, zur Audienz gelassen. Beide Abende war der Ort Ogulin erleuchtet und auf den umgebenden Bergen brannten Freudenfeuer.
Den 20. ward die Reise über Tersich nach Gluln fortgesetzt. Hier Strubtte« beide ? a-jestäten Avend< die zahlreichen WasserfäNe der Sluinieza, »elche mit dtr Umgegend erleuchtet waren ,   zu beseben.
Den 5,. aingen beide Majestäten über Zettin, wo die Festungswerke in Anaenschrin genommen, unfeiner heiligen Messe beige-wobnt wurde , über CerNina und Wointch nach Karlstadt, wo ANerhöchstdiesclben Abends 5m besten Wohlseyn eintrafen, unter dem lautesten Jubel des Voltes, dem Geläute der Glocken und dem Donner der Kanonen einzogen, und im Hause des Brigadiers kas AbsteigquarNer nahmm.  Aie sivn.und
Militär , Autoritäten waren versammelt , Ihren Majestäten die ehrfurchtsvollste Auf? wartung zu machen, und kanm hanen Se. Majestät der Kaiser Ihre Zimmsr betreten, als Allerhächstdieselbi:n Sich dtt Generalität nnd das Offlzierikorps, dte dode Geistlichkeit, d«s Kreisamt, das EtaN» und Landgericht und die Vorsteher und Lekrcr der Unterrichts, Institute vorstellen l«ße,.
Den 22. Iuntus Vormittags besahen Se. Maiestat der KaNer zu ^arlstadt das Haupt« zoNamt, das Verpftegsmagan», das Stadt« haus^nnt den Provinzialgericyts - und Ma-gistratskanzleyen und dln Eivllgefängnissen, das Depot der militärischen Beltfournnu^n, das Generalatsbaus mit den Ütanzleyen , das Magazin der zorn^kations »Baurequi« siten , das Zeugbaus , das M:litäslpllal, die Infanterie «Kaserne, die ^larrkttche, die griechische Klrche, die Normalsch^le, das Gymnasium, die Mädchenschule, diegsiechi» sche Schule das Regiments - <^tockyaus un!> den Fortinkat'ons « Baubos.
Nachmittags gaben Se. Majestät dev Kaiser Audienzen, und Ihrer Majestät dee Kaiserinn wurden die Civil« und Militarbe« Horden und die Geistlichkeit vorgestellt. Bet einbrechender Nacht war Karlftadt reich er» leuchtet. Immerwährender Jubel begleitet« beide Majestäten, als AUtrhKckstdieselbcn znr Besichtigung der Erleuchtung durch die Gassen fuhren.
Den 2.3. Innlus Vormittags setzten <?e« Majestät der Kaiser die Besichtigung fort, und zwar des Kreisamte« , des Mllttar » Verpfiegsmagazins, der kulpabrücke, des Depots von Artillerie, Gerathschaften, de«. Vchllusen im Stadtgraben^ der Fesinngs« lverle u. s. w Inre Majestät die Kaiserinn besuchten die sämmtlichen Unts?rickts- An« stalten, die katholische und g.iechische Kircke. Nachmittags waren bei Sr. Majestät dem Kaiser Audienzen, u d Ibre> MaMä« der Kaiserinn wurden die Frauen der Ho« noranoren vorgestellt.
Den 2/. Iunius warb die Relse übes Voinich, Vergiamost nach GUna fortgesetzt. Hier besahen Oe Majestät der Kaiser di« Regiments-Kanileyen, die Kirche, dieKna»
ben 5 ,mb Mädchenschule, bas Seide- Filal Wrium und die Gefängnisse.
Den 2,5. Iunius gwgen Se. Majestät der Kaiser über Klaßnlch, Girowaz, Tsrgo-ve w»d Dioutsa nach Kosiainttza, wo Mer-hscöstdiesclben um s Uhr Abends im besten Nohlseyn eintrafen, Unfern Tergove gaben Se. Majestät dem Kapuä'n v, Novi auf sein eigenes inständiges Verlangen im Freien eine Audienz.
Ihce Majestät die Kaiserinn gingen an eben dem Tage von Ka.lpadt nach Petrinta, wo Allerdöckftj'.e am «G. Iunius Se. Maje« ßät den Kaifts erwarteten.
Se k. k. Majestät, habin mit allerhöch, sler Enn'ckl'^ssl'ng vom i?. Iunius l. I., die fü> das Triestcr Kis?alamt systemwrte Viktuars , zugleich Erptdit^rS-Stelle, dem Konzepts «Praltisanten der k. k. aUgemein«« Hofkammer, Aloys Stephan, dann diePro-tokoNisten- , znaleicö Registranten- stelle, dem provisorischlit TriesterFiskalamts « Kan« icüist-n, Gregor Petrovich, alllrgnädigst zu verlechen geruhet.                     (W. Z.)
Ausland.
Italien.
^arma. den »o. Juni. I. <!ss. unsere ßlkouveramm bat vor einigen Tagen in einer öffentlichen Audienz von 5hr<!»n Hofstaat um« «lben den Lord Burgbersh, außerordentlichen Vesandtln dcs Königs von Grotzbritannien bet «inigen Hosen Italiens, der n^n auch al< sol, cker zu Parma ernannt ist, empfangen. ^- I. M. unsere Herzoginn wird den 2^. d. nach «Wien ablasen, um )k>cer erlauchten Fami« <ie einen B-esuch abzustatten. In den ersten Tagen de< ^cpiemhers werden Höchstdiesel« ben sich weder in Ihre Gtaaten einsinoen. Diea.ewübl ltckeu Staalsgeschäfte werdenden Präüdenten der verschiedenen Administrati, Vns^ye^e überlassen; die wichtigern Stücke aber I. M. nach Wien zur Eanftion zuge, sandt. Dies beweist den Ungrund ewiger Zeitungsnacl^ickten, welche von einer Veränderung unsers Herzogthums etwas wiffey wollen.
Mohena, d?;, z 3. Juni. Vorgestern wur-Ke hier der E^kontrakl zwischen dem Fnfan-,
ien Don Karl Aloys, dem Sohn I. M. der Fürstin von iiucca und der Prinzessin» Maria Theresia , einer Tochter deS Königs von Sardinien abgeschlossen.
Nom, ben 20 Juni. Der Staatsrarb Hr. Graf Portalls ist vorgestern von Paris hier angekommen.
MaUand den ,l. Juni. Gesi?rn Abeudi sind E. k. k. H. der Prinz Vicekönig im be, sten Wohlseyn wieder in unserer Hauptstadt eingetroffen.                            (B. v. T.)
Der Senator von Ro», Fürst korsmi, wurde /um Mitglied her tiverwischen Aka« demie aufgenommen. In dieser Akademie oer« las neulich ihr Sekretär, Hr. Gu» errieri, Erz. bisckof von Athen, eine weillHusigeAb^andlung gegen die, von einem Engländer (Lankaster) er, fundene, und von einem Genfer verbreitete neue Melhvde des wechselseitigen Unterrichts.(»A.Z.)
Deutschland.
In öffentlichen Kachrichten aus Frank« fürt vom 18. Iun. heißt es: „An den Se, nat unserer Stadt ist von Seite des kais. üstereickischen hiesigen Residenten Hrn. v. .Handel das Verlangen Gr. Majestät gelangt, b,e katholische Kirche, die vormals im deuts schen Hause zu Sachsen hausen bestand, in ihrem porigen Local bald möglichst wieder hergestellt z« seben. Der Genat wird diesen Antrag in Berathung ziehen, der zu ver« schledenen Diskussionen Veranlassung geben wird. Das deutsche Haus gebort zu den Do» mainen des deulschen Qrdens, die in der Rheinbundes-Pello»e denjenigen Regierungen zur Disposition überlassen wurden, in deren Gebiet sie belegen waren. — Es war die Rede davon , aus der Mitte des Perso« nals der deutschen Bundesversammlung einen' Ausschuß zu erwählen, um als Abgeordnete nack Aachen gesandt, und b,i der Zusaw» menlunft der Monarchen zn Berathung in den d«ltschen Angelegenheiten gebraucht zu werden. Dteser Plan ist indessen nun bei Seite gelegt, indem nach der inzwischen mit» getheilten Eröffnung, bei den Mynarcheu keine diplomatische Abgeordnete v»n irgend ei» ner Seite angenommen werden solle»."
(Allg. Z^
Von der Niederelbe, vom i3. Iu»n. Die zwischen Dänemark und Schweden bestebenden Unterhandlungen wegen Entschädigung dss er, sien Hoics in Folge des Kieler Traktates hat, ten einen so unwirksamen Fortgang, daß der König von Dänemark für gut fand, die Ver» mittlung der vier großen europäischen Mächte zur einstmaligen Beendigung der Sache nachzusuchen, wob^i die Verhandlungen hierüber zwischen den Ministern dieser vier Mäch-"te, und der dabei interesslnen zwey HZfe^ in London geschehen sollten. Seitdem bat man erfabren, daß der Hof zu Stocknolm, der vüt dem Rekurse Dänemarks an.Oesterreich, England, Preußen und Rußland uniufrie« den ist, zu Koppenhagen wieder neuerlich die dieß'ällige Anknüpfung der Verhandlungen «inlctten ließ.         "                   (S. ?,)
Königreich der Ni ederland e.
Oessentliche Blätter melden aus Brüssel: „der vormalige Reichskanzler von Frankreich, Hr. v. Cambaceres, der sich unter den Verbannten beßndet, bat Brüssel ver'asscn, w» er bisher ein sebr eingezogenes und pbttosopbi-sches Leben füdrte Man hatbemsrft, daß er hier nie ins Gchaufpiel ging, welches er früher inParis täglich zu besuchen pfiegtc. Dagegen hörte Hr. v.k.jedenM»rqen setne Messe, «nd ging dann im Park spatzieren. Seine Kleidung zeichnete sich durch ibre Eiufackbeit und ihren antiken Echnitt aus. Ob er gleich ein jährliches Einkommen von eines-halben Million Franken bat, so gad " doch zvenig aus. Die Gesellschaften, welche er zwei Abende in jeder Wocke dielt, wo^en nickt kostspielig, und seine Tafel glich kei-nesweges der in ^cris, welcher keine andc, «e den ersten Rang stre'tiz wachen konnte. Hr. V. C. hat auch von dem Kanzler dec Eh, renlegion die Erlaubniß erhalten , dak qsoße Nand derselben wieder zu tragen. Er scheint mit der königlichen NeqierunZ verMnt, welches sc seiner ausdauernden Bebarrlickkeit und seltenen Klugheit zu verdanken bat, zweien Vorzügen, mit denen er fich durch Me Stürme d<r Revolution geholfen. — Hr. Aulwis-Dubay ist noch nicht sv glücklich g«
wesen, wie der ehemalige Reichskanzler botz Frankreich; seit drei Monatben host er zu« rückbecufen zu werden, und siebt sicft imnier gstäuscht, wahrend mehrere Prosccibirte, die sich in derselben Kategorie befindet, schoii ins Vaterland zurückgelehrt smo."   (A. Z )
Frankreich.
Die Times enthalten folgendes n«erfwüc« hige Schreiben aus ^aris vom <;. Juni: ,,Nir haben kier mit dem größten Erstaunen vernommen, daß die Ullta's den verbündete», Höfen eine Denkschrift über die Lc, '.e Fraut, reicks üvecrelibt habett, in welcher sie sich eben so sebr als scklcchls PolUlker wie als scble6»te Aranzofen aussprechen Man nennt Hr,-, v. Vltcolles als ^edafteur dieser soll« decvaren, und in linsnn feiten gcmz ^ußec« ordsntl.chen Glbntt. d'^ wie es beißt» in einem Comit', besie^nd aus den HH. v. Brüges, Julius v PrUZn c, v. Cbevreuse, d. Chateaubriand, Mattneu, v. Montmoren« tl), v. Puyseg r und v. Fitzt James, entworfen worden. Der Zweck derselben sott seyn, die Aufmerksamkett dec Verbündeten auf das von ihnen sogenannte (verderbliche System) der Minister, und auf die Nothwendigkeit, ih:e Entlassung zu bewirken, zu richten. Sie erklären diese Maßreqel als ein einziges Mittel des Heils für die regie« rende Familie, und geben sich alle Mu>e, Besorgnisse wegen Erhaltung der öffentlichen Rüde in Europa für den Hall zu errege.t, wenn das Besä ungsheer aus Frankreich zu« .rückgezogen würde. — Mebrere Häupter dee Ultra's haben dl<ser Tage den fremden Ge« sandten zu Paris <n Person Besuche avglleHt, um iftnen di« Gründe und Beschwerden ze^ ner berüchtigten Denkschrift gehörig ans Herz zulegen. Man versichert, Se ajestät hätten den höcksten Unwillen hierüber bezeugt; und in der That kann Niemand das Uebermaß der Kühnheit und Frechheit dieser hinschet« denden anti e französischen Parthey begrei« fen. —                                           (S. Z.)
Wechsel-Cours  in Wien
vom 2. Juli i8l8. tvlttxutiVNsmünz« vvn Hnlchert «4ß