Deutsche Macht (Kniöer „Eissier Zeitung"). erschein it»(n toimtrfto» ■*» ««»»>»« norirm und T«strt für «i»i alt Z»«tl»n« tu» Ha»« »°»»>lich 1. —M, viertel,S»ng fl. lj«, h-tt>j«»r>g (1. , gaiqtilftig ft. . mit «»ft»ersei,»»»g oietttlj «truj ff. 1.60, h-ldziidri« R. S.SO, gonjiadtij ft. «.40. Die nnjilne »summet 7 kr. I»sen»e «ach Tarif! bei öitctm WiederbolnnZen (»tftrechcater Rabatt, «»»wart« tlttzmea Inlcriil« für uiftt Blau alle de»ealead«» >»»«»»» er »ed>li<>»ea de« I». «»» »»«lande« ««. Rrdarii»» »»» fltantailtratioa Herreagasle Nr. B. Sprechft»»»«, de« Stb«t<»t« täglich, mit »»«»ahm« der S»ni>- Kit» KeiertaHe, vo» »—I* lll>r y»r mit S—« Uhr itinSmutla;«. — Neel»«»t>»ne» portofrei. — M»»»!cr>vte werde» »ich! ;i»iis^e»k«t. — Hnaiuiaie Za>eii»u»ze« richt derückfichti,«!. Nr. 39._Cilli, Donnerstag, den 13. April 1883._vm, Jahrgang. Z>ie Klinte in's Korn geworfen. Au« Laibach kommt die Nachricht, daß der Constitutionelle Verein in einer zahlreich be-suchten Generalversammlung beschlossen habe, angesichts der obwaltenden Verhältnisse auf die bevorstehenden Gemeinderathswahlen keinen Ein-fluß zu nehmen. Wenn wir auch zugeben müssen, daß in Folge der Eorrecturen, welche die Wahlordnung zu Gunsten der slovenisch-clericalen Partei er-hielt, ein Durchbringen der deutsch-liberalen Ean-didate» schier zur Unmöglichkeit wurde. - so können wir es doch geradezu „angesichts der obwaltenden Verhältnisse" nicht begreifen, daß die Deutschen ihren unver-söhnlichen Gegnern kampflos das Terrain über-lassen. Glaubt man vielleicht durch stumme Resignation Sympathie» zu erwecken? Glaubt man durch eine Abstinenz der Regierung oder der Majorität des Reichsrathes zu imponiren? Fast scheint es so. denn mit viele» Ostentation wird ein Beschluß der Schwäche und Muthlosigkeit in die Oeffentlichkeit gebracht. Man verz«he uns. wenn wir bitter werden und Vorwürfe gegen die eigenen Stammesgenossen erheben, allein dos Verhalten der Deutschkrainer, besonders ihrer gegenwärtigen Wortführer in Laibach, will uns schon lange nicht mehr behagen. — Wahrend in sämmtlichen Provinzen Oesterreichs der Deutsche trotz der Ungunst der Verhältnisse, oder richtiger gesagt, durch die Ungunst derselben zum vollen nationalen Bewußtsein gelaugte, se-hen wir in Krain und vor allem in der Landes-Hauptstadt Laibach noch immer jene Halbheiten, welche den slovenischcn Terroristen den Sieg so wesentlich erleichterten, auf der Tagesordnung. Wie die deutsche Partei KrainS solange sie am Ruder war, nichts gethan hat, um ihre Stel-lung dauernd zu behaupten, so hat sie auch in der Zeit ihrer Drangsal nichts gethan, um die Äus Rußland. Erinnerungen von O. W. Und zwei Jahre lang war ich Hauslehrer bei Iwan Jwanowitsch Fulke in Jwanino, d. h. richtiger ausgedrückt bei Frau Fulke, denn der Herr Priuzipal hatte in dem benachbarten Moskau Kleidermagazin und Schneiderei ersten Ranges, und kann nur alle Monat auf ein paar Tage hinaus. Im letzten Jahr hatte er mich mehrere-mal nach Moskau mitgenommen und mir dort nicht unbedeutende geschäftliche Austräge gegeben. Einmal handelte es sich um zehmausend Rubel; als ich mit denen heimging, legte ich die Hand aus die Brusttasche und sang: „Ach, wärest du mein eigen Wie lieb sollst du mir sein!" Auch allerlei Rechnungen mußte ich ihm machen helfen und er äußerte seine Zufriedenheit über meinen „fixen Begriff". Drei Tage vor meiner Abreise zahlte mir Herr Fulke meine Gage aus und begann dann mit freundlichem Tone mir folgende Proposition zu machen: ich sollte in sein Geschäft eintreten, er wolle mich zuerst auf seine Kosten nach England und Deutsch-land und Frankreich schicken, damit ich „das Geschäft nach der idealen Seite" kennen lerne; dann sollte ich bei ihm Vertrauensperson werden, er wolle sich niehr zurückziehen und habe niemand, auf den er sich verlassen könne. Der Sohn sei Leitung wiederzugewinnen; die wenigen Proteste, die der Constitutionelle Verein ab und zu laut werden ließ, bildeten das ganze Um und Auf der politischen Action. lind wenn wir nunmehr gar erfahren, daß der genannte Verein den Be-schluß faßte, auf die GemeinderathSwahlen keine Jngerenz zu nehmen, so fällt es unS doppelt schwer, die bittere Ironie, die unS erfüllt, zu unterdrücken. Wichtiger als je, erscheinen uns gerade die diesmaligen Wahlen, denn sie bilden gewißermaßen eine kleine Borprobe für die in der zweiten Hälfte deS Mai stattfindenden Land-tagswahlen. Oder will man vielleicht sich auch an den letzteren nicht betheiligen? — Zudem wäre es diesmal nicht unmöglich gewesen, den Ultraslovenen einen Streich zu spielen, denn der Terrorismus derselben hat bereits eine tiefe Mißstimmung u»d Spaltung erzeugt. Die na-tionale Schreckensherrschaft hat den einsichtigen Elementen die Augen geöffnet, auf welch' ab-schüssiger Bahn sie sich in Gefolge der Volks-tribunen bewegen, sie hat eine gemäßigte slove-nische Partei gezeitiget, welche, liberal ange-haucht, um die Führung zu streiten beginnt. Es hätte gewiß nicht geschadet, wenn der Eonsti-tutionelle Verein seine apathische Vornehmheit bei Seit« gesetzt und letzterer Partei zum Siege verholfeu hätte, denn: „Kannst Du nicht Allen gefallen durch Deine That und Dein Kunstwerk, Mach' es Wenigen recht." — Allein es gewinnt den Anschein, als scheute man jede Wahlaufregung, als fürchtete man die hämischen Glossen und landläufigen Denuncia-tionen des „Slov. Narod". — Es muß jeden wahren Deutschen mit Bitternis; erfüllen, wenn er sieht, wie seine Stammesgenofsen in einer Stadt, die, wenn auch hundertmal ihre Straßen und Gasse» slovenische Aufschriften trügen und die Schilder der Firmen slovenisch lauteten, — ihren deutschen Eharacter, ihre deutsche Eigenart ja »och zu jung und das Geschäft groß — aufs Geld käme es ihm nicht an. Die ersten zwei Reisejahre alles frei und hundert Rubel monatlich und nachher natürlich alle fünf Jahre ordentliche Zulagen u. s. w. Er verlange übrigens keine plötzliche Entscheidung, sondern ich solle nwrgen Abend meine Meinung äußern. Du kannst dir denken, lieber Leser, daß ich in der Nacht kein Auge zugethan habe. Da stand ich. wie jener Esel zwischen einem Heu-bündel und einer Dornenhecke und ich wählte die letztere. Meine wissenschaftliche Bildung, meine Gedanken und Pläne, meinen Glauben au die idealsten Güter der Menschheit — alles sollte ich opfern und zwischen Fellen, Buckskin, Trikots und zahllosen unbezahlten Rechnungen mein Leben lang hocken! Freilich die pekuniäre Zu-fiinft war glänzend, und wer nie gehungert hat. der weiß nicht, waS sorglose Stellung und Ueber-fluß an Geld für satanische Lockmittel sind. Gegen morgen war ich. wahrscheinlich weil der Hunger stärker wurde, beinahe so weit, daß ich Wissenschaft für Schneidergeld dahingehen wollte — da fiel mein Blick aus den Nachttisch und da stand ein Aschenbecher aus Porzellan, an dessen einem Ende eine plumpe Schäfnfigur hockte. Von dieser Figur hatte Herr Fulke immer behauptet, sie stelle „den berühmnchten Schillert vor — Sie werden wohl von ihm etwas ge- nicht verläugnen könnte, — die Hände falten und warten, bis ihnen von selbst der verloren gegangene Einfluß wie eine reife Frucht in den Schoß falle. Ohne Kampf gibt es keinen Sieg; je größer die Anstrengungen, desto größer ist auch der Triumph. Leider ist es eine traurige Thatsache, daß die Deutschtrainer nie recht Farbe bekannt haben, daß sie stets utraquistische Anwandlungen zeigten. Wir erinnern unS noch ganz wohl, daß vor 3 Jahren, also in der Versöhnungsära, in Laibach ein Gesangsverein gegründet wurde, welcher sich die Pflege des deutschen und deS slovenischen Liedes zur Aufgab« machte. Welchen Anklang seine BersöhnungSbestrcbung fand, be-wieS der Uebersall auf ihn bei Weißwasser. — Doch selbst solche und ähnliche Erfahrungen konnten den Optimismus, daß der nationale Spuck sich von selbst ad absurdum führen werde, nicht brechen, weil eben den leitenden Persön-lichkeiten das richtige politische Temperament fehlte. Mit welcher Laxheit daS Dentschthum verfochten wurde, und leider noch wird, beweist am besten die Agitation für den deutschen Schul-verein. Kein gemischtsprachiges Land bedarf desselben nothwendiger, als Krain. aber auch kein gemischtsprachiges Land brachte demselben geringere Opfer, als das genannte Kronland, und charakteristisch genug war eS gerade die Ortsgruppe Laibach, die sich im verflossenen Jahre kaum die Mühe nahm, die Mitglieder-beitrüge einzusammeln Kann eS daher Wunder nehuien, wenn bei solcher, sagen wir eS offen, politischer Indolenz die slovenisch-clericale Pro-paganda immer weitere Kreise zieht nnd durch deu leichten Sieg ermuthigt, die Pervaken Krains ihre Tentakeln auch nach Untersteiermark und Kärnthen ausstrecken? Die im innersten Wesen deutsche Stadt Laibach, wo trotz aller Kraftanstrengungen slovenische Kunst und Wissen- hört haben?" Da schlug ich im Andenken an die ewige Gesellschaft solcher Leute eine helle Lache auf über »tich selbst, daß ich je auch einen Moment geschwankt hatte. Nein, du „berühmtichter Schillert", deinen Namen bin ich'S schuldig! Habe ich dazu Hexameter gelernt, um mit der Scheere Takt zu schlagen? Apage satana! Und mit den ersparten Rubeln studierte ich wieder, ein fleißiger Wilder auf der Alma rnater, bis ich, angeführt von diesem und jenem guten Freunde, dem ich zu hundert Rubeln geliehen, wieder in Schwulitäten geriet. Klagen über Kameraden wollte ich nicht, Hauslehrer wollte ich auch nicht wieder werden, — ta kam mir der abenteuerliche Gedanke, für eine Zeitung zu schreiben. Da ich mich im Russischen ziemlich gewandt ausdrücken konnte, bekam ich durch einen Eommilitonen aus Petersburg die Auf-sorderung, Skizzen und Feuilletons zu schreiben. Unter anderem veröffentlichte ich eine Skizze, in 4 der etwas bedenkliche Aeußerungen gegen die ^ Stellung des Adels in den baltischen Provinzen j vorkamen. Man entdeckte meine Autorschaft, ün f adeliger Springinsfeld kam zu mir, injultirte ' mich, und ich Narr forder e ihn auf Pistolen. Nachträglich bin ich ein resoluter Feind alles Duellirens geworden und zur Ueberzeugung ge-kommen, daß die Moral unser« Ehre sein müsse, daß, was der Richter in unserer eigenen Brust sagt, tausendmal schwerer wiegt, als alle Be-schimpfungen, die von außen wie Schneeflocken angeflogen kommen. Kurz wir schössen uns, und ich verwundete ihn lebensgefährlich — er lag acht Monate, und dann ging er wieder umher, gerade so wie ich. der acht Monate lang die Festung Dünaburg von Innen hatte vesehen müssen. Ra ich will anfangen, kurzer zu erzählen. Ich hatte noch mancherlei Erlebnisse, auch „verliebt, mit Ehr' zu melden hab ich mich, wie and're Helden!" Doch das waren Sommernachtsträume — mit dem Laub im Spätherbst war alle« am Ende, und andere Leute traten darauf, gerade wie auf das seufzende und raschelnde Laub. Dann machte ich mi* einem livländischen Lepi-dopterologen eine Reise durch drei Erdtheile, kam zurück und ward endlich nach ein paar mißglückten Versuchen, mein Wissen und Wollen anders zu leiten — in der jetzigen Stellung festgehalten. Gymnasiallehrer an einem klassischen Gym-nasiiim einer kleinen russichen Stadt — dabei ledig und voll unerfüllter Ideale! und wer liest den Titel ohne auszurufen: „Sänger sprecht mir einen Spruch: Saget, was ist minder not i ?" . .. gewendet werden können, wenn jeder von frei-sinnigen Deutschen in den Reichsrath entsandte Abgeordnete stets dessen eingedenk gewesen wäre, daß er nicht bloS dazu da sei, von Zeit zu Zeit seine Wähler durch schwungvolle Reden hinzureißen, sondern daß er vielmehr zu dem Zwecke gewählt worden sei, um zu allermindest durch sein regelmäßiges Erscheinen im Hause und durch seine Theilnahme an den Abstimmungen zur Wahrung der Interessen unseres Stammes in Oesterreich beizutragen. Fürwahr, recht trübselig wird uns zu Muthe, indem wir dies niederschreiben. Bedroht in unseren wichtigsten Interessen von unseren Gegnern, dabei noch aus purer Bequemlichkeit im Stiche gelassen von unseren Freunden, müssen wir Deutschen ja geradezu der Hoff» nungslosigkeit verfallen und verzweifeln an einem Besserwerden. Wohin, fragen wir, soll es kommen, wenn eS so fortgeht? Wie soll das deutsche Volk noch ausharren in dem schwierigen Kampfe um seine höchsten Güter, wenn es bei zahlreichen seiner Vertreter gerade das Wichtigste vermißt: den nöthigen Ernst und Pflichtbewußtsein? Doch nein, nicht muthlos und verzagt wollen wir werden angesichts solcher Erschein nnngen, sondern größere Strenge wollen wir entfalten gegenüber dem Verhalten der frei-sinnigen deutschen Abgeordneten. Was wir von ihnen zu allermindest erwarten und verlangen ist, daß sie aus der Ueberraschung vom letzten Samstag iiie richtige Nutzanwendung ziehen und fleißiger, als es bisher der Fall gewesen, zu den Verhandlungen des Abgeordnetenhauses erscheinen, daß mit einem Worte ein Jed?r von ihnen gewissenhaft seine Pflicht erfülle. Und sollte diese berechtigte Erwartung sich nicht erfüllen, so wird das deutsche Volk wisse«, was es seinen eigenen Interessen schuldig ist. politische Rundschau. Inland. Die erzürnten Ekericake». Die Clericalen thun sehr erboßt über den energischen Widerstand, welchen die liberale Majorität der Bevölkerung Oesterreichs der Lien-bacher-Lichtcnstein'schen 'Volksschulgesetz-Novelle entgegenstellt. Blinden Eifers schlagen sie sich hiebei selbst auf den Mund, indem sie die Grund-losigkeit des Widerstandes mit dem Einwände darzuthun bemüht sind, die Novelle sei gar nicht so schlimm, da — ein sonderbarer Beweis fürwahr — ja das Episcopat durch dieselbe nicht v o ll st ä n d i g befriedigt sei. Das ist nun freilich richtig. Die Herren Erzbischöfe und Bi-schöse hegen, sosern Herr Fürst-Erzbischof Cardi-nal Schwarzenberg berechtigt war. in ihren Na-men zu sprechen, noch weiter, viel weiter gehende 1883 Wünsche. In ihren Augen ist jede Einflußnahme . des Staates auf das Schulwesen ein Uebel, es ' wäre denn, der Staat verpflichtet sich lediglich zu thun, was die Kirche ihm aufträgt Auch dagegen, daß der Staat die Gelder beistelle, deren der Clerus zur Verwirklichung der Unter-werfung der Schul« unter die Kirche be» darf, hätte der Episcopat am End- Nichts ein-znwenden. Aber daß dem Staat auch nur der Schern deS O beraussichtSrechtes über die Schule gelassen wird, verleidet ihm in gewissem Grade die Schulnovelle. Der Episcopat — Bescheidenheit war sein Fehler — will nicht blos die factische sondern auch die nominelle Herrschaft über die Schule. Darum ist jedoch die Schul-Novelle für die liberal' Bevölkerung nicht annehmbar. Die unvollständige Befriedigung der Clericalen ist noch immer kein ausreichender Grund für die Liberalen sich mit der Schulno-velle zufrieden zn geben, sich dieselbe gefallen zu lassen oder gar am Ende anzunehmen. Die h. Regierung, bez. Baron Eonrad stehe aus liberalen Boden. Vor diesem Vorwurfe müssen wir, seine politischen Gegner, den Herrn Cultus-und nebenbei auch Unterrichtsminister feierlichst in Schutz nehmen, trotzdem eS auch uns lieber gewesen wäre, wenn sich Sr. Excellenz bewogen gesühlt häNe, der größern Deutlichkeit und Offenheit halber, sich voll und ganz den Wünschen Sr. Eminenz des Herrn CardinalS Schw arzenberg zu fügen. Es wäre dies schon darum besser, weil dadurch der geheuchelten Unzufriedenheit der Clericalen jeder Vorwand entzogen würde. Oder ist sie es etwa nicht? Halten di« Clericalen wirklich dafür, daß Herr v. Conrad sie hinters Licht geführt habe und ihnen nur scheinbar Concessionen gemacht habe? Ei. dann steht es ihnen ja frei, gegen die Schulnovelle zustimmen. Das wollen sie aber nicht und daß sie dies nicht wollen, ist uns ein genügender Beweis dafür, daß auch sie Herrn v. Conrad richtig taxiren und ihn als Einen der ihngen ansehen. Wenn sie^jedoch an dem Herrn Minister etwa eine ge» wisse Zaghaftigkeit aussetzen wollten, erschien uns auch dieser Vorwurf unberecht-gt. Zaghaft ist Herr von Conrad nicht, er ist nur vorsichtiger, kluger als die clericalen Heißsporne. Freilich über das Maaß dessen, was man der liberalen Be-völkerung bieten dürfe, scheint auch Sr. Excellenz sich einer Täuschung hingegeben zu haben : denn trotz aller Verschleierung merkt die liberale Be-völkerung. daß die Volksichulnovelle arg genug, zu arg und daß voller Grund vorhanden sei, derselben den energischesten Widerstand zu leisten. Das Capital ik gerettet verkündet die ofsiciöse Presse, daß die grollenden Dalmatiner nunmehr wieder im Abgeordneten-hause erscheinen werden. Doch ist diese Botschaft arg unrichtig. Die Dalmatiner werden wohl 2 schaft noch immer nicht gedeihen wollen, ist heute das Mekka der Südslaven geworden, und daß es solches wurde, daran tragen die kraini-schen Führer dcr alten Versafsungspartei, die eS nie verstanden haben, sich vopulär zu machen, wohl aber stets einem gewissen Kastengeiste huldigten. selbst die Schuld. Das harte und unverdiente LooS, welches de» Stamm traf, dessen Bildung und Gesittung, dessen Arbeitsamkeit und Ehrlichkeit das b!ü° bende Culturleben Oesterreichs geschaffen hat, — wird durch Schmollen oder Schüchternheit nicht behoben, sondern nur durch mannhaftes, rück-balt und rücksichtsloses Auftreten. Man muß uns fürchten, aber nicht bemitleiden. Wer jedoch vorzeitig seine Flinte in's Korn wirst, wird alles srüher, als Furcht erwecken. Eine Aeverralchung. Die Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 7. d. M. bot das seltene Bild, daß sich die Regierungspartei in der Minorität befand. !(»i gegen 88 stand das Verhältniß, wie die wiederholten Abstimmungen ergaben; von dem gesamniten Heerbanne des Grafen Taafse hat also kaum die Hälfte es für nothwendig gehal-le», sich rechtzeitig zu den Verhandlungen des Reichsraths einzusinden, obwohl sie bereit« drei Wochei^ Zeit zur Erholung gehabt; die Folge dieser Saumseligkeit war bitter genug für die Rechte, denn sie hat derselben nicht weniger als sechs Niederlagen an einem Tage gebracht. So sehr wir eS, als den ParlainentariS-muS schädigend bedauern müssen, wenn von Abgeordneten nahezu 160 durch ihre Ab-Wesenheit glänzen, so fühlen wir uns doch nicht berufen, de» Freunden der Regierung darüber Vorwürfe zu machen, daß sie derMinoritätzu einem billigen Siege verholfen; nicht unterlassen können wir eS jedoch, bei dieser Gelegenheit darauf hinzuweisen, daß die Möglichkeit zu solchen Siegen schon öfter dagewesen wäre, hätten die Mitglieder der Vereinigten Linken zu jeder Zeit ihre Pflicht gethan. Die gähnende Leere, welche am letzten Samstag so viele Sitze auf der Rechten zeigten, sie ist leider nur zu häufig auch auf der linken Seit« deS Hauses zu bemerken, ja wir vermöch-ten viele Fälle zu bezeichnen, in welchen im ganzen Hause, rechts und links zusaminenge-noinmen, kaum die zur Beschlußfähigkeit erforder-lichen 100 Abgeordneten anwesend waren. Sowie am letzten Samstag, so hätte also schon ost die Anwesenheit von 100, ja selbst von 80 deutschen Abgeordneten genügt, um die Regierungspartei in die Minorität zu versetzen und mehr als eine den Interessen des deutschen Volkes abtragliche Beschlußfassung hätte ver-hindert, beziehungsweise zu unseren Gunsten Doch, weil ich eben nicht für eine Zeitung, sondern für die Memoiren eines Freundes schreibe, will ich ganz kurz sein und dir mit wenig Stri-chen ein Bild meiner Arbeit zu entwerfen ver-suchen. Morgens 10 Minuten vor acht Uhr muß man im Lehrzimmer sein, denn wir haben cinen eisernstrengeii Director, der aber insgeheim ein ganz liebevoller Mensch ist und im Privatverkehr sogar anregend wirkt. Das ist »och ein Segen, wo nian solch einen strengen Chef hat. der fei-ber mit dem besten Beispiel vorangeht; ich war schon an anderen Schulen, wo alles drunter und drüber ging. Dann unterrichte ich zwanzig rus-fische und zehn Judenjungen durchschnittlich vier Stunden, esse im Restaurant — letzteres ist ost gotteslästerlich schlecht — wenn auch den Juden viel mag vergeben werden am jüngsten Tage, dieses Essen, was hier der jüdische Entrepreneur für vierzehn Rubel monatlich hinstellt, kann ihm nie vergeben werden, es ist zu toll! — darauf wieder Unterricht und den Abend hat man frei! Herrliches Wort in der Schülerzeit, entsetzliche Todesmaske in dcr kleinen, schmutzigen, russischen Kreisstadt! Ja, wenn ich dann wollte in die Gesellschaft gehen, die sich so nennt um bis zwei Uhr in die stacht zu zechen und Karten zu spie-len und pikante Geschichten zu hören — dann hätte ich doch was. So aber sitze ich zu Hause und lese und lese! Die zwei Hauptfehler meiner Stellung sind die: Erstlich stehe ich den Lehrern gegenüber total fremd da, es giebt hier nicht, wie an den deutschen Gymnasien dcr Ostseeprovinzen, gebil-dete Lehrerzirkel, Leseabende u. s. w. Nein, hier kann einer vielleicht schon zehn Jahre neben mir Lehrer sein, und ich weiß nicht, wo er wohnt ob er verheiratet ist oder nicht — kurz, ich habe nichts mit ihm zu thun. Anfänglich suchte ich Verkehr, machte aber derartige Erfahrungen, daß ich alles ausgegeben habe. Der zweite Fehler steckt in der russischen Jugend. Zie hat keine Ideale. Wie schwer sind solche Gemüther zu fassen und zu lenken, die von Jugend an wie mit Fischblut genährt sind. Karrikatur der Großen in Sittenlosigkeit, etwas spleenig und revolutionär angehaucht — das ist das Material, aus dem man tüchtige Helden der Arbeit und Stützen des Staates heranziehen soll. Das ist unmöglich. Das ist Danaidenarbeit. Knaben von zwölf bis vierzehn Jahren lächeln höhnisch, wenn ich ihnen begeistert eine herrliche klassische Stelle vorlese — sie halt?» davon nichts. Rühmt man historische Helden, sie mit zu entflanimen — ich weiß, wie wir als Jun-gen schwärmten — so gähnen sie cinen an. Diese Jugend ist eine Tochter der moralischen Korruption, die tiefer die Gesellschaft durchsetzt hat. als die meisten glauben. Ich stehe jetzt 1883 eintreffen, ober nur weil sie zu grollen aufgehört haben. Und zu grollen aufgehört haben sie, weer alle Art von Un-terfchleif und Bestechlichkeit? — das Gesetz ist auch keine Autorität mehr, da Gott der Herr keine mehr ist! Ich will mich nicht wundern, wenn die gegenwärtige Jugend noch einmal zu schamlosen Dingen fortscheitet, wenn durch sie Unthaten geschehen, die die Welt nie gehört! — „Statische Wacht. zurufen, wird mit zwanzig Jahren Zuchthaus, auch wenn die beabsichtigte Explosion nicht er-folgte, bestraft. Die Anfertigung oder der Besitz von Sprengstoffen unter verdächtigen Umständen wird mit Zuchthaus bis zu vierzehn Jahren bestraft. — Ferner wirö ein Jeder, der durch Geldsammlung, Bergung. Herbeischaffung von Materialien oder sonst in irgend welcher Weise zur Verübuug obiger Verbrechen beiträgt oder wie immer Hilfe leistet, wie die Verbrecher selbst bestraft. — Ferner enthält die Bill die Vcrfü-gung. daß die Erhebung der Anklage und das Verfahren von Amtswegen stattzufinden haben. Endlich wird für diese Fälle der Grundsatz aufgehoben. daß ein Zeuge nichts auszusagen brauche, wenn er sich selbst dadurch beschuldigen könnte." Es scheint übrigens, daß die Regierung gedrängt wird, die irischen Zwangsgesetze auch auf Eng-land auszudehnen. Zu den fenischen Attentaten kommen nunmehr auch die Klagen der schotti-schen und englischen Landpächter, um die Sor-gen der Regierung zu vermehren, und schwerlich werden dieselben, da die Verhältnisse analog wie in Irland liegen, ohne Abhilfe verstummen, d. h. die Regierung wird die irische Landacte theilweise auch in Schottland und Tngland ein-führen müssen und das recht vald, wenn nicht das Beispiel der irischen Rebellen verderblich wirken soll. Whittllensprache Als Beleg, wie, trotz aller Polizeimaß-regeln, die 'Nihilisten für ihren Kampf gegen die Gesellschaft Propaganda machen, sei nach-stehende der russischen Zeitung Prawda entnommene Stylprobe ermähnt. „In Petersburg lust-wandelt die Reaction . . . Heißhungrig, raub-gierig, mit blutgeröthetem Auge schielt sie nach rechts und nach links, vor keinem Mittel scheut sie zurück, schnell entschlossen zur Gewaltthätig-seit, nicht bekümmert um die Leiden, die sie erzeugt. Apres nous Je dlluge — ist ihre Devise, und Ehrgeiz und Raub des VolkSerbeS — ihr Lebenszweck. Mit niederträchtiger Luft hat sie den russischen Bürger überfallen, hat Leute, die nicht» verbrochen, zu Zehne», zu Hunderten verhaft-t und verbannt und hoffte, durch diesen ekelhaften Betrug die Welt zu überzeugen, daß „das Böse" mit der Wurzel ausgerottet sei und die Nihilisten auS Petersburg verschwunden seien. Mit Hilf« der Polizei wurden Dynamit-lager erst gebaut und dann wie von ungefähr eutdeckt: dann verbreitete man das Gerücht, die Hauptatteutäter seien geflohen — so schreckt die Regime Tolstoi die russische Gesellschaft, be-festigt ihre Stellung, erhält Orden und Ehren, und unter dem Prasseln und Knistern des bübischen Feuerwerks sticht und raubt sie die letzten Brocken des unglückseligen, hungersiechen russischen Bauern. O jammervolle, schändliche Hiue H'otterubcnd-?tauderei. Po» C> v. Lraigmkie. „Wat is that — Polterabend?" fragte meine junge schottische Freundin Miß Nora L'Donnell und sah mich mit ihren mächtigen schwarzen Augen ernst und wißbegierig an. O diese Augen! sie sind so unergründlich tief wie jene köstlichen Seen von Miß Rora's nordischer Heimat, so tief und auch so ernst. Loch Katrie. Loch Lomond — wer, der den Zauber Eurer Märchenschönhcit und Einsamkeit einmal empfunden kann Euern milden Schein je wieder aus der Seele verlieren? Doch Miß Nora blickt mich noch immer an mit jenem Ernst, dcr den Schottinnen zu eigen und sie so interessant hervorhebt ans dem Gros der oft recht insipide aussehenden blonden AlbionStöchter. Ja ein Polterabend — was ist's so recht eigentlich? „Ein letzter Rest früherer ziemlich roh«r Sitten, den die kühlen glatten Formen unserer Tage mehr verdrängen und bald ganz zur Mythe gemacht haben werden." Soll ich so in bootenden, trocknen Ton beginnen und meiner kleinen Freunbin eine von Gelehrsamkeit und etnographischen Wissen strotzende Abhandlung halten? Anfangen bei den HochzeitSgebräuchen uncivilisirler Völkerstämme, welche die Braut mit Gewalt dem elterlichen Hause raubten und 3 Zeit, o die elenden Wichte, die am Ruder des Staates stehen! ... Sieh, fchon zwei Jahre lang entdecken sie unaufhörlich geheime Druckereien und Tynamitlager — aber nicht einen Schuldigen, nicht einen regelrechten Proceß. Sieh, dieselbe» zwei Jahre erscheinen in der Gesell-schaft alle möglichen Proclamationen und niemand kennt die Leute, die sie erlassen haben. Wer keinen hellen Strahl in seinem früheren Leben auszuweisen hat, wer durch die Schule der Spionage, der Dennnciatwn, dcr Bestechlich-kett und Spitzbüberei gegangen ist — was kann solch ein Elender im Staatsleben auch Gutes schaffen? Schreckensherrschaft, Beraubung der Staatöcassen, Erstickung der Freiheitsideen für ein paar Jahrzehnte — das ist der rothe Fa> den, der sich durch die Thätigkeit jener sittlich verkommenen Wichte zieht." Gorrespondenzen. Aus St. Martin bei Erlachstrin, i>. April. (Orig.-Corr.) [P r o f e s s i o n § h e tz e r.] Geradezu komisch wirkt es, wie sich seit einiger Zeit die hiesigen Nationalen rectc Hetzer ge-derden! Da kann man sich wohl auch mit dem Mareiner Eorrespondenten im bekannten Lai-bacher Hetzblatte der Pervaken die Frage erlau-ben: Was ist die Ursache davon? Alles der vielverlästerte Eorrespondent der „Deutschen Wacht", welcher angeblich mit den Fingern schnalzt, jedoch, wie es scheint, in anderer Weise als er durch dieses Schnalzen in ein Wespennest gestochen hat! Uebrigens Thatsache ist es, daß hierorts selbst Kellnerinnen mit den Fingern schnalzen; — vielleicht aus Freude über das Putzpulver der „Deutschen Wacht", vielleicht auch aus anderen Gründen; — genug, daß auch der bewußte Mareiner Korrespondent diese Eigenschaft haben soll unb ist es gerade aus vorerwähntem Grunde selir bedauerlich, daß man diesen nicht näher bezeichnet bat: gewiß hätte sich selb-r nicht einschüchtern lassen in der „Deutschen Wacht" sortzuschnalzen! — Die Eingangs erwähnte Behauptung findet nicht nur in persönlichen Auslassungen der bewußten sauberen Herren, sondern auch insbesondere durch eine Korrespondenz ans St. Marein im bereits citirten Schandblatte vom April 1883 ihre Bestätigung! Die lächerlichen. lügenhaften Behauptungen und Bemerkungen des dicsfälli-gen Eorrespondenten, — welche im Folgenden kurz beleuchtet werden sollt», — sind überhaupt insolange ungefährlich, resp, können auch niemals gefährlich oder einer besonderen Beachtung werth werden, als sie in einer angeblichen Sprache geschrieben sind, die nur sehr einge» weihte slovenische Schriftgelehrte mit Zuhilfe-nähme eines croatisch - deutschen Lexicon» verstehen ; das slovenische Volk — abgesehen vom dann mit ihr davonjagten auf pfeilschnellem Roß ? Zu den Märkten übergehen, wo das schönste Mädchen Schaaren muntrer Bewerber um sich vesammelte. bas reizlse aber „ungefragt" unb einsam blieb? Nein. Miß 'Nora. nichts heute von jenen weitschweifigen Langweiligkeiten, Deine süßen Augen electrisircn mich, blitzartig taucht in meiner Erinnerung bas Wou Pestalozzi's ans. das zur conriitio sine qua tton aller Pedagogen geworben; unterrichte anschaulich! — unb so laß Dir denn sagen: Borige Woche war ich auf einem Polter-abend. Einem richtigen, ordentlichen, einem der mehr als tausend andre seinem Namen von jenseits des Rheins : charivari Ehre macht. Denke Dir. liebliche Hochlandsmaid, ein jungeS Paar am Ziel seiner seligsten Wünsche. Die junge Braut deren lachende Augensterne noch nie eine Sorge verdunkelt, die seither nur durch das Le« ben getanzt, gescherzt, von verwöhnendster Eltern-liebe auf Händen getragen, von zärtlichen Ge-schwistern „die Krone des Hauses" genannt und strahlend in jenem Zauber der Jugend und Seligkeit dessen Allmacht noch keiner wie-verstand. Der Bräutigam ein echter Jünger des Mars, von Heldengestalt, jung, feurig, nur Augen für die Erwählte habend, die morgen endlich, endlich 4 Bauernstande — versteht sie sicher nicht. Wie unS nun ein solcher Schriftgelehrter verdolmetscht hat, beklagt sich der ftagl. Korrespondent über die hiesige „nationale Stille", d. i. den Man-gel an nationalen Stänkern, ferners über deutsche Aufschriften der hiesigen. in jeder Beziehung ehrsamen Schuster- und Schneiderzunft ic. WaS nun den Mangel an nationalen Stänkern be-trifft, so ist ein solcher nach unseren persönlichen Wahrnehmung?» «nd Erfahrungen hierorts nicht vorhanden: Man braucht nur in ein hiesige« nationales Wirthshaus zu gehen — und wehe, wenn schon der Name deS Eintretenden durch seinen nicht-russischen Klang einen nationalen Ungläubigen verräth! Doch. bei den von der Cultur nur spärlich beleckten kommt es auf ein paar Gemeinheiten mehr oder weniger nicht an — geduldig mußt Du die gewöhnlichen Bauern-witze ü'?er Dich ergehen lassen. Was die übrigen gewöhnlichen Fräsen und Jeremiaden deS sauberen Eorrespondenten betrifft, so wollen wir nur fragen, wer eigentlich hierorts oder anderwärts das Bedürfniß nach »mein „natio-tionalen Herd" d. i. nationalen Hetze». nach slovenischen Firmatafeln, Aufschristen :c. hegt? Ist eS vielleicht der intelligentere Theil der hiesigen Bewohnerschaft? die k. k. Beamten, die Bürger, — oder vielleicht sind es die Bauern? Mit Nichten! Wie überall nationale Advocaten-- schreibe?, bildungsbedürftige nationale VolkS-schullehrer. — mit welchen Standescategorien das gebildete Element weder verkehrt, noch zu verkehren Lust hat — und nationale Hetz-capläne! Das sind die Männer, welche eine Rolle spielen wollen, die Rolle der National-Helden: und in der That, sie sind nationale Größen: Unter den Blinden ist der Einäugige König! Doch wartet ihr Herren Hetzer, euer« kennzeichnenden Eigenschaften ä la Fingerschnalzen sollen beschrieben werden, vielleicht an dieser, vielleicht an anderer Stelle; wie wäre eS doch, wenn z. B. einzeln, dieser Eigenschaften einen Eaplan auf eine höher gelegene Pfarre seiner engeren Heimath — ein Schulmeisterlein in .eine stille, einsame Gebirgsgegend unter „Ge« bildete" seines Gleichen „hinweg - qualisiciren" würden? Doch, wie gesagt, gelegentlich mehr davon, und sollen diese theils frommen Herren nur noch gefragt fein, ob das Lügen auch einem gewöhnlichen, irdischen und ungeweihten Men-schenkinde erlaubt ist? Denn eine gemeine Lüge und Verdächtigung ist es, daß ein Mareiner Korrespondent in der „Deutschen Wacht" je etwas gegen den katholischen Glauben geschrie-ben hat — wie das fromme Marburger Jesuiten-Blatt in einer Correspendenz aus St. Marein behauptet. Die Mareiner Bürgerschaft, ob deutsch, ob slovenisck, ist in jeder Beziehung ruhig und liebt ebensowenig, wie das k. k. Beamtenthum, daS sich von nationalen Hetzen in jeder Beziehung ferne hält, — nationale Hetzen, noch viel weniger aber der hiesige Bauer, „keine Trennung mehr" von ihm reißen kann. Wohl mög«n die Wogen der Empfindung Hochfluten in den beiden jungen Herzen, „Hochzeit", die hohe Zeit ihres Lebens ist ja nun da — aber eine Klingel ertönt hell und laut — und aus erdentrückten seligen Träumen kehren beide wieder zur Wirklichkeit zurück, die selbstphanta-ftlsch wie ein Traum sie jetzt umfängt. Gesang hinter der Scene, der schönste Braut-chor den Deutsche je kennen werden, Elsa von ihren Gespielinnen Lohengrin zugeführt. D«e Töne schwellen und wachsen — manches Auge in der zahlreichen Gesellschaft die hinter dem Paar Platz genommen, wird feucht, mancher Busen hebt sich. Der Bräutigam küßt in tiefer Bewegung die kleine Hand, die so innig-vertrauend in der seinen liegt — da verklingt der Gesang immer leiser. — Ein anmuthiges Mädchenbild steht jetzt im Rahmen der kleinen Bühne, den deutschen Myrthenkranz auf weißem Atlaskissen und über-reicht ihm der liebsten Freundin und trauten Gefährtin froher, glückseliger Kindertage. Ja. Miß Nora O'Donnel, u>n unsern deutschen Myrthenkranz dürft Ihr unS beneiden. Lrangenblüthen duften berauschend und franzö-sische und englische Bräute tragen sie mit Ele-ganz — Poesie deutsches Fühlen, schlichter Ernst, „Parts* IMi" welcher in seinem Elend froh ist, die durch nationale Wirthschaft aufs höchste angespannten Steuern zahlen zu können; ob sie dieses mit „Lust und Liebe" thun, wie ein frommer Herr im Abgeordnetenhause bemerkt hat. oder nicht, dürfte das hiesige Steueramt die beste Aus-kunft geben können. UebrigenS ist das hiesige slovenische Volk nicht so dumm, um sich für na-tionale Thorheiten, Nationalhäuser vlg. Narrenthürme — oder überhaupt für nationalen Schwindel zn erwärmen; haben die genannten Hetzer, welche in der menschlichen Gesell-schaft, wie gesagt, zur samilia. inferiora gerechnet werden müssen, für einen Narrenthurm, Citalnica vulgo Hetzanstalt :c. Geld, so mögen sie es immerhin hi'rauf verwenden, und ist es z. B. einem Advocaten gewiß gleichgiltig, wozu seine Schreiber ihre Taggroschen verwenden: das intelligent« Beamten- und Bürgerthum hat für nationalen Schwindel kein Geld und verwendet sein Geld lieber zur Kindererziehung oder zu sonst nützlichen Zwecken. Von solchem Gelichter wendet sich die hiesige Intelligenz mit Ekel ab! Daß diesen Ereaturen, hierorts spottweise Nihilisten genannt — insbesondere slovenische Blätter mit anerkannt österreichisch - dynastischen Tendenzen, wie der „Kmeski prijatel" u. ein Dorn im Auge sind, spricht nur zu Gunsten dieser Blätter, welche ohne die Diurnisten-Propaganda aller-orts eine größere Verbreitung und Abonnenten-zahl aufweisen, als die slovenischen Pervaken-vulgo Hetzblätter. Schließlich wird dem bewußten Mareiner Eorrespondenten noch anS Herz nelegt, daraus zu achten, daß selber durch sein sinnloses Geschreibsel, wie sein sonstiges Gebahren vergangener und gegenwärtiger Zeit, mit dem von ihm ebenfalls verlästerten und verdächtigten, stets objectiven und mustergiltigen hiesigen k. k. Bezirksgerichte nicht in unange-nehme Berührung komme. P. M. V. R. NtuhaitS, 10. April. (0.-6.) [Abschied d «S Herrn Leiritz. — Ein bekann-t e r K a m p f h a h «.] Gestern verließ das lang-jährige und vielverdiente Mitglied der Gemeinde-Vertretung Gutenegg (Doberna). Herr v. Leiritz, unsere Gegend, die ihm eine zweite Heimat ge-wesen war. Herr von Leiritz war viele Jahr« Gemeindevorsteher und hat durch seine auSg-> zeichnete Fürsorge für die Gemeinde, sich die allgemeine Hochachtung erworben. Er wurde gestern noch in die Gemeindekanzlei gebeten, in welcher der Gemeindeausschuß von ihm einen herzlichen Abschied nahm; sichtlich bewegt, drückte er allen seinen Freunden die Hände und ver-sprach, daß er uns nicht vergesse», sondern un-sere Gegend, in welcher er und seine Frau, die in ihrer HerzenSgüte den Dürftigen ein wahrer Engel war, so angenehme Lebenslage verbrach-ten, öfters heimsuchen werde. Soll uns herzlich freuen! — Einer der enragirteften Gegner des hohe Weihe — dieS Alles sprechen jene kleinen Zweige tiefgrüner Myrthe aus, die ein Mal und im Leben unsere deutschen Frauen schmückt. „So heißt es also ernst sein, Polterabend haben?" fragst Du und nickst dazu. „O nein, Miß Noro, nicht nur ernst. Es heißt: ein Augen-blick der Weihe, zurück in die goldene Kindheit den Blick, und dann vorwärts! mit klarer freu-diqer Zuversicht. Aber — Deutsche singen die „Loreley" wenn sie fröhlich sind und jubeln unter Thränen, Deutsche sind nicht nur ernst, das wäre ihnen nicht möglich. Ei« muntres Theaterstück wird nun gespielt, don mots fliegen hin und her, man lacht, man applaudirt, dem Ernst ist genug geschehen — eS lebe die Lust! — Die Liebhaberin auf der Scene spielt kokett und angeregt. Fächer werden gehandhabt, es ist wohl hübsch sich so etwas vorspielen lassen zu können. Der Knoten wird geschickt geschürzt, im Fluge gelöst, und da über einem glücklichen Paar fällt zur rechten Zeit der Vorhang. Pause. Weist Du Miß Nora, was das für Deutsche heißt? Es heißt: Essen, Trinken, Fröh-lich sein. Die Kavaliere, fast lauter Söhne „der rauhen Soldateska" mit Feldherrngewandtheit brechen sich Bahn zu den reichen Büffets. Hier 1883 ehemaligen deutschen Gemeindevorstehers war unser hochwürdiger Caplan Namens Karba, der als flovenischer Schriftsteller in den Spalten deS Gregorec'schen Gospodars, Leintz des Bettel» zieh. Herr Karba ist ein slavophiler Fanatiker und hat uns durch seine in Druck gelegten Dummheiten schon vielen Soaß gemacht. Herr Karba ist nämlich ungefähr das. was man un-ter schriftstellernden Frauen einen Blaustrumpf nennt; er schreibt über Electro-MagnetiSmuS, so wie übers gestrige Wetter, und ist der viel-belachte Redner jener Gemeinderaths-Sitzung, welche die Petition gegen die Slovenifirung der Mittelschulen nicht beschlossen hat. Damals zeigt« sich Herr Karba als Fanatiker in des Wortes wahrster Bedeutung; — händeringend wehrte er gegen die Beibehaltung der deutschen Gymnasien, welchen er seine allerdings unbe-deutende Bildung dankt, und setzte eS mit Zu-hilsenahme von allerlei Phrasen richtig durch, daß die Petition nicht angenommen wurde. Darauf kam der famose Artikel im „GoSpodar," welchen offenbar seine Hand geschrieben hat und der den allverehrten Herrn v. Leiritz beleidigen sollte. Herr Karba that dann, im Bewußtsein seines Unrechte», einen Bittgang zu dem Belei-digten; aber das Volk bei uns merkte sich die schriftstellerische Thängknt. und als eS zu Neu-wählen in der Gemeinde kam, erhielt der ehe-malige Herr Gemeinderath Karba — eine Stimme! DaS war die deutlichste Antwort auf die Hetze gegen Leiritz. Herr Karba sucht auch in allerneuester Zeit wieder von sich reden zu machen und schlägt eines ganz dedeutungs-losen Briefes wegen, der im „Steirischen Land-boten" erschien und dann im „Kmetski prijatel" abgedruckt wurde, viel Spectakel. Mögen die wenigen Zeilen über ihn zu seiner Charakteristik genügen, und mögen sich seine entfesselten Leidenschaften ein wenig abkühlen, das wäre schon mit Rücksicht auf den Stand, dem er anzuge-hören die Ehre hat, ziemlich nothwendig. Rohitfch Sallttbrun», 9. April. (Lng.-C.) sZ u r K a i f e r r e i f e.j Bekanntlich beschloß die Gemeindevertretung von Sauerbrunn in der am 5. d. MtS. stattgehabten Gemeinde-AuSschußsi-tzung stimmeneinhellig, -ine Deputation, beste-hend aus dem .Herrn Gemeindevorsteher Joh. Ogrisegg und Gemeinde-Ausschuß Herrn Josef Streiter an den Herrn Landeshauptmann von Sttiermart zu entsenden, um durch dessen Ver-mittlung tic Einbeziehung Sauerbrunn« in daS Reiseprogramm deS Kaisers zu erwirken. Die Deputation, welchei sich auch ein Vertreter der freiwilligen AnftaltS- und Lrts-Feuerwehr von Sauerbrunn angeschlossen hatte, wurde am 6. d. Mti. vom Herrn Landeshauptmann em< pfangen, welcher ihr den Rath ertheilte, sich zu Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter von Stei-ermark zu begeben, wo ihr in zuvorkommender Weise und nachdem sich der Herr Statthalter gehtS über Hindernisse fort, an andern vorüber, der gefüllt» Teller, das eroberte GlaS Sekt wird triumphirend hochgeschwungen, und man-cher zärtliche Blick, manch verstohlener Händedruck sagt nachher dem Rückkehrenden: Tanke! — Unsere jungen Damen leben nicht vom Mond-schein allein. Austern, Hummermayonaise, Reh-braten, Weingvl« — nein. Miß Nora, daS ganze menu brauchst Du nicht zu essen! Da klingelt'S wieder. Ein junger,.Concertmaler" Repräsentant der neuesten Kunstgattung unsrer rasch lebenden Gegenwart, Kamerad des Helden des Abends, steht in Verzweiflung vor der leeren Staffelei. Schwarze Kohle hat er wohl in der Hand, und die weißen Bogen sind trefflich aufgezogen. ..aber" Nagt er (frei nach der Jungfrau) „kann ich Ideen auS der Erde stam-pfen, wächst mir ein Thema in der flachen Hand?" Da reißen ihn die Töne einer melodiichen Hof-orge! auS seinen Brüten. „Ein Stelzfuß? Bravo, herein mit ihm!" — Und ein andrer Kamerad, als Invalide mit dem unvermeidlichen Leierkasten erscheint in der offenen Thür. „Immer näher, mein Braver, und wa« Tu singst will ich zeich-nen!" Da beginnt denn der Gerufene und singt von den Bräutigams muntern Kindergarten am rebenumwachsenen Rhein, wie er Mann wurde, 1883 unter Andern auch bezüglich des Zustandes jener „Reichsstraßen" erkundigte, welche S e. M a j e-st ä t der Kaiser bei einem allfälligen Be° suche benutzen würde, die Zusicherung zu Theil wurde, das Möglichste dazu beizutragen, daß der von der Deputation vorgebrachte Wunsch leichter erfüllt würde. — Sicherem Pernehmen nach wird das kais. Hoslager für Untersteierniark in Marburg ausgeschlagen, und nachdem bereits der Curort Gleichenberg zum Allerhöchsten Besuche in Aussicht geft-llt ist, so ist um desto gegründetere Hoffnung, daß auch sauer-b r u ti 11 der so hohen Ehre theilhaftig werde. Kleine GöroniK. ^Monarchen-Entrevue.] Zwischen den Höfen von Rom und Berlin finden intime Verhandlungen statt, welche aus eine Zusammen-kunft des Königs Humbert und des Kaisers Wilhelm in Berlin abzielen. Sowohl von deutscher, als von italienischer Seite wird diese Zusammenkunft lebhaft gewünscht. An den lebhasten Verhandlungen nimmt auch Oesterreich in ge-wissem Sinne theil. Man glaubt, daß dieselben zu einem günstigen Resultate führen werden und daß die Begegnung der Monarchen vor der Ba vereise des Kaisers Wilhelm stattfinden werde. Ein Gerücht will wissen, daß der Kaiser von Oesterreich früher seinen Gegenbesuch dem Könige von Italien abstatten werde. [Fürst Bismarck] soll nunmehr zum Herzoge von Lauenburg erhoben werden. Be-kanntlich war diese Rangerhöhung schon vor Iahren geplant. [Todesfall.] Vorgestern starb in Wien Frau Jda von Schmerling, Gattin des Hof-rathe« Dr. Rainer von Schmerling, im 60. Lebensjahre. Zu Ende der Fünfziger- und An-fang der Sechziger-Jahre weilte die Verblichene mit ihrer Familie in unserer Stadt, wo-selbst sie sich durch diverse WohlthätigkeitSacte eine bleibende Erinnerung schuf. [Gegen die Schulnovelle.j Der Triefte? Stadtrath hat in seiner Sitzung vom 10. d. Mts. die Absendung einer Petition um Ab-lehnung der Schulnovelle einstimmig und ohne Debatte beschlossen. [Landtagswahlen.] Räch Vertagung deS Abgeordnetenhauses werden die Neuwahlen für die Landtage von Galizien, Tirol und Krain, deren Legislatur-Periode in diesem Sommer zu Ende geht, stattfinden. [Energischer P r o t e st.] Vierundsechzig Mitglieder von Gemeindevertretungen und Orts-schulräthen der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt haben sich in einer Petition an den Unterrichts-minister gegen die Einmischung fremder Abgeord neter in die Schulangelegenheiten des Landes ver-wahrt und für das Schulgesetz ausgesprochen. [Andere Länder, andere — B e-günstigungen.] Gestern gelangte im Abge-ordnetenhause ein von der Regierung eingebrachter Krieger — und mit zauberischer Geschwindigkeit entstehen dabei die Umrisse eines zarten reizen-den Genrebildes — der vorher trostlose Maler hat nun Stoff und Ideen in Fülle. Das letzte Bild malt den Lieutenant mit einem Sporn und einer Rangliste in der Hand aus der Kaserne in das neue „eigne Heim" übersiedelnd, der Bursche folgt alsbald „seinen'Spuren", in einem Arm das letzte Paar Stiefel, in der andern eine Lampe über dieSchulter geschwungen seines Lieutenants „Räubercivil.' — Zögernd fällt der kleine Vorhang unter endlosem Jubel, wehmüthig erklingen die letzten Töne der Hoforael und unwillkürlich summt ein Theil der Gesellschaft mit: „Die Braut die schenkt ihm der Himme.l Sein Kaiser das eiserne Kreuz!"-- Und daS, Miß Nora, war der hübscheste Polterabend auf dem ich je gewesen und wenn Dir meine kleine Schilderung gefallen, so „gehe hin und thue desgleichen" das heißt wähle Dir aus dem reichen Kreis Deiner Verehrer den würdigsten und besten, laß es einen Deutschen sein und Dir von deutscher Mqrthe den Kranz flechten. Wir Alle kommen zum Polterabend! — Mich«." Gesetz-Entwurf betreffend den Abschluß eines Uebereinkommens mit der Landesvertretung von Kärnthen zur Regelung der Verhältnisse des Staates zu dem Grundentlastungssonde für Kärnthen zur Vertheilung.Unähnlich dem bekannten Einwürfe des Uebereinkommens in Betreff des g a l i z i s ch e n Landesfonds bestimmt der vorliegende, daß Kärnthen das ihm während der Jahre 1884 bis 1895 zu gewährende unverzinsliche Darlehen von jährlich 130.000 fl. innerhalb der Jahre 1897 bis 1906 zurückzahle. [Einjährig-Freiwillige.] DaS Armeeblatt Nr. 15 bringt in feiner ofsiciösen Rubrik: „Für nichtactive Officiere, Militär-Beamte und Geistlichkeit" die Nachricht, daß solche Einjährig-Freiwillige, welche die Reserve-Officiers-Prüfung auS welchen Gründen immer nicht bestanden haben, wenn sie ein Gesuch um Wiederholung dieser Prüfung einreichen, eine günstige Erledigung erwarten dürfen. [Zur Ermordung Mailat h's.] Trotzdem die Recherchen nach jeder Richtung bin eifrigst gepflogen werden, sickern die Nachrichten doch nur sehr spärlich. Nach Spanga wird in der ganzen österr.-ungarischen Monarchie gefahndet — vergebens. Das große Publikum nimmt an dieser Spanga-Jagd lebhaften Antheil und namentlich in Wien langten in den jüngsten Tagen an die dortige Polizei massen-haste Mittheilungen ein, die sich nachträglich insgesammt als falsch erwiesen. So weit unser Erinnerungsvermögen reicht, wurde ein Spanga bisher in den meisten Vororten Wiens, ferner in Trieft, Nabresina, "Aussee, Kaschau, Nyire-gyhaza, Veßprim, Divacca, Mailand, Prag, Poritz, Kabel (Niederösterreich) je. erwischt. Allerdings mußten die Betreffenden nach erfolg-rer Legitimation wieder freigelassen werden. Die Budapester Polizeibehörde ist zur Stunde ohne jedwede Nachricht. Die Untersuchung in der Raubmordaffaire ist nicht um einen Schritt vorwärts gekommen. [Ein Spanga- Häscher.] In Wien wurde der vac>rende Bauzeichner Carl Kapka zu einem Monate strengen Arrestes verurtheilt, weil er unter dem Vorwande, die Polizei auf Spanga's Spur zu leiten, das Gericht irreführte und das Honorar zu erschwindeln suchte. Locates und ^rovinciates Cilli, 11. April. [S p e n d e. j Der Kaiser hat der Gemeinde Hlg. Geist (Bezirk Luttenbergs zum Erweiterung«-baue des Schulhauses 100 fl. gespendet. [Evangelischer Gottesdienst.] In der hiesigen evangelischen Kirche wird am 15. April, 10 Uhr Vormittags, ein Gottesdienst abgehalten. [Ausstellung historischer Gegen-st ä n d e.I Für die aus Anlaß der Habsburgs-feier in Graz stattfindende Ausstellung histori-scher Gegenstände wurden heute im hiesigen Localmufeum durch die Herren Baron Muscon und Professor Gorlitt diverse Raritäten ausge-wählt. [Veteranen - Verein.] Der Vice-Prä-sident de« hiesigen Militär-Veteranen-Vereines, Herr Franz von Kurzrock, ist aus dem Verbände des Vereines geschieden. [T a n z u n t e rr i ch t.] Der akademische Tanzmeister Herr Eduard Eichler in Graz, welcher im Vorjahre bei uns so günstige Erfolge in seinem Unterricht erzielte, wird in nächster Zeit hier wieder eintreffen und einen Unterrichtscure für Anfänger sowie für wiederholende Schüler eröffnen. [Vermögen der StadtMarburg.] Das Activvermögen der Stadtgemeinde Marburg beträgt fl. 860.597; demselben stehen Passiven von fl. 373.321 gegenüber. [Ander Knaben Volksschule in Marburg] wurde Herr Carl Sketh als Unterlehrer angestellt. [Ein moderner Märtyrer.] Die „Südsteirische Post" brachte in ihrer Sonntags-nummer eine Notiz über die Anerkennung, welche zweien katholischen Journalisten zu Theil wurde. Der eine davon, nämlich der Redacteur des „Sonntagsboten" in Graz, der hochw. Herr Zapletal, wurde zum geistlichen Rath und 5 dcr zweite, der Herausgeber der „Oesterreichi-schen Korrespondenz", hochw. Herr Josef Knab, zum päpstlichen Kämmerer ernannt und mit dem Titel Monsignor ausgezeichnet. Dieser Notiz ist die Bemerkung beigefügt, daß andcrSwo katholische Journalisten von kirchlicher Seite verfolgt und materiell geschädigt werden. Herr Doctor Gregorec meint damit sich selbst und seine vorgesetzte Behörde, der er bereits etwas unbequem geworden ist. Er mag sich ttösten, auch sein Martyrium wird nicht ewig währen, denn Alles hat ein Ende, nur die „Wurst" hat zwei. ^Spanga — in Cilli.) Am verflossenen samstage verbreitete sich in unserer Stadt das Gerücht, daß der vielgesuchte Mörder des .Index curiae durch die städtische Polizei auf-gegriffen worden sei. Letztere hatte in der That ein Individuum am Bahnhofe verhaftet, das aus dem Lande des Paprika's und gewichsten Schnurbärte stammte und sich nicht zu legiti-miren wußte. Bald stellte es sich auch heraus, daß der Verhaftete in einem hiesigen Bürger-banse einen bedeutende» Efsectendiebstahl verübt habe. Er wurde daher vom Stadtamte dem Kreisgerichte überliefert. Am Sonntage erschien nun am Stadtamte ein anständig ge-kleideter junger Mann. Derselbe erklärte, daß er ersahren habe, man hätte Spanga oder einen seiner Complicen verhastet. Er selbst sei ein Detectiv und sei dem Polizei-Commissär, der mit dem Postzuge eintreffen werde, vor-ausgereist. Der Detectiv stellte dann das Er-suchen, ihn zu dem Perhafteten zu führen. Dem Wunsche wurde willfahrt. Der Detectiv gab nun die Erklärung ab, daß der Jnhaftirte wohl ein gefährlicher Einbrecher, aber keiner der Pester Mordgesellen sei. — Im Laufe des Nachmittages verschwand jedoch plötzlich der Pseudo-Detectiv, ohne daß Jemandem sein Be-nehmen besonders aufgefallen wäre, auch hatte man im Spanga-Eifer es ganz vergessen, ihn um seine Legitimation zu fragen. Nur zu bald kam man zur Ueberzeugung, daß irgend ein Strolch, vielleicht ein Complice des Verhafteten. sich einen gewagten Scherz erlaubt habe. Die sofort eingeleiteten Recherchen nach dem Pfendo-Detectiv blieben bis heute ohne Erfolg. cherichtsfaat. Montag, 9. April. (B e t r u g.) Der Müller Michael Taiisck aus Tunio verleitete in seinem Rechtsstreite wider Jacob Ocvirk puncto Schadenersatzleistung von 476 fl. 88 kr. den 50-jäh rigen Inwohner Jacob Sivko aus Bukovje vor Gericht ein falsches Zeugniß abzulegen. Zu dem gleichen Schritte suchte er auch den Hranz Rabusa zu bewegen. Bei Letzterem waren jedoch seine Be-mühungen vergebens. Tanäek wurde daher über Wahrspruch der Geschworenen zu schwerem Kerker in der Dauer von 5 Jahren verurtheilt. Sivka erhielt eine Kerkerstrase von 3 Monaten. Dienstag, 10. April. (Diebstah l.) Der bereits wiederholt abgestrafte Taglöhner Johann Probst aus Marburg wurde am 5. Februar d. I. in dem Augenblicke betreten, als er dem Lucas Domitter aus uiiversperrtem Zimmer diverse Ef fecten im Gefammtwerthe von 18 fl. entwendete. Als er des Eigenthümers ansichtig wurde, zog er ein Taschenmesser und rief: „Siehst Du das Messer.'" Domitter rief daher einen Wachmann zu Hilfe, welchen der Dieb mit ordinären Schimpf-Worten beehrte. Nach dem Wahrfpruche der Ge-schworenen wurde der Beschuldigte, welcher zwar des DiebstahlS geständig ist, jedoch die Bedrohung mit dem Messer, sowie die Beschimpfung des Wachmannes in Abrede stellt, — zu schwerem Kerker in dcr Dauer von 6 Jahren verurtheilt. Mittwoch, 11. April. (Gewohnheit?--Diebstahl.) Der 20 - jährige Keuschlerssohn Johann Sttutzl aus Jurovez, ein bereits wegen Diebstahls wiederholt abgestraftes Individuum, hätte in der Nacht vom 16. und vom 30. Ja nuar l. I. neuerliche Diebstähle verübt. Bei dem letzteren wurde er jedoch betteten «nd gelang es ihm nur dadurch zu entkommen, daß er seine Ver-folgerinnen Ursula und Maria Katz mit dem Messer bedrohte. Nach Schuldspruch der Geschworenen wurde der Angeklagte zu schwerem Kerker in der Dauer von 5 Jahren verurtheilt. Hingesendet.*) Wir machen hierdurch auf die im heutigen Blatte stehende Annonce der Herren Kauf-mann und Simon in Hamburg beson-der« aufmerksam. Es handelt sich hier um Original-Loose zu einer so reichlich mit Haupt-Gewinnen ausgestatteten Verloosuug, daß sich auch in unserer Gegend eine sehr lebhafte Be-«Heiligung voraussehen läßt. Dieses Unter-nehme» verdient das volle Vertrauen, indem die besten Ztaatsgarantien geboten sind und auch vorbenanntes Haus durch ein stets streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits bekannt ist. A u n t e s. [Die erste T r a u u n g,] die in den Ver einigten Staaten von einem weiblichen Geistlichen vollzogen morden ist, fand letzter Tage zu Columbus, Ohio, statt, wo Pastorin Lydia G. Romick^ den Bund zweier jungen Leute einsegnete. sS o n d e r b a r e L a n d k a r t e.s In Mailand ist eine neue italienische Landkarte er-schienen, welche zur Erklärung der Zeichen folgende Bemerkungen enthält: „Italienische Landestheile, die vom Fremdling (»kamen») occupiert (sie !) sind: Trieft, Görtz, Trentino von Oesterreich Ungarn — Savoyen, Nizza, Corsiea von Frank reich — Malta von England und der Kanton Tessin von der Schweiz." sSchiller's Ring.) Den Ring, den Schiller bei Lebzeiten an jeinem Schrcibfinger getragen, ein Goldreif mit buntem Email und mit einer Kapsel, welche eine Haarlocke des Dichters enthält, bildete bekanntlich einen der Hauptgewinne der Schiller-Lotterie seligen An-gedenken» und war von Fortuna damals einem würdigen Apotheker in der Provinz Sachsen in den Schooß geworsen worden. Eine Depesche brachte ihm die Freudenbotschaft: „Auf Ihre Nummer ist der Hauptgewinn, Schiller'S Ring, gefallen." Der Glückliche hatte sich von der ersten Ueberraschung kaum erholt, da erschien die zweite i» einem Telegramm mit der Anfrage: „Wollen Sie den Ring verkaufen ? Lord X. bietet Ihnen dafür l0.000 Pfund." Draht ant> wortet zurück: „Angenoinnlen! Schicken Sie das Geld!" Der Apotheker wußte sich in sei» Glück kaum zu finden; doch nach Paragraph so und so der Lotteriestatuten durfte kein Gewinn aus-geliefert werden, so lange nicht das letzte Los gezogen war und es standen noch mehrere tausend bauinwoUene Regenschirme, lederne Hosenträger, Nachtmützen, Cigarrenspitzen und ähnliche werthvolle Treffer auf der Liste, die noch ungezogen waren. Der Apotheker bot dem zuständige» Comite 5000 Thaler für sofortige Herausgabe des Ringes. „Nein!" replicirte das Comite und zog weiter. Dasselbe that aber auch Lord X. mit seinen 10.000 Pfund, als er den Ring nicht gleich bekommen konnte. Viele Jahre sind nun seit dem Tage verflossen, an dem der Gewinner in den wirklichen Besitz des Ringes gelangte. Es gibt von damals bis heute keinen Mächtigen des Erdballs, dem der goldene Reif nicht schon zum Kaufe angeboten worden wäre, der Ring kam aber immer wieder an den Eigen-thümer zurück, wie einst der Ring, den Poly-krates im Uebermaße des Glückes den Göttern opferte, indem er ihn von „seines Daches Zinnen" in's Meer warf. Das höchste Gebot aus den Ring hat bisher der Herzog von Co-burg-Gotha mit 500 Thalern abgegeben, das war Dem glücklichen Gewinner jedoch zu wenig. sS p i tz n a in e n für schlechte C i-g a r r e n.] Freimaurercigarren: Nur ein Maurer kann sie rauchen, und der nur im Freien. Drei-Männercigarren: Zwei Männer muffen einen dritten halten, wenn er eine solche Cigarre raucht. Secundärbahnen: Zwei Züge genügen. Glimmerschiefer: Je länger sie glimmt, desto schiefer wird sie. Erlkönig: Erreicht den Hof mit Muhe und Noth. [Ein Chignon in, Magen.1 In Königsberg hat dieser Tage Professor Schön-born eine sehr interessante Magenresection ausgeführt. In dem Mag?» des operirte» Mädchens wurde nämlich ein vollständiges Haar- Rutsche Wacht." chignon vorgefunden und durch die gemachte Magenöffnung herausgeholt. Das junge Mad-chen hatte seit Jahren die Spitzen ihrer Zöpfe abgebissen, in der Meinung daß die Haare da-durch besser wachsen werden, und hat die kurzen Härchen, zu Klümpchen gekaut heruntergeschluckt. Diese Klümpchen hatten sich im Magen zusam-mengeballt und allmälig eine Art Chignon ge-bildet, um welches sich in dein Magen eine Art Kruste herumgefetzt hatte. DaS junge Mädchen erkrankte, konnte die Speisen nicht vertrag?» und Niemand ahnte, was die Ursache der Krankheit sei. Schließlich wurde zu der gefährlichen Operation der Oeffnnng des Magens geschritten, da von außen wahrge-nommen wurde, daß ein harter Gegenstand unter der Magenwand festlag. [Abgesetzt durch A u f h ä n g e n.j Der Gouverneur von Montana telegraphirte jüngst mit ausgezeichnetem Lakoiiismus an den Generalpostmeister in Washington Folgendes: „Das Vigilanzkomitee von Green Horn, Mo»., hat den demokratischen Postmeister durch Auf-hängen beseitigt. Das Brennmaterial muß dcr Regierung knapp sei», da er beim Anzünden einer Scheune betroffen wurde. Das Amt ist jetzt verwaist." [Als C u r i o s u in,] theilt die deutsche „St. Petersburger Zeitung" aus Bender (Beß-arabie») mit, daß in der örtlichen Polizeistube daselbst daS Thor und die Thüre der Wachstube gestohlen worden seien. Die Thäter seien bisher nicht ermittelt worden. [Höflich.j Eine junge Tante führte eine» allerliebsten weißen Zwergpudel spazieren: „O, welch ein schönes Thierchen! sagte zu ihr ein junger Mann; ich möchte ei» solches Exemplar auch besitzen. Darf ich Sie um die Adresse seiner Mutter bitten? [Naive Z u in u t h u n g.j Ein reizendes, junges Mädchen tritt in Begleitung der achtzig-jährigen Großmutter in einen Modewaarenladen, um daselbst Einkäufe zu machen. Ein ComniiS, frisirt und pomadisirt, geschniegelt und gestriegelt, eilt mit bezauberndstem Lächeln der schönen Kundschaft entgegen: „Fräulein wünschen?" — „Ich möchte Seidenbänder kaufen." Sofort breitet er behende eine Unzahl von Schachteln aus. ..Wie viel kostet der Meter ?" srcgt das Fräulein, nachdem die Wahl beendet ist. „Einen Kuß." erwidert sanst^ der feurige Verkäufer „Schön," versetzt das Fräulein, „geben Sie mir zehn Meter; meine Großmutter wird bezahlen." DMswirMchaMches. [Der P e 11 a u e r Vorschu ß V e r e i n] hat im 1. Quartal dieses Jahres einen Ver* kehr von fl. 151.517.10 fr. erzielt. Er besitzt 590 Mitglieder, welche auf ihr« 1052 Stammantheile b fl. 50 fl. -lU.43ti.09 kr. baar einbezahlt haben; der Reservefond beträgt fl. 14.205.14 fr. gegen Personal-Credit schulde» die Mitglieder fl. 155.510.32 kr. für Spareinlagen stehen fl. 79.488.90 kr. in Verrechnung. Schließlich steht der Verein mit fl. 9550 im Giro-Obligo. Der Verein gewährt an seine Mitglie-der Vorschüsse gegen 0% Verzinsung pro anno mit Ausschluß jeder weiteren Provision, und verzinset Spareinlagen vom 1. und 15. eines jede» Monates an mit Z>%. [Grundentlastungsobligationen.1 Am 30. April, 8 Uhr V. M. findet im Land-Hause zu Graz die fünfundfünfzigste Verlosung der GrundentlastungS-Obligationeu des Herzog, thums Steiermark statt. ^us dem ^mtsösatte. K u n d m a ch u n g e n. Offert-Ausschreibung betretend die Lieferung von imprägnirten, even-tnell von gewöhnlichen Telegraphen-Holzfäulen pro 1884—1888 alljährlich 2000 bis 4000. Termin bis 10. Mai d. I. zur Offert-Ein-bringnng. Post-Dir. Graz. Erledigungen: Unterlehrerstelle an der 4klassigen Knaben-Volksschule in Cilli. Gesuche bis 1. Mai d. I. beim Stadtschulrathe. L i c i t a t i o » e»: 3. Execut. der Realitäten des Jakob Pecofuik in Schiltern Sch. 1883 W. 350 fl. Tags. 13. April. L. G. St Leon-hardt. — Einzige exek. Feilbietung der Franz VoSnjak schen Realität in St. Pongraz Meist, both. 462 fl. Tgs. 18. April, städt. del. B.G. Eilli^ — 3. exec. Feilbietuug der Realitäten G. F. 205 und 200 in der K.G. Gutendorf dann Bg. Nr. 95 und 05. Dom-Nr. 367 und 76 ad Neukloster Sch. W. 528 fl. 90'/, kr. Tgs. 18. April st. del. B.G. Cilli. des Joses Golosch in St. Veit bei Pomgl Sch. W. 2400 fl. Tgs. 23. April. B. G. St. Marein. Des Joh. und der Maria Comvaliü Sch. W. 7696 fl. Tgs. 14. April. B. G. Rann. DeS AloiS und der Maria Peß in St. Egidi. Sch. W. 25.655 fl. Tags. 16. April B. G. Marburg 1. D. U. DeS Johann und der Maria Simonie in Unter-täubling Sch. W. 662 fl. Tgs. 17. April B.G. Marburg l. D. U. — Des Mathäus Vodu^ek in Unterpletowje Sch. W. 1330 fl. Tas. 13 April B. G. Pettau. Erinnerungen: Vetjährungsanerken« nung und LöschungSgestattung nach Johann Petschnig, Johann, Andreas und Äntonia Schacher Satzposten von 130 fl. 24*/. kr E M. 41 fl. 30 kr. B. G. St.Mare,n. — Martin und Katherina Lenfo pto. 850 fl. 69 kr. Tgs. 14. April. B. G. RadkerSburg. Agnes Mikoli«? Pto. 169. Tgs. 14. April B. G. Rohitsch. — Einleitung zur Todeserklärung des Franz Radej curator absentis Vincenz Meditz, Gemeindevor stand B. G. Lichtenwald. Kourse der Wiener Börse vom 11. April 1883. Goldrente ..........98.15 Einheitliche Staatsschuld in Roten . 78.4» „ „in Silber . 79.— Märzrente 5®/« ........93.15 Bankactien ........ 832._ Creditactien.........316.40 London ..........U9M Napoleond'or......... 948.'/ k. k. Münzducaten........ 5.134 100 Reichsmark.............58.50 Gilltifr vom 1. Juni IMHii. Trleat—Wien. Coarirjiog Nr. I. Ankunft Cilii 1 Chr 26 Min. Nachts. Abfahrt , l , 28 , , Anschluss Präge)hof, Eilzug Sr. 202. ab 3 Uhr Früh. » Marburg — Eilzug Kr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 17 Min. Mittu«. Abfuhrt , I , l» , , Anschluss Pragerhof — . Marburg Postzug Nr. 40«, ab 3 Uhr Nachm. Postzug Nr. 5. Ankunft Cilli H Uhr 14 Min. Abends. Abfahrt , 6 , 19 , , Anschluss Pragerhnf Posti. 20gal> 7 Uhr53 Min. Abends. , Marburg — ' Postzug Nr. 7, Ankunft Cilli 3 Uhr 10 Min. Früh. Abfahrt . 3 , 15 . , Anschluss Pragerhof, Postz. 204.ab 9 Uhr 30 Mio. Vorm. Marburg. » 404. . 9 » 15 . Secunden. Nr.93. Ankunft Cilli9 Uhr 4Min. Abends. Gemischter Zag Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr UM. Vorm Abfahrt . S . 19 . . Anschluss Pragerhof — , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trieat. G'ourirzug Nr. 2. Ankunft Cilli 2 Uhr 41 Min. NachU. Abfahrt , 2 . 43 . Anschluss Steinbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Uhr 55 Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 40 Min. Nachm. » » ^ » 42 „ m Anschlags Stenbrück Posuug Nr. 502, ab 5 Uhr 45 M. Nachm. Portiug Nr. 6. Ankunft Cilli 10 Uhr 22 Min. Vorm. Abfahrt . 10 . 27 . . Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 4. Posting Nr. 8. Ankunft Cilli l Uhr 45 Min. Nacht«. Abfahrt , 1 , 50 „ , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secundärzug Nr. 94 Abfahrt Cilli « Uhr Früh. Anschluss Steinbrück — Gemischter Zug Nr. 9«, Ank. Cilli 6 Uhr 26 M. Nachm. Abf. . 5 „ 34 » Anschluss Steinbrück — Cuurirzüge _ m___________ ____f II. und III. Classe: die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen und 2 vei kehren mit Wagen I., I. uud II. Classe. Die Eilzüge halten während der üadesaison in Tüffer ud Ruinerbad. Bei den Postzügen werden nach Marburg Tour-und Uetourkarten II. u. III. Clas.se mit zweitägiger Giltigkcitsdauer ausgegeben. 1883 ,Deutscht Nacht." Man biete dem Glüc&e aie liand! >00,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die Hamburger grosse (ield-Verloosnng, w lebe vom Staat« genehmigt und garantirt ist Die vorteilhafte Einrichtung des neuen Planes ist derart, das« im Laufe von wenigen Moiaten durch 7 Chuuen 46.6UO lieifinue zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden »ich Haupttreffer von eventuell Mark 500,000 speciell aber gl Gew. 1 Gew. 2 kcit, Betschleimnnst, iemec för Kr#* obnlbfr, Rbaiyitischc, Schwächliche unb Riciiiva-lesikilten ist der von Apotheker Jnl. Herbabny in Wien bereitste unterpl, o»phorig saure Iialk-EiMen-^yrii|i. Wirkungen: Witter Appetit, ruhiger 3dtlaf> Steigerung der Blutbilung und Knocken-bildnng. Lockerung des Hustens, LSsen des Schleimes.Schwinde» der niichtl. Ächweifie, der Mattigkeit, unter aUgem. Xlräftezu-nähme, AUmälige Verkalkung (Heilung) der Tuberkeln. _ AnerkennnngH-Schreiben. Herrn Iul. Herbabn«, Apotheker in Wien. Ich fühle mich veranlaßt, Ihnen meinen besonderen Dank auczu sprechen sür die heilsame Wittung Ihres >mer-VdoSshoriAsaurk« «all-OtifcH - Stirnu, welcher von meiner Krau genom men wurde. nachdem mehrere Arzte selbe sür verloren hielte». Meine Krau ist zum Ttanncn aller Aeneseu. nimmt aber dieses a»Sge;eich»elk Präparat mtoeiliq sori als Aachlur. iveil dasselbe den Appetit fördert unb sie innerhalb acht Wochen um 4 V, Kilo an Gewichl jugenamaten hat. Ich empfehle auch ihr ausgezeich netes Medikament Jedermann an. ZosesSthal «Böhmen», am 20, Februar 1882. Hermann .lückel. Ersuche um 4 Flaschen tialk-Eisrn Zqrnp per Postnachnahme. Bet dieser Bestellung kaun ich es »ich! uit!erlassen, Ihnen erneuett meinen Tank für dieses treffliche Heilmittel auszusprechen, welches mich im Iab'e 187'» von einem i?unge»>e>den briste, so daß ich bis heule meinem strengen Dienste ob' liegen konnte. Am 8. August 1882. J, Algner, Inspektor der t. k Strafanstalt Göllersdorf preis I Flasche I fl. 2ö kr., per 20 kr. mehr sür Packung. Jeder Flasche liegt eine Brochüre von Dr. «chiveizer bei. genaue Belehrung und viele Atteste enthaltend. Wir bitten, ausdrücklich Kalk-Riaen-Syrup von Jnl. Herbabny zu verlangen und aus «Inge bedördl. Protokoll. Zchukmarke zu achte», die sich aus jeder Klasche besinden muß. «eneral Versrndungs-Oepol stlr dir Provinzen: Wien, Apnlheke „zur Barmherzigkeit" des Jnl. Herbabny, Neubau, Kaisers!raße 00. Depot» serner bei den Herren Avothetern: Cilli: I. Kupferschmidt, Baumbach'» ist den, Apoth Deutsch- Landsberg: H. Müller. Feld bach: I. .Uönig. Graz: Ant. Nedived. Leibniy: O, Ruvheim, Pettau: E. Behrbalk, H Eliasch, RadkerSbueq: Cäsar Andrieu. 62-'>—20 Waur ^aelirielil! Ich gebe hiermit meinen ^ehrten Kunden und deut P. T. Pablikum bekannt, das.4 ich mein 3^od.isteaa-<3-escliä,fst im Monate April d. J. öLvixcls. eine "^77"oc1iä im Hufflmcr'schen Hause, Postgasse 36, im Gewijlbe ebenerdig, betreiben werde und nach erfolgter Adap-tirnng in mein alt«« Locale im Hause des Herrn Koscher wieder 7,urii« k übersiedeln werde. 171 :j H<"'hachtungsV(illst M90—2 GEWÖLBE Postgasse Nr. 2i». Auskunft ertheilt der Hausmeister. Eröffnungs -Anzeige. Beehre mich dem P. T. Publikum bekannt su geben, dass ich Sonntag ften lii. April da« bekannte asltas „ZOM SPECKBAUER" Iss Pueliensrhlag "VB mit Musik eTstfTne. — Daselbst befindet sich auch zum weiteren Vergnügen eine hübsche Kegelbahn. Für kalte und «arme Küche sowie gute Getränke wird bestens gesorgt. Hochachtung-"»» 196-1 Martin Koschell. Eine ledtnie Möbelgarnttur ist im Dirmhirn'schen Hause zu verkaufen. 1VÄ—1 Ein eleganter G wenig geführt, englische Anen, steht »um Verkaufe bei A. Quandesl narburg. 188—3 Die unterzeichnete k. k. Verwaltung vergiebt die auf den zur Zinkhüt« gehörigen Grundstücken heuer anzulassende Gr Anbote am 16. April <1. J. um 10 Uhr • Kanzlei der gefertigten Darauf Itcflcctircnde wallen ihre am Vormittags in der ] Verwaltung stellen. K. k. Hüttenverwaltung Cilli, am 7. April 1883. 1 !I3—1 Bnitmer. AAAAAAA Ml»« KttMM'IIN^KiKC WOHNÜN& Heriengasse 10, I, Stock, zwei sehr grosse geräumige sonnseilige Zimmer sammt grosser Küche etc. sofort zu beziehen. — Daselbst ist auch ein Kleefeld, circa ein Joch zu verpachten. Anfrage beim Hausmeister. F.In guter Anstreicher zugleich geschickter Fl aderer. wird gegen gute Bezahlung sofort aufgenommen. — Nähere Auskunft in dar Expedition des Blattes. 173—3 f. T. Wir machen hiemit die höfliche Anzeige, dass die Herren )»**«'/• 4* Tratnik in filli die Niederlage unserer ausgezeichneten PreiiAe/'e übernommen haben, und bitten wir die Herren Bäcker und Consomenten sich durch einen Versuch von der vorzüglichen Qualität derselben überzeugen zu wollen. Hochachtungsvoll _Ipaz & Jacob Knffner. Wir verkaufen echte II iener M*re»»Alese aus der seit dem Jahre 1850 bestehenden bestrenomirten Spiritus- und Presshefeiabrik der Herren Ignaz k Jacob Kuflner in Ottalring. Bei vielen Ausstellungen ausgezeichnet, wird diese Presshefe wegen ihrer unübertroffenen Haltbarkeit und Triebkraft jedem anderen Fabrikate vorgezogen und bietet dieser Eigenschaften halber eine bedeutende Ersparnis. Hochachtungsvoll 194—6 NoM & TralniK in Cilli. linirt, 34) kr. lOO Couverts hiezn 24 kr. zu haben hei JOH. RAKUSCE Papiertaandlnni, Herr6ii£asseI6- Drahtmatratzen (elastische Betteinsätze) 1* eigenes, bestes Erzeugnis, von unverwüst- licher Dauerhaftigkeit, empfiehlt die L steieraärüscbe DraMmatratzen-FaM von Lang & Makotter in axfeurg a|D. Anerkennungsschreiben: Herrn Lang & Makotter, Marbnrg. Ceber die von Ihrer Fabrik erhaltenen Drahtmatratzen für die bierortige Badeanstalt kann ich mich nur lobend ausspre-eben, da solche wegen ihrer besonderen so-, liden Cnnstrnetion, Dauerhaftigkeit, wie auch ZwiM-kmÜMsIgkeit Jedermann bestens zu empfehlen sind. Warasdin TöpHtz, am 28. Oktober 1882. Mit besonderer Hochahtung 178—8 1. Seneöic, Verwalter. Schöner, schwerer | Samen-Hafer zd haben tiei Karl Regnia, Bäckerei. Cilli. Öffentlicher ßinbrrgurtrn iirr StuötijrmriiuV Cilli. Kundmachung. Der öffentliche Kindergarten der Stadtgemeinde Cilli wird am 15. April l. I., Bormittags um I I Uhr feierlich eröffnet werden. Die Anstalt gliedert sich in zwei Grupppen: die Gruppe A umfaßt die zahlenden Zöglinge, die Gruppe Z die unentgeltlich zu unter-richtenden. Beide Gruppen werden in abgesonderten Localitäten und zu verschiedenen Tages-Zeiten unterrichtet. Die Aufnahme der Kinder beiderlei Geschlechtes findet vom 10. bis 13. April statt, und zwar jener der (Gruppe A jedesmal Vormittags von 10 bis 12 Ul,r, jener der (Gruppe B jedesmal Nachmittags von 2 bis 4 Uhr im Kindergarten (Herrengafie Kodermann sches «Hans Nr. 19). Weiterhin kann die Aufnahme der Zöglinge am |. u. 15. jeden Monates stattfinden. Das monatliche Honorar für ein zahlendes Kind beträgt 1 fl. 50 kr. ö. W., für je zwei Geschwister jedoch nur 2 fl. ö. W. Spiel- und Beschäftigungsmittel erhalten die Kinder von dcr Anstalt, wofür beim Eintritte für jedes zahlende Kind 1 fl. ö. W. entrichtet werden muß. Laut gesetzlicher Bestimmungen können nur Kinder, die das dritte Lebensjahr schon überschritten haben, ausgenommen werden. Kinder, welche mit Gebrechen behaftet sind, die eine Gefahr für die übrigen Zöglinge fürchten lassen, werden nicht ausgenommen. Die Anstalt ist täglich, mit Ausnahme des Donnerstags, für die Gruppe A von 9 bis 12 Uhr Bormittags, für die Gruppe B von 2 bis 5 Uhr Nachmittags geöffnet. Die Kinder sind pünktlich zu schicken und abzuholen und müssen stets nett und reinlich erscheinen. Der Besuch des Kindergartens seitens des Publikums ist gegen vorherige Anmeldung jederzeit gestattet: doch dürsen die eingetretenen Personen die Thätigkeit dcr Kindergärtnerin oder die Beschäftigung der Kinder in keiner Weise stören oder unterbrecht». Eine allfällige Rücksprache mit dcr Kindergärtnerin ist nur vor oder nach dem Untcrrichte erlaubt. Fräuleins, welche der Schulpflicht bereits Genüg.' geleistet haben, können nach voran-gegangener Anmeldung beim Curatorium des Kindergartens zum Hospitiren im Kindergarten zugelassen werden. Sie erhalten außerdem von Seite der Kindergärtnerin in wöchentlich einmal abzuhaltenden Conscrenzen eine Anleitung zur naturgemäßen Kinderpflege, sowie Be-lehrungeu über die Ziele und den erziehliche» Werth der in den einzelnen Zeitperioden vorgenommenen Beschäftigungen des Kindergartens. Ueber den dadurch erzielten Erfolg wer-den ihnen am Ende des CnrseS Zeugnisse ausgestellt. Das msnatlichc Honorar hiefür be-trägt 2 fl. ö. W.; bei Unbemittelten ist der Preis ermäßiget. Stadtfchulrath Cilli, am ?. April i«83. Der Borsitzende: Ar. Meckermann mp. 184—2 Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakuach in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Boaozzi.