Bezugspreise: Air Gsterreich-Ungarn: ganzjährig K 4;-:--~p) halbjährig K 2' — Air Amerika: ganzjährig D. 1-25 ^ür das übrige Ausland: ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. GMcheer Me Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwattimg des Hottscheer Baten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Sdmftleituug des Haltschecr Baten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be-, rechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Sch ulst affe Nr. 75. M. 6. Oottschee, am 19. März 1904. Jahrgang I. Jur Aeachtung! In der nächsten Nummer beginnen wir eine Artikelreihe über das neue Hausiergesetz, auf welche die Interessenten schon jetzt aufmerksam gemacht werden. Die SchriMitung des Kottscheer Moten. schmucke, sondern einzig und allein nach der Kraft und Reinheit des völkischen Willens, nach der uneigennützigen, freien Hingabe an das große Ganze. Unseren Volksgenossen „mit den zugeknöpften Taschen und aufgerissenen Prahlmäulmt"' werden die beschämenden Beispiele slawischer Opferwilligkeit als Vorbilder für die nationale Arbeit vor Augen gehalten. Während die Großen und Reichen unseres Volkes mit wenig Ausnahmen kein Herz und kein Verständnis hätten für unseren nationalen Kampf, für die nationale und wirtschaftliche Not der eigenen Volksgenossen und lieber „Weibern, Automobil-und Pferderennen, gesellschaftlichen Pflanzreißereien" nachgingen, opferten z. B. bei den Tschechen der Hochadel und die Gelvmänner für die nationale Sache reiche Spenden. Bei den Deutschen verrichte im großen und ganzen nur der städtische Mittelstand nationale Arbeit, während bei den Slaven der Adelige, die Intelligenz, der Mittelstand, der Bürger und der Bauer, ja selbst Knechte und Mägde ohne Murren regelmäßige Opfer brächten für den nationalen Schutz. Bei den Slaven stehe auch der Bauer treu zu seinem Volke, wozu ihn die Priesterschaft immer wieder neuerdings anzuhalten wisse. „Völkisch fühlen heißt, das ganze Volk ins Herz schließen,, völkisch handeln heißt, den bedrängten Stammesgenossen in der Überzeugung helfen, daß mir geschieht, was einem anderen geschieht." Sv weit der Bericht, der neben einigen Ausfällen, die uns weniger gefallen, gewiß auch Wahres und Beherzigenswertes enthält. Was die'Slaven für den Schutz ihres Volkes aufbringen und Nationale Alunkerei und nationale Aröeit. „Schein ist zumeist das Wesen der Zeit, Schein unsere Sittlichkeit, Schein unser Deutschtum. . . Wahrheits- und Gesinnungslosigkeit, kurz Charakterlosigkeit gelten beinahe schon als die unentbehrlichsten Eigenschaften eines Menschen, der sich behaglich durchs Leben schlagen will." So lesen wir im letzten Jahresberichte der Leitung eines deutschen Schutzvereines. Im glühenden Eifer für die hehre nationale Sache geißelt dieser Bericht alles Unechte und Phrasenhafte, was nur zu oft unserem nationalen Leben an-hänge. Es fallen da scharfe, schneidige, ja fast allzu gallige Worte gegen den nationalen Phrasenschwulst und die nationale Windbeutelei „geräuschvoller Heilbrüller", gegen gewisse akademische Salbadereien, gegen eine Festduselei, die ohne nachhaltige innere Wirkung bleibt und der bloßen Hetz' und Vergnügung dient, gegen den nichtigen Formelkram mancher studentischer Vereinigungen usw. Der Wert eines brauchbaren Deutschen richte sich, heißt es weiter, in den Schutzvereinen nicht nach dem Wortgepränge oder Abzei ch en - Die Ortsnamen der deutschen Sprachinsel' Oottschee. (5. Fortsetzung.) Noch jetzt gibt es au der Rinse zwischen Mooswald und der Stadt Mooswiesen, moorigen Grund genug. Wie mag das erst früher ausgesehen haben, insbesondere an der Stelle und um die Stelle herum, wo jetzt Gottschee steht! Und da kommen wir gleich zu einer anderen Frage, die zwar schon besprochen, aber noch nicht zweifellos erledigt worden ist, vielleicht auch nicht zweifellos erledigt werden kann. Es fragt sich nämlich, was unter dem 1339 urkundlich erwähnten Mooswald (villa in Mooswald) eigentlich zu verstehen ist. Soll damit bloß das gegenwärtige Dorf Mooswald gemeint sein oder ein weiteres Gebiet, das vielleicht auch die nachmals mit dem Namen „Gottschee" bezeichnete Siedelung umschloß? Bon vorneherein ist es wohl sehr unwahrscheinlich, daß man für ein einzelnes kleines Dorf allein eine eigene Seelsorg-station errichtet hätte. Aber selbst angenommen, es seien vom Ca-pellanus expositus auch die wahrscheinlich schon früher besiedelten Dörfer in der Gegend von Mitterdorf, Windischdorf, Kerndorf mit« pastorisiert worden, was ist's denn dann mit der Kapelle des heiligen Bartholomäus? In der Aquilejer Urkunde des Jahres 1363 wird einer neu errichteten Kirche in Gottschee (der Name kommt damals zum erstenmal urkundlich vor) Erwähnung getan. Sollte man entnehmen, daß Graf Otto von Ortenburg, nachdem er 24 Jahre früher in Mooswald eine Bartholomäuskirche (Kapelle) errichtet, 24 Jahre darauf wieder eine Kirche, noch dazu mit demselben Patron, kaum eine Viertelstunde entfernt erbaut habe! Der scheinbare Widerspruch dürfte seine ungezwungene Erklärung in dem Umstande finden, daß sowohl Mooswald als auch Gottschee ursprünglich nicht Ortsnamen im engeren Sinne, sondern Gegend-namen, Bezeichnungen für gewisse Landstriche gewesen sein mögen. Mooswald wurde wohl ursprünglich die ganze waldige Gegend mit den Mösern von Rain und Kerndors herunter bis gegen Krapseu-feld genannt; es umfaßte somit anfangs sowohl das jetzige Mooswald als auch die nunmehrige Stadt Gottschee und möglicherweise noch mehr. Als dann diese ursprünglich unbewohnte und unbebaute Gegend besiedelt und da und dort Blockhaus-Dorfschästen errichtet worden waren, nannten die slovenischen Nachbarn das Ganze da unten kočevije, d. i. eine Menge, eine Anzahl von Blockhaus-' Ansiedelungen (koča). Der ursprüngliche Gegendname blieb aber auf dem jetzigen Dorfe Mooswald haften, so wie der ursprüngliche Gegend- und gewissermaßen Sammelname „Gottschee" dann auf den Markt und die Stadt Gottschee übertragen wurde. Kaiser Friedrich III., welcher bekanntlich den Markt in Gottschee zur Stadt erhob, beziehentlich den Bau der Stadt Gotisches 1471 an- leisten, ihre Einmütigkeit in der nationalen Abwehr und in der Errichtung und Erhaltung nationaler Schutzwehren ist tatsächlich für uns Deutsche beschämend. Aber nicht Knauserei, Knickerei und dergleichen allein trägt die Schuld daran. Es spielen da auch andere Dinge herein. Der Slave schätzt z. B. nach Gebühr die treue Mitarbeit des Priesters, er hütet sich, das religiöse Gefühl zu verletzen. Dem deutschen Priester wird im besten Falle kühle Duldung, meist aber schroffe Ablehnung, wenn nicht gar Spott und Hohn entgegengebracht. Und doch sollte das treue Wirken und Schaffen für sein Volk, das Arbeiten zum Schutze der nationalen Existenz alle Kreise umfassen, kein Stand sollte durch Mißachtung sich abgedrängt fühlen. Es ist ein Glück für unser engeres Heimatländchen, daß das nationale Band alle Bevölkerungskreise ohne Ausnahme umschließt, daß alle Stände und Berufe — Bürger und Beamte, Lehrer und Priester, auch das Landvolk — treu zusammenstehen, wenn es gilt, den nationalen Boden zu schützen, daß sich niemand der Pflicht entzieht, die so wichtige nationale Kleinarbeit zu leisten. Mit Hilfe der deutschen Schutzvereine, welche für Gottschee schon viel getan haben, ist so mancher schöne Erfolg erzielt worden. Möge es auch fernerhin so bleiben; möge in der Arbeit für das gemeinsame nationale Wohl nie eine trennende Schranke zwischen uns treten I Hüten wir uns vor eitlem Phrasenschwall und suchen wir stets das auf, was uns einigt und dadurch stark macht, nicht das, was uns trennen und zersplittern konnte I Trotz der Abgeschiedenheit vom großen deutschen Bolkskörper hat unser Völkchen, das nunmehr schon nahezu 600 Jahre im Lande siedelt, mit zäher Ausdauer sich sein deutsches Volkstum stets treu zu bewahren verstanden und seine nationale Eigenart erhalten bis auf den heutigen Tag. Unsere Aufgabe ist es, das überkommene nationale Gut, unsere deutsche Sprache und Sitte, unerschrocken zu erhalten und unseren Nachkommen rein und unverkürzt zu übergeben. Halten wir also treue Wacht, reichen wir uns alle die Hand zum Bunde und wir werden unbesiegbar sein! MrtshausimM. Da eine gerechte Beurteilung der von kirchlicher Seite über Wirtshausmusik an Kirchweihtagen erlassenen Bestimmungen mancherorts noch immer zu mangeln scheint und Bedenken laut werden, als seien jetzt dem Volke Unterhaltungen überhaupt untersagt, die Kirchen und Wirte an bisherigen Einkünften geschädigt, ja selbst ordnete, setzte auch die Grenze zwischen Gottschee und Mooswald genau fest, indem er der Stadt einen Burgfrieden gab. -jp Wir haben oben gesagt, daß villa (villa in Mooswald) nicht als Landgut, sondern als Weiler, Dorf aufzufassen sei; wir stützen uns dabei auf Förstemann sowie auch auf eine Reihe von krainischen Urkunden, die Schumi gesammelt hat, in denen ebenfalls villa in der Bedeutung Ortschaft, Dorf vorkommt. Selbstverständlich ist dadurch nicht ausgeschlossen, sondern es ist sogar sehr wahrscheinlich, daß schon in allerfrühester Zeit aus dem Gottscheer Boden, wahrscheinlich im Territorium des heutigen Dorfes Mooswald, möglicherweise dort, wo heute der Rosenhof (Försterhaus) steht, ein gräflich Orten-burgsches „Landgut" bestanden haben mag, das wohl zugleich als Aufenthalt bei Jagden in den damals noch umfangreicheren Wäldern des Gottscheer Bodens, also gewissermaßen als Jagdschlößchen gedient haben mag. Vielleicht stand dies Landgut ursprünglich zunächst ganz allein und gab sozusagen erst den Anlaß, daß später dorthin Kolonisten gezogen wurden. Kennen wir ja doch aus der Geschichte genug Belege und Beispiele dafür, daß aus ursprünglich herrschaftlichen Meierhöfen und Landgütern sich Ortschaftsanlagen entwickelt haben. Das ist in Deutschland und Österreich bei einer Unzahl kleinerer Ortschaften der Fall, die seinerzeit in rascher Folge aus Meierhöfen und Landgütern, beziehentlich um dieselben herum oder in ihrer Nähe, wie aus dem Boden hervorgewachsen sind. der Glaube, wie jüngst irgendwo gestanden, in Gefahr gebracht, erachten wir es als nützlich, einige diesbezügliche Aufklärungen zu geben. Weil die Klagen über zunehmende Ausgelassenheit auf den mitKirchweihfestlichkeitengewöhnlich verbundenen Tanzunterhaltungen sich allenthalben mehrten und grobe Ausschreitungen, mit denen auch die politischen Behörden sich des öfteren befassen mußten, stets häufiger wurden, — wer Beispiele will, braucht nicht in die Ferne zu schweifen, denn das Schlechte lag sehr nah, —- sah sich der hochwürdigste Bischof bemüsstgt, Tanzunterhaltung anläßlich der Kirchweihtage zu verbieten. Es dürfte doch jedermann verständlich sein, daß es nur von Nutzen sein kann, wenn hintangehalten wird, was bisher regelmäßig Anlaß zu Unordnungen gab. Daß eine gemütliche, mäßige Unterhaltung an diesen Tagen im Kreise von Bekannten bei einem Gläschen Heurigen nicht beanständet wird, ist doch selbstverständlich; ohne Tanz wird es wohl auch möglich sein. Wer aber das Tanzen als notwendige Beigabe einer gemütlichen Unterhaltung ansieht, der findet bei Einhaltung der bischöflichen Verordnung im Laufe deS übrigen Jahres doch noch immer genugsam Gelegenheit, sein Verlangen zu stillen. Wenn nicht mehr getanzt wird, werden die Kirchen an Einnahmen geschädigt, heißt es weiter. Unserer Meinung nach wäre es eine Beleidigung unserer Vorfahren, wenn man behaupten wollte, sie hätten sich des Tanzes wegen an Opfergängen beteiligt. Der Tanzlustigen überzählige Sechser wunderten seit jeher schon lieber in andere Klingelbeutel. Daß Besuch und Einnahmen der Filialkirchen anläßlich der Kirchweihe geringer sind als vor Jahren, geben wir zu. Doch worin liegt die Ursache? Etwa darin, weil nicht mehr getanzt werden darf? So nämlich behauptet Freund K., ein Besitzer und Wirt. Wenns wahr wäre, wie erklärt sich dann die Tatsache, daß schon seit einer Reihe von Jahren Besuch und Einnahmen mit wenig Ausnahme fast überall gering waren, während doch bis in die letzten Jahre gehörig getanzt wurde und K. noch jetzt tanzen läßt. Der wahre Grund liegt vielmehr darin, daß unserer Zeit vielfach jenes tiefgläubige Bewußtsein fehlt, mit welchem unsere Voreltern an Kirchweihfesten sich beteiligten. Je mehr man aber sich bemüht, kirchliche Feste bloß zu materiellem Vorteile auszunützen und sie nur als Tage der Unterhaltung betrachtet, desto mehr schwindet auch der Sinn fürs Gotteshaus und seine Bedürfnisse; daher erklärt es sich auch, daß unsere Vorahnen trotz ihrer Armut ohne fremde Beihilfe fast in jeder Ortschaft Kirchlein bauen konnten, während heute oft nicht einmal die nötigsten kaum nenueswerten Soviel über Mooswald. — Wir kommen nun über Hutterhäuser und Gnadendorf nach Gottschee. Hutterhäuser und Gnadendorf waren bis 1896 selbständige Ortschaften und wurden erst im genannten Jahre mit der Stadt vereinigt. Seit dieser Einverleibung haben sie als selbständige Orte zu bestehen aufgehört. Im alten Urbar des Jahres 1574 sind weder Hutterhäuser noch Gnadendorf als Ortschaften verzeichnet. Beide Orte sind demnach verhältnismäßig jüngeren Datums; selbst bei Valvasor (1689) vermissen wir die beiden Ortschaften noch im Verzeichnis der Dörfer von „Mittel-Crain". (II, 213 ff.) Beide Dörfer gehörten ursprünglich offenbar zum Mooswalder Gebiete. Hutterhäuser treffen wir in den alten Pfarrmatriken erst etwa um 1740 herum an; es dürfte seinen Namen nach irgendeinem Hutter — bekanntlich ein häufig vvr-kommender Gottscheer Familienname — tragen, der dort ein paar Häuschen errichtet haben mag. Gnadendorf ist immerhin älteren Datums. Der Name dürfte mit der Fronleichnamskirche (Corpus Christi) in Zusammenhang zu bringen sein. Valvasor erwähnt (VIII, 740), daß bei dieser Kirche eine Bruderschaft des heiligen Sakraments unterhalten worden sei. Die Kirche hat wahrscheinlich von Anfang an als eine Art Wallfahrtskirche gegolten. Ortsnamen mit Gnad-, Gnaden- sind nun bekanntlich Gnadenorte, Wallfahrtsorte. So scheint denn auch Gnadendorf von der Gnadenkirche seinen Namen erhalten zu haben. ' (Fortsetzung folgt.) Ausbest Fremde könnte Dieser daß er leicht musik a für St und 6e: Wirtsch werden zur Erl Jahr 9 ausschu ehrliche gab, m Mittel Taufen bekomm ledig g und w Plan i dem B richtunc Kraft; Platze wertige voraus; allein i allüb er, keinem sofort i dies zu 9 Dame unseres vervolls Param Komite, Marie und in Elsa L Bürger Frauen einzulco Gotisch war d man b hohen Widmu Zeugni Geschm auch d besorgt, hiesigen Schwes wärmst gespend Spitzen Ausbesserungen an denselben ohne Streit und Inanspruchnahme Fremder ins Werk gesetzt werden können. Materiellen Nachteil könnte das Verbot nur für Wirte haben; das allein geben wir zu. Dieser Nachteil ist aber so unbedeutend, zudem noch so ungewiß, daß er bei etwas gutem Willen und etwas werktätigerem Glauben leicht verschmertzt wird. Wer die Mehreinnahmen infolge Tanzmusik an Patrozinien der Tatsache gegenüberstellt, daß ohne Musik für Stühle und Gläser nicht Sorge getragen zu werden braucht und bei Einhaltung der kirchlichen Verordnung der gute Ruf einer Wirtschaft nur gehoben und das allgemeine Wohl nur gefördert werden kann, der wird ohne Zweifel diese Verordnung als Mittel zur Erhaltung für Zucht und Sitte schätzen. Zayresöericht des Pfarrkirchen -Ausstattungsvereines in Kottfchee. (Schluß.) Noch eine andere Erwägnng war es, die dem Vereinsausschuß, der hiebei auf die Zustimmung und Billigung der verehelichen Hauptversammlung rechnen zu dürfen glaubte, den Wagemut gab, mehr und Größeres zu unternehmen, als die vorhandenen Mittel strenggenommen gestatteten. Man hätte ja gewiß um wenige Tausende von Kronen auch einen ganz netten Hochaltar aus Holz bekommen und wäre so der drückenden Bedeckungssorgen frei und ledig gewesen. Allein der Gedanke, es sei doch durchaus angemessen und wünschenswert, daß eine so herrliche, stilvolle Kirche, deren Plan von der Hand eines großen Meisters herrührt, auch eine dem Bau entsprechende, ebenfalls musterhaft stilgerechte innere Einrichtung zu erhalten habe, hatte für jedermann eine überzeugende Kraft; hätte man es ja hinterher sicher bereut, am unrichtigen Platze gespart und geknausert und mit Billigerem, aber auch Minderwertigem vvrlieb genommen zu haben. Freilich sind nun dadurch voraussichtlich auf Jahre hinaus die einfließenden Geldmittel gebunden, allein was verschlägt das? Wir müssen uns eben mit der fast allüberall gemachten Erfahrung trösten, daß es in der Regel bei keinem Kirchenbau möglich war, die gesamte innere Einrichtung sofort zu beschaffen, daß vielmehr zumeist Jahrzehnte vergingen, bis dies zur Gänze geschehen konnte. Mit besonderer Freude war es zu begrüßen, daß auch ein 'Damenkomitee zusammentrat, um die Aufgabe und Tätigkeit unseres Vereines nach einer Richtung hin zu ergänzen und zu vervollständigen, nämlich um für die neue Kirche auch neue, schöne Paramente, Kirchenwäsche und dergleichen zu beschaffen. Diesem Komitee gehörten an die Frauen Elsa Lop, Marie Obergföll und Marie Satter. Die sehr dankenswerten Bemühungen des Komitees und insbesondere der verehrten Obmännin, Frau Bürgermeister Elsa Loy, waren von dem schönsten Erfolge gekrönt. Die Frau Bürgermeister ließ sich die große Mühe nicht verdrießen, die Frauen und Fräulein unserer Stadt zur Mitbetätigung persönlich einzuladen und auch an auswärtige Bekannte und Freunde von Gottschee Dutzende und Dutzende von Briefen zu schreiben. Groß war denn dann auch die Befriedigung und Freude darüber, daß man beim Konsekrationsfeste in der angenehmen Lage war, den hohen Gästen im Waisenhause eine reiche Ausstellung von Arbeiten, Widmungen und Spende» vor Augen führen zu können, die ebenso Zeugnis ablegte von der feinen Kunstfertigkeit und dem geläuterten Geschmacks als auch von der Opferwilligkeit der edlen Geberinnen. Das wohlgelungene Arrangement dieser Ausstellung sowie auch die Anfertigung eines großen Teiles der Kirchenparamente besorgte in zuvorkommendster Weise die verehrliche Vorstehung der hiesigen Waisenanstalt, beziehentlich die ehrwürdigen barmherzigen Schwestern und ihre braven Schülerinnen. Es sei hiefür der geziemende wärmste Dank ausgesprochen. Durch das Damenkomitee wurden gespendet: eine rote goldgestickte Kanzeldecke aus Seidensamt mit Spitzen, eine rote seidenausgenähte Kanzeldecke, eine Albe mit ge- klöppelten Spitzen, eine seidengestickte Stola, 3 Kommuniontücher, 4 Antipendien, ein reiches Belum, ein feines Rochett mit gehäkelter Spitze, ein feines Rochett (rot ausgenäht), zwei Röchelten mit Spitzen, 3 rote Pulttücher, ein violettes Pulttuch, ein weißes Pulttuch, ein feines Pulttuch, eine Decke, eine Harmonieglocke, 3 Altartücher mit Spitzen, 9 kleine Korporalien, 4 Kelchtüchel, 4 Humeralien, 13 Pallen, 3 Altartücher. Von dem durch das verehrliche Damenkomitee gesammelten Gelde (1682 K 60 h) wurden angeschafft eine Session, 3 Dutzend Korporalien, 3 Dutzend Kelchtüchel, 1 Dutzend Lavabotüchel, 1 Vs Dutzend Pallen, Kanzelquasten, 1 Wachstuch, 4 untere grobe Altartücher ohne Spitzen, 1 Altartuch mit Zwirnspitzen, IV2 Dutzend Schultertücher, 1 Dutzend Zingulum, 3 Stück rot ansgenähte Alben, 2 Spitzenalben, 2 Priester-röchelten mit Spitzen (die Spitzen waren geschenkt), 4 Ministranten-röchelten, 1 Mesnerrochett, 12 Stolastreifen,, 3 Stück weiß-violette Stolen, 3 Stück goldgestickte Versehbursen, 1 goldgestickte Stola, 2 Stück goldgestickte Ziboriummäntelchen, 1 violette Kanzeldecke, 2 Fahnen renoviert, Auspolstern der Kanzel mit Samt, 4 rote Ministrantenröcke, 2 Staubtücher, ein Dutzend Handtücher, ein Dutzend Staubtücher. Soviel also über die verdienstvolle Tätigkeit des verehrten Damenkomitees, welchem hiemit der wärmste und freudigste Dank unseres Vereines zum Ausdrucke gebracht sei. Die gesamten Einnahmen des Vereines in barem Gelde und in Wertpapieren betragen bis heute 18.797 K 30 h; die gesamten bisherigen Auslagen (d. i. was bisher tatsächlich ausgezahlt worden ist) belaufen sich auf 18.465 K 92 h. Der Abgang für das Jahr 1903 beziffert sich auf 2072 K. Die weiterhin (.1904 und 1905) noch zu erstattenden Terminzahlungen für bereits gelieferte Kirchen-eiurichtungsgegenstände erfordern eine Summe von 23.163 K 90 h, beziehentlich samt dem Abgänge des Vereinsjahres 1903 den Betrag von 25.236 K 28 h. Der Verein befindet sich demnach in sehr bedrängter Lage, da eine Deckung für das große Erfordernis gegenwärtig noch nicht vorhanden ist. Es erübrigt mir noch, eine Übersicht zu geben über den Mitgliederstand des Vereines und hiebei der „Stifter" und „Förderer" besonders 31t gedenken. Wirkliche Mitglieder, d. i. solche, die einen Monatsbeitrag von mindestens 1 K leisten, waren nach dem Stande vom 1. Dezember 87. Die Anzahl der „Teilnehmer", welche weniger als 1 K monatlich zahlen, ist gegenwärtig 46. Wer eine Spende im Werte von 500 K oder darüber widmet, wird in das Ehrenbuch der „Stifter" eingetragen, wer eine Beitrag von mindestens 50 K entrichtet, zählt zu den „Förderern" des Vereines. Hienach sind in das Ehrenverzeichnis der Stifter und Förderer aufzunehmen: Ihre k. und k. Hoheit Frau Erzherzogin Adelgunde, Hergozin von Modena, 80 K; Ihre Durchlaucht Fürstin Eleonore Auersperg, Herzogin von Gottschee, 100 K; Herr Giovanni Albori in Triest 50 X; Herr Graf Giacomo Cecvni 2000 K; Herr Josef Demšar, Präfekt im Aloysianum in Laibach, 50 K; Herr Karl Sittlich, Chef der Firma Hielle & Dittrich in Schönlinde, 50 K; Herr f Johann Eisenzopf, k. und k. Hauptmann in Gottschee, 50 K; Herr Anton und Frau Anna Englmann in Gottschee 1000 K; Herr Josef Eppich, Pfarrer in Mitterdorf, 50 K; Herr Josef Erker, Domherr und Dompfarrer in Laibach, 1100 K; Herr Albert Faber in Triest 50 K; Frau Anna Faber in Gottschee 80 K; Herr Andreas Gaßner, Handelskammerrat in Neumarktl, 200 K; Herr Anton Geba aus Laibach 100 K; Stadt Gottschee (städtische Vermögensverwaltung) 400 K; Frau Josefine Hotschewar in Gurkfeld 50 K; Familie Hvfholzer in Gottschee 50 K; Herr Johann Jaklitsch in Kansas-City (Vereinigte Staaten) 196 K; Herr Matthias Jaklitsch in Graz 50 K; Herr Franz Jonke in Graz 60 K; Herr Franz Jonke in Gottschee 50 K; Fräulein Leopoldine Jurmann in Fiume 2100 K; Trifailer Kohlenwerksgesellschaft in Wien 100 K; Herr Georg König, Pfarrer in Weinitz, 50 K; Seine Exzellenz Dr. von Koerber, k. k. Ministerpräsident in Wien, 50 K; Herr Johann Kluge in Oberaltstadt 50 K; Herren Johann Kosler LKomp. in Laibach 60 K; Fräulein Josefine Kremann in Gottschee 1265 K; Frau Anna Kresse in Laibach 50 K; Herr Franz Kresse in Baden 50 K; Frau Marie. Leskowitz in Gottschee 440 K; Herr Johann Loser in Budapest 500 K; Herr Alois Loy, -Bürgermeister in Gottschee, 50 K; Frau Elsa Lo/ in Gottschee 120 K; Frau Marie Loy in Gottschee 440 K; Herr Joses Ostermann in Wien 200 K; Herr Reinhold Palme in Haida (Böhmen) 50 K; Fräulein Mimi Pfeffern-100 K; Herr f Josef Plesche in Prag 400 X; Fran Rosa Pollak in Agram 60 K; Frau Elsa Raimann in Graz 50. K; Herr D. Raknsch in Cilli 50 K; Fräulein Jeannette Recher in Lcnbach 500 K; Herr Hosrat Dr. Josef Ritter von Regrmrd in Triest 70 K; Herr Franz Röthel in Gottschee 550 K; Herr Georg Röthel in Gottschee 500 K; Herr Albert Samassa in Laibach 50 X; Frau Marie Satter in Gottschee 1031 K; Frau Magdalena Schleimer in Laibach 100 K; Herr Johann und Frau Marie Schleimer in Rottenmann 150 K; Frau Helene von Schoeppl in Laibach 100 K; Ungenannt in Laibach 6000 K; Fräulein Anna Stiene in Graz 60 K; Dentsch-öster-reichischer Unterstützungsverein in Cleveland (durch Herrn Präses Rudolf Kump) 401 K; Ungenannt 350 K; Ungenannt 80 K; Ungenannt 60 K; Ungenannt 50 K; Herr Josef Verderber in Retz 200 K; Frau Johanna Verderber in Retz 70 K; Frau Fanny Vordren in Gottschee 60 K; Herr Joses Zekoll in Triest 51 K. Außerdem liefen noch Spenden zn 40, 30, 20 Kronen u. dgl. ein. — Der Verein hat sonach bisher 11 Stifter und 50 Förderer zu verzeichnen. Allen hochgeehrten Stiftern, Förderern und Wohltätern sei hiernit der tiesstgesühlte, wärmste Dank für ihre Opferwilligkeit ausgesprochen. Möge das gute Beispiel, das. sie gegeben haben, eine Ansporn sein auch für andere, denen es ihre Mittel erlauben, den guten Zweck ausgiebiger zu unter« stützen. _ Durch den Tod ist dem Verein ein hervorragender Förderer entrissen worden, welcher seinerzeit auch den Kirchenbau mit einer ansehnlichen Spende bedacht hat; es ist dies Herr Josef Plesche in Prag, Ehrenbürger der Stadt Gottschee. Der edle Heimgegangene war bekanntlich ein warmer, werktätiger Freund seiner engeren Heimat, ein eifriger, stets bereiter Förderer ihres öffentlichen Wohles. Ehre seinem Andenken! Er ruhe in Frieden! Bevor ich meinen Jahresbericht schließe, lassen Sie mich, verehrte Anwesende, noch erwähnen, daß der Architekt und Maler Gustav Bamberger in Wien, ein Schüler Schmidts, der am Fünfkirchner Dome sämtliche Details der ornamentalen Ausmalung gezeichnet und die Malerarbeiten dort geleitet hat, auf Anregung des Herrn Architekten Kirsten: eine Farbenskizze für die Ausmalung des Sanktuariums (Presbyteriums) sowie für den Hintergrund der beiden Seitenaltäre geliefert hat, die den besten Eindruck macht. Von der Herstellung dieser Ausmalung (ans 20.000 K veranschlagt) kann in nächster Zeit allerdings selbstverständlich keine Rede sein, da, wenn nicht unerwartete, ausgiebige Beihilfe kommt, der Verein in den nächsten zwei Jahren, wo die Raten für den Hochaltar usw. fällig find, ohnehin mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wird. Um fo notwendiger ist es demnach auch, das; dem Vereine seine Mitglieder treu bleiben und ihre Zahl in der Stadt sich nicht stetig herabmindert. So erfreulich und anerkennenswert es einerseits ist, daß auch in ganz bescheidenen Verhältnissen lebende Leute treu und unverdrossen ihre Krone monatlich entrichten, so betrübend und niederdrückend ist es andererseits, wenn einzelne andere, die zu den wohlsituierten zählen, ihre Beiträge entweder ganz eingestellt oder stark herabgemindert haben. Es ist dabei nicht nur der Eutgaug an Einnahmen zu beklagen, sondern auch das schlechte Beispiel, das dadurch anderen gegeben wird. Wir alle aber, die wir heute hier versammelt sind, und viele andere auch, die am Erscheinen verhindert waren, wollen auch in Hinkunft der edlen und erhabenen Sache unseres Vereines treu bleiben; werden ja doch unsere Opfer gebracht zur Ehre Gottes und zum Ruhme und zur Zierde unserer Stadt und Pfarre. Hiernit schließe ich meinen Jahresbericht und bitte, denselben -freundlich zur Kenntnis nehmen zu wollen. Aus Stabt und £anb. Hottschee. (Gemeindeangelegenheiten.) Die Vertretung der Stadtgemeinde Gottschee trat am 12. März l. I. abends 5 Uhr zu der dritten heurigen Sitzung im Sitzungssaale des Stadthauses zusammen, au welcher unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters -Alois Loy 20 Ausschußmitglieder Teilnahmen. Zu Verifikatoren wurden nominiert die Gemeinde-Ausschüsse Herr Franz Loy und Herr Ernst Petsche, hiebei wurde über Antrag der Rechtssektion dem Herrn Joses Swetitsch, Mühlen- und Sägebesitzer in Gottschee, das Bürgerrecht der Stadt Gottschee verliehen und dessen sowie des Herrn Marin Franz und Johann Schauer Aufnahme in den Heimatsverband beschlossen. Fernerwurde beschlossen, das Gesuch des Herrn Johann Leschitz in Gottschee nm die Gastgewerbekonzession zur Abweisung zu beantragen, dagegen ein gleiches Gesuch des Bäckermeisters Herrn Gottlieb Marek zu befürworten. Dem freiwilligen Feuerwehrvereine in Gottschee wurde für das Jahr 1904 eine Unterstützung von 200 K über Antrag der Finanzsektion bewilligt. Der Antrag des Vorsitzenden wegen Anschaffung eines Schlanchwagens mit Gummischläuchen zur Straßen- und Gassenbespritzung in den Sommermonaten wurde der geschäftsordnuugsmaßigen Behandlung zugewiesen. — (Im Postanweisungsverkehr) mit dem Auslande tritt mit 1. April eine Änderung bezüglich der Umrechnung der Beträge dahingehend ein, daß entsprechend dem allgemein üblichen Verfahren die Postanweisungen vom Absender gleich in der Währung des Bestimmungslandes ausgefertigt werden müssen, anstatt daß sie, wie bisher, die Umrechnung nach dem Tageskurs besorgen. Der Betrag wird nach einem festen Umrechnungsverhältnis berechnet, welches mit Rücksicht ans die Goldparität und die durchschnittlichen Wechselkurse so mäßig festgesetzt ist, als es Sicherheit der Postverwaltung gegen die Gefahr vor Kursverluste gestattet. Genaue Auskünfte über die für jedes Bestimmungsland vorgeschriebene Währung und die Umrechnungsverhältnisse, nach denen die Einzahlung der in fremden Währungen ausgefertigten Postanweisungen nach dem Auslande zn erfolgen hat, sind im amtlichen Bries-posttarif enthalten, der demnächst erscheinen und bei den k. k. Postämtern zum Preise von 60 h erhältlich sein wird. Außerdem wird von den Umrechnungstabellen für die Einzahlung nach dem Auslände eine Sonderausgabe veranstaltet, die gleichfalls bei den k. k. Postämtern zum Preise von 30 h zu beziehen sein wird. Die Postämter sind angewiesen, den Parteien alle erforderlichen Auskünfte zu erteilen und diesbezüglich in jeder Beziehung behilflich zu fein. — (Dilettantentheater.) Die Vorstellung, welche Sonntag, den 6. März, im „Hotel Post" stattfand, erfreute sich eines sehr starken Besuches. Gegeben wurde das Lustspiel „Die Burgruine"; außerdem enthielt das Programm des Abends mehrere Gesangsvorträge. Die Darsteller, Sänger und Sängerinnen wurden durch reichen Beifall ausgezeichnet. Das ansehnliche Reinerträgnis wurde der hiesigen Volksschule (Schülerunterstützung) gewidmet. — (Das Erdbeben) vom 10. März (5 Uhr 30 Minuten früh), welches in Laibach und Krain, im Küstenlande, in der Provinz Uöine, in Tirol usw. wahrgenommen worden ist, wurde auch in Gottschee verspürt. — (Sparkasse.) - Die Sparkasse der Stadt Gottschee stand im Jahre 1903, dem 22. Jahre ihres Bestandes, wie wir dem kürzlich erschienenen Jahresbericht und Rechnungsabschluß entnehmen, im Zeichen des -Geldüberflusses; es hat sich der Stand der Spareinlagen um 275.061 K 88 h gehoben, was einen Zuwachs von mehr als einer Viertelmillion bedeutet. Infolge des Sinkens des Zinsfußes war die Anlage der verfügbaren Barbestände nicht immer eine leichte. Die stete Zunahme des Verkehres hat es als wünschenswert erscheinen lassen, die Zahl der Amtstage von einem auf zwei in der Woche (jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr vormittags) zu erhöhen. Eine Folge der Arbeitszunahme war auch die Vermehrung des Beamtenstandes durch Schaffung einer Adjunktenstelle. Die Jnteressenteneinlagen betrugen im Jahre 1903 1,327.396 K 5 h, dieBehebung dagegen 1,208.217 K 14h; mithin hat das Interessenten-guthaben um 119.178 K 91 h zugenommen. Mit Hinzurechnung der am Schluffe des Jahres unbehobenen und somit kapitalisierten Zinsen per 155.882 K 97 h haben sich demnach die Jnteressenteneinlagen um 275.061 K 88 h erhöht. Samt dem Saldo pro 1902 per 3,910,520 K 46 h ergibt sich mit Schluß des-Jahres ein Jnteressentenguthaben von 4,185.582 K 34 h. An Hypothekardarlehen wurden 502.100 K ausgezahlt, während Rückzahlungen im Betrage von 199.101 K 55 h geleistet wurden, so daß im verflossenen Rechnungsjahre 302.998 K 45 h auf Hypotheken zur Anlage gelangten. Mit Hinzurechnung des Saldos pro 1902 per 2 805.728 K 32 h belief sich am Schluffe des Jahres 1903 der Stand der Hypothekardarlehen auf 3,108.726 K 77 h. An Wechseln wurden im Jahre 1903 ausgezahlt 128.295 K, rückgezahlt 41.575 K, woraus sich eine Vermehrung von 86.720 K ergibt, welche bei Hinzurechnung des Saldos aus dem Jahre 1902 105.620 K den gegenwärtigen Stand per 192.340 K ausmacht. Der Stand der Werteffekten bezifferte sich Ende .1902 auf 749.076 K 20 h, neu nngekauft und konvertiert wurden im Jahre 1903 120.740 K; nach Verkauf und Verlosung von Effekten im Betrage von 300.772 K 40 h verblieben mit Schluß des Verwaltungsjahres 569.043 K 80 h. Die Anlagen bei anderen Sparkassen betrugen samt den kapitalisierten Zinsen mit Ende des Jahres 1903 488.287 K 94 h. Aus dem im Jahre 1903 erzielten Geschäftsgewinne (Reingewinne) per 25.858 K 20 h wurden zu gemeinnützigen Zwecken gespendet: Der Stadt Gottschee für das Wasser- und Elektrizitätswerk 6000 K, für sonstige städtische Zwecke 2000 K, für den beabsichtigten Zubau am Armenhause 2000 K, zur Anschaffung eines Exhaustors 1000 K, zur Anschaffung eines Leichenversenkungsapparates (Beitrag) 600 K, für die städtische Musikschule 1200 K, dem Pensionsfonde der Sparkasse 4000 K, Subventionen für die provisorischen Lehrpersonen der städtischen Knabenvolksschule 185 K. Der gesamte Reservefond der Sparkasse betrug mit 31. Dezember 1903 272.871 K 36 h, der Pensionsfond 25.745 K 20 h. Der Reservefond und Pensionsfond haben zusammen die Höhe von 7% des Einlagenstandes bereits überschritten. Wie wir aus dem Berichte mit Vergnügen ersehen, blüht und gedeiht unser heimisches Sparinstitut und erfreut sich des allgemeinen, uneingeschränkten Vertrauens. 0— (Sparkasseausschußsitzung.) Am 14. März fand in den Räumlichkeiten der Sparkasse die 45. Sitzung des Ausschusses der Sparkasse der Stadt Gottschee statt. Nach Verlesung und Verifizierung des Protokolles der letzten (44.) Sitzung erstattete der Direktionsobmann und Kanzleivorsteher, Herr Florian Tomitsch, den Bericht über die Geschäftsgebarung im Jahre 1903. (Wir teilen das Wesentliche desselben an anderer Stelle mit.) Der Jahresbericht wurde genehmigt und der Direktion das Absolutorium erteilt. Hierauf Berichtete Herr Daniel Ranzinger als Obmann des Revisionskomitees, daß der Rechnungsabschluß gemäß § 40 der Statuten geprüft, mit den Journalen und Büchern verglichen, die Kaffe skontriert und richtig befunden worden sei. Der Ausschuß-obmann, Herr Bürgermeister Alois Loy, sprach der Direktion für ihre ersprießliche und erfolgreiche Mühewaltung den geziemenden Dank aus. Sodann wurde der Voranschlag für das Jahr 1904 (Regieauslagen) im Gesamtbeträge von 14.818 K genehmigt und zur Vornahme der Wahlen geschritten. In die Direktion wurden wieder gewählt die Herren: Florian Tomitsch (Obmann),. Josef Verderber (Stellvertreter), Franz Jonke, Franz Loy, Josef Obergföll, Rudolf Schadinger. Der Herr Bürgermeister ist satzungsgemäß (ohne Wahl) Mitglied der Direktion. Außerdem wurden gewählt: in das Revisionskomitee die Herren Daniel Ranzinger und Josef Röthel; in das Skoutriernngskomitee die Herren Josef Oswald, Josef Rüthei und Johann Verderber; in das Wechselzensurskomitee die Herren Franz Joufe, Florian Tomitsch und Josef Verderber; in den Unterausschuß die Herren Oberlandesgerichtsrat Gottfried Bruner, Alois Loy, Josef Obergföll, Rudolf Schadinger, Florian Tomitsch. Aus dem erzielten Reingewinne wurden gemeinnützigen Zwecken gespendet: für das Wasser- und Elektrizitätswerk der Stadt Gottschee 6000 K; für sonstige städtische Zwecke 2000 K; für die städtische Musikschule 1200 K; der hiesigen freiwilligen Feuerwehr 500 K; zur Gehaltsaufbesserung provisorisch eingestellter Lehrpersonen an der hiesigen Knabenvolksschule 240 K; dem deutschen Leseverein in Gottschee 100 K; dem Deutschen Schulvereine in Wien und dem Vereine zur Unterstützung dürftiger deutscher Hochschüler aus Krain je 50 K. Dem Pensionsfonde der Sparkasse wurden 1000 K zugewendet. Dem Buchhalter der Sparkasse, Herrn Anton Englmanu, wurde die dritte Quinquennalzulage per 240 K zuerkannt. Der Sparkassediener Alois Tittmann wurde definitiv angestellt und seine Bezüge wurden von 600 K auf 720 K erhöht. -M. (Musikschule.) In die neugegründete städtische Musikschule sind 53 Zöglinge eingetreten. Dieselben erhalten in mehreren Abteilungen und Gruppen Unterricht im Violin- und Klavierspiel. — (Lustige Geschichten.) In einem Grazer Blatte veröffentlichte unlängst Herr W. T. „Lustige Geschichten aus dem Gottscheer Lalenbnch", welche ganz geeignet sind, das Ansehen der Gottscheer vor der übrigen Welt herabzudrücken. Man wundere sich dann nicht, wenn gewisse gegnerische Blätter die Gelegenheit benützen werden, um unter Hinweis auf diese „lustigen Geschichten^ sich wieder einmal über unser Volk lustig zu machen. — (Sanitäres.) Einem zu Anfang März erschienenen amtlichen Berichte -entnehmen wir, daß die Masernepidemie in den Gemeinden Hinterberg und Morobitz erloschen ist, nachdem sie von 54 erkrankten Kindern nur ein Opfer gefordert hatte. In Ebental kam die Diphtherie zum Ausbruche, an welcher fünf Kinder erkrankten, darunter eines in der Familie des dortigen Herrn Schulleiters. Der Schulunterricht mußte bis ans weiteres unterbrochen werden. Trachomkranke gibt es im ganzen polit. Bezirke Gottschee noch 126. — (Märkte in Krain vom 19. März bis 4. April.) Am 20. März in Jgg, St. Hermagoras (Bezirk Treffen); am 22. in Grachovo bei Rakek; am 25. in L>t. Georgen (Bezirk Rudolfswert); am 26. in Lukovez und Lusttal; am Montag nach Josefi in Gottschee; am Dienstag nach Josefi in Mottling; am Tage nach Maria Verkündigung in Mariatal (Bezirk Nassen-fuß); am Montag vor dem Passionssonntage in Littai, Billich-graz und Zirknitz; am Montag nach dem Passionssonntage in Naffenfuß, Sagor am Karst, St. Helena (Bezirk Loitsch), Zdenska vas und Landstraß; Am Freitag vor dem Palmsonntage in Brunik, St. Gotthard bei Trojana und Zirklach; in der Karwoche: Am Montag in Dobrova, Slap bei Wippäch und Weichselburg; am Dienstag in Tschernembl; Mittwoch in Jdria; Donnerstag in Sittich; am 31. März in Rooišče; am 1. April in Jelschane und Laserbach; am 2. in Rakek; am 3. in Obertuchein. Witterdork. (Verschiedenes.) Ganz unerwartet verschied am 10. d. M. der Besitzer Johann Tscherne von Obrem Nr. 16. Obwohl er sich in den letzten Wochen eine Verkühlung zugezogen hatte, besserte sich sein Zustand bald und jede Gefahr schien ausgeschlossen. Wie allgemein beliebt der Verstorbene war, bewies die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse. Ein Mann in des Wortes schönster Bedeutung, der pflichttreu gegen Gott und Menschen war, ist mit ihm heimgegangen. -— Die Männerseite in der Kirche, welche im Winter recht bunt aussah, erhält langsam wieder das rechte Gesicht. Die Deutschlandsmänner kehren heim und die Hausmutter, die bisher an Sonntagen ab und zu in Vaters Stuhl sich gesetzt hatte, zieht jetzt wieder zurück, doch tut sie es gerne. — Nach Amerika hinüber sind vorige Woche sechs Personen, doch hört man daß auch mehrere Amerikamüde sich zur Heimfahrt rüsten. Wessektat. (Wahlen.) Am 24. Februar fand die Wahl des Ortsvorstehers und der Mitglieder der Ortsvermögensverwaltung für Nesseltal statt. Zum Ortsschulzen wurde wieder gewählt der bewährte Herr Johann Kump, Gastwirt in Nesseltal Nr. 23. Ebenso wurden auch die weiteren bisherigen Mitglieder neuerdings gewählt. Köermösel'. (Todesfall.) Am 3. März wurde der langjährige Mesner von Oberskrill, Matthias Lackner, hier zur ewigen Ruhe bestattet. Der Verstorbene, welcher einer der ältesten Bauernfamilie in Obermösel vulgo „Bauersch" entstammte, galt als ruhiger und beliebter Charakter. Die Erziehung seiner Kinder ließ er sich besonders angelegen sein, von denen einige zu tüchtigen Prosessio-uisteu, der älteste zum Oberlehrer und der zweitjüngste zum Beamten einer Lebensverstcherungsgesellschast herangebildet wurde. Wie es in solchen Fällen leider oft zutrifft, hat sich durch diese Opfer der Besitz immer mehr verschuldet, bis er unter den Hammer kam. Die Mutter starb zum Glücke noch vor dem Zusammenbruch dieses einst so blühenden Besitzes. Von den sieben lebenden Kindern hatte besonders derVersicheruugsbeamte, Herr Franz Lackner, ein liebendes, dankbares Kinderherz. Die Mutter, welche er fürsorglich pflegte, entschlummerte in seinen Armen. Zum Sterbebette des Vaters, welchen er stets nach Kräften unterstützt hatte, war er aus der Fremde herbeigeeilt. Dem Wunsche des Sterbenden entsprechend, neben seiner verstorbenen Gattin begraben zu sein, ließ der brave Sohn die irdische Hülle seines Vaters nach Obermösel überführen und mit allen Ehren begraben. Möge dieser Fall kindlicher Liebe zum guten Beispiele und zur Nachahmung dienen. Erwähnt sei noch, daß an dem Begräbnisse außer einem zahlreichem Publikum auch die freiwillige Feuerwehr von Obermösel, deren unterstützendes Mitglied der Verblichene war, korporativ teilnahm. Er ruhe im Frieden! Göttenitz. (Kirchliches.) Der Franziskaner-Ordenspriester P. Oderich Kreiner, ein gebürtiger Windifchdorser, hat am 13. d.M., am vergangenen Sonntage, in der Pfarrkirche von Göttenitz den neuen Kreuzweg eingeweiht. Es dürfte dieser Kreuzweg der schönste im Gottscheer Dekanate sein. Höerskrill'. (Selbstmord.) Der 37 Jahre alte Grundbesitzer Johann Hutter in Küchlern Nr. 4 beging vor kurzem einen eigentümlichen Selbstmord. Er nahm ein scharfes Stemmeisen, setzte es an seine Brust und rannte so heftig gegen die Tür, daß ihm das Gerät tief ins Herz drang und in wenigen Minuten seinen Tod herbeiführte. Er dürfte den Selbstmord in einem Anfalle von Irrsinn verübt haben. Vor Jahren hatte er durch unvorsichtiges Hantieren mit einem Jagdgewehre seine Braut Maria Wittine erschossen und darauf eine achtmonatliche Kerkerstrafe verbüßt. Seit jener Zeit war er trübsinnig. Er hinterläßt eine Witwe und drei minderjährige Kinder. Stockendorf. (Ortsschulrat.) Bei der vor kurzem hier vorgenommenen Ortsschulratswahl sind folgende Herren gewählt worden: Matthias Petfchauer, Schulleiter, zum Obmann; I. Sterbenz, Besitzer in Mittenwald, zu dessen Stellvertreter; Wilhelm Gašperin, Pfarrer; Andreas Lnkan, Besitzer in Stockendorf; Ignaz Rom, Besitzer in Kletfch, zu Mitgliedern. Als Ortsschulinspektor fungiert Herr Pfarrer Gašperin. Woroöitz. (Straßenbau.) Für den Bau einer Straße von Morobitz nach Rieg hat unsere Gemeinde schon manches Opfer gebracht. In dieser Straßenangelegenheit wurde hier vor kurzem wieder eine Gemeinderatssttzüng abgehalten und der bereits früher bewilligte Beitrag der Gemeinde von 1000 K auf 2000 K erhöht. Hoffentlich kommt die Sache doch ins Rollen. Kiefentat. Der in kurzer Zeit so beliebt gewordene „Gottscheer Bote" hat bereits einmal eine Notitz gebracht, was für ein vortreffliches Obst in unserer Gegend wächst, was die Insassen der Stadt Gottschee wohl auch aus Erfahrung wissen; wird doch das meiste davon gerade in Gottschee, und zwar sehr leicht verkauft, wenn es anf den Markt gebracht wird. Nach der Güte des Obstes richtet sich natürlich auch die Güte des Obstmostes, wovon die Tiefentaler im vergangenen Jahre ziemlich viel gebraucht haben. Sie möchten ihn wohl gerne selber trinken, namentlich zur Mahlzeit würde er ihnen wohl bekommen, aber sie benötigen so sehr auch das so viel gepriesene Geld. Steuern müssen gezahlt werden, und wer kennt sie nicht alle die Familienbedürfuiffe, die, so gut es ebeu geht, auch gedeckt werden müffen. Deswegen tragen sie ihren Obstmost zum Verkaufe an. Gewiß wird es kein Käufer bereuen, den Weg nach Tiefental gemacht zu haben. Die Ware trinkt sich besser als ein Wein mittlerer Sorte und ist viel gesünder, da dabei natürlich jede Panischem ausgeschlossen ist. HM'andt. (Gemeinde a nsschuß wählen. —-, W an de r-vorträge.) Am 16. Februar l. I. fand die Wahl des Gemeinde-ansschnsfes bei äußerst schwacher Beteiligung seitens der Wähler — es waren kaum 2"/o derselben erschienen— statt. In den Gemeindeausschuß wurden gewählt: Franz Grill, Johann Petschauer, Andreas Maußer, Jakob Höserle, Franz Samida und Franz Fink, sämtliche ans Pöllandl; ferner Johann Kraker und Johann Wische, beide aus Steinwand; Erasmus Mische aus Pogorelc, Johann P o g l aj e u aus Kleinriegel, JohannW rin s k e l l e ausKrapslern und Johann Petschauer aus Draubank. Dazu kommt als Virilist noch Herr Jaroslaw Skoupil, herzoglicher Revierförster in Stein-wand. — Am 1. März wurde die Wahl des Gemeindevorstehers und der Gemein deräte vorgenommen, welche folgendes Resultat ergab: Zum Gemeindevorsteher wurde gewählt Franz Fink aus Pöllandl Nr. 33 und 311 Gemeinderäten: Franz Grill aus Pöllandl Nr. 14, Johann Petschauer aus Pöllandl Nr. 28, Johann Wrinskeile aus Krapflern Nr. 2. Bemerkt sei mich, daß man den früheren Bürgermeister,den Herrn Franz Grill, recht ungern aus seinem Amte scheiden sah. Er verwaltete sein Amt zur allgemeinen Zufriedenheit und war besonders wegen seiner Sparsamkeit im Gemeindehaushalte sehr beliebt. Er wäre gewiß wieder zum Oberhaupte der Gemeinde gewählt worden, wenn er sich nicht beharrlich geweigert hätte, dieses Amt wieder anzunehnem. Wir danken ihm an dieser Stelle für seine Mühen und Arbeiten im Interesse der Gemeinde. — Wie erwähnt, wurde Herr Franz Fink zum Gemeindevorsteher gewählt. Der neue Bürgermeister ist ein Mann von großer Einsicht, viel belesen, besonders aber gesetzeskundig. Wir wünschen ihm ein segensreiches Wirken zum Woh le der Gemeinde Pöllandl. — Am lO.März l. J. traf in Pöllandl Herr Viktor Sknbee, Assistent des k. k. Weinban-Jnspektorates für Krain, ein nnd hielt einen Bortrag über Weinbau verbunden mit einer praktischen Demonstration im Rebschnitt. Für seinen äußerst interessanten Vortrag und die vielen nützlichen und praktischen Winke betreffs Behandlung der neuen Reben sei ihm an dieser Stelle noch einmal herzlichst gedankt. Laiöach. (Verschiedenes.) Der akademische Senat der Wiener Universität hat über Vorschlag des Professorenkollegiums der medizinischen Fakultät iu die Erneuerung des Doktordiploms für Herrn Regierungsrat Doktor Alois Valenta Edleu v. March-thuru in Laibach, der am 1. März l. I. sein goldenes Doktorjubiläum feierte, eingewilligt. Das kunstvoll ausgeführte Diplom wurde mit den Glückwünschen der Fakultät an den akademischen Jubilar abgesandt. — In der Woche vom 20. bis einschließlich 27. März werden in der Laibacher Domkirche täglich um halb 7 Uhr abeuds deutsche Vorträge vom Redemptoristen-Ordenspriester Herrn P. Weimann gehalten werden. Es ist wohl das erstemal, daß im Laibacher Dome ein Prediger aus dem Redemptoristenorden geistliche Konferenzen hält. P. Weimann ist ein gefeierter Kanzelredner Wiens. Aszting. Beim Tunnelbau au der Karawankenbahn in der Rotweinklamm explodierten dem Aufseher Franz Mazzoni anläßlich einer Felssprengung dreizehn Dynamitpatronen, die derselbe in der Hand hielt. Der Aufseher wurde dabei buchstäblich iu Stücke zerrissen; nur ein Bein und eine Hand konnten aufgefunden und eiugesargt werden. Wien. Am 7. März l. I. ist Herr Georg Ostermann, Bürger und Hausbesitzer in Wien, Besitzer der k. k. Kriegs- und Erinnerungsmedaille, Schriftsteller und Eifeuwerksinfpektor a. D., ein Freund unseres Blattes, in seinem 69. Lebensjahre, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, gestorben. R. I. P. Nachrichten aus Amerika. Kanta Karöara. (Kalifornien.) Im nachfolgenden geben wir einen Auszug aus einem recht interessanten Briefe, der aus dem äußersten Westen Nordamerikas uns zugekommen ist. Der Schreiber ist der älteste von drei Brüdern, die sich in der Olt Mission, einem Kloster in Santa Barbara in Kalifornien, aus die Priesterweihe vorbereiten und in Bälde als die-ersten Gottscheer auf amerikanischem Boden in der Seelsorge wirken werden. Die drei Brüder sind gebürtige Langentoner. Über die amerikanischen Verhältnisse lesen wir im erwähnten Briefe folgendes: Ilm sich eine richtige Vorstellung vom Leben und Treiben in Amerika machen zu können, muß man die Dinge selbst gesehen haben. Die Verhältnisse sind hier himmelweit von denen in der alten Heimat verschieden. Hier herrscht Jagen und Rennen nach Geld und Gut; darin kann der Amerikaner nicht übertroffen werden. Geschäftsmann und Amerikaner sind fast gleichbedeutend. In religiöser Hinsicht scheint er am Grundsätze: „Leben und leben lassen" festzuhalten. Alle Religionen, meint er, fetengleich) gut; die Folge davon ist religiöse Gleichgültigkeit. Fiir den Einwanderer liegt hierin große Gefahr und sicherlich hat schon mancher ob dieses nicht guten Beispieles am Glauben Schiff-brach gelitten. Aber andererseits ist es auch wahr, daß die Kirche alle nur möglichen Vorkehrungen getroffen hat und stets noch trifft, um die Gefahren, welche ihren ans allen Ländern zusammenströmenden Kindern drohen, abzuwenden. Wirklich Erstaunliches ist hierin geleistet worden. So z. B. haben die Deutschen zahlreiche blühende Gemeinden in fast allen Städten. In den größeren, wie New Zork, Brooklyn, Cleveland, St. Louis, Cincinnati, sind durchschnittlich zehn bis fünfzehn große Pfarren. Die Deutschen halten zusammen, obschon dieselben aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands und Österreichs kommen. So sind denn auch die etwa 5000 Gottscheer versorgt; ihren religiösen Verpflichtungen nachzukommen, wird ihnen genugsam Gelegenheit geboten. Deutsche Welt- und Ordensgeistliche wirken segensreich unter den Deutschen. Die Patres unserer Provinz allein versorgen etwa 50 deutsche Gemeinden; auch in San Franzisko sind die zwei deutschen Pfarren unter Leitung unserer Patres. Cleveland. Am 9. Februar starb in Cleveland R. Lore titsch, Sohn des verstorbenen Postmeisters PeterLoretitsch aus Unterdeutschau. Mit ihm sind innerhalb zweier Jahren nun drei junge Burschen aus derselben Verwandtschaft in Cleveland gestorben. Vor zwei Jahren starb Johann Ruppe von Unter-Bockstein, ein Cousin des jetzt verstorbenen Rudolf Loretitsch, darauf Albert Ruppe von Unterlag, ein Onkel dieser beiden. _________________ Allerlei. So wird gelogen. Liberale, sozialdemokratische und protestantische Blätter, darunter auch das „Grazer Tagblatt", wußten vor kurzem ein scheußliches Verbrechen aus Cava bei Tirreni bei Salerno in Italien zu melden. Zwei Priester hätten ihre Schwester sechzehn Jahre hindurch in ein kellerartiges Verließ ein- gesperrt, um ihre Heirat zu verhindern und auf diese Weise ihr Erbteil an sich zu bringen. Nun erklärt das erzbischöfliche Ordinariat in Salerno: „Die betreffende Person, Regina Regone, eine Idiotin (Schwachsinnige) von Geburt (ihr Vater und ein Bruder waren ebenfalls Idioten), wohnte bei ihren Brüdern und zwei Schwestern, von welch letzteren sie gepflegt wurde. Sie erhielt dieselbe Nahrung wie ihre Geschwister und bewohnte dasselbe Haus. Von ihrer Verehelichung konnte nie die Rede sein." So berichtet die kompetente kirchliche Behörde. Weil aber diese Erklärung manchem nicht genug „einwandfrei" erscheinen könnte, so meldet ein Telegramm des „Osservatore Romano" aus Salerno nachträglich noch, daß die Pfarrer Franz und Kajetan Regone von Cava dei Terreni vom Gerichte aus der Haft entlassen wurden, weil die gegen sie erhobene Beschuldigung, als hätten sie ihre eigene Schwester um ihr Erbe betrügen wollen, sich als trügerisch erwiesen hat. Kin zu Kom! Nach dem amtlichen Berichte des evangelischen (protestantischen) Oberkirchenrates für Österreich sind im Jahre 1903 aus der protestantischen in die römische Kirche im ganzen 937 Personen übergetreten. Nach derselben Quelle beträgt die Zahl der vom 1. Jänner 1899 bis zum 31. Dezember 1903 vom Luthertum zum Katholizismus Zurückgekehrten 4084. Amtsblatt. Laut Kundmachung der k. k. Landesregierung findet die Kauptstclkung der Wehrpflichtigen in Krain für das Jahr 1904 statt, wie folgt: am 11., 12., 13. und 14. April in Laibach für den Gerichtsbezirk Laibach-Umgebung; am 18. und 19. April in Laibach für die Stadt Laibach: am 3. Mai in Teisenberg; am 4., 5. und 6. Mai in Rudolfswert; am 7. Mai in Möttling; am 9. Mai in Tschernembl; am 10. und 11. Mai in Gottsched; am 13. und 14. Mai in Reifnitz; am 16. Mai in Großlaschitz. Anzeigen. Mehrere in der nächsten Nähe der Stadt Gottschee gelegene, im besten Kulturzustande befindliche, größtenteils arrondierte Grundstücke sind aus freier Hand preiswürdig zu verkaufen. Anfragen sind zu richten an die Eigentümerin Marie lutlil'itfrfi in Hutterhäuser bei Gottschee. 14 Tief erschüttert geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen in seinem unerforschlichen Ratschlüsse gefallen hat, unsere innigst-geliebte, unvergeßliche Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, die Frau Maria AMet, geb. Stalzer Haus- und Realitütenbesitzers-Gattin heute um 4 Uhr früh nach langem schmerzvollen Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, in ein besseres Jenseits zu sich abzuberufen. Das Leichenbegängnis der teuren Verblichenen findet Dienstag, den 15. März; um 9 Uhr vormittags in Mrauen statt. Die heil. Seelenmesse wird Dienstag, den 15. März, in der Ortskirche zu Mrauen gelesen. Mrauen bei Gottschee, am 13. März 1904. Josef Kötljä', Gatte. Mora Köffjel, Tochter. Josef Stal’,er, Matthias Stalzer, Johann Stalzer, Selene Manch, Geschwister. Danksagung. Für die^vielen Beweise herzlichster Teilnahme, die uns anläßlich des Todes der unvergeßlichen Verblichenen zugekommen sind, sprechen wir hiemit unseren tiefgefühltesten Dank aus. Insbesondere aber danken mir der hochw. Geistlichkeit und der Lehrerschaft von Rieg für den ergreifenden Gesang beim Totenamte, sowie allen zahlreichen Teilnehmern am Leichenbegängnisse und den Spendern der schönen Kränze. Gottschee, am 16. März 1904. Die Familien Köthel und Stalzer. KEIL-LACK vorzüglichster Anstrich für weichen Fussboden. Keils weiße Glasur für Waschtische 45 kr. Keils Goldlack für Rahmen 20 kr. Keils Bodenwichse 45 kr. Keils Strohhutlack in allen Farben 11 (24—1) stets vorrätig bei: Franz Loy in Gottschee. Grundstücke An der Strecke der zu erbauenden Tauernbahn sind geeignet zur Aufstellung von Geschäftsbaracken, oder eine ganze Doollfäf samt Haus und Nebengebäuden zu verpachten. rxCd.il L4& L Eventuell wird ein tüchtiger Geschäftsmann als^Geschäftsteilnehmer gesucht. 9 (2—1) Nähere Auskunft erteilt FRANZ PETSCHAUER in Obervellach, Mölltal, Kärnten. Grosses und reiches Lager von Wagen aller Art. Verfertigt werden auch Wagen für k. k. Postmeister und sind zu haben bei PETER KERŽIČ m Wagenfabrik 1 Šiška bei Laibach. 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