Verwaltung: tNathanSgaffe Vlr 5 tflfttcn m, St, tstttittai. VN»gSdtdt»LMlSN tut(5 Mc P»l> tUn:dtSttt( . . . K j 90 £>«Ibtä6nfl , . , ,K «« «antiütrtg i . • . K 12'M ftlh 4 t IM Mt KlStllili tal Haut> fftmmtl« . . . . K !•-(NccttI|uu »->»Ii>», ftW*a fta Bc«iiq*gcttliTeu um tiettitnci »et ltit>uaq«-f!Uflu»o 2d»rtftlcitunp: SialhanSgasse Vlr. 5. Lttttz«» *». «, tecmtoa. € >Tt®*n» 11: XäglUI rnti fanrtmtbtr 6«aa- *.SWet-l»zi von 11—U llh» vorm. t iW»ilbtii attta tcLdkt l*ik«i«ft>tr.. RAncnloW Sts-n>a*(n m»! hrrilisflattjt. lllllMlllt" ■>! M( ScrtMltsü »kll«t •tttAensf) drr MsligS frft-Itltl'ra «cioterrn tntjtg«». •ti Citl^rjcilqtiiitn ?««»». ooAlnt. ttt.totMc OMutt" RlArt« |ttrr. fttttHM» Bit «»m«t», imuH. Irt »orfjKro-Jhmto m.hlo. 3tr.« An inrinr Völker! Der König von Italien hat mir den Krieg er- Hätt. Ein Treubruch, vessengleichen die Geschichte nicht iemil, ist von dem Königreich'Jtalien an seinen bei» brn Ve»bändeten begangen worden. Nach einem BündniS von mehr als .'iOjähriger lauer, während dessen cS seinen Territorialbesitz »ehren und sich zu ungeahnter Blüte entfallen Jrontf, hat Uns Italien in der Stunde der Gesahr «erlassen und ist mit fliegenden Fahnen in das La-zer Unserer Feinde übergegangen. Wir haben Italien nicht bedroh», sein Ansehen richt geschmälert, seine Ehre und seine Interessen »icht angetastet. Wir haben unseren Bündnispflich-tea stets treu entsprochen und ihm Unseren Schirm ßtwähtt, als er ins Feld zog. Wir haben mehr getan: Als Italien seine be« > ßchrlicheu Blicke über Unsere Grenzen sandte, waren Wir, um das BundeSverhältniS und den Frieden zu erhalten, zu großen, schmerzlichen Opsern entschlos-< seit, zu Opsern, die Unserem väterlichen Herzen be-l senber i nahe gingen. Aber Italiens Begehrlichkeit, das den Moment l »vhm zu sollen glaubte, war nicht zu stillen. Und so muß sich das Schicksal vollziehen. Dem mächtigen Feinde im Norden haben wir in zehnmonaligem gigantischen Ringen und in treue-ßn Wafsenbrpderschast mit den Heeren Meines er» laichten Verbündeten Meine Armeen siegreich stand-zehallen. Der heimtückische Feind im Süden ist ihnen ton neuer Gegner. Die großen Erinnerungen an Novara, Mortara, iustozza und Lissa, die den Stolz Meiner Jugend bilden, und der Geist Radetzky», Erzherzog Albrechts and Tegetthoff«, der in Meiner Land- und Seemacht fortlebt, bürgen Mir dajür, daß Wir auch gegen Süden hin die Grenzen der Monarchie erfolgreich »etteidigen werden. Ich grüße Meine kampsbewährten, siegerprobten lnppen. Ich vertraue auf sie und ihre Führer! Ich vertraue auf Meine Völker, deren beispiellosem Opsermute Mein innigster väterlicher Dank gebührt. Den Allmächtigen bitte Ich, daß er «nsere Fahnen segne und unsere gerechte Sache in seine gnädige Obhut nehme. Franz Joseph. Drr ilalirnilche Menchrl-krirg. Die Würfel sind gefallen. Die italienischen Po» litiker haben die Ehre ihres Volkes, die Ehre ihres tinig«, der Oesterreich des freundschaftlichen Fest« Mi, Mittwoch den 26. Mai 1915. Haltens am Dreibundvertrage versichert hatte, in den Wind geschlagen und unter dem Gebote der klingen-den Münze, die ihnen die Feinde Deutichlands im reichen Maße zugeschüttet haben, und unter dem Ge-böte des von England und Frankreich ausgestachelten StraßcnpöbelS dem Bundesgenossen, dessen Freund-schast Italien durch ein Menschenalter eine fried-lieh.- fortschrittliche Entwicklung verdankt, den Krieg erklärt. Die Haltung Italiens bleibt für alle Zeiten gebrandmarkt als eine der größten Schandtaten, die je in der Gejchickite der Völker begangen wurde, als die Tat eines Meuchelmörders, der gegen Be« zahlung den Dolch gegen seinen treuen Freund erhebt. Wir können nicht in die Zukunft schauen, wenn aber die Weltgeschichte das Weltgericht ist, dann muß Italien nach dieser Schandtat in einen surcht-baren Abgrund versinken. ES ist ein Land, das viel weniger als irgend ein anderes Land eine Zsolicrung v« tragen kann. Hunderltausende ziehen alljährlich aus den italieni-schen Län)ern, die ihnen nicht genug Arbeitsmöglich-keit und Nahrung bieten können, nach Deutschland und nach Oesterreich, um hier die Mittel zur Le-benssührung ihrer Familien zu erwerben. Ob wir siegen oder unterliegen, so wird es unmöglich sein, sürderhin diese Atbeitssucher in un» seren Landen zu beschäftigen. Und andere Hunderttan-sende ziehen alljährlich aus Deutschland und Oester-reich nach Italien alS begüterte Fremde, um den sonnigen Himmel und die reichen Knnstschätze zu ge-nießen. Sie bringen Millionen und Millionen in das arme Land und geben Millionen und Millionen Menschen damit den Unterhalt. Ob wir siegen oder unterliegen, so werden auch diese Hunderttausende von Fremden voll Verachtung den Boden Italiens meiden und das treulose Land seinem Schicksale überlassen. Mit frischer Krast haben wir die ersten Schläge unserer sieggewohnten Waffen gegen Italiens Küste gerichtet und mit einer durch den heiligen Zorn gestählten Zuversicht und Krast stehen unsere Heer« gegen den neuen Feind und hinter ihnen steht zu den äußersten Opfern bereit die gesamte Bevölkerung Oesterreichs mit dem einen heiligen Schwur: Italien muß vernichtet fein! _ Die Nole Drsterrrichg im Italien. Der italienische Botschafter Herzog von Avarna erschien Freitag über Einladung des Ministers des Aeußern Bnrian in dessen Bureau, woselbst ihm der Minister des Aeußern eine Note überreichte, in der erklärt wird, daß Oesterreich-Ungarn die Kün-digung des DreibnndvertrageS durch Italien nicht zur Kenntnis nehmen könne, weil der Vertrag bis 1920 lause und bis dahin nicht gekündigt werden könne. — Der Wortlant der Note: Die k. und k. Regierung hat die Mitteilung Italiens, daß eS den Dreibundvertrag als ausge-hoben betrachte, mit folgender Note beantwortet, die heute nachmittags vom k. und k. Minister des Aeußern Baron Burian dem königlich italienischen Botschafter Herzog von Avarna übergeben wurde: I 40. Jahrgang. Der österreichisch-nngarische Minister des Aeußern hat die Ehre gehabt, die Mitteilung betreffend die Aushebung des DreibnndvertrageS zu erhalten, welche der Herr italienische Botschafter ihm im Austrage der königlich-italienischen Regierung am 4. Mai gemacht hat. Mit peinlicher Ueberraschnng erlangte die k. und k. Regierung Kenntnis von der Entschließung der italienischen Regierung, auf eine so unvermit-telte Weise einem Vertrage ein Ende zu bereiten, der aus der Gemeinsamkeit unserer wichtigsten poli« tischen Interessen fußend, unseren Staaten seit so langen Jahren Sicherheit und Frieden verbürgt und Italien notorische Dienste geleistet hat. Dieses Erstaunen ist nmso gerechisertigter, als die von der königlichen Regiernilg zur Begründung ihrer Ent-scheidnng in erster Linie angesührien Tatsachen auf mehr als nenn Monate znrückgehen nnd als die königliche Regierung feit diesem Zeitpunkte wieder« holt ihren Wunsch kundgab, die Bande der Allianz zwischen »»seren beiden Ländern aufrechtzuerhalten und noch zn verstärken, einen Wunsch, der in Oester-reich Ungarn immer eine günstige Aufnahme nnd herzlichen Widerhall gefttnden hat. Die Gründe, welche die k. und k. Regierung zwangen, an Serbien im Monate Juli vergangenen Jahres ein Ultimatum zu richten, sind zu bekannt, als daß es nötig wäre, sie hier zu wiederholen. Das Ziel, welches sich Oesterreich-Ungarn setzte und das einzig und allein darin bestand, die Monarchie gegen die umstürzlerischen Machenschaften Serbiens zu schützen und die Fortsetznng einer Agitation zu ver-hindern, die geradezu aus die Zerstückelung Oesterreich-Ungarns ausging und zahlreiche Attentate und schließ-lich die Tragödie von Sarajewo im Gesolge hatte, konnte die Interessen Italiens in keiner Weise be-rühren, denn die k. und k. Regierung hat niemals vorausgesetzt und hält es für ausgeschlossen, daß die Interessen Italiens irgendwie mit den verbrecherischen Umtrieben identifiziert werden könnten, welche gegen die Sicherheit und Gebietsintegrität Oesterreich-Un« garns gerichtet, von der Belgrader Regierung leider geduldet und ermutigt worden waren. Die italienische Regierung war übrigens davon in Kenntnis gesetzt und wußte, daß Oesterreich-Ungarn in Serbien keine Eroberungsabsichten hatte. Es ist in Rom ausdrück-lich erklärt worden, daß Oesterreich-Ungarn, wenn der Krieg lokalisiert bliebe, nicht die Absicht hatte, die Gebietsintegrität oder die Souveränität Serbiens anzutasten. Als infolge Eingreifens Rußlands der rein lokale Streit zwischen Oesterreich-Ungarn und Ser-dien im Gegensatze zu unseren Wünschen einen euro-päischen Charakter annahm und sich Oesterreich-Un-garn und Deutschland von mehreren Aroßmächlen angegriffen sahen, erkälte die königliche Regierung die Neutralität Italiens, ohne jedoch die geringste Anspielung darauf zu machen, daß dieser von Ruß-land hervorgerusene und von langer Hand vorbe-rettete Krieg geeignet sein könnte, dem Dreibnndver« trage seinen Existenzgrnnd zu entziehen. ES genügt, an die Erklärungen, welche in jenem Zeitpunkte weiland Marchese di San Giuliano ab-gab und an die Telegramme, welche Seine Majestät der König von Italien am 2. August 1914 an Seine Majestät den Kaiser und König richtete, zu erinnern, um sestzustellen, daß die königliche Regierung damals in dem Vorgehen Oesterreich-Ungarns nichts sah, was den Bestimmungen unseres Bundesvertrages ent-gegen gewesen wäre. Von den Mächten des Dreiverbandes angegriffen, mußten Oesterreich-Ungarn und Deutschland ihre Gebiete verteidigen, aber dieser VerteidigungS-krieg hatte keineswegs „die Verwirklichung eines den Lebensinteresien Italiens entgegengesetzten Pro« grammes" zum Ziele. Diese Lebensinteresien oder das, wa» uns von ihnen bekannt sein konnte, waren in keiner Weise bedroht. Wenn übrigens die italieni- oeite 2 N«acht tfhimnt« 42 schc Regierung in dieser Hinficht Bedenken gehabt hätte, so hätte sie sie geltend machen können und sicherlich hätte sie sowohl in Wien, als auch in Berlin den besten Willen zum Schutze dieser Interessen gesunden. Die königliche Regierung war damals der An-sicht, daß sich ihre beiden Verbündeten nach Lage der Dinge Italien gegenüber nicht aus den Bündnis-fall btrujtn konnten, aber sie machte keine Mittei-lung. welche zu dem Glauben berechtigt hätte, daß sie das Borgehen Oesterreich-Ungarns als eine ,,fla« grante Verletzung des Wortes und des Geistes des Bündnisvertrages ansehe. Die Kabinette von Wien und Berlin ließen, wenn sie auch Italien« Entschluß, neutral zu blei« den — einen Entschluß, der nach unserer Ansicht mit dem Geiste des Vertrages kaum vereinbar war —, bedauerten, die Ansicht der italienischen Regierung dennoch in loyaler Weise gelten, und der Meinung»-auSlausch, der in jenem Zeitpunkte stattiand, stellte mithin die unveränderte Aufrechterhaltung des Drei« blinde« fest. Gerade mit Berufung aus diesen Vertrag, ins-besonders aus dessen Artikel VII, legte auch die könig-liche Regierung ihre Ansprüche vor, die dahingingen, gewisse Entschädigung für den Fall zu erhallen, daß Oesterreich-Ungarn seinerseits aus dem Kriege Bor« teile territorialer oder anderer Natur aus der Balkan« Halbinsel zöge. Die k. und k. Regierung nahm diesen Stand-punkl an und erklärte sich bereit, die Frage einer Prüfung zu unterziehen, indeß sie gleichzeitig darauf hinwies, daß es, solange man nicht in Kenntnis der Oesterreich-Ungarn, eventuell zufallenden Vorteile — sei, schwer wäre, hiefür Kompensationen festzusetzen. Die königliche Regierung teilte diese Auffassung, die sowohl aus der Erklärung deS seither verstor-benen Marchese di San Giuliano vom 25. August 1914 hervorgeht, in der es heißt: „Es wäre ver« srüht, jetzt von Kompensationen zu sprechen", sowie aus den Bemerkungen des Herzogs von Avarna nach unserem Rückzüge aus Serbien: „Gegenwärtig gibt es kein Kompenjationsobjekl". Nichtsdestoweniger ist die k. und k. Regierung immer bereit gewesen, über diesen Gegenstand eine Konversation zu beginnen. Als die königlich italienische Regierung, indem sie auch jetzt noch ihren Wunsch nach Ausrechtcrhal-tung und die Festigung unseres Bündnisses wieder-holte, gewisse Forderungen vorbrachte, welche unter dem Titel einer Entschädigung die Abtretung integ-rierender Bestandteile der Monarchie an Italien be-trafen ... hatte auch die k. und k. Regierung, die auf die Erhaltung bester Beziehungen zu Italien den größten Wert legte, ielbst diese VerhandlungSgrund-lage angenommen, obwohl nach ihrer Meinung der in Rede stehende Artikel VII niemals ans die Ge-biete der zwei vertragschließenden Teile, sondern einzig und allein auf die Balkanhalbinsel Bezug hatte. In den Verhandlungen, die über diesen Gegen-stand gepflogen wurden, zeigte sich die k. und k. Regierung stets von dem aufrichtigen Wunsche ge» leitet, zu einer Verständigung mit Italien zu ge« langen, und wenn es ihr aus ethnographischen, politischen und militärischen Gründen, die in Rom aus-führlich auseinandergesetzt worden sind, unmöglich war. allen Forderungen der königlichen Regierung nachzugeben, so sind doch die Opfer, die die k. u. k. Regierung zu bringen bereit war, so bedeutend, daß sie nur der Wunsch, ein seit so vielen Jahren zum gemeinsamen Vorteile unserer beiden Länder bestehendes Bündnis ausrechtzuerhalte», zu rechtfertigen vermag. Die königliche Regierung bemängelte es, daß die von Oesterreich.Unzarn angebotenen Zugestand-nisse erst in einem unbestimmten Zeitpunkte, das heißt, erst am Ende des Krieges, verwirklicht werden sollten und sie scheint daraus zu solgern, daß diese Zugeständnisse dadurch ihren ganzen Wert verlieren würden. Indem die k. und k. Regierung die materielle Unmöglichkeit einer sofortigen Ucbergabe der abge-tretenen Gebiete hervorhob, zeigte sie sich dennoch bereit, alle nötigen Garantien zu bieten, um diese Uebergabe vorzubereiten und sie schon jetzt auf eine wenig entsernte Frist zu sichern. Der offensichtlich gute Wille und der versöhn-liche Sinn, den die k. und k. Regierung im Lause der Verhandlungen bewiesen hat, scheinen die Mei-nung der königlich italienischen Regierung, man müsse auf jede Hoffnung verzichten, zu einem Ein« vernehmen zu gelangen, in keiner Weise zu recht« fertigen. Ein solches Einvernehmen kann jedoch nur er« reicht werden, wenn auf beiden Seiten derselbe aus-richtige Wunsch nach Verständigung herrscht. Die k. und k. Regierung mag die Erklärung der italienischen Regierung, ihre volle Handlung», sreiheit wieder erlangen zu wollen, — und ihren Bündnisvertrag mit Oesterreich-Ungarn als nichtig und sortan wirkungslos zu betrachten, nicht zur Kenntnis zu nehmen, da eine solche Erklärung der königlichen Regierung in entschiedenem Widersprüche zu den feierlich eingegangenen Verpflichtungen steht, welche Italien im Vertrage vom 5. Dezember 1912 auf sich genommen hat, der die Dauer unserer Alli« anz bis zum 8. Juli 1920 festsetzte, eine Kündi-gung nur ein Jahr vorher gestattete und keine Kün-digungs- oder Nichtigkeitserklärung vor diesem Zeit« punkte vorsah. Da sich die königlich italienisch« Regierung all ihrer Verpflichtungen in willkürlicher Weise entledigt hat. lehnt die k. nnd k. Regierung die Verantwort-lichkeit für alle Folgen ab. die sich aus dieser Vor« gangsweise ergeben könnten. Wien, am 21. Mai 1915. Die Kriegserklärung. Der italienische Botschafter hat Sonntag um halb vier Uhr nachmittags beim Minister des Aeuße« reu vorgesprochen und die Kriegserklärung Italiens überbracht. Diese hat in deutscher Uebersetzung sol« genden Wortlaut: „Wien, am 23. Mai 1915. Den Befehlen Sr. Majestät deS Königs, feines erhabenen Herr-scherS entsprechend, hat der Unterzeichnete königlich italienische Botschafter die Ehre, Sr. Exzellenz dem Herrn österreichisch-ungarischen Minister dk« Aeußern solgende Mitteilung zu übergeben: Am 4. d. wurden der k. u. k. Regierung die schwerwiegenden Gründe bekanntgegeben, weshalb Italien, im Vertrauen auf fein gutes Recht, feinen Bündnisvertrag mit Oesterreich-Ungarn. der von der k. u. k. Regierung verletzt worden war. für nichtig und von nun an wirkungslos erklärt und feine volle Handlungsfreiheit in dieser Hinsicht wieder erlangt bat. Fest entschlossen, mit allen Mitteln, über die sie versügt, sür die Wahrung der italienischen Recht« und Interessen Sorge zu tragen, kann die königliche Regierung sich nicht ihrer Pflicht entziehen, gegen jede gegenwärtige und zukünftige Bedrohung zum Zwecke der Erfüllung der nationalen Aspirationen jene Maßnahmen zu ergreisen, die ihr die Ereig-nisse auferlegen. Se. Majestät der König erklärt, daß er sich von morgen ab als im Kriegszustande mit Oesterreich-Ungarn befindlich betrachtet. Der Unterzeichnete hat die Ehre, Sr. Exzellenz dem Herrn Minister deS Aenßern g.nchzeitig mitzuteilen, daß noch heute dem kaiserlichen und könig-lichen Botschaster in Rom die Pässe werden zur Verfügung gestellt werden, und er wär; Sr. Exzel-lenz dankbar, wen.» ihm die seinen übermittelt wür-den. gez. Avarna." _ Abbruch der Beziehungen ^mischen Deutschland und Mlin,. Das Wolff-Bureau meldet am 23. d.: Die italienische Regierung ließ heute durch ihren Bot-schaster Herzog von Avarna der österreichisch-unga-rischen Regierung erklären, daß sich Italien von Mitternacht 'm KriegSzustande mit Oesterreich-Ungarn befinde. Die italienische Regierung hat durch diesen vom Zanne gebrochenen Angriff gegen die Donaumonarchie das Bündnis auch mit Deutschland ohne Recht und Grund zerrissen. Das durch die Waffenbrüderschaft noch fester geschmiedete vertragsmäßige Treueverhältnis zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Deutschen Reiche ist durch den Abfall deS dritten Bundesgenossen und seinen Uebergang in daS Lager ihrer Feinde unver-jehrt geblieben. Der deutsche Botschaster Fürst Bülow erhielt deshalb die Anweisung, Rom zugleich mit dem österrtichisch-ungarische» Botschaster Freiherrn von Macchio zu verlassen. Das Wort des italienischen Königs. Nach dem ausgegebenen Rotbuche hatte unser Kaiser im Borjahre an den König von Italien eine Depesche gerichtet, worin er seinem Verbündeten mit- teilt, daß er infolge drr Einmischung Rußlands m den Konflikt mit Serbien und der Mobilisierung der russischen Armee und Flotte die allgemeine Mobili-sierung versügt habe, sowie seiner Befriedigung Au»« druck gibt, aus die Unterstützung seiner BundeSge, nossen rechnen zu können. Der König von Italien antwortete darauf draht« lich am 2. August 1914: Ich habe daS Telegramm Eurer Majestät erhalten. Ich brauche Euer Majestät nicht zu versichern, daß Italien, welches nur alle möglichen Anstrengungen unternommen hat, um vie Aufrechterhaltung des Friedens zu sichern, und wel« ches alles, wa« in seiner Macht liegt, tun wird, u, so bald als möglich an der Wiederherstellung de« Friedens mitzuhelsen, gegenüber seinen Verbündete» eine herzlich sreundschaslliche Haltung bewahren wir», entsprechend dem Dreibundvertrage, seinen ausrichtige» Gefühlen und den großen Interessen, vie es wahre» muß. _Bittorio Emanuele. Der Weltkrieg. Gegen Italien. Nach Eintritt deS KriegSzustandeS haben a» einzelnen Stellen der Tiroler Grenze kleinere Kämpfe begonnen. Im küstenländischen Grenzgebiete hat sich italienische Kavallerie beim Grenzone Sttassold« gezeigt. Unsere Flotte hat in der aus die Kriegserklii-rung folgenden Nacht vom 23. aus de» 24. Mai eine Aktion aus die italienische Ostküste zwischen Ce« nedig und Barletta unternommen und hiebei a» zahlreichen Stellen militärisch wichtige Objekte mit Ersolg beschossen. Gleichzeitig belegten unsere s«> flugzeuge die Ballonhalle in Chiaravalle sowie mili> täriiche Anlagen in Ancona und daS Arsenal i» Venedig mit Bomben, wodurch sichtlicher schade» und Brände verursacht wurden. In Galizien und Polen. In Mittelgalizien wird weiter gekämpft. Da» von den verbündete» Truppen bisher erstrittcae Terrain wird gegen alle russischen Gegenangriffe behauptet. In langsam fortschreitendem Angriffe wird täglich weiter Raum gewonnen. An der Prulhlinie herrscht im allgemeinen Ruhe. Bei Bojan östlich Czernowitz scheiterte ein Versuch deS FeindeS, cms das südliche User zu gelangen, unte? starken Ber-lusten für den Gegner. Russische Angriffe östlich JaroSlau und am oberen Dnjestr wurden, wie bisher, unter qr»ße» Verlusten für den Feind abgewiesen. Ebenso scheiterte ein neuer Versuch der Russen, bei Bojan östlich Czernowitz über den Pruth zu kommen. In den Gefechten der letzten Tage wurde» im Berglande von Kiel« in Summe 30 Offiziere uns 6300 Mann gefangen. Dn Nordwestruhland. Großes Hauptquartier, 22. Mai. Westlich der Windau in Gegend Schawdini) kam es zu Reiterkämpfe», bei denen ein Regiment der ruffi'chen Ussuri-Reiter-brtgade ausgerieben wurde. Bei Szawle und an der Dudissa wurden einzelne russiiche Nachtangriffe ab« gewiesen. Die Zahl der Gefangenen auS dem Käm?-fett Östlich PodubiS stieg um 300. 23. Mai. In Gegend L-zawle griffen wir de» russischen Nordflügel an und schlugen ihn. IM Gesangene und sieben Maschinengewehre waren die Beute. Feindliche Gegenstöße in der Nacht schei'n« teu. An der Dubissa wurden starke gegen die Litie Misiuny—Zemigola gerichtete russische Nachtangriffe abgewiesen. 1000 Gesangene blieben bei unS zurück. Auch südlich de« Njemen schlug ein feindlicher Nacht« angriff nördlich PllzwiSzki fehl. Gegen Frankreich. 22. Mai. Zwischen der Straße Estairel—La Baff«« und Arra« kam e« zu erneuten Zusammenstößen. 2üb« westlich Neuve-Ehapelle wurden mehrere zu verschiede»« Zeiten einsetzende englische Teilangriffe abgewiesen. Ei« Anzahl farbiger Engländer wurde dabei gefaage» *> nommen. Weiter südlich bei Giveachy wird noch ge-kämpft. Französische Angriffe, die sich gester» itatM gegen unsere Stellungen an der Loretlo-Höhe, bei «blain und b.'i Neuville richteten, brachen meist schon in unserem Feuer zusammen. Ein weiterer nächtlicher französischer Borstoß nördlich Ablain erreichte unsere Gräben. Der Kampf ist dort noch nicht abgeschlossen. Auf der übrigen Wesisro« fanden nur Artilleriekämpfe an verschiedenen Ekele» — besonder» zwischen Maas und Mosel — statt. Siit-westlich Lilie und in den Argonnea verwendete der Feind Minen mit giftigen Gasen. Kummer 42 Deutsche Macht Seite 3 23. Mai. Bei Givenchv sind Nähkämpft, die für ujk günstig verlaufen, noch im Gange. Weiter südlich vurden französische Angriffe an der Straße Belhune— Cm! und auf dem Rücken der Loretto Höhe abgewiesen. Acht nördlich Nblain gelang e» dem Feinde durch den schsn gemeldeten nächtlichen Vorstob, in einem kleinen feile unsere» vordersten Graben» Fuß zu fassen. Südlich «wville gewannen wir durch Angriff etwa» Gelände, «hmen 90 Franzosen gefangen und erbeuteten z.vei Maschinengewehre. Zwischen Maa» und Mosel fanden »iederum heftige Anilleriekämpfe statt. Ein Algriff de» Feindes im Priesterwalde wurde abgeschlagen. 24. Mai. Mehrere nächtliche englische Vorstöße poischen Neuve Ehapelle und Givenchv sowie französische »»griffe am Nordabhange der Lorettohöhe bei Ablain Bitt) nördlich und südlich von NeuviUe wurden unter schweren Verlusten für den Feind, der außerdem 150 Gefangene einbüßte, abgeschlagen. Zwischen Maa» und Mosel dauern die Artillniekämpse an. Im Priester-«ldc erlitten die Franzosen bei einem erueuten erfolg-losen Angriffe Verluste. Der Kampf um die Dardanellen. Unter dem 23. Mai teilt da» türkische Hauptd Mitier mit: An der Dardanellensront griff der Feine nfäan mit allen seinen Kräften unter dem Schutz-seiner Batterien und seiner Flotte an. Tro^ der be, teul«nden Verstärkungen, die der Feind erhalten hatte schlugen unsere Soldaten durch Gegenangriffe den An-piff de» Feinde» vollkommen zurück, der sich nur mit Mlh« an der Küste halten konnte. Der Feind ließ mehr al« 2000 Tote auf dem Schlachtfelde zurück. Lii erbeuteten ein Maschinengewehr. Während de» limpfeS stürzte ein durch unser Feuer beschädigte» feindliche» Flugzeug inS Meer. Der Kampf hatte neun Stunden gedauert Wir hatten nur 420 Verwundete r»d 43 Tote. Unsere Küstenbatterien an den Dardanellen fügten da feindlichen Batterien bei Eeddil-Bahr, die an dem Kampfe teilgenommen hatten, schweren Schaden zu. Eine unserer anatolischen Batterien traf viermal ein Danzerichiff vom Tnp „Majestic", so daß e» seinen Ctaridort am Eingang der Meerenge verlassen mußte. Sin Panzerschiff vom Zvp .Vengeanzc". da» e» ersetzte, Binde von zwei Geschossen getroffen. Sech» Mann von lei Bedienungsmannschaft dieser Batterien sind ver-jMkct. Da» Kanonenboot „Peluki Deria", da» seit 25 Zähren im Dienste steht, ist heute morgen von einem feindliche» Unterseeboot versenkt worden. ES hatte bi» ja seinem letzten Augenblick da» Unterseeboot beschossen. Geber da» Schicksal de» letzteren ist nicht» bekannt. Die Besatzung de» Kanonenboote» ist vollständig ge-nttct bi« aus zwei Mann, die getötet wurden. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. Wien. 25. Mai. Amtlich wird verlautbart: In Mittelgalizien greise« die verbündeten Armeen an dn ganze« Front von Sieuiawa bis zum oberen Dnjestr starke russische Kräfte an. Die Armee de« Generalobersten von Mackensen, ni deren Perband daS österreichisch-ungarische sechste ltvrpS kämpft, ha« Radymno genommen und istöst-lich und südöstlich dieser Stadt gegen den San vor-gedrungen. Der Feind, der durch zahlreiche Gegen, ugriffe daS verlorene Gebiet zurückzuerobern ver-stichle, wurde überall geworfen, verlor an 21.000 «esangene. 39 Geschütze, über 40 Maschinengewehre. Die Armeen Puhallo und Böhm-Ermolli, die Köstlich PrzemySl vorstoßen, haben unter erbitterten Jinjisen Raum gewonnen und den Gegner über die Ilonia-Niednung zurückgeworfen; der Angriff wird ims der ganzen Front fortgesetzt. Die sonstige Lage aus dem nördlichen Kriegsschauplatz hat sich nicht geändert. Im Cüdwesten sind an der Tiroler und Kämt-nn Grenze da und dort kleinere feindliche Abteilun. zw, hauptsächlich Alpini, über die Grenze vorge-ganzen. Wo sie auf unsere Stellungen stieben und »geschossen wurden, kehrten sie um. Ter österreichische Flottenvorftosz gegen die italienische Ostkiiste. Der telephonische amtliche Bericht über die Flottenaktion am Morgen des 24. d. hat folgenden Lmtlaut: Heute vor Sonnenaufgang, also genau zwölf Stunden nach der Kriegserklärung von feiten Italiens, }at die k. u. k. Flotte gleichzeitig eine Reihe ersolg-nicher Altionen an der Ostlüste Italiens von Venedig di» Barletto auSgesührt. In Venedig hat ein Marineflieger 14 Bomben geworfen, im Arsenal einen Brand erzeugt, einen Zerstörer arg beschädigt, Bahnhof, Oelbehälter und HangarS am Lido beworfen. In den sehr engen Kanal von Porto Corsini ist der Zerstörer „Scharf-schütze' eingedrungen, bis er sich plötzlich unmittel-bar neben einem vollbesetzten Schützengraben sah. Bon der vollkommen überraschten Besatzung wurde ein gio. er Teil niedergeschossen, woraus jedoch drei ganz verdeckte Slrandbatterien eiu heftiges Feuer aus zirka 12 Zentimeter Geschützen aus den vor der Ka-nalmüudung liegenden Kreuzer „Novara* und Tor-pedvboot „80" eröffneten. Letzteres erhielt einen Treffer in die OfsizierSmesse, wobei ein Mann schwer verletzt und daS Boot leck wurde. „Novara" führte das Gefecht fort, um dem Zerstörer und dem Tor-pedoboote au« der mißlichen Lage herauszuhelfen, bestrich den Schützengraben, zerstörte eine Kaserne, erhielt aber viele Tresser. Linienichisfsleutnant Per-sich und 4 Mann lot, 4 Mann schwer, mehrere leicht verwundet, aber die Verluste des Feindes sind vielleicht zehn- bi» zwanzigmal schwerer. „Schars-schützt" kam vollkommen unversehrt davon. Torpedo-boot „80" mit Leckluch nach Pola. In Rimini wurden vom Panzerkreuzer .Sankt Georg" Bahnhos und Brücke beschossen. In Sinigallia wurden von S. M S. „Zrinyi" Eisendahnbrücke, Wasferlurm, Hafenanlage. Stations gebäude und ein Zug zerstört, letztere zwei und ein nahe gelegenes Gebäude verbrannte». In Ancona wurden vom Gros der Flotte alle Befestigungen, das Artillerie- und KavaUerielage», die Werften, elektrische Zentrale, Bahnhos, Gasomctcr, Petroleumlazer, Zeichenmast und Radiostatiou be-schössen und durch abirrende G.'schosfe nnd Brände ein ungeheurer Schaden angerichtet. Zwei Dampfer im Hasen wurden versenkt, ein aus der Wersle neu-gebauter Dampier der schon für de» Ltapellaus fast klar war, zerstört. Widerstand wurde nur von einer leichten Batterie und einigen Maschinengewehren gegen zwei Zerstörer geleistet. Zm einzigen modernen Fort Alsredo Sarvio stand zwar bei Beginn der Beschießung die Besatzung an Geschützen, aber zwei unserer, im richtigen Augen -blick erscheinenden Flieger vertrieben sie mit Ma-schinengewehrfeuer so gründlich, daß sie nicht wieder zurückkehrten. Diese Flieger und ein dritter haben auch die Ballonhalle in Chiaravalle. landeinwärts, und mehrere militärische Gebäude mit 30 Bomben be> worsen. Das Luftschifi „Titta di Ferrara" warj mehrere Bomben erfolglos gegen S. M. S. „Zrinyi" und versuchte, die abziehende Flotte anzugreisen. suchte aber schleunigst das Weite, als z sei Flieger herbei-flogen, die übrigens alle ihre Bomben schon ver-morsen hallen. Dasselbe oder ein anderes Luftschiff war schon eine halbe Stunde nach Mitternacht von der Flotte aus halbem Wege Pola-Ancona im Segenkurs ge-sichtet worden und zweifellos auf dem Wege nach Pola. Als aber zwei e« begleitende Fahrzeuge vor dem Geschützseuer entflohen, kehrte daS Luftschiff auch gleich um und verschwand gegen Nordwest, ohne, wie e* scheint, die Flotte selbst gesehen zu haben. Die Eisenbahnbrücke über den Pontenzaflnß wurde von S. M. S. „Radetzky" beschossen und be-schädigt. S. M. S. „Admiral Spaun" mit vier Zer-störern beschoß die Eisenbahnbrücke über den Sinar-kafluß, die Eisenbahnstation, Lokomotiven, Pumpen-hau« usw. in Campo Marino, zerstörte den Zeichen-mast von Tremiti und beschädigte den von Torre di Mileto. S. M. S. „Helgoland" mit 3 Zerstörern beschoß Viesto und Mansredonia und stieß bei Barletta aus zwei italienische Zerstörer, die e« sofort unter Feuer nahm und verfolgte. Der eine entkam, der zweite, „Turbine", wurde von unseren Zerstörern „Csepel" und „Tatra" gegen Pelagosa abgedrängt, durch einen Granattresfer in eine Maschine und einen Kessel lahmgeschosfe» und blieb gestoppt, brennend und sin-ke»d liege». Er ergab sich, „Esepel", „Taira" und „Lika" retteten 35 Mann der Bemannung, darunter den Kommandanten, Gesamtdetailossizier und Ma-schinenvorstand, und nahmen sie gefangen. DaS NettungSwerk wurde von zwei von Nordest bis auf 9000 Meter herankommenden Schlachtschiffen Typ „V i 11 o x i o E m anuel e" und eincm Auxsliarkreuzer gestört. Im darausfolgenden Feuergesecht erhielt nur „Csepel'' einen unbedeutenden Tresser, wobei ein Mann schwer, zwei Mann leicht verwundet wurden. Da« Feuer wurde von „Helgoland" und den Zcr-störern anscheinend mit gutem Ersolge erwidert. Nächste Distanz 8000 Met«. Nach kurzer Zeit waren un> sere Schiffe außer Schußweite. Außer den ange« gebenen hatte die k. u. k. Flotte keinerlei Verluste. Deutsche Kriegsberichte. Westlicher Kriegsschauplatz. Berlin, 25. Mai. Aus dem Großen Haupt-quartier wird heute gemeldet: In Flandern setzten wir gestern unsere Angriffe in der Richtung Apern fort, erstürmten die Vlaminghe Frm., daS Schloß nördlich Wieltje, die Bellewarde Frm. und näherten uns Hooge wobei 750 Gesängen« und zwei Ma-schinengewehre in unsere Hand sielen. Südlich ArnnntiercS, zwischen Neuvechapelle und Gioenchy und nördlich der Lorettohöhe wurden seind-liche Teilangrisse blutig abgewiesen. Bei Neuville kamen in den Gräben bereitgestellte Sturmtruppen des Feindes durch unser Artillerieseuer nicht zur Ent-Wicklung. In Cambray wurden durch den Bomben-wurf eine« frauzösischen Fliegers beim Verlassen des Gottesdienstes fünf Franzosen getötet und zwölf Franzosen schwer verletzt. Bei St. Quentin schössen wir ein feinliches Flugzeug herunter. Oestlicher Kriegsschauplatz. Au der Dubisfa östlich Rrssinie griffen unsere Truppen gegenüberstehende starke russische Kräfte an, schlugen sie und warfen sie unter empfindlichen Ver« lusteit über de» Fluß. 2240 Gefangene und süns Maschinengewehre wurden erbeutet. Weiter südlich scheiterte» mehrere teilweise sehr heftige Angriffe aus der Richtung Eiragola unter großen blutigen Opsern für den Gegner. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generalobersten von Mackenfen hat gestern nördlich von PrzemySl die Offensive er« »tut aufgenommen Der Angriff führte wieder zu einem vollen Erfolge. Die stark befestigten Orte Drohojow. Ostrom, Radymno, Wysocko, Wietlin, Markowiko und die Höhen nordwestlich Bobrowka sowie östlich Eetula wurden stürmender Hand ge-nommen. Bisher fielen 153 Offiziere und über 21.000 Mann als Gefangene, 39 Geschütze, darunter neun schwere, und mindestens 40 Maschinengewehre den verbündeten Truppen in die Hände. Die Russen erlitten außergewöhnliche hohe Verluste. Der Krieg der Türkei. DaS Haup'quanier teilt am 24. b. mit: An der Dardanellensront bei Ari Barnu versuchte der Feind in der Nacht vom 23. aus 24. d. sich unserm linken Flügel zu nähern, wurde jedoch unier Ver« lusten für ihn zurückgeschlagen. Am 23. Mai vormittags wurde ein feindlicher Panzerkreuzer vor Kabatepe durch daS Feuer unserer Artillerie schwer beschädigt und von einem unserer Luftschiffe durch zwei Bomben getroffen. Er wurde von fünf Kriegs» schiffen ins offene Meer geschleppt. Bei Ari Barnu und Sedil Bahr hat sich gestern nicht» ereignet. Die Verluste an Toten und Verwundeten, die der Feind in der Schlacht von Sedil Bahr am 22. d. erlitt, erhöhten sich auf über 4000. Gestern beschossen seind-liche Kriegsschiffe kurz und erfolglos unsere Znfan-tenestellungen zu be'dcn Leiten des Einganges der Meerenge. Eine unserer Batterien zerstörte ein« seind-liche Batterie bei Sedil Bahr. Aus den übrigen Kriegsschauplätzen hat sich nichts von Bedeutung ereignet. Aus Stadt und Land. Die politischen Befugnisse im Kriegs-gebiete. Die „Wiener Zeitung" enthält folgende kaiserliche Verordnung vom 23. Mai 1915 betreffend die Uebertragung. von Befugnissen der politischen Ver-Wallung. Auf Grund de» Paragraph 14 de» Staat»« grundgesetze» vom 21. Dez. 1867 R.-G.-Bl. Nr. >41, finde Ich anzuordnen, wie folgt: Dem Höchstkomman-dierenden der zu Kriegsoperationen gegen Italien be-stimmten Teile der bewaffneten Macht wird die Erlaubnis erteilt, in der gefürsteten Grafschaft Tirol, dem Lande Vorailber«, den Herzogtümern Salzburg, Steier-mark. Kärnten und Krain, der gefürsteten Grafschaft Görz und Graditka, der Markgrafschaft Jstrien, sowie in der reich»unmi!telbaren Stadt Trieft mit ihrem Ge< biete zur Wahrung der militärischen Interessen im Bereiche der politischen Verwaltung innerhalb de» dem politischen Lande»chef» zustehenden amtlichen Wirkungskreise» Verordnungen zu erlassen, Befehle zu erteilen, und deren Beobachtung gegen den hiezu Verpflichteten erzwingen zu lassen. Der Höchstkommandierende hat, wenn er von dieser Besugni» Gebrauch macht, die von ihm getroffenen Anordnungen unverweilt dem politischen Seite 4 Deutsche AachL Kummer 4Z LandcSchefS mitzuteilen. Die politischen LandeSchefS, die ihnen unterstehenden politischen und Polizeibehörden, sowie die Gemeindevorstände sind verpflichtet solche Verordnungen und Befehle deS Höstkommandierenden genau zu befolgen und zu vollziehen. Einstellung des Telegraphenverkehrs. Am 23. Mai wuide der Post- und Telegraphenverkehr mit Italien, ferner der Privattelegraphenverkehr von, nach und in Kroatien, Elawonien, Kärnten, Krain, Küstenland, Südsteiermark (südlich der Linie Radker»-bürg—Koralpe), Tirol (südlich de» Brenner), Bosnien, der Herzegowina und Dalmatien samt Inseln eingestellt. Kriegsgefangen. Herr Othmar Janou», Fähnrich in der Reserve te» 6. Ftstungsartillerie> regiment», der die beiden Belagerungen von PrzemySl mitgemacht hat, befindet sich nach den von ihm am 21. d. und 22. b. eingelangten Nachrichten in einem größeren Dorfe in der Umgebung der Siadt Perm (Ostrußland) und dürfte demnächst in da» Gouvernement JrkutSk (Ostsibilien) gebracht weiden. Sein Gesundheit»« zustand ist trotz der ncunmonatigen Strapazen befried!-gend. Der Genannte wurde als der älteste Sohn de» in Graz im Ruhestande lebenden Oberbergrate» Aloi» JanouS in Cilli geboren. Seine 2 Brüder stehen im Feld. Die Einnahme gelegentlich des dritten Wohltätigkeitskonzertes der Muiikabttttung de» Ersatzbataillons de» Infanterie Regiment«» 87 im Betrag: von 172'40 K, wurde dem k. u. f. Krieg»mini-sttrium (Krieg»fürforgeamt) als Beitrag für die Hinter-bliebenen unserer vor dem Feinde gefallenen Krieger zugeschickt. Schließung der Schulen in Laibach. Au» Laibach wird gemeldet: An der Lehrerbildungsanstalt, der Realschule und den beiden slowenischen Gvmnasten wurde da» Schuljahr geschlossen. Ja dem Gebäude d-r ersteren ist die StaatSbahndirektion, in dem Gebäude der letzteren die Postlirektion eingezogen. Vorzeitige Beendigung der Lehrlings-zeit. Mit einer im Reichsgesetzblatt zur Verlautbarung gelangenden kaiserlichen Verv'.dnung vom 17. Mai 1915 wird angeordnet, daß die Lehrzeit jener Lehrlinge die anläßlich deS gegenwärtigen KriegSz»stände» vor dem stellungipflichtige» Aller als Landsturmpflichtige zum Landsturm herangezogen wurden, als beendigt gilt, so-ferne der^ Lehrling am Tage der Einrückung zur mili-tärischen Dienstleistung eine mindest zweijährige Lehr-zeit, daS ist die in der Gewerbeordnung vorgeschriebene Mindestdauer der Lehrzeit, zurückgelegt hat. Spendet Zigaretten, Zigarren, Rauch und gigarettentadak. Unsere LandeSbrüder kämpfen an drei Fronten. Die letzten Vorräte an Rauchrequifiten find den abgehenden Trupp nsormationen mitgegeben worden. Der Vorrat de» KriegSfürsorgeamte» Graz, Sporgasse 29, ist nahezu erschöpft, da» Rauch» bedürsni» gioß, die Wünscht «ach Rauchrequifiten, die dem KriegSsürsorgeamte au» dem Felde zukommen, zahl-reich. ES ergeht daher an alle in der Heimat Verblle denen, welche sich Dank der heldenmütigen Ausdauer unserer Truppen ihre» unzeschmälerten Besitze» erfreuen können, der eindringliche Ruf. nach Kräften mit beizu-tragen, daß unsere im Felde stehenden Väter, Brüder und Söhne nicht de» gewohnten und im Felde »er-stärkten Tabakgenuße» entbehren müssen. Auch Geld-spenden mit der Zweckbestimmung für Tabakaakauf wird dringcndst erbeten. Da« Kriegsfürforgeamt ist in der Lage zu Regiepreifen Tabak, Zigaretten und ZI-garreu anzukaufen und unseren im Felde stehendcn Truppen zuzuführen. Alle Sach- und Geldspenden «ollen dem KriegSsürforgeamt Graz, Sporgasse 29, raschesten» gesendet werden. Die zunehmende Temperatur erhöht da» Bedürfnis nach sauren Speisen und Labe-Mitteln. Da» KriegSsürforgeamt Graz hat aus dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln in jüngster Zeit bereit» große Mengen saure Konserven und Fruchtsäfte ange-kaust. Um den großen Bedürfnissen unserer heimischer Truppenkörper zu genügen, sind aber fortgeset neue Anschaffungen notwendig. ES ergeht daher gleichfalls die eindringliche Bitte an alle vermögenden Kreise, Geld mit Zweckbestimmung zur Anschaffung von sauren Konserven und Fruchtsäften ehestens dem KriegSfür-sorgeamte Graz, Sporgaße 2(J, zukommen zu lassen. Wolkenbruchartiges Unwetter über Pettau. Man schreibt aus Peltau: Am 20. d. nach mittag» gab es in Peltau und Umgebung ein heftiges Gewitter, das sich vier- bi» fünfmal wiederholend wollenbruchartig über da» ganze Peltauer Dranfeld au»-dehnte. Die Folge diese» Unwetter» war da» plötzliche AuStrelen der Grajena, eines in normalen Zeiten ganz harmlosen BächleinS. Selbst die ältesten Leute köanen sich auf einen so hohen Wafferstand der Grajena nicht erinnern. Durch die Färbe,straße über den Florianiplatz zum Minoritenplatz wälzle sich in einer Tiefe ron einem halben Meler ein reißender Strom. Selbstverständlich drang das Wasser in di« Kellerräume und auch in einzelne tiefliegende Wohnunzen ein. Menschenleben sind nicht zu beklage», dagegen ist der materielle Schaden s
ums sosort vollstreckbar sein sollten. Er beschaffte sich ferner von diesen Geschwistern Vollmachten und ließ am 5. Dezember 1914 bezw. 9. Dezember 1914 durch das Bezirksgericht Windischgraz zu Gunsten dieser Forderungen sein ganzes Warenlager pfändn. Nachträglich habe» Franz Horvat und Anna Honut verraten, daß eine Darlehensgewährung durch Ätz-tere, Agnes und Maria Ezelecz nicht erfolgt fn. Franz Horvat hat dem Ezeleez sicher Geld gelieht», doch ließ sich der Betrag nicht in zweifelloser An festsetzen. Jedoch gab Ezelecz selbst zu. daß ein Rückzahlungstermin nicht vereinbart worden war. wornach durch die Vollstreckbarkeitsklausel zweiiello» eine Begünstigung bewirkt worden ist. Als Beweis-mittel konnten übrigens auch die Anmeldungen da Anna Horvat und Agnes Szeszko herangezogn werden, welche nur eine Wechselbürgschaft bei dn Sparkasse in MnraSzombat zur Grundlage haben. Bezüglich der drei Schwestern beharrte Ezelecz tios der Ergebnisse des Beweisverfahrens bei der Le-Häuptling, die Darlehen erhalten zu haben. Am Sonntag den 29. November 1914 nachmittag 3 Uhr brach im Verkaufsraum« und Handmagazine de» Ezelecz in Windischgraz e»n Brand auS. Als mm durch herausdringenden Rauch ausmerksam gemacht, in das Gewölbe eindrang, stellte man fest, daß da« Feuer sowohl im Handmagazine als auch im?er-kausSraume an zwei hohen Stellagen, in welchen sich Manusakturivaren befanden, entstanden war, und daß die hier liegenden Ware», um ein rascheres Ausbreiten des Feuers herbeizuführen, mit Petw-leum übergössen worden waren. Demnach sonnte ein Zweifel nicht bestehen, daß das Feuer gelezt worden war, zumal der im Magazine stehende Ofen ganz kalt gcsuudcn wurde. Ezelecz leugnete die Brandlegung und sprach den Verdacht auS, daj sein Lehrling Felix Halbig das Verbrechen begangen habe auS Rache, weil er ob schlechter Auffühnwz wiederholt gescholten worden war. Die Untersuchung ergab, daß Halbig der Täter gar nicht sein konnte. Hingegen wurde festgestellt, baß der Bruder des Augeklagten namens Siefan Ezelecz und )«sef Ezelecz vor dem Brande im Geschäft gewesen sind. Da nun ersterer an der Brandlegung kein eigene? Interesse gehabt haben konnte, wurde Josef Czelecz der Braudlegung verdächtigt und angeklagt. Die m den angeführten zwei Räumen befindlichen Warn hatte dieser bei der wechselseitigen Brandschaden-versichernngsgesellschast am 2. Mai 1914 ant 14.000 K versichern lassen. Ueber dringendes treiben des Angeklagten wurde dieser Betrag an 3. November 1914 aus 17.000 K erhöht. Demnach bestand der Verdacht, daß er sich durch die Brand legung rasch Barmittel in höherem Betrage zu txr-schassen suchte. Trotz dieser Verdachtsmomente tonn» die Schuld des Joses Ezelecz nicht erwiesen werd», weshalb er nach dem Antrage seines Verteidiger« Dr. Fritz Zangger freigesprochen wurde. GuteKameraden. Man hat eS so oft ze-fungen, in KindheitStagen und später, zumal beim Militär oder auf frohen Wanderfahrten, das schichte, deutsche Lied vom guten Kameraden. Jetzt, in die-sen harten Kriegszeiten, hat das Lied eine neue Se> deutung gewonnen. Gute Kameradschaft wird da draußen allwege gehalten, und gerade auch unter schwierigsten und gefährlichsten Verhältnissen in den enge» Schützengräben, auf den weiten Tag- und Nachtmärschen, im Schlachtendonner und Etmn-angriff, in den Lazaretten und aus den Verbands-platzen. Mancher brave Kerl wird einem von da Seite gerissen, so berichten die Briefe und Sarta au» dem Felde, und eS will oft schier da« Heq brechen, ob deS vielen Sterbens, da» man sehn muß; aber selbst dem Toten bekundet man noch die alte Treue; selbst unter schwersten Umständen sorgt man sür «in stille? Kriegergrab, und an manch sol-cher Stätte erklang zum Abschied, während unweit die Granaten flogen, noch einmal die alte, tränte Weise: „Ich hatt' einen Kameraden, einen bessern finvst du nit!" . . . Gute Kameradschaft eigentl-ch gleich vom erste« Tage an, auch schon daheim tan gemeinsame» Ausgebiidetwerde», 'S ist wirklich ei»w» Schönes. Da wird nicht auf Rang und Stand «• pocht; das tinfache und doch fo bedeuiu»g«vi>l!e Feldgrau einigt sie alle, und der eine begeisterte Wunsch, dem Vaterland« recht bald den Sieg zu er-streit»», ist der starke Grundton dieser kräftigen He-meinsamktit. Und wen» man» beobachtet, wie Z!v>! und Militär freundlich, herzlich miteinander verketz-ren, wieder kann man sagen: Gute Kameraden!... Bei guter Kameradschaft geht auch im täglichen 8ul< Nummer 42 Dacht Seite 5 «rieben viele« noch einmal so schön. Berusskollegen kommen da über manche» hinweg, wa» sonst Aerger und Verstimmung auslösen könnte. Mann und Frau können nicht einen ewigen Honigmond haben, aber wenn sie als recht gute Kameraden am Lebensglück bauen, dann ist'S und bleibt'S doch eine gute, rechte Ehe. Herr Walther von der Vogelweide hat gesagt, ver Tugend und reine Minne sehen wolle, der «iisse zu den Deutschen kommen; sreuen wir unS. daß bei ihnen auch so viel gute Kameradschaft ist! BiSmarck über die Bedeutung der ,W a ch t a m R b «i n' imKri«g«. Ueber die „Wacht ,m Rhein", die jetzt im Kriege wieder eine so gewaltige iielle al« KriegSzesanz spielt, hat sich auch einmal Bi»-«sarcf in treffender Wei>« geäußert, indem er auf die «lldergleichliche Wirkung und Bedeutung dieser »um taut litten kaum mehr al« eine lokale Bedeutung zuerkennen, rt sie ähnlichen au» Patriotismen Anlässen geschriebenen Musikwerken innezuwohnen pflegt. Wahrscheinlich hat ßch Wilhelm selbst die allgemeine Wirkung seine« Liede« »«mal« träumen lasten. Wie aber ist e« zu eikläre», daß au« der unscheinbaren OelegenheitSkomposttion ein illberühmie« Lied wurde, da« tür alle Zeiten sortbesteht im» seinem Schöpfer im Herzen de« Volke« ein ewig-lebendes Angedenken sichert. Nun, man wird die unver» Ileichlickie Wirkung der ..Wach« am Rhein" auch zum Bitten Teil dem musikalischen Wert der Wilhelmschen Äcinjcftiion anrechnen dürfen. Der rhythmisch ungemein 16,n ausgeprägten Melodie wohnt ein« Schlagkraft «h»eglcichei> inne, die sich r it Notwendigkeit im musi-ItiHAtn Volköbewußtsein festfetzie. Diese Klänge, deren Rdinhmen förmlich dröhnten wie die Schritte Tausender fttieger, diese Weise, die wirklich etwa« vom stählernen •lang der Trompeten und Schlachienlärm in sich trug, ingaß nie, wer sie nur einmal gehört hatte. Und so »ar schon im Jahre 186s» die .Wacht am Rhein" wie wahrhaft vaterländische Komposition geworden, die tan ersten Deutschen Sängerbunt ««fest in Dresden nfl die recht« Weih« gab. Aber die» alle« erschöpft bei »nteM noch nicht den Gehalt, der für un« Deutsche in dem bloßen Namen der „Wacht am Rh«in" liezt. Da« SitgrSjahr 1870 "iW so r«cht eigentlich da» Jahr der „Wacht am Rhein". E« ist gewiß nicht ohne Seij, sestzusiellen. daß dieselbe Komposition den Fürsten, t» besten HochzntSseier sie entstanden war, nun auch im großen Kriege gegen Frankreich nicht zuletzt zum Siege zu führen verhalf. Für die Deutschen ist die Komposition Wilhelm« so schlechthin da« Sturme«- und Eiege«lied d«S Jahr«» 1870 geworden, dessen feurige Klänge wieder und immer wieder zu neue»» Heldenmut begeisterten. So bat der «ferne Kanzler auch die „Wacht am Rhein" »erstanden. Er hat kein Hehl darau« gemacht, daß der „Ruf, der wie Donnerhall braust", mehr wert war, al« ob wir ein paar Armee« korp« mehr am Rheine stehen hätten. Schrifttum. Lautenlieder von Elsa Laura Wolzogen. Land I bis IV. Rosmarin und Laute. Jeder Band vornehm ausgestattet 2 Mark. Verlag Friedrich Hos« meister, Leipzig. Elsa Laura Wolzogens iigenheit liegt in einem sinnig zartem Lautensatz, den nur sie allein beherrscht. Musikalisch werden die reizenden Volkslieder dadurch zu wahren Kunstliedern empor-gehoben, ohne ihre ursprüngliche Frische und den Reiz der Originalität auch nur im mindesten zu verlieren. Besonders reizend ist die Auswahl in dem Ban»« .RoSmarin und Laute", die diesen Band zu dem schönsten macht. was die neue Lautenliteratur überhaupt kennt. Wolzogen beherrscht sämtliche Fähig-feiten der Tongebung und Tonsetzung auf der Laute. Man erkennt in ihrem Satze, daß sie selber die ge-feierte Künstlerin de« LautenspieleS ist. Mögen viel-leicht anfänglich die Lieder schwer zu spielen erschei-nen, wird eS sich doch gleich herausstellen, daß nur der Bau der Laute selber, die Saitenlag« und die Verwendbarkeit im Fingersatze auf daS peinlichst« ausgenützt sind Die allerschwersten Griffe sind ver-mie.en, wie sie so gerne in anderen Lautenliedern vorkommen. Die Anwendung des Kapotastro ermöz-licht neue Tonwirkunge», die sonst wegen der schwie-rigen Tonarten fast ausgeschlossen wäre». Bei eini-ger Uebung wird eS jedoch auch geling««, die Lieder in der richtigen Tonart auch ohne diesen Behelf zu spielen. Dadurch werden die fünf Bänd>! Lautenlie-der von Elsa Laura Wolzogen zu einer vorzüglichen Lautenschult, indem sie das musikalische Gefühl wei> ter ausbilden und fast unbeschränkte Möglichkeiten in der vollkommensten Ausnutzung der Lautenion» lagrn geben. Wer Laute spielt, dem dürfen die Lie-der der Wolzogen nicht fehlen. Schon darum auch, weil sie Lieder in ihre Sammlung aufgenommen hat, die man kaum in anderen Sammlungen anfinden kann, und die durch ihre schlichte Schö heit prächtig wirken. Wolzogen ist es auch gelungen. Volkslieder« artige Dichtungen auf das glücklichste im Lautensatze zu vertvnen. ES quillt daher auS dieser Sammlung von Elsa Laura von Wolzogen ein reicher Schatz, an dem niemand vorübergehen soll. Wenn man noch erwähnt, daß die fünf Bände vornehm ausgestattet sind und mit Rücksicht auf ihren wertvollen Inhalt zu den billigen Noten g'zählt werden müssen, ist damit alle» gesagt. In Kriegszeiten ist da« Interesse für Kartenwerke naturgemäß besonders rege und neben den Karten einzelner Kriegsschauplätze wird der AtlaS jeder Form und jeden Alters hervorgezogen. Man glaubt gar nicht, welche ehrwürdige Antiquitäten da ans Tageslicht kommen, wie mancher von seinem Besitzer schon lange nicht mehr beachtete Schulatla« einsachster Art trotz seine? so manchmal aber schon gar nicht mehr salonfähigen Zustande» da Dienste tu» muß, die er nicht tun kann. Wir möch« ten deshalb die Aufmerksamkeit unserer Leser auf ein ebenso schönes als praktisches, dabei unerreicht billiges Werk des Verlag«» G. Freytag u. Berndt, Wien 7.. Schottenfeldgasse 62 und Leipzig, lenken, nämlich auf G. Freytag» Welt-Atlas, 5. revidierte Auflage 1915. Preis elegant gebunden in Taschen-sormat 4 50 A mit Postzusendung 4 95 K In 58 Haupt- und 25 Nebenkarten wird uns da die Erde geboten. Jede Karte ist nett und übersichtlich gear-britet, so daß auch klein geschriebene Ortsnamen gut lesbar sind. Es ist dabei erstaunlich, welche Reichhaltigkeit der Beschreibung die nur 17: 19 Zentimeter großen Karten ausweisen und wie sor^-fältig der „Äelt-AtlaS" auf die verschiedenen Teile der Erde Rücksicht nimmt. So sind bei eingehender Behandlung Oesterreich-UngarnS und deS Deutschen Reiche» aus 9, beziehungsweise 10 Karten die Staa> ten Europas in 12 Karten dargestellt, während 21 Karten den außereuropäischen Gebieten g«widmet sind. Darunter sind Spezialkarten, wie sie sich besser auch in manchem größerem Atlasse nicht finden, zum Beispiel Kleinasien 1 : 10,000.000, Persien 1 zu 10,000.000, die Philippinen 1 : 10,000.000, Marokko 1:8,000.000, Südost-Australien 1:15,000.000 eine Nord- und Süspolarkarte 1 : 40,000.000, der nördliche und südliche Sternhimmel usw. Wesentlich erhöht wird die Brauchbarkeit deS prächtiges Atlas-seS durch ein alphabetisches Verzeichnis von mehr als 17,000 OrtS-, Berg- und Flnßnamen, das durch Angabe von Karte und Feld daS Auffinden der einzelnen Namen sehr erleichtert. Wir empfehlen wärmsten« die Anschaffung dieses prächtigen, einzig dastehenden WerkchenS, daS gegen Einsendung von 4 95 K (auch in Briesmarken) von jeder Buchhand» lung wie vom Verlage bezogen werden kann. iMs Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. ................................................................................................................................................iaaaanaiaiaiiaaiiiiiuu(taaiaiu«Mituaaai»iiaiaiiHaHiiiiiiiiniiiiiiiiaiiiiiniiM«iiiiii« 'Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 i o 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines EinlagebUchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagfcheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 60jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. §f- Seit« 6 Deutsche Macht Nummer 42 Perfekte welche nach allen Journalen sorgfältigst arbeitet, bittet die geehrten Damen am geneigte Aufträge. Gest. Anträge an die Verwaltg. d. BI. 21199 Lehrjunge 14 Jahre alt, mit guter Erziehung und Stadtschulbildung, bittet um einen guten Luhrplatz in einer besseren Gemischtwarenhandlung. Gefl. Anträge unter .Waisenknabe 21201* an die Verwaltung des Blattes. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. BQdefeldt, Marburg, Herrengassc 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. Sehr schönes Landgut im Sanntale, an der Reichsstrasse 3 km Ton Cilli entfernt, bestehend ans einem komfortablen einstOckigeoHerrenhause mit Veranda, einem grossen Wirtschaftsgebäude Stillungen, Wagenremise etc. nnd sehr ertragfähiger Oekonomie ist sofort preis-wftrdig in verkaufen. 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