^ W ^ Kamftag den 24. Mai 1834. Niebcsgleichnisse. I. S o ll e t t. ^<^er Frühling kommt, ans Auen, Bergen, Flüssen, Allüberall tönt ihm dcr Gruß entgegen, Nie ist ein Dichter um sein Lob verlegen. Er preist ihn in den wonnigsten Ergüßen; Dein Lied allein mag nicht den Lenz begrüßen, Singt nicht den Sommer, nicht des Herbstes Segen, Den Schmerz mir, den du leidest ihretwegen, Klagst du, den herbsten, tiefsten, dennoch süßen." ,Wohl spiegelt sich in ruhig klaren Seen Mit Sternen, Sonn' und Mond der Himmelsbogen, lind mit den Bäumen, die am User stehen; Doch kommt der düstre Stnrm herangezogen, So müssen diese Bilder untergehen, Der See zeigt nur das Fluthcn seiner Wogen." — II. S o u e t t. 3Ae der, den» alles, was er mitgenommen, Geraubt dcr Elemente wildes Streuen, Dcr ganz allein dem Meeresgrab, dem breiten, An ein vcrlass'nes Eiland ist entkommen, Nachdem er aller Berge Höh'n erklommen, Nach einem Schiff gespäht nach allen Seiten, Herzinniglich sich freut, wenn er von weiten Die Flagge eines Fahrzeugs wahrgenommen; So sreue ich mich, dem umtobt von Nogen Ein wüstes Eiland ohne dich das Leben, Ganz einsam, rauh und kalt, vom Grau'» umzogen, Wenn ich erspäht, nachdem mit Angst und Bebrn Mein Blick die Gegend ringsherum durchflogen, Die Bänder nur, die deinen Hut umgeben. III. S o ,i e t t. Wie brünstig sehut sich. wer an dunkler Stelle Gefangen sitzt im unternd'schcn Graucn, Das Firmament, den heitren Tag zu schauen, Zu sehn die Sonne, die des Lichtes Quelle! - Doch tritt er von des Kerkers finstrer Schwelle Sogleich ein in den Himmeledom, den blauoi. So wird er sich kein Aug' zu öffnen trauen, Geblendet von der ungewohnten Helle. Wie seh'n ich mich nach ihrer Augen Scheine, Der Sonnenlicht ist meinem iün'rcn Leben, Dcr Tag und Nacht erschafft im Herzensschrnne! Doch seh' ich sie bei mir vorüber schweben, Sie, die in stiller Glorie strahlt, wie keine, Nicht wag' ich meinen Vlick emporzuheben. Dr. N-eM,n. HersnmmllllU vcr ll. k. AandwiNhschafts. ^ Heskllfchaft in Rrain. Die k. k. krainerischc Landwirthschaflsgesellschaft hieltam 2. Mai d. I. ihrc halbjährige statutenmäßige nllgemcme Versammlung, in welcher nach dcm h. 26 dcr Statlilen, wegen Erledigung der Prafldcnlcnsielle, das wirkliche Gesellschafts-Mitglied der k. k. Guber. innlralh und Kllishauplmalm dls Laidcchkr KreiftS > 32 °^ Herr Joseph Edler v. Fluck als Alterspräsident den Vorsitz führte. Zahlreich halten sich die Mitglieder in der Versammlung eingefunden, w.'lche bedauerte dec hohcn An-Wesenheit Sr. Excellenz des Herrn Protectortz encoehren zu müssen, Hochwelch^'r durch den plötzlichen Hintricc eines Unwohlseins gehindert wurde, diese 83 wirkliche Mitglieder zählende Versammlung mit Hochdcffen Gegenwart zu beglücken. Die Verhandlungen dieser Versammlung begannen Nut dein wichtigen Acte der Präsidentenwahl, indem der permanente Gcsellschafis - Ausschuß in einem umständlichen Vertrage, den Austritt dcs bisherigen Gesell» schafts-Präsidcntcn Hcrrn Grafen v. Hochenwart der Gesellschaft anzeig:?, das rühmliche Wirken dieses hochgeachteten Mitgliedes während der Dauer einer fast sechsjährigen Leitung der Gesellschafcsgeschäfce mit der wärmsten Anerkennung auseinandersetzte, und demselben den einmüthigen ausgezeichneten Qank der Gesellschaft darbrachte. Hierauf wurde zur Wahl geschritten, und beschlossen, das durch Einhelligkeit erhelle Wahlresultat, nach erhaltener Versicherung von dessen Annahme, im statutenmäßigen Wege höchsten Ort.s anzuzeigen, und sich die allerhöchste Genehmigung Sr. M.'.jcstät des al« lergnädig'ten Kaisers allerunierlhänigst zu erbitten. Nachdem der Adminiftracionöderichc über die Verhandlungen dcs Gesellschasto-Ausschusses, die in der Periode seit der letzten allgemeinen Versammlung vorkamen, zur Kenntniß der Gesellschaft gebracht war, »vurden jene Vortrage gehaltn, welche das Programm im Amts-Blatte Nr. i»2 oer Laibacher Zeitung vo.n 10. April angekündigt halte. Wir erlauben uns im Allgemeinen auf den Inhalt jenes Programms hinzudeuten, welcher den unbestrittenen Beweis enthält, wie sehr die Wirksamkeit und der practische Werth der Gemühungen der Gesellschaft vorschreitet, und wer für Realität der Industrie Sinn und Auge hat, wird mit Theilnahme bemerken, daß dieses Interesse an einem so wohlthätigen, und all'-mählig schassenden Institute immer lebhafter rege wird, - so wie die Ueberzeugung Wurzeln schlägt, daß aus dem Samen, welchen die vereinten Bestrebungen der ausgezeichnelsten Männer des Landes für die Cultur ihres Vaterlandes ausstreuten, mit Gottes Hülfe noch segensreiche Früchte reifen werden. Ganz vorzüglich wird diese Hoffnung durch den warmen Elfer unterstützt, welcher der Pflanzung der Maucbeerväurne als Grundlage der Seidencultur gewidmet wird. Aus einem sehr anziehenden und herzlich ansprechenden Vortrage des Mitglieds.Herrn Franz Galle, Inhaber der Herrschast Freubenthal, konnte der Men- schenfreund mit,c>m«?in wohlthuenden Vergnügen den beharrlichen Fleiß ersehen, mit welchem der permanente Gesellschaft-Ausschuß beflissen war, die Wünsche der Gesellschaft,, welche dieselbe in der letzten Herbst-Versammlung in B^iehU'.ig auf Seidencultur aussprach, dem gesteckten Z.ele zuzuführen. Alle Hülfen im Lande und in andern Provinzen des österreichischen Kaiserstaats, so wie im Auslande wurden benützt, um von den freiwilligen Beiträgen, welche die Großmuch der Gesellschafcs - Mitglieder in, und nach der letzten allgemeinen Versammlung zusammengeschossen hatte, Sennen, Stecklinge und Vaum-chen aller Arien von !>Iol-ii5 zu erhalten, und sie im '>!ande an Gutsbesitzer und Landwirthe zu vertheilen, die sich mit edler Vereitwilligkeit der Pflege und Zucht solchcr l>I»l U5-Plantagen unterzogen. Von nah und ferne ist manches Geschenk an Samen und Pflanzen dem schönen Zwecke zugeflossen, und die Gesellschaft kann sich rühmen, daß ihr die wohlwollendste Theilnahme, die werkthätigste Unterstützung geworden ist. Nicht minder war der permanente Ausschuß be« flisscn, sich Belehrung und Unterricht über die beste, den hicrländigen klimatischen und örtlichen Verhältnissen wühcscheilUich zusagende Behandlung ^lnd Pflegt des Futterbaumes (!>Iui-ü5) sowohl, als auch der Seidenraupe zu verschaffen, und durch Anlage von Pflanz-schulen und öffentlichen Unterricht, eine gründliche Kenntniß der zweckmäßigsten Vcrfahrungsweise zu verbreiten. Höchst erfreulich war es, die Darstellung und dit Beweise zu erhalten, welche herrlichen Fortschritt« die Versuche in der Seidenzucht unter der Leitung der Frau Andriane G r a f bereits gemacht haben, un> die vorgelegten Stoffe, aus in Laibach erzeugter, hier gesponnener und hier gewebter Seide mußten jeden Zweifler, der die gute Sache liebt, auf das Angenehmste von der Ausführbarkeit und von den besten Hoffnungen der Unternehmung überzeugen. An diese schon im Betriebe befindliche Musteranstall wird sich im heurigen Jahre, jene des Mitglieds Herrn Vincenz Freiherr« v. Schweiger anschließen, der auf seiner Herrfchaft Wö'rdl noch viele alte Maulbeer-bäume besitzt, und mit dem großmüthigsten Eifer nicht nur Samen und Pflanzen zur Gründung einer ^lorus^ Plantage für dic dortige Gegend übernommen, s«n-dcrn auch die verständigsten Versuche zur Fortpslanzullj der alten Maulbecrbäume in das Werk geseht, si^ aus dem Gö'rzcr'jchen eigene Seidenzüchter und Wur>n samen bestellt, und für diesen schon im heurigen Iah" auszuführenden Musterversuch anpassende Loc.Uili'tt" seines Herrschaftsgebäudes gewidmet hat. ^ Wenn ein solches Zusammenwirken edler Kräfte 85 und elnes hochherzigen Willens besteht, da kann es g sn dem besten Gedeihen nicht fehlen. — Immer aber si wird das größte Verdienst an der Gründung einer Un- d ternehmung, welche dem Lande große Wohlthat zu »vcroen verspricht, im hohen Maße, und unbestritten Z dcm Mitglicde Herrn Franz Galle bleiben. z Ihm ist der erste Impuls —ihm ist die Uebcrzeu- Z Zung und Stimmung dcr Gesellschaft, und ihre loyale j Beitragsleistung zu verdanken. — Er hat mit einfa- « chen gemüthlichen Worten aus dem Herzen zu Herzen t gesprochen, und schöne begeisterte Theilnahme gefun- s den. Unablaßig widmet er seine Bemühungen dieser z noch in der ersten Kindheit, im Keimen befindlichen , Anstalt, und hat sich zu diesem Zwecke dem h. 35 < der Gesellschafcs-Statuten gemäß, dem permanenten ' Gesellschaftsausschusse auf dessen Ersuchen bereitwilligst , angeschlossen. Ihm gebührt daher öffentlicher Dank ^ des ganzen Landes, den ihm, jeder Einzelne, der es gut mit seinem Nächsten meint, gewiß herzlich gerne zollt. Möge dcm permanenten Gesellschaftsausschusse, dcn gewiß der beste Wille beseelt, in gleicher Art noch öfter, und in anderen Industrialzweigen eine solche lhätigc UnttrstüHung und Hülfe ausgezeichneter Mit-zliedcr zu Theil werden! — Wir gehen nun zu den übrigen Gegenständen wesentlicheren Inhalts über, welche in dieser Versammlung zum Vortrage kamen. Für die landwirthschaft-liche Cultur war der Vortrag des Mitglieds Herrn "Franz Tav. Langer, Inhaber des Guts Poganitz über seine Versuche im Hopfenbau Vorzüglich dcmerkens-tverlh, und von rein practischem Interesse. Der Vortheil, welcher durch die Verbreitung des Hopfenbaues dem Landwirthe, besonders in Unterkrain «rwachsen würde, wo der Getreide- und Weinbau so wenig lohnend geworden sind, ist mit großer Evidenz erwiesen, und verdient dic angelegentlichste Aufmerksam« k Dnctni'. » Franz VoisLa, Pfarrer in Sonncgg. „ Moriz Werzer, Bezirks - Commissa'r in Landstraß. « Au ton Ritlcr v. Wiederkehr^ Inhaber des Gutes Klcinlak. ^ ü. Corresp o nbirende Mitglieder. He« Hermenegild Francesconi, k. k. Hof< daurath. Ä Carl Franken st ein, k. k. Calastral-Schäz- .jUngs^Adjunct. ^, H e < nrich He r m a n n, fürsibischöfl., Gurr'- , scher Consi'storial - Secretar und Archivar der karnt. Lcindwirlhschafts-Gesellschaft. ' Herr Johann Heß, Wirthschafts-Nath in Wien. , Franz Holenia, Hauptgcwerk in Vlciberg. « Franz Kokcil, k. k. Taxalyts-Ossizial i« Klagcnfurt. „ Johann Laurin, k. k. Appellalions.Nath in Mailand. » Carl Schmutz, k. k. Catastral-Schätzung«« Commissa'r. <^. Ehrenmitglieder. Herr Franz Freiherr v. O t ten fe ls « G schwind, Excellenz, k. k. Internuntius in Consicmtinoptl. Nas Keueste «nv Interessanteste im Gebiete ver Runst unv Mnvustrie, ver Niinver-unv ^ölkerkunve' Die Silberausbtute, welche die Minen von ssongs-berg in Norwegen liefern, hat seit Kurzem eine bedeutende Wichtigkeit erlangt. Im Jahre 2830 wurden nur 8200 Mark zu Tage gefördert, wahrend sich im Jahre 183Z mehr als 45,000 reines Silber ergaben. Der Durchschnittsbelrag einer jeden Iahresaus-beute belauft nach Bestreitung aller Unkosten, auf ungefähr ZU9,^23 Speciesthaler,' drei« oder viertausend Menschen wurden früherhin in diesen Werken beschäftigt, während jetzt drei- oder vierhundert hin« , reichend sind. M i s c e l l e n. Zu Nödelheim (bei Frankfurt) hat es am 3. und Z.Mai bei einem starken Platzregen Schwefel qeregnet, so daß das in den Gassen fließende Wasser mit einer gelben Haut bedeckt schien, und von dei» Pflastersteinen der Schwefel mit dcr Hand weggehoben werden konnte. Unlängst erschienen in Irland zwei Brautleute am Traualtäre, wovon der Bräutigam 90 und di< Braut 83 Jahre alt war. Gleich nach dcr Zeremonie begab sich das jugendliche Paar zu einem Frühstück und von da auf's Land, um die Flitterwochen durchzumachen. HeVactcur: Ar. Vav. Keinrich. Verleger: Ign«; As. ENkr v. Rleinmaur.