Matter anZ Kram. ^>. 6. Erster Jahrgang. 7. Februar R8H^. Guter Nath. ^^illst du im Leben glücklich sein, ' So opfrc deioc Lust dcr Pflicht, Und klage nicht und zag,.' nicht, Und greis' mit frischem Muthc d'rein! Und halte dir die Zeit zu Rath, Dcnn dcr vcrlornc Augenblick Mit sciiicm Glück fchrt nie zurück; D'rnm fci behend zur guten That! Jag' nicht der citclu Freude nach, Ist noch so lockend ihr Gesicht; Sie hält es nicht, was sic verspricht, Weh' Jedem noch, dcu sie bestach! Und halte deine Zung' im Zaum, Denn was sic ein Mal Böses thut, Macht Herzcnsblut nnd nichts mehr gut, Es lastet wie ein böser Traum. Der innern Stimme folge du, Stets thu' wie dein Gcwisscu spricht; Und glückt es nicht, doch drückt es nicht, Du hast im leichten Herzen Nuh'. Und halte an der Wahrheit fest; Zunächst sti du dir selber klar, I^nd dann sei wahr, unwandelbar. «Ob's auch die Welt entgelten läßt. Vergang'ncs träume nie zurück, Verlier' dich in's Vcrlmuc nicht! Stets vorwärts richt' du dein Gesicht; . / Frisch auf! nur vor dir liegt dein NlW', G Geologische Ercurse in Gesellschaft des k. k. Vergrathcs und Chef-Geologen, Herrn M. V. Lipold. V ^v^> V°" Val. K o!! sch c g g. (Fortsetzung.) Das östliche O.cdict uon Ob er krain. r,. Dcr Markt Mötnik und seine Umgebung. «^ie nördlichen, Anfangs sanft ansteigenden Gehänge des Thalkessels von Mötnik sind, bis zu einer Höhe von 200 Fuß, mit tertiären, petresaktenführenden Kalken ausgekleidet. Vier Kohlenflötze von 1 — 2 Schuh Mächtigkeit sind in diesen Tertiär-Gebilden eingebettet; sie wurden vor 4 Jahren angefahren und liefern ein Brennmaterial, das sich durch schönen Glanz und große Härte auszeichnet und an Vrennkraft mit der besten Tertiär-Kohle wetteifert. Die Sehne der halbbogenförmigen Thaleinsenkung bilden im Süden der Verg von Mla-raven und der 2600 Fuß hohe ^u,^Inik. Dieser letztere Verg senkt sein dünnbewaldetes Gehänge jählings in die Tiefe herab, verdüstert durch seinen Schatten das sonst freundliche Thal und übt auf den Feldbau einen ungünstigen Einfluß. So wie dermalen die Gränze zwischen Krain nnd Steier-mark besteht, ragt nur die Westspitze des .In^^Injk nach Krain herein, der ganze übrige, einst zu Krain gehörige Verg wurde anno 1809 an Steiermark abgetreten; dafür kam, wie ich oben erwähnt habe, der landesfürstliche Markt Mötnik an Krain. Die Gränze von Krain war für den Herrn Vergrath, der in diesem Sommer mit der geologischen Aufnahme von Krain betraut war, auch die Gränze der Forschungen in östlicher Richtung. Er wandte sich gegen Süden. In der Mitte des Marktplatzes von Mötnik, gerade an der Stelle, wo noch vor nicht gar vielen Jahren der Pranger stand — eine kleine Erhöhung bezeichnet den Standpunkt — mündet, von Süden herab sich windend, ein steiler, beschwerlicher Weg, der, au der Gränze beider Herzogthümer hinlaufend, das Mötniker-Thal mit der Vol«kn-Schlucht verbindet. Eine kurze Strecke klettert man über Kalkbänke älterer Formation, welche hier über den in das Thal zurücktretenden und nur auf dasselbe beschränkten Tertiär-Gebilden hervorragen, bald aber schlangelt sich der Weg an der scharf hervortretenden Gränze des Kalkes und der, Werfner - Schichten. Die Färbung der Taggcgend selbst ist hier auf eine auffallende Weise für den Charakter der Formations-Glieder bezeichnend. Vald ist nämlich die Dammerde röthlich gefärbt und dann ist ihre Unterlage sekundärer Kalk: wo aber die Vodcnoberfiä'che ein dunkles, bläuliches Aussehen annimmt, dort besteht sie aus einein bläulichen, sandigen, Jahr aus Jahr cin feuchten Thon, dcnn das Terrain ist sehr quellenreich; darin findet man stellenweise lose Klumpen eines festen, röthlichen Sandsteines von gröberem Korn eingelagert. In einer halben Stunde ist die Höhe erklommen und die Einsattelung am ^u8<.>1nik erreicht. Gegen Morgen erhebt sich die Schneide des ^5clnik. Seine nördliche Abdachung fällt steil und glatt gegen Mötnik ab; das südliche Gesenke ist hingegen höckerig, mit niedrigem Gehölz bewachsen nnd an den Einknickungen in ergiebigen Ackerboden umwandelt. Der ganze Verg ist aus Kalk, der nirgends organische Einschlüsse erkennen läßt, aufgebaut. Vier Hübler und ebenso viele Kaischler bebauen den südlichen Abhang: drei davon gehören noch zu Kram, sind dem Gerichtsbezirke von Stein einverleibt; das vierte und östlichste Gehöft liegt schon in Steicrmark. An den mit Gebüsch bewachsenen Gesimsen sonnen sich gar gerne giftige Schlangen. Die Kreuzotter (Vipoi'l'» Kcru5) und die Sanduiper (V. mno-<^te«) haben hier ihren Lieblings-Aufenthalt, wodurch sie zwar den ^»elnik etwas berüchtiget machen, der aber durch seine reichhaltige und mannigfaltige Flora den Wanderer für die geringe Gefahr hinlänglich entschädiget. Tief unten in der Schlucht windet sich längs des Verg-fußes, wie ein weißes Band, die Wien-Triester Kommerzial-Straße von Stciermark herein. Der Straße entgegen tanzt vom Trojana-Verg und 8ipok der Forellen-Vach Vnlsila herab, bald die Straße rechts, bald links lassend, oft sehr knapp an ihr vorüberrauschend. Jenseits der Schlucht aber erheben sich die in düsteres Fichten-Dunkel gehüllten Verge von I.imov^'« bis zur VMg planina (3792 Fuß) hinan. Bevor ich von meinem Standpunkte am ^8(?Imk den geneigten Leser in die Vol^a-Schlucht hinabführe, wolle er mir eine kurze Erholung gestatten. Es ist der 10. August 1866. Sind auch 10 bis 13 Pfund Steine in der Tasche für einen ! rüstigen Wanderer nur eine Kleinigkeit, so lasten dafür die ! 23" k>, wie sie am besagten Tage noch um 6 Uhr Nachmittags das Thermometer im Schatten zeigte, um so beklemmender auf den im Schweiße gebadeten Körper. ! Für den kleinen Verzug will ich den Leser mit fragmentarischen Reminiszenzen aus der Geschichte unseres Vaterlan- ! des zu entschädigen suchen. z Wenn so mein Vlick über die nördliche Einsenkung bis ^ zur Höhe der ^Irninn hinaufglcitet, ist es wohl insbesondere der Markt Mötnik, welcher mein Auge fesselt. Zwei Mulden, ! in der Mitte durch eine kleine Erhöhung getrennt, liegen vor mir wie die zwei Schalen einer aufgeschlossenen, ungleichklap-pigcn Muschel mit etwas breiterem Schloßrand. In der Vertiefung des Wirbels der größeren Unterschale links liegt ein dichtes Haustein strohgedeckter Häuser, gut und ansehnlich genug für die Ansprüche eines Dorfes, aber immerhin ärmlich und ! dürftig für die Würde eines Marktfleckens. ^ Den Nucken zwischen den beiden Mulden hat der Bach, der den Markt bespült, vom Ins,mg des Bürgermeisters. Macht schon das hohe Alterthum den Markt ehrwürdig, so stnd seine Schicksale für die Kulturgeschichte der Umgebung ! von unlängbarer Bedeutung. Die heterogenen Elemente, Nitter-thum, Bürgerschaft nnd Bauernstand, die man hier auf engem Raum vereiniget findet, sind vor Zeiten in mancherlei Konflikte gerathen und haben auch ein Stück Geschichte gemacht. Das Vürgerthum, welches mit der ackerbautreibenden Nachbarschaft im steten Verkehr steht und sich mit derselben auch nicht ungerne amalgamirt, nebstbci aber durch die einst bestandenen strengen Zunftsatzungcn seinen Mitgliedern den Zwang auferlegte, vor der Gtablirung an irgend einem Orte ! Wanderungen durch fremde, oft weit entfernte Länder zu machen, war zunächst berufen und befähiget, auf die bäuerliche Umge- i bung einen kultivirenden Einfluß auszuübon. Und auch das Bürgcrthum von Mötnik ist hinter seiner Aufgabe nicht zurückgeblieben. Zwar ist es wahr, daß Mötnik, so wie es jetzt da steht, durch ungünstige Zeitverhältnisse seine Eigenthümlichkeit, sowohl dem äußeren Gepräge als dem innern Kern nach, in einem Grade eingebüßt hat, daß man das Bürgerthum in seinen verwischten Umrissen kaum mehr vom Bauernstände unterscheiden kann. Allein vor fünfzig und mehr Jahren war es anders. Möt,rik war ehedem ein wohlhabender Marktflecken und hatte die meisten gangbaren bürgerlichen iGewerbe aufzuweisen, unter denen sich die Gärberci, 3ärbHM»M^as Hutmacher-Gewerbe eines bedeutenden Schwunges^Wncn. Das Geklapper der Holzschuhe verhallte nach und nacMauf den steinigen Verggcländcn; der Landmann trug die Häute der alljährlich für den Hausbedarf geschlachteten Thiere nach Mötnik hinab, ließ sie dort gärbcn, und als Lohn dafür nahm der Mötniker Mcistcr nicht nngcrne ein QuantiMHctrcide. Der Zuschnitt der Vaucrnklcid,'r,. der, wie es sW^M scit Jahrhunderten an den gleichen Mustern unverrück/Ahiclt, sing an, in der zweiten Hälfte des vorigen Iahrhundertes der gewaltigen Herrschaft der Mode allmälig nachzugeben. Gab es aber wohl, wenn man auch von der gefälligen kleidsamen Form absieht, etwas Unzweckmäßigeres, als die hicrortige männliche Vauerntracht im vorigen Jahrhundert? Ich will dcn vcrehrlichen Lesern eine Kopie davon vorführen. Lebende Originale sind schr selten geworden; kaum ließe sich in irgend einem abgeschiedenen Winkel des östlichen Gebirgs-reviers irgend eines noch finden. Ein kurzes Beinkleid — dabei ist das Beiwort im engsten Ginne zu nehmen — von dunkelbraunem Halbwollzeug oder schwarzer Leinwand, bei Wohlhabenden auch von schwarzem Vockleder, deckte die Oberschenkel, indem es vom Kniegelenke bis an das Hüftbein reichte, wo es etwas über dem Schenkel-kopfc durch den fest angezogenen Hosenbund zusammengehalten wurde, weil die Hosenträger als ein höchst überflüßiges Acces-sorinm galten und da5 Handhaben derselben als eine unnöthige Praris. Doch mußte der Hosenbund in dieser unnatürlichen Lage die freie Bewegung des Leibes hemmen, und wurde dadurch bald so ausgedehnt, daß er nicht mehr hielt ! und man genöthigt war, ihn durch Einnähen einer Falte zu ! verengen. Gin altgedientes Kleidungsstück hatte gewöhnlich mehrere solche Falten, die wie Krugschnäbel aussahen und auch scherzweise so benannt wurden. Dabei gewöhnten sich die Leute auf einen eigenthümlichen Gang, sie schoben den Oberleib über den Hüftgelenken hin nnd her. An das Beinkleid schloß sich eine Weste von rothem Tuch, in der ranheren Jahreszeit tam eine, mehrere Ellen lange, V2 — ^ Ellen breite Gürtclbinde von glattem Wohlstoff, meist von rother Farbe, mehrfach nm>vulidl.'n hinzu; die Enden wur- ! den in einen Knoten geschlungen, und fielen über den linken ! Schenkel bis an das Knie hinab. Ein kurzes Röckel, ebenfalls von scharlachrothcm Tuch, mit sehr kurzem stehenden Kragen, odcr auch ohne demselben, deckte die Arme, die Vrnst und den Oberleib. Vorne glänzten an derselben zwei Reihen großer scheibenförmiger Metallknöpfc. Zum Festkleide gehörte noch ein langer Oberrock von kaffehbrannem Tuche und rothem Futter ohne Kragen. Zwar war der Rock mit Acrmeln versehen, wurde jedoch nie angezogen, sondern nur über die Achseln gehängt. Ein Hut mit sehr breiten Krampen und halbkugelförmigcm Gupf, von dessen Periferie vier bis acht Stege aus schmalen Sammttbändern zu den Krampen herab-liefen, um diese in wagcrechtcr Lage zu erhalten, deckte den Kopf, an dessen Rande ein Kranz von 6 Zoll langem Haare hernmlicf; der übrige Theil war mit einer Schafscheere knrz und trcppenartig geschoren. Denkt man sich hiezu noch Stiefel, die bis über die Waden reichten, oder plumpe Holzschuhe und wollene Strümpfe, und das Gemälde ist fertig. (z^^h sich nun ein Wind, so hätte man Hut, Rock und Beinkleid zugleicb halten sollen, wozu zwei Hände schwer ausreichten. (Fortsetzung folgt.) fit e ra r i sch es. Mittheilungen des historischen Vereines für Krain. 1. biZ 40. Jahrgang. 1846—1856. 4. (120 Vogen.) —((^schrieben in Wien im Juni 1836.) Dlr Abschluß eines Deccnuinms der Wirksamkeit des bezeichneten histor. Vereines veranlaßt m^h, in cimm kurzen Rückblick dic W Jahrgänge scincr Mittheilungen zu charakterisiren und die Nufmerk- '"'nkeit histor. Forscher daraus zn lenken. - Dic Redaktion dieser vom Vcrcinc herausgegebenen Blätter (wornach das offenbare Versehen im Titel des letzten Jahrgangs „herausgegeben von Dr. Klun" zu korrigircn ist) ist nach den Vcrcins-Statutcn eine PlUcht des Vereins-Sekretärs. Mit jedem Wechsel in der Person des letztern tritt mm natürlich auch ein Wechsel in der Redaktion und — um es so zn bezeichnen — ein Wechsel in dem Systeme ein. Da aber nicht bloß wegen der erforderlichen Kenntnisse, sondern vorzüglich auch wegen der von feinem materiellen Gewinne begleiteten, und (so wie derlei „gemeinnützige" Anstellungen zumeist) oft selbst mit mancherlei Verdruß und Undank verbundenen Mühewaltung ohnedem nicht allzu viele Mitglieder zur Uebernahme jenes Ehrenpostens geeignet und bereitwillig sind — so ist man froh, wenn nnr irgend Jemand dic unfehlbare ..Wiederwahl" nicht ausschlägt, nnd es tritt demnach ein Nedaktions-Wechsel nur im wirklichen Nothsall ein. Obgleich nun am Kopfe der Mittheilungen erst seit dem Eintritte des jetzigen VcrcinS-Sckretärs Dr. Klun löblicher Weise der Redakteur benannt erscheint, so bin ich doch in der Lage, über das mystische Dnnkel seiner Vorgänger Folgendes zu sagen: Zuerst befand sich dic Redaktion (1846 — 1848) in den Händen des jetzigen Hofraths Dr. K. Ullcpitsch, ging hierauf bei dessen Abreise von Laibach an den Gymuasial-Professor PH. Rcchfcld über, der sic mit nur geringer Unterbrechung (das „Interim" ward stets von Dr. H. Costa, einem der Gründer dcs Vereins und dieser Mittheilungen besorgt) bei seiner Uebcrsiedelung nach Graz an Dr. Klu« abtrat, und mit diesem Nedaktions-Wechsel erlitt auch das System selbst eine Aenderung: nicht blos; in der äußern Erscheinung der Mittheilungen, sondern insbesondere auch seinem Gehalte nach. Zncrst sind schon die Hanpt-mitarbeiter schr verschiedene, während in der ersten Periode Ullepitsch und Nechfeld den ersten Platz einnehmen; was den Umfang ihrer Arbeiten anbelangt, verdienen in der zweiten Klun und Hitzinger diese Stelle einzunehmen; jedenfalls ist es aber ganz merkwürdig, daß bloß dieser Znlchtgenanutc dic ganze Zeit hindurch in stets steigendem Maße sich daran betheiligte, während die ersten Beiden nach 1851 und Klnn vor diesem Jahre nicht mit Einer Zcilc darin erscheinen. Nebst Hitzingcr sind noch als fortdauernde Mitarbeiter zu nennen: H. Costa, Richter (5 185« in Wien) und Iellonschek (Kustos des Vereins). In der letzten Zeit ist anch Referent thätig darin aufgetreten. Nur mit kleinern Bei-trägcn haben sich betheiligt: in der ersten Periode Kreuzberg, Vabnigg, i Prcnner und dic bcidcn Pfarrer Kurz und Wilfan (der Kleinigkeiten j von Mctelko, Schubitz nnd Varaga nicht zu gedenken); scit 1851; Koch, Tcrstenjak, Steßka, Dechant Icrin, die Pfarrer Merwig, Prusnif, Salokar; ferner jedoch in schr geringem Umfange Freyer. Glze, Morlot, Legat, Pnff und Knabl (mit Hinweglafsung der bloßen Nachdrücke der anderwärts erschienenen Niissätzc von Chmel, Kndlcr, Vleiwcis). Wenn wir die vorzüglichern dieser mehreren, doch nicht allzu viele» Schriftsteller in ihren Arbeiten kennen lernen, so crgibt sich nns bei-länsig folgendes Resultat: 1) Professor Philipp Jakob Nechfcld bewegte sich vornehmlich auf dem Fcldc der Klassiker und der Prlemik; beides ! in Bezug auf die krainischc Geschichte; ferner der Urgeschichte der Slaven ! und dir Aiografien. Seine Aufsätze sind nicht gehaltlos, aber unendlich ^ breit, mit Citaten überladen (es ist charakteristisch, daß sich von ihm auch sogar „Noten ohne Tert" finden), dnrch eine» übermäßigen Perioden-! bau schwer verständlich, nnd durch Einmischung von einer Menge ungehöriger Zwischcnfr.igcn oft im nothwendigsten Zusammenhang zerrissen. Der cigeuthümlichc Charakter seiner Arbeiten macht cs, daß dieselben für di> vaterländische Geschichte von nur bedingtem nnd geringen Werthe sind. — 2) Dr. Karl Ullepitsch beschäftigte sich einerseits mit kritischen ! Arbei'en (Besprechung neuer Literatur-Erscheinungen n. dgl.), anderseits mit Veröffentlichung von moniimentalrn nnd urlundlicheii Denkmalen zur vaterländischen Geschichte, und darin eben hat er für dieselbe manches nicht Unerhebliche geleistet. — 3) Bedeutender sind dic Arbeiten Dr. V. F. Klun's, sowohl was die Vckanntgebnng der Qncllen, als was dic Verarbeitung des Stoffes anbelangt. Insbesondere die Literatur- und dic Rcformations-Geschichtc von Krain scheinen fcinc Specialitäten zu sein. Besonders glücklich ist er in dcr Ausfiudnng von Quellen nnd Hilfsmitteln, deren cs freilich im Lande eine so große unbeachtete Mengl gibt, daß man cbcn nur beliebig irgendwohin zu grcifcn braucht, um ! wieder Neues zu finden. — 4) Ebenso verdienen die zahlreichen Aufsätze Hitzingcr's alles Lob; auch er arbeitet theils durch Ncgcsten nnd Urkunden-Abdruck einer künftigen Geschichte vor. theils liefert er selbst Bearbeitungen, besonders auf dem Gebiete der Kirchen- und der ältesten krainischcn Geschichte. — 5) Dr. H. Costa hat theils in zahlreichen kleinern Beiträgen und Biograsien, insbesondere der Kulturgeschichte vorgearbeitet, theils auch über die so interessante Periode der französischen Zwischenherrschaft mannigfaches Licht verbreitet; man muß überhaupt bedauern, daß Niemand den Versuch gemacht hat, diese in jeder Hinsicht so mcrkw/irdigc Periode vollständig zu bearbeiten, so laugc es uoch Zeit ist u>:d noch nicht alle Genossen jener Periode ausgestorbcn sind. Denn die bloß urkundliche» Quellen werden gerade hier am wenigsten ausreichen. — 6) KustoS A. Icllouschek hat in Kirchcngcschichte, Chronologie und Münzkunde ganz Tüchtiges geleistet und stellt sich den früher i Genannten würdig zur Seite. — 7) Davorin Tcrstcnjak verfolgt mit umfassender Gelehrsamkeit bei allen seinen Arbeiten den einen Zweck: zu beweisen, ,,dic alten Norikcr und Pannonier seien nicht Kelten, sondern Slaven gewesen." Ob mit ebenso viel Glück als mit Mühe und Scharfsinn, dürfte wohl erst die Zukunft zu entscheiden berufen sein.— 8) Den ersten Platz uutcr Allen müßten wir aber dem Prof. F. L. Richter anweisen, wenn die Mittheilungen von ihm ebenso viel Origiualieu enthielten, als sie Wiederabdrucke bereits veröffeutlichler Aufsätze enthalten. Denn was umfassenoc gewissenhafte Forschung, mühsame originelle Behandlung, vollkommene Beherrschung des Stoffes und tüchtige Durch^ arbeitung, verbunden mit echt kritischem Geiste, anbelangt, so steht Richter als ein von Niemand übcrtroffenes Muüer und Vorbild da. Was aber den Abdruck früher erschienener Aufsätze anbelangt, so sollte hiebei bei dem ohnedem beschränkten Naume von nur 12 Druckbogen jährlich als Regel, festgestellt sein: 1) daß nur wirklich für die Landcsgcschichte und Landeskunde Wichtiges, nnd 2) nur aus selchen Werken und Zeitschristen aufgenommen werden sollte, die entweder gar nicht zugänglich sind, oder als Tageblätter gewöhnlich nicht gesammelt, sondern eben nur zum Tagcsgcbranch beuutzt werden. In diesem Lichte betrachtet, würde Manches nicht abgedruckt woroen sein, während Anderes in diesen Mittheilungen vergeblich gesucht wird. Nachdem wir so die Hauptmitarbeiter wenigstens beiläufig kennen lernten, wollen wir auch die vorzüglichsten Aufsätze systematisch zusammenstellen. — E'S gibt wenig Theile der ktain. Geschichte, die nicht hier mehr oder weniger berührt würden; aber kein einziger kann sich rühmen, eine allseitige, vollkommen befriedigende Behandlung, einen förmlichen Abschluß erhalten zn haben. Es sind Bruchstücke, Materialien, freilich der kostbarsten, werthvollsten Art, Duellen von trefflichem Werthe, die aber ebenfalls noch ergänzt und cincr kritischen Sichtung unterzogen werden müssen. Man ficht aber viele darunter tüchtige Kräfte, aber ts fehlt der Baumeister, der die Bausteine zu sichten, am rechten Ort unterzubringen, die Lücken zn crgenizlN, das noch Unverarbeitete zu beHauen und so aus einem Berg von kostbaren Steinen — cin Mosaik-bild herzustellen vermöchte, das sowohl ästhetisch erfreulich und den Geist belehrend wirkte. Diese Bemerkung soll dem vorhandenen nichts von ihrem Werthe nehmen, aber sie soll anf einen Mangel hinweisen — dem siel' vielleicht nicht schwer abhelfen ließe. Das Gebotene zerfällt nun in folgende Theile: 1) Einleitendes, zur Theorie der Provinzial-Geschichte im Allgemeinen (X, Jahrg.) — über die O.uellcn der kram. Geschichte (X. Jahrg.) — Beiträge zu einer ',?,!!,üotlw!^ ^,irn!o!ic!> In^tonoo-^n^l'»!!^» (cinc sichende Rubrik seit 1855). — 2) Eiuzelne O.uellcn: l^iviu« (I.) — ^noi^mus du l^unvoi'-sinno l^i-lmwnurmn iV,) — Urkunden zum »lli^lumnwi'ilnn« (in fast allen Jahrgängen) — Sagen (II, V, VIII, X.) — Ausgrabungen von Alterthümern ^1, V, VII. IX.) — Nömelsteine und Lapidar-Denkmale (I. II. III. V. VI, IX.), — 3) Negesten ) ei» gcnanes Verzeichnis) der aufgcnommenen Aufsätze nach dcr Reihenfolge, iu der sie auf einander folgen; l>) ein systematisches Register der behandelten Gegenstände; 0) cin alphabetisches Orts- und Personen-Namen-Ncgistcr angefertigt werde». Der Verein würde gewiß gegen cine geringe Nemunercitio» irgend Jemand zu dieser (nicht bloß mechanischen) Arbeit geeignet finden, nnd so diesem dringenden Bedürfniß abhelfen könne». Iu die Ncgistcr I>) uud >') müßten aber auch die vom Verein erworbenen Gegenstände aufgenommen wcrdcn, da dicftlbcn (und rcspcctive die darüber in den Mittheilungen erschienenen Verzeichn ssc) vieles, für die Laudcsgeschichtc ungemein Wichtige enthalten. Schließlich wäre es noch der Ucbcrlegun^ werth, ob nicht in cin viertes Verzeichnis; alle vorkommenden Iahrcs-Zahlcu, mit Angabc dcr Scitcn-Zahl und des Jahrgangs, chronologisch geordnet anzunehmen wären. Aus allem dem abcr zciqt sich — umdas Endresultat in kurze» Worte» zusammenzufassen — das; e6 im Lande Krain wcdc r an geistiger K raft noch an v 0rh a n 0 c n e n O>ucllc». noch au gutem Willen im Einzelnen fehlt; dagcgeu wird cin Mann, der mit Enthusiasmus »nd ausschließender Vorliebe sich der krainischcn Geschichte beinächtigte, schwer vermißt, und doch ist das dcr einzige Weg, in die sich zersplitternde» Kräfte Einh cit zn brmgc» i»v!n!ni8 un!t>5«), alsdann scheinen anch die materiellen Verhältnisse (insbesondere d c finanziellen) oft hemmcnd und drückend cmzuwirken, n»d daß auch hier oft individuelle Interessen dcr gemeinen Sache schaden — ist eigentlich nur. so wie überall anf der Welt. Das sino die gewiß nicht imbedcutcndcn Leistungen dcs Laibacher historischen Vereines im Lanfe von zehn Iahreu. Es ist v>c! gethan worden — aber freilich noch bei weitem nicht Alles; zum vollkommenen Abschlüsse ist überhaupt nur Wcuigcs gebracht worden, während vicle der i»tercssa»tesiVii F,agcn nicht einmal aufgeworfc».-noch viel weniger beantwortet wurden. Also heißt es auch künftighin ,,r astl 0 s u 0 rw ä r t s." WaS an uns liegt, wollen wir sicher nicht verabsäumen! Theater in Laib ach. I'. Bei dem am Donnerstag stattgehabten Benefize des Fräuleins Emilie Schmidt, worin dcr gefeierte Gast als „Norma" ocn nns Abschied nahm, gelangte der Enthusiasmus des Publikums, welchem schon durch einige Iahrc Wenig <5>elcglnheit zu Ovatioi'e» geboten wurde, zum vollcstm Ansbruch. Frl. Schmidt wnßtc in steigender Progression ihre Vorzüge als dramatische Sän.ierin, und die künstlerische Ab-rundnng il,rcs Spieles zur Gcltuna. zu bringen, und dcr stets wachsende reichliche V,ifall dcs Publikums erreichte im Finale 5cs letzten Aktes seinen Gipfelpunkt. Zu dem nicht cndenwollcnden hervorrufen gesellte sich ci» Äcgc» von Gcdichtcn und Kränze»; anch wurde dcr Sängerin die sinnige Gabe eines schneeweißen Täubchcns mtt einem Lorberkranze und ciuein silbernen Körbchen von einem wcißgcileidcten Mädchen anf der Bühne überreicht. Wir bedauern, daß sich dcr Zyklus dcr Gastrollen des Fräuleins Schmidt nur auf drei Opern beschränkte, und rufcu dcr scheidenden Künstlerin cin herzliches Lebewohl nach! Unter den Mitwirkenden stand dem Gaste am befagtcn Abc»d Frl. Zo^ek (Ava!gi,a) würdig zur Seite. Auch Hr Viclczie, zky (Sevcr) und Hr. Egkhardt (Orovist) leistete.» Vcrd.inistlichcs. Hr. ss'ikhart verläßt unsere Bühne, um einem Engagement an dem Iosefsstadtcr-Thcatcr zu folgen; cs thut UNS Icid, dcn bravcn Baritonistcn von uns scheiden zn sehcn. Druck nnd Verlag von Ign. V. Kleinmayr L5 F. Vamberg in Laibach. — Verantwortlichcr Redacteur: F. Bambcrg.