Montenegriner-Lied. i Aus dem IUynschcn dcö vövunn. <^vU->:i!l Land! du schönes Felsenreich, ^ Wie lieb' ich dich so stark; ! Mein Volk, an Wuchs den Tannen gleich. 1 Dir blieb noch Heldenmark. Die dunkle Grot'e ist mein Haus, ^ Das Vett nur Moose mir; l Aus Quellen Ichöpf' ken Trank ich aus, Mich nährt deö Waldes Thier: j Mein Liebchen, wie die Lilie schlank, ' Hat schwarzes Lockenhaar; Vs sitzt am steilen Fclsenhang, Und blicket gleich dem A^r. Em Lied singt es aus voller Vrust — <3ln Lied, wie Eilbcrton, — l Mein Aug' und Herz ist stolz bewußt Oer Inhalt ihm davon. Seln Kuß, o Himmel! eine Welt Gäb' willig ich daium; Denn Todte selbst macht er bcseelt, Und wandelt Felsen um! D'rum lieb' ich dich. mein Felleureich. So innig u»d so stark, Und dich. mein Volk, den Tannen gleich: Dir blieb noch Heldeiimark! M. Vchrvar. Vaterländisches. Die Freiherren und Grafen von Khiscl. Da das Herzogthum Kram die südlichste Provinz der innerdsterreichischen Erblande und gleichsam der Uebergangspunkt in das benachbarte Italien war, so läßt es sich auch leicht erklären, daß neben dem einheimischen uralten Adel, wie übclall, auch Fremdlin- ge, sowohl Deutsche als Italiener, zu verschiedenen Zci. ten sich hier niederließen, und allmälig mit zur großen Landesfamilie gezählt wmden. Viele Fremde haben sich als tapfere Parteigänger in den fast dreihundertjährigcn Kämpfen wider die Osmanen rühmlich hervorgethan; andere haben als Gelehrte, Kl'mstllr odcr Handwerker hier eine gastliche Aufnahme gesunden, und oft den Grund zu ansehnlichen Glü'cksgütern gelegt. An Belegen zu dieser Behauptung fehlt es besonders in den letzten drei Jahrhunderten durch-gehends nicht, und viele derselben lassen sich aus unserem Nationalwerke: „Ehre des Herzogthums Krain" geschichtlich nachweisen. Unter jenen fremden Ankömmlingen hat das Haus der Herren Khisel den größten Glanz erreicht, und im Verlaufe eines Iahrhundcrtcs die Freiherrn- und Grafenwürde erlangt. Die Khijel oder Kisl finden wir in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts als Hosicute am herzoglich bairischen Hofe. Wahrscheinlich wurden sie da mit einigen Gliedern des mächtigen Hauses der Frelherrcn von Auersperg bekannt, und siedelten sich, nachdcm sie die Dienste des Herzogs verlassen, durch die Unterstützung der Auersperge in Krain an *). ') In dcr Biographie des berühmte,, Helden Herward von Auersperc,, dio Ocorc, von Kl»s>l im Jahre i^s, », der Maülisch'e» Offici» zi'Lail'ach erschnncil ließ, erwähnt er in Kürze des Ursprunges seines Geschlechtes, und dcr von dem Aucrsperc,'scl)ci! Haxse genefscncn Huld, und zwar mit fol, yendcn Worten: ,.s>u«cl i>i^lci- I^i^lilui^ muilll 11125. ine tl>.'^c>u. <),!»e «e^niulim releriu, I,ieviwti «Uilien«, in-lol-inillu, t!,nlu n^lcni e«8c? likrnlei' ^>icii;xo^ne /»leo»', ut ,ei!!inn>!, e l.l!»luni «nnoiniü intervnllo, c^,o xi'imnn» l,08lii lüüior«« veztioi'nni ^'iv,!inin <.>t nuclul'i!lll(.>n! «u'lit seruti, irli«!.'' Du«« Lavn^lie auln linc c:c)N,iN!.üi'nnl, uiul- juil, Inijnz U!^85 Iwi'uiz (I^i^lii^i ü!> ^u«8^eiß) in s,llli'«.>ni ixeuin l>en9volvn!il>, lnnlucnie o^8eivl>lN>!,, nut» cx „nlltuinm l>l1iciui'«in cnninncNune l,t Huulillinii» c^c)N8lietu-ciiiie l:t ^u^Iicninin i»u„l,'i'Uiu zo^iolu!«:, in c>u» viz;inti tutu« nniio« llou^I nnlilin^^llc: con^uncliz8!N,o vixri'unt, u,t in»l>8 ^uitcs ezze ^Dului'cin, llUtz<,i« liunc ^>iucd. vilun» ' 14 - Der erste des Khisel'schen Hauses, der in die Ge-schichte unseres Vaterlandes verflochten wird, ist Veit Khisel. Schon im Jahre 1530 erscheint er als Bürgermeister in Laibach, und da er seinem Amte mir Klugheit und besonderer Rechtskenntniß vorstand, so ward er auch in dicser Würde in den Jahren 1531, 1533, 1534 und 1537 bestätigt. Im Iah« 1540 von seinen Mitbürgern neuerdings zum Nür-germeister gewählt, führte er die Geschäfte der Stadt Laibach durch sieben Jahre ununterbrochen fort. Durch weise Sparsamkeit hatte er sein Vermögen ansehnllch vermehrt, w^s ihn jedoch nicht abhielt, seinem Sohne eine für dic damaligen Zeiten vortreffliche Erziehung geben zu lassen. Einen großen Theil seines Vermögens verwendete er zur Erbauung des eine kleine halbe Stunde unterhalb Lajbach gelegenen Schlosses Kaltendmnn *), das er ganz nach dem Geschmacke seines Iahrhuudertes einrichten ließ, Dieß Besitzthum, sammt der in Steyermark erkauften Herrschaft Gonovitz, trat er seincm Sohne Hans Khisel ab, an dem er noch die Freude erlebte, ihn mit der freiherrlichen Würde bekleidet und mit dem Erbarsenalamte in der Steyermark belehnt zu sehen. So lange er lebte erfreute er sich d^r besondern Huld des Freiherrn Herward von Auersperg, dessen Fürsprache am Hofe K. Ferdinands I. ein großes Gewicht zur Erhebung des Kbiscl'schen Hauses in den Frecherrnstand haben mochte. Wann er mit Tode abgegangen, kann mit Gewißheit nicht angegeben werden, doch lebte er noch im Jahre 1560. Er hinterließ, ncbst seincm Sohne Hans, auch zwei Töchter, wovon die älteste, Emerentia, an Johann Baptist Valvasor vermählt war. (Fortsetzung folgt.) ^^s Bchlosz Kaltenbnmn, hart an. dem Wasserfalle des Lai, bachflnsseü gelegen, war, obgleich m der Ebene erbaut, doch acaen jeden Uebcrfall, den etwa ciuc turNsche Horde versacken soll", ziemlich geschützt. Rn seiner Wudseite bespülte e^ der sslüß, die übrige» Seiten waren durch einen breiten Wassergraben geschützt. Xn der Nordseite dienten die beiden vorspringenden Thürme zur nachdrücklicheren Wehre. D, Ab'»d die Spitzen der Kirchenthürme li„d dic Zinnen ^ ^»'olibergeS der benachbarten Stadt ei»ö bezaubernde 'lu^-. Noch jetzt prangt °b dcm Thore e>» altcr Gedenk-stein unt folgender Inschrift: Dis Gepci angefangen war Alü man zalt MDXXVIIl jar Durch Veit Kisl mit guten Rat Und Haus Weilheimers Hilf und That,. Got well daö Haus wol bcwaren Nichts args lassen widcrfaren, Wo «Äot das nit behuet vor Macht So ist umbsunst all unser Wacht. Damit bleibt es in Gottes Hand Zum Kaltcnprunn ist es genannt. i5>5>7. Darunter befinden sich drei Wappen, und zwar in der Mitte das Wappen Hans Khisel's, zn beiden Seiten aber di: seiner beiden Gemahlinneil, der Fremm Marie Paradeiser uud Rnna's von Lichtcnberg. 4^ — Eriminalfall. Einen sehr unerwarteten Ausgang hat in Lon don vor Kurzem eine Criminaluntersuchung genommen, die lebhaft besprochen wird. Ihre Hauptzü'ge sind diese: Ein Gentleman hinterließ ein bedeutendes Vermögen und ein einziges Kind, eine Tochter, zu deren Vormund und gleichzeitig zum Testamentsvollstrecker er seinen Bruder ernannte. Sollte das Madchen, das bei des Vaters Tode achtzehn Jahre alt war, unverheirathet, oder, wenn verheirathet, kinderlos sterben, so sollte das ganze Vermögen dem Bruder oder dessen Leibeserben zufallen. Diese Willensverordnung fand bei den mütterlichen Ver-wandten des Mädchens insofern Anstoß, als sie das pecuniä're InKresse des Oheims für unvereinbar ach« teten mit dem Leben der Nichte, und ihm deßhalb wolmeinend riechen, das Mädchen wenigstens nicht unter seinem Dache zu behalten. Sey es nun, daß die Verwandten wirklich jedem etwaigen Verdachte vorzubeugen wünschten, falls die Nichte sterben sollte, oder daß sie in der That Gefahr für dieselbe befürchteten, gewiß ist, daß sie einige, dem Oheim sehr nachtheilige Gerüchte in Umlauf setzten, und eben so gewiß, daß der Oheim sich darum nicht kümmerte, seim seitherigeWohnung mit einer andern in der Nahe des Eppingwaldes vertauschte, seine Nichte mit sich nahm und diese drei oder vier Monate spä. tcr abhanden kam. Der Oheim selbst hatte hievon unverzüglich Anzeige gemacht. Weil sich indessen ergab und der Oheim auch einräumte, daß er an demselben Tage, wo seine Nichte verschwunden, mit ihr in das Gehölz spazieren gegangen und ohne sie zurückgekommen sey, wurde er gesanglich eingezogen und an die eben verlammelten Assisen abgegeben.__ Bei dem Verhöre wiederholte der Onkel die frühere Angabe, mit seiner Nichte ausgegangen und ohne sie zurückgekehrt zu seyn, versicherte jedoch, daß sie auf dem Heimwege, Blumen pflückend, hinttr ihm zurückgeblieben, daß, sobald er sie vermißt, er sie gerufen und gesucht, aber weder Antwort erhalten, noch sie gefunden, auch anderwärts vergebens nach ihr geforscht habe, und er schlechterdings nicht wisse, wo sie sey, oder was aus ihr geworden. Alles dieß konnte wahr seyn, jedenfalls klang es etwas unwahrscheinlich; der Punkt des pecuniären Interesse kam hinzu, die ungünstigen Gerüchte wurden vorgebracht, die Seitenverwandten traten auf und sprachen von der Dringlichkeit wie von der Erfolg, losigkeit ihrer warnenden Vorstellungen, und es ist kaum ein Zweifel, daß schon auf diese Verdachtsgrün- 15 de die Geschwornen ihr »Schuldig" gebaut Haber würden. Sie sollten es noch unbedenklicher thun kön nen. Glaubwürdige Zeugen bestätigten, daß ein il der Nachbarschaft wohnender Herr, der wenige Tage ehe die Nichte vermißt worden, nach Schottland gereist sey, sich um sie beworben und ihr Jawort er. halten, daß der Oheim sich über diese Vcrbindunz zu wiederholten Walen sehr mißbilligend geäußert -und daß die Nichte deßhalb oft geweint und ihn sogar eines Mißbrauchs seiner Gewalt beschuldigt habe. Der Oheim konnte die Richtigkeit dieser Aiv gaben nicht läugncn. Noch mehr vereinte sich, den Verdacht des Mordes gegen ihn zur Evidenz zu machen. E^ne Frau erschien und beschwur, daß sic an dem Tage, wo die junge Dame vermißt worden, früh gegen eilf Uhr durch den Wald gegangen und in der Entfernung zwei sehr laute Stimmen gehört' Che sie noch Jemand ansichtig worden, habe eine der Stimmen gerufen: »bringt mich nicht um, Oheim, gebt mir nicht den Tod!" gleich darauf habe sie einen Schuß vernommen und von Angst ergrissen sich eiligst entfernt. Die Geschwornen erklärten Hieraul durch ihren Vormann, sie wüßten genug, und gaben tinstimmig das Vcrdict „Schuldig." Während nun das Urtheil der Königinn zur Bestätigung vorliegt, erscheint — die Nichte, und doch haben alle Zeugen die Wahrheit geredet. Die junge Dame hatte eingewilligt, ihrem Geliebten nach Frankreich zu folgen «nd sich dort trauen zu lassen. Unter dem Vorgeben einer Neise nach Schottland hatte dieser sich bis zu dem bestimmten Tage in der Nähe des Waldes ver-borgen, die junge Dame auf dem Spazierwege nochmals versucht, die Einwilligung des Oheims zu erlangen, und als dieser sie schlechterdings verweigert, zu ihm gesagt: „ich habe mein Wort gegeben und will es halten; verhindern Sie mich, so heißt das mich todten; also bringen Sie mich nicht um Oheim, geben Sie mir nicht den Tod." Unmittelbar nachher war ein Schuß gefallen, dann war das Fräulein wirklich, Blumen pflückend, in der Nähe des Ortes, wo der Geliebte sie erwartete, hinter dem Oheim zu-rückgeblieben und mlt jenem entflohen. Aus einem Zeitungsblatte hatte sie in Frankreich zufällig die über ihren Oheim verhängte Untersuchung ersehen und keinen Augenblick verloren, den unschuldig und doch nicht leichtsinnig Verurtheilten vom Galgen zu retten Eo unzuverlässig ist menschliches Zeugniß? solches Flickwerk menschliches Wissen- l Von der Manl- und Klanenseuche des Hornviehes, und ihren Folgen. Diese seic einigen Jahren in Kram häufig vorkommende Hornviehkrankheit ist epidemischer Natur, sie verbreitet sich durch die Luft immer weiter, ohne der Berührung zu bedürfen, darum ist jede Vor- ^ sichtsmaßregel gegen deren Verbreitung vergebliche Mühe, jedes angerathene Prä'servativmittel ohne dem gewünschten Erfolge. Sie ist zwar nur selten ^ lebensgefährlich, außer für die zur Zeit dieser Seuche säugenden Kälber, welche ausnahmslos abstehen; allein das am Genusse des Futters durch große Schmerzen im Maule verhinderte Vieh magert ungewöhnlich ab, die Kühe verlieren meistens die Milch, die Ochsen sind zur Arbeit unfähig, und es vergehen viele Wochen, ja Monate, bis sich das Vieh vol« lends erholt. Ein halbes Trinkglas voll Baumol mit etwas Salz und einigen Tropfen Essig gleich beim Anfall eingegeben, lindert den Schmerz und beschleuniget den Verlauf der Krankheit. Während ' der Krankheit muß das Vieh mit kräftigen Getränken erhalten werden, weil es wegen wehigen Maules kein sonstiges Futter käuen kann, im Sommer greift es wohl auch das weiche grüne Futter an, jedoch nur bei dem äußersten Hunger. Ist die Krankheit heftig, so hinterläßt sie sehr häusig die unwillkommene Folge, daß das Vieh hinkt, und in den Klauen wehleidig wild. Die Eigenthümer, welche die eigentliche Ursache dieses Vieh--gcbrechcns nicht kennen, veräußern dasselbe in dem Wahne, daß es unheilbar sey, mit großem Schaden. Zu deren Verwahrung vor ähnlichem Schaden in der Zukunft theile lch sowohl die Ursachen des Hin--kcns, wie auch das Mittel zu dessen Heilung hier mit« Bei heftiger Klauenseuche lösen sich die Klauen von dem Fleische theilweise ab. In die dadurch entstandenen Zwischcnräume gerathen Staub, Erde, selbst Sandkörner, welche Gegenstände nach und nach in die Fußsohle zwischen dic alten und neuen' Klauen schlüpfen, daselbst dem Vieb beim Auftreten Schmerzen verursachen, sehr oft sogar Entzündung und Eutcrung herbcisühicn. Sobald bei dem Hornviche nach üderstandener Klauenseuche das Hinken wahrgenommen wird, muß dafür gesorgt werden, daß durch geübte Hand die alten Klauen, so weit sie sich von den neu wachsen^ den abgelöset haben, vorsichtig ausgeschnitten wer- 16 den. Die neuen Klauen erstarken dann schnell, das l Vieh wird verläßlich nicht mehr hinken und zu < ieder Arbeit wie vor der Krankheit taugen. < Dr. Orel. ! Technologische Nachrichten. < Wiederbelebung der Knochenkohle. , Von Dr. Kreuzberg in Prag- i Ueber diesen, besonders für die Zucker-Fabri- l cation so wichtigen Gegenstand ist Dr. Kreuzberg l in Prag im Besitze eines Verfahrens, wodurch die > Belebung bereits gebrauchter Knochenkohle in 13— < 24 Stunden beendet ist, und zwar geschieht dieß ' innerhalb des Filtrir-Apparates selbst (jedoch nicht ' durch Gährung). Die Kosten der Wiederbelebung belaufen sich für den Centner Knochenkohlen nicht höher, als auf 30 — 40 kr. (5. M, wodurch der Kohle mindestens 90 Perc. ihrer ursprünglichen entfärbenden Kraft wieder ertheilt wird, wenn die Kohle von guter Qualität war; jene hingegen, von geringer Beschaffenheit, wie sie häusig im Handel H vorkömmt, besitzt nach dem auf diese Art erfolgten Wiederbclcbungs-Prozesse mehr entfärbende Kraft, ^ls vorher. Derftlbe Prozeß ließ sich beliebig oft mit der bereits gebrauchten Kohle vornehmen und zwar nicht bloß für Rübenzucker-Fabriken, sondern überall da, wo es sich um Wiederbelebung einer Knochenkohle handelt, welche zum Neinigen vegetabilischer Flüssigkeiten gedient hat. Feuilleton. (Der unschätzbare Tractat.) Es gibt vielerlei Schätze in dieser Welt: der Geizige nennt feinen Mammon seinen Schatz, der Liebhaber nennt fein Mädchen so, der Ehemann seine Frau, wo es denn oft ein Euphemismus für Last ist; der Gelehrte nennt die Weisheit einen Schatz, den Niemand sich.-Icn kann; der Prediger spricht davon, cm gutes Gewissen sey der höchste Schatz, odcr aucy ein felsenfester Glaube sey der höchste Schatz, für denBiblio-manen ist ein altes, seltenes Buch ein Schatz, und so wird er, der Bibliomane, sclbst wieder zu einer Schatzgrube für schlaue Antiquare und Büchertrödler. Ein solcher Mann alter Bücher, ein Bibliomane von echtem Schrot und Korn, reiste drei Jahre lang in allen alten Städten unseres alten Welttheils herum, da, wo noch Straßen mit einem gewissen mittelalterlichen Gerüche, alte Häuser mit gothischen Giebeln, alte Bücherlager mit alten, grauen, nacht- eulenartigen Trödlern zu finden sind. __ Endlich keyrte er, um einen poetischen Ausdruck zugebrauchen, unter das heimische Dach zurück. „Liebe Frau," sagte er zu der, die am Altare die Seine geworden war, und die er beinahe so licb hatte, als wäre sie einIncunabel gewesen, „jetzt bin ich ganz zufrieden, jetzt habe ich gefunden, was ich suchte, jetzt bin ich ein reicher Mann." Und damit öffnete er ein Käste chen, an dem drei schwere Schlösser hingen und nahm voll Freude ein altes, kleines Buch daraus hervor. — „Sieh," sagte er, „das Suchen nach diesem Schatze hat mich drei Jahre Lebens gekostet, aber der Lohn ist auch schön: es ist ein alter, alchymistischer Tractat, für hundert Louisd'or habe ich ihn gekauft; der Unwürdige der ihn besaß, wußte scinen Werth nur so gering zu achten! — Und damit ging der Bibliomane ruhig an den Kamin und warf den Tracrat, aus dem man erfahren sollte/ wie Gold gemacht und der Stein der Weisen gefunden werde, in die lodernden Flammen. — „Nicht wahr, liebe Frau, du hältst mich jetzt für einen Narren (dafür hielt ich dich schon lange, dachte die Frau), aber das Opfer, das ich so eben brachte, war erforderlich, und erst jetzt darf ich mich stolz einen Reichen nennen. Sieh', in meiner Bibliothek gleich vorn, rechts in der dritten Reihe, steht ein Exemplar des Tractates, den ich eben verbrannte, es gab nur noch zwei Exemplare davon, das einh existirt jetzt nicht mehr, und so ist das, welches ich besitze, wahrhaft unschätzbar geworden." (Der Elephant in Paris.) Vor einigen Tagen war der Elephant im Pflanzengarten aus seinem Käsig gebrochen, und spazierte mit ungemessener Wildheit durch den Gatten. Augenblicklich wurden die Pforten geschlossen, und das Publikum floh in groß-tcr Eile nach allen Richtungen. Eine Frau mit einem Kmde ward in dem Getümmel niedergeworfen und der Elephant erreichte sie; indeß that er beiden nichts zu Leide, und schob sogar das Kind mit seinem Rüssel sorgfältig auf die Seite. Nach einiger Zeit kehrte das Thier gutwillig in sein Behältniß zurück. (Jüngst löste ein Berner Oberländer,) der 80jährige Fahrni von Hornbach, im Teufcntha» Ie, abermals ein Patent für die Gemsjagd, die der kraftvolle Mann auch in den letzten Jahren auf den höchsten Alpen mit gutem Erfolge betrieben hat. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr. YZ" Dcm heutigen Illyr. Blatt liegt der Titel und Inhalt zum vor. Jahrgang 1840 bei.