Beilage zur Haibacher Zeitung. ^U 5. H l:„-^l n.2 l Siebenter Zahlgang. 3t. Jänner R863. ^as heiße Ficucr warf nuch « Jüngst auf das Lager hin; - -'-«., lüi /^ Bald sah ich mein Bewußtsein 7,75?» sy^üf? In dunkle Nacht cntflich'n. ^ ^ ' ^. Aus dieser kam ein Mädchen, .-» «j »7) Das längst gestorben war, '"-'', Mit einem Todtcntranzc '^'M ?,U573 Im schlvarzen Lockcnhaar. l»un)' ,, . ,,/, „Ich bat Dich um ein Wörtchcn >^ .. ,,,'-., Dcö Abschied,?, als ich ging ; — - 1 , < 'l"^NH? <^„ ^^,st „jch^ ^. Thräne, ' ^'^ : ^l>^?s snu Die mir am Auge hing. 7? „Tratst in des Frohsinns Hallen, .5/.'!,"V », Ich in daö diist're Haus, ^ ^s,.' , 3luö dem ich nie gezogen ^ ^c," Mehr in dic Welt hinaus.^ 5l»5 .IzttiW »,ch 7.,',!)^! ^D'rum wird Dir nie zum Weibe ^iwmoi^ '7?5. zj^ Ein Mädchen Deiner Wahl, . , , ianl.4,5» chj« Ein Strauß von wilden 3toscn, . . ,,^, . . , Mit Dornen ohne Zahl. ^ b'Nlll.^ b>f„- „Vom Winde bald enMättcF"'^ "'s 1U«. s^i -- .Sei Deines Lebens Bild. di — chi ^ nz^Zm «^ 7z?,i5 n^. ... ^„zx ^, Im Dränge ungestillt, , „Der Erd', dem Himmel ferne, Bis Du iu glüh'ndcr Lnft Der eig'ncu Fantasien Erschöpft, sinkst in dic Gruft." .YHttt ^So sprach sie und es tönte 'H .l!tV. Ihr Wort so schandrrvoll ! — ', , Ans ihrem starren Ange Der finst'rc Irrsinn quoll.,. ^ ^^ .^, Ich aber lag versteinert, /,,-s -i>l ,?slstt5NNV^ Als sie die kalte Hand .. .... Auf mciuc Stirne legte, -''^ < "^-' Mich tiißtc und — verschwand. ^cd^ >^' '.'l"^I i?h2lh ll,n 2U?< 8. ^. H. <^"-ib Per Witwer. n^ 6 Von Lndwig Vowitsch. (Schluß. ' ^" «H^cr Varon zahlte zu Wilborns ältesten Fleunden und h^tte dadurch, dasi er in den Schincrz dcs Witwers einging, einige Gewalt über dcnselbcn erlangt, obwohl er nicht selten auch bittere Voin'ürsc entgegen zu nehme« -ge- ! zwangen war. .n^ -^^ , ^li zznV ?n^ ! Ehrsried, um dcsscntwillen Wilborn sich zur Soiree begab, ,5 fand sich nicht ein. Dagegen iibeiraschte des Barons Schwester, die unglückliche Witirc, mit ihscm noch nicht so bald erwarteten Vesnche. Emma sad wohl leidend aus, entsprach jedoch keineswegs der brüderlichen Schilderung von Gebro" chcnhcit und Kummer. Im Gegenthcis, der Anflug von Melancholie lieh dem schönen Antlitz eine» erhöhten Reiz, und Wilborn meinte der gegenwältigen Frau vor dem ein» .stigen Mädchen sogar den Vorzug gebin zn mliffen. Freilich bestach ihn das sympathetische Verhältniß. Sie tlug ja denselben Schmer,; in der Vrust, der ihn verkehrte. Der erste» Begegnung folgte binnen wenigen Tagen eine zweite. Wilborn und Emma begannen sich aufzusuchen und zn vermissen. „Ja," sprach der Rentier für sich, „nur das Lcidei, hat Verständniß für das Leiden! Sie fühlt, was ich vcr» loren an meiner Gattin, weil sie selbst am Sarge eines edlen Herzens traiiert. Sie fühlt mit mir, und dieses Mit« gcfühl gewährt einen Trost, wie ich ihn noch nicht gcfun« !den, seit der fürchterliche Schlag mein Glück zerstört!" ! Emma täuschte sich über ihre Empfindung nicht lange. War die Trauer gleich die Vrücke gewesen, auf ivelcher sie mit Wilborn znsammengetroffcn, so wandte sie doch von i> dieser Trauer sich ab, als sie einen idrer Liebe würdigen ^ Mann gefunden hatte und suchte dessen Gegruliebezu gewinnen. Einsehend, daß sie nur als eine Unglückliche dem Un« - glücklichen interessant geworden sei, spielte sie in der Maske deö Grames weiter, wahrend ihr Herz bereits ror Hoff» ! nung, Freude und Entzücke» bebte. So zärtlich denn auch Wilborn sich erweisen mochte, , galt doch diese Zärtlichkeit immer nur der Leidensgefährtin, i nicht dem liebenden Weibe. Der Schatten der todten Klara 'schien, wenn ein herzliches Wort den Lippen entschweben ^wollte, den Witwer zn warnen. ^ „Ach, er liebt mich, er liebt — doch die Eriüncrimgerr ! an seine Verklärte drangen diese Liebe in den Hintergrund!" ! rief Emma. „Darf der reiche, hübsche, gebildete Mann als ! ein Opfer seines Grames untergehen? Darf Wilborn, , der berechtigt ist, eine achtunggebietende Stelle im Leben ^ zu spielen, als Sonderling dem Gelächter der Schuljugend ^ anheimfallen? Wenn nun diese Eii.'inerungcn zil bannen l wären! Soll es der Lebenden nicht gcling.ell!, .uber..die,^,oi)t^, z:: stegen?" ,:-^,!f!»in!z ?35)^ Ai> Während WiWl-n ^e'lNir ihm geoffenbarten Neigung^! Erwiederung versagte, mühte sich Chrfried vergeblich um die ! Gunst der schönen Witwe. ! Diese, in der Absicht, auch fremde Kräfte zur Errei- ! chung ihres Willens sich dienstbar zu machen, erwies sich ! endlich gegen den Zudringlichen wohlwollender. «. z „Sie sind mit Wilborn bezüglich seineö Landhauses i nicht einig geworden?" ! „Vei all seinem Kummer um Klara weiß er doch den l Werth seiner Realitäten zu schätzen." ! „Mie so?" ! „Der Preis ist mir zu hoch, ich dachte billiger anzukommen." ! „Cö ist ein sehr schönes Vesitzthum!" , ichin chs< ö'^ ! „Verschwenderisch ausgestattet; ich pflege" jedoch "mein Augenmerk auf das Rentable zu richten." „Er hat die Villa für seine Gattin angekauft!" ! „Sie hat aber dieselbe nie betreten, der Tod vereitelte ! die ihr zugedachte Ueberraschung.^ ,,^ .,. , ,,,. ,,,......... „Arme Klara!" ^i-, ?'>4 5w's,m l,'tt»'NlW ^ „Ja wohl, sie war nicht glücklich." ,1?.W N3i>ili „Nicht glücklich an der Seite Wildorns?",. lißl chn?,Is „Ihr,Herz schlug für einen Andern!" >.'ümKV ni'N?? „Nas hör' ich— Sie lästern eine Todte!" ^ z „Wer kann der Liebe vorschreiben, welche Bahnen sie ! zu wandern hat!" ^ „In der That -- ist e° keine Lästerung — ist es Wahr« ! heit, das, was Sic sprechen? Sie sollen mich daulbar — i dankbar finden!" ,„, . ....... > „Ihr Herz hat mir geschlagen!" iZ^ii hnzz/zH l^l^z „Ihnen?" li^ll!»L l^i' „Zweifeln Sie?",!!^ ^^^ ^ ^/.>i^l,.:!l) <)^ i^n chi? ^^''^ s?m«,V ! „Ich kann es beweisen; noch liegen in meinem Pulte ! ihre Vriefe aufbewahrt, doch so warm ich sie auch zu lieben > wähnte — in Ihrer Nahe, gnädige Frau —" „Elender!" wollte Emma sagen, und leiser Schauer ! flog bei dem Gedanken, sich mit einem Menschen von so ! niedriger Gesinnnng in einen Verkehr eingelassen zu haben, ; durch ihre Gebeine, doch ihr Zicl ing 'Auge fassend, unter- ! brach sie den Redner. ',i^u:V ! „Nichts von derlei Vetheucrungen, borgen Sie mir die z Vriefe, beweisen Sie mir, daß cs Ihnen möglich ist, von , den kostbaren Reliquien Ihrer Liebe sich zu trennen." ! Ehrfried versprach zu willfahren. ! „Ich wandle auf schlechten Wegen," sprach die Witwe i zn sich, „zu welch' schnödem Urtheil über mcine sittliche i Würde berechtige ich den feigen Wüstling — doch — ich ! will ihn zu Boden schmettern, er wähnt, mich verachten zu I dürfen, während mejne Verachtung sein Lohn sein wird — i daö Mittel ist schlecht, der Zweck ist gut; Wilborn'ö heilige ^ Erinnerungen werden brechen —" j Vhrfricd erschien mit den Briefen. Emma nahm die ! Papiere in Empfang und ersuchte den Gccken, andern Tags sich wieder «inzusiüden. ' '"Noch in derselben Stunde jedoch sandte sie die Ulkui'.-den des Verraths an Wilborn mit folgenden Zeilen: „Als wahre Freundin glaube ich kein Mittel, wenn cZ auch in den ersten Augenblicken von erschütternder Wirkung sein sollte, unversucht lassen zu dürfen, Sie dem krankhaften Hinbrüten über den Tod Ihrer Gattin zu entreißen. Nach Durchsicht dieser Zeilen dürften Sie den Verlust nicht fürder, mehr als einen deö grällzcnlosestcn Harmes würdigen be« trachten. Ich erwarte Sie morgen um 9 Uhr mit Zuversicht." Wilborn wurde Abcudö von seinem Diener in eine« fast bewußtlosen Zustande gefunden. Andern TagS blickte cr jedoch, wenn auch nicht heiter, doch lebensvoller als er seit Monaten geblickt. „Jakob, nimm das Vortrat da von der Wand, zünd Feuer im Kamine und laß die Leinwand prasseln." Jakob starrte regungslos, mit weit geöffneten Auge»', den Sprecher an. „Es ist so, wie ich gesagt," fuhr Wilborn sort, „alle Trauer muß ein Ziel haben und so lange das Bild da — genug — wirf's in die Flammen!" „Entweder >st da8 der Anfang der Vesserung," flüsterte Jakob kopfschüttelnd, „oder die Narrheit ist komplet." Darnach lichtete Wilborn seine Toilette und begab stch zu Emma. „Ich danke Ihnen, gnädige Frau, es war ein drastisches Mittel, das Sie angewandt, mich zu heilen, es hat gefrommt — der Zauber, der a» die Leiche meiner Gattin mich gebannt, ist gebrochen, allein nicht für die Zerstörung dieses Wahnes allein bin ich Ihnen verpflichtet, ich — ich stand auf dem Punkte, neuerdings um die Gunst eines Weibes zu werben, ich — ich — hegte die Absicht, Ihre Hand inir am Altar zu erbitten — doch nach Durchblicken dieser Zeilen habe ich einen feierlichen Eid geschworen, lcdig zu bleiben." Ein Besuch auf dem Perge Athos. (Fortsetzung.) Eö war um die elfle Mittagsstunde, alö ich bei großer Sonnenhitze, die durch kein Lüftchen gekühlt und gemildert ward, am Kloster Simopetra anlangte. Der Vorsteher, der nuch schon von weitem mit Anstrengung hatte hinaufsteigen sebeu, empfing mich an der Pforte mit großer Freundlichkeit. Nach den geistlichen Vorschriften deö Vasiliua, die sich unverändert in den griechischen Klöstern deS Athos erhalten haben, ist es die Pflicht eines jeden Gintretenden, daß er vor allen Dingen in der Kirche seine Andacht verrichte u«d erst dann pflegt im Fremdenzimmer des Klosters die Verrill« kommnung des Gastes zu erfolgen, wobei zugleich die Fragen nach Namen, Heimat, Stand und Zweck des Besuches im Kloster gethan werden. Der erste Erbauer dcs obgcnanutcn Klosters, das wir zuerst besuchten, war der heilige Simon, der lange Zeit auf dem Vcrg als Einsiedler gelebt hatte. Ueberall gibt sich die in diesem Kloster herrschende Reinlichkeit, Ordnung und Arbeitsamkeit zu erkennen, aber als eine besondere Merkwürdigkeit desselben verdient eine Wasserleitung erwähnt zu werden, die, ein Werk der Kunst von nicht geringem Kostenaufwand, das Waffer von einem gegenüberliegenden Verge in Ueberfluß nach dem Kloster führt. Die Kirche des Klo« sterö ist, wie im Allgemeinen alle Kirchen des Athos, schön und prachtig, und noch zeigt man oberhalb des Klosters den Fremden die Zelle, welche der nachmalige Gründer des Klosters im Anfang bewohnt hatte. Die noch vorhandene Bibliothek desselben ist klein und enthält von gedruckten Büchern nur theologische und lithur« gische Werke, keine Handschriften*). Als jedoch der Eng» länder Robert Curtzon im Jahre 1834 den Berg Athoö besuchte, fand er dort noch 160 Handschriften, von denen 3l) auf Pergament geschrieben waren. Von diesen Hand» schriften nahm er zir-ei von theologisch «kirchlichem Inhalte, namentlich eine Apostelgeschichte, mit sich, und er selbst er» zählt ganz naiv, daß er wegen Ueberlüffung einer dritten Handschrift, welche die vier Evangelien enthielt, bereits in Unterhandlung getreten und sogar im Vegriff gewesen, den Preis dafür zu zahlen, als zufaUig «in Mönch am Schlüsse der Handschrift gelesen, wie dort „ein Fluch über dcnienigen ausgesprochcir worden, der diese Handschrift verkaufe oder sonst veräußere." In Folge dessen ward der ganze Handel rückgängig gemacht. Aber gleichwohl ist seitdem auch jene Handschrist verschwunden, nnd alle übrigen sind ebenfalls fort. Das nächstgelegene Kloster, südlich von dem von Simo« Petra, zu dem ich in Gesellschaft zweier Mönche durch entzückende Thäler gelangle, ist das des GregoriuS, und von, diesem kam ich zu dem des Dionysius, welche? einst Fallme-rayel'n lMgere Zeit zum angenehmen Aufenthaltsorte ge« dient hatte und für welches er seine Sympathie noch später offen bekannte. Er kann „das liebliche Cöuobium, die ab» geschlossene Welt am rauschenden Aeropotamus, wo Nettig« keit, Ordnung, Milde und doch strenge Zucht die Welt am leichtesten vergessen lehrt," nicht reizend genug schildern. Alle diese einzelnen Klöster des Athos, deren es zwanzig gibt, erheben sich, mehr festen Schlössern als Wohnungen weltscheucr Büßer gleichend, theils auf Felsen am Meere, theils im immergrünen Walde, und zu ihnen gehören noch außerdem gegen dreihundert von ihnen abhängige sogenannte Sketen (Einsiedeleien, Niederlassungen, wo — Eremiten ^-daö griechische Wort dafür, aui dem jenes entstanden, ist «a-x^i^,a,, o-«^,e),', 5x1^) und Kellien oder Zellen. Die zauberhafte und wunderbare Naturpracht des Ortes, die in letzter Zeit auch Fallmerayern'n zu den prächtigsten Schilde, rui'gen begeisterte, ist überall dieselbe, aber auch die innere Einrichtung ist in ihnen die nämliche, und die spätein Jahr« hlüiderte haben an den ursprünglichen Vorschriften und Gc-schen für jene Einrichtmig nichts Wesentliches umgestaltet. Jene Klöster, Sketen und Kellien bilden einen, von der ") Ueber die literarischcn Schätze des VcrgeS Nlhoö siehe «Blätter ans Krain," Jahrgang 1859, Nr. 1. ! übrigen Welt abgesonderten und unabhängigen, durch einen Ausschuß der Klöster sclbstständia. regierten Mönchtzsiaat, die > größte und angesehenste Vriesterrepublik in der morgenländi« ^ schen Christenheit. Es steht urkundlich fest, daß es im 9. ! Jahrhundert noch keine Klöster auf dem Athos gab, und ! daß dort nur Einsiedler zerstreut in der Wildniß lebten. ! Erst um das Jahr 963 knu der Mann auf den Athos, wcl« ^ cher als der eigentliche Begründer der dortigen Mönchö-! republik und als erster Gesetzgeber derselben betrachtet wer-! den muß, der heilige Athanastus von Trapezunt. Sein Eifer ^ und Wunsch, nach asketischer Vollkommenheit zu ringen, ! führte ihn nach dem Aldos, wo er seine strengen Uebungen ! fortsetzte und dann das Kloster Laura am äußersten Ende ! der Halbinsel auf den Wunsch des damaligen Kaisers von ! Vyzanz, des Sarazenenbesiegcrs Nikephorus Phokas, erbaute, ! der ihm dazu das nöthige Gold aus der den Sarazenen ab» ! genommenen Veute gab. Hierauf entstanden nach und nach ^ andere Klöster auf dem Athos, und durch eine Goldbulle ! des Kaisers von Vyzanz ward im Jahre 1082 feilgeseyt, l daß nuumehr der Verg Athos und die gesammte Halbinsel drn Nimen: „der heilige Vcrg" (Hagion «Oros, Monte Santa) führen solle. (Bei den Türken heißt sie: Aineros Dschersiesi, d. i. die Halbinsel Aineros). Der Versuch, einen Mönchsstaat zu gründen und christliche Entsagung und betrachtende Lebensrichtung als Grund« ^ läge der Gesellschaft festzustellen, der im byzantinischen Reiche z oft gennicht wurde, gelang nur a:>f dem von der übrigen Welt ganz abgeschiedenen „heiligen Verge." Die Zahl und i der Reichthum der Athoöklöster wuchs treh der besonders ! durch dogmatische Streitigkeiten herbeigeführten Feindselig« ! leiten der Mönche unter einander, durch die Freigebigkeit der Kaiser und frommer Privatpersonen, und sie erlangten ! namentlich in der Regieruugszeit der Komnenen im 12. Iahr-! hundert wichtige Privilegien. Dagegen war im 13. Jahr« ! Hunderle die Herrschast der Franken oder Lateiner, die sich ! beinahe aller Provinzen des byzantinischen Reiches in Europa ! bemächtigt halten, dem Mönchstaate des AthoS höchst ver» - verblich. Die Noth, welche damals in Folge der Plünde» i rung und Verwüstung durch „einen Feind Gottes und der i Kirche," der sich mit einer Näubcrbande auf dem Athos ! festgesetzt und sogar verschanzt hatte, über die Klöster ge« kommen war, indem sie ihrer Kostbarkeiten an edlem Metall i und reichen Gewändern beraubt wurden, veranlaßte die bc» drängten Mönche, sich sogar an den Papst in Rom zu wen« den, und wir haben noch die Urkunde (vom Jahre 1214), in welcher der damalige Papst Innoccn^ ül. drn heilige» z Verg unter den Schutz des Stuhles Pctri nahm. Günsti-! gere Verhältnisse traten für die Alhosklöster wieder ein, nachdem die fränkische Herrschaft und das Reich der Lateiner in KonstlN'tinopcl die Endschaft erreicht hatte, und die Kaiser aus dem Geschlechte der Paläologen, die in den Vcütz Koit-! stantinopclö gelangt waren, ließen es sich augelegen sein, ! die Klöstcr durch Schenkungen ;u bereichern. Nur vorüber» gehend berührten die Stürme, dic das byzantinische Reich so tief erschütterten lü'd diesem selbst nach und nach den > Untergang bereiteten, das Mönchsinstitut auf dem Athos, ! lind nachdem Konstantinopcl und das byzantinische Ncich den i Giiechcn verloren gegangen und in die Hände der Türken ! gefallen war, traten die slavischen Beherrscher der Donau« ! lander, die schon vorher durch reiche Gaben an die Mönche ^ der Athosklöster ihre Frömmigkeit bethätigt hatten, ganz an ! die Stelle der byzantinischen Kaiser nnd blieben von nun ! an die Hauptirohlthäter des Mönch5ftaate5<, Die türkischen ! Beherrscher in Stambul selbst schonten und begünstigten dcn« ^ selben, und n»r ein Mal sollen die Türken ihre Milde gegen ! die Mönche vergessen und im Jahre 1Ä34 die Klöster gc^ ! plündert haben. I Aus dem l7. Jahrhundert besitzen wir die Beschreibung > des heiligen Berges uon dem großen türkischen Geographen ^ und Bibliographen Hadschi Chalfa. Dieser sagt, daß der ! heilige Verg ein steiles, hohes Gebirge sei, das sich bis ! 80 Miglien ins Meer erstrecke, mid es bat nach ihm mehr ! als t00 Miglicn im Umfange und erhebt sich unmittelbar ^ am Meere, so daß das User kaum einen Pfcilschuß breit ist. ! Die größte Höhe ist an der östlichen Seite, deren Gipfel ! (die Alhosspitze selbst) in der Entfernung von 280 Miglicil ! im Meere gesehen wird. Dieses Gebirge ist reich bewachsen ! mit Bäumen, Limonien, Orangen und andern Fruchtgat» i tungen.' Hier befinden sich große Klöster, deren jedes einem ^ Schlosse gleicht. Es sollen dcrcn ebemalö über 300 gewesen ! sein!') Noch jetzt sind deren 66 beirohut, die übrigen' verfallen: l9 davon sind gegen das Gestade des Meeres, ! der Rest im Innern des Gebirges. Jedes dieser Kloster ! besitzt in der Nahe von Solonik eine oder mehrere Meic« ^ reien, deren Einkünfte die Mönche jährlich eintreibe». Sie ! glauben fest, daß seit dem Vcginn der christlichen Aera hier ! kcin Gottesdienst gehalten, und dieser Ort nie durch den ! Zutritt eines weiblichen Wesens entweiht worden sei. Dieser > Ort ivird von den Ungläubigen in großen Ehren gehalten, j und sie senden ihre Kinder haufenweise, um dieselben hier , unterrichten zu lasse». Die Mönche durchstreichen wcchsel« ! weise die Länder und kehren von ihren Wanderungen mit reicher Ausbeute zurück. Die meiste» Klöster habe» ihre besonderen Kaufleute und Schifft'. Der ihnen zugehörige Hafen ist der von Alan-ara "); so heißt ei» großes, auf einem erhabenen Ölte wie ein festes Schloß gelegenes Kloster, von 600 Mönchen bewohnt, mit Kanonen und andern Verthei-digiingswaffen versehen. ^"' 2^5 <"">. Schluß folgt.) ^ "'" ?" ________,___' , ' ! ^') Nicht 300 Klöster, oüglcich auch daö obenerwähnte Schreiben des Papstes Innocen', III, an die Mouche dcs Nthos vou »l>-o-o^üti» inoi,l,8!l!i'!-!!5« spricht, sondern Steten und Kcllicii, nämlich 11 Skctcn und 2W Kcllicn odcr Zellen. ^^) Iedcufallö ist hier das Kloster H. Laura (Hagia Lavra) genicint, das an der Eüdostlüstc der Halbinsel liegt, und N'cuigstciiö erwähnt Zachariä („Reise iu dcu Orient") einen Hafcu des Klosters Laura. Der Dianmntenherzog. Der in Paris lebende Herzog von Vraunschweig ist der reichste Diamantenbesitzer, denn er hat Steine, die in Summa über 3 Millionen Thaler werth sind. Der Katalog, den er publizirt, gibt in einem Anhang Notizen über die berühmtesten Diamanten der Welt. Von welchen» Umfang der Katalog seiner Diamanten, erhellt daraus, dasi er 268 Quartseitcn stark ist; er gibt darin die Geschichte jedes einzelnen Steines. Der eine entstammt einem türkischen Säbel und kam nach vielen Abenteuern nach Europa in das Ge« lvölbc eines armen Juden, ein anderer hat in einem könig« lichen Diadem gefunkelt, ein dritter prangte auf der Brust eines deutschen Kaisers, ein vierter zierte den Hut eines Großhcrzogs! Ein schwarzer Dimailt, den Schätzen eines Nabobs entstammend, hat in Indien Iah,Hunderte durch als A«ge eines Götzen gedient. Ein wunderbar schöner, rosarother Brillant gehörte einst in das Geschmeide des Kaisers Baber in Agra: er wiegt 8 Karat und soll unschätzbar sein — zumal für den Liebhaber! Eine Solitärgarnitur von 12 Knöpfen diente dem Kaiser Dom Pedro als Knöpfe an seiner Weste. Ein Diamantring vom reinsten Wasser gehörte der Maria Stuart, ihre Wappen und die Buchstabe» M. S. kennzeichnen ihn als solchen. Ein Paar Diamantohrri'ige waren einst im Besitz der unglücklichen Marie Antoinctte. In dieser Weise drangt sich Kuriosum an Kuriosum. Der Herzog hat einen Ueberfluß an Diamanten, die 20.090, 30.000 und 45.000 Thlr. im Werthe sind: zwei davon 60.000 und einer 70.000, ei„ dritter 80.000 Thlr. Bei alledcm steht er gegenwärtig wieder im Handel um zwei Edel» steine, der eine im Werthe von 232.000 Thalern, der andere im Wertbe von 060.00N Thalern. Der Millionär ist al^r Sklave seiner Schätze; er wagt es nicht, Paris zu verlassen ; seine Diamanten bilden die Kette, die ihn festhält — nicht eine Nacht nagt er auswaits zu schlafe», aus Furcht, sein Gral könne ihm entwendet werden. Er lebt in einem Hause, das weniger für den Komfort, sondern mehr für die Sicherheit konstruirt ist und es den Dieben unmö'g< lich macht, an seine Steine zu kommen; cö ist aber auch ebenso fcucr» als diebe5fest. Das Haus ist von einer hohen, dicken Mauer umgeben; auf dieser läuft ein Gilter von Eisen und streckt Hunderte der schärfsten Speere empor, die so beschaffen sind, daß, sobald nur irgend Jemand eine dieser Zinken berührt, sich sofort ein Glockculäuten, das Alles all.u mirt, ei hebt. Dieses Eisengitter kostet ihm, da es ein , Kunstwerk eigenster Art ist, <4.127 Thaler. Seine Dia- i mautcn sind in einem eingemauerten Schrank aufbewahrt; ^ sein Beit stcbt vor demselben, so daß kcin Dieb einbreche» kann, ohne daß er darüber erwachte oder vorher ermordet würde. Er kann andererseits sich an all' seinen Schahen erfreuen, ohne sein Bett zu verlassen. Der Schrank, der ° da beginnt, wo sein Bettraud aushört, ist mit Granit und Eisen ausgefüttert; wird er durch Gewalt geöffnet, so ent< laden sich vier Feucrgewchre, welche den, der es wagte, einen Angriff anf diesen Mauerschrank zu machen, todten winden; mit der Entladung der Waffen aber beginnt gleich- ! zeitig in jedem Zimmer ei» lebhaftes Glockeriläuten, um das Haus zu allarmiren. Das Schlafgemach hat nur Ein kleines Fenster,; der Riegel, gleich einem Schloß, ist vom stärksten Eisen und kanil, ohne daß man Herr des Geheimnisses ist, ! nicht geöffnet werden. Ein Kaste» mit einem Dutzend sechs- ! lausiger Revolvers, geladen und mit Zündhütchen versehen, steht auf einem Tisch dicht an seinc.ii Vctt. Wem beliebt ! es, in dieses armen Mannes reiche Angst zu treten? , Truck und Verlag von Ig». v. Klcwmayr L5 F. Vambera in Laibach. — Vcraniwcrtlichcr Nldacwu- I. v. Hleim«:ayr.