Bezugspreise: Hür (Österreich-Ungarn: ganzjährig K4--halbjährig K 2: — Hit Zlmerika: ganzjährig D. 1'25 <(ür das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Vermattung des (üoüfrfjccr Boten in Gottfchee, Hanptplatz 9ir. 87. Berichte sind zu senden an die Schrifttcitung des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate- werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott« scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul« gaffe Nr. 75. Wr. 14. Aottschee, am 19. Juli 1904. Jahrgang I. Sitte. per heutigen Nummer haben wir für jene verehrten Abnehmer, die für die zweite hälfte des Jahres die Bezugsgebühr für den ,Gottfcheer Boten" noch nicht entrichtet haben, emen Erlagschein beigelegt, den wir zur Einzahlung von zwer bronen gütigst zu benutzen bitten. Die Werwaktnng des „Kottscheer Maten". Zusammenhalten! Jtt unserem sonst so ruhigen Ländchen Gottschee ist gegenwärtig ein Kampf entbrannt, ein Kampf der Geister ein konfessto-neller Kampf. Heranfbeschworen wurde dieser Kampf durch Herrn Alexander Gracon, einen aus Graz zugereisten Sekretär, der unter dem Deckmantel des Deutschtums dem Protestantismus unter den katholischen Gotischem: Emgang verschaffen möchte, der darum mit dem protestantischen Grazer Taablatt" bis in die entlegensten Gebirgsdörfer fleißig hausieren ging, Abonnenten sammelte und, um das Abfallsblatt leichter anzubringen, dessen Beilage „Deutsche Stimmen mit Notizen an» allen Ecken und Enden unseres Ländchens förmlich bespickte. Der Herr Organisator hat nun unser Städtchen wieder verlassen, und die Zukunft wird lehren, welche Früchte die von ihm gestreute ^ DiAnigen^auf welche es dieser „Friedensapostel" - als solchen gab er sich nämlich gern aus — bei seiner zweifelhaften Friedensarbeit abgesehen hat, sind außer den Gastwirten ganz Zie Hrtsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee. (12. Fortsetzung.) Der Runs oder die Runse = der Lauf eines Baches (Valvasor spricht auch gar nicht von einer Rmse, sondern vom Gottscheer Bach; alten Urbar heißt es das Gottscheer Wasser); Rmse ist also etwa dasselbe wie Rinnsal, Bett eines Baches, mhd. runs und runse ahd runsa, die ihrerseits wieder vom Zeitworte rinne« frann, runnen- aeroimen = fließen) herstammen. Die Schreibung Rmsee mit zwei e wäre nach unserem unmaßgeblichen Dafürhalten auf-ugeben und entweder „Rinse" nach runse mit entern n und einem e zu schreiben, oder wenn man Rmse direkt an rinnen ihnen will allenfalls mit zwei n; doch dürfte die Schreibung mit einem „n" der Vorzug gebühren. Der Name „Rmsee" (em n, zwei e) kommt oder kam wenigstens früher (1771) auch bei Masern oor Die Urbarshube von Masereben zerfallt nämlich m drei Stucke. i n (Winiee 2) Lange Acker oder der Rein, 3.) Grubenacker. Auch der Familienname R i n s ch e r (im Dorf Moos 1770: Michael Rinfcher) ist von Rinse herzuleiten. genannte Blatt unentgeltlich oder zu sehr ermäßigtem Preise an-geboten und zugeschickt, diese wurden als Berichterstatter und Verbreiter desselben geworben, diese sohin als Förderer der destruktiven Tendenzen desselben zu gewinnen gesucht. Dabei bedachte aber der Herr Sekretär nicht, bcch er die Herren Lehrer dadurch dem katholischen Volke, dessen Kinder sie unterrichten, in bedenklicher Weise entfremdet und sie in einen ganz unnötigen Kampf hineinzerrt, für dessen Folgen sie ihm später kaum Dank wissen werden. Die Lehrer und die Priester sind nächst den Eltern die von Gott berufenen Erzieher der Kinder. Wenn also irgendwo, so soll zwischen diesen beiden Faktoren Friede und Eintracht herrschen. So war es gottlob, bisher in Gottschee. Und nun kommt em Fremdling ins Land, der dieses schöne Verhältnis stören will, indem er durch seine Werbearbeit für ein ausgesprochenes Abfallsblatt die katholischen Lehrer in den Dienst der „Los von Rom '-Bewegung und des Protestantismus zu stellen und so in den schärfsten Gegensatz zum katholischen Volke, unter dem sie leben, und zum katholischen Klerus, mit dem sie in der Schule einträchtig zufammenzu-wirken berufen sind, zu bringen sucht. Heißt das nicht Zwietracht säen? Heißt das nicht gewaltsam auseinanderreißen, was naturgemäß zusammengehört? Die „Los von Rom"-Bewegung, die Förderung des Abfalles vom katholischen Glauben durch welche Mittel immer ist ein Gebiet, das ein katholischer Priester nicht betreten kann. Wird also die Lehrerschaft von gewisser Seite auf dieses Gebiet hinübergelockt oder hinübergedrängt, so kann ihr der Klerus selbstverständlich nicht folgen und der Riß zwischen beiden ist geschehen, ein Riß, der allmählich zum vollständigen Bruche führen muß, wie er seit Jahrzehnten schon zwischen entern großen Teile der slovenischeil Lehrerschaft und dem slovemschei^^lerus Den Namen Tratten pflegt man gemeiniglich vorn slovenischen trata == Grasplatz, Biehtrieb abzuleiten. Das slovenische trata ist jedoch ein Lehnwort aus dem ahd. trata — Tritt, Spur; später Viehtrieb Tratten heißen demnach auch viele Orte m Salzburg, Steiermark und Kärnten. Was bedeutet ferner Schachen? Das Wort ist sehr alt; einen Ortsnamen Skaka finden wir bereits un achten Jahrhunderte. Schachen (besondes häufig im Bayerisch-Österreichischen) ist gleich Wald oder Gebüsch (Gestrüpp) uimg-gebliebener Teil eines größeren (abgetriebenen) Waldes. Diese Bedeutung stimmt auch für unseren „Schachen 1 ^tt Österreich gibt es auch Familiennamen Schachner und Schachinger. Über den Friedrichstein brauchen wir nicht viel Worte zu verlieren; er hat seinen Namen von dem Grafen Friedrich von Cilli der die Burg zwischen 1422 und 1429 auf dem stolz auf« ragenden, trotzigen Felsen erbaute. Der Welsberg erinnert an Welsberg in Tirol (auch Kärnten) und dürfte demnach ebenso wie die Nocke" (Windischdorfer Nock, Burgernock, Lienfelder Nock) seinen Namen von den ersten deutschen Bestedlern erhalten haben, die aller Wahrscheinlichkeit nach aus Westkärnten und Osttirol stammen dürften. (Fortsetzung folgt.) besteht und unter dessen Folgen gerade die Lehrer am meisten zu leiden haben. Als im verflossenen Herbste zum Leichenbegängnisse des Lehrers von Pöllandl auch mehrere Gvttscheer Priester erschienen waren, um ihrem dahingeschiedenen Landsmanne den letzten Abschiedsgruß ins Grab nachzusenden, konnten sich die anwesenden slovenischen Lehrer nicht genug über diese Kollegialität der Geistlichen wundern und einer derselben sagte tränenden Auges: „Wie glücklich seid ihr Gvttscheer Lehrer, daß ihr so schön harmoniert mit euren Priestern! Bei uns Slovenen ist das leider nicht der Fall." Das nämliche erbauliche Schauspiel wiederholte sich im heurigen Frühjahr beim Begräbnisse des Pfarrers von Tschermoschnitz. Mehrere Stunden weit waren Gvttscheer Lehrer herbeigeeilt, um dem leider zu früh Heimgegangenen Priester das letzte Geleite zu geben. Und es ist in der Tat schön ein solches kollegiales Zusammenhalten, so schön, daß man uns mit Recht darum beneidet. Soll es nun anders werden? Dort, bei den Slovenen, ist es ein Blatt, welches die Verhetzung zwischen Priestern und Lehrern besorgt, ein radikales Blatt, welches seine Spalten mit Skandalgeschichten füllt und in unglaublicher Verblendung die religiösen Grundlagen des eigenen Volkes unterwühlt. Und hier, bei uns, ist es ebenfalls ein Blatt, ein wahres Hetzblatt, das man in jüngster Zeit massenhaft eingeschmuggelt hat und namentlich den Herren Lehrern anhängen möchte; ein katholikenfeindliches Blatt, welches alles Katholische in den Kot tritt, dagegen alles Protestantische verherrlicht und verhimmelt; ein Abfallsblatt, dessen Verdienste der protestantische Pastor aus Laibach erst jüngst bei der zu Ehren des Sekretärs Gracon zu Gottschee veranstalteten Abschiedsfeier anpries und zur „entschiedensten" Unterstützung desselben aufforderte; ein Protestantenblatt also, durch dessen Lektüre die katholischen Gvttscheer allmählich dem Protestantismus zugeführt werden sollen. Und dazu sollen sich unsere Herren Lehrer hergeben? Da sollen sie mittun? Unsere katholischen Lehrer sollen durch Unterstützung, Verbreitung und Empfehlung eines solchen Blattes direkt und indirekt dem Luthertum in die Hände arbeiten? Nein, eines solchen Verrates am eigenen Volke halten wir unsere Lehrer für nicht fähig! Darum, Brüder und Kollegen vom Lehrerstande, reichen wir uns die Hände zu gemeinsamer Arbeit! Einem katholischen Volke sind wir alle entsprossen, einem katholischem Volke haben wir unsere Kräfte geweiht, für unser katholisches Volk wollen wir arbeiten, leben und, wenn es sein muß, auch sterben! Nicht unser Deutschtum ist gegenwärtig in Gefahr, sondern unser angestammter katholischer Glaube! Und sollte je eine Stunde kommen, wo unsere deutschen Interessen gefährdet sein werden, dann wollen wir Priester vereint mit euch Lehrern kämpfen für unsere nationalen Güter und wir werden den Beweis erbringen, daß wir ebensogut deutsche Männer wie katholische Priestersein können. Der Protestantismus ist unsere Gefahr, der Protestantismus ist unser Feind! Gegen diesen Feind wollen wir gemeinschaftlich vergehen! Gegen diesen Feind rufen wir eure Waffenbrüderschaft an. Zum SchulMusse. Wieder ist ein Schuljahr zu Ende, die Ferien haben begonnen. Jubelnd, leuchtenden Auges und fröhlichen Herzens wandert die muntere Jugend in die traute Heimat, ins liebe Vaterhaus, um, frei von Schulsorgen und Schulplagen, sich so recht ungezwungen den lockenden Vakanzfreuden hinzugeben, um sich zu erholen und zu erfrischen nach langen und schweren geistigen Anstrengungen, um neue Kräfte zu sammeln für die strenge, anhaltende Studierarbeit des nächsten Schuljahres. Und diese Ferienwonne, dieser Ferienjubel, er sei ihr vom Herzen gegönnt, unserer lieben studierenden Jugend; sind ja doch die Anforderungen an die geistige Arbeitstätigkeit und Leistungskraft heutzutage keine geringen; die Einschiebung einer größeren Pause ist schon vom gesundheitlichen Standpunkte ein Ding der Notwendigkeit. Mit ganz besonderem Hochgefühle aber tritt, stolz auf die glücklich bestandene Matura, der Abiturient in die Ferien, nachdem er dem Gymnasium für immer Lebewohl gesagt. An ihn tritt jetzt die schwere, wichtige Frage heran: Was nun? Was soll ich beginnen? Welchen Beruf soll ich wählen? Ja, wenn man immer so ganz nach dem inneren Drange des Herzens, nach Liebe und Neigung die Wahl treffen dürfte! Leider ist dem nicht so. Nicht der Zug des Herzens, nicht die Vorliebe für eine bestimmte Wissenschaft, nicht die besondere Neigung zu einem Fache sind jedesmal entscheidend, sondern aus leicht begreiflichen praktischen Gründen zumeist die Rücksicht auf die zu gewärtigenden Anstellungsverhältnisse. Nun, wie steht es den gegenwärtig damit? Welche Aussichten eröffnen sich den Hochschulstudierenden? Wie wir einer amtlichen Zusammenstellung entnehmen, hat die Gesamtzahl der Mittelschüler im Schuljahre 1903/1904 gegenüber dem Vorjahre um 4821 zugenommen; sie betrug im eben abgelaufenen Schuljahre im ganzen 120.512. Seit dem Schuljahre 1885/1886 (mit 74.662 Schülern) hat sie um.45.850 zugenommen, und zwar ist die Zahl der Gymnasialschüler um 21.868, die der Realschüler sogar um 23.982 gestiegen. Wenn sich hierin nur der gesteigerte Bildungsdrang offenbarte, so wäre der gewaltige Zuwachs gewiß zu begrüßen. In Deutschland soll es ja nicht selten Vorkommen, daß einer das Gymnasium nur aus dem Grunde besucht, um sich eine höhere Bildung und den Anspruch auf das Einjährigenjahr zu erwerben, also ohne es aus die Erreichung einer Staatsanstellung oder dgl. abgesehen zu haben. Bei uns in Österreich gehört so etwas wohl zu den aller fettesten Ausnahmsfällen. In dem sich immer ungestümer steigernden Zudrange zu den höheren Studien haben wir vielmehr den Ausdruck eines fast fieberhaften Strebens zu erblicken, irgendeine öffentliche Anstellung und damit eine Versorgung zu erhalten. Da nun die Zahl der Dienstposten in den verschiedenen Zweigen des Staats-, Landes-, Kommunaldienstes usw. im ganzen erheblich geringer ist als die der Anstellungsbewerber, so schließt die Überproduktion an Absolventen von Mittelschulen die Gefahr der Entstehung eines geistigen Proletariates in sich. — Für die Juristen gab es in jüngster Zeit mehrere günstige Jahre, denen nun ein gewisser Stillstand, eine Stauung folgt. Das an und für sich kostspielige Studium der Medizin bietet unter den gegenwärtigen bekannten Verhältnissen wenig Anlockendes. Über die mißlichen Verhältnisse, mit denen jetzt vielfach der Stand der Ärzte zu kämpfen hat, ist ja schon viel geschrieben worden, so daß es nicht notwendig erscheint, darüber noch ein Wort zu verlieren. „Was das Lehramt an Mittelschulen betrifft," äußerte sich unlängst einmal eine amtliche Stimme, „so droht in wenigen Jahren eine bedenkliche Überproduktion an Kandidaten, die mit großem Supplentenelend enden wird. . . Falls die Frequenzzahl an den philosophischen Fakultäten, die ihren Höhepunkt noch nicht erreicht zu haben scheint, anhält und in der Errichtung neuer Mittelschulen Einhalt geschieht, so wird auch im Lehrfache die Überproduktion eintreten und die Öffentlichkeit wird dann über die schlechten Aussichten auf allen Gebieten, auf deren Betätigung Hochschulstudien vorausgesetzt werden, zu klagen haben." — Hiebet sind selbstverständlich besonders die weltlichen Fakultäten ins Auge gefaßt. Nicht so schlecht nämlich stünden die Aussichten bei den theologischen Studien. Allerdings gehört heutzutage ein gewisser Mut dazu, sich einem Stande zu widmen, der bei meist sehr bescheidener Entlohnung viel Verantwortung und Entsagung auferlegt. Aber im Interesse sowohl des Deutschtums als auch der Religion ist es gewiß bedauerlich, daß sich insbesondere in Böhmen, Mähren und Schlesien so wenig deutsche Studierende dem geistlichen Stande zuwenden, so daß ein großer Teil der Pfarrerstellen und Kaplanposten in den dortigen deutschen Gegenden mit Priestern tschechischen Stammes besetzt werden muß. Unsere bisherigen Ausführungen betrafen die einschlägigen Verhältnisse ganz im allgemeinen. Wie steht es nun damit in unserer engeren Heimat Gottschee? Leiden auch wir an Überproduktion? Ganz und gar nicht! Im Gegenteil, unserem Heimat- liehen Gymnasium wäre ein stärkerer Besuch und die möglichst baldige Ausgestaltung zur Vollanstalt nur aufs lebhafteste zu wünschen und die Erreichung dieses Wunsches wäre mit allen Mitteln zu fördern. Ist es ja, wie die Erfahrung lehrt, bisher noch nicht einmal gelungen, den Bedarf an Priestern und Lehrern durch heimatliche Kräfte voll decken zu können. Gerade in jüngster Zeit wieder riß der Tod so manche empfindliche Lücke; Leute in den besten Jahren, im schönsten Mannesalter wurden dahingerafft und wie schwer ist es, einen Ersatz dafür zu finden! Es ist gewiß mit freudigem Danke zu begrüßen, daß man nun daran gehen will, durch geregelte Unterstützungen den Zuzug von Kandidaten aus Gottschee an die Lehrerbildungsanstalt in Laibach zu fördern. Nichts wäre schlimmer, als wenn sich für unsere deutschen Schulen, die uns auch unseren nationalen Bestand verbürgen, keine deutschen Lehrer mehr fänden. Aber auch eines ausreichenden Nachwuchses an heimischen deutschen Priestern bedarf unser Ländchen. In früheren Zeiten stellte insbesondere die Pfarre Mitterdorf regelmäßig einen gewissen erfreulichen Prozentsatz von Studierenden der Theologie. In den letztvergangenen Jahren jedoch ist leider im ganzen eine Stockung eingetreten, so daß es gegenwärtig im Ländchen zwar offene Stellen, aber keinen genügenden geistlichen Nachwuchs gibt. Worin liegt denn der Grund dieser unerfreulichen Erscheinung? Die Hauptursache dürfte wohl in der überschwenglichradikalen Strömung zu suchen sein, die sich leider auch unserer heimischen Studierenden bemächtigt hat. Dieser dürfte es hauptsächlich zuzu-schreiben sein, daß so mancher junge Mann, der nach Anlage und Naturell für den Priesterstand ganz geeignet erschien, sich abreden oder abschrecken ließ, einen Beruf zu ergreifen, der leider auch m unserer Heimat nicht selten zum Gegenstand der Mißachtung und des Gespöttes gemacht wird. Hoffen wir, daß in dieser Beziehung bald eine Wandlung zum Besseren eintreten werde. Das Mßofifdje Wien. Eine großartige katholische Kundgebung zu Ehren der Mutter-Gottes, deren unbefleckte Empfängnis vor fünfzig Jahren als Glaubenssatz unserer katholischen Religion verkündet worden ist, hat am 19. Juni d. I. in Wie n stattgefunden. Am Hofe, dem bekannten großen Platze in der inneren Stadt, wo vor dritthalb Jahrhunderten Kaiser Ferdinand III. vor einer von ihm errichteten Marienstatue für seine und des Landes Rettung ans der Hand der anrückenden protestantischen Schweden Gott dankte und sich, sein Haus, sein Reich dem Schutze der unbefleckten Gottesmutter weihte, am nämlichen Platze wurde vor der berühmten Marlensäule am genannten Tage neuerdings das allerhöchste Kayer-haus, die Stadt Wien und ganz Österreich dem Schutze der makel-losen Himmelskönigin empfohlen. Anwesend waren: Seine Majestät der Kaiser mit dem ganzen Hofstaate, der Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand, die Erzherzoge Rainer, Friedrich, Karl, Maximilian und Leopold, die Erzherzoginnen Marm ^osffa, Marm Therese Maria Annunciata und Blanca, die Minister, Bychofe und Äbte zahlreiche Mitglieder des Adels, der Bürgermeister und der Magistrat der Reichshauptstadt, die theologische Fakultät, Scharen von Studenten, Bürger und Bürgerinnen, Tausende von Kaufleuten, Handwerkern und Arbeitern, im ganzen über 30.000 Menschen. Achthundert Vereine waren dabei vertreten, deren dreihundert Fahnen einen förmlichen Wald um die Mariensäule bildeten. Es war ein unqemein ergreifender Augenblick, als das von allen Pmestern absatzweise vorgetragene Weihegebet in der taufendkopfigen Menge einen begeisterten Widerhall fand und als dann der greise Kardinal-Fürsterzbischof Dr. Gruscha mit gehobener Stimme den apostolischen S^cctctt ertetlte. Was sagte das protestantische „Grazer Tagblatt" zu dieser imposanten katholischen Huldigungsfeier? Lange Zeit konnte es kein Wort darüber hervorbringen, es war wie vom L-chlage gerührt. Zwölf Tage brauchte es, bis es sich vom Schrecken erholte; am 2. Juli endlich erwachte es aus seiner Betäubung, tat seinen Mund auf und sprach die denkwürdigen Worte: „Wir behaupten, daß nicht einmal die römische Kurie, geschweige denn die Wiener Kurie wußte, worum es sich eigentlich handle, und daß die Laien, die von den Jesuiten eingeweihten Damen und Herren ausgenommen, nicht einmal ahnten, worum es sich eigentlich handle." Also weder der Papst, der diese großartige marianische Huldigungsfeier mit einem Ablasse begnadigte, noch der Kaiser, der persönlich an derselben teilnahm, noch der Kardinal und Fürsterzbischof von Wien, der den apostolischen Segen erteilte, noch sonst jemand von den anwesenden Tausenden, ein paar von den Jesuiten Begünstigte etwa ausgenommen, wußten, was der eigentliche Zweck dieser katholischen Feier war; nur das protestantische „Grazer Tagblatt" weiß es. Hören wir nur! „Die Jesuiten," so behauptet es, „brauchten eine Wiederholung ihrer Kraftprobe, die zugleich dartun sollte, wie sehr ihr Machtkreis sich überhaupt erweitert hat, insbesondere wie weit er die Laienwelt umspannt hält." Na also! Jetzt wissen wir es. Die ganze Jmmakulatafeier war nach der Ansicht des genannten Blattes nichts anderes als eine von den Jesuiten schlau inszenierte Komödie, die bewiesen hat, daß Wien „im Banne des schwarzen Papstes, d. i. der Jesuiten stehe!" Probatum est! Wenn die Jesuiten wirklich eine so ungeheure Macht besitzen, wie das „Tagblatt" faselt, dann allerdings hat es Grund genug, die Sache ernst zu nehmen und vor den Jesuiten zu zittern und zu beben. Wauwau! Aus Stabt und Land. Hottlchee. (Die Bezirkslehrerkonferenz) der Lehrer des Bezirkes Gottschee fand am 6. Juli l. I. im Schulhause zu Gottschee statt, an welcher 40 Mitglieder teilnahinen. Der Herr Inspektor Peter Wolsegger eröffnete um 10 Uhr die Versammlung und bestimmte zu seinem Stellvertreter den Oberlehrer Matthias Krauland von Mosel. Zu Schriftführern wurden einstimmig gewählt: Lehrer Rom (Gottschee) und Lehrerin Bukowitz (Altlag). Hierauf verlas Herr Bezirksschulinspektor Peter Wolsegger einige Ministerial-Er-läsfe, und zwar den Erlaß über die Zahnpflege an Volksschulen für Erhaltung der Gesundheit, ferner den Erlaß über die Anstellung von Lehramtskandidaten, welche Staatsstipendien genossen haben. Sodann begann der Herr Inspektor mit dem Vortrage seiner während der Inspektion gemachten Wahrnehmungen. Er betonte, daß das Verhalten der Lehrer korrekt sei, daß jeder seine Pflicht tue und daß fleißig gearbeitet wurde. (Vielleicht machen dies die Vorbereitungen.) Darauf teilte er mit, daß der Schulbesuch zufrieden-stellend war und solcher nur durch Erkrankung der Lehrer verhindert wurde. Der Anschauungsunterricht möge besonders durch die jüngere Lehrerschaft gepflegt werden. Der Anschauungsunterricht soll nichts anderes als „Aufsatz" sein, und dabei seien fleißig die üorfjcttxbcticTt Setjrmittel zu gebrauchen. ®ie jeHIenben Suchtmittel müssen sofort angeschafft werden. Im Aufsatz ist ein Fortschritt zu verzeichnen. Beim Nacherzählen der Lesestücke soll auf den Aufsatz hingewirkt werden. — Das mechanische Lesen ist viel mehr zu üben, und es soll auf die Fertigkeit geschaut werden; auch ist auf die Betonung bei den Unterscheidungszeichen zu achten. Bei der Sprachlehre wird viel zu viel gemacht. Also weniger Grammatik, sondern nur ans dem Satze heraus analysieren. Das Rechnen soll nicht so allseitig geübt werden und es soll dabei den Schülern so wenig als möglich Hilfe geboten werden. Das Zeichnen soll mehr ein Erinnerungszeichnen sein, ein Gedächtniszeichnen, ein Zeichnen nach der Natur. Das Stigmen-Zeichnen ist unbedingt abzuschaffen. Hierauf verlas der Herr Inspektor ein Schreiben der Direktion der Fachschule in Gottschee, in welchem Herr Fachschulleiter Professor Knabl und Herr Professor Theiß sich erbötig machen, in den Hauptferien 1905 einen unentgeltlichen Kurs über das moderne Zeichnen für Gottscheer Volksschullehrer abzuhalten. (Wird freudig zugestimmt.) — Darauf wurde das von allen Lehrkräften ausge- Jahrgang I. arbeitete Referat „das Quecksilber" nach den fünf formalen Stufen vom Herrn Lehrer Tfcherne (Skrill) vorgelesen. Lehrer Tfcherne löste seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit der Zuhörer. Nachdem Herr Lehrer Schober (Nesseltal) seinen Vortrag über einen speziellen Lehrplan für Wiederholungsschulen gehalten hatte, folgte der Bericht des Bibliotheks-Ausschusses, aus welchem zu entnehmen war, daß die Bezirkslehrerbibliothek 403 Werke in 986 Banden zählt. Die Kassagebarung der Bezirkslehrerbibliothek war folgende: Kassarest vom vorigen Jahre 311 K 63 h, Bezirksfondszuschuß 246 K 40 h. Summe der Einnahmen 558 K 3 h, davon ab an Auslagen 425 K, so bleibt ein Kassarest von 133 K 3 h. Zu Kassarevisoren wurden bestimmt Herr Oberlehrer Erker (Mitterdorf) und Herr Oberlehrer Krauland (Mösel). In den ständigen Ausschuß wurden über Antrag des Lehrers Tschinkel (Morobitz) gewählt: Lehrer Hans Loser (Lienfeld), Oberlehrer Josef Perz (Nesseltal) und Lehrer Georg Erker (Unterlag). Hierauf wurde die Versammlung mit einein dreifachen Hoch auf den Kaiser geschlossen. Nach der Konferenz versammelten sich die Teilnehmer im Gasthansgarten des Herrn Tomitsch, um auch den Bedürfnissen des Körpers Genüge zn tun. Küche und Keller des Herrn Tomitsch lieferten Vorzügliches, wobei auch Gesänge und Reden die Geselligkeit würzten. Nach beendigter Tafel begaben sich sämtliche Teilnehmer in die Fachschule für Holzindustrie, wo Schülerarbeiten, welche als sehr gelungen bezeichnet werden müssen, vom Herrn Direktor Knabl und Herrn Professor Theiß vorgezeigt wurden. — (Bei der Sparkasse) der Stadt Gottschee wurden vom 1. Jänner bis 30. Juni 1904 K 884.630'— eingelegt und K 551.763'53 behoben, wornach sich der Einlagestand um K 332.766 "54 erhöhte; rechnet man den Saldo vom 31. Dezember 1903 pr. K 4,185.582'34 hiezu, so beträgt der Einlagestand mit 30. Juni 1904 K 4,518.348 "88. An Hypothekardarlehen wurden vom 1. Immer bis 30. Juni 1904 K 224.093'46 verausgabt, hingegen K 89.518'73 rückgezahlt, sohin ein Zuwachs von K 134.574"73; rechnet man den Saldo vom 31. Dezember 1903 pr. K 3,108.726'77 hinzu, so beträgt der Hypothekenstand mit 30. Juni 1904 K 3,243.301'50. :— (Graeons Abschiedsfeier.) Der große aus Graz bestellte Agitator, Herr Sekretär Alexander Graeou, der wochenlang Stadt und Land Gottschee mit feinen Segnungen überschüttete, hat nun, nachdem auch die von ihm arrangierte „Gegenmission" bei Wein und Bier ohne besonderen Unfall glücklich verlaufen ist, Gottschee am 5. d. M. wieder verlassen. An der Abschiedsfeier nahm auch Herr Jaq nemar, der Laibacher protestantische Pastor, teil. Es scheint sogar, daß die Abschiedsfeier gerade wegen des Pastors, der für den 29. Juni einen Gottesdienst in Gottschee augesagt hatte, auf den 28. Juni, also fast eine Woche vor der Abreise Graeons, anberaumt wurde, um ihm, dem Pastor, die Teilnahme an derselben zu ermöglichen. Vielleicht läßt dieser Umstand allein schon daraus schließen, daß die genannten beiden Herren, der Sekretär und' der Pastor, unter einer Decke spielen, daß zwischen Gracon und Jaquemar, zwischen des ersteren Organisationsreise und des letzteren „Los von Rom"-Rummel doch ein gewisser Zusammenhang besteht. — (Gewerbewesen.) Der vereinzelte Gewerbetreibende vermag wenig, nur in der Vereinigung liegt die Kraft. Deshalb ist auch der deutsche Gewerbe- und Handwerkerstand daran, sich unter Ausschluß einseitiger politischer Parteibestrebungen immer enger zusaminenzuschlichH und solche Organisationsverbindungen zu schaffen, welche den fachlichen Fortschritt, die Förderung gewerbe-technischer Hilfsmittel u. dgl. sich zum Ziele fetzen. Auf Anregung des steiermärkischen Landtagsabgeordneten Einspinner traten kürzlich auch die Gewerbetreibenden von Gottschee zu einer Besprechung zusammen. Herr Bürgermeister Loy begrüßte die Anwesenden Und wies auf die Vorteile eines Anschlusses an die Bestrebungen des alpenländischen deutschen Gewerbestandes hin, wozü eine Einladung des Organisationsausschusses der alpenländischen Gewerbetreibenden in Graz vorliege. Die Berichterstattung führte Herr Al. GracoN ans Graz. In den vorbereitenden Ausschuß wurden folgende Herren gewählt: Franz Engele, Josef Eppich, Adolf Fornbach er, Josef Hutter, Adols Kraus, Gottlieb Marek, Joses Müllerei, Joses Pavlicek, Johann Prenner und Joses Tomitsch. Zur Annahme gelangte mit Stimmeneinhelligkeit nachstehende Entschließung: Die heute tagende Vertraueusmänner-Besprechnng der hiesigen Handwerker beschließt, eine einheitliche Handwerker-Organi-fation im Bezirke Gottschee auf Grund der am 28. und 29. Juni 1903 in Cilli beim allgemeinen steirischen Gewerbetage gepflogenen Beratungen ins Leben zu rufen, die sich der zu gründenden alpenländischen deutschen Handwerker-Organisation anschließen soll. Der gewählte Vorbereitungsausschuß übernimmt die Ausgabe, die deutschen Handwerker des Gottscheer Bezirkes zn organisieren und mit dem Organisationsausschüsse der alpenländischen deutschen Gewerbetreibenden betreffs Festlegung und Ausarbeitung des Programmes in engere Fühlung zu treten. Die Vertraueusmänner-Besprechnng gibt schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß auch die übrigen deutschen Handwerker Krains sich diesen Bestrebungen anschließen werden, um hiedurch die Schaffung eines deutschen Landesverbandes (mit dem Sitze in Gottschee) herbeizuführen." In der darauf folgenden Sitzung des Vorbereitungsausschusfes wurde Herr Prenner zum Obmann, Herr Tomitsch zum Obmann - Stellvertreter und die Herren Fornbacher und Mölleret zu Schriftführern gewählt. Es wurde ferner beschlossen, sämtliche Handwerker von Gottschee von den gefaßten Beschlüssen tu Kenntnis zu setzen, das Einvernehmen mit dem Organisationsausschüsse in Graz zu pflegen und gegen Ende August L I. eine große Handwerkerversammlung für das ganze Gebiet von Gottschee einzuberufen, in welcher die Abgeordneten zum Gewerbetage und die Wahlwerber für Krain für den zu schaffenden Handwerkerrat bestimmt werden sollen. — Wir wünschen den lobenswerten Bestrebungen unseres heimischen Handwerkerstandes den besten Erfolg. Fachgenosfenschaften können, unterstützt vom Handelsministerium, Landesausschusse und von heimischen Geldinstituten, durch Anschaffung von modernen Hilss-maschinen, neueren Werkzeugen usw. unser Handwerk gewiß sehr wesentlich fördern und heben. Unser heimisches Tischlergewerbe hat überdies an der Fachschule für Holzbearbeitung einen sehr förderlichen Faktor, deffen Bedeutung nicht zn unterschätzen ist. Soll aber das angestrebte Ziel wirklich erreicht werden, so tut Einigkeit not und dürfen keine gegenseitigen Eifersüchteleien in unserer Mitte anfkommen. — (Pastor Jaquemar und das „Grazer Tagblatt".) Bei dem am 28. Juni zu Ehren Graeons im Hotel „Zur Post" veranstalteten Abschiedsabende forderte laut Berichtes der „Deutschen Stimmen" Nr. 57 Pastor Jaquemar in einer Ansprache die Versammelten aus, das „Grazer Tagblatt" auf das entschiedenste zn unterstützen. Pastor Jaquemar ist bekanntlich das Oberhaupt der Protestanten in Krain, der Leiter der hierländischen „Los von Rom"-Bewegung. Wenn also er das genannte Tagblatt so sehr empfiehlt und zur entschiedensten Unterstützung desselben geradezu auffordert, so kann man sich denken, warum er das tut und wes Geistes Kind das Blatt sein muß. Wer auch jetzt nicht entsteht, daß das „Grazer Tagblatt" ein Protestantenblatt ist, das im Dienste der „Los von Rom"-Bewegung steht und für den Abfall vom katholischen Glauben arbeitet, der ist mit Blindheit geschlagen. — (Hagelwetter.) Der 4. Juli war der Tag der großen Unwetter: Man las von wahrhaft verheerenden Hagelfchlägeu in der Umgebung von Rudolfswert und in anderen Gegenden Unter-und Oberkrains, dann auch in Steiermark, Tirol usw. Auch die Ortschaft Hasenfeld und die Gegend von Maierle wurde vom Hagelschauer schwer betroffen. In Straßenberg bei Maierle schlug der Blitz in einen Stall, tötete einen Ochsen und äscherte den Stall samt Wohngebäude ein. Die Bewohner konnten kaum das nackte Leben retten. — (Krebsenzncht in Gottschee.) Herr Forstmeister Rudolf Schadinger hat bereits 8000 Stück aus Jajce in Bosnien bezogene Krebs« große lange Krusti Jahr« in dt bleibt Krebs grubt bindn Die i fchwa Herr Laibe ist in geriic wurd werd übun dreiz Üb tu hierci der etwa bei ■ Heu er t wod Leict nach erroe Pon Sar bevc Lau kern in < war Am Grc bim am San am hief wo! Vei Zäh A» zu» ivel zun der Wi St Jo wc um doi Sk Ji i>e< Krebsemveibchen mit Eiern in die Rinse eingesetzt und damit in größerem Maßstabe den Versuch unternommen, die hiesigen, schon lange als seuchenfrei erklärten Gewässer wieder mit den edlen Krustentieren zu bevölkern. Ein Erfolg wird sich freilich erst nach Jafaen zeigen, weil die Krebse bekanntlich langsam wachsen und in den Raubfischen gefräßige Schädlinge besitzen. Merkwürdig bleibt hiebei, daß in den sogenannten Hofmannschen Teichen die Krebse niemals ausstarben, obwohl diese Teiche, ehemalige Lehmgruben, bei Überschwemmungen mit der Rinse in direkter Verbindung stehen, den AnstecknngSstoff also unbedingt erhalten mußten. Die dort gefangenen Krebse sind allerdings von schmutziger, braunschwarzer Farbe, jedoch wohlschmeckend und von ansehnlicher Größe. — (P e r s o n a l n a ch r i ch t e n.) Der k. k. Oberforstkommissär Herr Wilhelm Putick wurde zum Ägrarinspektor mit dem Sitze tu Laibach bestellt. — Herr Postmeister Josef Hanika in Gotychee ist in die zweite Besoldungsstufe der Postmeister erster Klafftvorgerückt. — Dem Postadministrator Herrn Ernst Wüchse in Nesseltal wurde die Postexpedientenstelle dortselbst verliehen — (Wassenübung der Reservisten.) Dm Reservisten werden im kommenden Monate in zwei Abteilungen zu den Waffen-Übungen einberufen werden, und zwar für den 21. August zu emer dreizehntägigen und für den 25. August zu einer fichzehusagrgen Übung. Die Übungen werden am 10. September abgeschlossen und hieraus auch die „Dreijährigen" beurlaubt werden. (Plötzlicher Tod.) In Sava bet Lrttcu tst am 30. v. M. der dortige Pfarrer Herr Martin Molek plötzlich gestorben. Der etwa 60 Jahre alte geistliche Herr besichtigte feinen Wiesengrund bei Ponowitsch, wo die Feldarbeiter eben mit dem Einbringen von Heu beschäftigt waren. Am User des vorbeifließenden Baches glitt er aus, schlug beim Falle mit dem Kopfe auf einen Ms an, wodurch er das Bewußtsein verlor und im Bache ertrank. Die Leiche wurde von den Arbeitern geborgen und an den Psarrhos nach Sava gebracht:: Der tragische Tod des geliebten Geistlichen erweckt allgemeine Teilnahme. Pfarrer Molek war em vorzüglicher Pomologe und hat während seiner siebzehnjährigen Wirksamkeit m Sava weit über 10.00,0 Obstwildlinae veredelt und an die Landbevölkerung verteilt. Überhaupt beschäftigte er sich gern mit der Landwirtschaft und war auf diesem Gebiete der ländlichen ^evvl-kerunq stets mit Rat und Tat behilflich. Sein kleine Plarrivir1 chafi in Sava genoß den Ruf einer Musterwirtschaft. Pfarrer Molek war seinerzeit Stadtkaplan in Gottschee AuanftV — (Märkte nt Krain vom 20. ^ulr bis 4. 4ugufi). Am 22. Juli in Hinach und Aßling; am 25. Juli in Gottfchee, Großlack Semitsch, Oberlaibach und Lack; am 26. ^uli in Weichsel-burg Haselbach, Radmannsdorf, Wochein, Zirknitz und Domschale; am 27. Juli in Döbernig, Töplitz und Verch; am 1. August m Landstraß, Wernitz, Krainburg, St- Martin bei Litta, und Lukowetz; am 2. August in Mariatal und Lusttal Daiifcrbotf. (Von der Feuerwehr.) Am 2. d.,M. hielt der biesig? Feuerwehrverein seine diesjährige Hauptversammlung ab wobei den vorgetragenen Berichten zu entnehmen war daß der Verein zur Zeit 32 ausübende und 37 unterstützende Mitglieder Mit Bei da- daraus folgenden Neuwahl wurde durch einstimmigen Zuruf Gemeindevorsteher Herr Matthias Stegmund neuerdings mm Wehrhauptmann gewählt. Es ist aber auch da? Vertrauen, welches der Verein seinem Obmanne gegenüber durch diese Neuwahl mm Ausdrucke brachte, vollauf gerechtfertigt. Ferner gingen aus der Wahl hervor die Herren: Johann Erker von Mitterdorf al» Webrhauptmannstellvertreter, Josef Honig mann von Koflern al» Änfrabmann Josef Perz von Ort als dessen Stellvertreter; Josef Händler von Mitterdorf als Spritzenmeister, Johann Wied er-mnfVi nnn Mitterdors als dessen Stellvertreter; Josef Oswald von Mitterdors als Exerziermeister; Josef Schneider von Mitter-doff T Requisüenmeister; Jojann Händler von Mtter °rs al^ SckrirtMrer und Franz Skrbar von Koflern als Kassrer. JiUereffe aller muß es gelegen sein, genannten Verein er das Wohl des Nächsten bezweckt, zu unterstützen und zu kräftigen. — (Primiz.) Die Pfarre Mitterdorf gehört zu jenen Pfarren des Gottscheer Ländchens, in welchen die meisten Primizen gefeiert werden. Auch heuer feierten ivir wieder eine solche m unserem geräumigen, festlich geschmückten Gotteshause. Der hochwürdige Herr Alois Perz, Sohn des bekannten, allgemein geachteten Gastwirtes Matthias Perz in Koflern, brachte nämlich in Gegenwart seiner glücklichen Eltern, Geschwister und Verwandten, sowie emer zahlreichen andächtigen Volksmenge am 17. d. M. fein Erstlings-meßopfer Gott dar. Fünfzehn Priester leisteten dem Primizianten geistliche Assistenz. Primizprediger war der hochwürdige Herr Kanonikus Josef Erker aus Laibach. Der Kirchengesang war sehr gelungen. Die Festtafel wurde bei herrlichstem Wetter im schattigen Garten des Erkerheims gehalten. Mehrere eingelauftne Briefe und Telegramme bewiesen, daß man des hochwürdigen Herrn Neupriesters auch in der Ferne freudig gedachte. Hbermösek. (Sommeraufenthalt.— Selbstmord.) Anfang Jult hat die Familie des k. k. Gendarmerie-Rittmeisters Herrn Oswald Kostenzer, welcher am 25. d. M. seinen Urlaub antritt, ihren Sommeraufenthalt bis September dahier genommen. — Laut Totenbeschauscheines der Stadtgemeinde Zara hat der 36jährige tu Reintal Nr. 35 gebürtige, Datierende Kellner Andreas Montel am 2 Juni einen Selbstmord durch Ertränken begangen. ^fnttbifdiborf. (Ein blühender Apfelbaum), reichlich besetzt mit schönen Früchten, steht im Garten des Besitzers Peter Hönigmann. Alltag. (Markt. - Heimkehr. — Dürre.) Der Margarethenmarkt am 13. war schwach besucht. Seinerzeit freilich war dies einer der größten und besten Märkte. Doch seit bte_ Bahn auch uns mit der großen Welt verbindet, gehen alle Dorfmarkte zurück, nur die Märkte der Stadt nehmen ans. Ist der letzten Zeit sind wieder mehrere Personen aus Amerika zuruckgekehrt, die wenig Gutes über die jetzt dort herrschenden Erwerbsverhältnisse zu erzählen wissen. Unter den Heimgekehrten ist auch ein schon ziemlich bejahrtes Ehepaar, abgerackert von vieler Arbeit, welche» seine alten Tage in der Heimat verbringen mochte. Allein e» fand keine Heimstätte mehr; sich eine neue zu erwerben, langen aber die verdienten Taler nicht. Ob es einmal nicht vielen so gehen wird? — In der hiesigen Pfarre herrscht große Dürre, so daß die Feldfrüchte, die sonst zu den schönsten Hoffnungen berechtigen, bereits darunter zu leiden beginnen. Möge uns in Bälde ein ausgiebiger Regen beschieden werden! Holienvcrg vei Ättl'ag. Am Sonntage nach Peter und Paul war bei uns Gottesdienst. Da gab's etwas ganz Neues: Die Musikkapelle von Altlag, von deren Gründung der Bote neulich berichtete, spielte nämlich während desselben kirchliche Welsen wahrhaft mustergültig und, wie hervorgehoben zu werden verdient, ohne die geringste Entlohnung. Wir sind der wackeren Kapelle für da» Gebotene sehr dankbar. . AnterwarmKerg. (Unglücks s al l. B er f cf) r e de n e».) Schwer heimgesucht wurde vor kurzem der als tüchtiger Schmied bekannte Franz Kraker aus Komuzen. Bei der Fütterung feiner Haustiere fließ ihm eine junge Kuh mit den Hörnern derart m» lmke Auge daß der Manu ins Spital nach Rudolfswert überführt werden mußte, wo ihm das verletzte Auge herausgenommen wurde um einer Entzündung des gesunden Auges vorzubeugen. — Em gut in zenierter Raufexzeß, der förmlich an die Stierkampfe m Budapest erinnert wurde am 3. Juli in Oberwarmberg I. p. aufgeführt. Mebrere Burschen gerieten aneinander und hieben aufeinander Io», aaben aber nicht eher nach, bis einer nach dem anderen durch ue berbeigerufene Gendarmerie vom Kampfplatze entfernt wurde. Die Volksmenge klatschte Beifall. Die blutige Vorstellung war beendet. Fürwahr, Abwechslung ergötzt. — Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen." Dieses Sprichwort bewahrheitete sich tag» daraus in Unterwarmberg. Ein dreizehnjähriger Knabe hat ohne nennenswerte Veranlassung seinem im gleichen Alter stehenden Kameraden auf dem Heimwege von der Hutweide, ein Messer in den Rücken gestoßen. Glücklicherweise drang das Messer nur ungefähr 3 cm tief, so daß der gerufene Arzt nur eine leichte körperliche Seite 102.______________________________________________________ Gottscheer Verletzung feststellen konnte. Der junge Messerheld wird sich vor Gericht zu verantworten haben. Hoffnungsvolle Jugend! — Aus unserer Pfarre sind wieder mehrere Männer infolge mißlicher Fa-milieu- und Vermögensverhältnisse nach Amerika ausgewandert. Dagegen sind von dort einige Familien zurückgekommen, unter anderen die Familie Kraker aus Komuzeu Nr. 17, die sich nun dauernd in der Heimat niederlassen will. Weg. (Wasserleitung.) Wie alljährlich im Sommer, so ist auch heuer hier in Rieg die Versorgung mit Wasser ein Übelstand. Denn das Wasser muß von den meisten Besitzern für Menschen und Vieh aus dem sehr tief gelegenen Bache (Wickitzbach), resp. aus dessen Quelle geholt werden. Infolge des steilen Abhanges braucht mmt jedesmal eine halbe Stunde, und ist dies sicherlich eine nicht geringe Plage für Menschen und Vieh. Leider wurde das bereits vor einigen Jahren aufgenommene Projekt betreffs Herstellung einer Wasserleitung wieder fallen gelassen, und doch sind in letzterer Zeit viel schwierigere Wasserleitungen errichtet worden mit Hilfe des Landes, der löbl. Krainifchen Sarkasfe, und natürlich auch mit eigener opferwilliger Selbsthilfe. Göttenitz. (Ausflug.) Am Nachmittag des 14. Juli machte oie hiesige Schuljugend einen kleinen Ausflug gegen den St. Leon-Hardtberg zu. Bei dieser Gelegenheit konnte man wieder einmal die Wahrheit des Ausspruches „Geteilte Freude ist doppelte Freude" beobachten; denn fast hätte der Leonhardiberg wiederhallt von den Hellen Kinderstimmen. Wir haben den Kindern diese Freude vergönnt, umsomehr da jetzt auch Schluß des Schuljahres ist, und niemanden ein Unfall zugestoßen ist. — An diesem Tage hielt uebstdem die hiesige Pfarrgemeinde einen freiwilligen Feiertag, der, wie man sagt, von den Vorfahren infolge verschiedener Unglücksfälle, besonders Hagelschlag, gelobt worden ist. WiMandk. (Verschiedenes.) Im Lause des vorigen und heurigen Jahres sind mehrere Besitzer aus unserer Pfarre amerikamüde geworden und jüngst wieder heimgekehrt. Einigen von ihnen scheint Fortuna in Amerika doch ein hübsches Sümmchen zugeschanzt zu haben; Beweis dessen ist das Umbauen und Vergrößern der alten Wohnhäuser. Besonders den Mädchen soll es drüben gut gehen, wie deren Briefe an die Eltern dartun. Nun, daß solche Umstände auf die ohnehin amerikalustigen Mädchen, Burschen und Männer einen gewissen Eindruck nicht verfehlen, ist begreiflich. Bei vielen jungen Leuten unserer Pfarre ist daher in jüngster Zeit der Entschluß herangereift, in Bälde lvs von der Heimat in der Richtung gegen das Dollarland zu wandern. Mehr darüber nächstens. — Die heurige Heuernte ist zu großem Teile vorüber und glücklich unter Dach gebracht worden. Man ist durchwegs zufrieden mit derselben. Die zweite (Grummet-) Ernte dürfte wegen zu geringer Niederschläge minder zufriedenstellend aussalleu. — Während die Sense zu großem Teile ihre Pflicht getan, ist nun die Sichel an der Arbeit, denn die Weizenernte hat eben begonnen. Auch diese ist vielversprechend und wird des Landmanns Mühe und Schweiß reichlich lohnen. Kandia Bei Wudokfswert. (Verschiedenes.) In der Gegend von Prečna-St. Michael-Brnßnitz hat am 4. Juli abends der Hagel alles vernichtet. — Herr Andreas Agnitsch ans Nesseltal, einsehr geachteter und gesuchter Spenglermeister in Rudolfswert, hat sein neues, sehr nettes einstöckiges Hans bereits unter das Dach gebracht. Eine Zierde der Stadt! Kraimik. (Schadenfeuer.) Am 4. Juli entstand in Retje (Gemeinde Laferbach) ein verheerender Brand, der infolge der herrschenden Dürre und infolge des Umstandes, daß die nahe beieinander stehenden Häuser mit Stroh gedeckt sind, in wenigen Minuten eine große Ausdehnung erreichte. Es brannten 50 Häuser und Wirtschaftsgebäude (18 Nummern) vollständig ab samt allen Wirtschaftsgeräten u. s. w. Man konnte noch von Glück reden, daß nicht das ganze Dorf, welches gegen 100 Nummern zählt, ein Raub der Flammen wurde. Zur Feststellung eines Regulierungsplanes für den neu aufzubauenden, durch die Feuersbrunst zerstörten Teil der Ortschaft wird demnächst eine Lokalverhandlung stattfinden. ^r- Jahrgang I. Sagor. (Trauung.) Am 6. d. M. fand hier die Vermählung des Herrn Alois Haberle, Kaufmannes aus Judendorf bei Leoben, mit Fräulein Leopoldine Müller statt. Der Bräutigam ist ein gebürtiger Gottscheer und stammt aus Obrem. Dem jungen Ehepaare wünschen wir viel Glück ans feinem Lebenswege! Nachrichten aus Amerika. Kansas tzity. (Der österreichisch-ungarische Schützenbund rnid Unterstützung so ere in), der sich zur Aufgabe gestellt hat, die Mitglieder zur Zeit der Krankheit sowie die Hinterbliebenen Witwen und Waisen der verstorbenen Kameraden zu unterstützen, ist am 7. März 1887 in Kansas City gegründet worden und zählt jetzt 250 Mitglieder. Der Verein hat ein Vermögen von 3000 D„ Mitglied dieses Vereines kann jeder moralische und gesunde Österreicher oder Ungar sein, der deutsch sprechen kann. Dieser Verein hielt im Stadtgarten am 12. Juui l. I. sein, sechzehntes Stiftnngs- und Sommernachtfest ab. Um halb 2 Uhr stellte sich der Zug an der Staats- und Stadtgrenze der beiden Kansas City auf. Unter der Begleitung von vier Vereinen mit ihren prächtigen mit Eichenlaub geschmückten Bannern setzte sich der Zug um 2 Uhr, 1200 Mann und acht Retter stark, mit der österreichisch-ungarischen Militärkapelle an der Spitze, in Bewegung. Stolz, wie es einem Österreicher ziemt, marschierten wir von der Staatsgrenze durch die schönen Straßen der Stadt dem Festplatze (Stadtpark) zu. Von 3 bis 4 Uhr konzertierte die Musikkapelle im Garten, meist patriotische Weisen spielend, um 4 Uhr begaben wir uns in den großen Saal, und alt und jung huldigte bei den heiteren Weisen der Streichmusik bis zum frühen Morgen Terpsichoren. Dank dem Komitee unter der umsichtigen Leitung des Präsidenten Herrn Johann Erker gestaltete sich „das Fest zu einem sehr glänzenden und es wird wohl jedem Österreicher für lange Zeit in Erinnerung bleiben. Die Einnahmen betrugen 841 D 35 c, wovon die Hälfte als Reingewinn zn betrachten ist. Die jetzigen Ansfchuß-mitglieder des Vereines, auf drei Jahre gewählt, sind folgende: Johann Erker, Major; Johann Mantel, Hauptmann; Peter Ro-schitsch, Oberleutnant; Johann Wittine, Zugführer; Georg Händler, Oberjäger; George Vogrin, Leutnant; Max Stalzer, Vize-Oberjäger; Peier Sterbenz, Unterjäger; Matth. Kraker, Patrouilleführer; Peter Spituagel, dessen Stellvertreter. Ersatzoffiziere: Matthias Erker, Johann Schuster. Verwaltungsräte: Louis Loschke, Stephan Grachek, Josef Meditz. Vergnügungskomitee: Henry Schuster, Matth. Hirsch, Josef Meyer, Fahnenträger: Franz Rabnse, Johann Tramposch. MVrfet. So wird gelogen. Zur Zeit des Schulschlusses wissen die „Los von Roin"-Blätter fast alljährlich von „Abfällen" katholischer Schüler und Studenten vom katholischen zum protestantischen Glauben zu berichten. Voriges Jahr um diese Zeit ging folgende Notiz durch die Abfallsblätter: „In Asch (Böhmen) haben unmittelbar nach dem Schnlschlusse 47 Abiturienten des dortigen Gymnasiums ihren Austritt aus der katholischen Kirche angemeldet und sind zum Protestantismus übergetreten." Ferner wurde ebenfalls aus Asch gemeldet, „daß unmittelbar nach dem Schnlschlusse 17 Kinder, die eben erst ihrer Schulpflicht Genüge geleistet haben, zur evangelischen (d. i. protestantischen) Kirche übergetreten seien und daß feit Beginn des Jahres im Ascher Bezirke 48 Übertritte erfolgten." Die infolge dieser sensationellen Meldungen eingeleiteteu Erhebungen haben ergeben, daß in diesen zwei Meldungen nicht weniger als drei Lügen enthalten sind. Denn erstens gibt es in Asch kein Gymnasium und infolgedessen keine' Abiturienten (absolvierte Schüler) des Gymnasiums; gibt es aber keine Abiturienten, so können auch keine ans der katholischen Kirche ausgetreten und zum Protestantismus übergetreten sein. Zweitens ist kein einziges Kind nach Schnlschlnß zum Luthertum ubergetreten. Drittens sind von Erwachsenen nicht 48, sondern nur sechs im Laufe des Jahres im Ascher Bezirke zum Protestantismus abgefallen, nämlich drei Frauen, von denen zwei Protestantische Männer haben und auch die dritte protestantisch ^verheiratet sein dürfte, ferner ein Mädchen, das einen protestantischen Bräutigam, und zwei Männer, die protestantische Bräute hatten. Somit reduziert sich die von den „Los von Rom"-Blättern angegebene Zahl der 112 Ab gefallenen auf sechs Abfälle. Ein katholisches Blatt bemerkt hiezu: „Hätte man alle Absälle, von denen die Zeitungen aus Asch schon im Laufe der „Los von Rom"-Kampagne berichteten, zusammengezählt, man hätte schon eine größere Zahl zusammengebracht als manches Fürstentum Einwohner hat." Wir sind neugierig, wieviele Abgefallene aus der Studenten- und Schülern eit sich die bekannten Blätter zum Beginn der heurigen Ferien verschreiben werden. Km zu Wom! Dänemark ist bekanntlich ein fast ganz lutherisches Land. Die in Kopenhagen erscheinende Zeitschrift „Mddags-posten" schrieb nun am 19. April v. I. unter der Überschrift „Sollen wir nach Rom gehen?" folgendes: „Die Katholiken setzen sich hierzulande nach und nach im Bewußtsein des Volkes fest. Neue Kirchen und Schulen werden gebaut und die katholische Presse erhält Ableger in einer Anzahl, die bald bedeutend genannt werden muß. Es ist ein Zug nach Rom in der geistigen Luft der Gegenwart; das hat man nicht bloß in England und Deutschland bemerkt. Auch bei uns hat er sich kräftig geltend gemacht. Was die Gemüter zum alten Rom hingezogen hat, — ja das läßt sich nicht leicht sagen. Zu einem großen Teile lag es wohl in der Mystik, welche den Katholizismus umgibt, diese alte Gemeinschaft, die mit dem Stifter des Christentums selbst in organischer Verbindung steht und in ununterbrochener Reihenfolge die apostolische Lehrautorität besitzt. Daß diese alte Kirche zu den Protestanten kommen sollte, ist nicht zu erwarten, — der entgegengesetzte Weg muß eingeschlagen werden: Nach Rom! Hin zu Rom!" Die Vaterlands kosen! Bon Nichtkatholiken werden katholische Priester sehr oft als „Vaterlandslose" gescholten, ja sogar als Landesverräter" hingeftellt. Mit welchem Recht, das beweisen folgende Tatsachen. In Deutsch-Südwestaftika haben gegenwärtig deutsche Truppen mit der Niederwerfung des Herero-Aufstandes vollauf zu tun. Das „Berliner Tageblatt" bedauert nun in einem Leitartikel, daß es die (protestantischen) Missionäre mit denselben Hereros hielten, welche deutsche Männer und Frauen grausam gemartert Kinder in tierischer Weise gemordet und wie der Teufel gehaust hätten. Deutsche Missionäre sollten doch wohl bei einem Aufstand in einer Kolonie bedingungslos sich auf seiten ihrer Landsleute schlagen. „Den katholischen Missionaren", so schreibt das Berliner Blatt weiter, „muß nachgerühmt werden, daß sie dieser selbstverständlichen Pflicht genügt haben. Eine Anzahl von ihnen trägt im deutschen Dienst die Waffe, andere begleiten, rote schon im Bondelzwarts-Feldzuge, die einzelnen Trupps als Feldgeistliche Die protestantischen Missionäre aber gehen darauf aus, bei den Todfeinden ihrer Landsleute lieb Kind zu sein." Soweit da« Berliner Blatt, dem man gewiß keine Voreingenommenheit in Bezug auf die katholischen Ordensleute nachrühmen kann. Wir aber fragen, auf welcher Seite sind die „Vaterlandslosen"? Vttfftfdst Hfsiziere mit deutschen Wamen. Es ist eine auffallende Erscheinung, daß in der russischen Armee so viele höhere Offiziere mit deutschen Namen Vorkommen. So werden im jetzigen russisch-japanischen Kriege häufig genannt: Admiral Stackelb erg, Divisions-General vor Port Arthur; Kapitän v. Reitzenftein, Kommandant der Wladiwostoker Flotte; Admiral Stark, gewesener Kommandant des russischen Geschaders im Stillen Ozean; Generalmajor Pflug, Generalquartiermeister; General Rennenkamps, Kommandant der Transbaikal-Kosakendivision; General Stößel,, Kommandant der Seefestung Port Arthur; Admiral Wtthofft, Chef des Marinefeldstabes; Flaggenkapitän Essen und General Altvater endlich General Graf Keller, der an die Stelle des am Ialu geschlagenen Generals Sasfulitsch berufen wurde. Im letzten russisch-türkischen Kriege hatte sich besonders General Totleben hervorgetan. Selbst der gegenwärtige russische Minister des Auswärtigen trägt den deutschen Namen Lamsdorss. Alle diese sind selbstverständlich Stockrussen, ihre Vorfahren aber waren gewiß Deutsche, wie die angeführten Namen andenten. Anzeigen. W. Schramm Musikinstrumentenmacher in Cilli (Steiermark). ' Billigste und beste Bezugsquelle für alle Musik-Instrumente. Schulviolinen . . . . K 7'— 9'— 10'— 12' — Violinbogen 1'— 1 '50 2'— 5' — Guitarren „ 9'-— 12'— 15' — Konzertzither .... „ 14'— 16'— 17'— 20' — Harmonika......„ 7'— 8'— 10'— 15' Blech- und Holzinstrumente zu den billigsten Preisen. Reparaturen werden gut und billigst ausgeführt. 13 (12—9) lttaycrs Konvmations-Cexikon in Leinwand gebunden, illustriert, fünfte Auflage, 17 Bände, noch ungebraucht, ist um . . , 34 { ’ 80 Kronen per Nachnahme zu haben bei Kermann Delim, Meuer-Neultadi, Wienerstraße Nr. 36. Zieh-Harmonikas drei- und vierreihige, sind preiswert zu haben bei Franz Wittine in Unterskrill, Post Obermösel bei Gottschee. 29 (3—ch Eröffnungs-Anzeige. 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