eAriftlritung: «athanSqaflc Wr. &. telttton Hr. >1, tntrnirb«« G»r««st»> 0 l - liizlia lmU «»«mchs» mt ®enn« u. rffirt-tm in H—11 UtT DOI«. irrt Den mit» iililjf t»t kn. iwacnl*l( äjn-MtaB*- BttBoItniu jt>i« •Bwttrnua »n biBigR f«#- *»rStm VAUfttni 00 fBl*»rtftcIur.«cn VtcM-»«chlotz. •W .Oriit'ln tEaiJC crldxtm >«» WHtiaoa isnt «»»«tos «koM. 9«fll|n>faftra-Jtoni» >».»«. Nr. !IO Verwaltung: RarhauSgafle Wr. 5. Ttltt»»n fh. *1, tntmrN» ®#ti» Me V«ft - «InidtUtn« ...«>»» £*IMJUltt» . . . . K rtt . . . . K If'M Kill Sill > «tl <»» Ha»» I MooalUch . . . . * I M 8tcttelil*rig . . . K »•-Haldji>»n, ....««-«►aiViiätri« . . . . K U*-jtarl «uIIoti» ntotirr sich K-0ut «DbfäclIilU 38 Jahrgang Dir Abg. Morih Stnllnrr unD Dr. Urgri mir ihren Wählrrn. Freilag abends fand im Deulsche» Hanse eine Wählerversammlung statt, in der die beiden Land-«agSabgeordnete» der Stadt. Landesausschußbeisitzer Moritz Slallner und Dr. Eugen Negri, Bericht über die abgelaufene LandtagSiession erstatteten. Der Vorsitzende Vizebürgermeister Max Rauscher begrüßte die Erschienenen aus daS herzlichste, insbesondere den ReichSratsadgeordneten Richard Marckhl, der auch diesen Anlaß benutzt hatte, um im »reise seiner Wähler zu erscheinen, den LandeSauZschußbeisitzer Moritz Stallner und den Landtagsabgeordneten Dr. Eugen Negri. Landesausschußbeisitzer Stallner schilderte in ge» diegenen sachlichen AuSsührungen den Werdegang der Ereignisse, die sich seit dem Beginne der slowenischen Obstruktion bis znr letzten LandiagStagnng vollzogen hatten und wies darauf hin, daß sich durch ki< Lahmlegung des Landtages ganz unerträgliche Folgen im Land« entwickelt halte», die in den For» Gerungen der Lehrerschaft und der Landeöbeamten-schaft, sowie der Bezirke zu Tage traten. Die letz-teren hatten eine Einbuße an Landessubventionen von sast 1,200.000 Kronen zu verzeichnen, wovon der größte Teil auf das Mittel» und Oberland ent-fiel. ES sei klar gewesen, daß die Opfer, durch »eiche der Waffenstillstand mit den Slowenen her» teigesührt werden konnte, in erster Linie daS steiri< sche Unterland treffen werde und Sache des Red« ners und seines Kollegen Dr. Negri sei eS gewesen, (Nachdruck verböte») Aie Werfcrtigerin der Seide. Bon Dr. R. Waisel-Ast. Die Seidenraupe ist in China zu Hause. Dort kennt man sie schon seit Jahrtausenden. Als das ««gewählte Volk, die Kinder Israels ihr Jahr 1 schrieben, also heute genau vor 5674 Jahren, da gab eS schon in China Regierungsverordnungen, «eiche den Anbau und die Pflege für den Maul« beerbaum beirasen, um die Seidenraupenzucht loh-send betreiben zn können. Schon damals lehrte eine chinesische Kaiserin ihr Bolk die Kunst, Seidenraupen zu ziehen, die aus diesen gewonnene Seide zn »erspinnen und ans diesen Fäden Seidenstoff und Neider zu versertigen. Europa kennt die Seidenraupe erst seit dem Zahre 560 nach Christi Geburt. Im genannten Zahre ließ Kaiser Justinian diese nützliche Raupe twrch Mönche auS Indien nach Griechenland brin< $eii. Aber ohne Maulbeerbaum war eine Fortpflan-zmrz der Seidenraupe nicht möglich, und so kam dnin um dieselbe Zeit auch der Maulbeerbaum aus Asien nach Europa. Heute kennt man Raupe und kaum in allen kultivierten Ländern. Der Schmetterling, der aus der verpuppten Raupe entsteigt, sieht sehr »«scheinbar auS, er Ist höchstens einen Daumen breit lang und zwei Dau inen dick breit. Die Farbe seiner Flügel ist schmut-Mtiß bis inS Gelbliche spielend. Die zwei oder diei wellensörmigen. bräunlichen Streifen aus den Flügeln sind oft kaum zu sehen. Die Raupe selbst iß Carlos, weiß bis brann und 8 Zentimeter lang. einen slowenischen Einbruch in den deutshen Bereich des Unterlandes zu verhindern, wobei auch die Frage in Erwägung gezogen werden mußte, ob nicht ein künftiger Landtag den Slowenen mehr werde geben müsse» als der jetzige. Die Abgeordneten von Cilli haben sich nicht leichten Herzens den Beschlüssen des deutschnationalen LandtagsklubS unterworsen und dem Abkommen mit den Slowenen nur in der Neberzeu-gung zugestimmt, daß die so notwendige Flotlmachung deS Landtages aus andere Art nicht zu erzielen war. Bei der Abstimmung über die einzelnen Punkte dieses Abkommens habe der Redner eine Demon-stration vermieden, um nicht den Anschein zu er» wecken, daß er sich in Gegensatz stelle zu den Ber-tretern deS Mittel- und Oberlandes und inSbeson» der« der Stadt Graz, die stets treu für die Belange des dentschcn Unterlandes eingetrelen seien. Man könne ihm daher kein nutzloses Preisgeben natio-naler Interessen zum Vorwurse machen, zumal durch die Haltung »er LandlagSmehrheit zahlreiche deutsche Volksgenossen in bitterer Bedrängnis geholfen wor-den sei und der Landtag freie Hand bekommen habe. ES sei dadurch das Land Steiermark vor dem Schicksale Böhmens bewahrt worden, das sür unser Land geradezu katastrophal hätte werden müsse». Er glaube, daß seine Wählerschaft auch in diesem Falle die Ueberzeugung haben werde, daß er ein treuer Anwalt ihrer Interessen gewesen sei. Die Versamm-lung zollte dem Redner reichen Beisall. Hieraus ergriss Dr. Negri daS Wort und be° richtete vor allem über die Verhandlungen, die schließlich zur teilweisen Arbeitsfähigkeit deS Landtages sühne». Er erörterte auSsührlich die Gründe, die den Verband der deiitschnationalen Abgeordneten zu den bekannten Konzessionen an die Slowenen Sie lebt nur von Motilbccrbläller». Das Verpuppen der Raupe nimmt 3—4 Tage in Ansprnch. Zuerst spinnt die Raupe ein lockeres, nicht faden-artiges, bloß zur bekannten Floretseide dienliches Gewebe, mit welchem es sich an seine Unterlage be-sestigt. Dann erst folgt das bekannte, eisörmigc Ge-bilde, welches auS einem einzigen Seidensaden besteht. den man abwickeln kann nnd der meist 250 bis .'JOO Meter lang ist. Diese Fäden künstlich ver-ein», geben unsere bekannte Seide. Das ganze Ge> spinnst der Raupe nennt man Kokon. Um den lan-gen Seidensaden unversehrt zn erhalten, ist es not-wendig, die Raupe oder den sich bildenden Schmet-terling bei Zeiten zn töten. Geschieht die» nicht, so bohrt sich der nach 14—bis 21 Tagen ausgebildete Schmetterling aus dem am Kopfende dünneren Ge spinnst heraus. Dieses Loch zerreißt natürlich den Faden und macht ihn minderwertig, nur zu Floret» seide geeignet. Um das Ausstiegen deS Schmetter» lings und da« Durchlöchern des Kokons zu verhin-der», legt man acht Tage nach dem Einspinnen die Gespinnste in einen nicht allzu heißen Backosen. oder stellt sie in einem Korbe drei Stunden lang über einen Kessel mit siedendem Wasser, wodurch die Raupe getötet wird. Die Pflege und die Lebensbedingungen der Seidenraupe kennt man schon seit Jahrtausenden, dagegen die Erkenntnis der Organe und der Vor-gänge, wie der so kvstbare Seidensaden zustande komm«, gesponnen wird, blieb der Neuzeit, dem Jahrhundert des verbesserten Mikroskopes, vorbe-halten. Betrachtet man mit Hilfe eines Vergröße-rungSglaseS den Kopf einer solchen Seidenraupe, veranlaßten. Er habe sich, wenn auch schweren Her» zen«, im Einverständnisse mit den Vertrauensmän-nern Cillis mit den Beschlüssen des Verbandes ab-gefunden, da er sich sagen mußte, daß «an ob dieser Konzessionen aus politischen Gründen und auS Gründen der Gerechtigkeit die Besserung der Lage der Leh-erschas« nicht neuerdings vereiteln dürft. Die Abgeordneten der Stadt Cilli habe.t in der entscheidenden Klubsitzung alles ausgeboien, um eine für daS Unterland günstige Lösung der Frage zu er» reichen, sie waren aber sast allein, denn biö auf einen untersteirischen Abgeordneten fehlten all», die sich später ihre Opposition so hoch anrechneten. Da aber der Beschluß einmal gefaßt war, gab cS für sie keinen anderen Weg als auch das Lcußerste nicht unversucht zu lassen, um dte Beschlüsse zu durchkreuzen, oder aber sich damit abzusinken. DaS erstere durste» sie nicht — daS hat auch kein an-derer diesmal versucht — und so mußten sie da» zweite wählen. Sich als besser hinzustellen als ihre Klubgenossen, die mit ebenso schweren Herzen wie sie sich der Zwangslage beugten, haben sie abgelehnt. Man solle seiner Partei nicht nur folgen, um Erfolge und Lorbeeren zu ernten, man muß auch deren Dornenwege mitmachen. Hätten alle, deren Inneres sich gegen jene Konzessionen ausbäumte, auch dagegen gestimmt, dann hätte der verband wortbrüchig er-scheinen können. Neben Pflichten gegen Volk und Wählerschaft muß eS auch solche gegen seine Partei geben, soll eine politische Arbeit überhaupt möglich sein. Kein anderes Motiv als Furcht vor radikalen Stimmungen ~in der Wählerschaft konnte in dieser ernsten Sache jemanden vom undankbaren geraden Wege aus die hinderniSlofe Rennbahn nach VolkS» tümlichkeit locken. Die Wähler CilliS sind zu kämpf» so sehen wir zwei mächtige, schwarzbraune Freß» zongen. Schlägt man diese Zangen auseinander, so liegt die Unterlippe, der Hauptteil des Spinnapparate«, srei. Diese Lippe besteht au« drei kegelförmigen, infolge der festen Aneinanderlagerung abplatteten Teilen, die an ihren Enden mit der Unterlippe zu einer einzigen Oeffnung zusammengewachsen sind. Dieses «st die neueste Entdeckung, denn die alte Wissenschaft sprach von zwei Oesfnunae». Im In» nern dieses Teile«, m der Nähe dieser Oeffnung, der Spinnöffnung, liegt ein kleiner Chitinapparat, eine sogenannte Faoenpresse. Neben diesem Apparat recht« und link« vom Darme, befindet sich in ge» wundenen Röhrchen der flüssige Rohstoff zur Seiden-sadenbereitung, in zwei Drüsenschläuchen. Auch diese Schläuche verdünnen sich ihrem Ausgangspunkte zu. nähern sich einander, beginnen sich am Hinteren Ende der wichtigen Unterlippe zu verschmelzen und treten in das Hintere Ende der genannten Faden-presse ein, so daß sie mit der vorhin beschriebenen Unterlippe ein Ganzes bilden. So stellt sich unter dem jetzigen Mikroskop der Spinnapparat der Sei-denraupe dar. Der in den Zellen der Drüsenschläuche befind-liche flüssige Roh- Seidenstoff sammelt sich in den beiden die Drüsenschläuche durchziehenden Mittel-röhren an. Aus dem Wege zur Mündung wird der Saft schon sester, und bevor er den Apparat be-tritt, hat er schon die Fadensorm angenommen. Die endgiltige Rundung erhält er durch den sesten Chi» tinring, welcher sich in jeder der beiden Röhren kurz vor ihrer Bereinigung mit der Unterlippe befindet. ©erte 8 K^lchche Macht Nummer SV erprobt, um ihre Vertreter nach solchen Erfolgen zu beurteilen. Jeder Mensch im Lande wußte, daß ein Pakt geschlossen war und daß dazu zumindest die stille Zustimmung der Untersteirer notwendig war. Bor zwei Jahre« sehlte eS ja auch nur an dieser und jeder Pakt war damals unmöglich. Dieses öf-sentliche Geheimnis nahm im Voraus jeder Opposition im Hause wahren Wert und Ernst und eine solche hätte daher die Cillier Wähler auch nie be-friedigen können. Der Redner schloß: Wir suchen heute ebensowenig wie vor drei Wochen einen breiten Rücken, auf dem wir alle Schuld abwälzen können. Eine nicht von unS verschuldete Zwangslage nötigte unseren Verband zu folgenschweren Entschlüssen; da «ir aber die Zwangslage anerkannt, decken wir auch den Verband, mit dem wir stehen und sallen. Stürmischer Beifall folgte den glänzenden Ausführungen. Sodann beantragte Herr Dr. Otto Ambroschitsch nach kurzen einleitenden Worten, in denen er aus das feste Band hinwies, da« die Cillier Wähler mit den Abgeordneten umschlingt, nachgehende Enschlie-ßung zur Annahme: Die im Deutschen versammelten deutschen LandtagSwähler Cilli« sprechen ihren beiden Vertretern im steirifchen Landtage Herrn Landesaus-fchußbeisitzer Moritz Stallner und Herrn Landtag«-abgeordneten Dr. Eugen Negri für ihre Haltung während der letzten LandtagStagung die volle Zustimmung au« und haben ihre heutigen Aussührun-gen mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die deutsche Wählerschaft Cill'S ist von der Ueberzeugung durchdrungen, daß ihre beiden Abgeordneten in den so schmierigen Verhältnissen deS steirischen Landtages die Interessen deS deutschen VolkeS im Unterlande mit gewisferhafter Umsicht und mit bewährter Treue geschützt haben. Wir sprechen daher unseren Land-tagSangeordneten aufrichtigen Dank und vollstes Vcr-trauen a»S. Die Entschließung wurde unter lautem Beifall einstimmig angenommen. Die beiden Abgeordnete:» dankten sodann für dies« einmütige Kundgebung mit herzlichen Worten und versicherten die Wählerschaft, auch fernerhin die Interessen deS Unterlandes in allen Belangen nach bester Ueberzeugung zu vertreten. Der Vorsitzende schloß die Versammlung mit DankeSworten. Die Bereitung de« Seidensaden«, den sie um sich herumzieht, scheint der Raupe keine Schwierigkeit und keine große Müh? zu machen. Sie hält sich mit ihren Fäden an der zuerst bereiteten Unterlage fest, dann bewegt sie mit großer Leichtigkeit den Kopf his und her, wodurch sie den Faden um ihren Körper schlingt. Der ganze Apparat im Innern wirkt wie «ine einfache Saugpumpe, wodurch sie eS auch in ihrer Gewalt hat, den Rohstoff fließen zn machen oder ruhen zu lassen. Man sieht, die Seidenraupenzucht bedarf keine« großen Apparate«, die Hauptsache ist und bleibt da» Klima. Auch unser Klima wäre geeiznet^ und es ist zu bewundern und zu bedauern, daß sich bei uns die einfach« Züchtung der Seidenraupe nicht mehr «ingebürgert hat, zumal sie sehr lohnend ist und der Maulbeerbaum auch bei uns sehr gut gedeiht. Die Zucht blüht in Europa hauptsächlich in Italien und in Südsrankreich, wo sich in hervorragender Weise kleine Taglöhnersamilien damit beschäftigen und ein durch ihr sehr guteS Auskommen haben. Freilich ein kleines Opfer fordert diese Zucht, wenn sie lohnend sein soll. Die genannten Taglöhnersamilien verzich-ten etwa ein Viertel de« Jahres auf die Benützung ihrer besten Wohnräume, indem sie diese den Sei benraupen einräumen. Sie verkaufen dann die Ko kon« im rohen Zustande, denn die weitere Bereitung deS GespinnsteS ist nicht leicht und erfordert viele und teure Geräte. Die Lombardei kennt viele und berühmte KotonSspinnereien, wo viele Taufende von Mädchen ein ganz gutes und gesunde» Aus kommen haben. Deutsche, begeht de» Schillertag 11I0 völkische» Feier- und Bpsertag. Wenn da« matte Farbenspiel der Abendsonne >en Himmel sriedenSftill umschleiert, wenn die Ar-?eit ruht und die Dämmerung leise ihre Fäd«n pinnt, da kommt'S wohl vor, daß es inwendig eierlich wird, daß den Menschen die besseren Ge-fühle wach werden; da kommt'« wohl vor, daß in tillen Stunden der Beschaulichkeit der Deulsche auch der großen Vergangenheit seines Volke» und der großen Männer gedenkt. Selbstvertrauen, Liebe, Mut und Kraft stießt dann au« der Betrachtung >er großen Zeit m unser Bewußtsein. Und was brauchen wir wohl mehr als gerade dies! Men-scheu, die einem abgesprengten Stamme angehören, der von Feinden umstellt ist, brauchen Selbstvertrauen, die brauchen Liebe zn ihrer Gemeinschast, die brauchen Mut, um den bedrohten Volksboden zu halten, die brauche» Kraft zur Tat, znr Verteidi-gung der alten VolkSrechte und Volksgüter. Da haben wir Deutsche nun ein leuchtend Vor-bild, daS diese Eigenschaften lauter uns vorgelebt und in dichterischen Schöpsungcn vorgeführt hat: Schiller? Sein Leben war Drangsal. Nirgend» mehr als bei Schiller bewahrheitete eS sich wieder, wie bei allen großen Geistern, daß aus großem Leid« die Kraft steigt. Wa« für Not und Entdeh-rungen, wa« für Widerlichkeiten, welche Enttäu-fchungrn brachte» ihm sein Leben! Und doch ward er ein Fürst deS Geistes, von dessen Reichtum Zeiten und Gescblechter zehren, und doch brachte gerade er es wie keiner vorher zu einem Ruhm, der alle Zeiten überdauern wird. Die Not hat seine Kräfte zu Höchstleistungen getrieben. Schiller ist der deutscheste der deutschen Dichter Kein zweiter Dichter hat soviel Volkstümlichkeit uud Geisteseinfluß erreicht als er. Vaterlandsliebe und edle Menschlichkeil durchbluten seine Dramen; sie geben unS den Glauben an eine deutsche Größe lvieder, sie stählen und stärken das sittliche Wollen, sie sind für die Seelen, denen der Tag herbe Krümmungen bringt, ebenso tröstlich wie für die Reichen und Glücklichen, denen sie den Kontischen Imperativ der Pflicht und das soziale Verantwort« lichkeitsbewußtsein einschärfen. Schillers Leben war ständig innen und außen Drangsal. Dem achtzehn-jährigen Karlsschüler durchpulst gewaltig ^der Drang nach Freiheit die Seele; er flieht im Schutze der Nacht aus der Geistesknechtung der Schule in die weite, offene Welt; er arbeitet und schasst wie ein Riefe; aber das Leben ist ihm feind und die Zeit nicht reis zum Verstehen seiner Ideen. Alle seine aufreibenden, zermarternden Mühen bringen keinen Lohn und finden nicht den erhofften allgemeine» Widerhall. Und Schiller wandert . . . Bon Ort zu Ort. Wieder starrt ihm das fchreckbare, entsetzliche Kratzengesicht der Not entgegen. Aber er verzagt nicht — denn er hat Selbstvertrauen. Er leidet für sein Volk; ihm will er die sittliche und geistige Freiheit bringen — aber er selbst muß sich diese erst erkämpsen. Er hat Mut genug, dem Leben zu trotzen. Gilt'« doch seinem Volte. Liebe, Selbstver trauen und Mut geben ihm die Riesenkraft, auszu halten im Schreckenssturm de« Leben». Endlich aber wird'« ander«. Er hat sein Schick sal und die Materie gemeistert, er fetzt sich sieghaft wie jedes Genie durch. Da« Glück will sich ihm be-freunden, ihm, dem nie müden ArbeilSmcnfchen, den« Riesen, der allen Widerwärtigkeiten, allen feindlichen Mächten getrotzt, um seinem Ideale, seiner Bestim-mung näherzukommen. Die Liebe baut ihm ein trautes, glückdurchlachtes Heim. Schiller steht im Familienglück. Und er arbeitet weiter . . . fort, immer weiter, und als eben die Sonne des Ruhmes dem Dichter aufgeht, in überwältigender Zauber-pracht, da bricht er jäh zusammen . . . Rasch voll-zog sich seine Sendung und Vollendung.-- Ein Schmerz durchzuckte Deutschland. Schiller tot; ein Opfer der Arbeit. Was Friedrich Schiller für sein geliebtes Volk gesonnen, geschrieben und getan, weiß jeder Deutsche von der Schulbank her. Nicht m kalten Aufsätzen, in blassen, kühlen, zweiselnden, mit Wann- und Aber Abhandlungen, nein: in flammenden, begei-sternden, mitreißenden Schöpfungen, in Werken ge-wattigster Gestaltungskraft, geschaffen von innen heraus, hat er für die heilige deulsche Dreiheit ge-wirkt: Vaterlandsliebe, Freiheit, Menschlichkeit! Darum jubelt daS deulsche Volk dem Andenken dieses Dichters in unaufhörlicher Liebe zu. Wie keiner hat er für die Einigkeit, für die Einigung de« VoltSganzen gewirkt, für die Zukunft de« deutsche» Volkes, daS 1813 sich erhob, da« wenige Jahre »ach dem Zerfall de« große» römischen Reiche» deutscher Nation tatsächlich von Sehnen nach sta«u> licher Einheit erfaßt wurde. Wenn in diesem Gedenkjahre von 1313 und besonder« in den letzte» Tagen der Jahrhundert-feiern ost recht lärmend, aber auch oberflächlich und meist äußerlich tiradenhaft der Freiheilskämpfe. der Volkserhebung und der Kriegshelden gedacht wurde, so ward über den sinnfälligen Geschichtlichkeit» nur zu häufig der inneren Triebkräfte, der heimlichen Snlenstimmungen und GedankenSfärbunge» vergessen, die ein Ausfluß Schlllcrscher Änschauu»-gen waren, welche ins Volksbewußtsein geflossen ui» den Geist der Zeit heroisch beeinflußt haben. Ja Theodor Körner. Friesen, Schill und andern Blutzeugen der deutschen Volkserhebung wird die Grund-lehre Schillerscher Dichtung und Philofphie ja J* sonders sichtbar: die Einheit von Idee und Tat, die alles für daS Höchste wagt und hingibt. Und setzt ihr nicht das Leben ein, Nie wird euch da» Leben gewonnen sein! heißt es im Wallensteinschen Reiterlied; Bismarck hat den tiefen Sin» dieses SchillerworteS für die beste deutsche Philosophie erklärt; der ganze Mensch für große» Tun, wenn die ernste Stunde zur Pflicht-ersüllung ruft. Tatsächlich zogen 1813 viele mit Schillert ,Tell" im Tornister in den Kampf. Aus solchen Erwägungen und Empfindung» heraus ist auch a»f der Hauptversammlung Sn Südmark in Marburg (Herbstmond 1907) der Ae> schluß gesaßt worden, den Schillertag alljährlich ii VereinSkreisen durch Kundgebungen und VeranM-tungen sestlich zu begehen und auf Markt und Straße daS leicht vergeßliche Volk an die Nolivcil' bigfeit der Heldenverehrung und der sittlichen Pflicht-treue zu erinnern. Nichtswürdig ist die Nation, die nicht allit freudig gib« für ihre Ehre. Dieser Schillersche Gedankt muß in jedem ei«« zelncn Volksgenossen den Ehrgeiz und den Sich zu einem edlen Wetteifer in der Betätigung veut> scheii FühleuS und SlrebenS wecken und ohne Milr> ren und Klagen über die schlechten Zeiten soll jeder, der mit Stolz und Selbstbewußtsein die Zugehörig-keit zum Volk der Dichter und Denker empfindet, gleich den Vorsahren vor 100 Jahren seine Opfer« gäbe bereitstellen sür daS besonders im Grenzgebia« bedrohte VolkSlum, daS heute nicht nur von Reich und Amt verlassen ist, sonder» auch von Reiche» und Vornehmen wie nicht minder von vielen !a»> senden betörter Volksgenossen verleugnet wird; b* „Schillersammlung" dient auch Heuer dem schntze der „heiligen LaudeSmark", die mit neuen Li»d-Wächtern besetzt werden soll, aus daß die Grenzsteine nicht so leicht von sremden Händen verrückt wn< den; sie soll aber auch den Bahnbrechern, die.itf Vortrupp bis in das südliche Strandgebiet vorze-drungen, um den deutschen Handel, der deutsch« Kultur den Weg zum Meere zu bereuen, zruiilt kommen, indem sie mithelfen soll, den deutschen M»-derheiten in ber alten Mark Histerreich schätzende Heime zu errichten. Bon der Förderung dieser besonderen völkisch« Angelegenheiten, welche die heurige Schillerchrniz ermöglichen soll, wird sich wohl niemand auSsch!it> ßen, dem an der Erhaltung der deutschen Ehre iiri deS Ansehens des beuscheu Volkes gelegen ist, be-sonberS bann nicht, wenn im Sinne Schillers Opfer freudige Hingabe an einen allgemeinen völkischen Se-banken (Selbsthilfe und Wiedergewinnung oeclocaici Ah.iensitzeS) verlangt wird. An des deutschen Südens Marken t Künbe uns'res Volt'S Erstarken Opferung am Schillertag. So ist benn in Ansehung bet Wichtigkeit völkischer Gewifsensfchärfung unb ber praktische» 8t-tätigung beutscher Interessengemeinschaft gerade i» biesem erinnerungsreichen Jubeljahre eine besonder» vertiefte Erfassung und Gestaltung de» Ctttail» und Vollsfeiertages seitens der einzelnen Orttgni»-pen zu erwarten. Möge der Schillertag wieder seine alte Zugkraft und den deutschinO pfersianerwrise»: Schiller ruft und alle, alle kommen und ge-den gerne, was Volk, Heimat und Zeit von ml begehren dars. Schillertag! Schillertag! Lauter muß daS Herz unS schlage«, Wie zum Lieben, so zum Hassen Und zur Treu, daß nimmer lasse» Wir von unserer Eigenart. Nummer 90 tzjeuijü,? Leite S Pvlitische Rundschau. Abgeordnetenhaus. Die Situation im Abgeordnetenhause ist un-»erändert. In den Beratungen deS Hauses tritt bis DienStag nachmittag« eine Pause ein, die wieder dazu verwendet werden soll, den polnisch rnthenischen Ktreit beizulegen und damit die Bahn für die Ar-beite» des Hauses sreizumachen. Mit allzu san-guinischen Hossnungen neht man allerdings diesen Verhandlungen nicht entgkgen. Am DienStag wird der Ministerpräsident die Interpellation über die böhmische BerwaliungSkommission beantworten. ES wird jedenfalls der Antrag gestellt werden, die Debatte über die JnterpellationSbeantwortung zu «öffnen und man wird auch den Tschechen, um die Verhandlungen unter allen Umständen zn Ende zu sShren, ihren Willen lassen.. Und die deutschen Katholischen Priester? Bor einigen Tagen hielten die röwischkatholi-schen Geistlichen von Spalato eine Versammlung ab, in welcher tie Abwehrmittel gegen die Beseitigung des altslawischen Gottesdienstes besprochen wurden. Es wurde beschlossen, mit dem Bischöfe von Spalato keinen Verkehr zn pflegen, alle latei-irischen Missale auS de» Kirchen zu entfernen und die vorgeschriebenen Gebete sür den Papst, welche in jeder Kirche bei jedem Gottesdienste verrichtet «erden, zu sistieren! — So kämpsen die kroatischen Priester für die altslawische Liturgie! Die deutschen katholischen Priester aber fahren ohne zu murren damit fort, den Gottesdienst in einer dem deutschen Volke unverständlichen Sprache zu feiern! Die sla> wischen Priester sind so durch und durch national, daß sie sich sogar gegen ihre Vorgesetzten stellen. Die deutschen katholischen Priester würden nie den nationalen Mut ausbringen, du deutsche Kirchen-spräche zu fordern! Ein Blick in die Seele des politischen Katholizismus. Unter diesem Titel schreibt daS „Neue Jahr« hundert", eine ausgezeichnet geleitete katholische Zeit-schrist, in ihrer Nummer vom 26. Oktober 1913: ... cd ist bald so weit, daß man die sogenannten .katholischen" Zeitungen nur noch mit einem Ge-Kl deS Ekels zur Hand nimmt, wenn man muß; .1» abstoßend ist die Atmosphäre, die einem daraus entgegenströmt . . . Der politische Katholizismus «»stand nicht bloß zufällig zur Zeit d«r Demokra-iisiemng des öffentlichen Lebens, er kann auch seine seelische Abstammung von den entarteten Strömungen der Volksbewegung nicht verleugnen. Ursprüng-Ich sprach ein begreiflicher und durchaus berechtigter EelbfterhaltvngStrieb aus der Gruppe katholischer Politiker . . . Reklamation«- und OppositionSpolitik ist aber immer eine gefährliche Sache, unfähige und schreierische Elemente können da leicht eine große Rolle spielen, Tonart und Methode wird hecabge-drückt und verschlechtert und die schiefe Ebene des lerrorismus ist bald betreten, . . . Unlautere Ele-»ente kamen in die katholische Bewegung, die Geschäftspraktik«?, die überall ihr eigenes Geschäft unter großen, allgemeinen Schlagworten machen ... €o kam eS dahin, wo man jetzt int deutschen Katholizismus steht; die besseren, religiöseren Ele-«ente verhalten sich still, und was sich breit und vernehmbar macht, das sind die Minderwertigen, die «ber umso lauter schreien. Wie geistig inferior («inderwertig. Die Schriftleitung.) ist doch die so» genannte „katholische" Presse . . . Eine Oedigkeit gähnt durch diese Blätter, die nur unterbrochen wird durch unanständige und bubenhaste Polemik. Von Religion, ja nur von Sitte und Erziehung keine Lpur." So die katholische Zeitschrift, deren Leitern die religiösen Werte des Katholizismus vor allem am Herzen liegen, Werte, die durch die glänzend geschilderten Eigentümlichkeiten der sogenannte» .katholischen" Presse leider verdrängt und verschüttet «mdeu, sehr zum Schaden des religiösen Katholi» jitmus, dessen Verdienste dankbar anerkannt wer-den müssen. Leider Gottes ist heutzutage das Wort „katholisch" zum Aushängeschild für die wohlbe-kannten Streber geworden, die der Artikel des „8J. I." folgendermaßen charakterisiert: „Man ist noch kein guter Politiker, wenn man nicht gerne Schule hält oder es am Aktentisch seine» Beamten» kireaus langweilig findet." Xuo Sladl und Land Neuer DistriKtsarzt. AuS Heil. Geist bei Lotsche wird geschrieben: Die seit langem verwaiste DistriktSarzteSstelle in unserem Orte ist nun endlich durch Herrn Dr. Joses Schwischay auS Gonobitz besetzt worden. Herr Dr. Schwischay, ein wackerer deutscher Mann und äußerst tüchtiger Arzt, wird sich wohl schnell die Sympathien der Bevölkerung verschaffen, umsomehr, als die ärztlichen Verhältnisse in unserem Bezirke äußerst schlechte sind. Schwurgericht in Cilli. Für die vierte Schwurgerichtssitzung beim KreiSgerichte in Cilli wurden als Vorsitzender des Geschworenengerichtes der KreiSgerichiSpräsident Adalbert Kotzian und als dessen Stellvertreter »ie Oberlandesgerichtsräte Adolf Roschanz. Guido Visconti und der LandeSgerichtSrat Ludwig Wenedikter berufen. Die Schwurgerichtssitzungen im Jahre 1914 wurden vom Oderlandesgerichte wie folgt be-stimmt: Bei dem KreiSgerichte Marburg: Beginn der ersten am 9. März, der zweiten am 15. Juni, der driite» am 21. September und der vierten am 30. November. Bei dem KreiSgerichte Cilli: Die erste am 16. März, die zweite am 15. Juni, die dritte am l-t. September und die vierte am 9. De» zember. Die Wahlen in der Unfallversiche rung. Bei der am 4. d. stattgefundenen Wahl wurden folgende Herren gewählt: In den Vor-stand: Betriebskategorie I (Landwirtschaftliche Be-triebe und Mühlen): Bon de» Betriebs,»,terneh mern: Als Vorstandsmitglied: Franz Kirschner, Gutsbesitzer und Landtagsabgeordneter in Maria-Rain, Kärnten; als Ersatzmann: Leopold Egger, Gutsbesitzer in Radlach, Post Steinjeld im Dran-tale, Kärnten. Von den versicherten Mitgliedern: Als Vorstandsmitglied: Johann Wicher, Mühlenar-beiter in der Stadtmühle in Graz; als Ersatzmann: AloiS Schue», Mühlenarbeiter in der Schwitzermühle in Graz. — Betriebskategorie III (Chemische Industrie, Heiz, und Leuchtstosse): Von den Betriebs»«» ternehmern: AIS Vorstandsmitglied: Heinrich Kiel» hauser, Hos-Parsümeriewarensabrikaut in Graz; als Ersatzmann: P'aldemar Kjolbye, Fabriksbesitzer in Leoben. Von den versicherten Mitgliedern: Als Vorstandsmitglied : Johann Murko, Arbeiter in der Grazer Gasanstalt; als Ersatzmann: Karl Mitter-egger, Zündwarensabriksarbeiter in Deutschlands-berg. — Betriebskategorie V (Textilindustrie. Bekleidung und Reinigung, NahrungS- und Genuß-Mittel): Bon de» BctricbSunternchmern: Als Vorstandsmitglied : Anton Pichler, Hos-Hutfabrikant in Graz; als Ersatzmann: Ingenieur Ernst Fischer, Prokurist der Liebenauer Dampfbäckerei Lochs und Fischer in Liebenau bei Graz. Von den versicherten Mitgliedern: AlS Vorstandsmitglied: Loienz Ser-sche, Hutmacher in der Hutfabrik Anton Pichler in Graz; als Ersatzmann: Matthias Burian, Braue« reiarbeiter in Puntigam bei Graz - In das Schiedsgericht aus allen sechs Betriebskategorien und zwar von den BetriebSunternehmern als Schiedsge» richtSbeisitzer: Johann Schruf, Mühl- und Säge besitzer in Spital am Semmering, als Beisitzerstell-Vertreter: 1. Ingenieur HanS Dirnböck, Inhaber eines technischen Bureaus in Graz; 2. Viktor Franz, Fabriksbesitzer in Gösting; 3. HanS Kurial, Tisch-lerwarenjabrikant und Zimmerrneister in Graz; 4. HanS Frauneder, Baumeister in Brück a. d. Mur; 5. Julius Nenner, Fabriksbesitzer in Klagensurt. Von Seite der versicherten Mitgliedern : Als SchiedS-gerichtSbeisitzer: AloiS Gschwinder, Beamter der All-gemeinen Arbeiter-Kranken- und UnterstützungSkasse in Graz; als Beisitzerstellvertreter: 1. Oskar Lehr, Schriftsetzer in der Buchdruckerei „Styria' in Graz; 2. Ferdinand Luketic, Schlosser bei der Firma Josef Treiber in Graz; 3. Ferdinand Strutz; Schmied bei der Grazer Tramway Unternehmung. 4. Hermann Stöffler, Schuhmacher bei der Leder-konfektion der HeereSlieferungS-Gesellschaft in Gösting; 5. Jsidor GernaSnig, Hutmacher in der Hutsabrik Josef Pichler in Graz. Stadttheater in Cilli. Mittwoch, 12. d. gelangt die allbeliebte, melodienreiche Operette »Sin Walzertraum" von OSkar Strauß zur Aufführung. Im zweiten Akt wird die Gesangs- und Tanzein-läge: Joachim-Lothar mit der Damenkapelle einge-schaltet, welche anläßlich der 400. Aufführung am Karltheater in Wien neu komponiert und aufgeführt wurde. Die Direktion hat diese Operette neu auS-gestattet. Theaternachricht. Alle Freunde von Na-turschönheiten. insbesondere jene deS Berg- und Tu-ristensportS, seien nochmals auf den heute abends 8 Uhr im Stadttheater stattfindenden AlpenvereinS-abend aufmerkiam gemacht, der nnS in 117 Pracht-vollen Kolossalgemälden deS Florentiners Vtcchi die Schönheiten deS BerglandeS Tirol vor Augen sühre» und bei denen Wanderredner Müller — eine auch in Cilli seit mehr als zwei Jahrzehnten bestens be» kannte VortragSkrast — den Cicerone machen wird. Ein breiter Raum dieses AdendS ist der Schilde-rung der Dolomiten gewidmet und jedermann weiß, daß die Dolomiten die schönsten Gebiete unserer Al» pen umfassen. Wir betonen nochmals, daß es sich hier nicht um die Projektion gewöhnlicher Lichtbilder handelt, sondern um die Vorsührung prachtvoller Gemälde eines unserer bedeutendsten Künstler, in de» neu auch alle jene seinen atmosphärischen Stimmun-gen sestg«halten werden, wie sie eben nur dem kahlen Felsengebirge der Dolomiten eigen sind. Novemderaoancement in der hiesigen Garnison. Major Franz HoSner des 87. In« santerieregimenteS wurde zum Oberstleutnant beim 47. Jafanterieregimente, Hauptmann Franz Peter zum Major beim 87. Infanterieregimente, Oberleut» nantS Joses Novak und Alfred v. Chizzola zu Haupileuten beim 87 Infanterieregimente, die Leutnants Eugen Kainer, Guido Riavitz, AloiS Gier» linger und Ritter v. Rene zu Oberleutnants beim 87. Jnfanterieregiemente, die Fähnriche Johann Zwenkl, Julius Coretti und Viktor Gogola zu Leutnants beim 87. Infanterieregimente befördert. Beim 26. Landwehrinfanterieregimente avancierten Major Richard Bolpi zum Oderstleutnannt, Haupt, mann Pasetti-Friedenbrug Florian Freiherr v. zum Major, die Leutnants Emil Bodopiuc, Friedrich Schöntgger, Method Rakuja und Ernst Zupanc zu Oberleutnants, die Fähnriche Friedrich Zivny, Ger» hard Kokail, Heinrich Presern und Theodor Agricol« zu Leutnants; in der Reserve beim 26. Landwehr, infanterieregimente Oberleutnant Rudolf Gallent zum Hauptmann und Leutnant Alois Bitterer zum Ober» leutnant. Bei der Gendarmerie wurde Josef Lernbeis zum Houplmann-RechnungSsührer bejördert. Konzert im Deutschen Hause. Morgen Sonntag den 9. d. um 6 Uhr abends findet ein Konzert der vollständigen Cillier MusikvereinSkapelle statt. Das Programm enthält unter anderen ei» Potpourri aus der Operette „Die schöne Helena", sowie durchwegs heitere Musik. Ganz besonders her-vorzuheben ist hiebei die Erstaufsühruug der Ballade von Ed. JnterbergeiS „Bauernschreck" (Bauern-schreckrätsel) für Bariton und Orchester. Hiebei wirb Herr Theodor Wagner, der bekannte Humorist, de» Bauernschreck kostümiert mit elektrisch funkelnden Augen imitieren. Anschließend findet die «Jagd auf den Banernschreck" statt, gleichsallS sür Orchester von Ed. Jnterberger. Die orchestrale Bearbeitung dieser beiden Pieren ist von Herrn Musikdirektor I. C. Richter. Als Schlußmarsch solgt Fr. Strunz „Uje, do is a Bohrn dabei." Sinfoniekonzert. Das Konzert am näch» sten Sonntage verspricht viel des Neuen und In» teressanten. Vor allem müssen wir es auf das freu-digste begrüßen, daß eine Gesangkünstlerin, wie Frau Frieda GaUent-Teppcy es ist, sich entschlossen hat, ihr ausgezeichnetes Können in den Dienst der ein» heimischen Kunst zu stellen. Der Vortrag der großen Arie der Aida — eine Huldigung zum Gedächtnisse deS 10». Geburtstages des Altmeisters der italieni» schen Musik — wird mit Begleitung drs vollen Orchester« gewiß einen mächtigen Eindruck hervorbrin-gen. Weiter« tritt im Konzerte die Klavierlehrerm des MusikvereineS, Fräulein Hansi Seelig, al« Solistin auf. Fräulein Sielig, die ihre Ausbildung zuerst in Wien, dann beim steiermärkischen Musik« vereine in Graz genoß und dort schon wiederholt mit bestem Erfolge öffentlich gespielt hat, wird Liszt» farbenprächtige ungarische Phantasie mit Orchester» begleitung zum Vortrage bringen. — Die Sinfonie von Hermann Götz, mit welcher daS Konzert be» ginnt, ist daS erste in Cilli zur Ausführung kom» mende Werk dieses hochbegabten Tondichters, dessen Name überhaupt vielen fremd sein dürfte. Her» mann Götz, geboren am 7. Dezember 1840 zu Königsberg in Preußen, gestorben am 3. Dezember 1876 zu Höttingen bei Zürich, lebte seit 1863 al» Organist in Winterthur als Nachsolger Theodor Kirchners, mußte aber krankheitshalber 1870 seinen Beruf aufgeben und lebte dann nur der Komposi» tion. Ein kräftiges schönes Talent ging mit ih« allzufrüh zu Grabe. Seine Oper „DeS Widerspenstigen Zähmung" gehört zu dem Besten, waS die letzten Jahrzehnte NeueS sür die Opernbühne ge-bracht haben, und machte seit ihrer Erstausführung zu Mannheim 1874 schnell die Runde über alle größeren deutschen Bühnen. Seine zweite Oper „Francesca da Rimini" beendete er nicht mehr. Satt 4 Kieutiche Nummer 90 GützS Individualität ist eine vorwiegend weiche, lyrisch«. Seine einzige Sinfonie in I«'-Dur trägt den Leitspruch: „In den Herzen« heilig stillen Räume — mußt Du fliehen auS deS LedenS Drang" (Schiller). Ein frisches fröhliche« Blühen wie ein heilerer Frühlingstag ist der Grundzug der Sin-fonie, die in ihrer Frische jeden Hörer mit dem rei-nen Zauber ihrer Natürlichkeit gefangen nimmt. — Um den Besuchern de» Konzerte« Gelegenheit zu geben, sich mit den Werken näher vertraut zu machen, werden zur öifentlichen Hauptprobe Karten ausgege« den werden. Der Zeitpunkt der Hauptprobe wird in der nächsten Nummer veröffentlicht werde». Nähere« die Maueranschläge Leichenbegängnis. Donnerstag den 6 d, fand von der Leichenhalle de« städtischen KriedhoseS die Beerdigung de« »ach kurzem, schweren Leiden au« dem Leben geschiedenen Steuerverwalter« Anton Pichl statt. Welcher Beliebtheit sich der Verstorbene erfreute, zeigte trotz der ungünstigen Witterung die große Beteiligung am Leichenbegängnisse. Vollzählig zur Trauerseier waren erschienen die Kollegen und Angestellten des Steueramte« Cilli mit Oberverwal-ter Hasenbühel und die Kollegen des direkten Steuer» dienste« mit ginanzrat Pvtotschnik. Weiler« bemerkte man unter den Trauergästen als Vertreter der politische» Behörde Bezirkskommiffär Dr. Hofsmann mit vielen Beamten der Be^rk»hauplman»schas». Zahl-reiche Vertreter de« Bezirk«- und Kreisgerichtes mit den OberlandeSgerichtSiäten Gallinger und von ViS-conti an der Spitze, Beamte des Revierbergamtes, der Finanzwttche, Vertreter der Stadtgemeindeipar-kaffa und de« Stadtamtes, sowie viele Damen, Bür-ger, Handel«, und Gewerbetreibend«. Der Steuer-beamle.rverein für Steiermaik in Graz war durch fein Leitungsmitglied Steuerverwalter Klementschitich vertreten. Aber auch auswärtige Kollegen, namentlich au« Tüffer, waren zahlreich erschienen. Möge den Hinterbliebenen diese allgemeine Teilnahme ein klei-ner Trost im Schmerze sein. Namenstagfeier. Die ausübenden Mit-glieder des Cillier Männergesangvereine« brachten Montag den 3. d. dem hochverehrten Obmann Herrn Karl Teppey aus Anlaß seine« RamenSseste« wie alljährlich so auch heuer ein Ständchen dar. Tags-darauf versammelten sich die Sänger im Meisterzim-mer deS Deutschen Hause«. Hier wurde ihnen alS Gäste de« gefeierten Vorstande» aus herrlich ge-schmückt» Tafel ein guter Hafenbraten mit köstlichem Pils gebolen. Der Obmannstellverlreter Herr Dr. Fritz Marinitsch begrüßte zunächst die Ehrengäste, Herrn Dr. Fritz Bralschitsch und H«rrn Ingenieur 3. Donner. Hierauf brachte er die Glückwünsche de« Bereines in herzlichen Worten zum Ausdrucke. Er wie« daraus hin, welche großen Verdienste sich Herr Karl Teppey um den Verein erworben habe und mit welcher Liebe und Treue er am deutschen Liede hänge. Zum Schlüsse sprach er den Wunsch au«, daß e« dem Vereine noch viele Jahre gegönnt sein möge, den Gefeierten an feiner Spitze zu sehen. Mit einem kräftigen Heil aus das Wohl des verehrlen Vorstan-des schloß die Red« und begeisterl sang man den Vereinswahlspruch. Herr Karl Teppey dankle sür die erwiesene Ehrung und versprach, auch fürderhin gern dem Vereine solange treu zu bleiben, als es ihm seine bescheidenen Kräste erlauben. Nun griff bald die gemütlichste Stimmung Platz. Dazu trugen be-sonderi bei die humorvollen Vorträge des Sanges-bruders Ingenieurs Purmann. d«r leider Cilli in kurzer Zeit verlassen muß. Möge es dem Vereine noch lang« gegönnt sein, unier der Vorstandschaft des H«rrn Karl Teppey für daS deutsche |Li«d so trefflich einzutreten wie bisher. Tanzkurs des Turnvereines. Durch eifrige« Bestreben ist eS dem Turnverein gelungen, einen TanzkurS zu errichten. Ist doch die vornehm-llchste Pflicht deS Vereines, die Körpergewandtheit zu pflegen, so wird doch niemand b«strei!en, daß der Tanz eine wohltätige Ergänzung d«r strengen Lei-beSübungen bildet. DaS Interesse aller GefellfchaftS-kreise kommt diesem Unternehmen entgegen und be-rechtigt ist die Hoffnung, am ersten Tanzabend, am 9. d., die Schar der Lernenden durch viele Nicht-vitgliedcr vergrößert zu sehen. An der Spitze de« Ausschujfes steht Herr Theodor Wagner, der durch mehrere Jahre im Laibacher Turnverein mit großem Erfolge die Tanzkurse leitete. Die eigenartige Unter-tichtsmethode Wagners bietet Gewähr, daß nicht trockene Lehrhaftigkeit die Tanzfreude ersticken wird. Auch geübte Tänzer sind willkommen, denn ihre Fertigkeit wird anregend auf die Lernenden wirken «nd ihnen selbst Gelegenheit geboten, ihre Kenntnisse aufzufrischen und zu erweitern. Die Musik wird Herr Jnterberger besorgen. In den Lehrplan wur-den alle zeitgemäßen Gesellschaftstänze aufgenommen. Die erste Tanzstunde wird Sonntag den 9. d. um 7 Uhr abends beginnen. Die Herren mögen jedoch schon um 6 Uhr erscheinen. Die Monatsgebühr ist in vorhinein zu entrichten, und zwar zahlen Mit-glieder zwei Kronen, Nichtmitglieder vier Kronen. Jeweiliger Eintritt eine Krone. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn» tag findet in der Christuskirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gemeindegottesdienft, um viertel 12 Uhr ein Schulgoltesdienst statt. Am Mon-tag abends versammeln sich Glaubensgenossen im Sonderzimmer deS Hotel Erzherzog Johann. Athletiksportklub. Am Samstag. 13. d. findet im Klublokal (virnberger) eine außerordent-liche Vollversammlung mit svlgender Tagesordnung statt: Neuwahlen; Satzungs- und GeschäftSordnnngS änderung; All'SlligeS. Die ordentlichen, wie außer-ordentlichen Mitglieder werden ersucht, möglichst voll-zählig zu erscheinen, da wichtige Beschlüsse zur Er-örterung kommen. Kegelabend. Heut« finde« aus der Winter-kegelbahn im Hotel Mohr der Kegelabend deS Alh-letikfportklubs statt. Der nächste Kegelabend entsällt wegen der Vollversammlung. Prioatbeamtenversammlung in Tri° fail. Sonntag den 9 d. findet um 4 Uhr nach-mittags im Gasthause Fort« eine vom Reichsverein der Privatbeamten Oesterreichs velanstaltete Ver-sammlung statt, in der über Zweck und Ziele der auf bürgerlicher Grundlage stehenden Organisation der Privatbeamten. über die den Stand betreffenden Gesetze und die Forderungen der Privatbeamten an die Gesetzgebung gesprochen wird. Der Verein hat lazu zahlreiche Kollegen auS umliegenden Industrie orten und aus Trisiil selbst gebeten, so daß auf recht zahlreichen Besuch zu rechnen ist. Ein Beamtensreund. Au« Drachenburg wird unS geschrieben: Der derzeitige Inhaber d«r Herrschaft Drachenburg, Rudolf OroSzy, Repräfen-tant der Firma Peter Majdic in Cilli, hat die in-folge Einführung der Dienstespragmatik anzuhoffende Gehaltserhöhung bereits jetzt zu eSkomplieren be-gönnen, indem er sämtlichen in seinen zum Gute Drachenburg gehörigen Gebäuden eingemieteten Be-amten die Mietzinse bis zu ein Drittel der bisher bezahlten Beträge erhöht hat. So zahlt zum Bei-spiel ein Beamter, der bis nun einen Mietzins von jährlich 6i)0 K entrichtete, von nun an lOOO K. (Kaum glaublich! Anmerkung der Schriflleitung.) Man ersieht hieraus, daß der Bau eines Amt?« Hauses in Drachenburg au» den gleichen Gründen und eben so dringend begehrt werden muß wie in Rann, woraus die in Betracht kommenden Behörden aufmerksam gemacht werden. Da eine Initiative seitens deS Gemeindeamtes in dieser Richtung nicht zu erwarten steht, wird ein anderer Weg einge-schlagen werden müssen, wozu dem Vernehmen nach bereits die Vorbereitungen getroffen werden. Große Unterschlagungen bei einem Postamts. Der Postmeister Michael Tansek in St. Peter bei Königsberg ist nach großen Unter-schlagungen ärarischer Gelder fluchtig geworden. Bisher wurde von dem revidierenden Postkommifsär ein Abgang von 12.000 K sichergestellt, die Summe dürfte sich jedoch noch erhöhen. Tansek ist seit drei Jahren Postmeister und war früher als Postoffiziant längere Zeit in Cilli tätig. Aus Hunger zum Brandleger gewor-den. Montag vormittags brannte das Anwesen deS Andreas Spe« in Juritschendorf bei Windischfeistritz nieder. Der Besitzer erleidet deshalb einen Schaden von 4000 K. Nachmittag« stellte sich der geiste«-schwache Bartlmä Godetz der Gendarmerie nnd gab an, den Brand gelegt zu haben, um in« Gefängnis zu kommen, weil er Hunger leiden müsse. Er wurde dem Bezirksgericht Windischseistritz eingeliefert. Die Bewohner von Juritschendorf arbeiteten unter der Leitung des Oberleutnants Voschnjak opferwillig an der Bewältigung de« Brande«. Selbstmord. In der Nacht zum 30. Okio-ber erhängte sich an einer Rebschnur der Obergärt-ner Leonhard Santelj der Laudesackerbauschule in St. Georgen an der Südbahn. Santelj, der im Jahre 1881 in Rubbia bei Görz geboren war, verübte die Tat wegen mißlicher finanzieller Ver-Hältnisse. Eine jugendliche Diebsbande. Wie schon gemeldet, trieb sich in der Umgebung von Cilli seit längerer Zeit ein« Dirbsband« herum, de-ren Mitglieder, bis auf einen, noch die Schule be-suchen. DaS Haupt der Bande war der 15jährige Jnwohnersfohn Franz Lampret aus Gaberje, der bereit« 6 Woch«n Arrest wegen Diebstahl« hinter sich hat. Seine Genossen waren die Schulknaben Leopold Vodeb, Karl Sredovnik, Rudolf Artic und Joses Berglec. Franz Lampret ist ein so verdirb«-ner Bursche, daß die benachbarten Parteien an kompetenter Stelle vorstellig geworden sind, um seme Entfernung aus Gaberje und Abgabe in eine Beste-rungSanstalt zu erwirken Monatsviehmarkt. Am DienStag dea 4. d. wurde am städtischen Viehmarklplatze der erste MonatSviehmaikt abgehalten. Zu diesem hatten sich auswärtige Käufer eingesunden, welche zwei Waggon Jungvieh nach Böhme» verladen haben. Leider war noch diesmal der Auftrieb etwas zu schwach, damit alle Käufer ihren Bedarf hätten decken können. La schon jetzt viele auswärtige Viehhändler ihr Kommen für den nächsten Markt anmeldeten, wäre es von besonderem Vorteile, den aus den ersten Montag im Dezember entfallenden Andrämark mit dem MonaiS-markt zu verbinden und somit sür diesen Jahrmarkt, zum Vieheintrieb, das Standgeld und die Mautze-bühr aufzuheben. Pettauer Marktbericht. Der Auftrieb aus dem am 4. d. stattgefunden«« Pferde und vermarkte betrug 290 Pferde und 1170 Rind«. Der Auftrieb auf dem am 5. d. stattgefundene» Schweinemarkte betrug 920 Schweine. Der nächste Pferde- und Rintxrmarkt wird am l8. und der nächste Schweinemarkt am 12. d. abgehalten werde». Lchauliühnr. Die schöne Helena. Etwas Mehreres üb« diese geistreiche Paiodie auf da« altgrichische Heldentum und die da;u passende, sein durchdachte Musik Offenbachs zu schreiben, hieße Eulen nach Athen ober Kiesel in die Sann tragen. Das Werk, das schon so manches Jahrzehnt überlebt hat, bleib» immer neu und wirkt immer wieder frisch, weil die Musik darin UnvergänglichkeitSwene schafft. Umi«-mehr ist es zu bedauern, daß bei der VotsttQunj am Mittwoch und bei der guten Darstellung z:e»> lich viel gestrichen wurde. — Luise Ehrenfeld alt schöne Helena ist eine Klasse für sich: ganz rei» sür die künstleri!ch so verzwickte Ausgabe, die diese Rolle stellt, lieblich in ihrer Anmut und dem muntere» Sprechspiele ihrer lustigen Augen, hochgewachsen mit formenschön, keck, wenn es gerade fein muß. und dezent, wie es eine künstlerisch« Wird«rgabe der schi-ntn Helena verlangt, um zu wirken. Die Stimme: nun. an die werden gerade, und besonders in de» tieferen Lagen, große Anforderungen gestellt. Auch darin wurde Ehrenfeld ihrer Ausgabt vollkomme» gerecht, eine Helena, wie sie sein soll, eine Leistmiß, wie sie kaum besser gedacht werden kann. Das heh gutgeschulte Organ konnte in Offenbachs musilali-scher Melodik schwelgen. ES war eben mehr, als ze-wohnliche Operette, so himmelw«it mehr, daß alt Walzerträume verschwinden, alle lustige Witwe» traurig erscheinen, alle geschiedenen Frauen sich ver-söhnen möchten usw. in anmutiger Reihenfolge. — Viktor TorellyS Menelaus und Alexander Oeisen-hoserS Kalchas ernteten den Lacherfolg, beide au» voll in den so gerne und so leicht zur blödel»de» Uebertreibung herausfordernde» Rollen, beide fatal-ständig und voll echten Humor« im Sinne Äeil-hac'S und Helövy's, musikalisch eins mit der saliri-schen Melodienkunst Ofsenbach«. — Die beide» Ajaxerln, Gabriel Steiner und Heinz Slober, in ihr« Brüderinnigkeit, der wutschnaubende. bauernschr«k' artig brüllende Achilles Siegfried Holgers fügte» sich mit Spott und Lachen in den tollen Spuk ta Offenbachiade. Robert Kopal, dem sein Könne» «< dere Bahnen weist, zog sich mit Anstand aus ta Affaire. — Anton Ausim, gesanglich gut in bei Mütellage», etwas unsicher in der Höhe, bracht« es zu einige» ganz befriedigenden Augenblicken. Sau Stimme bedarf noch der Pflege, di« sein amchet Organ geschmeidiger und sieghaster machen wird. Er überraschte in den komischen Teilen seiner R»ile und war da von einer B«weglichkeit, die er s»a>t teilweise vermissen läßt. Der Orestes Mitzi gampas war ein frecher, kecker Griechen junge, der wie Ptz-ladeS rätselhafter Weise — Mädchenkleidec trag. -Hccrnin« Wolf stand nicht auf dem Theaterzettel. Ei gab ihr die Rolle der Klyihemaestra aber auch fnae Gelelegenheit, sich hervorzutun. Da« Orchester um« Fred Ch Adlers Führung war diesmal aus ter Höhe Es scheint mit der Grüße seiner Ausgabe» ji wachsen Offenbach ist eben auch etwas andere» iui Lehar, Sirauß u»d die vielen, vielen andere». Für daS Orchester fei nur bemerkt, daß es immer rtnd anderes ist, Konzertmusik zu spielen, als Theaier> musik, Begleiimuiik. Da will sich eingespielt werde». Und daS bringt scheinbar Adler zu wege. Mi«-laus hat eine Strophe seines AuftrittSliedes der- J Jtumntre 90 Hrnirefte Ufa ritt Seite *■ schluckt. Wir sind berechtigt, diese Strophe hier ab-zudrücken: Ich bin Menelaui der gute — laut der gute — laus der guie, komm von Laibach her — von Laibach her — Mir ist schauderhast zu Mute — schauderhaft zu Mute schauderhast zu Muie — Die Logen sind sehr leer — die Logen sind sehr leer. W. G. Aermtlchtes. Ein österreichischer Erzherzog — U n i v e r f i t ä t S st u d e n t. Aus Wien wird ge« meldet, daß Erzherzog Maximilian, der jüngere Bruder deS Erzherzogs Franz Joses, kürzlich an der Wiener Universität als ordentlicher Hörer in« fknbiert wurde. ES ist seit langer Zeit der erste Erzherzog, der eine österreichische Universität besucht. Der Erzherzog legte bekanntlich vor kurzem die Ma-turiiätSprüfung im Scholtengymnasium in Wien ab-Die Inskription ist an der juristischen Fakultät er-folgt, da der Erzherzog rechts- und staatSwifsen-schastliche Studien treiben will. Peter Rofegger und die Tschechen, vor einigen Tagen wandten sich drei tschechische Abgeordnete, darunter Abgeordneter Zahradnik, in einem Briefe an Peter Rosegger, um über eine u»ier dem Titel „Nix deutsch" im „Heimgarten' und anderen Blättern enthaltene Notiz des Dichter» Aufklärung zu erbitten. In der kleinen Gelchichte erzählt Rosegger, daß er auf dem Bahnhose in Pr.,g auf seine in deutscher Sprache gestellten Fra-gen die Antwort „Nix deutsch" erhallen habe Rosegger schreibt nun dazu: Aus die Anfrage der drei tschechischen ReichSratSabgeordneten nach der Wahrheit meines Geschichtchen« „Nix deutsch" er-lande ich mir mitzuteilen, daß daS kleine Erlebnis auf dem Präger Bahnhofe mir selbst vor nahezu !M) Jahren passiert ist und daß eS schon im vorigen Jahrhundert in den Leitungen stand, ohne daß da->»als Zweifel an seine Richtigkeit laut geworden wäre,,. Srgebenst Peter Rosegger. Goethe, ein Feind deS K »pierenS. In EckermannS Gesprächen mit Goethe ist ein gol-deiics Won aufbewahrt, das beachtet werden sollte. — .Warum konnten wir vorhin einige der Reit-pferde, die unS begegneten, schön nennen, als eben vegei, der Zweckmäßigkeit ihres Baue»? Es war licht bloß das Zierliche, Leichte, Graziöse ihrer Be-vegiingen, sondern noch etwa» mehr, worüber ein gut« Reiter und Pferdekenner reden müßte und wpoii wir anderen bloß den allgemeinen Eindruck eupftnden." — „Könnte man nicht auch," sagte ich. .einen Karrengaul schön nennen, wie un» vorhin noigc sehr starke vor den Frachlwagen der Bra-Ihm« Fuhrleute begegneten?" — „Allerdings," «widerte Goethe, „und warum nicht? Ein Maler fände an dem stark ausgeprägtem Charakter, an dem mächtigen Ausdruck von Knochen. Sehnen und Mutktln eine« solchen Tieres wahrscheinlich noch «n weit mannigfaltigeres Spiel von allerlei Schön-heilen, alt an dem milderen, egaleren Charakter tme» zierlichen Reitpferde»." — „Die Hauptsache ist immer," fuhr Goethe fort, „daß die Rasse rein »nd der Mensch nicht seine verstümmelnde Hand «.gelegt ha». Ein Pserd, dem Schweif und Mähne «dgeschnitten, ein Hund »it gestutzten Ohren, ein Baum, dem man dir mächtigen Zweige genommen uid da» übrige kugelförmig abgeschnitzelt ha», — --alle» dieset sind Dinge, von denen sich der zsie Geschmack abwendet, und die bloß in dem Echinh«it»katechiSmuS der Philister ihre Stelle haben.' Kurze Verdeutschungen. Es läßt sich nicht m Abrede stellen, daß manche der in den letzten Jahrzehnten vorgeschlagenen Verdeutschungen länger al» da» Fremdwort sind, da» sie vertrieben habe» oder noch vertreiben sollen. So können sich manche nicht sür da» Wort Schneeschuh begeistern, to ja Ski kürzer ist. Ob freilich diese Leute auch irznlich waren, al» man da» zweisilbige gute deut-sche Wort Roßarzt durch da» viersilbige Wort Lelniriür ersetzte? Man muß zweiten» zugeben, daß ma» beim Ersatz eine» Fremdwort?» sogar ge-ltgcnilich zur Umschreibung durch mehrere Wörter h°l greifen müssen. In einer kaiserlichen Ver-sflegnngSvorfchrift für die Kriegsflotte heißt es zum Beispiel jetzt: „da» Fleisch soll dem Fingerdrucke nachgeben," während e» früher hieß „da» Fleisch soll Elastizität besitzen"; auch da» Wortungetüm Faksimiledruck läßt sich nur durch mehrere Wörter, uwa durch „Nachbildung iu Abdruck", ersetzen. Die lum Glück an Zahl und Bedeutung immer mehr abiichmenden Gegner der Sprachreinigung versteisen sich nun auf solch« einzelne Fälle und behaupten in übertreibender Verallgemeinerung, da« Fremdwort zeichne sich vor unserem heimischen Sprachgute meist durch größere Kürze au». An Hunderten von Bei-spielen läßt sich da» Haltlose dieser Behauptung beweisen. Früher redete unsere GesetzeSsprache von den mit KorporationSrechten ausgestatteten Ber-einen; unser neue» Bürgerliches Gesetzbuch nennt sie in treffender Kürze rechtsfähige Vereine. Unter Friedrich 1II. wich der Ministerkonseil dem kurzen, vornehm klingenden Kronrat. Wie lang waren Flankendetachement und extraordinäre Remunerationen. wofür man jetzt kürzer und dabei doch leichter verständlich sagt Seitendeckung und beson-dere Zulagen. Ein Buch, das neulich unter dem Titel „Weltamt für Wetterkunde' erschienen ist, hätte wohl ein fremdwortsroher Gelehrter verga.i« gener Tage Internationales Meteorologisches Zen« traldureau genannt; hieß doch vor kurzer Zeit noch der Welterberich« unserer TageSblälter Meteorolog:-sche Nachrichten, wie auch da« Meteorologische In-stitut dem LandeSwettcraint voranging. An Stelle der schleppenden Ausdrücke telegraphische Antwort, telegraphische Nachrichten sind die bündigen Wörter Drahtantwort, Drahtnachrichten getreten. Den Schluß dieser kleinen Auszählung, die sich leicht hätte ver-mehren lassen, mache die von der preußische« Staat«-eisenbahnverwallung eingeführte prächtige Verbeut-schung sür Dokumentendepositorium: Werteschrein. Geistliche Erziehung zum National« gefühl. Ueber den mangelnden Kontakt zwischen der deutschen Bevölkerung und ihren deutschen Seel-sorgern. die im Gegensatz zu ihren tschechischen Kollegen nnr allzu häufig jede« NationalgesühlS entbehren, ist schon oft und mit Recht geklagt wor-den. Völkische Gleichgiltigkeit, nicht selten offene Feindschaft gegen jede Beiätigung auf nationalem Gebiet ist leider der Grundzug des Großteil« der deutschen Geistlichkeit, die eben ausschließlich darin erzogen wird, lebenslang nach Rom zu gravitieren und darum die Fühlung mit der Bevölkerung ver-liert, während die tschechische Geistlichkeit von Tau-senden von Kanzeln und in nicht weniger Schulen einem glühenden Nalionalismn« das Wort redet, ihm in radikalster Form in gesetzgebenden und zahl, losen anderen Körperschaften ungescheut Ausdruck gibt und im persönlichen Verkehr sür die Sache de« tschechischen Volkes wirbt, wo immer eine Gelegen-heit sich ergibt. Während außerdem iu einer lschechi» sche» Gemeinde ein deutscher Pfarrer mit schlechter Aussprache de» Tschechischen einfach ein Ding der Unmöglichkeit wäre, wirken in den deutschen Krön-«ändern Oesterreichs zahlreiche Seelsorger, in den Wiener Schulen viele Katecheten, die daS Idiom als echte Söhne LibusfaS kennzeichnet, die da« Deutsche so radebrechen, daß ihre Verwendung in deutsche» Gebieten geradezu rätselhaft erscheint. Es fällt ihnen auch gar nicht ein, ihren warmen Ge-fühlen für tschechische Sprache und tschechische» Volk irgend eine» Zwang anzutun. E» erweckt immer mehr den Eindruck, als würden sie absichtlich als tschechische Pioniere in deutsche Gegenden geschickt. In Felling bei Hardegg in Niederösterreich, einem rein deutschen Ort, ließ der tschechische Pfarrer seiner verstorbenen Schwester einen Grabstein mit vollständig tschechischer Inschrift fetzen. Und der Mann, der in Momenten, wo da» Gefühl mit-spricht, sich nur de» Tschechischen zu bedienen weiß, soll die deutsche Bevölkerung Heimatsliebe und Na tionalgesühl lehren. Die Miterzieher der deutschen Jugend al» Apostel der tschechischen Expansion«-gelüste, al» tälige Mitarbeiter der gierigen slawi-schen Begehrlichkeit, wo ander« wäre da« möglich al« in Oesterreichs deutschen Landen. Kunst und Kaufmann. Wer wollte an-gesicht« all der Errungenschaften aus den verschie-densten Gebieten des geschäftlichen und kaufmänni-schen Lebens verkennen, welch erheblichen Anteil daran die Kunst namentlich in den beiden letzten Jahrzehnten genommen hat! So ist, wie Professor Halm in einem im Novemberheft der „Westermann-schen Monatshefte" erschienenen, reich illustrierten Aufsatz über „Bureau und Geschäftshaus" autiührt, für daS Geschäft zu einem unentbehrlichen Lebens-faktor geworden, für da« Geschäft selbst sowohl zur Förderung deS Ersolge« wie für da« Personal vom Chef herab bis zu den untergeordnetsten Organen, die die entscheidendsten Stunden ihreS Lebens den verschiedensten geschäftlichen Obliegenheiten zu wid-men haben. Aller Erfolg wird stetS von froher, williger Arbeit abhängen; wenn aber Arbeit zur Freude werden soll, wird die Kunst ihre getreueste Stütze und Hilfe bleiben müssen. Seinen Höhepunkt erreichte der moderne Geschäftsbetrieb in den Waren und Geschäftshäusern, denen die jahrhundertalte Vergangenheit de« Handels nichts Aehnliches an die Seite stellen kann. Wenn auch ihre eigentliche Zweck« bestimmung recht verschieden ist, so ersteht doch bei beiden in gleicher Weise jener Typ vor unserem Auge, den Alsred Messel mit seinen Wertheim-Bauten in Berlin in vorbildlicher Weise geschaffen hat. und der in seiner ziel« und stilbewußten Ber-Wendung von Stein, Eisenbeton und GlaS feinen dos ganze HauS bestimmenden Ausdruck fand. Wenn je, kann man von Werken MeffelS und feiner Nach-folger behaupten, daß sie ihren mannigfachsten Zwecken entsprechend von innen heraus gebaut sind. Eine großzügige Disposition »er Jnnenräume, bei HauS-hällerischer Verwendung der Baiflächen, denkbar reichste Lichtzusuhr, bequeme Verdmdungtmöglich-keiten für Personal und Kunden, übersichtliche An-ordnung der Bureaus werden stets die bestimmenden Faktoren fein müssen, ob eS sich nun um ein au«, gesprochene« Warenhaus, ein GroßhandelShauS, ein. Kontor Haus oder etwas AehnlichcS handelt. Wa« gerade Deutschland durch seine tüchtigsten Meister in den letzten beiden Jahrzehnten geschaffen hat, kann sich getrost neben die besten Leistungen deS Äuslan-de« stellen, ja, in der Art. wie man bei aller Be-rücksichligung des Zweckmäßigen und Nolwendigen au» den verwendeten Materialien und den neuen architektonischen Grundsätzen eine neue künstlerisch bewegte Formenwelt herauszuholen verstand, spricht sür da» stiese Verständnis unserer Baukünstler für diese neuen Aufgaben. Und die verschiedensten Lösun» gen bezeugt», daß die in erster Linie auf Zweck-Mäßigkeit und Hygiene gerichteten Leitsätze somit keineswegs künstlerisches Schaffe», Geschmack und Wohlbehagen ausschließen. Neue Bedürfnisse, neue Grundsätze, neue Formen, neue Wertung der Ma» »erialien, neue SchinheitSbegriffe! D i e elektrische Angel. E» ist eine be-kannte Erscheinung, daß da» Licht, die Wärme, die Elektrizität auf gewisse Tierarten starke Einflüsse ausüben. Die Tiere werden angezogen oder abge> stoßen und geraten in manchen Fällen in große ErregungSzustSnde. Die Erscheinung hat nahe Ber» wandtschast mit der Eigenschaft der Pflanzen, stet« dem Lichte und der Sonne zuzustreben. Der fran« zösische Gelehrte Rose hat seine Untersuchungen über diese geheimnisvolle Kraft aus eine Anzahl niederer Tierwefen ausgedehnt. Jnsbefondere waren es Schal-tiere und Weißfische. Die Experimente haben ein merkwürdiges Resultat ergeben: es zeig« sich, daß die Elektrizität zum Beispiel auf die Weißfische eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübt. Wenn man durch einen Wasserbehälter einen elektrischen Strom hindurchgehen läßt, so schnellen die Fische mit größter Geschwindigkeit auf den positiven Pol zu. Die Bewegung geschieht mit solchem Ungestüm, daß die Fische sich aufspießen würden, wenn an der be-treffenden Stelle Stacheln oder Haken angebracht würden. Die Versuche werden fortgesetzt und be-leuchten die Möglichkeit, die Elektrizität in den Dienst der Fischerei zu stellen. Grauenhafte FamilientragFdien. In der Winzerstraße zu München fpielte sich am 2. d. eine entsetzliche Familientragödie ab. Der praktische Arzt Dr. Hellmeier durchschnitt feiner 30 jährige« Frau und hierauf seinem zweijährigen Söhnchen und feiner zwölfjährige» Tochter mit einem Rasier» meffer die Kehle und tötete sich selbst durch Oeffnen der Pulsadern. — Eine ähnliche Schreckenstat wird aus Dresden berichtet: Der Maler Max Scheffel, der mit feiner Frau feit längerer Zeit in Unfrieden lebte, hat am 2. d. in Abwesenheit feiner Frau die beiden fünf- und sechsjährigen Töchterchen in der Badewanne ertränkt. Dann wollte er auch den acht-jährigen Sohn ertränken, der schrie aber so, daß die zehnjährige Tochter im anderen Zimmer tt» wachte. Scheffel ließ nun von dem Knaben ab und beging im Nebenzimmer Selbstmord. — Ferner wird au« Trient gemeldet: Der 22 jährige France«e» Giuliu drang in die Wohnung der Ellern feiner Ge« liebten, die da« Verhältnis nicht duldeten, schoß dat Ehepaar nieder, erschoß hierauf feine Geliebte und erhängte sich im Garten de« Haufe«. Reinigung von Gewehrläufen. Ge-wehre, in deren Läufen sich Blei angelegt hat, lassen sich auf folgende Weife leicht davon befreien: Ist daS Bewehr ein Vorderlader, fo verstopfe man dat Loch, da« mit dem Biston in Verbindung steht, mit ein wenig Wachs; ist es dagegen ein Hinterlader, fo stecke man die untere Oeffnung mit einem dicht« schließenden Korke zu. Hierauf lasse man etwaS Quecksilber in den Laus fallen, verstopfe die obere Oeffnung desselben mit einem Korke und schüttle ihn einige Minuten tüchtig. Da« Quecksilber und das Blei bilden ein Amalgan und der Gewehrlauf wird ebenso rein wie er war, al« er zuerst aut dem Laden kam. Ente 5 Seutsch- Wacht Nummer M DaS Leipziger Völkerfchlacht-Denk-mal wurde am 18. v enthüllt. Die Kosten be-tragen alles in allem etwa 55 bis 6 Millionen Mark, wovou rund 3 2 Millionen für Bauarbeiten verbraucht worden sind. Das Denkmal ist ein mäch-tiger pyramidenartiger Turmkuppelbau. der zu der Höhe von 80 Meter emporragt. Bruno Schmitz ist sein Schöpfer. Der Turm erhebt sich aus der Stelle, von wo aus Napoleon am 18. Oktober 1313 die Schlacht leitete und dann den Besehl zum Rückzug gab. Es sollen drei Gedanken symbolisch in dem Bau zum Ausdruck kommen: ein Ehrendenkmal für die gefallenen Helden, ein Ruhmesmal für das deut-fch? Volk und -in Mahnzeichen für kommende Ge-schlechter. So gliedert sich der Bau in eine Krypta, die dem Andenken der Toten geweiht ist, in eine 60 Meter hohe Kuppel, dessen bildlicher Schmuck die Lebenden mahnt, den Toten nachzueifern und ihre Tugenden zu pflegen. In der Krypta halten zwei leidtragendc Krieger die Totenwacht Acht Pfeiler, die in SchickfalSmasken endigen, geben ihr Äestalt und ernste, düstere Würde. Dorthin steigt man über die Freitreppe empor, um weihevolle Stimmung iu stch auszunehmen. Darüber wölbt sich eine 60 Meter hohe Kuppel, die eigentliche DenkmalShalle, in deren vier Ecken vier große Figuren aufgestellt sind, die fitzend 9 5 Meter hoch sind. Sie verkörpern die Tugenden: Opferwilligkeit, Tapferkeit, Glaubens-stärke und Volksbrwußtsein. Skulpturen und Malerei vereinigen sich hier zu stimmungsvoller Gesamt-Wirkung. Die Modelle zu sämtlichen Figuren stammen vom Bildhauer Professor Metzner in Berlin. Der Oderbau zeigt an der Außenseite zwölf Krieger-gestalten, von denen jede zwölf Meter hoch ist. Im Innern ist der obere Teil der Kuppel mit 324 ReiterreliesS geschmückt und GlaSmosaiken aus Gold-gründ verkünden die Ruhmestaten der Bäter. Bor der nach oben sührenden Freitreppe zieht sich ein ungeheures Reliefbild hin, das 18 Meter hoch und 6V Bieter breit ist. eine symbolische Darstellung der Leipziger Völkerschlacht. Zehn Bildhauer haben drei Jahre lang daran gearbeitet. Die mittlere Figur, der Erzengel Michael, hat die Höhe eines dreistöckigen Hauses und überragt das Ganze, sein Schild ist fünf Meter hoch und zwei Meter breit. Aus feinen beiden Seiten jagen Turner über das Schlachtfeld, deren gespreizte Arme etwa acht Meter Länge haben. Bei der Inschrift „Gott mit unS' war zu jedem Buchstaben ein Granitblock von 100 Zentner not-wendig. Erwähnt sei noch, daß in der oberen Kuppel ein Museum der Völkerschlacht eingerichtet werden wird. Verwundetenfürsorq« im Felde. Wohin eine mangelhafte Organisation der Verwnn-detensürsorge im Felde zu sühren vermag, Hai auch der letzte Balkankrieg wieder gezeigt. Sachverstän-dige Beurteiler sind der Ansicht, daß die sekundären Verluste, da» heißt diejenigen, die unterwegs an Erschöpsung. Verblutung oder Jnsektion, sei eS auf dem Transport selbst, sei eS später in den Laza. retten, zustande kamen, bei besserer Organisation der Berwundetenfürsorge zum miudesten die Hälfte hätten vermieden werden können. Wie die moderne Ver-wundelenfürsorge erfolgreich zu organisieren ist, daS legt soeben Professor Dr. Franz EolmerS, der durch seine Tätigkeit in den letzten beiden großen Kriegen bekannt gewordene Direktor deS Kobmger Landkrankenhauses. iu einem lesenswerten Aufsatz der „Westermannschen Monatshefte" (Nov:mberhef>) dar. Die elfte Schwierigkeit einer geordneten Verwun-detensürsorge sieht er darin, daß die Aseplik, der die Ehirurgie im Frieden ihre großen E»folge verdankt, auf dem Schlachtfelde in Anwendung zu bringen ein Ding der Unmöglichkeit ist; alle in dieser Richtung gemachten Vorschläge sür die Einrichtung der Ambulanzen im Feld« hat man wegen der unüberwind-lichen Schwierigkeiten fallen lassen müssen, weil ei technisch ganz unmöglich ist, den dazu nötigen Apparat aus daS Schlachtfeld mitzuführen. Za. man hat selbst die DeSinseklion der Wunden aufgeben müssen, weil man einsehen gelernt hat, daß eine gründliche und exakte Rcinigung der Wunden aus dem Hauptverbandplatz ebenso unmöglich ist wie die Durchführung der Afeptik. Die Aufgabe de« Feld» arzies besteht in der Front im wesentlichen in der vorbeugenden Behandlung, der Prophylaxe. Er soll von dem Augenblick an. wo der Verwundete in seine Hände gelangt, alle Maßnahmen treffen, um dem Dazutreten aller Schädlichkeiten vorzubeugen. Wird dieser Gruudwtz durchgeführt, so kann lrotz den un-zulänglichen Hilfsmitteln ungemein viel Segen ge-stiftet werde». Denn er besagt nichiß anderes, als daß auf den Hauptverbandplätzen eine Wunde nur dann angerührt werten darf, wenn eine dringend« Lehensgefahr besteht. Er verlangt genaue Vorschriften sür die Berbandtechnik, die, richtig angewendet, weit erfolgreicher wirkt als alle auf dem Schlachtfelde ausführbaren Operationen zusammengenommen; er verlangt eine verständnisvolle Unterscheidung in der Behandlung der verschiedenen Verwundungsarten, so zum Beispiel Vermeidung jeglichen Transports bei Bauchverletzungen und umgekehrt einen möglichst schleunigen Transport bei allen schweren Knochen-Verletzungen. Wir haben drei Phasen in der Ver-wundetensürsorge zu unterscheiden: die ärztliche Hilse aus dem Schlachtfelde, die Versorgung des Verwun> beten während deS Transport» und schließlich die Fürsorge tn den hinter der Front gelegenen stabilen Lazaretten. Aus alle drei Phasen der Fürsorge geht Prosessor Colmer» auSsührlich ein, und er schließt seine Darlegungen mit einem beherzigenswerten Hin« weis auf die Wichtigkeit der sreiwilligen Kranken-pflege: Die Ausgabe der sreiwilligen Krankenpflege, insbesondere die Ausgabe der ver>chiedenen Einrich-tu»gen des Roten Kreuze», wie Krankenpflege, Sani» tätSkolonnenwesen usw.» ist im Ernstfall eine so schwere und verantwortungsvolle, und es hängt von ihrem guten Funktionieren so außerordentlich viel ab für die armen Verwundeten, daß die Bestrebungen des Roten Kreuzes im Frieden gar nichl genug von allen Schichten der Bevölkerung mit Aufmerksamkeit verfolgt, gefördert und unterstützt werden können. Ein Knabe aus schwindelnder Höhe abgestürzt. Aus Woodstock wird ein tragischer Vorfall gemeldet, dem etwa 5000 Menschen beiwohnten, ohne daß sie in d«r Lage waren, das grausige Schauspiel zu verhindern. Etwa 5000 Besucher hatten sich eingesunken, um das Aufsteigen eines Ballons mitanzufehe«. Plötzlich entrang sich ein tausendfältiger Schrei allen Lippen, entsetzt blickte alles «n die Höhe. Der dreizehnjährige George Bernier war mit dem Fuße in da» Schleisseil des Ballons geraten und m die Lust geführt worden. In der Höhe von etwa 500 Fuß konnte sich der Knabe nicht mehr halten und stürzte herunter, mit-ten auf den freien Platz, von dem auS der Ballon aufgestiegen war. Die Menschen wandten sich mit Entsetzen ab, als der Körper auf dem Boden auf-schlug und zerschmettert liegen blieb. Unter den Zu-schauern befanden sich die Eltern de» Kindes, der Valer fiel in eine tiefe Ohnmacht, au» der er erst nach drei Stunden wieder erweckt werden konnte, während die Mutter in Schreikrämpje verfiel und einen TobjuchtSanfall bekam. Der Knabe halte mit etwa hundert anderen Knaben den Ballon halten helfen wollen, während er gefüllt wurde. Als daS Kommando „LoS!" ertönte, sprang der Knab« in di« Mille, das Seil wand sich um seinen Fuß und mit dem Kopfe nach unten sauste er in die Luft. Bald gelang eS ihm, da «r ein tüchtiger Turner war. das Seil zu erfassen, aber die Kräfte verließen ihn und er stürzte in die Tiefe. — In Leipzig haben bekanntlich zwei Soldaten erst jüngst uuge-fähr dasselbe Schicksal erlitten. Entführung eine» Kindes durch Zi-geuner. Dienstag wurde die Zigeunerin Anna ÜremS in Gösting bei Graz wegen Diebstahles von 15 K verhaftet und dem Bezirksgerichte eingeliesert. Die weiteren Erhebungen ergaben, daß die Zigeune-rm auch die Entführung eines kleinen Knaben auS Ungarn auf dem Gewissen hat. In der Zigeuner» Familie befindet sich ein kleiner Knabe, welcher seinen Zigeunertypus trägt. Dem Gendarm von Gö» sting siel dies aus. Er leitete sofort die dieSbezüg-lichen Erkundigungen ein, welche einen guten Erfolg hatten. Wie aus Murafzombath mitgeteilt wurde, ist im vorigen Jahre einem Dienstmädchen ihr Heiner Knab« von einer Zigeunerfamilie entführt wor-den. Die Beschreibung diese» Knaben paßt geuau aus jenen, welcher sich in der Zigeunerfamilie Krems befindet. Ueber Auftrag de» LandeSgerichleS Graz wurde da« Kind vom Gemeindeamt Eggenberg der Zigeunerfamilie, w«lche sich gegenwärtig in Eggen» berg aufhält, abgenommen und in die gemeindeamt-liche Obsorge gegeben. Anna KremS wurde wegen Verbrechen» der Eirtsührung dem LandeSgerichte Graz übe stellt. Woher stammen die Indianer? In den Kreisen der Anthropologen bestehen schon lange Zweifel darüber, ob die amerikanischen Indianer ihre Urheimat im Lande haben. Man nimmt viel-mehr an, daß sie in verhältnismäßig neuer Zeit aus Asien, vermutlich au» Ostsibirien, eingewandert sind. Um die strittige Frage zur Lösung zu brin-gen, hat Dr. Hrdlicka vergangenes Jahr eine For-IchungSreise durch Sibirien und die Mandschurei unternommen und mit unermüdlichem Eiser die menschlichen Ueberreste auS Tausenden von Gräbern untersucht. Er hat weiterhin mehr als 7000 lebend« Eingeborene, die sich von fern und nah ge- legentlich der religiösen Festseiern in Urga, der Hauptstadt der Mongolei, zusammengefunden hatte», eingehenden anthropologischen Messungen unterzöge». Dabei konnte er eine augenfällige Aehnlichkeit kör-perlicher Charakterzüge, geistiger Kennzeichen, von Sitten und Gewohnheiten feststellen. Es ergibt sich aus diefen Feststellungen, daß in jenen Gegenden Asien» eine der heutigen vorangegangenen Men-fchenrafse gelebt hat, deren Vertreter nach Amerika abwanderten und so die Stammväter der derzeitige« Jndianerbevölkerung geworden sind. H u st e zu H a u s e! Der verliebte Geizhal» von Molieres Gnaden, Haipagon, der darüber de-kümmert ist,, daß ihn der Husten plagt, läßt nch damit trösten, daß ihm der Husten gar nicht übel anstehe und daß er sogar mit Grazie huste. Viel« Leute scheinen eS sich selbst einzureden, daß sie mit Grazie husten, denn sonst würden wir nicht so viele Hustkonzerte erleben, die unS als besondere Gratis-zugäbe in jedem Winter in Konzert», Theater- n«d VersammluugSsälen gespendet werden. Di« Veran- j stalter ditser Hustkonz«rle geben sich einer große» Selbsttäuschung hin; von Grazie ist bei einem i» dem Moment, in dem er hustet, nnr wenig zu en«< decken. DaS Schlimmste aber ist, daß das Huste» ebenfo wie da» Gähnen, das Lachen und Weine» andere zur Nachahmung reizt. Auf dem Land« wendet man ttr Bezug auf de» Nachahmungstrieb, der sich gerade beim Husten geltend macht, die recht drastischen Vergleiche an: „Wenn ein Hund bellt, bellt daS ganze Dorf," und „Wenn ein Schaf blökt, blökt die ganz« Herde." Legt in einem dicht mit Mensche» gefüllten Raume jemand, der vo» einem bösen Kttarrh geplagt wird, plötzlich mit de» Husten los, dann meldet sich sofort das ganze Heer der GewohnheitShuster, der GelegenheitShuster und der Nachahmungshuster, und nun kann sich der Red-ner oder der Vortragende gratulieren. In den mei-steti Fällen erhebt sich ein solches Hustkonzert mit tückischer Bosheit gerade an den wirkungsvollste» Stellen einer Rede oder eine» sonstigen Vortrage», und mit dem erhofften Bombenerfolg ist es da«» gewöhnlich Essig. Dem, der sich anschickt, in voll-ster Oessentlichkeit sein Gebe« zu vcirichten, pflegt man den Rat zu geben, dies lieber in seinem Käm-merlein zu ton. Genau denselben Rat verdienen die Menschen, die von einem starken Katarrh geplagt werden ; sie gehören nicht in den mit Menschen ge-süllten Saal, sondern in ihr Kämmerlein, in dem sie sich nach Herzenslust als Hustfoliften betätige». können. Aber auch die GewohnheitShuster und Nach' ahmungShuster, deren e» ein« sehr stattliche Anzahl unler unS gibt, sollten alles tun, um di« häßliche Gewohnheit, der sie huldigen, abzulegen, schon der fefte Borsatz, nicht husten zu wollen, genügt in de» meisten Fällen, um dem Hustenreiz zu widerstehe». Durch die ernsthafte Bekämpfung der Gewohnheit«-und NachahmungShuster würde» viele nicht »ur ihren Mitmenschen, sonder» auch sich selbst eine» großen Dienst erweisen. Kitt sür rauchende Oefen. Solche» bereitet man an» gleichen Teilen Lehm, Salz und Holzasche. Nachdem man genannte Stoff« mit Wasie? angefeuchtet und gehörig durchge netet ha«, bestreiiht man damit den kalten O'en. Auch Borax ist ei« vortreffliches Mittel, dem Lehm eine beffere Halt-barkeit zu geben. Will man zum Beispiel denselben bei einem eisernen Ösen al» Kitt anwenden, so »»& man zu drei Teilen Lehm einen Teil Borax nehme« und beides miteinander vermischen. ■ man merke sieb: 1. -Scotts Emulsion ist die einzige nach dem Scott-scheu Verfahren hergestellte, auf fast 40jährige Erfolge zmückblickende Vebertran Emulsion. 2. Trotts Lebertran Emulsion wird ausschließlich aus dein feinsten Vofoten-Dampftran und andere» ebenfalls nur erstklassigen Rohstoffen hergestellt. Sie ist daher von sich stet» gleichbleibender Gut« und Wirkungskraft. 3. -Heotts Lebertran-Emulsion ist ein wohl-schmeckendes, leicht verdauliches, appetrlverbefscrn-deS Stärkungsmittel, sowohl für Erwachsen« als auch für Kinder. 4. Heotts Emulsion ist dank dein bewährten Icott- f fchen Verfahren unveränderlich haltbar und besitzt im Sommer die gteich« Wirkungskraft wie im Winter. T«ch jun ant Smalfui, Itu« «**t i K Hb. Q»o»ct »MWm lüuftlch. Gegen Gul1e«dunadsn »odm Vriefmarv»an Hestt * »es. uub. Tu. uufi auitrr ivezuznahm» a»f bUJ« «rfjHjt buitti» nMlidtSvIcnftun * euwt JtoftproN durch ciiu ftfott*. ie Geschichte I eines Kranken. ?iel Leid ist in dieser Welt, viel seelisches, viel körperliches und von dein ;en will ich reden. Ich glaube, daß ich's darf, hab? ich doch die ganze lla menschlichen Erdenelends, das da heißt „Krank ein" durchgekostet. Mit ^icm sing es an — Kopfweh — mein Gott, was bedeutet das, ein Lbel. von hundert neunundneunzig haben — was soll's weiter. Appetitlosigkeit , ich nahm s von der humoristischen Seite — esse ich weniger, erspare ich — aber da zog's schon weitere Kreise, der Magen tat nimmer recht mit, vauungsbeschwerden kamen und dann das Schlimmere — Verstopfung, die alle Purgative nichts halfen, kurz, zum allerbesten stand's nicht mit id) war alt geworden mir meinen vierzig Zähren, Lebensfreude. Tatenluft .völliger Energielosigkeit und Griesgrämigkeit gewichen, ich tat mein' dfc weil ich mußte, weil ich leben ,nutzte, aber die Unlust zu allein und war mir anzusehen, ich war ja müde, nachts floh mich der Schlaf und lch ih". verfolgten mich schwere Träume, der kalte Nachtschweiß schwächte vollends, hohläugig, abgespannt, zermürbt ging's dann morgens wieder tie Tretmühle der Arbeit — sie war darnach. War ich blind und taub gegen alle diese Warnungen? 3d) war's, lieh tfünfe gerade sein und sagte mir das Sprüchlein vor: Lerne leiden ohne "aßen. Aber es kam zum Klagen Kam als erster Gast Frau Gicht, hab' sie genug beherbergt. Sie ging vorbei, so meinte ich wohl, da traten schon ^lgeerschcinungcn auf. ein echtes und rechtes Nierenleiden mit all seinen Seiten: Atemnot. Beklemmungen und so fort mit Grazie. Lasset al.'e >ngen fahren, sagte ich mit Dante, 's war zum Sterben just die rechte Zeit. Ich leugne nicht, ich hab' herumgedoktert mehr als genug an mir," ich >!t nichts weiter tun, wollt' ruhig hinüberwandern, von wo es kein Retour Ißt gibt, aber so ein Kranker, wie ist er willensschwach! Noch einmal ließ trnch überreden und trank den St. Bonisatius-Tee. Nicht daß er sofort iiirkt hätte, aber er erhielt mich, es wurde besser, langsam, zu langsam für i - gebt einein Kranken nur einen Hoffnungsschimmer und er verlangt »der — aber wozu weiter erzählen, ein Kerngesunder schreibt heute dies. Woran lag s? s ist kein Hexenmittel, dieser St. Bonisatius-Tee. das cnnc Blut macht er rein — das ist sein ganzes Geheimnis. Und wenn's -Ärzte sagen, daß unreines Blut fast an allem schuld ist. was Kranksein hl. so muß es wahr sein. Erspart bleibt's einen, jeden, solch ein Martyrium. Kkt er bei der geringsten Unbehaglichkeit sein Täßchen St. Bonifatius Tee. TOf Kronen und 65 Heller für Porto kostet eine Sendung, enthaltend vier tchcn des Tees, ist das zu viel für die Gesundheit geopfert? Felix Nothnagel A . . . brunn. So urteilt das Volk über Sl. Bonisatius-Tee: nochmals um 4 Pake!« BonisatiuS-I««. er hat mir gut« Di«nst« g«Ieift«t. Icfl bin |t Ml jnimber wie früher, habe einen guten Appetit bekomme» und auch der Rnvffchmea p Mg. Ich danke Ihnen für diese» guten Tee. A. Rai 1918. Redlinghofer, DirtschaftSbefitzerin, Cbrifebcrg. 3dl imbe schon zwei Jahre an Stohlverstopfung gelitten und zehn Jahr« leid« ich schon >Zhk»mllN-niUvV Mich kosteten dies« Krankheiten Ichon sehr viel Geld. Auch konnte ich nicht Hra itni hatt« wrlwährend Nachtschweiß. Seit ich den «onifatiuS>Tee tnnke. fühle ich mich bb Hundert Prozent besser. KL fürn 1913. Joses Lräuer, Trautenau. .'ch »'be Ihnen zn wissen, daß mir der BonifatiuST«« wirklich gut« Dienst« oeleistet Mptitte gegen «ops- und Ragenschm«rz«n und Srbr«ch«n. dah«r soll mein« DanNaauna l öüwleiben. ö ® 15. Juni 1913. Anna Lampl, vulgo ttohlm«i«r, Pölzengraben. 34 habe schon mehrere Jahre an Perstopmng und Appetitlosigkeit und noch anderen Jf" ,m «°rp«r gelitte», aber jetzt, seit der MonalSkur mit Bonifatii-S-Z-ee, kühle ich mich wtn habe regelmäßigen Stuhlgang und immer Appetit. Reinen verbindlichsten, taufend. AloiS Hacker, Turnau, Cteiermark. ®W« Ant« ip utgil^nUti ....................... i Bestellen Sie sofort im Interesse Ihrer Gesundheit! Senden Sie mir eine Sendung enthaltend 4 Pakete St. Bonisatius-Tee sür Slrouea 5.— per Nachnahme zuzüglich 65 Heller Porto. Name: ________ Wohnort: . Poststation^. Bitte gefälligst um deutliche Schrift und genaue Angabe der Adresse. fj Weiß es denn der Kranke' Einen, Häuflein Elend gleich, müde und gespannt, geplagt von hundert Schmerzen, geht mancher durchs Leben. Das beste Mahl — schmeckt ihm nicht und hat er davon gcg« peinigt ihn schlechte Verdauung. Kleinigkeiten > setzen ihn in die höchste Erregung, um bald ta in die tiefste Vlpattjie zu verfallen, ohne Ena freudelos lebt er - nein, vegetiert er dahin, dieser Zustand, er wird immer ärger! Kopfschma die den Schädel zu zersprengen drohen, stel er. ein, schlaflos wälzt er sich in seinem Bette, unerklärliches Angstgefühl treibt ihn wieder das Blut drängt sich zum Kopfe und findet ni langem, langem Abändern endlich Ruhe — lange? 2m Schweiß gebadet wacht er wieder - Morgen ist» — und nun soll er arbeiten dienen, für seine Familie sorgen - er. dci'i sich spürt, daß er ein Todes'.iandidat. Weih es denn der Kranke, daß es nm reines Blut ist, das ihn martert, das ihn daß alle diese Zustände nur Borboten sind zu ärgeren Leiden, daß unreines Blut Gicht Rheumatismus. Zuckerkrankheit. Leberleivn manches Herzleiden. Wassersucht Bleich- und i sucht. Milz- und Nierenleiden im Eefilge n | | |W Des Volkes Weisheit sagt nicht umsonst: Des Leibes Lebe» ist in seinem Bl und darum beizeiten aufgepaßt, reinigt das Blut, gebt dein Blute was fehlt in richtiger, dem Organismus angepaßter Form vertraut mich mer den gesunden Sinn des Volkes, das gegen all dte Pillen und Tabletten lateinischen Küche ein berechtigtes Mißtrauen hat und zu dem greift, wa» Jahrhundert lang sich als probat erwiesen hat, dem Sl. Bonisatius-Tee der nach einem alten Klosterrezept bereitet ist. Mönche und Nonnen waren ja im Seiten nicht nur die Lehrer des Volkes, charitativ war in erster Linie ihr A und aus dem reichen Schatze ihrer Erfahrung heraus hatten sie immer em> für des Kranken Not. Auf Gottes weiter Welt zerstreut, fand der eure w duras ein Kräutchen. das wahre Wunder tat. aus Nubien schickte ein andern Hcilschak und in erotische Länder ging wieder Europas heilkräftige PflanM Zum St. Bonifatius-Tee hat Amerika und Asten, wie das alte So all das geliefert, was das Blut braucht und da» Mut rein.gt die eden erschwui Eine Kur mit St. Bonifatius-Tee (eine Sendung, enthaltend vier Pakck eine Monatskur genügend), kostet nur K 5— "ebst 65 HelUi Pottt wohltätigen Folgen einer solchen Kur haben das alte Mitte, wieder in tn und abertausend Familien zu neuen Ehren gebracht und geprobt und bckl das ging immer Hand in Hand. ...... .... Lesen Sie nochmals, was wir von den Vorboten der Krankheiten aesagt haben, prüfen Sie sich, ob Sie nicht glaube«^ daß eine oder tueu Krankheit selbst bei Ihnen im Anzüge ist. sparen St: ©Uedmet&en, ta schmerzen. Magenbeschwerden, Neigung zu Katarrhen, hausige «lufty dann ist e» Zeit. ______- m beginnen Sie eine Monatskm und wir wissen, daß St. Bonisatius-Tee an Ihnen einen neuen Lodv^ finden und als wahrer Hausschatz bei Ihnen gehalten werden nnrd bestelle mittels angefügter Korrespondenzkarte. ——St. Bonifatius-Tee-Versand: =— St. Anna-Apolheke, Wien, Xlll/4, Poslsa •lest *«rt« Ist Korrespondenzkarte. > Cdh »«w «In den 5t. Bonifatlus-Cce-Ucrsand St. Anna-Apotheke 0 1 2 3 * 5 67« «O 12J4S»7»»0 1234S67890 Wien.XIII/4 Postfach. VmM. Blätter znr Unterhaltung nnd Belebrnnq für Haus und Familie. t-unniauiMsaae a-r „Deutschen Wacht" in Stll» Nr. 45 .Die Süd mark" erscheint >ev«n Sonnlaq al« unentqetlUtbe Beilage für die Siele* oer .Deutschen Wach!", — ist „Die Sdbmart* nicht tdurtidi 1913 (Nachdruck »erboten.) Ans der Zopfzeit Die Jahreszahl l7Z9 stand i» dem Giebel des neuen Hauses eingemauert, das der RatSherr Herr Balduin Mohrmann sich von dem Rest seines Bei-mögens, das er aus den unlängst beendeten Kriegs-jähren sich gerettet, halte bauen lassen. Das alte Patrizierhaus der Mohrmanns war ein Opfer der Kriegssurie geworden. Das neue HauS war sehr ..commode" einge-richtet. Die Zimmer hatten Tapeten mit gemalten bunten Vögeln, die den Beschauer entzückte», sowie blaue Kachelöfen. Die Hauptsache aber war, daß daS neu? HauS ersichtlich Glück brachte, den» daS erste Fest, das man darin gefeiert hatte, war ein Ber. lobungsschmaus gewesen. Der Ratsherr hatte seine einzige Tochter, die liebliche kleine Demoiselle Philine. dem reiche» «rns-berger zugesprochen. Ungeachtet des Weh und Ach, mit dem die ahnungslose Kleine des Baters Macht-wort aufgenommen. Die Frau Mutter, welche just am Arbeitszimmer ihres Eheherrn vorübergekommen war, als dahinter die Stimmen sich erhoben, war lauschend stehen geblieben. Bon Schrecken erfaßt und die Hüude ringend, halte sie Philinchens zwitschern-des Stimmchen vernommen und daß das unvernünf-tige Kind es wagte, gegen den Willen des Herrn BaterS zu eifern. „Die Leute sagen, der Herr ArnSberger sei ein Filou!" hat'e Philine geschluchzt. Des Ratsherrn Hand war schwer aus die Tischplatte niedergefauft: „WaS erlaubt die Demoiselle Tochter sich?!" hatte er sie niederdisputiert. „Ein gar reputierlicher und gewichtiger Mann ist der Herr ArnSberger und mir als FreierSmann hochwillkommen. Sein Reich-tum wird unserem Hause den Glanz wiedergeben, den die KriegSzeiteu ihm geraubt, und die Demoiselle Tochter eine vielbeneidete Frau werden.' „O, Herr Bater," war da wieder daS zwit- schernde Stimmchen ertönt, „die Leute erzählen sich, der Herr ArnSberger liebe Mein, Weib und Ge-sang. Und — und — ach, Herr Bater, mir graut vor dem ArnSberger." „Wo hat die Jungfer Naseweis solche Reden aufgefangen, wo sie doch bewacht wird wie ein Äug-apfel!" hatte nun Herr Baldnin Mohrmann ge-fchrien. .Zu gehorchen ihre», Herrn Bater, der nur ihr BefteS will, hat die Demoiselle! Und liebreich zu sein, aber auch züchtig, so wie die Männer es an den Frauenzimmern gern haben, wenn ihr Herr Bräutigam komml. Punktum." Philine schritt an der Seite der Frau Mutter durch die Straßen. Die Damen waren auf der Wohnungssuche. Fein züchtig trippelte Philine auf ihren Stöcke!-schuhen neben der Mutler her. Sie trug ein bunt-geblümtes Seidenkamisol; aus dem hochtoupierten, gepuderten Haar schwebte ein winziges Hülchen. Gleich der Mutter trug sie Pompadour und Fächer. Mitunter seufzte sie schwer. DaS war, wenn ihr Blick aus den dicken, schlichten Goldreif fiel, der unter dem Filethaudschuh an ihrer Linken blinkte. Mit diesem Ring hatte der Herr ArnSberger sie zu seiner Braut geküßt. In dem Zimmer mit den gemalten Bögeln war es gewesen, wo der Bater sie dem ArnSberger zugesührt. Da« vollwangige Gesicht des stattlichen Bier-ziger« hatte in Besriedigung geglänzt. „Mein auSerwähltes Herz!" Damit hatte er die reizende Philine in die Arme geschloffen. Wie ein geängstigteS Vögelchen hatte sie an seiner breiten Brust geruht, wo das seingefältete Spitzenjabot unter den Atemzügen deS Arnberger» erzittert war. Allerhand zierliche, wer-bende Worte hatte er i» ihr Ohr geflüstert und mit sengendem Kuß sie geküßt. Und dann hatte er ein Halsband aus Karfunkelstemen ihr um den Hal» gelegt, und die Mutter hatte getrumpft: „DaS muß 2 man sagen, der Herr Bräutigam versteht e«. die Mamsell Braut zu hofieren!* Philine aber war e«. als ginge von dem kost-baren Geschmeide ein kalter, hochmütiger Glanz auS, vor dem all da» unverstandene junge Sehnen und Wünschen, daS in ihrer Brust lebte, dahinsterben würde, wie die jungen Triebe sterben, wenn ein Reis sie trifft zur Frühlingszeit — Der Herr ArnSberger wünschte bald Hochzeit zu halte», — in der Landgrafenstraße war eine commode Wohnung frei geworden. Sie eigne sich vortrefflich für ein junges Paar, hatte der Herr Agent Frau Christine Mohrmann versichert. Deren Stimme riß Philine auS ihren Grübe- leitn. »Wer ist der junge MoSjö dort, der sich her« ausnimmt, unS zu grüßen?" klang eS in scharfem Ton. als sie an einem stattlichen Hause vorbeikamen, unter dessen Tür ein junger Mann mit unbedecktem Haupt getreten war, etwaS hastig, und sich vor den Damen verneigte. Ei» Wer Schrecken war in Philine und ihr Herz klopfte hörbar. So war es ihr die wenigen Male geschehen, wo sie dem jungen Herrn begegne, war. Einmal, als sie zur Mamsell Röper gegangen, die sie im Spinettspielen unterrich'.ete. DaS nächste Mal. als Peter, der alte Diener, sie in die Kirche begleitet. Um die Abendstunde war es gewesen. In der bläulichen Dämmerung hatte sie plötzlich den MoSjö dastehen sehen, gerade, als habe er aus ihr Herankommen gewartet. Und in dem Dämmerschein hatte sie seine Augen aus sich gerichtet gesehen. — große, dunkle, bewundernde Augm. Seitdem war daS Sehnen in ihr. — Wie auf einer Sünde ertappt, schrak sie zu-fammen — die Mutter fuhr sie heftig an. Wie sie sich habe erdreisten dürfen, den Gruß deS fremden MoSjö zu erwiedern. Als Braut deS Herrn ArnS-berger dürfe sie kein Tüpfelchen von ihrer Züchtig« feit abweichen. .Ich will nicht hoffen, daß Du den Herrn etwa kennst 1" fchloß Frau Christine drohend. Philine verneinte; das durste sie getrost. Aber im Geiste sah sie daS Schild, daS neben dem mes« singnen Klopfer an dem Hause angebracht war, vor dem eben der junge MoSjö gestanden. ErnestuS voa Rieben, RechtSkonsulent, stand darauf. Ob „Er" der ErnestuS von Rieben war? Die Damen hatten die Landgrasenstraße er. reicht. Frau Christine redete davon, daß eS wün-scheniwert sei, hie Wohnung sei schon mit Spiegeln ausgestattet. waS dazumal nicht selten war. damit der Herr ArnSberger nicht die Maladreffe hätte. — „Meiner Six, nicht übel!" nickte Frau Chri-stine, als sie jetzt vor dem gesuchten Hause Halt machten, und ihre Augen hasteten an der stattlichen Fensterfront mit den Butzenscheiben. „Wenn daS In« nere deS HauseS so commode ist, wie sein Aussehe», so . . . Wie hat doch der Herr Agent gesagt? Der Schlüssel zur Wohnung ist abzuholen bei der Wiiwe Siebel nebenan? Nicht wahr, Philine?" ,Za, Frau Mutter." Diese schrin bereits auf das NebenhauS zu. ES war ei« Eckhaus. Eine große künstliche Weintraube hing an einer Stange über dem Eingang. Weinstube von Marianne Siebel stand auf einem Schild zu lesen Die Weinstube der Witwe Siebel war berülimt durch den guten Tropfen, der hier geschenkt wurde, und ein gern gesuchter Aufenthaltsort der Rats-Herren und Notabilitäten der Stadt. Man wußte zu erzählen von den Weingelagen. die hier abgehallen wurden, und daß die Stimmen der fröhlichen Zecher gar oft hinauSfchallten und in den Ruf des Nacht-wächterS, wenn er die stunden abrief. Eine rüstige, fauber aussehende Frau kam den Eintretenden entgegen, als sie in den weiten, kühlen Hausflur traten. Die Frau trug eine» steisgestärkten Rock auS Glanzkattun und aus den straff emporge-kämmten Haaren eine hohe Flügelhaube. „Ich bin die Siedeln,' sagte sie mit einem Knix. „Womit kann ich den liebwerten Herrschaften dienen?" Frau Christine berichtete. Sie tat eS von oben-hin. wie stet«, wenn sie mit gewöhnlichen Leuten sprach. Doch ihr Mitteilungsbedürfnis. daS ostmal» sie hinriß, ließ auch jetzt sie mehr sagen, alS sie ge-wollt. ..Mein Eheherr, der Herr Ratsherr Mohrmanu, hat sich ja ein neueS, sehr commodes HauS bauen laffen, — aber zu einem zweiten HauShalt reicht e« doch nicht auS; daS würde doch gar zu sehr depres-sieren. Die Wohnung will ich iür «eine Tochter be-sehen; sie ist Braut und heiratet demnächst." Während dieses Gesprächs war in den Rahmen der offenen Tür, die vom Flur in die Weinstube führte, ein Mädchen getreten und lauschend stehen geblieben. ES war Barbera Siebel, die Tochter der Wirtin. Sie zählte wohl 22 Jahre und war auf» fallend schön. Da« Florbusentuch, da« sie trug, ließ den herrlich geformten Nacken sehen; auf dem hoch« toupierten weißgepuderten Haar schwebte eine große, leuchtend rote Schmetterling«schleise. Die schönen schwarzen Augen der Barbera Siebel waren ein nicht minder großer Anziehungspunkt für die Wein-ftube als der Rebensaft Die Witwe Siebel hatte verwundert in di» Hände geschlagen. „Die Demoiselle Tochter heiratet schon ?' fragte sie. nach Frauenart lebhaft interessiert. „Ist wohl erst 16, die Demoiselle, mit Verlaub zu fragen?' „In acht Tagen 17," berichtete Frau Chri« stine, indes sie den Schlüssel zur Wohnung in ihren Pompadour gleiten ließ, und lächelte zufrieden. Philine hatte die Augen gesenkt. Ihr war be-klommen zu Sinn. Daß sie, wirklich si« e» war, über deren Heirat debattiert ward, erschien ihr so ungeheuerlich, so unfaßbar unv schrecklich. Dazu fühlte sie die Augen der WirtStochter brennend aus sich ruhen, sühlte, daß daS Mädchen e» ihr neidete, daß sie fo bald schon unter die Haube kam. Durch die offene Haustür sah man draußen den Augusttag liegen in heißem MittagSfonnenglost. Hier drinnen herrschte Dämmerung — Kühle — und der herbe Dust von Wein. Und doch wünschte Philine hinausfliehen zu dürfen in die lachende Sommerlust draußen, ach, am liebsten in den Schutz von zwei dunkelleuchtenden Augen, in die zu schauen sür sie doch Sünde war. — „Jsts erlaubt, zu frage», wer der Herr Bräu-tigam ist?" getraute sich jetzt die Witwe Siebel zu fragen, — das hätte sie doch gar zu gern gewußt. Frau Christine, di, sich anschickte zu gehen, hatte nur auf diese Frage gewartet. „Der reiche ArnSberzer, meine Lieb«!" gab sie hoffärtig zur Antwort und wandte sich nun end-giltig zum AuSgang. Diese reiche Heirat war der Glanzpunkt in ihrem Dasein. — Erschrocken suhr sie zusammen. Was war? Ein Schrei, ein gellender, »ervenweher Schrei war ertönt. — Dort, wo Barbera Siebel gestanden, wand sich jetzt unter den Händen der schreckensbleich herbei-geeilten Mutter das Mädchen unter hysterische» Zuckungen. AIS die ahnungslose Philine hilfsbereit herzu-eilte, winkte die Wirtin flehend ab. Frau Christine, gleichfalls heftig erschrocken, erriet den Zusammenhang der Situation und zog hastig die Tochter mit sich hinau«. Im Mohrmannschen Hans« duftete e» herb nach Flachs. Frau Christine war dabei, das selbstgesponnene Ausstattungslinnen in die Brautlruhe zu schichten. Mächtige Weben, dazwischen La»end«lsträußchen, die mit grllnstidenen Bänderchen durchflochten ivaren, gestreut wurden. Philin« mit ihrer wehleidigen Miene war nur im Wege bei diesem wichtigen Geschäft. Die Mutter hatte sie daher fortgeschickt auf die Wiese, dem Lieb» ImgSpldtz Philinchen». Hier schwebten schillernde Libellen über Blumen und Kräuter und flinke blanke Käferchen eilten über Zittergras und Schafhalm. Hier duftete ei nach Heu, hier blaute der Himmel, hier schien alles Svr-gen ein Ende zu haben. Ein Ende? Ach nein, immer näher rückte der Hochzeitstag und je zärtlicher ihr Herr Bräutigam wurde, desto mehr graute Philine vor feiner Be-rührung. Wie sollte das noch werden, wenn sie erst seine Eheliebste war? Beklommen und nachdenklich bückte Philine sich und pflückte von de» lieblichen Wiesenblumen. Darüber gewahrte sie nicht, daß jemand die Landstraße, daran die Wiese lag, geschritten kam. Es war ein schlankgewachsener junger Mosjö in blauem Tuchrock und dreieckigem Hut. Er hatte ein schönes gradliniges Gesicht und dunkelleuchtenbe Augen. Bon ungefähr über die Wiese blickend, stockte plötzlich sein Fuß. Nochmals blickte er schars dorthin. Dann nahm er den Weg querseldein. Ein heimliches Rauschen ging durch die Gründe. Leise sank der Abendlau und netzte die Gräser und Blumen. Blaß trat die Mondsichel am Himmel hervor. „Erlaubt die Demoiselle wohl, daß ich ihr beim Pflücken helfe?" fcholl plötzlich eine wohllan-tende Männerstimme an Philinen« Ohr. Da sie ihn nicht bemerkt, so erschrak sie hefiig und wandte sich hastig dem Sprecher zu. Da fah sie zwischen Halmen und Blumen, ge-rade, als sei er dem Erdboden entwachsen, den jun-gen MoSjö dastehen, sür den sie im Herzen einen Merk« hatte. Sanfte Rite färbte ihr liebliches Gesicht. Zau-dernd, ob sie fein Anerbieten annehmen dürste, äugie sie schüchtern-freundlich zu ihm hin. „Ich bin der RechtSkonsulent ErnestuS von Rieben," sagte er, ihre Gedanke» erratend. „Schon längst war e» mein sehnlichster Wunsch, die lieb-werte Demoiselle kennen zu lernen. Wenn e« die Demoiselle nicht depressiert, so bitte ich, mir zu er-landen, ihr helfen zu dürfen," wiederholte er seine Bitte. Den dreitckigen Hut tief herabgezogen, stand er da, jung und schlank; in den hübschen Augen sitt-lichen Ernst und ach! so viel Zärtlichkeit. Da« entschied. Mein Sträußchen ist noch ein wenig sarblo«. Wen» der MoSjö mir helfen will, eine schöngefärbte Blume zu finden, so soll eS mir angenehm sein," sagte Philine freundlich. „O," gab er zurück, indes sein Blick an einer hinter hohen Halmen verborgenen Blumenblüte hän-gen blieb, „ich sehe eine und die ist wunderschön!" „Wirklich?" rief sie und schlug wie ein sröh-liches Kind in die Hände. „Wie heißt denn die Blume. Mosjö von Rieben?" Er war hingeeilt, wo dieselbe wuchs, und kam jetzt, eine Handvoll Blumen hochhaltend, zu ihr zurück. An mäßig langem, mit schmalen Blättern be-setziem Stiel, wiegte sich die Blume — eine kleine, tiefblaue Blüte. Seine Hand wies darauf. „Die Blume heißt: die Männertreu." erklärte er lanzsam und mit Nachdruck. „Die Männertreu?" wiederholte sie mit ah« nnugSvollem Erbeben und sah ^uf die tiefblaue ©lüte nieder. „Ich kannte sie bisher nur dem Namen nach und das Verslcin, das man von ihr kennt." „Ein PerSlein?" fragte er. „Mir ist es nicht bekannt. Wollt Ihr eS mir nicht sagen, liebe De-moifelle?" Sie hatte die Blumen zu dem Sträußchrn ge-tan. Bor sich hinsehend sprach sie: „Die Männertreu? Die blühet gleich der Aloe, Alle Hunden Jahre neu! Doch find'st du unter Hunderten Kaum eine Männertreu." «Schluß folgt.) praktische Mitteilungen. Aufbewahrung von Eier'n. DaS Brauchdarerhalten der E'er beruht auf dem Gesetz: nicht Luft durch die poröse Eierschale dringen zu lassen. Nach Erfahrung ist die beste Art, Eier in Kalkwasser zu bewahren. Man nehme zwei Eßlöffel ungelöschten Kalk aus ein Liter falls« Wasser, rühre te gut durch, dahinein lege man die Eier zwei bis drei Wochen, wo die Poren der Schalen geschlossen sin». Dann stelle man die Eier so auf Bretter, daß die Spitzen nach unten kommen. Trocknen von Hagebutten. Hierzu wühlt man die größten länglich-runden Sorten und pflückt sie, ehe sie überreif sind. Man schneidet unte« die Stiele und oben den obersten Teil ab, die Hage-butten der Länge nach auseinander und kratzt die Kerne sauber heraus. Dann trocknet man ste auf Horden in der Sonne oder in einem nicht zu war« mcn Backofen und bewahrt sie in leinenen Säck-chen auf Einmachen roter Rüben. Die Rüben werden mit kaltem Wasser aus das Feuer gesetzt und weich gekocht. Dann schält man sie, schneidet sie in feine Scheibchen, streut etwas ganzen Pfeffer, einigt Nelken und etwas weißen Zucker daran, tut sie in einen steinernen Topf und schüttet soviel vor» her abgekochten Essig darauf, daß sie völlig davon bedeckt sind. Ein Stückchen rohen Meerretlig daran-getan, verhindert das allzuleicht erfolgende Schimm-lichwerdkn. Bereitung von Krautsalat. Ganz fein geschnittenes Weißkraut wird nur leicht abge-brüht, um eS wieder erkalten zu lassen. Dann läßt man eS, mit einer Handvoll Salz bestreut, etwas stehen und macht es später mit Zwiebeln, Essig, Oel und Psesser an. Waschen von vergilbtem Leinen-zeug. Das Waschen solchen Leinenzeuges erfolgt, in-dem man es in saure Bultermilch taucht und mit lauwarmem Wasser auswäscht. Je größer die Stücke sind, desto länger müssen sie in der Buttermilch liegen bleiben. Entfernung von Flecken aus Mar» m o r. Vorhandene Fettflecke beseitigt man eventuell durch wiederholtes Auslegen eines BreieS aus Magnesia und Benzin. Zur Beseitigung von Rost-flecken trägt man einen Brei aus Ton und Schwesel-ommonium auf die betreffenden Stellen aus. Blut-flecken entfernt man durch Ausweiche» mit warmem Wasser und Betupfen der Stellen mit Chlorflüs-figkeit. Kitten von Gummischuhen. Man löst sechs bis acht Teile Kautschuckadfälle in 100 Teilen Benzin auf. AuS einem Stück Gummi, der in Blättern in den Handel kommt, schneidet man einen zum Ausbessern des SchuheS erforderlich großen Teil auS und erwärmt ihn bis auf 50 Grad. Dann kommt er auf die defekte Stelle des Schuhes, doch läßt man ein Rändchen überstehen und überstreicht ihn dann mit einem Pinsel zwei bis drei Mal mit dem Gummi-kft große Sprcichgelehrle, vor gerade 30 Jahren in Mln „Gedanken über Gott, die Welt und daS Ich' niederschrieb, das gilt auch heute noch: „Ein Zeiche:, der Umkehr von gelehrtem Wortschwall sehe ,d) in der Beilage der Allgemeinen Zeitung, wo i«r über religiös-philosophische Begriffe der Sakra-m aus Madagaskar schreibt: Ihre Ansicht über M höchste Wesen ist — wenn wir uns doch ein-■al |0 griechisch und lateinisch ausdrücken sollen — k.»c c>n!hlopomoiphische Objektivierung ihrer eignen nhiilschcu Individualität, was Schiller ebenso kurz in» gut wie schön deutsch so gefaßt Hai: In seinen «jliein malt sich der Mensch. Schon Xe, ophaneS Wk übrigens 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung »ehiilichc» ebenso einfach. Schade, daß' sich unsere hnmzeii Denker kein Vorbild an dieser klaren Spruchs nehmen. Alle«, was in jenem Modeschwall schrieben ist, wird einmal al» veraltet und ge-Ichmocklos anwidern; nur was in der anderen, ein-'achrn Form gefaßt ist, wird und kann nie veralten. Weiße Frauen im Harem. Der eng-'.'he Forschungsretsende Foster Fräser hat jüngst d-rou, hingewiesen, daß nch viele europäische Frauen m «en Harems von persischen und anderen oiien taliichen Großen befinden und als Beispiel da« MUtschick einer Engländerin erzählt, die viele Zahre lang in einem persischen Harem geschmachtet W- toll! hoher Perser au, dem Gefolge deS Schah Rasr-ed-Din lernte sie beim Besuche des Schah in torton kennen; er schlug ihr eine Heirat vor, die wurde «ach römisch katholischem Ritus geschlossen »n» >o verließ die Engländerin, begleitet von ihrer Schweltet, als Gattin eines Persers ihre Heimat. I» Persien steckte ihr Gatte sie sogleich in seinen Harem; erst da erfuhr sie, daß er neben ihr noch ■ne andere Gattinnen habe, aber sie konnte »ichis |u ihrer Befreiung tun. denn sie war im Harem »»zcjperli und kam nur mit Perserinnen zusam» m». Nach einer Reihe von Jahren starb ihr Grtte. •iuii wollte sie nach England zurückkehren, aber erst noch monatelangem Kampfe und vielen Schwierig-ttlieii iktzie sie mit Hilfe der Gattin eines englische» kolonialen ihren Willen durch. Sie durste Peisien ^'ur un,„ der Bedingung verlassen, daß sie sich m Ruckkchr »erpichtste, sobald ihr kleiner Sohn 'ch,-h» Jahre zähle! Sie hat sich übrigens in England wieder vei heiratet. Nach Fräser« Ei sah. uuigen nehmen Ehe» zwischen Europäerinnen und n-kiitalischen Großen selten ein gute« Ende. Ein» awe Engländerin, deren Geschick Fräser ebenfalls fcrtPlat ha,, befindet sich jetzt in einer beionde.« Wtn Lage; sie hat In England einen Eiamesen geheiratet. In Liam trenn'e sich dieser ans ein Vierteljahr von Hr. um sich dann nach siamesischem Recht von ihr scheiden lassen zu können. Diese Eng. ländenn Hai nun keinen Galten, darf sich aber auch nicht verheiraten, d?nn nach englischem Recht, das für sie. da sie nach England zurückgekehrt ist. in Frage kommt, gilt sie als verbeiratet. Ein 'panischer General unter dem Mordverdacht verhaftet. In Madrid bildet eine geheimnisvolle Angelegenheit den Gesprächs, stoff. Auf Grund eines Berhafisbefehls des Unter-fuchungSrichiers wurde der Jiispeklor des militari, schen Gesundheitsdienstes, General Bernadette Guij. erro, ter in einem Aller von 66 Jahren steht, fest-genommen Am vergangenen MoMag fand man im Toilettenraum seiner Wohnung die Leiche eines Kell. Sner namens Jmbrego auf. Bei der Leichenschau rwude festgestellt, daß zwischen dem Kellner n»d eeinm Unbekannten^ dem wahrscheinlichen Mörder, ein Kamps stattgesunde» habe. Daraufhin wurde die Frau und fa« Dienstmädchen Imbrego« ver« haftet. Trotzdem wurde jetzt auch General Guijerro, der bei dem Kellner in Pension war, in Haf» ge' nommc». da die Polizei glaubt, d"j} der General bet der Ermordung deS Kellners beteiligt gewesen >st. »der sonst in einer noch zu ermittelnden Weise die Hand in der dunklen Angelegenheit im Spiele gehabt hat. Der Mörder Födransperg gestor-den. In der Strafanstalt Capodistria ist der ehe-malige ReichSrilier Julius von FödranSperg, der die Chansonette Luisienne Habre ermoidet, zerstückelt und Leichen teile in« Meer geworsen halle, an einem Ab-szeß. der nichl overier! werde» konnte, gestorben. Fö-dranSperg war im Jahre l860 in Stein in Krain geboten. Nach inannigfachen Abenleuern und ver-schiedenen kleine» Diebstählen erhielt er eine Stellung bei der Gesellschaft der Orienlbah» n in Konstauti-»opel als Beamter, später beim öste, reichische» Lloyd beging aber überall Unregelmäß gkeiten, die seine Entlassung zur Folge halten. Zuletzt kam er nach Triest Am Ä7. Juli 1908 zog ein Fischer ein ver-schnürte« Paket aus dem Meere, in welchem er zu seinem Schrecken einen Frauenkopf fand Die Polizei entdeckte, daß die Chansonette F.ibie seit einigen iaae» vermißt wurde. Die weiteren Nachforschungen führ-te» dann zur Berhafiung Födianspcrg. der mit der Vermißten ein Verhältnis unlei hallen halte und sie in seiner Wohnung ermordete und beraubte. Er wurde am 31. Mai 1909 zum Tode verurteilt und später zu LOjährigem schwere» Kerker begnadigt, den er in der Strafanstalt in Capodistria verbüßte. Ein rassinierter Gaunerstreich. Ei» interessante« Bubenstück hat sich kürzlich in Amerika zugetragen. Bei einem der ersten Zuweliergeschäfte Newyorks t'uhr, den eleganten mit zwei herrliche» Füchsen bespaniileu Phaelo» selbst lenkend, ein sehr vonirhm auss.hender Herr vor. Er betrat das Ge. schäft und ersuchte um Borlage eine« Schmucks. Nach der ungeiähie» Preislage beirag«. äußerle der Kunde daß er etwa 520 000 bis 35.000 Dollars anzulegen Nch vorgenommen habe. Ei.dlich zuhlie er. sich für den leuersten Schmuck entschließend. «5 000 Dollars in Scheinen ins den Ti'ch. I» diesem Augenblicke erschien ein Stabsoffizier, der, al« er den Käufer erblickte, f.eudig auf ihn zueille. Er redete ihn als Graf St. an und p.ics den Zufall, der ihn einer kleinen R.paratnr an der B,o>che seines Töchterchen wegen hieher ges hrt habe. Ein Wort gab d»S an dere und der Major eifuhr. daß fein Freund ihn soeben habe aussuchen wollen, um ihm nebst Gattin die Nachrichl von der Verlobung mil der Baroneß L pe"ö..lich mitzuteilen; er sei eben dabei, ein „kleine»" B-auigeschenk zu kauten. Der Major be-'ah nun den Schmuck. Er machte dem Grasen über seine Knauserei Vorwürfe und forderte dem Juwelier auf, dem Vermögen seine« Freunde« enisprechend, das Beste herbeizuschaffen, was sein Geschäft berge Endlich einigte man sich auf ein kostbares Schmuck-stuck für 50.000 Dollar«; und al« der Graf, der nur 25 000 Dollars auf den Ladentisch niedergelegt halte, den Schmuck zunächst der Begutachtung der sachverständigen Frau de« Major« unterbreiten wollte, stellte sich der Offizier als Bürge. Der Graf enifernle sich und der Major blieb. Er kaufte einen hübschen Ring für 350 Mark, bezahlte ihn und er-zählte dann von dem kolossalen Reichtum de« Gra-sen. der nun noch die einzige Tochier deS ebenso reichen BaronS L. al« Gattin heimführen werde I „Merkwürdig, daß der Graf so lange bleibt'" sagte er schließlich nach einiger Zeit, .er 'weiß doch, daß ich zum Dienst muß - Seine Unruhe schien sich dem Geschäftsinhaber milzuteilen Endlich m inte der Major, er müsse den Grafen holen. Als der Bürge fort wollte, wurde der Juwelier unruhig, und schliß-, lich kam eS zu einem immer erregter werdenden Disput, der sogar aus der Straße bemerkbar wurde. Ein Schutzmann fühlte sich daher veranlaßt, den Laden zu betreten. In ruhiger Weise suchte der Mai« diesem die Situation auseinanderzusetzen, da-bei betonend, daß er unbedingt fort müsse, während der Juwelier, immer nervöser werdend, auf sein Bleiben bestand. Da fiel der Blick des Polizisten aus die Geldscheine, die der Graf kurz vorher auf den Ladentisch ausgezählt hatte. Er sah sie prüfend an und konstatierte schließlich mit fester Stimme: „Die scheine sind falsch !• Eine Bombe, die in dem Laden geplatzt wäre, hätte keine größere Wirkung ausüben können, al« diese Worte. Der Major fing an zu toben, der Juwelier kam schreckensbleich näher, und der einzige, der völlig ruhig blieb, war der Schutzmann. Er nahm die falschen Scheine, legte sie fein fäuberlich in sein Notitzbuch. sandte nach einer Droschke und sag!« mit EiseSkälte zu dem Major, daß er ihn bitten müsse, sofort mit ihm zur Polizei zu fahren. Der Major mußte sich fügen und bestieg mit dem Wachtmeister die eben angekom. mene Droschke. Dem Geschästsinhaber wurde an-heimgestellt, in einer anderen Droschke nachzukom-men, und sich beim Polizeipräsidenten zu melden. Als der Juwelier sich bei demselben melden ließ, wußte kein Mensch etwas von der ganzen Angele-genheit. Der angebliche „Graf", der „Major", der natürlich kein Major, und der .Wachtmeister*, der kein Wachtmeister war, waren geriebene Gauuer, die nach einem vorher genau entworfenen Kriegsplan gearbeitet hatten! verdorbene im Monate Oktober 1913. Wilhelm Wratschko, 45 I., Kaufmann. Rudolf Lang. 44 I., Sladikafsier. Theresia Lach. 69 I Bedienerin. Rosa Reschelar. 65 I., Zinkhüttenauf-seher«ga«tin. August Tominz. 45 I., Amtsdiener der «üdbahn. Anna Puschnik, 58 I.. Straßenkehrer«-g°U'N- Biuno He, zog. 3 M., Geschäst«leiter«kind. «loi« Povalej. 4 I. TaglöhnerSkind. Stefanie Jurscha, 1 Woche, Bahnbeamlenskind. — Im Allgemeinen Krankenhause: Antonia Jug, 24 I., Lalllermeist'rSgaltin auS Sachsenfeld. Barbara Krainz, 67 I., Gemeindearme au« St. Georgen a. d. Südb. Maria Kleine, 65 I., Taglöhnerin au» Umgebung St. Marein. Anna Sket, 80 I. Ar-mcnbeteilte aus Cilli. Anna Kostomaj, 55 I.. Tag-lödnerin au' Ponigl. Franz Palier, 70 I., «u«. zügler aus Umgebung St. Georgen. Stefan Kotnik, 5 Z., Kind au« Trifail. Franz Ramfchak, 24 I., Pferdeknecht au« Niederdorf. Emma Kofchak, 5 M.' Taglölinerskind aus St. Kristos. Jofefa Snou,' 10 M., TaglöhnerSkind aus Gaberje. Rudolf Farlnik, 36 I., Toglöhner au» Gaberje. Johann Parfant, 77 I.. AuSzügler au« Heilenstein. Maria Mlinar, 6 I., Kind aus Podgorje. Aloisia Taj-nikar, 15 M. Kind aus Ralschach. Maria Pahernik. 60 I., Taglöhnerin au« Unter-Dollusch. Seite 8 Deutsche Wae? t Kummer NO Sind Lungrenleiden heilbar? Diese äusserst wichtige Frage beschäftigt wohl alle, die an Asthma, Langen-, Kehlkopstuberkulose, Schwindsucht, Lungenspitzen k&t&rrh, veraltetem Husten, Yerschleimung, lange bestehende Heiserkeit leiden und bisher kein« Heilung landen. Alle derartig Kranken erhalt«, tod uns |9" vollständig umsonst ein Buch mit Abbildungen "WM aus der Feder des Hrrrn Dr. med. Outtmann, Cnefarzt der Fiasenkuraostalt Ober das Tbema: „Sind Lungenleiden heilbar?" nebst einer Probe unseres bew&lnten diätetischen Tees. Tätigende, die denselben bisher gebraucht haben, preisen ihn. Praktische Aerzte haben diesen Tee als hervorragendes Difttetikuui bei Lungentuberkulose (Schwindsucht), Asthma, chronisches Bronchial- und Kehlkopfkatarrh gebraucht und gelobt. AM" Dir Tee ist kein Geheiinmittel, er !>■ steht aus Lleberschen Kräutern, welch« laut kaiserlicher Verordnung dem freien Verkehr Oberlassen sind. Di?r Preis ist so billig, dass er auch von weniger Bemittelten angewendet werd-i kann. Um jedem Kunden ohne jedes Risiko seinerseits Gelegenheit zu geben, den Tee zu versuchen un l ihm Aufklärung Ober die Art seines Leid»n» iu verschaffen, haben wir uns entschlossen, jedem Kranken ein Buch Ober „Sind Lungenleiden heilbar !" nebst einer Probe unseres Tees vollständig umsonst und portofrei zu übersenden. Man schreibe eine Postkarte mit genauer Adresse an Puhlmann & Co. Berlin 672, Mnggelstr. 25. Rumänische Räuberromantif. Lange Jahre versetzte der Räuberhauptmann Toader Pan-telimon mit seinen Spießgesellen die obere Moldau in Angst und Schrecken. Zahlreich sind die Ukber-sälle und Einbruchsdiebstähle, die er verübt hat. Bor einigen Monaten war eS den Behörden mit schwerer Mühe gelungen, ihn zu ergreisen. Pante-limon und einer seiner treuesten „Mitarbeiter" na-men« Jov wurden im Gesängnisse des städtischen Piatra Neamtz untergebracht. Man gab sich der Hoffnung hin, daß das Schwurgericht diesmal nicht ein so mildes Urteil spreche» würde, wie das von Botoschau — dessen Mitglieder Angst vor der Rache des Räubers hatten. Bor einigen Tagen brachen Pantilemon und Jov au< dem übrigens recht primitiven Gefängnis au». Mit ihnen flüchteten drei In-fanteristen, die die Räuber bewachen sollten. Die Soldaten waren kürzlich begnadigte Deserteure. Einer von ihnen hat sich freiwillig gestellt; er er-klärte, er habe an der Flucht teilnehmen müssen, weil Pantelimon ihm mit dem Tode gedroht hatte. Die Jagd auf den gefürchteten Räuberhauptmann hat, wie man schreibt, auf« neue begonnen. Viele Hunderte von Bauern müssen dabei die Gendarmen unterstützen. Sie tun es aber nicht gern und nicht mit allzugroßer Gewissenhaftigkeit. Hin Teil will nicht den Zorn de« Missetäter« aus sich laden, „der ja doch immer wieder die Freiheit erlangt." Andere Leute vom Lande wieder glauben, daß er irgendein geheime« Schutzmittel besitzt, weshalb e« besser sei, ihm nicht entgegenzutreten Schließlich gibt e« nicht wenige Bauern, die ihm freundlich gesinnt sind, da er es versteht, ihren freigebigen Beschützer und Gön ner zu spielen. Pantelimon ist insofern recht modern, al» er für sich in geschickirr Weise Stimmung macht. So hinterließ er im Gefängnis ein im Volks-ton abgefaßte« Gedicht, in dem er seinen Lebens-laus schildert. Er ist seine« Zeichen« Tischler, besaß ein Häuschen und etwas Grund und Boden dabei, hätte ein recht sriedliche«, gutes Leben führen können, zog aber das wilde Räuberleben vor. Die Bewoh« ner von einzelnstchenden Villen und Gehöften der oberen Moldau warten in einer begreiflichen Angst auf die Kunde, daß der Räuber wieder festgenom-men sei. Quälende Hämorrhoidalleiden. die die Patienten körperlich und geistig herunte,bringen und ihnen d-S Leben verbittern, weiden am sichersten durch SaxlehnerS Hunyadi JänoS Bitterwasser bekämpft und vermieden. Dieser wahre Freund aller, die infolge ihrer Lebensweise und ihre« Berufe» ein HSmonboidal-leiden akquiriert haben, kann von Gelehrten, Doktoren, Beamte», Schriftstellern, überhaupt Personen mit sitzen' der Lebensweise nicht mehr gemißt werden. Speziell bei Hämorrhoidalleiden übt da» echte „Hunadi Jäno»' einen so günstigen Einfluß aus die Gvsundheit au«, weil eS nicht nur den Darm «Sgiich frei hält, fon» dem die Hypochondrie und den «ppelitmangel beseitigt. Schwere Krankheiten schicken immer ihre Warnungszeichen voran«, al«: Kopfschmerz, schlechte Verdauung. Appetitlosigkeit, Mattigkeit. Schlaslosig. keit zeigen sich als Folgen schlechten Blutes, dann kommen Leiden der Leber, der Niere, Galle, Gicht, Rheumatismus, Zuckerkrankheit, immer durch un-richtige Zusammensetzung deS Blute« hervorgerufen. Da« Blut reinigen, e« leichtflüssig machen, damit eS au» dem ganzen Organismus die KrankheitSstoffe entfernen kann, daS besorgt kein andere« Mittel besser al« der Sl. Bonisatiui-Tee. Seit Generationen bekannt, in Hütte und Palast als Heilspen-der gehalten, wird er in taufenden von Dankschrei, den in allen Zungen gepriesen. Ein auSsührlicher Prospekt über St. BonisatiuS-Tee liegt dem heuti-gen Blatte bei. Man bediene sich der Postkarte an dem Prospekt und bestelle im Interesse seiner Ge-sundheit noch heule eine MonatSkur: „BonisatiuS" bei dem St. BonifatiuS-Teeverfand Wien 13/4. Nach dem heutigen Stande der Wisse?., fchaft ist Odol nachweislich das beste Mitt^ zur Pflege der Zähne und des Munde: «rei,: «rohe Flasche Jt 2.- (leim Flasche ft. L30 Ein schöner Herbst ist die Hoffnung nicht nur der Landwirte uud anderer vom Wetter ab-hängigen Stände, sondern auch der Naturfreunde. Leider nur ist ein schöner Herbst selten. Meist setzt da» herbstliche Weiler schon mit den ersten Sep-lemberlagen ein und je weniger die Mensche» an den Einlrilt deS Herbstes glauben wollen, je mehr sie sommerliche Sorglosigkeit und sommerliche Kleidung beibehalten, nm so gefährlicher kann ein ein-ziger schlecht Herbsttag weiden. Die Gefahren dieser Uebergangszeit lassen sich nun zum guten Teil ansschalleu, wenn ma» sich ein paar Mineral-Pastillen (FayS äch'e Sodener) mit ans Spaziergänge nimmt. Die Pastille» sind angenehm im Ge-schmack, bequem in der Anwendung und sicher in der Wirkung. Wir glauben unseren Lesern einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie auch an dieser Stelle wieder ans gays Sodener hinweisen. Sirolin "Koche' Aerztlich empfohlen bei allen - Erkrankungen der Atmungsorc/ane 1 Lungenkrankheiten, Bronchialkatarrhen, Keuchhusten, Skrofulöse der Kinder. CrAättfic* in »Hfn «»- Kr. 'Wirte. • Vortreffliches Schutzmittel i mattoni; gegen all« Inlections-Kraßheiten; ^. dem reinen © | % 3 5 Oraiitfolsea « v£JP entspringend. Bei vielen Epidemien glänzend bewahrt. Q/erravalldi China-Wein«« Eisen. Wien 190» : StuMprtia u4 Khrandiploai xur (oMnii Meinfll«. KrHsti«tnnjrnmittel für Schwächliche. Blutarme nnd Rekonvaleazenten — App«tiinrfK«ndM, nerve n»tlrbe»d««, blntTerbonaerndes Mittel. V nücllthcr ste.chin.ck. C.b.r 7O00 iriU (iuUtkWl i. Serrarallo, k.o.k. Hoflieferant Trlest-Barcola. ■bltlck In den A»oth«koa In nuchea: n > , L k K S.SO nnd n 1 L 1 X 4.80, ^Richter' f ttZT-SX0ri9inai »n«»»H*rri*" and weUe annderwertige Fabrikat» mrftck, koetealos_ • Z. 43501. *Kundmachung. Der steiermärkische Laiides-Attsschuss hat beschlossen, zu Zwecken einer gründlichen Ausbildung von Winzern in der amerikanischen lieben-hltnr und im Betriebe einer Obstbaumscbule, sowie Anlage von Obstgärten ma Behandlung derselben auch im Jahre 1914 je einen ständigen ü in/ierkiirs und zwar an der: 1. Landea-Obst- und Weinbanschule in Marburg, 2. Landes-Winzerschule in Silberberg bei Leibnitz, 3. Landes-Winzerschule in Ober-Radkersburg, 4. Laudes-Winzerschule in Skalitz bei Gonobitz tu veranatalt. n. Die Kurse beginnen mit 15. Februar und schliessen mit 1. Dezember 1914 ab. In Marburg werden 14, „ Oberradkersburg 16, „Leibnitz 26, „ Skalitz 12 Grundbesitzers- und Winzerssöhne aufgenommen. Diese erhalten an den genannten Anstalten freie Wohnung, volle Verköstignng und ausserdem einen Monatslohn von 8 Kronen. Die Ausbildung an diesen Kursen ist in erster Linie eine praktische und nur insoweit auch eine theoretische, als dies für Vorarbeiter und selbständige Winzer unbedingt notwendig erscheint. Nach Schluss der Kurse wird jedem Teilnehmer ein Zeugnis über deBsen Verwendbarkeit ausgestellt Behufs Aufnahme in einen dieser Kurse haben die Bewerber ihre atempelfreien Gesuche bis spätestens 6. Jänner 1914 an den Landes-Aus-Khnss zu Übe senden. In diesem Gesuche ist ausdrücklich zu bemerken, in welcher der vorerwähnten Winzerschulen der Bewerber einzutreten wünscht und sind keizuschliessen: 1. Der Nachweis über das zurückgelegte 16. Lebensjahr. 2. Das Moralitätszeugnis, welches vom Pfarramte bescheinigt werden niss. 3. Aerztliche Bescheinigung, dass der Bewerber nicht an einer ansteckenden Krankheit leidet. 4. Entlassurigsznugnis aus der Volksschule. Beim Eintritt« müssen sich die Bewerber verpflichten, vom 15. Februar bis 1. Dezember 1914 ununterbrochen im Kurse zu verbleiben und allen die Ausbildung bezweckenden Anordnungen der land-Khasilichen Fachorgane Folge zu leisten Graz, im Oktober 1918. Vom steiermärkischen Landesausschusse. Edmund Graf Attems. ZI. 12.514/13. Kundmachung. Meldung der Stellungspflichtigen. Zur regelmässigen Stellung des Jahres 1914 sind die in den Jahren 1893, lt92 und 1891 geborenen Wehrpflichtigen berufen und werden alle die im Stadtbezirke Cilli sich aufhaltenden Stellungspflichtigen dieser drei Altersklassen aufgefordert, sich behufs Verzeichnis in der Zeit vom 1. bis 30. November 1913 beim Stadtamte Cilli zwischen 9 und 12 Uhr vormittags zu meldeu. Die Fremden, das sind die nicht nach Cilli heimatszuständigen Stellungspflichtigen, haben zu dieser Meldung ihre Legimationsnrkunde (Heimatscheine, Arbeitsbücher, Reisepässe etz.) mitzubringen. Die dokumentierten Gesuche zur Geltendmachune etwaiger Ansprüche auf eine der in den §§ 29, 30, 31, 32 und 82 des Wehrgesetzes bezeichneten Begünstigungen sind in den Monaten Jänner oder Februar 1914 beim Stadtamte Cilli, spätestens aber am Tage der ilauptstellung bei der Stellungskommission einzubringen. Gesuche um Bewilligung zur Abstellung ausserhalb des heimatlichen Stellungsbezirkes, sind bei der Anmeldung mitzubringen. Wer diese Meldung, ohne hievon durch ein für ihn unüberwindliches Hindernis abgehalten worden zu sein, unterlässt, wird wegen Cebertretung mit Geldstrafe bis zu 200 Kronen belegt. Stadtamt Cilli, am 10. Oktober 1913. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg.' KÄYSER Vollkommenste der Gegenwart! o Bogenschiff * ^ OvVS- Schwingschiff vor- W -y u. i tick wärt« nähend) Kayser Ringschiss Kayser Central Bobbin Kunststickerei ud,leeiM Singer Nähmaschinen schon von 60 K auswärts. 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