Verwaltn»«: RathauSgasse »tr. S. r«lc»»„ »r. »t, tattrar»«» ?e,»g«vtdtuzo»ae» E*t« Mc f«|l btjwa - Strrtc(jä»ti9 . ...» V» AalMIgm . • . . K «J faurfHWl • • • • K 1,'*# gih «int «tu z-ft-k-»« t»« Hau« : «»H-tli» . . . .1 > » fMrtUljiUjTia ...K»-A»IMiWt| . . . . * *•-®ü»j41irl| . . . .1 I*'— Mi« Hatt»*» reiche» ßch M< ®tjau»jeSia%t«rt um diththei» »nkitJanj«.®«»!!»«™ • «njclritett nmwM gelten «i« (■< «dbo(jnfl«« Drei»-a*41»t. tue.XntM» ©otflt" erfirint Itxn KittmoA aa* Caartta* aVctlM. VillDoi («Iffa-Soitto S4.M0. Ar. 03 Die soMdkinokrMche Cgfsamlpartrt in Erster-reich „ausgrstorlien". In der in Wir» erscheinenden sozialdemokrati-schen Monatsschrift hatte nach der nationalen Spaltung der sozialdemokratischen Partei im österreichischen Abgeordnetenhaus? Genosst Bauer erklärt, daß die Aesamtpartci der Sozialdemokratie in Oesterreich gestorben und ein Gesamtparteitag kaum noch ein-jaberujen sei. mithin neue Grundlagen für den Liederaufbau dadurch zu schaffen seien, daß man den Mtionalen Gewerkschaftsstreit durch Anerkennung deS tschechischen Separatismus iu den tschechischen Teilen Böhmens und Mährens anerkenne. Auch „Genosse" Hannisch hat sich in ähnlichem Emne geäußert, indem er erklärt: „Wir müssen um-lenken und solle» den Separatismus nicht weiter i als einen argen Verrat an den sozialdemokratischen Principien brandmarien. sondern ebenfalls einen [ Mtionalcn Boden beziehen." öit Wiener sozialdemokratische Parteileitung ist ilber diese Aeußerungen natürlich entsetzt und läßt in der neuesten Nummer ihrer Monatsschrift die Genossen KautSkq. Buriau, Deutsch und Friedrich ^ Adler gegen diese Sünder an der „Internationale" ins Feld rücken, wobei eS zu ganz interessante» Ge-ßän»nifsen kommt. Kantsky erachtet die Situation für sehr gefährlich: ..Stets kommen innerhalb jeder Partei Differenzen vor, Meinungsverschiedenheiten, Unterschiede der Interessen, taktische Gegensätze usw. Gerade in der jetzigen Situation ist für die Sozial« demvkratie Oesterreichs die Luft dicht erfüllt mit flrimen solcher Differenzen. Gibt eS keine höchste In'tanz. die sie rechtzeitig beseitigt, dann wachsen fi<, dann nehmen sie aber auch unter österreichischen Vkiliältnissen die Foim nationaler Differenzen an. Bereits sind Stimmen laut geworden, die dem «aiioualismns der tschechischen Separatisten einen Rationalismus der deutschen Sozialdemokraten ent- (Rachdruck verboten.) Erntefeste. Bon Paul Pasig. Erntefeste sind so alt wie die Ernten selbst.. Iltun das Gefühl einer Dankesschuld für den Ernte-segen gegenüber dem Spender desselben ist so na-tätlich wie jedes Dankgefühl überhaupt und es würde schlimm stehen um die Nationen, wollten sie sich die-jrt. sagen wir rein menscylichen Gefühls entäußern. (ecBttjejte kannten daher schon die alten Heiden. Die Griechen stierten zu Ehren ves Gottes Dionysos, der da» pflanzliche Gedeihen spendete, in, Monate Oktober ein Erntedankfest, die sog. Oschophorien, das zugleich eine Borfeier der fröhlichen Weinlese WMfc und nach Beendigung derselben eine Haupt-sein, die sie Halöen nannten. Die Römer beginge» ihr Erntefest zu Ehren der Göttin Ceres u«d nann-Im rs Cerealia. Da die nährende Brotfrucht, die die Gstti» dereinst milden Sinnes spendete und die jahraus, jahrein das Hauplerträgnis der Ernte bil-delt, vas Hauplnahrungsmiitel der minder begüter-ten Stände darstellt, so waren die Feiernden Haupt-sächlich Frauen aus dem Plebejerstandc. Bekleidet m>t weißen Gewände, n und Aehrenkränze ums Hzuyt geflochten, brachten sie dankerfüllt der gütigen Göttin die E'.stlinge der Früchte dar. Schiller in sniem .Elensischen Fest" schildert in anmutigen verseil, wie die Göttin zur Schöpferin und Hüterin bei GetreidesegenS wurde: Hilli, Mittwoch, den 9. August 1911. gegensetzeu wollen. Ei» kleiner Schritt noch und ans der nationalen Selbstherrlichkeit wird der nationale Kampf. Das wäre aber das Ende des sozial-demokratischen Denken» im Proletariat Oesterreichs. Wenn man heute ko»statiert, die Gesamtpartei der Socialdemokratie Oesterreichs sei tot. so wird man bald konstatieren können, daß die Sozialdemokralie Oesterreichs selbst tot und durch nationale Arbeiter-Parteien ersetz» ist. Dieser Gefahr zu begegnen gibt eS nur ein Mittel: nicht die Anerkennung des Separatismus in Böhmen und Mähren, sondern die Agitation für die Wiederherstellung der Gesamt-parlei für die baldigste Einbernfu«g eines Gesamt-Parteitages." Genosse Friedrich Adler aber jammert: „Wir haben nicht nötig, ausführlich zu bekräftigen, daß die deutschen Sozialdemokraten in Oesterreich seit jeher aus tiefster Ueberzeugung für die volle Gleich-berechtiguug der Tscheche» mit den Deutschen eiuge-treten sind. Aber so schmerzlich auch das Geständnis ist, es muß endlich doch gemacht werden, i» einem, in einem einzigen Punkt wurde« die tschechischen Genossen von den deutschen seit langen Jahren als minderwertig erkannt. Dieser einzige Punkt ist der Jnternatioualisunis. Die Minderwertigkeit der tschechi-scheu Sozialdemokraten im Internationalismus ist eigentlich erst seit dem Kopenhageuer »ongreß all-gemein sichtbar geworden, aber sie besteht beinahe so lange, wie es eine tschechische organisierte Partei gibt, und die deutschen Sozialdemokraten in Oester-reich haben stets mit ihr z» rechnen gehabt. Sie haben mit ihr gerechnet und — man darf es ohne Ruhmredigkeit sagen — sie habeu sich den tschechischen Genosse» gegenüber stets als Brüder benommen. In diesem Sinne haben die deutschen Sozialdemokraten jahraus, jahrein die tschechischen vor der Oeffent-lichteit zu decke» gesucht. Wie weit die deutschen Sozialdemokraten in der Deckung der Schwächen dkr tschechischen gegangen sind, kann jeder seher, der die Uebersetzungen der Artikel aus der separatistischen Presse liest, die die deutschen Gewerkschaft?- und Parteiinftanzen übersetzen ließen, um sie — in ihren Archive» aufzuheben. Sie habeil sie nicht veröffent-licht, weil sie wußte», daß die bloße Pnblikatwn Und sie nimmt die Ä-ucht des Speeres Aus des Jägers rauher Hand, Mit dem Schaft des MordgewehreS Furchet sie den leichte» Sand, Nimint von ihres Kranzes Spitze Einen Kern, mit Kraft gefüllt, Senkt ihn in die zarten Ritze, Und der Trieb des Keimes schwillt. Und mit grünen Halmen schmücket Sich der Boden allsobald. Und so weit das Auge blicket, Wogt es wie ein grüner Wald . . . Die Jfraeliten feierten eigentlich zwei Ernte-feste: das erste das dem uufrigen am »leiste» ent-sprach, am fünfzigsten! Tage nach dem Passah. — d. h. Ojter- — Feste, also zur Zeit unsere« Pfingst- • festes, dessen Name bekanntlich aus Pentekoste, d. h. der fünfzigste — Tag — entstanden ist. Sie nannnten diese« — erste — Erntedanksest, „Fest der Wochen" — Wocheusest —, und an einem solchen — des Jahres 33 n. Chr. — kam der Geist Got-teS auf die zu Feier versammelten Jünger Jesu und eniflammie sie zu feurigen Predigten, die an 3000 der Berfammelte» zur Taufe und zum Ein-tritt in die christliche Gemeinschaft veranlaßten. ^Dic Feier deS Wochenfeste» bestand in der Hauptsache in der Darbringung von Broten aus dem neuen Kornmehl. Das zweite Erntefest galt der Wein- und Oelernte und wurde mit der Feier des Laubhütten-festes am 15. de» 7. Monates Tischri — Septem- 36. Jahrgang. ohne ein Wort der Kritik einen wahren Entrüstungs-stürm des deutschen Proletariats gegen die tschechi-scheu Separatisten entfesseln müßte. Sogar gegen die eigenen Genossen haben die deutschen Sozialdemo-kraten im Interesse des Ansehens der gesamten Be wegnng im Hinblick auf die Möglichkeit, daß die Separatisten zur Einsicht kommen, die tschechische Minderwertigkeit im Internationalismus gedeckt." Nach diesem kostbaren Eingeständnisse, das alles bestätigt, was man von dentschbürgerlicher Seite in puneto nationale» Verrats den Führern der dent» sche» Sozialdemokratie bisher vorgeworfen hat. ver-sichert aber Genosse Adler: „Was den tschechischen bürgerlichen Nationalisten gelang, den deutschen wird es nicht gelingen. Die deutschen Sozialdemokraten werden sich nicht verhetzen lassen. Sie werden die Schwierigkeiten, die die Separatisten in der Arbeiter-bewegung erzeugt haben, nicht damit beantworte», daß sie aus deren Standpunkt herabsteigen, daß sie auch minderwertig im Internationalismus werden. Im Gegenteil. Es ist der Stolz der deutfchen Sozialdemokraten in Oesterreich, daß sie international waren, sind und bleiben." Sie werden also die deulschen Arbeiter wieder den tschechischen preisgebe», bis vielleicht doch ein-mal der „Entrüstungssturm des deutschen Proletariats" losbricht. Russen und Ukrainer. Wer der Meinung war, Oesterreichs Böller-konglomerat erschöpfe sich in der Znsammenstellung aus Deutschen. Tschechen. Polen. Italiener». Ru-mäne». Kroaten. Serben. Slowenen und Ruthene». der ist durch eine Episode in einer der letzten Sitzun-gen des zweiten Parlamentes des allgemeinen und gleichen Wahlrechtes eines Bessere» belehrt worden. Die Episode war eigentlich die Wiederholung einer gleichen, die sich auch in einer der ersten Sitzungen des erste» Volkshauses des allgemeine» Wahlrechtes abgespielt hat. Wir verdanken also die Lehre, die aus diesen beide» Episoden geschöpft werden kann. der — verbunden. Auch »nfere heidnische» Vorsah re» vergaßen beim Einholen des Ernlesegens über der Gabe den Geber nicht, wenngleich von einer eigentlichen Feier nichts bekannt ist. Beim ersten Schnitte riefen sie den Gott Wodan an, der dem Lande Fruchtbarkeit verlieh und darum erklingt's noch heute im Norden imferes Baterlandes beim ersten Schnitte aus dem Munde der Erntearbeiter vielfach: „Help de leew God!" Ja, auf manchen Feldern Norddeutschlands läßt man aus den abge-mähten Feldern Büschel von Kornähren stehen, die* mit Kornblumen umwunden werden. Das ist die „WotanSgarbe". ein Neberrest aus heidnischer Bor-zeit, der eine Opferspende an den obersten Gott darstellte, in der Altmark auch „VergondendelS" ge-nannt, waS wahrscheinlich so viel heißen soll wie „Herrgottsteil". Im Saterlande heißt dieser Ge-treidebüschel ..Pettrbült", indem an die Stelle deS heidnischen Gottes Wotan, der christliche Apostel PetrnS getreten ist. In anderen Gegenden macht man ans den letzten Garben eine Puppe, die der „Alte", auch wohl der ..Atli" im Dithmarschen „de Olde" heißt, wohl ein Hinweis auf den allgewalti-gen Donner- »»d Wettergott Donar. — Heute sind Erntefeiern eigentlich nur noch aus dem Lande zu Haufe und unsere Klassiker wissen in ihren Liedern gar mancherlei hierüber berichten. Zum Erntegottes-dienste ist der Altar mit Aehrenkränzen geschmückt und oft zum Brechen mit Riesenexemplaren geern-teter Feldfrüchte, besonders Kürbissen, Rüben, Kraut-köpfen, Kartoffeln usw., überladen. Dabei kannS ©eite 2 Deutsche Macht Nummer <ö eigentlich nur dem allgemeinen Wahlrechte, das Ver-treter bisher unbekannter oder gar nicht beachteter Strömungen in das Abgeordnetenhaus gebracht hat. Durch die erwähnten Episoden ist festgestellt, daß es außer den erwähnten Nationen in Oesterreich noch eine gibt, über deren Existenzberechtigung ein überaus lebhafter, ja erbitterter Streit geführt wird. ES ist dies die Nation der Russen. Es gab im ersten Parlamente dcS allgemeinen u«d gleichen Wahlrechtes wohl auf allen Bänken — nicht bloß aus denen der Deutschen — lebhaste Uederraschung, als während der Rede eines neuge-backenen Abgeordneten aus Galizien lebhafte Unruhe entstand. Der Abgeordnete Markow hatte sich er-hoben und hielt eine slawische Rede. Da behaup-teten nnn die ihm zunächst sitzenden Ruthenen, er bediene sich der russischen Sprache, und gerieten darvb in eine derartige Wut, daß die übrigen Zu-Hörer meinen mußten, Markow habe die schwersten Beschuldigungen gegen andere Abgeordnete vorge-bracht. Heuer ist es nnn zu einer ähnlichen Szene gekommen. Der russophile Abgeordnete K^rr,lowicz suchte nachzuweisen, daß es in Oesterreich feine Ruthenen gibt, ja daß eine ruthenische Nation überhaupt nicht bestehe, und daß man nur von einer russischen Nation neben der polnischen in Galizien sprechen kann. Das löste einen lebhaften, ja erregten Widerspruch seitens der ukrainischen Vertreter aus, der insbesondere durch den Umstand gesteigert wurde, daß die naiionalsozialen Tschechen und die Tschechisch« radikalen sich des russophilen Abgeordneten und der von ihm vertretenen Ansicht annahmen. Die Szene wird nun in den Blättern der verschiedenen SHich« tungen noch weiter erörtert. Das Wiener „Slawische Tagblatt" nimmt auch seinerseits Stellung dazu und hält den ukrainischen Abgeordneten vor, daß sie eS eigentlich selbst sind, die die Situation geschaffen haben. Die galizischen rusiophile« Abgeordneten allein seien es gewesen, die immer an der slawischen Soli-darität festhielten, alle slawischen Kongresse beschickten und dort für ihre Ansicht geworben haben. So nur sei es gekommen, daß sich in den breitesten slawi-scheu Kreiien Oesterreichs mit Ausnahme der Polen die Ueberzeugung entwickelt habe, es gebe tatsächlich keine ruthenische Partei oder Nation, sondern nur Russen, und es mußten also auch die Ostgalizien bewohnenden Slawen als Ruffen angesehen werden. Recht heiter liest sich in diesem Widerstreite der Meinungen um die Existenz ober Nichtexistenz eines ganzen Volkes folgender Satz im „Slawischen Tag-blatte": „Es ist traurig, sehr traurig, daß die Slawen über ihre Brudervölker so schlecht, und waS das schlechteste ist, so falsch unterrichtet sind . . ." Diesen Klageruf wird jeder mitempfinden, der sich die Tatsache vor Augen hält, daß man in slawischen Kreisen Oesterreichs sich noch darüber streitet, ob es Ruthenen oder Russen in Oesterreich gibt, und daß über die Existenz eines Volkes, unter den doch zum Slawenstamme gehörigen, in diesem Falle also zwischen Ukrainern und Russophilen, ein solcher Kamps entbrennen kann, daß sie sich ärger als die Angehörigen irgend einer anderen Nation befehden. vorkommen, daß der Prediger in seiner Festansprache sich wohl auch im derben Dialekte an seine bäuer-lichen Zuhörer wendet, wie Verfasser es einst selbst gehört hat. Da meinte der biedere Landgeistliche, indem er seine Worte mit entsprechenden Gesten — am Kopse und am Beine — begleitete: „WaS hat uns dies Jahr der liebe Gott für einen reichen Erntesegen bescheert: Kraulstauden wie mei Kopp und Möhren mei Bäh — Bein —!" Die Hauptsache beim Erntefeste bleibt aber für den biederen Bauersmann der abendliche Erntetanz. Da geht schon in Erfüllung, was beim fröhlichen Erntesange als Vorfreude rmpjunden wurde: Ha! Morgen bringen wir Leute, Geschmückt wie Freier und Bräute, Der Ernte flatternde» «ranz; Dann tönen helle Schallmeien Durch uusere liebliche Reiben Dann schwing ich mein Liebchen im Tanz. Und ist die heiße Erntearbeit vollbracht und der letzte Erntewagen geschmückt mit dem vollen Aehrenkranze. sicher in der Scheune geborgen, dann Heißt'S: . . . Das junge Volk der Schnitter Fliegt zum Tanz . . . Die Alten treibt« nun auch aus der schwülen, dunstigen, rauchersüllten Gaststube hinauf auf den Denn mag nun die Behauptung des Abgeordneten Kurylowicz oder die der ukraiuischen Abgeordneten richtig sein, mag die Behauptung stimmen, daß die Ruthenen Russen sind oder die Behauptung richtig sein, daß es in Oesterreich keine Russen, sondern nur Ruthenen gibt, daS eine steht doch sicher, daß Kurqlowicz wie die Ukrainer demselben VolkSstamme angehören und daß sie sich doch darüber streiten, welches VolkStum ihnen gemeinsam ist. Gewiß eine überaus heitere Situation, die die slawischen Ver-hältniffe grell beleuchtet. Ob über solche Wider-sprüche und Streitpunkte das Rezept des „Slawi» schen Tagblattes" hinweghelsen wird, daß die Ukrainer sich überall als ein selbständiges Volk fühlen und der Welt ihre Stärke zeigen sollen, muß denn doch bezweiselt werden. Der Hase läuft hier anders. Man nimmt sich in tschechischen Kreisen der russi-scheu Auffassung an, weil eben russisch dort weit sympathischer ist als alles andere, und man ist gegen die Ukrainer, weil diese eine gewisse Neigung zu den Deutschen zeigen. Wahr bleibt nur, daß eS „sehr traurig ist, wenn Slawen über ihre Bruder-völker so schlecht unterrichtet sind- . . . Aber da dürsten wohl die Deutschen keine Schuld tragen, das wird schon mit der gepriesenen slawischen Kultur etwas zusammenhängen. reform vollkommen an und erklärte, daß die Regie-rung wieder einen Gesetzentwurf über die Gebäude-steuerreform im Parlamente einbringen werde. Politische Rundschau. Gesetzentwürfe gegen den unlauteren Wettbewerb. Sowohl die ungarische wie auch die österreichi-sche Regierung hatten schon vor geraumer Zeit Ge-setzentwürse über die Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes fertigstellen lassen. In letzter Zeit fanden neuerdings gemeinsame Besprechungen statt, in deren Verlause die meisten Differenzen bereinigt wurden, so daß schon demnächst eine vollständige Einigung zu erivarten ist. Ankündigung der Einbringung einer Borlage über die Gebäudefteuerreform. Die Abgeordneten Dr. von Langenhan und Pacher sprachen Freitag beim Finanzminister Dr. Meyer vor, um der allerorts zutage getretenen Er-bitterung über das Vorgehen der Steuerbehörden bei der Borschreibung der HauSzinSstener neuerlich Ausdruck zu geben und aus das Nachdrücklichste die volle Berücksichtigung der von den Hausbesitzern und Mietern aufgestellten Forderungen und vorgebrachten Wünsche zu verlangen. Die rascheste Reform der Gebäudesteuer sei ein Gebot der unbedingten Not-wendigkeit. Gleichzeitig verlangten die genannten Abgeordneten die eheste Einbringung eines daraus bezüglichen Gesetzentwurfes. Der Finanzminister sagte zunächst die weitestgehende Rücksichtnahme auf die in den eingebrachten Rekursen dargelegten Verhältnisse zu, erkannte die Notwendigkeit der Gebäudesteuer- lustigeren Tanzsaal und auf langen, an den Wän-den sich hinziehenden Holzbauten nchmen sie Platz, Mann für Mann im schwarzem Sonntagsstaate, bedächtig aus der kurzen Pfeife Zug um Zug schlür-send, daS faltenreiche Antlitz kaum durch einen freundlichen Blick erhellt, als vermöge selbst das sroheste Fest des Dorfes die Kümmernisse, die aus der Seele des Kleinbauern lasten, nicht zu scheuchen Nur wenn der Bub, der Stolz der Familie und einstige Erbe des kleinen schuldenfreien AuweseuS, an der Seite seiner Erwählten, d^r Tochter des be-gütcrteo Nachbars, voriiberwirbelt, dann ist'S als husche ein Heller Schimmer über das sorgenvolle Ant-litz des Alten, den» dir Nachbarn für den glücklich-Bauern im Börse halte«. . . . Aber keiner von ih« nen will glücklich sein oder heißen und je mehr er'S ist. um so tiefer trägt er's in sich verborgen: er sühlt sich nur wohl in seinem eingeredeten Unglück —* das ist echte Banernart. Und wenn dann von der andere» Seite, wo die „besseien Hälften" Platz genommen haben — denn hier herrscht zu-meist noch eine Art Zweikammernsystem — die „Alte" naht, um den Gatten zum ..Großvatertanz«" abzuholen, so folgt er halb widerwillig nud dreht sich schwerfällig mit ihr ein paarmal im Saale herum. . . . Und dann gehtS, bevor Mitternacht naht, nach Hause, — morgen gibt'S wieder schwere Arbeit, schon frühzeitig. und erst nach der Kirmse darf sich der Bauer eine längere Rast gönnen.. . . Ans Audi und Land. Familiennachricht. Herr Hauptmannrech- nungSführer Karl Donner in Klagenfurt, der Bruder des Forstrates Herrn Franz Donner in Eilli, hat sich mit der Schwester Paula, der Gräsin Minna Zichy. verlobt. Vermählung. Am 10. August findet « Salzburg die Vermählung des Herrn Wolfganz Burgyauser, Statthalter« - KonzeptSpraktikanten m Eilli, mit Fräulein Berta Kellner statt. Todesfälle. Montag starb hier der gewesene Wägermeister Herr Joses Wralschko im Alter von 78 Jahren. Der Verblichene führte durch >, ehre« Jahre die städtische LeichenbestattungSanstakt. -Dienstag verschied hier der Hutmachcr Herr Christian Wolf im Alter von 81 Jahren. vom Iustizdienste. Der Justizminister ha: versetzt die Richter Franz Tchinogl in Rotlenmam nach Brück an der Mur und Dr. Rudolf Pechan in Fehring nach Voitsberg, verliehen Richtersteto an bestimmten Dienstorten den Richtern deS Grazn OberlandeSgerichtssprengelS Johann Fercher in Rotten man» und Georg Katlein in Fehring und er-nannt zu Richtern für den Grazer Oberlandet-gerichtSsprengel die Auskultanten Moritz Decrinit und Dr. Franz Kotnik. Vom Schwurgericht Eilli. Für die dritte Schwurgerichtsltaguug im Jahre 1911 bei de» Kreisgerichte i« Eilli wurde als Vorsitzender des Geschworenengerichtes KreiSgerichtSpräsident Hoftal Dr. Max Bouvier und als dessen Stellvertreter die OberlandeSgerichtSräte Franz Garz,roU> Edler von Thurnlack, Dr. Gustav Smolej und die LandeSge» richtSräte Dr. Adolf Roschanz und Dr. Franz 8»-eevar Edler von Koudenheim berusen- Die Dürre im Sanntale dauert urunier brachen an. Seit 6 Wochen ist kein neunei'swerter Niederschlag zu verzeichnen und die Bäche sind ;uv größten Teile vollständig ausgetrocknet. Die Sa« hat einen io niedrigen Wasserstand, wie wir ihn schon seit Jahrzehnten nicht verzeichnet haben. Weite Wiesen stächen sind sörmlich ausgedorrt und die Grummet» ernte ist geradezu vernichtet. Allerdings hat die erste Mahd Heuer einen ungewöhnlich reichen Ertrag ab-geworfen, sodaß ein Heumangel nicht zu verzeichne» ist. Dagegen herrscht jetzt schon bedeutender Maozil an Ichweinesuttcr, sodaß in einzelnen Orte» die LriNe genötigt sind, die Schweine mit Kirscheulaub zu sütter». Die Hoffnung des Hopfenbauers schwindet von zu Tag. io sreudig er der Ernte entgegensah, bi die Ansätze günstig waren und der Preis heuer m ungewöhnlich hoher sein wird (450 bis 500 L fa den Meterzentner), so blickt er nun traurig aus l* Hopsengärten, in denen sich infolge der Dürre feine Dolden entwickeln können und das wenige, was noch angesetzt hat, durch die sogenannte rote Spinne ver-nichtet wird. Allerdings steht es im allgemeinen » den Weingärten nicht schlecht, allein auch dort ilt dringend ein auSgiebiger Regen notwendig, weil auch namentlich die weniger tief wurzelnden Stöcke schon an den Folgen der Dürre zu leiden beginnen. Steirischer Kirta im Waldhause. Lo» schönsten Wetter begünstigt, veranstaltete am Soiui-tag den 6. d der Männergesangverein .Liederkra-j' im Waldhause ein großes Fest, daS einen echt stein-schen, urgemütlichen Charakter trug. DaS Fest nah», wie eS ja nicht anders zu erwarten war, einen üder-aus gelungenen Verlauf. War ja doch ein rühriza Festausschuß schon durch längere Zeit fleißig an »et Arbeit, nur daraus bedacht, den Besuchern ja reiht viel« und neue Vergnügungen zu bieten. Seiae schwierige Arbeit wurde aber auch durch daS prich-tige Gelingen des Festes, das zur größten Zafnide»-heil der Besucher ausfiel, belohnt. Die Einleitung deS Festes bildete der Festzug durch die -tr-x-n unserer Stadt, der infolge feiner Urwüchsigkeit m überaus liebliches Bild bot. Auf einem mit Tannni-reisig geschmückten Festwagen, „Der Gmoan", fuhr de7 Burgamoasta mit seinem Gesolge und einer lu'tiga Schar von Steircrdirndln und Buam unter den slomn Klängen einer ^auernkapelle durch bis Stadt, u» sich um 4 Uhr auf dem Festplatze zur „«metagS» führung" zu begeben. Was die Maueranschlige a Vergnügen anführten, wurde auch wirklich gedotm. Für «lt und Jung war für Vergnügungen im reich' sten Maße vorgesorgt. Die großen Räumlichkeit des Waldhauses mit seinem herrlichen Garten, die zu einem kleinen Bauerndorse umgewandelt wen» konnten kaum die große Zahl der Besucher fasse» Nummer 63 zjsltlfche Wacht Seite S die auch aus der nächsten Umgebung herbeigeeilt war. Nachdem „Die Gmoan" ihren Einzug gehalten, begann das lustigste Treiben aus dem Festplatze. Ein stotteS Schrammelquartett lud die Jünger und Zunge-rinnen TerpsichorenS ein, den steierischen Tanzboden, dem Herr Brabletz vorstand, fort und fort auszu-suchen. Besonders groß war die Zahl der Verguü-gungen, die unseren Kleinen geboten wurden. Gewiß hatten die Meisten von ihnen noch in der Nacht vom Zylinderstechen, der Rutschbahn, der Glücksfischerei und dem süßen Backwerke geträumt. Nicht nur für die geistigen, sondern auch für die leiblichen Bedürfnisse war in bester Weise vörgesorgt worden. Der Wettergott hatte bei diesem Feste ein Einsehen und hie sengenden Sonnenstrahlen übten auf die Fest-tesucher ihre Wirkung aus. Zwei Bierbuden waren kaum imstande, den zahlreichen durstigen Kehlen Labung zu bieten. In der erste» Bierbude kredenzten ein gutmundendcS Naß die Frauen Hermine Jicha, Aoroschey und Grell Kallan, sowie die Herren Johann Zicha und Gottfried! Grubt, unterstützt von mehiere» anmutigen Heben, den Fräuleins M. PeU6. Anna WoiSk, M. Kollaritsch. Karoline Novak, Mariane Beistovschek, F;ni Planitscher, Anna Zirgl und Emma Ariottz. In der zweiten Bude schenkten die Herren Äntlej, Maslnak und Eilestin einen vorzüglichen Gersten sasl aus Eine große Anziehungskraft übte der Kaffee-schank die „Okrefchlhütte" aus, der von Frau Marie ZiiegerSperger und Frau Anna Schweyer betreut wurde. Luch die We'nbude »Zum grean Wips", iu der die Herren Johann Kullich d. ä. und die beiden Brüder Kran; und Ha»S Kullich wirkten, wurde von den Kisten fleißig ausgesucht und manche Flasche deS auszeichneten Weines und Champagners geleert. Für einen guten Imbiß ivar ebenfalls in beste» Mise vorgesorgt. Die Eßwarenhalle in der die Frauen Lullich, Maslnak und Antlei ihres Amtes walteten und die Küche für warme Speisen, wo die Frauen Adele Gradt und A. Primus walteten, sorgten in ausgiebiegster Weise sür die leiblichen Bedürfnisse. Stark in Anspruch genommen wurde der Würstel-amvmai mit Dampfbetrieb, der zur schnelleren Be-sriedigung der hungrigen Gäste ausgestellt war. Die Herren Schweyer und Junger sorgten auf das Beste für daS gute Funktionieren dieses Apparates. Eine gute Einrichtung war die Abgabe von siische» „Baueriigullasch". das einen reißenden Absatz fand. Sin lustiqeS, ungezwungenes Treibe < herrschte in dem kleinen Bauerndoife. Trotzdem waren zur Aufrechi-«Haltung der Ruhe und Ordnung zwei handfeste Polizisten und ein Gmoanwächter uo'wendig, welche die Ruhestörer und „Schürzenjäger" faßten und zur Voruntersuchung in den „Gmoakotta" steckte», dann der »hohen Obrigkeit' zur Amtshandlung vorzusüh-roi, von der sie zu einer exemplarischen Strafe ver-kirrt wurden. Die Sträflinge des „GmoankotlaS" fühlten sich aber in ihrem Gefängnisse ganz behaglich pnral Zchmuggler sie reichlich mit Speise und Trank versorgten. Funktionäre dieses GmoaamteS waren: der Burgamosta Kalischnigg; der Gmoanschreiber ilois Peyerl, die Polizisten Dollinger und Franz Pelle, der Gmoanwächter Ernst Rom. Ein übermü' tizei Treiben aber setzte erst mit der Konseltischlacht du, oh der sich Alt und Jung beteiligte. Den Ver-schleiß vb» Blumen, Konfetti, Zigarren und Losen für den reich ausgestattete» Glückshafen besorgten die ?ainen: Frau Fany Pelle. Frau Souresny und die Fräulein Mitzi Brch, Anna Jost, Emma Med« lved, Josefine Mayerhermann, Johanna Jicha, Elsa Maier und Mitzi Pelle. Die Glücksfischerei leiteten die Henen Ha»S «ullich und Perz. Das Zylinder-stlchen beaufsichtigte Herr Schlagmann. DaS Fest endete erst in früher Morgenstunde. Schon lange hallen wir kein so gelungenes Fest, und mancher Festdesucher wünschte es, daß bald wieder eine ahn-liche Leraiistultung stattfinden würde. Um daS Gelingen des Festei erwarb sich der rührige FestauS-schuh der aus den Herren Johann Korofchetz Peter Lerganz, Gottsiied Gradl, Fritz Schweyer, Franz and HanS Kullich, Franz Mahr, Alois Peyerl, Johann Maslnak, Julius und Johann Jicha, Junger, Michael Antlej, Guido Dollinger bestand, tiu großes Verdienst. Mit besonderem Danke müssen «ir jedoch der lieben deutschen Frauen und Mädchen gedenken, die sich in liebenswürdigster Weise in den Dienst der guten Sache gestellt hatten. Dem Män-nergelangverein „Liederkranz", der uns duich feine Veranstaltungen schon viele vergnügte Stunden be rettete kann dieses wohl gelungene Fest nur ein neuer Ansporn sein, noch ostmalS mit ähnlichen Beranstal-tunzen vor die Oeffentlichkeit zu treten. Familienabend. Das HauSorcheste^ des Lillier Männergesanzvercines veranstoltel« am Sams-tag den 5. d. abends im Deutschen Hause einen Ä«rau» gelungenen ^amilienabend, der sich eines zahlreichen Besuches erfreute und einen Beweis da-sür lieferte, wie sehr bei unS daS Bedürfnis nach zwangloser geselliger Unterhaltung im Rahmen der Familienabende besteht. Die Vorlragsordnung war sehr hübsch zusammengestellt und soweit es auf das Hausorchester ankam, welches unter der ansgezeich-neten Leitung des Herrn Gerichtsoffizials AloiS Stanek steht, so muß man wohl sagen, daß die Leistungen ganz vorzügliche waren und dem Kinnen und Fleiße seiner Mitglieder sowie dem Verständ-nisse seines Leiters ein überaus schmeichelhaftes Zeug-nis sicher». Reizende Einzelvorträge brachten reiches Leben in die Bortragsordnung, war eS ja doch Fräulein Nina Grecco, die mit ihrer klaren, silber« hellen Stimme mehrere Lieder, von Herrn Arthur Charwat am Klavier begleitet, zum Bortrage brachte. Sie erntete stürmi che» Beifall. Herr Sepp Egers^ dorfer brachte in mehreren heiteren Liedern feinen klangvollen tiefen Bariton bestens zur Geltung, worauf ihm die Zuhörerschaft mit lebhaftem Beifall dankte. Das Tanzkränzchen, welches den Schluß der Bcranstaltung bilden sollte, nahm allerdings ein tragikomisches Ende, indem ein Orchestermilglied nah dem anderen dem Zauber des Tanzes erlag und von der Musikerbühne in den Tanzsaal verschwand, so daß zum Schluße die große Trommel allein die Tanzmusik besorge» wollte, was wohl auf die Dauer freilich nicht möglich war. „Der Sumpf von Cilli". Den Führer 'der flowenisch-liberalen Partei, Landtagsabgeordneten und Rcchisanwalt Dr. Bekoülav Kukovec. hat ein schwerer SchicksalSschlag getroffen. Er wurde kürzlich in der Abenddämmerung aus einer Wiese neben der Laibacher Reichsstraße bei einem Bor gange er-tappt, der zwar sür den Fortbestand der Menschheit außerordentlich wichtig ist, im zivilisierten Teile von Mitteleuropa jedoch gemeiniglich hinter Gardinen stattfindet. Dienstag fand vor dem k. k Bezirks-gerichte Eilli gegen Dr. Kukovec und die Genossin seiner Schaierstnnde» die Verhandlung wegen Ueber» tretung gegen die öffentliche Sicherheit statt. Dr. Kukovec wurde unter Zubilligung mildernder Um-? stände zu einer Arreststrafe von sechs Tagen mit einem Fasttage, das Fräulein zu einer solchen von sünf Tagen verurteilt. Ein diebischer Geschästsdiener. Am 6. d. wurde der in der Gemeinde Umgebung Eilli zuständige jährige Gefchäftsdiener Jakob Kauc von der städti-schen Sicherheitswache verhastet. Sein Dienstgeber Herr Johann Koß erstattete die Anzeige, daß seiner Flau vom Wirtschaftsgelde ei» größerer Betrag enl-wendet wurde. Da zu dem Zimmer, in dem das Geld aufbewahrt war, nur die Köchin und der Ge« fchäflsdiener Zutritt haben, richtete sich gegen diese beide» der Berdacht. Durch die Einvernahme wurde jedoch erwiesen, daß die Köchin, die eine äußerst spar« same und ehrliche Persott ist, unschuldig ist. Jakob Kauc leugnete bei seiner Einvernahme, den Diebstahl begangen zu haben und gestand ihn erst ein, als ihm der Dienstherr versprach, ihm zu verzeihen. Mit einem fremden Schlüssel hatte er die Tischlade, in der daS Geld ausbewahrt lag, ausgesperrt und eine Handvoll Kronenstücke zu sich genommen, sowie auch ein Geldtäschchen mit sünf Dukaten aus dem sich-zehnten Jahrhundert. DaS entwendete Geld, es waren 47 Kronen, verwendete er zum Bezahlen von meh-reren Zechschulden. Die sünf Dukaten will er aber in die Sann geworfen haben, da er sie für Spiel-marken und daher als wertlos hielt. Der Kauf» mannSgattin Frau Koß waren schon mehrmals kleine Beträge vom Wirtschaftsgelde entwendet worden. Jakob Kanc gestand ein, anch diese Beträge entwendet zu haben, und zwar das erste Mal, als er die Tischlade mit dem Gelde oft?« sand. Jakob Kauc wurde dem Kreisgerichte Eilli eingeliefert. Beim Baden schwer verletzt. Dienstag nachmittag badeten in der Sann gleich unter der Kopuzincrbrücke mehrere Mädchen von Sommersrisch-lern. Plötzlich ein gellender Ausschrei und mit er-schreckten Gesichtern sah man die Mädchen ausein-ande, laufe». Aus einer tiefen Wunoe quoll einem Mädchen Blnt hervor und färbte das Wasser rot. Es hatte sich wahrscheinlich an einer zerbrochene» Flasche an dem Oberschenkel eine schwere Verletzung zugezogen. Die sofort herbeigekommene» Eltern trugen das Mädchen in das nächste Haus, wo der rasch heibcigeholte Arzl Herr Dr. Premschek die Wunde vernähte. Der Unfall ist aus die schlechte Gewohu heil zurückzuführen, zerbrochene Flasche», Töpse und dergleichen in die San» zu weifen. Die Cholera. Die österreichische Regierung hat zur Verhütung der Einschlcppung der Cholera die Einsuhr von gebrauchtem Bettzeug sowie von Hadern und Lumpen aus den italienischen Provin- zen Easerta, Neapel, Salerno und Pa-lermo verboten. Aus dieser Verordnung muß geschlossen werden, daß in Unteritalien die Cholera nach wie vor herrscht, obwohl die italienische Regierung trotz der Pariser Sanität«-konvention diese Gegenden nicht als mit Cholera verseucht erklärt hat. Es besteht daher sür O e st e r» reich als dem unmittelbar angrenzenden Lande die Gesahr, daß sortwährend neue Cholerasälle einge-schleppt werden. Die österreichischen Behörden haben nicht nur die Pariser SanitätSkonvcntion bisher ge« treu eingehalten und jeden vorgekommenen Cholera-fall angezeigt, sondern auch mit aller Umsicht und Energie an der Unterdrückung der Seuche gearbeitet. Nur so war eS möglich, daß bisher in T r i e st, wo offenbar mehrere, nicht miteinander im Zusammen-hang stehende Herde sich befinden, die Zahl der Er-krankungen eine geringfügige geblieben ist. Durch etwa zwei Wochen meldet das Sanitätsdepartement des Ministeriums des Innern nahezu täglich Cholerasälle aus Trieft oder seiner nächsten Umgebung. Montag wurde aus demselben Wege bekannt, daß ne^lerlichzweiPersonenin Trieft, eine dritte in den adriaiischen Gewässern an Bord des Lloyd-dampscrS „Adelsberg" an Cholera asiatica gestorben sind. Bis gestern abends befanden sich inSge-samt 2 8 Personen im Triester Epedemiespital in Behandlung, bei denen allen die bakteriologische Untersuchung die surchtbare Seuche festgestellt hat. In sämtlichen Fällen ist die Herkunft der Krank-Heit genau festgestellt. Die Sanitätsbehörde ist eifrig bemüht, durch umsichtige Maßnahmen den Eh^lera-Herd einzuschränken, aber erst die kühlere Jahreszeit die die schrecklichen Krankheitserreger tötet oder schwächt, wird Befreiung von der Senche bringen. Am 6. d. M. wurden, wie amtlich gemeldet wird, inTriestzweineneFällevonasiatischer Cholera bakteriologisch sestgestellt. Der Wirt-schajtsbesitzer Andreas Bieter erkrankte in der Nacht vom 2. aus den 3. d. und wurde am 3. d. in» Jsolierspitul gebracht. Bei dem zwölsjährigen Kinde Marcella Lipos veranlaßten die ersten Krankheit«-erscheinnngen am 4. ds. früh die sosorlige Ueber-führung ins Jfolierfpital. Nach einer Mitteilung des Sanitätsdepartements der Scebehörde ist an Bord des LloyddampferS „AdelSbcrg" der dalmati-nisch albanischen Eillinie der gestern in Trieft einge-laufen ist. auf der Höhe von Durazzo ein Mann unter choleraverdächtigen Erscheinungen gestorben. Die Leiche wurde inS Meer ver-senkt. Der Dampser begab sich sofort, ohne Triest anzulaufen, vor das Seelazarett in San Bartolo-mco. Die Fahrgäste dritter «lasse und ein Teil der Mannschaft wurde in« Seelazarett gebracht, die Fahrgäste erster und zweiter Klasse sowie die übrige Mannschaft verblieben an Bord des Schisfes. Der GesnudheilSzustand der Fahrgäste und der Mann-schaft ist zufriedenstellend. Anläßlich der in der letz-ten Zeit in Triest aufgetretenen Eholeraerkrankungen hat das Ministerium deS Innern an alle politischen Landesbehörden nachstehenden, die Vorkehrun-gen gegen die Verschleppung der Cho-lera aus Triest betreffenden Erlaß neuerlich herausgegeben: „In Triest sind seit 4. Juni ein« schließlich der aus Schiffen ausgetretenen Erkrankun-gen 26 Fälle von asiatischer Cholera vorgekommen. Die Landes- und politische Behörde wird eingeladen, hinsichtlich der Reisenden au« Triest entsprechend den wiederholt erteilten ähnlichen Wei-sungen die genaue Handhabung des Meldewesen« mit der Fremdenpolizei, die verläßliche Durchführung der fünftägigen sanitären Ueberwachnng ohne Ver-kehrSbeschränkung und persönliche Belästigung sowie die unbedingte Einhaltung der Anzeigepflicht sür jede auch nur verdächtige Erkrankung vorzusehen." Das Reichskriegsministerium hat folgenden Erlaß herausgegeben: AuS Anlaß der drohenden Choleragcfahr werden die Truppe» und An« stalten des Korpsbereiches die Vorschriften über das einvernehinliche Vorgehen der Mi(i-tär- und Zivi lbehörden bei Durchsührung von Maßnahmen gegen Cholera sowie über die Anzeige von Choleraerkranknngen oder Verdacht«-sälle.i zur strengsten Darnachachtung in Erinnerung gebracht. AuS Laibach wird gemeldet: Im Lause diese« Monates hätte hier ein Kongreß der slowenischklerikalen Jugendvereine stattfinden sol-len, zu dem sich mehrere tausend Delegierte au» Krain, dem Küstenland, Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina sowie Südsteiermark und Südkärn-ten angemeldet hatten. Mit Rücksicht ans die in Triest und in einzelnen Hasen st ädten Dal-matien« sestgestellten Cholerafälle wurde der Kongreß abgesagt. — Es sei nur noch fest-gestellt, daß in Eilli von den berufenen (Seite 4 Deutsche Wacht Nrmntcr 65 behördlichen Organen alle Maßregeln getrofsen wurden, um die Sin schlepp nng der Seuche zu verhindern. Bad Neuhaus. Am Sonntag den 13. d. um 4 Uhr nachmittags findet am Kurplätze der Lan« deskuranstalt NeuhauS eine große Jux-WohltätigkeitS-Tombola statt, deren ReinertrigniS der Freiwilligen Feuerwehr und RettuugSabteilung NeuhauS-Doberna gewidmet wird. Die für vorerwähnte Zwecke geplante Veranstaltung eines Festkonzertes mit anschließenden Parkfest mußte, nachdem die diesbezüglichen Vorar-betten fast vollendet waren, infolge unvorhergesehener eingetretener Umstände für dieses Jahr leider sollen gelassen werben. ES ergeht hiemil nun an alle Freunde und Gönnern der Freiwilligen Feuerwehr NeuhauS Doberna die herzliche Bit e. obige Beran-staltung durch Widmung von Spenden kräftigst zu unterstützen und werden diese vom Rentamt« der LandeSkuranstalt NeuhauS bei Eilli mit bestem Danke enigegengenommen. Ein bestialischer Frömmllng. Am l. d. trat der Grundbcsitzerssohn Joses Levstik in Globoke vor seinen Bater und forderte barsch 20 Krone» zur Anschaffung einer Hose, damit er am großen Frauentage nach Kroatien wallfahrten gehen könnte. Der Bater schlng dem Sohn die Bitte ab aus dem einfachen Grunde, weil er soviel Geld gar nicht im Hause habe. Die kurze Weigerung des Baters ver-setzte den Sohn derart in Zorn, daß er eine Hacke ergriff, sie mit ihrer Schneide dem Alten an die Schläfe drückte und ihn mit den Worten anschrie: „Verfluchter Teufel, wenn Du mir das Geld nicht gibst, erschlage ich Dich auf der Stelle!" Die Hacke hinterließ an der Schläfe des alten Mannes eine Stirnwunde, ans der das Blut herabquoll. Bon seinem Vater ließ nun der Sohn ab, aber er schlug mit der Hacke die Zimmertür e»n. Am nächsten Tag stand der Sohn wieder vor seinem Vater und for-derte abermals die 20 Kronen. „Ich habe sie nicht," lautete die kurze Antwort des Vaters. Da sprang der Sohn wie ein wildcS Tier auf seinen Vater los und bearbeitete dessen Gesicht mit seinen Fäusten. Der alte Mann sprang durch daS offene Fenster um sich vor dem Wildling zu retten. Dieser ergriff ein Schaff und schleuderte eS mit solcher Wucht nach seinem Vater, daß es in Trümmer ging. Er traf zum Glück nur die rechte Hand deS Fliehenden, die aber durch den Wurf stark verletzt wurde. Auch zwei Flaschen flogen nach dem greisen Haupte des BaterS, sie verfehlten aber ihr Ziel. Auch am Mor gen deS 3. August wiederhol« sich derselbe Austritt. Wieder begehrte der Sohn die 20 Kronen, um dem Dränge seiner Ansicht zur großen Himmelskönigin am kroatischen Wallfahrtsort folgen zu können, wieder erhielt er die kurze Antwort: „Ich habe sie nicht!" Da fetzte der Sohn seinem Baler den Nachmittag desselben Tages als letzten Termin und be-drohte ihn mit dem Tode, wenn er ihm bis dahin die 20 Kronen nicht beschaffe. Er ergriff hieraus die Hacke, ging mit ihr znm Schleifstein und schliff sie. In seiner Angst verkroch sich der Alte in einen Kukuruzacker. Dort verbrachte er auch die Nacht und dorthin brachte ihm seine Tochter auch heimlich das Frühstück und erzählte ihm, daß der Sohn mit der Hacke in der Hand ihn allenthalben suche. Aus Umwegen suchte nun der alte Levstik den nahen Wald zu gewinnen und eilte nach Rann, um dort die Anzeige zu erstatten, daß er vor seinem eigenen Sohne des Lebens nicht sicher sei. Sin Gendarm geleitete den zitternden Greis in sein HauS und lieferte den frommen Wallfahrer an das Be-zirkSgericht in Rann ab. Konkurs. DaS KreiSgericht Marburg hat die Eröffnung des kaufmännischen Konkurse« Über da« Vermögen dee Herrn Anton Koser unter der Firma A. SchröflS Nachfolger Antvn Koser, Lan-deSprodukten-, Spezerei- und Kolonialgejchäft, registrierten Kaufmannes in Marburg, bewilligt. Ober-iandeSgerichtSrat Dr. Wokan wird zum KonknrS-kommissär, RechiSanwalt Dr. Oskar Orosel, Rechts« anwalt in Marburg, zum einstweiligen Massever-walter bestellt. Bischof Jeglic gegen die Tanzmusiken. Wie die Blätter melden, hat der Laibacher Fürstbischof Dr. Jeglic einen besonderen Hirtenbrief erlassen, worin er allen Gastwirten die Abhaltung von Tanznuterhaltungen verbietet und ans die Ueber-tretung des Verbotes folgende Strafe» fetzt: In Pfarren, wo Tauzmsikcn stattfinden, solle» fortan feierliche Gottesdienste gänzlich entfalle» und nur mehr stille Messen gelesen werden. In Wallfahrt«-orten, in denen Gastwirte Tanzmusiken abhalten oder dulde», sollen überhaupt keine Gottesdienste mehr abgehalten werden. Im ganze» Lande herrscht über diese Borschristen de« Fürstbischofs lebhafter Unwillen, namentlich bei den Gastwirten. Die Ge-nosienschaft der Saftwirte der Umgebnng Laibach hat in einer außerordentlichen Hauptversammlung eine scharfe Entschließung gegen die Aktion des Dr. Jeglic beschlossen. Die Regierung wird ausgesordert. der Behinderung in der Ausübung des Gastgewerbes durch den Laibacher Fürstbischof entgegenzutreten. Eine besondere Abordnung der Krainer Gastwirte wird sich nach Wien begeben um gegen die Maß-nahmen deS Bischofs Verwahrung einzulegen. Der Handel mit gefälschtem Wag-Zettel. Ans Oberburg schreibt man unS: Am 60. Juli boten die Ehelente Josef und Eäcilia Gornik in Fraßlau der Fleischhauerin Marie Arisch-nik einen Ochsen zum Verkaufe an. „Laßt das Oechsl aus der Marktwage abwiegen," sagte Frau Brischnik, „ich zahle für daS Kilo 86 Heller!" Die Leute kamen mit dem Oechslein wieder, die Fleischhauerin forderte den Wagzettel, der Bauer griff in allen Taschen herum, auch die Bäuerin kehrte alle Kittelsäcke um, — „JessaS, richtig habe» wir den Zettel verloren!" — „Ihr werdet aber doch wissen, waS das Oechsl wiegt?! — »Ja sreilich,' antwortete der Bauer. „345 Kilo hat der OchS gewogen." — Die Fleischhauerin berechnete nun den Kaufpreis und zahlte den Leuten 296 70 Kilo auf die Hand. Vom Wagmeister erfuhr nachher Frau Brischnik, daß daS OechSlein nicht 345, sondern 3l5 Kilo gewogen habe. Sie stellte den biederen Gornik darüber zur Rede. Wieder krabbelte dieser in seinen Taschen herum nud langte endlich den zer-knitterten Wagjetlei hervor, der wirklich 345 Kilo auswies. Aber auch ohne Gutachter im Schreibsache zu sein, erkannte man deutlich, daß der Bauer auS der EinS eine Bier gemacht hatte. Er ist wegen Urkundenfälschung angeklagt. Dienstgesuch. Vom Marburg» Unterstützungsvereint für entlassene Sträflinge wird ein junger, lediger Mann, von Berns Handlungsgehilfe, der deutschen und slowenischen Sprache in Wort und Schrift vollkommen kundig, für einen Dienftposten als KommiS, Schichteuschreiber usw., am liebsten in Südsteiermark oder Kroatien, bestens empfohlen. Nähere Auskünfte werden vom obigen Vereine be-reitwilligst erteilt. Jagd und Fischerei in Steiermark. Im Verlage des Landesverbandes für Fremdenver-kehr in Steiermark ist soeben eine mit elf Bildern geschmückte Broschüre über Jagd- und Fischereige-Ikgdiiheiten in Steiermark erschienen. Wie dieses Büchlein dartut, ist in Steiermark reichlich Gelegen-heit geboten, dem edlen Weidwerke und dem Fische» reisporte huldigen zu können. Allen Interessenten nach auswärts wird diese Broschüre auf Wunsch kostenlos, nur gegen Einseitdung einer Briesmarke von 10 Heller für Postporto zugesendet. Lichtenwald. (Schu l fest der deutschen Schule.) Das diesjährige Schulsest unserer deut-schen Schule findet Sonntag dem 13. August in gewohnter Weise statt. Im Falle ungünstiger Wit-terung wird das Fest in den Räumen des Gastho-seS der Genossenschaft „Neuheim" abgehalten wer-den. Freunde und Besinnungsgenossen sind herzlich willkommen. Windischgraz. (Verschiedenes.) Am Sonntag sand im Hotel des Herrn Lobe eine von der Sladtgememde zugunsten des städtischen Armen-sonde« veranstaltete Tombola statt, welche einen sehr guten Besuch auswies. Eine Menge meist praktischer Gewinnst«, von der opsermütigen Bürgerschaft der Stadt gespendet, wurden ausgespielt, und fast jeder trug etwas weg. Es herrschte eine recht animierte Stimmung, die durch die vorzüglichen Darbietungen der Küche und des Kellers des Herrn Lobe bedeu-tend gehoben wurde. Um das Zustandekommen der Tombola, die ein sehr hübsches Sümmchen dem Armensonde eintrug, machten sich namentlich Bürger-meister Herr Jng. Pototschnig und Apotheker Herr Rebnl verdient. — Sonntag abend ging vor dem Narodni dom ein Pferd, das einem mit drei Per-fönen besetzten Wagen vorgespannt war, dnrch und raste durch die Stadt. DaS Gespann gehörte dem bekannten, windischen Kaufmann Druskovic. Der-selbe hatte es einer Gesellschaft, die eine Kirchweih besuchte, verliehe». Bor dem Narodni dom wurde noch ein Trank von der ohnedies nicht nüchternen Gesellschaft eingenommen. Der Lenker des Ge-fpanues, ein halbwüchsiger Lehrjunge, verlor die Herrschaft über daS feurige zum Durchgehen »ei-gende Pferd und dasselbe fuhr in rasendem Tempo durch die Stadt. Die Insassen, welche jämmerlich um Hilfe schrieen, wurde* aus dem Wagen geschleu-dert und wälzten sich im Straßeustanbe Erst in der Nahe der Slaatsbahnhaltestelle wurde daS Pferd gusgehalten und eS ist nur ein Wunder, daß kein Unglück geschehen ist. Es wäre angezeigt, daß sich die Behörde der Sache annehmen würde, umsomehr. als dies nicht das erste Mal ist, daß die Beoölie-rung der Stadt durch die olympischen Spiele da Rosinante des Herrn Druikovic in Angst und flk« fahr versetzt werden. _ Schrifttum. Die Fettleibigkeit. Ursachen, Der» hütung und Heilung. Bon Dr. Kolleg M 1 20). 4 Aufl. Hos-Bertag von Edmund Demme, Leipzig. Eine der häufigsten schleichenden Stoffwechsel-Krankheiten ist die in fortgeschrittener Chit-wicklnng schon äußerlich sehr in die Augen fallende ^Erscheinung der Fettsucht oder Fettleibigkeit, tat heißt eine allzureichliche, über ein bestimmtes Verhältnis beträchtlich und bedenklich hinausgehende, tat zur Erzeugung krankhafter Störungen und Be-schwcrden gesteigerte Ansammlung von Fett im ganzen Körper. Eine strenge Grenze zwischen dem normal« Verhalten und der als krankhaft zu betrachtenden Fettleibigkeit ist nicht vorhanden, da der Fettgehalt des Körpers ziemlich große Schwankungen ausweist. In praktischer Beziehung darf die Grenze zwischen bloßer Korpulenz und krankhafter Beleibtheit ta gezogen werden, wo die Fettleibigkeit den von ihr Betroffenen lästig und beschwerlich zu werde« be-ginut; erst da gilt das Wort: Jeder fette Manch ist tatsächlich ein kranker Mensch. Obengenannte billige Schrift gibt Ausschluß über alle einschläzizen Fragen und gibt auch Mittel und Wege ao die Hand, die Fettleibigkeit zn beseitigen. „Orpheus in der Unterwelt", Offni bachs bedeutendste Operette, bildet den Inhalt t« soeben erschienenen neuesten Heftes der populär» j Musikzeitschrist „Musik für Alle". Da« Heft be-ginnt mit EurydiceS LiebeSlied, in dem die Zehn-sucht »ach Schäfer Aristeus-Ploto zum Äusdrwt j kommt. Es folgt die ulkige Geigerfzene des Orphevs, ! der sich das Pastorale „Seh' ich EoS' golde« Rosen" anschließt. Der Schäfer hat Eurydice «I-kommen behext, sie fühlt schon ihr letztes StüMi» : gekommen, wie sie es in ihrem Sterbeliedchen singt, bevor sie mit ihm in die Unterwelt steigt. Orphm. der sich Ersatz für seine entsührte Gattin in Chl« suchen will, wird durch die öffentliche Meinung » seinem Vorhaben behindert, sie weist ihn vielmehr zum Olymp, wo er Klage führen soll. Wir treffen die Götter in ihren Wolkenbetten bei einem al!ze> meinen grandiosen Schnarche». ES wird Tag. ur.t der ganze Olymp 'evoltiert gegen Jupiter, alle stimmen die Marseillaise »Zum Kamps der ßföttar", an. Eme bei komischsten Szenen der Operette i» die Anklage des Orpheus, indem er mit der i* rühmten Arie aus Glucks „Orpheus-, .Ach, >6 habe sie verloren," seine Lage zu schildern sucht. Es solgt sodann der Abmarsch nach der Unterm!! in Form eines auSgelassen-tollen Cancan«. Zn» Wächter EurydiceS ist Styx, der einstige „Priry von Arkadien", wie er es in seinem Knplet erM ernannt. In dem Duett „O sag, Du goldgestlA' Wesen" finden wir sie mit Jupiter, der sich ia em goldene Fliege verwandelt hat. Jupiter vereitelt to Wiedervereinigung EurydiceS und Orpheus. Er tr-hebt sie zur Bacchantin; mit der Hymne an BaM, einem graziösen Menuett, und dem Bacchaiwe (Höllengalopp) wird die Operette beschlossen, IjJ OrpheuS-Heft der „Musik für Alle" ist, ebenso m die anderen Offenbach-Hefte (Schöne Helena tot Gemischtes Heft) zum Preise von 60 Heller in (In Buch- und Musikalienhandlnngen. sowie direkt tu» Verlag Ullstein u. Co., Wien 1, StofenN'a Straße 8, zu beziehen.__W Um sicher zu gehen, verlange man ausdrücklich das weltberühmt* Hlunyadi Jänos Saxlehner's natflrl. Bitterwasser. * »elfte «af eine trfinl« twjipfct.' t*II. ejTlIlüt'iptofflt «!' ftrit*« samt d« i«i!t tttsaf im» isvii«! IniU ttlanjo a» «dnUtii will. Mift M «« » ßiiip rionip Dillu UdlJlu »rurr*. i Tetgehen fc. E. Xa« eta« Itt M H-2» nwi!;i in »llen SUMJtfct. Injir« » IC. Nmruttr 68 Lettische Macht Scite 5 'L 29.887 1 8.686 Ausschreibung. , An dem mit dem Oeffentlichkeits- und Resiprozitätsrechte ausgestatteten Kaiser Franz Josef-Landes-Gymnasinm in Pettau gelangen mit Beginn des Schuljahres 1911/12 zwei Supplentenstellen für Latein und Griechisch als Haupt- und Deutsch als Nebenfach zur Besetzung. Bewerber um diese Stelle, mit welcher die auf Giund des Gesetzes Tom 19. September 1898 und vom 24. Februar 1907 festgesetzten Bezöge verbunden sind, haben ihre ordnungmässig belegten mit 1 K Stempel verliehenen Gesuche im vorgeschiiebenen Dienstwege bis 15. Anglist 1911 bcun Landes-Ausschusse einzubringen. Graz, am 26. Juli 1911. Vom steiermärkischen Landes-Ausschüsse. A 153/11 9 Freiwillige gerichtliche Liegenschal'tsfeilbielong, Vom k. k. Bezirksgericht WindlBchgraz werden ans Ansuchen des Franz Gnamusch, der mj. Sofie, Johann, Alois, Paula, Maria und Josef Gnamusch vertreten durch die Vormündcrin Gertraud Gnamusch und Philipp Pungarscheg die nachverzeichneten Liegenschaften unter Festsetzung der beigefügten Ausrnfspreise und zwar: 1. Die Sdkhhube E. ZI. 26 und 27 C. Gmde. Selloutz (Ausrufs-preis 22.000 K.); 2. Der Wutschwald E. ZI. 58 G. Gmde. Selloutz (Ausrusspreis 2000 K.); 3. Die Cesarliegensehaft samt Koboldwald E. ZI. 113 und 120 C. Omde. Ottischnigberg (Ausrufspreis 11.500 K.) öffentlich feilgeboten. Die Versteigerung findet atn 21. August 1911 um 10 Uhr vor-nittags an Ort und Stelle in Selloutz bei der Sdichhube und am 22. August 1911 um 10 Uhr vormittags an Ort und Stelle in Gttisch-nigberg bei vlg. Cesar statt. Anbote unter dem Ausrufspreise werden nicht angenommen. Den auf das Gut versicherten Gläubigern bleiben ihre Pfandrechte ohne Rücksicht auf den Verkaufspreis vorbehalten. Der Feilbietungserlös ist dem Gerichtskomniiss&r auszufolgen. Die Bedingnisse können bei Gericht Zimmer Nr. 7 eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Windischgraz, Abth. II am 29. Juli 1911. Maschinsciireibunterricht tad Stenographie erteilt ein lehr-befähigter Maschinschreiblehrer gegen müssiges Honorar. Anfragen lind zu ricuten an den Stadtamts« tekretär Hans Blechinger. Wohnung Laibacheratraaae Kr. 29, I. Stock, 2 Zimmer, I Lugcia. Köche. Speii-kammer, Dachboden and Kelleranteil, i»t ab 1. August zu vermieten. Anzufragen bei dera HSu&eradminiatrator Sucher d>r Spar» luiaiie der Stadtgemrinde Cilli Hruchsortcn Vereinslmchdrnckerei ..Celeia" Ctllt Preblauer Mineralwässer Hochwertige, altberOhmte Xutronwüufrliiise von vor-züglichem Geschmack, unübertroffener Reinheit und grossem Kohlensäuregehalt. Preblauer Sauerbrunn Preblauer Auenquelle, reinstes, alkalisches Mineralwasser, heilbewährt bei Verdauungs- und Stoffwcchsel-störnngen, Katarrhen, Gallen-, Blasen- und Nierenleiden. neu erschlossen, hochkoblensäurereicher, natürlicher IVutronNäuerlliiff, eignet sich seines angenehm prickelnden Geschmackes wegen in ganz hervorragender Weise zum Spritzen des Weines, zur Mischung mit Fruchtsäften und ist auch ohne jede Beimengung genos?en ein ausgezeichnetes Erfrischungsgetränk. Erhältlich in Cilli: bei Anton Kolene, Johann Ravnikar, Gustav Stiger, in sämtlichen Apotheken nnd Mineralwasserhandlungen, sowie durch die Brunnenversendung Preblau, Karaten. Ausweis nkt bit im Mtischen Schlachthause in der Woche vom 31. Juli bis 6. August 1911 vorgenommenen Schlachtungen ! sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name bei Fleischers Miditt Ja!°b . .... Jtnrt..... kosiär Lubwi« . i!«t°ichel Jalob l-aijcT äamuil . flomnj Frans . «b«tchi«« Joses 6eUal Franz . . Stellst .... Suppen .... U»tgg Stuboif . 8oflc;:utxr Franz | 6tKltl..... (Nioirte . . . Pn«ue .... ! S«l»a»>iil«ea d>». »1 in «nity» 6t»«-» £ .5 ■ v S — J» £ £ St K c «H B *2 •s ■e Iß o --- ■e 0> «I i Si es 3 lü 2 — I I -s Z I eingeführtes Fleisch in Kilogramm 8 e a 3 -5 a « a "S tö 5 Z «5 109 31 46 10 -II Fahrkarten- and FraUme Ulldll v Amerika kSbigl. belgischer Pustdaropfer der „Red Star Linie von Antwerpen" direkt nach New-York und Boston Itonzig«. von der höh luk. Oaterr. Regierang. Man wende «ich wegen Frachten und Fahrkarten an die Red St»r l.lnl« in Wien, IV., Wi-dnergUrtel 6 JullllN l*0|»|>rr in Ionabrni-k, Siidbahnxtraaae Franz Uoiene in Lalbaih, Bahnhosatraaae 41. feite 6 D-«M- Wacht stummer 63 Aktienkapital: K 60,000.000*— Reserven : K 12,750.000*— Zentrale In Prag. Kommandite In Wien. K. k. O prlv. DorfhfahmiiK aller bankgcachiftliehen Transaktionen und Erteilung diesbezflglieher Auskünfte. An- und Verkauf von Effekten, Valuten, Mstnisortcn und Coupon«. Vemltheru nc (neu VeHMUBga* Verlust. Böhmische Union- Filiale Cilli. Bank Filialen In Reichenbarg, Gablo« Sans. Olmütz Bielitx, Jägerndorf, Troppan, Rumbnrg, Brünn. Liu, Hohenelbe, Dornbirn, Salxbmrj, MEhr. » Schönberg, Neutittcheii, Gran, Leoben, Königiuhof, Klagea-fnrt, Villach. — Expositurea I» Friedek-MUtek nnd Braunaa. Hulanteat« Aaafsihrung von BSrien- aufträgen. (Uebernahme van Wertpapieren nur Aufbewahrung und Verwaltung Relrhnung von Wertpapieren-Vermietung von SleherHelUinehrank• sichern (»äsen.) Annahme von Geldern nur Verzinnung Im Kontn-Karrent oder auf Elnlagn-BOeher. Kreditbriefe auf sämtliche Hiupt- und Nebenplätze ä« In- und Auslandes. der Manufaktur-, Mode nnd Konfektion swaren - Branche wird zum ehesten Eintritte gesucht. Warenhaus Johann Koss, Cilli. Tüchtige Bautischler und Wagner finden sofort Aufnahme in der Waggonfabrik Grai. 17711 und ein Halbgedeckter sind seht billig zu verkaufen bei Johann J e 11 e n z Cilli, Rathausgasse. Parterrewohnung 1 Zimmer 1 Küche etc. ab I. September für eine oder zwei Personen zu vermieten Monatszins 15 K. "Antrage Giselastrasse 20, I. Stock. ZweT Heizer Hauptplatz 2 CILLI Hauptplatz 2 PETER KOSTIC NS (Inhaber: JOHANN KOSS) empfiehlt für Bade-, Reise- und Touristen-Saison sein gut sortiertes Lager von Koffer, Taschen, Coup£- und Reisekörbe, Kucksäcke, Mützen, Hemden, Kravatten etc. Feldstühle von 60 b auswärts; Strecksauteuils von . K 6.50 aufwärts; Englische Fussbälle komplett mit Seele von K 4 aufwärts; Andenken-Artikel in verschiedenen Ausführungen; Leiterwägen. Kinder-Reform-» stQhle, wie auch sämtliche Sommerspiele jeder Art. Badeschuhe, Hauben, Mäntel, Frottiertücher, Toilett-Artikel jeder Art. Bürsten, Kämme, Seifen, Spiegel - __ zu den billigsten Preisen. Die Waldhausrestauration wird sofort an einen tüchtigen Wirt verpachtet oder auf Rechnung gegebn. Daselbst sind für S o m m er p a rtaiea möblierte un l nichtmöblierte Z mixt sofort tu vermieten, Nah* res bei Frat» Kurbeut z, Graiergaase. 1770t Ein gut erhaltenes Bazar-Abteilung 6« Heller. Bazar-Abteilung K 1.20. und Maschinisten sofort gesucht, Monatslohn 85 K. Freie Wohnung und Brennstoff. An-tr&se unter .Heizer' an die Verwaltung des Blattes. 17709 Preissel-beereri täglich frisch zu haben bei L o u i s e Sager. Bahnhofgasse. Cilli. Auswärtige Bestellungen werden schnellstens ausgeführt. 17715 Wohnung Hochparterre, bestehend aus 2 Zimmer, Küche und Zugehör, ist vom 1. September am Rann Nr. 33 zu veigeben. t7«s>2 • ,v>' ' "v Sl4 :T.' Ein heller Kopf macht »ich die Fortschritte *u eisen, die die Nahrungsmittel-Chemie den Hausfrauen beschert hat. »r. Oetker'« Barkpolver il2 h cm« sl. Erwia f«r O • r- oder H • »., ibmM Uujlhapf, Torten, Li»««r Teig and all« .o».«lx.» » * « k • ' • ' • " * * h£ ipelMn iMkirar, wohlschmeckender and laiehter ▼•rdnnllca. Dr Oetlier'* PtNl.llneptllver « 15t tl. mi« Milch gekocht, r«bcn ein« knochenbildood. delikate und billig« Nseh»p«iw t»r Kinder usd Erwachte»«. |)r. Oetker'a Vaolllliiinoker 4 12 h dien! »om Vanlllicr« von Schokolade, Tee, Puddings, Milcli, Saucen. Creme», und erneut die teure \ aaillo-Schote »ankommen. Vor Inhalt eine» Piekchciu entspricht 2—3 Schoten guter Vanille. Ausführlich« ü«braucb»anwoi«ung ans jedem Paket. Ctberall In den Kokmlal-waren-ctc. -Qeichltflen »onätl«. il«»ept« gratlr. Hr. Oetker, Budon-Wifn. (Torpedofreilauf) ist billig zu ter-kaufen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 17704 Tüchtiger Hotelbursche wird zum sofortigen Eintritt gesucht. Zuschriften unter .Verlässlich 17702» an die Verw. d. BL 2 Nähmaschinen, 1 fast nene» Damenfahrrad, 1 Stutzflügel und 1 Piano sind preiswürdig zu verkaufen. Auskunft erteilt Joh. Josek, Cilli. Um 6000 Kronen billiger alaJTor 3 Jahren, wird im oberm Sai ntale Sie Villa mit grösseren «1 » angelegten Garten verkauft. Sehr eaipffi-lenswiTt für Pensionisten oder Pririit Nihere Auskunft erteilt Jo>. Pri-t S k a s a, Rictidorf a, d. Pak, Stei^ramk, - Jr$. • I __I Wohnung 2 Zimmer und Küche samt Zugehör ist sofort zu vermieten. Anzufragen Vereinsbuchdruckerei .Celeja" Frau Rosina Wratschko 8'dt h.emit im eigenen, wie im Namen ihrer Tochter und Löhnz die tieferschültcmde Nachricht über den plötzlichen Verlust ihres innigstgeliebten guten Gatten, Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters, des Herrn Josef Wratschko Ilaosbesitzer welcher am 7. August '/,6 nachmittags im 78. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis des teuren Verblichenen findet am 9. August um 6 Uhr abends vom Sterbehause Bogengasae' Nr. 3 aus, auf den städt. Friedhof statt. Die heilige Seelenmesse wird am 10. August um 9 ühr Vormittag in der Deutschen Kirche gelesen. Cilli, am 8. August 1911. Für feie