Laibacher Zeitung. .M A 84. Freitag am R3. August «8K» ^le ,Laibacher Zeitunq" erscheint, »lit Ausnahi,««' t>rr <3onn- »no Feiertage, täglich, und foiiet sammt de,l Beilagen ii» Co üiju t o ir ganzjährig 1l il., halbjährig 5 il. 3ft fr, »,,'t "reuzbtind i», Comvloir ganzjährig 12 il., halbjährig l» ss. Nir die Z»ssssli,»q in's Haus sind halbjähvig W fr, »ichrzil entrichten. M it der Vost por to, srei glin ^ jä hri g , »»ter Krenzliand n»d gedruckter Adresse 15 fl., halbjährig 7 ft. z<» f^ ___ I n sera t> o» sg ebn h r siir eine Svalten^eile usier den Nan», sierielbeu, fur einmalige Einschaltung 3 kr., für zweimalige 4- lr. für drciinalige .', fr. E. M. Inserate bis ,2 Zeilen'soNe» « ,1. für 8 Mal, 5N sr. fur 2 Mal nnd ^N sr. für l Mal einzuschalten, oil diesen Gebühren ist nach dein „Prou>,or>schen Ge,ehe vom N. November 1850 für Insertio»5siämpel" «och «0 fr. sür eine jedeS>»aligc Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher Theil. <3?e. k. k. apostol. Majestät haben mit aller, höchster Entschließung vom 31. Juli l. I., die von dem Sectionsrathe im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, Dr. Carl August o. Stein-heil, angesuchte Entlassung aus dem österreichischen Staatsdienste iu Gnaden zu genehmigen und demselben bei diesem Aulasse die allerhöchste Zufriedenheit mit seinen vorzüglichen Leistungen zu bezeigen gernht. Se. k. k. apostol. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 29. Juli d. I., die am Waitzner Dom-capitcl erledigten zwei Domherrnpfründen vom bischöflichen Tischtitel den dortigen Domcapitularen Joseph Schimpl und Joseph Hermann, Ersterem mit Belassung der Pontificalien n<1 p Uhr versammeln sich die hiezu eingeladenen hohen Gäste am sogenannten Pra-tersterne. um auf der vor dem Triumphbogen errichteten Estrade Se. Majestät zu erwarten. Am Fuße der Haupttreppe der Estrade werden Se. Majestät von dem Bürgermeister, den beiden Vizepräsidenten des Gemeinderathes und dein Vicebürgmmister des Magislrateö erwartet, und diese geleiten Allerhbchst-diesell'ei, über die Treppe hinauf; die Gemeinderäthe, Magistlatsläthe m,d Gemeindevorsläude begebe» sich schon früher über die nächst der Pratfall« gelegene Seitentreppe auf die Estrade, wo sie sich zur lmkc-i, Seite Sr. Majest. aufstellen. Sobald Se. Majest. al,f der Estrade angelangt sind, unterbreitet der Bingl,-meister die ehrfurchtsvolle Adresse der Stadt Wien Sr. k. k. apostolischen Majestät. Weun Se. Majestät die Estrade verlassen, werden Allerhöchstdieselben wieder von dem Bürgermeister, den beiden Viceprasidenten und dem Vicebürgermeister bis zum Wagen begleitet, während zwei anf dem Triumphbogen aufgestellte Militär-Musikbanden die Volkshymne spielen, und das Glockengeläute der Kirchen die Ankunft Sr. Majestät iu der Gemeinde Wien verkündet. Innerhalb des Triumphbogens sind in der Iägerzeile der bürgerliche Handelostand und die bürgerlichen Innungen mit ihren Standarten in Reihen aufgestellt. Auf dem Stephansplaye erwartet Se. Maiestät die hohe Geistlichkeit, so wie der gesammte Pfarr- uud Ordens-Elerns der Stadt Wien. Beim Rothen-thnrmthore, am Stephansplatze uud am Michaeler-plcche spielen mehrere Orchester passende Musikstücke. In sämmtlichen Straßen, dnrch welche Se. Majestät fahren werden, als: Iagcrzeile, Nothenthurmstraße Haarmarkt, Vischofgassc, Stephanspla«), Graben, Kohlmarkt uud Michaelerplatz werden die Fenster festlich geschmückt. Abends werden die Stadt und sämmtliche Vorstädte, insbesondere der Praterstern, die Fer, diuandsbrücke, der Donaucanal und Stephansthlir», festlich beleuchtet. Auf den Wien umgebenden Hügel, reihen werden Freudenfeucr angezündet werden. Den festlichen Tag beschliesit eine Serenade, welche durch den Männergesangsverein Sr. k. k. apostolischen Majestät am Franzensplatze gebracht werden wird. Wien,11. August Vorgestern ist die officielle Anzeige von der Geburt einer Prinzessin von der Frau Prinzessin von Vraganza, Gemahlin, Dom Miguels, hler eingetroffen. Gleiche Anzeigen sind nach Rußland und Preußen gesendet worden. — Gestern und heute haben unter Beiziehung der stimmfähigen Actionäre BauksilMgen stattgefunden, und es werden dieselben bis Samstag täglich fortgesetzt. Wie man vernimmt, wird über das Statut zur Bankreform berathen. — Nach den Steuerausweisen für das verflossene Quartal lassen die diretten Steuern für dieses Jahr eine Einnahme von 80 Millionen, die indirec-ten Abgaben von 120 Millionen, und sonstigen Abgaben von 2'i Millionen Gulden erwarten, wonach das dießjährigc Gesammterträgniß 225 Millionen Gulden betragen wird. Im Jahre I860 beliefen sich die Gcsammtsteuereinnahmen auf 180.288.000 fl., im Jahre 1861 anf 206.760.000 fl. Es steht somit heuer gegen das vorige Jahr eine Erhöhung der Einnahmen um 20 Millionen Gulden in Aussicht. — Aus Rücksichten der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit hat die k. k. oberste Polizeibehörde in Absicht auf die Legitimationen der Fuhrleute uud ihrer Kuechte verordnet, daß vom 1. k. M. an dieselben, gleich andern Reisenden, mit gehörig vi-dirten Heimathscheinen oder legalen Pässen versehen sein müssen. — Es wird. wie man vernimmt, eine Vermehrung der Batterien in der österreichischen Armee beabsichtigt, nnd es soll dieselbe um 40 Batterien erfolgen. Die Ausrüstung wird durch die bereits vorhandenen überzähligen Geschütze und Pferde ausgeführt werden. — Von Seite d.r Reaierunq stud bereits Vor-k.'h»l»q der Skiffe deS k. k. P°-FlotiNe-!co>ps get. off.,, woid.-.,, d trächtiguug. In Bremen wurde kürzlich einer der mit dem „Washington" aus New-York angekommenen Passagiere verhaftet- Folgende Umstände machen diese Verhaftuug interessant. Vor mehreren Jahren war die preußische Negierung einem Falschmünzer aus Elbersfeld anf der Spur, der indeß nach Amerika entkommen war. Sie versprach nun dem Polizei-agenteu, welcher ihn nach Deutschland zurückbringen werde, 2000 Thaler Belohnung. Ein gewandter Polizist ging darauf uach Amerika, eutdeckte den Aufenthalt des Falschmünzers, gewann sein Vertrauen, und beredete ihn, Mtt nach Deutschland zurückzu-kehreu, wo sie daS Geschäft in Compagnie treiben wollten. Der Betrieger ging in die Falle, uud als das Schiff zu Southamptou ankam, telegraphirte der Ageut nach Berlin, und bei der Ankunft des „Washington" in Bremen wurde der Falschmünzer verhaftet uud nach Berlin gebracht- Niederlande. Haass, 3. August. Die für heute zur Be^ rathuug über die mit Frankreich abgeschlossene Ue-bereinkuuft gegeu deu Nachdruck znsammenberufelie zweite Kammer mußte unverrichceter Dinge ansein-ander gehen, weil nur A3 Mitglieder sich eingefnndei» hatten. Morgen wird die Kammer abermals znsam-mcntreten, und der letzte Namensaufruf Statt finden. Mehrere dahier wohnende Mitglieder haben sich gestern nicht in der Kammer eingefnnden. Der Präsident erklärte heute bei Eröffnung der Sitzung, daß er nur sehr ungeru nach sechs Monaten anhaltender Arbeit die Kammer nochmals zusammenberu« fen habe, uud daß er dieß auch nicht gethan haben würde, wenn er nicht von dem Minister des Auswärtigen darum ersucht worden wäre; er habe sich jedoch nicht weigern können, da der ganze Ministerrath die Einberufung von ihm verlangt habe. IcdeS einzelne Mitglied war auch schriftlich vom Minister-rathe gebeten worden, der hentigen Sitzung beizuwohnen. (Der Vertrag ist am 4. verworfen worden.) Itnlie n. Rom, 3. August. Der „Constitutiounel" theilt ein Schreiben von hier mit, welches einige Einzelheiten über die nnlängst stattgehabte Entdecknng einer langen < Liste von Verschwörern aus der Lombardei, Toscana und dem Kirchenstaate gibt. Der österreichische Consu . in Genua hatte den Tod eines iu Genua sich auf» halteudeu Lombarden vernommen. Im Interesse der Erben beeilte er sich, den Nachlaß des Verstorbenen unter Siegel zu legen. Bei der Anfertigung deS Inventars der Papiere und der übrigen Gegenstände stellte sich heraus, daß der Verstorbene der Zahl- ' master des revolutionären Comites von London war. Gleichzeitig machte man die Entdeckimg, das; die Mitglieder des revolutionären Blindes sich gewisser FoU* lardtücher bedienen, um die geheime Korrespondenz zu führen. Diese waren nämlich mit einer leichten Farbe gefärbt, welche beim Waschen ausging und die mit dauerhafterer Farbe gedruckten Buchstaben ganz leserlich zurückließ. Mehrere Verhaftungen sind in Folge dieser Entdeckung iu verschiedenen Städten Italiens vorgenommen worden. I r a n k r e i ch. Paris, 6. August. Der „Momteur" veröffentlicht heute eine neue Liste von Wahlrcsultaten, wor-uacl, bis jetzt 1020 Mitglieder der verschiedeueu Ge-ueralräthc ernannt sind, eine Zahl, die aber noch weit von der, der sämmtlichen Generalraths-Mitglieder Frankreichs entfernt ist. Auf der heutigen Liste befinden sich wieder mehrere Größen des gegenwärtigen Regimes: die Senatoren Marquis de Portes, de Turgot, Varou Dupin uud abermals Prinz Lucian Murat, der nun auch in der Heimat seines Vaters, zu Labastide-Murat, gewählt ist. DaS auffallendste Beispiel vou Theilnahmlosigkeit an den Wahlen hat ohne Zweifel die Stadt Rennes gegeben: in den vier Camonen, woraus sie besteht, haben von N4!)2 ein-geschriebenen Wählern nur <483 gestimmt, also nicht einmal ein Sechstel. Der „Constitutiounel" kündigt heute die Demii» siou des bekannten Generalstabschefs der Nationalgarde, Vieyra, an, gibt aber vor, noch nicht zu wissen, ob dleselbe auch vom Minister des Innern angeuoN'-meu wordeu sei. Gesteru sind wieder zwei belgische Blätter, d>^ „Ind< pendance" uud der „Pr<'curseur" von Antwerp^ confiscirt worden. Der Prinz-Präsident bat die Anfertigung ^ namentlichen Verzeichnisse aller Militärs befohlen, ^ znr Uuterdrückuug der December-Insurrectionen 'M ^ gewirkt haben, und deueu diese Zeit als Feldzug g^ rechnet werden soll, wie ein schon früher erlasse« Decret bestimmt. . Der „Mouiteur" widerlegt die von a"enra schen Journalen gebrachte Nachricht, daß in 2a) eine Revolntion ausgebrochen, und iu Folge ^'''. I die Königin Pomare verjagt uud daun durch 787 französische Schiffsstation wieder eingesetzt worden wäre. Die Insel dagegen, auf welcher eine Bewegung wirklich ausgebrochen ist, liegt 40 Lieues von Tahiti entfernt, und ist weder der Souveränität der Königin Pomare, noch dem französischen Protectorate unterworfen. Die Versteigerung des der Familie Orleans gehörigen Mobiliars des Schlosses Gu ist auf den 18. August angesetzt. ii2 Nationalgardcnbataillons werden am 1 ^l. August ihre Fahnen aus den Händen des Präsidenten der Republik empfangen. Die Ceremonie wird um N Uhr auf dem Place de la Concorde Statt finden und der Präsideitt sich am Fnsie des Obelisken anfstellen. — Die 160 Matrosen, die bei dem Feste vom 16. Angust mitwirken sollen, sind bereits von Cherbourg in Paris angekommen. Peter Corneille, der letzte Nachkömmling des großen Dichters, hat vom Präsidenten der Republik eine Pension erhalten. Zu den interessantesten Episoden des Festes vom 1!l. August wird die Verehelichung von 14 jungen Leuten mit 14 Mädchen gehören. Diese 14 Paare sind aus armen Familien der 12 Arrondissements von Paris gewählt. Jede Braut erhält von der Stadt Paris und dem Staate eine Aussteuer und Mitgift von 3000 Fr. Der „Moniteur" meldet die Ernennung des Vicomte Meloizes Fresnoy zum Chef des Cabinets im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Der hochw. Bischof von Montpellier hat öffentliche Gebete zur Abwehr der Traubenkrankheit angeordnet. Das „Journal des Debats" enthält einen Brief, in welchem angeführt wird, daß die dießjäh-rige Kornernte mehr als mittelmäßig sein werde, wonach eine bedeutende Verchenerung der Brotpreise zu befürchten sei. Der Brief verlangt die Aufhebung der Kornzölle. Der Polizeiminister Maupas hat ein Rundschreiben an die Prafecten erlassen, worin er sie vor de» geheimen Schriften warnt, welche die Feinde der Regierung im Lande zu verbreiten suchteu, und die vornehmlich vom Anstand ans eingeschmuggelt würden, während die Leiter dieser Bestrebungen in Paris lebten. Es heißt in diesem Schreiben: „Man setzt alle Mittel in Bewegung, um die Handlnngen der Regierung in Mißcredit zn bringen, und ihr Ansehen möglich zu schwächen___ Die Propaganda kleidet sich in tauscuderlei Formen: sie schickt ihre Schuften entweder mit der Post oder in die Wohnnng der Adressaten unter falschen oder wahren Namen. Bücher treten unter harmlosen und bekanntem Titel auf und durchsieht man sie, so findet man Blatter eingeschaltet, auf denen Lehren gepriesen werden, die man zugleich zn verhüllen und zu verbreiten sucht. Niemand ist vor solchen Versuchen sicher, weder der einfache Bürger, noch der Staatsbeamte, und vornehmlich wendet man sich an die Letzteren, um selbst im Herzen der Verwaltung die Gefühle der Hingebung und Ehrfurcht ihrer Abgeordneten zu untergraben." Die Prafecten haben demgemäß zn verfügen, daß je-' des Buch oder jede Brochure eines Colporteurs einen besondern Stämpel der Präfectur tragen müsse, und jedes Werk, welches ohne denselben befunden wird, der Confiscation verfalle. Im Enre-Departement ist abermals der Fall vorgekommen, daß ein internirter December-Insurgent als Candidat der Republikaner anfgestellt worden war; aber der Präfect hat anch abermals kurzeu Prozeß gemacht, wie folgende Stelle aus dem „Cour-rier de l'Eure" beweist: „Nouancourt hat den Scandal von einigen Stimmen Majorität für den Bürger Claude Grosfillay gegeben. Der Negiernngs-Candidat Hcrr Tessier hat einige Stimmen weniger "halten als Jener. Das Scrutinium ist indessen °b"e Erfolg geblieben. Sobald der Herr Präfect "f"hr. daß dieser Bürger die langmüthige Milde der ^eglerung mißbraucht hatte, erpedirte er, ohne eine fell""s^ ^' ""lieren, "" die GenSd'armerie den Ve-b^n'.e 9^'^ Menschen zu bemächtigen, und ihn ge„ " Stunden wieder nach Granville zu brin-^^I^sttts hätte internirt bleiben sollen." Paris, 7. Aug. Die Reise des Prinz-Präsidenten nach dem französischen Süden findet im Monat September Statt. Die Gerückte, daß diese Reise wegen der bevorstehenden Heirath Lonis Napoleons aufgeschoben sei, erweisen sich demnach als grundlos. Die Demission des Hrn. Vieyra als Chef des Generalstabes der Pariser Nationalgarde ist angenommen. An seine Stelle tritt der Oberst - Lieutenant Isnard. Der „Moniteur" meldet die Beilegung des Zwistes mit Tripoli. Da das französische Geschwader gedroht hatte, die Stadt zu bombardiren, so wur-deu die zwei Deserteure, dereu Einsperrnng der Grnnd der Differenzen war, auf das Admiralsschiff gebracht. Die Wahlen haben znr Folge gehabt, daß vicle Provinz-Iouruale Verwaruuugen erhielten, weil sie die Wünsche, daß die Oppositionscandidaten gewählt werden mögen, etwas zu lebhaft ausdrückten. Einer Pariser Corresponds»; in der „Times" zu Folge, wurde das Grabmonument des Herzogs von Enghien zu Vinccnnes kürzlich demolirt. Bekanntlich wurde dieser unglückliche Prinz auf Befehl deS Kaisers im Jahre 1804 vor ein Kriegsgericht gestellt nnd erschossen. Man spricht von einer vertranlichen Mission, die der Prinz-Präsident dem Hrn. v. Perfigny anzuvertrauen im Begriffe steht. Letzterer hat eine Erholungsreise nach Dieppe angetreten, und wird erst zn den Festen des 111. August zurückkehren und dann einen zweimonatlichen Urlaub erhalten. Der Präfect des Departements Cote d' Or hat zwei Bürgermeister abgesetzt, weil sie, anstatt die Re-giernngscandidaten zum Generalrath zu begünstigen, „ihre Stellung und Einfluß mißbrauchten, nm ihren eigenen Ehrgeiz zu sättigen." Unter den politischen Größen, die dnrch schriftliche Erklärungen alle Candidaturen abgelehnt haben, nennt man Verryer, de Fallour, de Vatimesuil, Chapot, de Broglie , Mol«'' , Dupin d. Ae., Lamar-rine, Clivaignac n. s. w. Hr. Nisard hat dem obersten Studienrathe Bericht erstattet über die Reglilirung der Studien in der wissenschaftlichen Abtheilung der Normalschnle. Der Zweck des entworfenen Reglements ist ausschließend, practisch gebildete Lehrer »" gewinnen. Die „Union" versichert, daß Unterhandlungen wegen Abschluß eines neueu Handelsvertrages mic England augeknüpft worden seien, welcher auf das Zollsystem Frankreichs großen Einfluß üben müßte. S p l! n i e n. ' Madrid, 1. August. Die Negierung hat cin in Sevilla erscheinendes Iourual wegeu eines Angriffs anf die Geistlichkeit unterdrückt. GrM'riwllnicn und Irland London, 6. August. Die Wahlen sind seit gestern im Umfange des ganzen Königreichs zu Ende geführt: der letzte Poll (anf den Orkney-Inseln) ist geschlossen; der Letzte, der im Kampfe unterlag, war der Lord-Advocat Inglis, Protectionist. Die 684 Mitglieder des Unterhauses sind gewählt; ihre Na-men sind bekannt und ihre Wahlreden gedruckt; aber noch ist es uicht möglich, von einem großen Theil derselben den ihnen zukommenden politischen Stand-, puuct zn bezeichnen. Die Meisten haben allerdings in älteren und neneren Reden selbst erklärt, zu welcher Partei sie gezählt werden wollen. Andere aber scheinen in diesem Puncte noch mit sich selbst uicht inS Klare gekommen zn sein. Die Parteistellnng wird jedenfalls chre Modifikationen erleiden. Entschieden stellen sich bis jetzt nnr zwei Hanptgruppcn heraus, die Freihändler und diejenigen, die sich noch nicht bestimmt zum Aufgeben des Schntzzolls bekannt haben, die somit noch immer als Protectionists», gelten können. Die erste Hauptgruppe zerfällt in meh, rere Unterabtheiluugen: 1) Die radicalen Reformer, die mit Hume für eine Erweiterung des Wahlrechts stimmten; es sind deren 87; 2) 26 neue Mitglieder, die sich verbindlich gemacht haben, in dieser Frage ebenfalls mit Hume zu gehen; 3) Liberale, die zu den WighS zählen; „Daily-NewS" gibt die Zahl der-selbel^auf 206 an; 4) 38 Peeliten. Diesem Frei- händlercorps gegenüber stehen 270 Derbyiten und 29 andere Anhänger des Tory-Cabinets, die ihren pro-tectionistischen Grundsähen entsagt haben. London, 6. Juli. Victor Hugo war drei Tage in London und beobachtete das strengste Incognito. Er stieg in einer obscuren Taverne, Hütel de Nor-mandie, in der Nähe von Regent-Street ab, und empfing weder Engländer noch Flüchtlinge, mit Aus-, nähme L. Blanc's, dcr ihm vorgestern Früh einen Vesnch abstattete. Mittwoch Abends reiste er in Begleitung seines jüngsten Sohnes nach der Insel Jersey ab. In Glasgow wurde dieser Tage eine vortrefflich organisirte Bande von Taschendieben verhaftet. Die Tactik dieser practischen Communisten bestand darin, daß sie jeden von London abgehenden Vergnügung«» zng begleiteten, die Lustreisenden während der Fahrt gehörig anf's Korn nahmen, und beim AuSsteigeu im Bahnhofgedräuge ihre Finger ausstreckten. Einige Da» men, denen sie dle Taschen allzu merklich erleichterten, halfen der Polizei auf die Spnr. An der Spitze der Bande operirte ein patriarchalisch aussehendes Ehepaar, das man nach ihrer Kleidung für einen frommen alten Landpfarrer mit Frau gehalten hätte. Der silberhaarige Taschendieb steht bei seinen Brüdern in London in großer Achtung nnd führt unter ihnen den Spitznamen: „Der Professor." N u ß! a n d. St PeterSbnrst, 1. Augnst. Ein allerhöchstes Manifest ordnet zur Completirung der Landtrup, pen und der Mannschaft der Flotte die, in der Reihenfolge zn leistende, zehnte partielle RekrutenauShe-bung von den Gouvernements der westlichen Hälfte des Reichs, nnd zwar so an, daß auf 1000 Seelen 3 Nekruteu kommen, auf Grnndlage der Bestimmungen des besondern hiebei an den dirigirenden Senat erlassenen Ukases. Diese Rekrntenaushebnng hat am 1. October zu beginnen, und ist bis zum 1ü. November d. I. zum Schlüsse zu bringen. Sowohl die Regierung als Private suchen durch Untersti'üMia, der Nothleidenden in Warschau daS weitere Umsichgreifen der Cholera thunlichst zu vermindern. Die Seuche ist jedoch daselbst im Zunehmen, denn, wie dem „l'loyd" geschrieben wird. erkrankten am 5. dort 253 und starben 88 Personen, den folgenden Tag 277, wovon 103 der Krankheit erlagen. Die Bestürzung ist allgemein. Die Schulen sind geschlossen, in allen Kirchen werden Suppli-cationen znr Abwendung dieses Uebels gehalten, mch Prozessionen von Tausenden wallfahren nach dem weltberühmten Czenstochau. In Posen ist die Cholera, mit Ausnahme der Städte Ostrowo, Krotoszyn und Pleschen bis jetzt gelinde aufgetreten. Neues und Nettestes. * Wien, 11. Angnst. Von den verschiedenen Ländercassen sind 33,760.000 Gulden in NeichSschap-scheinen und 2,921.000 Gulden in ungarischen Anweisungen bei der k. k. CtaatScentralcasse eingeflossen, welche zu ferneren Zahlungen „icht hmauSgegeben werden dürfen und noch im laufenden Monate öffentlich vertilgt werden sollen. " Um den glänzenden Empfangsfeierlichkeiten am 14. d. beizuwohnen, sind bereits zahlreiche Fremde aus der Provinz eingetroffen. In allen Kreisen gibt sich die lebhafteste Beeiferung kund, zur Verherrlichung dieses wahrhaften Volksfestes beizutragen. Passende Fenster in den nahe am Pratersterne gelegenen Häusern werden zu außerordentlichen Preisen vermiethet. - Se. königl. Hoheit der Herzog von Modena ist bereits auf der Rückreise von Ebenzweier nach Italien begriffen. * Die technischen Vorarbeiten zur Anlegung der Staatsbahn von Linz über Alkofen. GrieSkirchen, Rle» dau und Schärding nächst Passau werde» ehestens beginuen. Telegraphische Depesche. * Paris, 10. August. Renten 104,30—74,80. Der abgelanfene Handelsvertrag mit Belgien ist nicht verlängert worden. Verleger: Ig„. v. Kleinmayr uud Fcd„r Vamberg. Verautwortlicher Herausgeber: Ign. v. Hleimnayr. Telegraphischer ° (lours Vericht der Staatspapiere vom l2. August 1852. StaatsschuldverschreibungtU zu 5 vVt. (in (5M.) 9? 5/16 detto „ 41/2 . . 8? 3/4 detto .. ^ „ .. 79 Darlehen mit Verlosung v. I. 1834. für 50« N. 229 fur 10<> ft. dctto detto 1839 , „ 25« „ 142 1/t für 10U fl. NeueS Anlehe» l.ittell. ^........ «79/1« Vanf-Actien. vr. Stück l3?7 fl. <52. slmsterdai», für 100 ThalerCulla»t,Nthl. >65 1/3 Monat. Augsburg, sür «OU Oüldeü (lur., Gulft. l 19 Ufo. Frankfurt a.M., (fiir !2U sl. s»dd. V,r ) llos-Währ. !»!24 !/ö fl. Fuß, Guld., N8 1/4 G. 3 Monat, Ha>»l'!»^, für l<»0 Thaler Banco. Rthl, l?6 5/8 ' 2 Mona«. Livorno, für 300 Toseanische Lire. Gu!d, l l? 1/2 G. i '^il'l,al. London, für 1 Pfund Stcrlin, Gulden l ^ ^'^^ ^^ 2 Monat Via iland, für 300 Ocsscrreich. Lire, Guld, l l 8 7/8 'ö Mo» t. Marseille, für :!0<>sla»fc>!, . Guld, IN l/2 2 Ml)>!l>i. l!(ir,s. fin 3N0 Fraukcn . . Gil>d. «411/2 2M>ü,i. K. .ss. Münz-Ducaten .... 26 pr. Cent. Agio. Gold« und Silber-Course vom N. August 1852. Brief. Veld. Kais. Münz-Du caten Agio .... — 255/8 detto Rand- dto „....-- 251/8 ttolä »l m«rc« „....— 24 Napulconsd'or's „ . . . . — N.29 Souvcrainsd'or's „ .... — 16,A« Ruß. Imverial „ . . . . — 9.i5 Friedrichsd'or's „ . . . . — 9.51 Gngl. Goveraings „ . . . . — 11.53 Gilberagio ........ — 18 5/8 Z. IW5. (2) Die Jagd der ganzen Gemeinde von den Dörfern Oberschischka, Ko^es, O!i,!>I<') 8K,^ sxi^lio und l'ol-l,!i:«,> wird auf drei nacheinander folgende Jahre, nämlich: pro !852, 1853 und 1854 verpachtet und die Licitation am 16. August 1852, Nachmittag von 3 bis 4 Uhr in Obcr-schischka, Hauö-Nr. 17, vui^o »zum stenicrncn Tischwirth", vorgenommen. Z. 1122. ^l) Nr. »77. Verlautbarung. Voll dem gefertigten Gemeindevorstande wird zur allgemein nen Kemmuß gebracht, daß über BewilllgUlig des hohen Handels' Ministeriums vom 21. October 185l, Zahl 8089, in der Bergstadt Ioria drei Jahr- und zu aleich Vlchmärkte, und zwar am 16. Mai, am 15. October und am H. December eines jeden Jahres, und falls an emem dleseri Tage ein Feiertag fallen sollte, an dem zunächst darauf folgenden Wochentage abgehalten werden; in Folge welcherBestimmung der, bisher am Gedächtnißtage des heillgen Matthäus, den 21. September abgehaltene Jahrmarkt, so wie die Viehmärkte vom Mittwoch in der Charwoche und vom St. Martinitage, 11. November, zu unterbleiben habrn. Zugleich wird bekannt gegeben, daß der altprivilcgirte Wo-chenmcnft in der Stadt Idria, am Donnerstage in jeder Woche, und wenn an diesem Taqe em Feiertag fällt, an dem darauf folgenden Freitage abgehalten werden wird. Gtadtgemeinde - Vorstchung Idr>a, am 10. August 1852. Matthäus Gnesdam.p, Bürgermeister. 3. 969. (8) Die voll «Tr. k. k. apost. Majestät allcninädigst bewilligte qroßc Geld-Lotterie z>«r Gr«nd««a eines Militar-Hsspttals zu Carlsbad bietet den Tbeilnchmern >n 44,364 Tressern 4 Gewinn-Dotationen in Conv. Münze "on «nlden K8H«tt, 3tt35«. tK^IHU. 8344« mit ei'.er HauPtgewiunsmume pr. Guldm ^«/^ff,^Z^/^F in Conventions - Miinzc dar. Daraus sind folgende Treffer m Conventions - Münze gebildet: O lde ««,«««, »«,»««. ^««<», «<>««b, K«»«, 4««», »»«« H««« ««««, «8»«, »H««. R«, »«<»«, ««>« detto « «««« „ kaiserl. Mlinz-Dneaten in Gold „ „ H««« detto > ««« „ gräff. Waldstei« Lose „ 4««« detto > »«» „ gräfl. Waldstein «ose „ „ ««>«« detto W ««« „ fürstl. Windischarätz Lose „ „ ««><><> detto W K«» „ österr. Hilberthaler „ „ »«p,ewin!>e dieser Lotterie ist im Spulplane crsichtück/ "" wird gew-ß Jedermann als höchst einladend zur Tdeilmchme erscheixen, -^ Die Iiehungeu dieser Lotterie (als einzig in diesem Jahre bestehende) erfolgen am ««. und R 8. December d. I. Wien am t«. Juli 1852. D. Zinner K Gomp. In Laibach sind Lose zu haben, bei Heeger sl Grill, „znm Ghinesen"