Cilli, Mittwoch den 7. Juni 1916. Elvttstlklm»«. «atha-Sgass« Wt. 5. (cl(t)t* Kr. tl, tstcmtra. C yt< • ft t b 5 t: inti 'n 4S*na- ». (stier-lait mi 11— It Q*i Mm. £.r.ftl$eelb« leerten »ich« tatMaetcbra, namrnlott St» nimn »uw bcrüMAn^t Isllitlimiii ■ Inirat bu »r.warinza ftgn »rrechirmi? 6ti HM## frt-tdtiOirn tnIsWJf» •ri ©IftKtS-riaiu« fitti-»-nllil. »< .»7 «>><»- W°»>- c^SOei It»<» «MMS J«3 ftum«'«# ihW. Nr. 45 Dir Verschuldung Der Ütnatrn. Dieser unselige Krieg hat unser ganze» Denken, Empfinden revolutioniert, unser« Borftellungswelt umgekrempelt. Wenn eS stüher hieß, eine Bergstei-gerpartie, bestehend auS drei Personen, sei nicht zu-rückgekehrt, da griffen wir mit Bangen nach der Zeitung. Wird eS den auSgesandlen Rettungsexpedi» tionen gelingen, sichere Opser des Tode« noch se ne n Fängen zu entreißen? Unser Herz schlug mit dem jener tapferen Männer, die ihr Leben daran setzten, um nur einem Menschenleben in dem gigantischen Ringen zwischen Menschentrast und Nalurgcwalt bei» zustehen. Wie viel Mut, wie viel Aufopferung für ein Menschenleben, baA heute, wo man mit vier» bis sechsreihigen Berlustziffern rechnet, überhaupt nichts mehr wiegt. In einem Wirtshausstreit wurde ein Mann gestochen, daS Zentralpumt-werk in seinem Körper ist' veileht, eine Herzoperation notwendig. Dem Professor mit Hilfe von Assistenten und Pfle-gerinnen ist das Wunder der Chirurgie gelungen. Ein Menschenleben ist erhalten und wir sreuen unS deS Siegeslaufes der Wissenschaft und der Technik. Und heute? Die Wissenschaft und Technik feiert Triumphe wie nie zuvor, aber sie dienen nicht dazu, die Menschheit mit Kulturgütern zu bereichern, Werte zu schaffen, Menschenleben zu retten und unsere Dasein»dedingunge» zu verbessern, sie dienen viel« mehr der Zerstörung und Vernichtung und j« mehr sie blühende Städte in Schul? und Trümmer legen, die Fruchtbarkeit des Bodens für Jahre hinaus zer-stiren, je mehr sie daS Heiligste, was et früher gab. Menschenleben zerfetzen und verstümmeln, umso grö-her ist der Triumph. Aber nicht das heutige Geschlecht allein, das schaudernd diesen Krieg miterlebt, fällt dieser LebenS-Verneinung zu« Opjer, auch die kommenden Ge« schlechter werde« ihr ihren Tribut nicht versagen können. Im dreißigjährigen Kriege hieß es noch, der Kneg ernährt sich selbst, heute werde» Kinder und Kindeskinder arbeiten müsse«, um den Kriegs- Ztte Kctdenöraut. von Rolf A. Simm. Eine helle Sommernacht lag über Wien, als der Ausbruch des Strafgerichtes über Serbien fest-stand. Ich suhr mit einem Hauptmann beim heller-leuchteten Kriegsministerium vorüber, Schritt für Schritt über den schmalen Weg, den die Taufenden freigaben und tosender Jutel erfüllte alle. So war es in ganz Oesterreich. Tatendrang ließ die Herzen höher schlagen, da« Wort Krieg schien kein Leid in sich zu bergen. „Nur bald fort, drauf und dran. 0620hl ich eine Familie zurücklasse*, sagte mein Begleiter. Und schwerwiegende Ereignisse überstürzten sich, »ine Welt von Gegnern war uns und dem Deutschen Reicht erstände«. Jeder Tag konnte, ja mußte das Dutzend Kriegserklärungen vollenden. Doch man sah keine verzagten Mienen, sah nur Siegesgewißheit, keine verzweifelten Frauen, nur ein festes Volk, kampseSfreudige Kämpfer. Ein Stürmen gleich dem von 1813 fegt durch die Land«. Das ist heute Oesterreich: ei» einig Volk von Brüdern. Und wo solch ein Will« ist, da ist der Sieg. Eiut und Blut für unsern Kaiser und Heil Dir im Siegeskranz ... „postlagernd Moskau" die Adresse, welche viele Scheidende ihren Lieben zuriefen. Und der Wiener Humor hatt« für Belgrad auch schon Wechsel einzulösen, den unsere Zeit ausgestellt. Oester-reich weist, wie die „Abwehr" auisührt, bereits einen Schuldenstan) von 31 Milliarden Kronen aus, ja bei genauer Berechuung dürften noch einige Milliar» den hinzukommen. Ende 1913 betrug aber unser Lchuldeustand erst siebeneinhalb Milliarden, inner-halb zwei Jahren ein Zuwachs von 25 Milliarden Kronen. Mit der reuen Kriegsanleihe steigt die Schuldenlast des Deutschen Reiches auf über 75 Milliarden Mark, sein Schuldenstand betrug vor dem Kriege 25 Milliarden, dazu kommen noch in« folge des Kriege» 50 Milliarden an KriegSanleihe», ferner eine Anzahl anderer Schuldenpvsten. England zahlt für den Krieg täglich 120 Millionen und verbraucht in einer Woche nur auf die Kosten des Krieges ein« Milliarde. Wie heute ein einzelnes Menschenleben gering geachtet wird, so hat sich un-s«r« Vorstellungswelt auch aus finanziellem Gebiete von Grund aus geändert. Wo wir früher über Millionen staunten, sprechen wir heute von Tausen-den von Millionen wie von einer Selbstverständlich-keit. ES ist unS, al» ob all die Märchenschütze Auf-erstehung feiern würden, als ob das gleißende Gold deS Nibelungenhortes in den Fluten des Rheins, die von Drachen, H-xen und Gespenstern bewachten Schätze der Berge, von denen u»S die Sage zu er-zählen weiß, in Kriegsanleihe umgewandelt worden wäre. Aber was einst nur in der BorstellungSwelt der Sagen und Märchen möglich war, was uns feenhaft, unmöglich erschien, es ist heute zur prakti-scheu Wilklichkeit geworden. Nicht Geister und Feen, nicht überirdische Gewalten haben di« Milliarden aufgebracht, unser Volk hat sie in schaffender Arbeit verdient und dem Staat« zur Verfügung gestellt. Aber all diese Unsummen werden nicht vetwen-det, um neue Werte zu schaffen, um den ewigen Kreislaus unseres Wirtschaftsleben« zu erhalten, eS ist daS kein .Mehrwert heckendes" Kapital, sonder» diese Milliarde» gehen in Pulverdampf und Rauch auf, zu Brei geschossene Belonmasseu, Leichenberge, Ströme von Blut, Ruinen, von Schützengräben durchwühlte Felder, au« denen statt Halme sprieße», Maschinengewehrkugel» pfeifen, sind da» Werk dieser Milliarden. Der Krieg wird enden und man wird an den einen neue» Namen geprägt. .PeterSwardein", .Peter '» war dein!" Da« ist alter österreichischer Geist, der sich nicht pflanzen läßt! Und während ich altehrwürdige Weisen klingen höre, sorme» meine Gedanken ein Bild. Ich sehe e»ganei»andergeschmiegt am Weiher des Packe» ein Pärchen wandeln, daS blond« Mädtl im lichte« Som« merkleid mit dem feschen Alt-Wiener-Hut, unter dem schüchtern, neckisch und lieblich die Löckchen hervor« äugeln. „Pnppchen, Du bist «ein Augenstern!" singt mit gedämpfter warmer Stimm« der kernige, junge Offizier. Und dunkle Schatten huschen, das Mondlicht spielt wirbelnd aus den kurzen Wellen des Weihers. Jetzt läßt die Sonne ter Nacht nur karge Strahlen-büschel durch da« dichte Gezweige flackern — da zieht Oberleu nant Herder seine Braut a«« heiße Herz und küßt sie wieder und immer wieder, bi» ihm der Atem stockt. Al» beide später unter dem Bogenlampenlicht der Ringstraß« schreien, weiß er, daß ihm heut« in der letzten Nacht, die er in der Stadt des alten Stesfel weilt, das blonde Mädel fein LiebeSflehen erfüllen wird. Die Braut des Oberleutnant» Herder sucht see-lig seinen Blick und beider Augen finden sich, lang und tief. Verwaltung -Rathau«gasi« Nr. i TciesS»» fit. tl, tnurai»«« vepig •* "Mwvei Bit« kW : . . . K * M MMlMg .... K ft *0 «aiuistrig . . . . K l-'KO fttft <1111 «u Hrftill»», ist f«u# : DUMtUft %trru()llljria . . . K I — »«tMäfca «sau««« . . . . k ir— Mit SatUnt rr»Ct) den war, gesprengt «erden, da er nicht «ehr einge-bracht werden konnte. Die Besatzung wurde durch Torpedoboote geborgt« bi« auf den Kommandanten, zwei Offiziere und 18 Mann, welche zur Sprengung an Bord geblieben waren. Letztere sind nach einer Meldung au« Holland durch einen Schlepper nach Imuide« gebracht und dort gelandet worden. Der Chef des Admiralstabe» der Marine. Ein großer britischer Torpedoboot-zerstör er torpediert. 4. Juni. Am 31. Mai hat eine» unserer Unterseeboote vor dem Humber einen moderne« großen englischen Torpedobootzerstirer vernichtet. Nach An« gäbe eine» durch unS geretteten Mitgliede« der Be-satzunz de« gesunkenen englische« Zerstörer« „Tip-perary" ist der englische Panzerkreuzer „(Junjalit«* von unseren Streitkräften in der Seeschlacht vor dem Skagerrak in den Grund geschossen worden und voll« ständig autgebrannt. Der englisch« Kriegsminister Kitchener auf der Fahrt nach Ruhland ertrunken. 6. Juni. Amtlich wird aus London gemeldet: Der Oberkommandierende der großen Flotte meldet, er müsse zu seinem großen Bedauern berichten, daß da« Kriegsschiff .Hampfhire", da« sich mit Kilchener und seinem Stäbe an Bord auf dem Wege nach Rußland befand, in der letzten Stacht westlich der Orkney-Inseln durch eine Mine oder durch einen Torpedo versenkt wurde. Die See war sehr stilr» misch. Obwohl sofort alle mozliche« Schritte unter« nommen wurden, um rasche Hilfe zu leisten, besteht, wie man befürchtet, wenig Hoffnung, daß irgend je-mand mit dem Leben davon gekommen ist. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte de« österreichischen Generalstab e«. 3. Juni. >« der besfarabifche« Front und in Wolhynie« dauern die Geschützkämpf« unvermindert heftig fort. An «inztlne« Stellen wurden auch ruf-fisch« Jnfanterievorstöße abgeschlagen. Der Feind hat heute früh seine Artillerie gege« unsere ganze Nordostfront in Tätigkeit gefetzt. Da» russische Geschützfeuer wuchs am Dnjestr, an der un-tere« Strypa nordwestlich von Tarnopol und i« Wolhynien zu besonderer Heftigkeit an. Di« Armee de« Generalobersten Erzherzog Jof«f Ferdinand steht bei Olyka in einem Frontstück« von 25 Kilometer Breit« unter russische« Trommelfeuer. Ein russischer Gasangriff am Dnjestr verlies für u«< ohne Schä- del drischt, wie zwifchendrei« sei« Browning bellt. Der Feind weicht zurück und al« einer der Ersten fetzt er nach — da zuckt ihm ein Stahl durch die Rippen, daß der Herzensfchlag. der für feine« Kai» ser, sein Vaterland und für ei« Wiener Mädel pocht, zu stocken beginnt. Er denkt in fliegender Eile an sie und an des Reiche« Sache, denkt an die Stadt de« alten Stesfel, und langsam sickert der Leben«-fast au« der W««de. Er fühlt, daß ihm die Kräfte versagen, fühlt, daß sich daS Blut im Herzen zusammenballt, vor de« Auge« h«sche« blutrote Fäden, blonde Locken schimmern hindurch, ein Surren wie Libellentanz — dann verblassen die Bilder — ih« ist», als halt« «r die Braut im Arm . . . Stille ringsum. W«iß-rot weht die Fahne vom Roten Kreuz über dem Kampfplatze und winkt im Berein mit der schwarz-gelben Flagge Oberleutnant Herder und manche« Kameraden »inen Scheidegruß ini Helden-grab aus fremder Erde nach. Da« eherne Zeitenrad ist um Monate weiter-gerückt. Bald schon lagert traumschwer die heilige Nacht über der Welt und weint mit tränenerstickten Augen gleich einem bleichen Mädchen, das einmal neckisch und schelmisch war und einen Liebsten hatte, dessen Liebe jetzt unter ihr»m schmerzbenagte« Herzen keimt. Er ist al« Held gefallen und das bleiche, blonde Mädl will ihm nacheilen in die ewige Nacht — da« den. Ueberall machen sich Anzeichen eine« unmittel» bar bevorstehend«» Jnfanterieangriffes bemerkbar. b Juni. Der seit längerem erwartete Angriff der russischen Südwestheere hat begonnen. An der ganze« Front zwischen dem Pruth und dem Styr-kni« bei Kolli ist ein« große Schlacht entbrannt. Bei Okna wird um den Besitz unserer vordersten Stellun-gen erbittert gekämpst. Nordwestlich von Tarnopol gelang e« dem Feinde vorübergehend an einzelnen Punkten in unsere Gräben einzudringen — ei« Gegenangriff warf ihn wieder hinau«. Beiderseits von Kozlow (westlich von Tarnopol) scheiterten russische Angriffe vor unseren Hindernissen, bei Nowo-Alek-siniee und nordwestlich von Dubno schon in unserem Geschützfeuer. Auch bei Sapano.v und bei Olyka sind heftige Kämpfe im Ganze. Südöstlich von Luck schösse« wir einen feindlichen Flieger ab. 6. Juni. Die Schlachten im Nordostn dauern fast an der ganzen 350 Kilometer langen Front mit unverminderter Heftigkeit fort. Nördlich von Okno nahmen wir gestern nach schweren, wechfelvollen Kämpfen unsere Truppen auS den zerschoffenen ersten Stellungen in eine 5 Kilometer südlich vorbereitete Linie zurock. Bei JüSlovice an der unteren Strypa ging der Feind heute früh nach starker Artillerie« Vorbereitung zum Angriff über. Er wurde überall geworfen, stellenweise im Handgemenge. Westlich von Trempowla brach zur selben Zeit ein starker rufst-scher Angriff unter dem Feuer unserer Geschütze zu-sammen. Westlich und nordwestlich von Tarnopol wurde gleichfalls erbittert gekämpft. Wo immer der Feind vorübergehend Borteile errang, wurde er un-gesäumt wieder geworfen. Bor einer BaiaillonSfrsnt liegen 350 russische Leichen. Auch bei Lapanow führten die zahlreichen Borstöße de« Feinde» zu kei-nem wesentlichen Ergebnis. Zwischen Mlinow an der Jkwa und d-m Raume westlich von Olyka, wo sich »ie Russen fortwährend verstärken, ist nach wie vor ein erbitterte» Ringen im Gange. Der Stellvertreter de» Ehef« de» Seneralstabe»: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Gegen Frankreich und England. Große! Hauptquartier, 3. Juni. Gestern nach-mittag« eroberten württembergische Regimenter im Sturme den Höhenrücken südöstlich von Zillebeke (südöstlich von Aper«) und dir dahinter liegenden englischen Stellungen. E« wurden ein leichtverwundeter General, »in Oberst und l3 andere Offiziere sowie 350 uuverwundete und 168 verwundete Eng« länder gefangen genommen. Die Gefangenenzahl ist gering, weil der Verteidiger besonder» schwere blu-tige Verluste erlitt und außerdem Teile der Besatzung all» dir Stellung flohen und nur durch unser Feuer eingeholt werden konnten. In der Nacht einsetzende Gegenangriffe wurden leicht abgeschlagen. Nördlich von Am» und in der Gegend Albert dau-rt der Artilleriekampf an. Ja der Champagne, südlich von Ripont, brachten unsere Erkundungsabteilungen bei einer kleinen Unternehmung 200 Franzosen gefangen ein. Westlich der MaaS wurden feindliche Batterien und Befestigungsanlagen mit sichtbare» Erfolge be« kämpft. Oestlich der Maas erlitten die Franzosen keimende Kind beider Liebe wird sie ihm bringen! Denn ihr Leben ist eine weite Wüste geworden, ein versiegender Quell ohne ihn, der sie emporführte zu lichten Höhen, die ein Rosengarten wäre« von fpru-delndem Sonnenlicht übergössen. Wi» schmeichelnd da« zlitzernde Ding dort im offenen Kästchen lockt, al« wollte e« sagen: Greis zu und drücke loS, ich erlist Dich. Dann siehst Du ih« wieder I Willenlos läßt ste sich von den Fittichen der Versuchung emporheben, denn da« lockt, und wirbt und verwirrt . . . Da zuckt sie zusammen wie unter einem Peit« schenh'ebe und zerreißt daS lockende Retz, denn ihr dämmert die große Pflicht, die Pflicht einer Mutter, die ihr Glück, wenn e« fein mup, zu opfern hat für neues wachsendes Leben — daS dem Vaterlande ge-Hirt. So mutig, wie Herden auf dem Schlachtfeld« starb, hat sie zu leben fi»r die junge Saat! Sie m»>ß! Menschen voll Kraft und heißem Sehnen wur-den vom Schicksal geknickt und tausendfaches Glück ist untergraben, doch die Waffe wird zur Pflugschar werden. Und gellend ruft sie: .Ich will leben, um sei« net Kindet und seinetwillen! Die tränenerstickten Augen lächeln selig und be-tend sinkt die Heldenbrant in die Knie ... in der heiligen Nacht . . . «in« w«it«r« Niederlage. In den Morgenstunden wurde ein starker Angriff gegen unsere neugewonne-nen Stellungen südwestlich des CaillettewaldeS ad« geschlagen; weiter östlich haben die Franzosen auf dem Rücken südwestlich von Vaux gestern in sechs-maligen Anstürmen versucht, i« unsere Gräben ein-zubringen; alle Vorstöße scheiterten unter schwersten feindliche« Verlusten. In der Gegend südöstlich von Vaux sind heftige, für unS günstig« Kämpfe im Gange. Am Osthange der Maashöhen erstürmten wir da» stark ausgebaute Dorf Damloup; 520 un-verwundete Franzosen (darunter 18 Offiziere) und mehrere Maschinengewehre sielen in unsere Hand. Andere Gefangene gerieten bei der Abführung in Dieppe in daS Feuer schwerer französischer Batterien. Felvartillerie holte über Vaux einen Farwan-Dop-peldecker herunter. Der im gestrigen Tagesberichte erwähnte, westlich von Mörchingen abgeschossene sran-zösische Doppeldecker ist daS vierte von Leutnant Höhndors niedergekämpfte Flugzeug. 4. Juni. Gegen die von un» gewonnenen Stel-hingen südöstlich von Z)pern richteten die Engländer mehrere Angriife, die restlos abgeschlagen wurden. Der Artilleriekampf nördlich von ArraS und in der Gegend von Albert hielt auch gestern an. Mehrere Sprengungen deS FeindeS südöstlich von Neuvill«— St. Vaast warrn wirkungslos. Auf dem linken Maa»-ufer wurde ein schwächlicher feindlicher Angriff westlich der Höhe 304 leicht zurückgewiese«. Ein Ma-schinengewehr ist von un» erbeutet. Auf dem Ostufer sind die harten Kämpfe zwischen Eailettewald und Damloup weiter günstig für un« fortgeschritten. E« wurden gestern über 500 Franzosen, darunter dr«i Offiziere, gefangengenommen und vier Maschinenge-wehr« «rbeutet. Mehrere feindliche Ga«anzriffe westlich von Markirch blieben oh«e die geringste Wir» kung. Bombenwürfe feindlicher Flieger töteten in Flandern mehrere Belgier. Militärischer Schade» entstand nicht. Bei Hellebeke wurde ein englisches Flugzeug von Abwehrkanonen abgeschossen. 5. Juni. Die Engländer schritten gestern abend« erneut gege« die von ihnen verlorenen Stellungen südöstlich von Apern zum Angriffe, der i« Artillerie-feuer zusammenbrach. Ebenso scheiterte ein nachGa«-Vorbereitung unternommener schwächlicher französischer Angriff bei Prunay in der Champagne. Auf dem Westufer der Mao« bekämpfte unsere Artillerie mit gutem Ergebnisse feindliche Batterien und Schanz» anlagen; französische Infanterie, die westlich der Straß» Haucourt—E«neS gegen unsere Gräben vor-zukommen versuchte, würde zurückgeschlagen. Auf dem rechten Ufer dauert der erbitterte Kampf zwischen dem Caillettewalde und Damloup mit unverminder-ter Heftigkeit an. Der Feind versuchte, unS die i« den letzten Tagen errungenen Erfolge durch de« Ein« satz von Jnfanleriemassen streitig zu wachen. Die größten Anstrengungen macht der Gegner im Etza-pitrewalde, auf dem Fuminrücken (südwestlich vom Dorfe Vaux) und in der Gegend südöstlich davon. All« sranziiischen Gegenangriffe sind restlos unter de« schwersten feindlichen Verlusten abgewiesen. Deutsche ErkundungSabteilungen drangen an der Ufer, nördlich von ArraS, östlich Albert und bei Altkirch in di» feindlichen Stellungen ein; sie brachten 30 Franzosen, 8 Belgier und 35 Engländer unverwun-bet an Gefangenen ein. Ein Minenwerfer ist erbeu-tet. Im Luftkampfe wurde über dem Marrerücken, über Cumiere« und vor Souiville je ei« französische« Flugzeug zum Abstürze gebracht. 6. Juni. Auf dem östlichen MaaSufer wurde« die Stellungen Npferer Ostpreußen auf dem Fumin» rücken im Laufe der Nacht nach erneuter sehr starker Artillerievorbereitung wiederum viermal ohne den geringsten Erfolg angegriffen. Der Gegner hatte un« ter unserem zusammenwirkenden Artilleriefperrfeuer, Maschinengewehr« und Jnfanteriefeuer besonder« schwere Verluste. Der Krieg gegen Italien. 3. Juni. Amtlich wird »erlautbart: Unsere Truppen wiesen einen starken Angriff und mehrere schwächere Vorstöße der Italiener gegen den Monte Barco ab, ebenso scheiterten wiedeeholte Angriffe deS Feinde« auf unsere Stellung beim Grenzeck östlich der Gehöfte Mandrielle. 4. Juni. Da die Italiener auf dem Haupt« rücken südlich de« Posinatalei und vor unserer Front Monte Cengio —Asiago mit starken Kräften hart-näckig Widerstand leisten, begannen sich in diesem Raume heftige Kämpf« zu entwickeln. Unsere Trup-pen arbeiten sich näher an die feindlichen Stillungen heran. Oestlich deS Monte Cengio wurde beträchtlich Raum gewonnen. Der Ort Cesuna liegt bereit# in unserer Front. Wo der Feind zum Gegenangriff schritt, wurde er abgewiesen. Der gestrige Tag brachte Rummer 45 5600 Gesangene, darunter 78 Offiziere, und eine Beute vdn drei Geschützen, !1 Maschinengewehre und 126 Pferden ein. 5. Juni. Im Raume westlich des Asticotales war die GesechtStäligkeit gestern im allgemeinen schwacher. Südlich Posina nahmen unsere Truppen einen starken Stützpunkt und wiesen mehrere Wieder-gewinilungSoersuche der Italiener ab. Oestlich de» Asticotales erstürmte unsere Kampfgruppe aus den Höhen östlich von Arsiero noch den Monte Pano»-cio (östlich von Monte Barco) und beherrscht nun da» Val Eanaglia. Gegen unsere Front südlich deS GrenzeckeS richteten sich wieder einige Angriffe, die sämtlich abgeschlagen wurden. An der küstenländischen Frant schoß die italienische Ariillerie mehr al« ge-wohnlich. Im Dabei do-Abschnitte betätigte» sich auch feindliche Jnsantericabteilungen, deren Vorstöße je-doch rasch erledigt waren. 6. Juni. Ein Geschwader von Secflu zeugen griff gestern nacht die Bahnanlagen von S. Donna di Piav« an der Livenza und von Latisana an Un« fere Landflieger belegten die Bahnhöfe von Verona, Ala und Vicenza auSgiebig mit Bomben. Seit Be-ginn dieses Monat» wurden über 9700 Italiener, darunter 184 Ossiziere. gefangen genommen, 13 Maschinengewehre und 5 Geschütze erbeutet. Der Stellvertreter des Ehess dc» Generalstabe»: v. Höser, Feldmarschatlrutnant. Am Balkan. Oesterreichischer amtlicher Bericht. 4. Juni. In der unteren Vojusa zersprengten unser Artilleriefeuer italienische Abteilungen. Der Stellvertieter des Ehef» des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türkischen Haupt-quartier». Iraks, or.t: ES liegt keine Meldung von Be deuiung vor. KaukasuSfronI: Aus dem rechten Flügel unbe-deutende» Jnsanteriefeuer. I» Zentrum wurden feindliche Abteilungen, die in den südöstlich des Or« te» Baschköj im Elmalideretale gelegenen Ortsch.sten verteilt waren, gegen Osten zurückgetrieben. Wir »ahmen hier einen dem Druschinabataillon angehö renden Unle-offizier und fünf Soldaten gefangen. Der Feind, der sich nordöstlich von Mamachatun im Mairaiigebiete noch hielt, wurde näch einem heftigen Kamps« zmückgediängt. Die beherrschenden Hohen de» genannten Gebirge» fielen in unseren Besitz Wir machten hier zehn Gefangene. In den Abschirrt-ten Kope und Tschoruch Scharmützel. Im Küsten-abschnitte setzt der Feind die Befestigungsarbeiten eifrig fort. Aegyptische Front: In einem Gefechte, das bei Katia zwischen feindlichen Reitertruppe», deren Stärke aus «in Regiment geschützt w rd, und einer unserer KaoallerieeSkadronen stattsand, wurde der Feind in voller Auflösung in westlicher Richtung zuriickge-schlagen. Aus Stadl und V.uili. Cillier Gemeinderat. Am DonnerStag den 8. Juni 1916 findet eine ordentliche öffentliche GemeindeauSschußsitzung mit folgender Tagesordnung statt, da die letzten zwei wegen Beschlußunsähigkeit nicht abgehalten werden konnten. 1. Mitteilung der Einläuft. 2. Berichte de» Unterausschusses 1: über die Niederlegung der Bürger meiste« stellvertreterstelle durch Herrn Max Rauscher, den Vertrag betreffend die Verpachtung von Grundstücken für die Militär-baracken, den Erlaß deS ileiermärkischen Landes aus-fchuffeS in Angelegenheit der Einhe ung von Bau» kommissionS- und Kanzleigebühren, da» Ansuchen de» Sicherheitswachmannes Josef Gratschirer um Zuer-kennung der 5. Dienstalterszulage, daS Ansuchen deS Kaufmannes Joses Weren um Zusicherung der Aus» nahm« in den Gemeindeverband der S^adt Cilli für den Hall der Entlassung au« dem ungarischen StaatS-verbände, Eingaben wegen Zuer kennung des Hei-matSrechtei in der Stadt Erlli aui Grund des zehnjährigen ununterbrochenen Aufenthalte» betreffend die Bedienerin Ursula Olup, den Arbeiter Anton Kun-schek, den Hausmeister Johann Suschnik, den Knecht Anton Suholeschnik, die Orgailisteiiswilwe Theresia Buncina, de» Bankdiener Anton Filatsch, den Recht»-anwalt Dr. Joses Vrecko, den Glasermeister Franz Strupi und E.ich Negri. Deutsche Wacht 3. Berichte des Unterausschusses 3: betreffend die StraßenpflasterungSanbote deS Aloi» del Orto und daS Ansuchen deS Konrad Potzner um Bewil-liguug zur Herstellung eines hölzernen Vordaches. 4. Berichte des Unterausschusses 4: wegen Aus-nähme eine» Darlehen» von 700.000 K zur Zeich-nung der Kriegsanleihe, über die Eingaben des Frei-tiichinstitute» der Grozcr Universität, de» Deutschen Lesevereines in Graz, des Deutschen Studenten« KrankenvereineS beider Hochschulen in Graz und deS Vereine» Südmark um Bewilligung ein«» Beitrages, ferner über daS Ansuchen de« Organisten der Deut-scheu Kiiche um Bewilligung einer Entlohnung, über den AmtSbericht betreffend die durchgeführten LeS-infektionen, über die Eingaben der Lehrer Guido Klier und Max Lobenwein um Bewilligung des WohnunzSgtldbeitrages, über die Eingabe deS Franz Drufchkowitfch, der Stefanie Vretfcha, der Johanna Zupaneie und deS Dr. Josef Föhn in Begräbnis lostenangelegenheite». 5. Berichte de» Unterausschüsse« 5: über daS KonzessionSansuchen deS Drogisten Johann Fiedler, über da» Ansuchen deS Joses Kürbisch um Verleih» ung der Gast- und Schankgewerbekonzessio«, deS Konrad Sarnitz um Bewilligung eine« Verkaufs-stände», der Anna Jegrischnik um Bewilligung der Uebertragung »er Tiidlereikonzession, de« Johann Koß um Verleihung der Konzession für den Perso« neniransport mit Automobilen, des Anton Ocwirk um Bewilligung zum Verkauf« von Zuckerwaren auf offenem Stande. deS Spar- und VorschußvereincS um Verleihung einer Gast und Schankgewerbckon Zession. 6 Berichte de» Kriedhosausschusse» über den AmtSbericht betreffend die Soldatengräber am städ^ tischen Friedhofe in Tschret und über dessen Ab-teilung. 7. Berichte des Mautaussichtsansschusses: über die Gesuche um Bewilligung der Mautgedührenab findung und zwar des Bierlagers RrninghauS in EiUi, deS Kaufmannes Franz Karlovschek, deS Gut«-desitzer« Kamillo Rammel, de» Kaufmannes Fried-rich Jakowitsch, der HandklSfirma Viktor W»gg, der Bierniederlage Götz in Eilli, der Holzindustriegesell-schaft Karl Teppey und des Kaufmannes Gustav Siiger. 8. Berichte dts Schlachivrrwaltungsausschusfes über die Ansuchen der Gasthospächterin Juli« Zor-z«ni und des Gajihvfpächler» Karl Stipanek um Verpachtung einer Kühlzelle Der öffentlichen folgt ein« vertrauliche Sitzung. Der Deutsche Volksrat für Unter-steiermark hielt Sonntag, den 4. Jani im Mar-burger Gemeinderatssaale eine au« fast allen deutschen Orten de» steirischen Unterlandes zahlreich be-suchte Sitzung ab. in welcher er in unerschütterlichem Festhalten an dem Osterprogramm der Deutschen Oesterreich? sich einstimmig dahin aussprach, daß eS Pflicht aller gewählten Volksvertreter ist, sich für das Osterprogramm tatkräftig einzusetze» und sür dessen Verwirklichung mit allen Kräften zu wirken. Silberne Hochzeit Am 3. Juni fe.erte Herr Direktor Othmar Prafchak und Frau Gemah-lin in aller Stille daS Fest der silbernen Hochzeit. Au» diesem Grunde überreichte die Lehrerschaft der Bürger- und Handelsschule dem Jubelpaare einen herrlichen Blumenstrauß mit dem innigen Wunsche, daß ihm auch weiterhin daS Glück so hold sein mög« wie bisher. Außerdem spendete der Lehrkörper der Bürger- und Handelsschule in Anerkennung der vie-len Verdienste des Herrn Direktor Praschat den Be-trag von 120 K zugunsten der Kriegsblinden. An Stelle eines Kranzes sür das ver. storbene Fräulein Friederike Gollitsch spendete Herr Gustav Stiger für da» Rot« Kreuz, Zweigverein Eilli Stadt, 20 Kronen. Spende Für daS Waisensür orge- und Lehr» lingsheim in Cilli sj endete Frau Jos-fine Kupka 50 Kronen. Für die Labestelle am Bahnhof haben freundlichst gespendet: Frau Hauptmann LernbeiS 6J0 Zigaretten; ein dtuchreiienver Soldat 10 K; Frau Therese Rebeuschegg 5 Flaschen verschiedene Fuichtsäft«; Frau Emiltt Sziupka 300 Zigaretten, 3 K und Zeitungen; Sammelbüchse am Bahnhos >6-75 8; eine Liebesgabe 20 K; Herr R. N. 30 Kronen; Sammelergebnis der Mannschaft de» Tele-grapheukurs S 100 K; Monatsspenden 60 K. Herz-lichen Dank! Spende für den Inoalidenfond uns«-rss Hausregimentes. Der hiesige Gasthofbe-sitzer Lakcb Leskoschek hat dem Jnvalidensond de« Ins.-Reg. Nr. 87 eine Spende von 2000 K über» wiesen. Möge Herr Lcskoschck zahlreiche Nachfolger Seite * finden, für denen der Krieg einen nie erivartettn wirtschaftlichen Aufschwung gebracht hat. Jedermann mrge bedenken, daß ihm nur die Blutopser unserer Krieger eine ruhige gedeihliche Arbeit in der Heimat ermöglichen und da» Seinige dazu beitragen, daß da« große Werk der Begründung eine« Invaliden-solides glänzend vollendet werde. Evangelische Gemeinde. W.gen Erkran» knng des Herrn Pfarrer« May wird die Konfirma-tio» nach Pfingsten verschoben. Für die Labestelle Die Famitie Doktor Op!»|M in Marburg spendete anstatt eine« Kranzes sür di« verstorbene Frau Thea Fallmeier geb. Negri der Labestelle am Bahnhof 20 K. Todesfall. Am 6. Juni ist hier Frau Berla kügler, geb. Krick. die Mutter de» Südbahninfpek-tor» Herrn Hubert Kügler, im Alter von 77 Jabren verschieden. Soldatenbegräbnisfe. In den letzten Ta- gen sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw. Verletzung ge-storben sind, am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: am 4. Juni Ins. Franz Steiner des L-I.-R. 410, am 6. Juni Ins. Jona» Ko-walik de» H.-J.-R. 29, am 8. Juni Gefreiter Jo-fcf Bure» des Sapp.-Bat. 1. Die Frauenortsgruppe des Vereines Südmark in Cilli hält am Dienstag den 13. d. um 6 Uhr nachmitiaz im GemeindesitzungSsaale ihre Hauptversammlung ab. Da besondere Einladungen nicht ergehen, so werden sämtliche Mitglieder höflichst ersucht, umso gewisser vollzählig zu erscheinen, al» wichtige Beratungen und eine Neuwahl an der Ta» geSordnung stehen. Sepp Summers Lautenabend Der Lautensänger Sepp Summer, der durch seine Vor-träge wachsenden Beisall findet, wird unS am 14. d. im Stadttheater mit einem Lautenabcnd erfreuen. Sepp Summer ist mitten aus ^en Studien als warm-blütiger deutscher Idealist in» Feld gezogen, al» Krüppel heimgekehrt und seine he, vorragende Be-gabung wie» ihn auf den Berns eine» LautensangerS, sür den ihn volle« Verständnis für da« GemStSleben deS VolkeS und für dessen Sprache besonder« befähigt. Er selbst ladet, wie folgt, zu feinem Lauten-abend «in: An di« lieben Verehrer meiner Kunst in Eilli! Ich will Ihnen am 14. d. im Stadttheater »m halb 9 Uhr abends ein Stück reiche« und klin-gende» Gemüt unsere» tapferen, grüne» Heimatlan-dt« geben. Ich hoffe auch bei Ihnen auf volle« Ver» ständnis, zumal ich glaube, baß ich al« Streiter für die Ideale unsere« schönen Heimatlandes in Sturm und Schlachten gestanden, schwer verwundet und so-mit vielleicht einen Teil JhreS Vertrauen» erkämpft hab«. En Hurrah u»srr«r siegenden Sache und ein Heil der herrlich poetischen Gartenstadt Eilli. Sepp Summer. Ein lieber Brüh aus dem Felde. Wir e>halten folgende Zeilen: Nach fünfzigstündigem zäben Kampf« und einem Ruhetag ziehen wir heute am Jahrestage deS welschen TreubrucheS friedlich in Italien ein und entbiete» von der Grenze Heilgrüße allen Cillier». Die Offiziere der M.-G.-A. . . Dr. Alfred Basch, Oberleutnant; Dombal, Leutnant; Rudols Nagele, Fähnrich; Tamussino, Fähnrich. Impfzwang für Besucher von Kran-kenanstalten. In Zivilkronkenanstalten und so», stigen Zivilfürforgeanstalten jeder Art darf vom 15. Juni angefangen daS Betreten deS AnstaltSge-gebiete» Personen, die Anstaltöpfleglinge besuchen wollen, von den den Zutritt überwachenden Organen erst dann gestattet werden, wenn die Besucher durch eine ärztliche Bestätigung nachweisen, daß sie feit KriegSbeginn gegen Blatter» mit Erfolg geimpft oder wiedergeimpft wurden. Kriegskarten zu Gunsten des Inoa-lidenfondes des k u ft Ins Reg 87. Die rühmlich bekannte Küiistlerhand de« k. u. k. HauptmanneS Gustav Schmidt hat vier humoristische Kriegskarten, darstellend den König Peter, König Viktor Emanuel, den Zar und den berüchtigten Poeten Gabriel d'ilnnunzio geschaffen. Diese Karten sind im Verlage der Firina Fritz Rasch in Eilli in höchst gelungener Weise vervielsältigt warben, sodaß h-ute jedermann in der La/,e ist, sich diese kleinen Kunstwerke um den P:eiS von 20 Heller sür die Karte zu verschaffen. E>» Blick in die Auslage der Firma Fritz Rasch zeigt uns, daß wir eS hier mit Künstlerkarle» zu tun haben, welche in ihrer Art erstklassig sind. Jeder Strich ist geglückt und atmet unvergleichlichen Humor. Die Veroielsältigungen sind besten» gelungen. Der Eitrag ist für den Invaliden-fo»d unsres HauSrcgimeuteS bestimmt, ladaß ein reißender Absatz zu gewärtigen ist. «fite 4 Vortrag über Kaninchenzucht Am Pfingstmontag um 3 Uhr nachmittag« findet im Hotel Post eine« Vortrag eine« Vertreter» M Al-penländifchen KaninchenzuchtvereineS in Graz über rationelle Kaninchenzucht statt. Der Vortrag wird da« Wichtigste und Wünschenswerteste über Kanin« chenzncht mit besonderer Berücksichtigung der vor-kommenden Krankheiten, de« StallbaueS, sowie der Fütterung zum Gegenstände haben Auch werden Peljwaren und Leder aus Kaninchenfellen zur Be-fichtigung vorliegen. Die Bevölkerung wird mit Rück-stcht auf die herrschenden schwierigen Lebensverhält-nisse, die durch den Krieg hervorgerufen wurden, dringendst eingeladen, diesem lehrreichen Vortrage bei' zuwohncn. Kohlenvorsorge für den Winter. Schon zu Beginn de« Frühjahr« wurde in den Blättein hingewiesen, daß e« sich im Interesse einer ouSrei chenden Kohlenversorgung für den Winter emvfichlt, ehebaldigst mit den Winterbestellungen zu beginnen, da späterhin nicht genügend Arbeitskräfte und Wag gonS zur Verfügung stehen werden, um dann die große Nachfrage decken zu können. Es liegt im In-teresie jeder Partei und vor allem derjenigen, die größere Kihlenmengen beanspruchen, sobald als mög lich an die Bedeckung de« KohlenbedarfeS zu denken und mit der Einlagerung sogleich zu beginnen Steirischer Witwen, Waisen und Invaliden Kriegsschatz. Ter steirische «riegS-schätz hat vom 1. bis 31. Mai an 443 Parteien 11.44182 K an Unterstützungen ausbezahlt; hier-von entfallen 378 Parteien aus neu eingereich!« Ge suche, während 65 Parteien die monatlichen Raten-Zahlungen au« srüheren Bewilligungen erhielten. In «»betracht der außerordentlichen Wichtigkeit dc« stet tischen KricgSschatzeS und seiner starken Jnanspruch-nähme, erscheint e« besonders wünschenswert, daß man sich bei allen Anlässen seiner werklätig und opferwillig erinnert. Die Kanzlei befindet sich im Hause Eporgasse Nr. 29. Die Woll und Kautschukfammlung. Nur mehr kurze Frist trennt unS von den Haupt-samweltage» der zweiten Woll- und KauischuksaniM' lung, die für den 13 und 17. Juni bestimmt sind E« ergeht an die opferwilligen HauSirauen die drin-gende Litte, in ihrem Hauswesen Umschau zu hrl-len, unbrauchbare Materialien, Wolle und Baum-wollgegenstände, sowie Gummiab!ülle aller Art her vorzusuchen und sür die Hauptsammellage bereit zu halten. An dem aus die Pfingftfeiertage folgenden DienStag werden Schulkinder bei allen Parteien vor-sprechen und die Gegenstände, um deren möglichst gut« Verpackung gebeten wird, abholen, rim sie nach den Sammelplätzen zu bringen. ES sei nochmals be tont, daß die Materialien, die verarbeitet werden, den dringenden Bedürfnissen der Bevölkerung und der Armee zugeführt werden, daß also jeder sich selbst und seinem Nächsten hilft, wenn er dem KriegS-fürsorgeamt die Möglichkeit bietet, auS unbrauchba« icn Abfallstoffen große Werte zu schaffen. Es ergeht an alle Organisationen, sowie auch an jeden Einzel, nen daS Ersuchen, an der großen patriotischen Ak-tion teilzunehmen und daran zu denke«, daß auch die kleinen Gaben, wenn sie verhunderttausendsachen, für da« allgemein« Wohl von unschätzbarem Werte sind. Benötigt werden Woll- und Baumwollgegenslände, Gummiabsälle aller Art, unbrauchbare Gegenstände au« Wolle und Baumwolle. Leinwand, sowie Stoffe, Kl«id«r, Wäsche, Strümpfe, Tücher und Gummi-gegenstände jeder Gattung. In diesen Tagen der stolzen Siege, di« unseren Waffen und den Waffen der Verbündeten beschieden sind, wird e« den im Hinterland« Zurückgebliebenen zur doppelten Pflicht ein Schersle'n beizutragen, sür die tapferen Armeen. E« sei noch besonders bemerkt, daß Pakete bis zu 26 Kilo, oie den Vermerk „Kriegssllrsorge - Liebesgabe" tragen, jederzeit Portofreiheit genießen. Spenden sind an daS KnegSsürsorzeamt Wien 9., Berg-gasse 14 und Wen 9, Währingrrstraß« 39, zu senden. Von der Soldatenstube des Kriegs fürforgeamtes in Graz. Wie un« von der Zweigstelle Steiermark de« KriegSfürsorgeamte« in Graz, Sporgasse 29 mitgeteilt wird, vollendet« die Besucherzahl der am 11. Mai eröffneten Soldat«»-stube mit 1. Juni bereits ta« fünfte Tausend. Der Soldat, ei» Landstnrminsanterrst deS J.-N. 27, welcher als Fünftausendster die Soldatenstube betrat, erhielt auS den zu diesem Zwecke eingelaufenen Spen-den «ine oxydierte Stahltaschenuhr. Der äußerst rege, eine tägliche Durchschnittszahl von 250 Mann er-reichende Besuch dürfte durch diese Anerkennung sich sür weiterhin wohl noch lebhafter gestalten und in kürzester Zeit dem Zehntausendsten Besucher der Sol> datenstnbe Gelegenheit bieten, ein« wtiter« Uhr, welche Deutsche Wacht sür diesen Zweck reserviert Ist, geschenkweise zu er-werben. Gierversand. Di« Siallhalterei hat ange-ordnet, daß die Versendung von Eiern im Wege der Post oder mittels Wagen« nach Orten außerhalb Steiermarks gleich wie die« schon bisher sür di« Bahnversendung vorgeschrieben war. nurmehr gegen Beibringung und Lösung einer Transportbescheinigung erfolgen darf, die von der politischen Bezirks-be Horde des AbsendnngsorteS auszustellen ist. Erhöhung der Tabakpreise. Am l. d. trat ein neuer PreiSlarif der Erzeugnisse der öfter-reichischen Tabakregie in Krast. Die neuen Preise stellen sich hinsichtlich einiger d«r gangbarsten Er-zeuguiffe folgendermaßen dar: Zigarren: Ccronas l K. Regalia Favorit« 34 H. Regalia media 26 Heller, Trabuco« 22 H,, Briianica 20 H, Opera« 16 H. Virginier 12 H., Kuba 12 H., Portoriko 9 H., EigarilloS 7 H., Gemischte Ausländer 7 H., Kleine Inländer 5 H. Zigaretten: Sphinx 14 H., Khedive 10 H., Nil 9 H., Dame« 8 H., Aegyp-tische III 8 H, Memphi« 7 H., Kaiser b H., Damen 5 H., Sport 3lL H, Donau 3 H., Drama 2% H., Ungarische l'/, H. Zigarettentavake: Fein-strr Türkischer 10 K, Kir 9 K. P»»sitschan 8'30 Kronen. Feinster Herzegowina 8 K. Feiner Türki scher 1 35» K, Feiner Herzegowina 90 H., Mittel-feiner Türkischer 65 H., Drama 40 H., Ungarischer 30 H. Pfeifeniabake: Latakia 1 50 K, VarinaS 150 K, Kaisermischung 130 K, Krull 26 H., Knaster 22 H.. Dreikönig 22 H., Feiner Unzari-scher 20 H. M'ttelseiner Ungarischer 14 H, Land-tabak, s«ingrfchni>t«n 12 H., Landtabak 9 H. Gesuche um deutsche Ausfuhrbewil ligung für Heeresbedarfsartikel. DaS KriegSministerium hat eine Anweisung, betreffen» die Einbringung von Geluchen um die deutsche «usiuhr-bewilligung für HeeieSbedarfSartilel erlassen. Die Handels- und Gewerbetammer in G-az ist i.r der Lage, diel« Anweisung Interessenten ihre« Sprengels zur Versügung zu stellen. Heereslieferungen. Bei der Handel«- und Gewerbekammer in Graz erliegt die LieserunzSauS-schreibung deS KriegSministeriumS über Bindespagate, Gurten, Hanfs«il«, ^uttei stricke. Legitimationsblalt-kapseln, Haarschneidemaschine.t, Anschnallsporen. Kinn-ketten, Knebeltrensen. Reilstangen, Stelgbügel^ Pferde-kardätschen Heftklammern (Marke Phönix), Offiziers bagagcrikoffer, Offi^ierSsäbelkuppeln, Offiziersporte-pccs. OffizierSkapptnroien, StabSoffizierSborten (Gold und Silber), OffizierSsterne, Kleider und Zahnbürsten, Naphtalin und Proprietäten. Da die Anbotsrist am 12. Juni abläuft, werben alljällige Liefe» ungSwerber aufgefordert, in diese Lieferung«-auSfchreibung ungesäumt Einsicht zu nehmen. Eine unachtsame Mutter. Cie Taglöh-nerin Maria Jnrjovic aus Pokina ließ ihre drei unmündigen Kinder, die 7jährige Mari«, den vier-jährigen Joses und den ^jährigen Anton allci« und ohne Aufsicht zu Hause u d ging in die Ortschaft FrallmannSdors, um Sauerkraut ^u holen. Die drei Kinder gingen vom Hause allein weg und spielten am Uscr der Sann unweit der Juvanjebrücke, wo-b i der 2jährige Anton über einen Abhang in die Sann stürzt« und ertrank. Der Leichnam deS Kin-de« wurde vom Säger HanS Brodnik bei dessen Säge aus der Sann herausgezogen. Die unachtsame Mutter wird sich vor Gericht zu veranlworlen haben. Brand. Dieser Tage kam bei dem in Stop-nik Gemeinde Prekop wohnhaften Besitzer Jakob Go> rican am Dachboden seines mit Schindel und Stroh gedeckten Wirtschaftsgebäudes auf bisher uuaufge-klärte W ise Feuer zum Ausbruche, welche« das Ge-bäude samt den darin befindlichen Futtervorräten und WirtschastSgcräten einäscherte. Da« Vieh wurde durch den Besitzer Johann Karo, welcher zuerst am Brandplatze erschienen war, gerettet. Der Besitzer erleidet einen Schaden von ü000 K, welcher nur durch eine Versicherungssumme von 1300 K gedeckt erscheint. Ausfuhr von Sparmetallen. Hinsicht-l'ch der Ausfuhr von Sparmetallen zum Zwecke de« Bezuges von HeereSbedarsSartikeln auS dem Deut schen Reiche wurden neue Bestimmungen getroffen, über die die Handel« und Gewerbekammer in Graz Interessenten ihres Sprengel« Auskunft erteilt. Freie Feiertage fürs Militär. In der Zeit vom 1. Juni di« 31. August sind nach Dien-tteSzuläffigkeit freizugeben: Für die Bekenne» aller christl chen Konfessionen der II. Juni (Pfingstfoun-taz); für die römischen Katholiken der 22. Juni (Fronleichnam); für die Allkatholiken d«r 1. Juni (Christi Himmelfahrt); sür die griechisch-katholischen und die griechisch orientalischen (orth.) Konsessionen der 19. August (Verklärung Christi); für die evangeli- Nummer 54 schen Christen bei 18. Juni (TrinitatiS); für die J«raeliten der 7. und 8. Juni (Fest der Offen-barung); für die J«lamiten der 2. Juli (Ramazan) und der l., 2. und 3. August (Ramazai, vejra»); für die ungarländifchen Truppen der 20. August lStephan). DteS gilt auch für die Kriegsgefangenen-lag« und die ArdeitSstellen außerhalb der Lager. Aenderungen in den österreichischen Ausfuhrverboten. Die Handels- und Gewerbe-kammer in Graz teilt mit, daß durch die Ministetial-Verordnung vom 18. Mai die folgenden Aenderun-gen in den österreichischen AuSsuhrverboten getroffen wurden. Verboten wurde die Aussuhr von Mineral-wässern. DaS bisherige AuSsuh verbot sür roh« Pappe zur Dachpappensabrikation und sür Dachpappe wurde ausgedehnt aus Pappen aller Art mit Autnahme der feinen Karton«, aus Seidenpapier und auf Löschpa-pier. Vom Verbct« der Ausfuhr für Waren aller Art, zu deren Herstellung unedle Metalle verwendet wurven, wurden ausgenommen jene Waren, welche unedle Metalle nur in ganz geringfügigen Mengen enthalten. Bezug von Chlormagnefium aus dem Deutschen Reiche Die Handel«- und Ge»erbe« kammer in Graz fordert Firmen ihres Sprengels, die hinsichtlich des Bezuges von Chlormagnefium (Magnesiumchlorid) mit dem Deutschen Reich« in Verbindung stehen, aus, sie hievon unverzüglich in Kenntnis zu setzen. Gerichtssaal. Gotteslästerung und Beleidigung de« Offizierskorps. Der 3«!jähr>ge Fabriksarbeiter Cyrill Klenov» schek hatte sich vor dem KreiS» al« E-kenntniSgericht Cilli wegen Gotteslästerung und Beleidigung der österreichischen Armee und deS GeneralstabeS zu verantworten, was er am Osterfonntag im Gasthause des sikoscheg in Store begangen hat. ES gelang ihm Volltru> kenheit nachzuweisen, weShalb daS Gericht ein freisprechendes Urteil fällte. Vermischtes. Die Eisenbahnen und der Krieg. Die große Bedeutung der Eisenbahnen in dem gegen-wärtigen furchtbaren Ringen ist ganz besonders her-vorgetreten. DaS Verschieben von ganzen Armeen von einem Teil der Front an einen andern, daS unseren Gegnern so manchmal sehr unerwartet kam, wurde von unseren Heeresleitungen wiederholt in vollendeter Weise durchgesührt. Dabei kam unS al-lerdir.gS das im Deutschen Reiche und Oesterreich« Ungarn gut ausgebaute Bahnnetz und das gut ge-schulte Person»! sehr zu statten. Bei eine» Länge von 23.070 Kilometer der Eisenbahnlinien in Oester-reich, 21060 km. in Ungarn, 1960 km. in BoS» nien, zusammen 46.090 km. in ganz Oesterreich Un-garn, 62 210 km. im Deutschen Reiche, 59.410 im Europäischen Rußland, 1360 km. in Serbien, er-gibt sich auf 100 Quadratkilometer Bodenfläche eine Bahnlänge von 7-7 km. in Oesterreich, 6'8 km. in Uugarn, 6'3 km. in Oesterreich-Ungarn. 11°5 km. im Deutschen Reiche. 1-3 km. im Europäischen Ruß-land und 1°4 km. in Serbien. Oestcrreich-Ungarn hat daher ein fünfmal so dichtes Eisenbahnnetz, das Deutsche Reich sogar ein acht- bis neunmal so dichte» als Rußland und Serbien. Diese Überlegenheit der Mittelmächte hat die Zahl ihrer Truppen, die dadurch je nach Bedarf aus den verschiedenen Punk-ten der Kampslinie verwendet werden konnten, ver« vielsacht und die berühmte russisch« Dampfwalze un» schädlich gemacht. Wir entnehmen diese Ziffern der neuen Ausgabe 1916 von HickmannS Geographisch-statistischem Universal-Taschenailas, Pr«iS g«bund«n 5 fl, mit Porto 5 45 K, Verlag G. Freytag und Bernd», Wien 7., Schottenseldgaffe 62, di« aus 66 Ta'eln und 4 Bogen Text eine Unmenge von Daten über die verschiedensten Dinge bringt: Schule und Unierricht, StaatSrinnahmen und -ausgaben, Staats-schulden, Regierungsform und Staatsoberhaupt, Ein-nnd ÄuSjuhr, Sprachen- und ReligionSverhäitnifse, Bodenverwertung und Auswanderung, BevölkerungS-zunähme, Größe nnd Einwohnerzahl von Staaten und Städten, Getreide- und Karioffelernte, Münzen. Wappen u!w. — Alleü Erdenkliche ist trotz der Zu. fammendrängung ans den denkbar engsten Raum in Wort und Bild auf übersichtlichste Weise dargestellt. DaS einzig dastehende Werk ist auch in der neuen Ausgabe ein sicherer verläßlicher Ratgeber und sei als solcher nachdrücklichst empfohlen. •J.ummct 45 Deutsche Macht Su'.e 5 Schrifttum. Kriegerheimstätten. Reichtratiabgeordneter Franz Jtsier. Die Kriezerheimstättenfrage ist eine der wichtigsten. Unbedingt besteht die Notwendigkeit, die breitesten Schichten der Vevilkerung mit ihrem wahren Wesen bekannt zu machen und weit verbrei-teien falschen Aussassungen damit zu begegnen. Reichs-ratiobgeordneter Franz Jesser. der in dem soeben erschienenenDoppelheft 13/14 der bekannten „Flugschrist für Oesterreich - Ungarn» Erwachen" (Herauljeber Robert Slrsche, Warntdors. literarischer Leiter Fer. ninand Grüner in Trautenau) diese Frage behandelt, ist ali sozialpolitischer Schriftsteller hoch geschätzt. Die Freimütigkeit seiner Meinung, wie die Fülle dei Wissen« hat Jesser auch auherhalb der parla» mentarische» Tribüne Rang und Ansehen verschasst. Mit bekannter Gründlichkeit behandelt Ziffer Wesen und Art der Kriegerheimställen. Er verweist auf die wichtigen Lehren, die der Krieg ergab, daß die mili-»irische Kraft eine» Staate« da« Produkt au« der körperliche». geistigen und sittlichen Eigenart der Sol-baten und Ossiziere, au« wirtschaftlichen Widerstand«, krast und der technischen und organisatorischen Lei« stu»g«sähigkeit ist. Daraus ergibt sich die ungeheure Wichtigkeit de« Ausbaue« der künftigen Existenz der Hinterbliebenen und möglichst vieler krieg«beschädig-ten aus der eigenen Arbeit. Jesser legt die Entwick» luag diese« Problem« eingehend dar; er gibt ebensowohl die Grundzüge de« reich«deut!chen Kriegerheim« stätleigesetze« wieder, wie er diejenigen der vierten österreichischen W»hnung«konserenz, die Heimstätten« ämter und die Landnahme au«einan versetzt und schließ« lich die Wichtigkeit de« staatlichen Ansiedl»ng«sonde« dartut. Der Autor beantwortet in seiner vorzüglichen Arbeit, di« jedem Feldgrauen, jedenfalls aber jedem Kricg«verletzttn zugänglich gemacht werden sollte, auch die Frage, woher die Ansiedler genommen wer« den sollen. Interessant und lehrreich ist die Gegen« überstellung der Verfügungen und Grundsätze in Deutschland und in Oesterreich-Ungarn. Dadurch ist diese auch für die reich«deutschen Kreise wertvoll. Da» Doppelheft, welche« keiner weiteren Empfehlung bedarf, ist durch jede Buchhandlung «der direkt vom Verlage Ed. Strache in Warn»d«rf zu beziehen und kostet 2 ». Wie baut man fürs halbe Geld in Ost und West neu auf? Volkstümliche Bau« weife für Stadt und Land mit ungeübten Arbeitern und eigenem Baumaterial van jedermann in acht Wochen gebrauchsfertig auszuführen. Mi! zahlreichen Abbildungen herausgegeben von Dipl.Jngenieur Curt Adler. Preis 1 Mk. Heimkulturverlagszcfell-schast, Wiesbaden. Für den Wiederausbau zerstörter Ortschaften im östlichen und westlichen KriegSgediet sowie aus dem Balkan, ferner für Notbauten und selbst sür die Unterkunfts- und sonstigen Baulich-leiten unserer Krieger wird hier eine dem Betonbau ähnliche Maflivbauweise in Wort und Bild vorge« sührt, die 40—60 Prozent Ersparnis gegenüber dem Ziegelbau und dabei mehrfach schnellere Herstellnng ermöglicht. Wo man also billig und schnell, dabei aber dauerhaft bauen will, sollte man nie versäu- men, diese ansprechende Schrift zu lesen, die besonders auch allen Landwirten und unseren Krieger» willkommen sein wird. Ed. Hölzel» große Handkarte der Grenzländer Oesterreich-Ungarn Italien. Neue Ausgabe 1916 mit besonderer Berücksichtigung der Kampfgebiete in Südtirol und Norditalien. Maßstab 1 : 1,000.000. Format 65X105 Zenti« meter. In sieben Farben. Preis 2 St. Verlag von Ed. Hölzel in Wien. Eine ganz neue Ausgabe ihrer hervorragend zweckentsprechenden Karte der Grenz« länder Oesterreich-Ungarn-Jtalien, die nicht nur ihrer Größe und Schönheit wegen imponiert, sondern auch insolge ihrer Genauigkeit und der überau« plastischen Durchführung des Terrain« alle» Lob verdient, hat da« bestbekannte geographische Institut Ed. Hölzel in Wien herausgegeben. Im Maßstabe 1: l,00u.000 und in der Kartenbildgröße von 65X105 Zentime« ter bringt die Hölzeliche Kart« mit geradezu über« raschender Genauigkeit in besonderer Berücksichtigung der gegenwärtig so kräftig einsetzenden österreichischen Offensive alle diejenigen Gebiete, welche heute für den Interessenten teils in Südtirol und Norditalie«, teils im Küstenland vorwiegend in Betracht kommen. Sämtliche Höhenzüge mit den gegenwärtig so viel genannten Bergkuppen usw. treten auf der Hölzel« ich?» Karle auch plastisch in die Erscheinung. Der PceiS von 2 K ist besonders i« Hinblicke auf da« Gebotene ein staunenswert billiger. Die Karte ver-dient ihrer vielen Vorzüge wegen die weiteste Ver-breitung. Imitierte lmprial-lulle bester Ersatz fQr Schafwolle, rentabler Artikel tür Wiederverkäufer, iu schwarz, licht- und dunkelgrau, seldgrfin. 1 Paket zu 1 Kilo gleich 20 Strähne K 14.— mit 3°/« Skonto ab Lager per Nachnahme. So auch alle Sorten Sommerstrickgame, Häkelgarne. GaruVersandhaus Adolf Konirsch Tetscben a. E.. Bensnergasse Nr. 73. I I i ■ I I I Mir ist unwohl, ich kann nicht esse». fühle Kopfschmerzen. »» »leitn feiten ftiijt meist (iu IQ«(|en-I vrrfHnvtng etrt funftioBie- rend- (krtauiBatoraoiu Schuld. Kett | »!o«tn Mirrn «be« rannet wieder, wenn nicht nit dem regeln)) fugen äkkiauch tan Äaiser's = Magen- = Mrmiiiu-Caramelleii eingesetzt Bit». 3» X«seta, Avoliitle i»t Matin-l Yilf, M. A»«Iche», »»oih«lt; 3rtonn (tieller. Tt»,etie> 8. Pr»i»jil, Btwibte, I ,ltt Dloriotziif, p»ll>tke, Rann; lirnn Sch«tte>, £«[• ! Mttt.BpotW«. ISin&.-fanMIwri; iBromlt. tetj, OTotitfA-eanerfernnn; 3n(ef Innf, Pedae». «D»It|tle, Itini ; (oirie in «Den HjiotfttJen. I I I ■ I I I Ausweis über die im städt. Schlachlhause tit der Woche vom 29. Mai bis 4. Juni 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. Name ■Schlachtungen »im. einnefiHtie« ftleilch in flnn eil Btiick-n Eingeführtes Fleisch in Kilogramm des 5 u c tr c ts n - Fleischers .s E ■n s •S t S •e •9 r-? s E E =5 | 1 ■e p IS CJ »o "ö ß «e ä" •e 5 w u 9t ui U) 10 m tz> «3 iy u (JD co Junger Ludwig..... 9 4 1 Lellojchek Jalob .... 1 13 1 . v 5Ubtu(<6«ß8 Josef .... 1 9 Sellat Franz...... . S I . 2 , , 3 Stelj« Joses...... , . I Zany Biklor ...... . . 2 . . I . - . ' • . • • • • . . • • Gastwirle ....... . . • • *6 l I • . . . : • • s II / Zwei eingerichtete Zimmer sind zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung d. Bl. P. bis 120 cm Breite werden gelegt ia der Plissieranstalt C. BQdefeldt, Marburg, Herrengassc 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. ! Wermut! die feinste Qualität ist zu haben in der Ma(kof En gros II Ull|»f |»It&tZ Cilli En detail ZI. 5594/1916, Kundmachung. Massnahmen zum Schutze der heranwach-] senden Jugend vor Verwahrlosung. Besuch kinomatographischer Schaustellungen durch Jugendliche. Jugendlichen, das ist Kindern sowie allen Personen vor vollendetem 16. Lebensjahre, ist der Besuch kinematographischer Schaustellungen gemäss § 23 der Ministerial Verordnung vom 18. September 1912, R.-G.-B1. Nr. 191, nur dann gestattet, wenn 1. diese Schaustellungen vor 8 Uhr abends schliessen und 2. wenn überdies der Inhalt derselben als für Kinder und Jugendliche geeignet erklärt worden ist. Uebertretungen dieser Anordnung werden an den strafmslndigen Jugendlichen allenfalls an der verantwortlichen Aufsichtsperson nach der Ministerialverordnung vom 30. September 1859, R.-G.-B1. Nr. 198, mit Geldstrafen von 2 bis 200 Kronen oder mit Arrest von 6 Stunden bis 14 Tagen geahndet. Stadtamt Cilli, am 27. Mai 1916. Der Bürgermeister: I)r. Heinrich T. J ahornegg. rVucksorteri Vernn^chdruck-rri ..Celeia" C'lli. Stile 6 livmxa 45 2$ur gest, ßecrchtung! Urlaube mir dem hochgeehrten Publikum höfl. bekannt zu geben, dass mein fleisch - Geschäft am Pfingstsonntag geschlossen^ ist und bitte den T$edarf gütigst tagsvorher zu decken. Jndem ich bitte, dies wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, zeichne mit ergebenster Hochachtung Jakob Xeskoschek Fleischhauer. Gut erhaltenes Vi 1 9 ist billig zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 21»44 Möbliertes separiertes ZIMMER tunlichst G»t*Dau*sicht mit einfacher Jbei besserer deutlicher er Stadt von solidem, geiuchf. Freundliche billiffile Anbote bte 13. Jaoi inter „21941" an die Verwaltung de» Blattes, Familie stabilen &u»»«r Herrn Gut möbliertes Zimmer oder Zimmer und Kabinett zu mieten gesucht. Gett. Zuschriften an die Verwaltung d. Bl. 21H42 Grasmäher in allen anderen landwirtschaftlichen Arbeiten tüchtig, sucht Arbeit. Franz Javoruik, Gaberje 25. Alleinstehender älterer Herr sucht möbl. Zimmer mit separiertem Eingang, womöglich Parterre. Anträge an die Verwaltung dfg Blattes. G. Schöner reinrassiger, drei Monat« alter Vorstehhund und eine jflngere Zuchtziege sind billig zu verkaufen. Anfrage Gaberje 41. Vorzügliche Weiss weine wie auch hochfeinen Stainzer Birnen-und Aepfelmost hat in grösserer Partie abzugeben G. Kaiser in Pöltschach. Modisten- Lehrmädchen wird sofort aufgenommen. Anzufragen in der Verwaltung d. 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