Nr. 89. Mittwoch am 19. April 1865. Die „Laibachn Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, ttlglich, und lostet sammt den Veilagm tm Comptoir ganzMrtg n si.s halb-löhrlg o fl. 60 lr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. l2 si., halbj. s fl. Fllr die Zusirllimg in's Haus find haibj. 50 kr. mehr zn entrichten. Mil der Post portofrei ganz)., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 fl., halbj. 7 st. 50 tr. Mllsertlonsyebllhr filr eine Garmond »Spllltmzeill ober bm Raum derselben, ist fllr lmalige Einschaltung « lr., fllr 2malige 8 tr., fllr 3malige 10 lr. n. s. w. Zn diesen Gebilhren ist noch der Insertion« - Stempel per 30 fr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losim l fl. 90 kr. ttlr 3 Mal, 1 fl. <0 lr. ftlr « Mal „nd »0 kr. für l Vlal lmit Inbegriff be« InseNionsftnnpels). ^laibacher Zeitung. Richtalnlsichl'l Tsieis. Vaibach, 18. April. Ueber die Schlacht, welche dm Fall RichmondS und Petersburgs nach sich zog, sind »och wenig Details litlanitt; aber selbst dicsc genügen, um das volle Gewicht des Ereignisses ermessen zn können. Dcr Norden hat scincn Sieg ganz in dcr Weise bewerkstelligt, wie es ein Unionistenführcr einem Scccssio-Nisten zcigtc, indem er die Finger cincr Hand mit der andern einbog, bis es cine Fanst war. So machen wir es mit Ench, sagte er; wir erdrücken Euch. Nicht durch ein paar rasche, entscheidende Schlüge hat dcr Norden seinen Feind überwältigt, sondern dnrch ein langsame«, folgerichtig nnd beharrlich durch« geführtes Eiuschnürungs- und AnshnngcrungsMcm. Wenn dcr Süden nicht in dcr Schlacht anf'ö Haupt geschlagen wurde, so nuißtc cr an Enllräftung sterben oder doch den Arin crniaitct sinlen lassen und die Waffen vor dem stärkeren Gegner strecken. Laugsam, aber unallfhaltsam ward cr mehr nnd mehr in die Enge getrieben und jetzt ist endlich sein stolzestes Bollwerk gefallen. Die Adrcßdcbalte im gesetzgebenden Körper von Frankreich ist noch vor den Feiertagen bccndct worden. Sie hatte mit dcr Diskussion über die italienische Frage ihren Höhepunkt erreicht. Herr Thiers, wcl-cher nlö Hauptredner dcr lonscrualiveü Partei auftrat, nahm ciNschieden fiir die weltliche Herrschaft des Papstes daS Wort nnd bekämpfte die Idccn dcr ita-lienischcn Einheit als nnansführbar nnd zugleich als gefährlich für die Interessen Frankreichs. Durch die Stellung, die er nahm, hat Herr Thiers dcr Regierung, dcrcn Politik cr tadeln wollte, leichtes Spiel gemacht und selbst dcr Majorität Grund gegeben, ihm die Frage zu stellen, wie cr denn dazu komme, daß er, dcr fnr Frankreich die Freiheit for-derc, dcn Römern dieselbe vorzuenthalten verlange? Herr Emil Ollivicr erhielt dadurch eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich freisinniger als dcr Oppositionsrcd-mr zu zeigen, indem cr erklärte, die Frage sei fortan cine Frage der gnten Regierung; daS römische Volk habe so gnt wie daS französische das Recht, gut regiert zn werben, nnd wenn die KardinalS-Regicrnng in Verlcnnnng dieses Rechtes fortfahre, so sci sie es selber, welche dcr weltlichen Gewalt deS PaftsteS den Stab breche. Zmn Schluß sprach dcr Staatsmininister Nouher im gemäßigten Sinne, indem cr betonte, daß die September-Konvention in jedem Falle durchgeführt werden müssc. Hicmit schloß die bewegte Debatte, und die Adresse wlirdc sodann fast unucriwdcrt angenommen. Dcr Telegraph meldet bereits den Empfang der Adrcßdcpiilaticn beim Kaiser uud die Worte, welche dieser bei dieser Gelegenheit auf die Adresse crwie-dcrte. Es ist das Echo dcr Thronrede, daS uns ans diesen Worten cnlgcacnlönt. Frankreich soll sich mit administrativen Reformen begnügen. Die politische Freiheit, welche bekanntlich Herr Thiers in seiner ersten Rcdc so eifrig vcrthcidiglc, spiegle sich ja eben in dcr Freiheit ab, die man den Rednern in dcn Wahlversammlungen uud cungarischc Gesellschaft zn eincm Vcrathnngscomilc znsammen, und lautet dcr von dcn ungarischen Herren gemachte Bau-uorschlag folgendermaßen: Die Bahn sci vou Groß-wardcin nach Esscgg zum Anschlnß an die Semliner zu führcu; dann dem PcjaczeuicS-Lippc'schcu Projekt gcmäß von Essegg uach «gram, nnd von da im schon bestehenden Anschlnß an die Südbahn nach Trieft. In dieser Weise würde letzterer Freihafen dcn Ausgangspunkt bilden und Fiumc leer anSgchcn. Ausland. Ein vou General Rcccagni, Obcrlommandiren-dem in Palermo, wenige Tage vor sciucin plötz-licheu Tod an die Schriflstcllcrin Fürstin Bclgiojoso in Mailand gerichtetes Schreiben ergeht sich iu einigen schr interessanten Details übcr dic Znstände in Sizilien. Der General behauptet, daß die Versun-lcnheit, in der sich jene Provinz befindet, sich Haupt-silchlich auf Palermo und dcsscu Umgebung erstrecke, und die übrigen Theile dcr Insel die Demoralisation der Hauptstadt tief beklagen. Der General stellt ein Verzeichnis) dcr schcnßlichstcu Verbrechen auf, die fast täglich in und nm Palermo begangen werden, und bezeichnet die von der Regierung dagegen getroffenen Maßregeln als vollkommen ungenügend. Gerade als der General Rcccagni im Begriffe stand, zu außer-ordentlichen Millcln seine Zuflucht zn nehmen, über-raschle ihn der Tod. ES ist jetzt dort so weit gc-kommen, daß Mord- und Ranbanfälle am hellen Tag und unter dcn Augen der Vorübergehenden geschehen, ohne daß nur irgend Jemand den Mnth hätte, die UcbclllMr an dcr Vollführung ihrcr Verbrechen zu hindern, geschweige dcun anzupackcu oder bci dcr Polizei anzuzeigen. Wer angcnblicklich in Palermo Herr ist, daö ist dic zahlreiche nnd vortrefflich organisirtc „SchreckenSbaude", wie sie sich selbst heißt, und dcr nichts widersteht. Dcr geheime Leiter dicscr Vande aber ist die Eainorra, die in Sizilien wicdcr in voll-ster Blüthe steht. DaS mif 21 Ecntcsimi per Kilo tclfirte Brod wird, Dank der Eamorra, zu 50 Ecn- tesimi verlauft, und als unlängst ein dieser Bäckcr-Eamorra fernstehender Privatmann anf die Idee kam, cinc Gesellschaft zu gründen, um sich dieser übertriebenen Forderung entgegenzustellen, erstieg am hellen Tag in cincr dcr lebhaftesten Straße Palermo's (Toledo) ein Individuum deu Bedicntensitz dcr Equi-page jenes Herrn und versetzte ihm von rückwärts einen Stich in die Brust, dcr ihn sofort zur Leiche machte. Der Mörder stieg ruhig von dem Bcdicn-tensitz herab, und setzte seinen Weg fort als wenn gar nichts geschehen wäre. Einige hundert Persouen fahrn mit zu uud kannten den Mörder, aber derselbe mischte sich lächelnd unter dieselben, und man sprach von dcr Sache nicht mehr. Wer soll also bei solchen Verhältnissen den Muth haben, offen cinznfchrcitcu, wo der Dolch gegen Jeden gezückt ist, dcr sich der Ea-morra cntgcgenzustclleu wagt? Der General Rec-cagni erzählt, daß während eineS MordprozcsscS zwei Belastungszeugen mcnchlingS erdolcht, uud daß bci einem andern von 14 Zeugen N theils ermordet, theils verwundet wurdeu. Außerdem berichtet der General, daß zwei Kaplänc wegen cincr Summe uon 4(1 Fr. in Streit lamcu. Dcr eine lödtcte den andern mittelst eincS Pistolenschusses und begab sich sodann in die Kirche zur Ausübung seiner Funktion. Paris, 13. Upril. Der Kaiser ist heute unpäßlich, man sagt, daß er sich den Tod einer seit Jahren in den Diensten seines Hauses gestaudenen Frau sehr zn Herzen genommen hat. — Mit dem nächsten mexikanischen Palctboot wird Herr Scherzen> lcchncr in St. Nazaire eintreffen, welcher sich, mich. dem er durch 20 Jahre dem Erzherzog nnd Kaiser Ferdinand Mar n, verschiedenen Eigenschaften nahe gestanden. m'S Privatleben nach seiner österreichischen Heimat zurückzieht. Man glaubt hier zu wissen daß Scherzenlechncr dnrch Herrn Bloin, den Kabiuetschel es Kaisers von Mexiko verdrängt worden sci, dessen untcr dcr Protektion der Kaiserin Eharlollc immer steigender Einsinh dic österreichischen Elemente eineS nach dem andern von dem jungen Hofe zu entfernen weiß. Inzw.schen ist soeben cin Herr Seywald anS Wien auf dem Wege nach St. Nazaire hier durch, gereist, uon eincm Konsortium Wiener Industrieller ausgesendet, um das Terrain für dic Einfuhr öfter, reichischcr Handelsartikel in Meriko zu efploriren Nach dem entmnthigendcn Berichte, welchen Hcrr Ludwig Haase der Wiener Handelskammer über die Verlehrsverhältnisse in Merilo erstattet hat, sind der-artige Missionen nach fernen Landen, während man andererseits den nahen Orient mcrkanlilisch ganz brach liegen läßt, nnr schwer zu verstehen. Madrid, 9. April. Vorgestern Morgens brachte die „Gazctta" daS Dekret, durch welches Montalvan seiner Würde al< NnivcrsitütS-Rcktor enthoben wurde. Die ganze Stadt wußte den Grund dieser Maßregel. Monlalvan hatte sich mit großer Energie der Absetzung des Professors der Geschichte an der Univer« silät, Cmilio Eastclar, widersetzt, der als Redaltcu? dcr „Democracia" sich daS Mißfallen der Regierung zugezogen halte. Darum wurde Monlalvan seiner ReltorSwiirde eutsctzt. Man hatte dlcsc Maßregel zwar erwartet, aber nichtsdestoweniger rief daS Dekret nicht nur unter den Studenten nnd im Lehrkörper der Universität, sondern anch in der ganzen Bevölkerung große Entrüstung hervor. Montalvan repräsentirte die liberale Richtung, sein Nachfolger, der Marquis be Zafara, galt als Vertreter der reaktionären Unter« richtS'Methodc. Tansende von Personen wollten dem abgesetzten Rektor ihre Achtung beweisen und beeilten sich, ihre Karten in seiner Wohnung abzugeben. Ihrerseits beabsichtigten die Studenten, am gestrigen Abend eine Serenade zu veranstalten und durch cinc Deputation aus ihrer Mitte dem Ex. Rektor cin reiches Geschenk als Zeichen dcr Achtung und der Trauer zu überreichen. Die BchSrde hatte anfänglich die Bewilligung zur Abhaltung der Serenade ertheilt 356 aber noch im letzten Augenblick widerrief sie die üiu-willigung und gab der Polizei den Auftrag, die Sere« nude zu verbieten. DaS crwicS sich als daS bcste Mittel, eine Emcutc hervorzurufen. Um halb 9 Uhr Abends sah man aus den neuen, an die Porta de Sol angrenzenden Straßen Tausende von Studenten und Bürgern in friedlicher Haltung der Carrcra San Geronimo zuströmen. Als die Menge vcr dem Hanse Montaluan's anlangte und daselbst erfuhr, daß die Polizei die Abhaltung der Serenade verboten habe, strömte sie zur Porta dc Sol zurück, auf dem Weg rufend: „Es lebe Montalvan, nieder mit dem Mini» ster, Tot» dem Narvaez!" Die Wache im Ministerium deS Innern formirte sich auf diese Rufe in Angriffskolonnen und versuchte den Platz der Porta de Sol mit dem Bajonnct von der Menge zu säubern. Diese Angriffe wurden mehrmals wiederholt und dabei mehrere Personen verwundet, eine große Anzahl verhaftet nnd im Ministerial-Palast eingesperrt. Da die Säuberung des Platzes jedoch nicht schnell genug vor sich gehen wollte, rückte eine beträchtliche Per« stärlung an, und diese wurde von dcr aufgeregten Menge mit Pfeifen und dem Ruf empfangen: „Tod dem Narvacz! <^uo t^i^n I^rim!" (Prim soll ernannt werden.) Diesen Truppen gelang eS, die Menge zu vertreiben Um 10 Uhr wurde ein Schuß in die Luft abgefeuert, wahrscheinlich um daS Voll cinzuschüch. tern. Die Drohuug hatte anch eiuen Erfolg, die Menge floh unter dein Ruf: „Nette sich, wer lanu!" in großer Eile zurück, und wahrscheinlich hätte der unbedachte Schuß einen tragischen AuSgang verschuldet, wenn die Leute bewaffnet gewesen wären. Nach Säuberung dcS Platzes durchzogen starke Patrouillen vou Kavallerie und Infanterie die Stadt, ciuc Eskadron dcr Nationalgardc und ein Regiment Cürassicrc besetzten die Porta dc Sol. Bis 1 Uhr Nachtö waren die Truppen beschäftigt, die sich in den Straßen bildenden Gruppen zu zerstreuen. Die militärische Occupation dauerte bis 3 Uhr Morgens, erst dann lehrten die Truppcu in ihre Kasernen zurück. „Ich weiß nicht", sagt der Korrespondent der „Inde-vendancc", dessen Vricf wir die vorstehenden Details entnehmen, „ob die Emeute ernste Folgen haben wird. Die Regierung hat aus jeden Fall umfassende Vorsichtsmaßregeln getroffen. Sie hat in und um Madrid die btstcn und verläßlichsten Truppen loncentrirt." AuS London, l2. April, schreibt man der „N. Fr. Pr.": Große Sensation hat ein gestriger „Globe"-Artikel über Mexiko erregt. Man ist er-staunt, daS Organ Russell'S in so dunen Worten über die Znkuuft deS neuen Kaiserreichs absprechen zu hören. Der „Globe" erkennt die Anzeichen einer gefühlvollen Lage sowohl in dcr neuesten Haltung der mexikanischen PricstelM'tei, wie in der Nichtanerkennung dcS Kaiserreichs durch die Vereinigten Staaten; auch glaubt daS Blatt, daß die Zurücknahme (?) deS Verzichts, den der Erzherzog Max in dem Familicn-palt ausgestellt halte, ein deutlicher Beweis der kommenden Wendung sei. Die Resignirnng bcS hiesigen mexikanischen Gesandten wird gleichfalls mit den trüben Aussichten des transatlantischen Kciiscrlhums in Verbindung gebracht. WaS dem Artikel große Äcdcutnng gibc, ist das Elschcincn in dein Blatte, das bekannte Beziehnngcn zu dem Minister dcS AnSwürtigcn pflegt. Nicht minder dcntct dcr Styl auf einen dirclten Ursprung au»? diplomatischem Kreise. Anch die heute telegraphisch cingctroffenen Aeußerungen deS Ministers Ronhcr im Pariscr Korps Le-gislatif tragen, meiner Meinung nach, obwohl sie jede Bcfnrchtnng cincS feindlichen Zusammenstoßes zwischen den Vereinigten Staalcn i^o Mexiko abweisen , den Stempel innerer Fmchl Gütlich an sich. Nenn Ronhcr sagt, der französischen Ncgicrnng habt dcr Wunsch nach eiucr Fortdauer dcS Bürgerkrieges in den Vereinigten Staaten stets ferngelegen nnd sie habe nicht, ihrcr eigenen mexikanischen Polilik znlicbc, anf diesen Bürgerkrieg in dcr Union spclnlii't, so läßt sich urkundlich so ziemlich daö Gcgcnlhcil bclcgeu. <^m «'oxcn«c>, Ä'ucou8(!. Ich glanbc, cS ist nachweisbar, daß die ganze, zuerst uo» Fiankreich nnler Vor-schiebnng von Spanien nnd Hcrdcizichung von England eingeleitete Unternehmung gegen die mexikanische Rcpnblil gerade im Hinblick o»f daS erhoffte Zusammenbrechen der Union in'S Werk gcsctzt wnrde. Iu dem bekannten Briefe an Marschall Forcy, worin daS „lateinische Kaiscrthum" urgirt und die ^iothwcndig-leit gepredigt wurde, dem Vordringen des Angclsach-scnthumS Schranken zu sctzcn, ließ Louis Napoleon sich einigermaßen in die Karten scheu. Ganz gut weiß man anch hier, daß er dcr englischen Regierung früher wiederholt anlag, nm eine bewaffnete Intervention gcgcn dic Union in'S Wert zu sctzcn; Russell selbst verrieth dies im Parlament. Anch in den Ver« einigten Staaten weiß man darüber Einiges und wird eS sicherlich nicht vergessen. Je nach Umständen kann sich daS Ungewitter drüben sehr rasch znsammenzichen. Die vor einigen Monaten erfolgte Streichnng deS plllponirten Postens eines Unious-Gcsandtcu bei dem „kiliz»iltt ol Mexico" (man setzte statt dessen: „liu-zmdlio ol Nttxico") war ein erster warnender Dollnerschlag. Lokal- un> PcovinM-Nachrichlen. ttaibach, 10. April. Das vou Sr. lais. Hoheit dcm Herrn Erzherzog Ernst, als Protektor dcr Nohrschützcn - Gcscllschast, derselben gcgcbcnc ErüfflNlngoschicßcll anf ciucn lanfc,l-dcu Hirsch cndctc gestern Zlbcnds. Dic Betheiligung von Scitc dcr Schützen war cinc schr lcbhaftc, cs ficlcn an zwci Nachmittagen übcr !»00 Schuß, dar^ untcr 43 Vicrcr, von denen dic fünf ticfstcu dic werthe vollcn Bcstc gcwanncn. iiiach dcr Bcstvcrlhcilung wurdc dcni hohcu Protektor vou den dankbaren Schützen cin frcndigcs Hoch ausgebracht, uud cinc Kanoncnsalvc verkündete das Endc zwcicr schöner Schützcntagc. — Gestern fcicrtc das hiesige Dicnstmänncr-Institnt dcil crstcn Jahrestag scincö Bestehens dadurch, daß sich dasselbe in cnrporo, nntcr Anführung scincö Direktors um halb 7 Uhr Früh, iu dic Domlirchc bcgab und da dcm (Gottesdienste bciwohntc. ^ Ee« gcwährlc cincu crfrcnlichcn Anblick, dic dnrchgehcnds ans kräftigen, mcistcntheils gedienten Vcilitäro bcstc-hcndc Viannschaft in schönster Ordnung nnfmarschircn zn schcu. Bci dicscr Gclegcnhcit glanbcn wir dic Ansicht des vcrchrtcn dicnstgcbcudcu Pnbliknms zn verirctcn, wcnn wir dicscm als gemeinnnhlich bcwährtcn ^nstüntc für dcfscn pnnllliche, mit vollster Verläßlichkeit ans' geführten Dicnstc dic wohlverdiente Anerkennung aus' sprcchci, nnd dcmsclbcn im Intcrcssc dcr ?. 'I'. Hcrrc» Dicnstgcbcr, wic nicht minder dcr bezüglichen Untcr-nchmung cincn wcitcrn gcdcihlichcn Fortbestand N'ünschcu. Älit dicscm Wnnschc verbinden wir übcr bcs0»> dcres Ersnchcn dcr Dircltion dicscs zeilgcnmßen Insti' tntcs dic cindringlick)c Bitte an das vcrchrtc Pilbliknin, bci Bezahlung dcr Dicustmänncr jedesmal die Martcn an z u nehinen, ro«i)00tiv0 abzn< fordern, uud darauf zu schcn, daß dic Marken anf dcn vollständigen Betrag dcr Bczahlnng lnnlcii nnd den betreffenden Tagesstempel enthalten, denn nnr anf dicsc Wcisc kann cinc cntsprcchcndc Kontrolc dnrch' gcfnhrt nnd dcn vcrchrtcn Dicnstgcbcrn dic vollste Garantie, bezüglich cincr sonst inöglichcn Bevor« thcilnng, geboten wcrdcn. — Das Gesammterträgniß dcr Ostcrmontag-Bcscda ist nach der „Novice", inclusive dcr Ueber-zahlungen von U',7 fl. 00 kr., nicht «48 st., wie wir gestern mittheilten, sondern 62l) fl. 10 kr. Die Auslagen kcnnt man noch nicht, weil noch nicht alle Rcch« nungcn eingelaufen sind. -- Das crstc Kranzclschicßcn anf dcm hicsigcn k. l. priv. ^chicßstandc findet am ^3. d. M., lind '^war anf bcwcglichc Schcibc, Statt. — Im Lanfc der Eouccrlsaison wurden im land-schaf lichen Saale gcfnndcn nnd bcim Vcicinskassicr dcponirt: l Winter - Halsccharpc, I Battisisacklnch, 1 leinen Sacktuch, 2 Lorgnettes, 1 SpitzcnhalStnchcl mit Masche, 1 Kopfnadcl, 1 Gürtclband mit Schnalle, 2 Tuchnadclu, 1 HauSthorschlüsscl uud dcsglcichctt mit Zimmcrfchlüsfcl. Die Gegenstände können von dcu Eigenthümern bci Herrn A. Cantoui abgeholt werde». — Direktor B. und dic Lehrerin L. dcr Trieft"' städtischen Mädchenschnlc, die vor einiger Zcit s"^ pendirt wnrdcn, weil sie sich beim Unterricht in dc>' Geographie eincS Lehrbuches bedient hatten, , ^oolido, <^t -- 0t 1»01^0UN0 N'0!1 V(^ut 1>1u ?inu wissen wir wohl, daß ctwaS uln A3 Francs gc-kaust wurde, aber noch immer nicht, waS? Ein Herr, dcr mit zerquetschtem Hntc,' die Schweißtropfen' a»f dcr Stirn, sich mühsam dem Gedränge entwindet, hat die Gefälligkeit, eS nuS zu sagen. ES ist cinc vcmto s<>rc^, eine gerichtliche Versteigerung von Leincnwaarcn; sie werden anch untcr dem SchätznngSwcrthc hingegeben nnd darum slehcu die Leute bercils seit Mit" tag iu diescm Schwitzbadc. Dcr Mehrzahl nach sind es Damen. Gchcu wir weiter. Im zweiten Saal wcrdcn Möbel und HanSrath verlanfl, im dritte», vierten, fünften Saal — dafsclbc. Im sechsten sehe« wir Maschinen, Webestnhlc, eine Buchdruckerpresse, i'N siebenten Saal nichts als Wagen. Allein daS t sic nicht mitnehmen kann odcr will, zu möglichst cxol' bitnntcn Preiscil an den Mann zu bringen. Das a<^ schicht mittelst dcr Reklame. Seit vierzchu Tasst' stand cS an allen Straßenecken angeschlagen, in al Zcituugcn war'S zu lesen: Mllc. Rosa»"* geht naa) PctcrSbnrg und hält vorher Versteigerung. Man e^ zählt sich Wunderdinge von dcr Pracht nnd ocm M" ihrcr Eiurichtnng. Alle Welt ist neugierig nnd w' daS scheu. Dcr Saal ist zum Erdrücken voll. ^' 355 Wiener Nachrichten. Wien, 18. April. In den auswärtigen Zeitungen, welche wäl> rend der Feiertage hier einlangten, finden wir das Niencr Thema von Ministcrtriscn nnd Auflösnng des Abgeordnetenhauses in allen möglichen Variationen besprochen, ohne daß jedoch cine wirtlich stichhältige Begründung fiir derartige Mitthcilnngci, zn finden wäre. Schon der einzige Umstand, daß Staatsmini-ster v. Schmerling sich nicht veranlaßt sah, während der stillen Woche seine stille Klause in dcn gastlichen Rünmcn des Klosters Molk zn verlassen, dürste genügen, um alle Gerüchte, welche auf ernste und entscheidende Berathungen über politische Gegenstände während der letzten Tage Bezug haben, als gänzlich unbegründet erscheinen zu lassen. Anch die Berichte über eine bevorstehende bcdcu' tcndc Armccrednltion, welchen wir in mehreren Iour-nalcn begegnen, dürften vorlänfig mehr auf Muth-ma,zuugcu als anf Thatsachen beruhen. Es haben allerdings, wie das „Frcmdcublatt" schreibt, während der Anwesenheit dcS Herrn FZNt. Ritter u. Bcncdck hier nnlfasscndc Äcrathnngcn über mehrere Zweige der Militärverwaltung stattgefunden; doch sollen dieselben bisher noch nicht zn endgiltigcn Vcfchlüsfen geführt haben. Im Allgemeinen ist, wie in ministcricl-lcn Kreisen verlautet, das Bestreben der Rcgicrnng dahin gerichtet, auch in den einzelnen Positionen der Militärbudgets die möglichsten Ersparuugcn zn crzic» lcn, um dem vom Fiuanzansschnß befürworteten Abstrich gerecht zn werden. — Cö ist dercitS zur öffentlichen Kenntniß go bracht worden, das; die hicrlands befindlichen laiser. lich mexikanischen Behörden vorlänfig außcr Stand gesetzt sind, Briefe oder Packele für Angehörige des österreichischen Frciwilligcnlorps in Mexiko zn über» nehmen und kostenfrei zu befördern, wcßhalb auch kci-ncrlci Gegenstände zn erwähnten Bchnfcn mehr über-uommcn werden können, Nachdem dem ungeachtet noch fortwährend derlei Privatbriefe zur Weiterbeförderung an die hicrlauos befindlichen kaiserlich mcxila-Nischen Behörden cmlaugcu, so wird von der „Wr. Ztg." dieß nochmals mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß cine Weiterbeförderung der erwähnten Briefe nicht stattfindet, fondern daß dieselben einfach dcn k. k. Postämtern zur beliebigen Behandlung rückübergeben werden. — Dcn ersten Treffer der !8l'i4er Lose machte die Kreditanstalt. — Dcn ersten Treffer der Kreditlose gewannen die Herren Nicdcrhofhcim und Baron Haber ill Darmstadt. — Herr Etzcl, dcr Bcuidircllor dcr Südbahi,. gcscllschafl, soll seine Entlassung cingcrcichl I)lil,cn. Die General - Versammlung dcr Südbahngcscllschaft, die für Samstag in Paris ausgeschrieben war, ist anf den 10. Mai verschoben. — Ueber die sogenannte sibirische Pest, welche die geängstigt-, Bevölkerung in fortwährender Aufre-guug erhält, lief au die „Wiener Mcdiz. Presse" von ersten Treffen stehen ihre Verehrer. Sie steigern wie toll und überbieten sich nur um 50 Francs, nicht weniger natürlich, ist es doch für diese Herren ein Ehren-punlt, etwa« ans dein Mobiliar des Fräuleins zu besitzen! Gehen wir in dcn nächsten Saal. Dort wird eine Sammlung vo» Oclgcmäldcu, Aqnarcllen nnd Handzcichnungcn „lebender Meister" verlauft. Wer war der Mäccu, der sie sich anlegte? Eine - Anzahl jüngerer Künstler, die gerade Geld brauchten, waren zusammengetreten nnd hatten in ihren Ateliers culfgcränmt. Fertige Bilder, Slizzen, Zeichnungen wurden hervorgcsticht nud ciucm frcuudlichen ^<>m-inwlM'« i>ri^nr — so heißen nämlich die Herren, welche die Aullioucn abhalten — übergcbcu. Dieser halte die Gefälligkeit, damit daS Ding „besfcr ziehe", sich in die Ateliers einiger Matadore dcr Kunst zu begebe,' nnd von ihnen sich Kleinigkeiten auszubillcn. Gewichtige Namen dürfen in Paris nicht fchleu — sonst acht es nicht, nnd in jeder Dommluug müssen Troyon, Rofa Bonhenr, Diaz, Delacroix :c. vertreten scin. Die ,MIl0 eoUoction än lw Nr. van dui- ^ruFFon" war also fertig. In dem letzten Saale werden Antiquitäten uud Euriosa versteigert. Fabel« hafte Gegenstände nnd fabelhafte Preise schließen hier gern miteinander Bünduiß. Alle Iahrhuudcrlc bc> gegucn sich hier zuweilen, alle Kunstcftochcn uud „Schulen." Die Liebhaber in ihren mannigfaltigsten Schatlirunaeu sind hier anzntrcffen; die sauften, wie die lebhaften Aeußerungen, die ein proumn ^ssc-o ticmil> hervorruft, sind hier au dcr Tagesordnung. Und uicht selten komiiicu dcm lühlc» Betrachter die wnndcrlich geschnitzten Leuchter, Becher, Dosen und Bagatellen nicht halb so lrauS vor, wie die Geber-den, Blicke nud Grimasf.n dcr Narilätcnsammlcr, lmtcr denen cs i» Pariü dic merkwürdigsten Origi-l'ale gibt. einem hochgestellten Arzte in Petersburg am 14. April Abends daS folgende Telegramm ein: „Epidemisch herrschen 'I)j.!m« ^iü,!^mutm,6 (Flecktyphus) und 5'cdri» W0mr0ii8; starke Verbreitung in dcr Arbeiterklasse; Ansteckung nicht bedeutend." — AuS Peters-bürg erhält dasselbe Blatt vou einem deutschen Ärzte uuterm 11. April folgendes Schreiben: „Die Gerüchte über unsere Epidemie sind durchwegs übertrieben, dcr Charakter in den meisten Berichten falsch geschildert uud scheinen diese hauptsächlich auf Alarmirung dcr Bevölkerung berechnet zu fein. AlS wenn eme TyphuS-Epidemie nicht schon arg genug wäre, ängstigt man die Bevölkerung fortwährend mit der sibirischen Pest. Ich habe hier mehrere Civil- nnd Mlitärspitalcr be-fucht, habe mehrere Obduktionen selbst mit angesehen nnd mit vielen Aerzten, die ein maßgebendes Urtheil über die Epidemie haben, gesprochen und McS stmnnl darin überein, daß wir es mit einem typhösen Pro-zessc zu thun haben, der iu diesem Jahre ungünstiger als sonst verläuft. InbbcsondcrS ausfallend smd dl« häufigen Nachschübe in der Rekonvalescenz, wo e« baun oft zu Perforation der typhösen Geschwüre kommt; hierauf folgt dann, wie bieS in der Natur der Sache liegt, rascher Verfall und baldiger Tod. Im Uebri-gen hat in dcn letzten vierzehn Tagen sowohl die Zahl der Erkrankungen, als auch der Todesfälle nicht nur in Petersburg, fondcrn auch im ganzen östlichen Rußland bedeutend abgenommen. Außer dcm TyphnS haben wir zahlreiche Wechselfieber und einzelne Eho-lcrafüllc. Auch die Tuberkulose hat in Folge deS nngewöhnlich strengen Winters mehr Opfer denn sonst gefordert. An dcr Ucbcrsülluug dcr Spitäler trügt außer dcu zahlreichen Erkrankungen die große Armuth, die bcdentendc Theuerung dcr ^clicnSmittel, die immer zunehmende WohuungSnolh und der übermüßige Genuß von Branntwein, der mehr Fusel als je enthält, bei." Vermischte Nachrichten. Vor bcilanfig cincm Jahre hat dcr pcnsiomrle baicrische Oberstlieutenant Herr Himbsel auS Mim« chcn in dcr Vorstadt Ricdcnburg uächst Salzburg eiue aumuthigc Villa gekauft, die am 13, d. dcr Schauplatz eiucs crfchüttcrudcn Ercignisfcs wurde. Die vormalige Schaufpiclcrin Josephine Weiser, richtiger Obicltschnigg, aus Klageufurt machte — cs gehört nicht zur Sache, aus welchem Aulaß oder in Folge welcher Bezichuugen — schon mehrmals Geldansprüchc bei dcm gedachten Herrn geltend. Am 10. d. war die Dame in Begleitung ciucS Herrn Henry Alliin (5nan, Sprachlehrers aus Prcßbnrg, dessen Koiisnlc sic ucwcscn scin soll, von Wicn in Salz-ding anaclommeil mid im Hotel zum „Erzherzog Karl" abgestiegen, wo Beide schon im vorigen Herbst einige Tage verweilten. Die Dame war anmuthin und mochte 2U Jahre, ihr Begleiter 40 Jahre zählen; sie war geschmackvoll in schwarze Scidc gekleidet. Am 13. d. Abends bezahlten sie ihre Rechming im Hotel und statteten in der oben gedachten Villa ::m halb 7 Uhr cincn Besnch ab. Herr H. cntgegnetc, er habe die Angelegenheit seinem Advolalcn übertragen. Darauf feuerte die Damc auf H. vou rückwärts eine Pistole ab. Der Schuß verfehlte glücklicher Weise das Ziel uud flog an dem Kopfe des Hcrrn H. vorbei in die Zimmcrthür. Dcr Herr dcs Hauses verließ schleunigst das Zimmer nnd begab sich in daS Erdgeschoß zu' seinen Vcutcn. Da vcrnahm mau ans dein ersten Stock abermals einen Schnß, dem nach einer kleinen Pause ein zweiter nnd nach mehreren Minnten ein dritter folgte. Man eilte hinnnf und fand die Dame und ihren Begleiter im Blute liegend. Josephine O. halte eiuc Schußwunde an der Stirn, Egan zwei ^chnßwnndcn in dcr Brust. Am Boden lagen sechö Pistolen, daruutcr eiuc doppelläufige. Vier ^äufc warcu abgefeuert, die drei übrigen scharf geladen, die Hähne gespannt. Um 10 Uhr wurden dic vorhcr ürzllich besichtigten deichen in die Todlcnlammcr ge-bracht. Die gerichtliche Obduktion ist noch nicht er-folgt uud dürfte vielleicht culnchmcn lassen, ob jcdcS dcr beiden Gefallenen selbst Hand an sich gelegt oder ob Josephine O. ihren Begleiter und dann sich selbst getödlct hatte. Die vorgcwicscncn Briefe weisen dcnt-lich auf ciucn beabsichtigten Selbstmord und auf dic an Herrn H. zu nehmende Rachc hin; anch cuthalten stc die Verfügung, daß die ^cichculostcu aus dcr vor-haudcucu Baarschaft gedeckt werden follcn Es fan. dcn sich wirklich über 100 fl. baar, dann die reich-haltigc Garderobe dcr Dame nnd auch einige Schmuck« gegcnftändc iu dcm Gepäck dcr beiden Rc'ifcudeu vor. — Dic Manchester Times erzählen folgenden Zug ans Eobdcn'S Jugendzeit: „Vor ungefähr dreißig fahren, nls Manchester um dno Eorporationsrcch't für sich agitirtc, erhielt das Blatt cinc Rcihc von Aufsätzen nbcr dieses Thcma, dcrcu anonymer Einsender sich ,,1.iI)iÄ" nntcrzcichnctc. Dic Aufsätze gefielen so allgcmcin, daß dic Redaktion cinc Notiz cinrücktc, worin sic dcn Vcrfafscr um seinen Besuch bat. Als „I.iwü- sich vorstellte, warcn Herr Enthrall, der Ehef. Redakteur, und scin Kompagnon, Herr Prentice, von dcm Wesen des jungen, in Manchester noch gan; unbekannten Geschäftsmannes fchr eingenommen. Tcin scheues nnd schüchternes Auftreten machte fic in ihrer hohen Mcinnng von seinen Gcistcsgabcn natürlich nicht irre. Am selben Abend sollte ein Meeting abgehalten wcrdcn, nnd cs kostete nicht wenig Mühe, dcn jungen Mann, dcr noch nie öffentlich gesprochen hatte, zur Theilnahme daran zu bewegen. Er wurde der Ber« sammlung als Verfasser dcr Briefe libra's vorgestellt nnd aufgefordert, die erste Resolution zn befürworten. Eobdcn nahm das Wort nnd wurde verlegen, verworren — er mußte sich niedersetzen. Es war ein vollständiges Fiasco. DicscS traurige Schicksal seiner Jungfernrede soll den Mann, dcn ^oro Palmcrston jüngst mit Demosthenes verglich, sehr eingeschüchtert haben; nnd wenn cs — sagt Herr Enthrall - bloß von seiner Hcrzcnsncigung abgehangen hätte, wäre er nie wieder als öffentlicher Redner aufgetreten. — Die größte Eisenbahubrücke in ber Welt soll bei Chepstow über den Severn gebaut werden. 2'/, Meilen lang, muß sie in solcher Höhe über dem Fluß anfgesiihrt werben, daß Schiffe mit Masten von 122 Fuß ungehindert darunter pafsiren k5nnen. Die Ingenieure Fowler und Fulton veranschlagen die Baukosten auf 980,000 Pfd. St., für welche Summe die Firma Eochrane, Grove und Eomp. die Ausführung deS Riesenwerkes unternommen hat. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. Tchwerin, 10. April. Heute Morgens isl die junge Großhcrzogin Anna von Mccklenbnrg'Schwcrin (Tochter dcS Prinzen Karl Wilhelm Ludwig von Hessen) gestorben. (Dieselbe war geboren 25. Mai 1843, vermalt seit dein 12. Mai 1804 mit dem regierenden, 1823 gcborucn Großherzog Friedrich Franz von Meckleuburg-^chwerin.) «PariS, 17. April. Dcm heutigen „Mouiteur" zufolge hat der Kaiser bei Entgegennahme dcr Adresse der Dcputaliou erwiedert: Er danke für die Festigkeit in Vertheidigung dcr Grundgesetze, welche das Gleichgewicht der Staatsgewalten erhalten, DaS ^and wisse dafür Dank. Unter dem gegenwärtigen Regime entfalte sich dessen ^cbcn, cs schc die administrativen Hindernisse immer mehr schwinden, den Fortschritt gesichert, die Sicherheit gewährleistet. AuS der Wahlbewegnng, aus dcm Widerhalle von dcr Tribune nnd auS der Presse fühlc das Kund wohl, daß es frei sei. Ncit entfernt, au den Baum zn wollen, welcher gute Früchte trägt, fchcncn die Massen, welche arbeiten, so wie die bcsiz-zeuden Klassen und jene, welche sich crillncrn, hören nnd lesen, mehr dcn Mißbrauch dcr Freiheit, ulS dc>, Mißbrauch der Gewalt. Fahren Sie fort in den Arbeiten zur moralischen und materiellen Verbessernna des Individuums, erweitern Sic die Befugnisse der Gemeinde nnd dcs Departements, ohne Alles ändern zn wollen. Lassen Sie uns jeden Tag einen neuen Stein zn dem Gebäude Herbeilragen; die Grundlaac N" ^^A " '°«° "ch "lcht z« hoch Paris, ,7. April. sPr.) Die kaiserliche Fa-nulie bleibt noch in den Tnilcrien, und begibt ftch von dort direkt nach St, Eloud. General Inssnf ist in Paris angekommen. In Spanien herrscht nnrnhinc Stimmnug. Die Journalisten besprechen die Senats-sitznngcn nicht mehr, seit der Redakteur deS „Pueblo" vou dcr Tribüne ausgewiesen wurde. AuS Rom wird von guter Hand gemeldet, baß Pcrsiguy, der am 12, d. cinc lange Audienz bei dem Papste haltc, und seither häufig mit Antonelli lonfc-rirtc, vou dem Kaiser die Zusage empfangen habe, den Botschaftcrposten in Rom zu erhallen, wenn er sich übcrzengcn sollte, daß er nützlich wirken könne. Pcrsiguy bürste diese Eröffnung auch dcm Papste ge-macht haben Sarliges, heißt cS, wird gerne dcn un-dankbaren Posten aufgeben. Markt- nnd Veschifkberichl. Krainbura, 18. April. Auf dcm heutigen Markte smd erschienen: 75 Nagen mit Getreide (Wochcnmarlt.Preise.) Weizcnpr.Metzen st. 3.8»; Korn sl. 3.10; Gerste fl. 3.-; Hafer fl. I.W; Halbfrncht ss. -.—; Heiden fl. 2/'.0; Hirse ft. 3.20; Knknrutz fl. 2.80; Erdäpfel fi. 1.80; Linsen fl. 3.20; Erbsen fl.—.— ; Fisolen fi. 3.20; Rinds-fchmalz pr. Pfund kr. 52; Schweineschmalz kr. 46; Speck, frisch kr. 33, dctto geräuchert kr. 43; Butter kr. 40; Eicr pr. Stück kr. 2; Milch pr. Maß kr. 10-Rindfleisch pr. Pfund kr. 18; Kalbfleisch kr. 18» Schwcincflcifch kr. 20; Schöpfcnflcisch kr. — ; Häh«. dcl pr. Stück kr. —; Tauben kr. 12; Heu vr '4tr fl. 1.40, Stroh kr. 80; Holz hartcS,pr. Klafter st. 5.10 dctto weiches, fl. 3.50; Wem, weißer, pr Eimer fl. 7. ^ , ? . Verantwortlicher Rcdaltcur: Iguaz v. Klcinmayr. Druck und Verlag vou Ignaz v. Kleinmayr s5 358 Telegraphische Effekten- und Wechsel - Kurs« an der t. k. öffentlichen Börse in Wien. D,n 18. April. b'/. VlltaNlquts 72,35 1860-,r 5lnl,ly, 94 «5 5'/. Nat.A5 Gilb,r . . . 1<>ss,2!> Vansaltien . 797. - London . . 108 50 Krtditalti.n . 186,00 K. f. Dulale» 514 Fremden-An.ieige »oin l<;, Iiüd 17. Vlpril. Stadt Wien. Psists!', Hlindllili^Frcistudo. uxd K<»m»ll, Bitt" haucr, v>,'!l Wic» - - Klemrüt. k, l Tel,graft,i< dramte. v»n Tl!,ss. — Lackuer, l f Stsuerrii,' »ehmcr. vc» Stsin. — Evctsc, Vejirs5a»,tS' ''ldjülltt, Vl,'!l Lgg. Glephant. Die Hlllcn: HiüNültl, l, k. Mcij,r. vcn V,lo»a, — Brawsch, s. s. Vszirs^nnte.'Adjliükt. »on Llia5. — Sclillidtvschih, Rcalitätlnblsitztr, vl.m Fcistrih. — Dr. vr» Vilas, »ou W,e». — Filmis und Vott,, Ha»dels!c»ts, von Trifft, — i)iabcrgoi >,>!> GcrjiN', HandcKltutt, vl'N Pr,)» s,cco. — Millie Haiid!'ls,Nli!U!, reu Prasch'k. — Schein, Haiid,lsma»n, von Türz. — Dlrlz, ^riviit, voll Tl,ff,i'. — Ieuiuser, l. f. Bezirks» Vorsteher, und Dl,'le»z, HandelSman», ?on Wip> poch. Dic ^inleiiis : .ssrcnn. Privat,, vo» Wicn. -— Fcscarini und Vianchi, von Trieft. Wilder Mau». H,rr Rappl, Asscsura»; < I»s^ettor , von Baierischer Hof. Hraz. Hlaiser von Vestcrreich. Herr Rösch, Iiigtnicur-Affisitlit. von S^gor Mit nur 50 Kreter nl8 ^rei8 l ^lise5 zur Ziehung am tt. w.ii l^l^ kann man sscwinncn einen dcr sehr wcrthvollen äNQ Gewinne und l «.ONOSilberpränlien, Werth «?!rt a »H »»» fi. Icdcr Abnchmcv von 10 Loscn cvliält 1 Prinnicnloö gratis, woinit cr mindestens einen Silberne» sscnstand im Werthe uon » Tha» ler gewinnen muß. Zimi Anlaufe ladet cin in Wien, Graben Nr. 4. Dicsc Losc sind zn haben in Laibach bei (702—1) (7^3-1) Nr. 097. Crekutive Feilbietung. Von dcm k. k, Vczirksamte Seiftnbcrg, als Gelicht, wird hicmit bekannt gemacht: Eö sci über das Ansnchen des Io< bann Kilel. Machlhabtr der Elisabeth Kastclliz uon Mirel. Hs.'Nr. 15 geacn Ios,f K.itteM; ron Kamcnoelb HS.-Nr. 1 wc^rii. ans drin gerichtlichen Vergleiche ddo. 28, Oslc'l'er 1801. Z. 2701 schul-diacr 02 ft, 5 kr. S. W. «. .«. «. in dl, lrkknlive öffentliche Veriielgernng d«r. dem Lehtern und seinem Gheweibe Maria KcisllUiz gcdöri^en. in, Grundbuche der Herrschaft Zobtlsbcra >ul> Nklf,l"M'crU)c au den MciNbietenden hinwngciilben werde. Das Schahungsprolololl, der Grund. buchstNrakt uud die Llzitaliolisbedingnisse können del diesem Gerichte in den gewöhn» lichen AmloNmldcn ciligrschen werden. K. k. Bezirksamt Seisenberg. als Gericht, am 29. März 1865. (725—3) Gdikt. In Folge gerichtlicher Bewilligung ddto. 29. März I8ll5, Z. 5IN8, werden die in cie Verlassenschaft des Herrn Dr. Johann v. Zhuber gehörigen medizinischen Bücher und Hauseinrichtungsstücke am 20. und 21. April 1865 in den gewöhnlichen Amtsstundcn von 9 bis 12 Uhr Vormittags und 3 bis <><><>«> 5<>OOO UO Otttt Hi «><><> H« «, »H «tttt, «V « das '/,, fl. 3 daö V„ 1 V, das '/. in östcrr. Banknoten. Die Gewinne »nd Zuglistcn wer-den sofort nach den Berlosungeil den Interesscilten zugeschickt. Aufträge werden unter Zusichc» rung der slrcugstcn Vcrfchwicgcu« hcit prompt ausgeführt durch daö Großhaudluugöhaus in Frankfurt am Main. (091-4) (7^8—l) Nr. 404. KuratelsverhätMNg. Vom k. k. Krcisgeriä)tk Neu. stadtl wird hiemit bekannt qemacht, daß widcr Theresia Papcsch aus Neustadt! wegen erhobenen Blöd« sl'nneö die Kuratel verhängt, und unler Einem Herr Josef Pchaui, k. k. Notar in Nassensusi, alö Kurator bestellt worden ist. Neustadt! am ll. ?spril 18«5. 3^- Schaubude am Iahrmnrklplah. °^H (^cfertigtcr erlaubt sich cl^brnst cinzuzciqrn, daß er mit dem Niesenmädch.n <^««»,,«>,, uon Wien Ulicr Graz hier äuge« fllmmcn und nur lnrze Zcit hicr vcr>ueilcu »vird. Dieses Mädchen, qe^nwärtin 10 Jahre alt, 5> Fus; l; Zoll hoch, cniö dem schwäbischen Aciierlande sseburen, Hal eincll sehr schönen Wnchö, Inleressaiil zu slhcn ist auch eine Produlimi, N'elche in derartiger Weise noch nie rwraclommen, nemlich, daß dieses Viadchen »üt verbnndenen Ansien da« Alter der ihr vorsse-stellten Personen, dic Stnnden und Minntcn der ihr vorcislesslen Uhrrn, den Werth nnd die Jahreszahl in- oder ausländischer Geld» stiictc erräth und dergleichen inchr an dasselbe gestellte Frage» 'ncucm beaulwortcn taun. ! Da diese« Mädchen sich in verschiedenen Hauptstädten Deutsch-llanbg und der Schweiz niit Vcifall prodnzirtc und in Wien sogar !init dem hohen Besuche des allerhöchsten Hofe« beehrt wurde, so glaubt cö auch hier eincni zahlreichen Besuche entgegen scheu zu bitrfeu. Üntr.'-c l. Platj «tt lr. — 2. Platz ««— lr. itiuder dic Hälfte. ----------— Ferner stellt (Gefertigter dein geehrten Publilum eine afrilauische Tchiveinfainilie kor, welche ihres feinen guten Fleische« und der lurzrn Fittteru»gi^I^!)Uhr, wird im hiesigen Coliseum verschiedenes FH altes Eisen, Messing, Blei :c. verkauft. ^^ Laidach am 18. April 1865. Seidlitz-Pulver. Central-Versendungs-Depot: Apl»tl)ekc „)um S'torch" in Wien. 5^ «,,^ ««.«ek«»««. Jede Ichachtel der von mir erzenaten Teidlitz-Pulvcc und jedem die einzelne Plllvcrdosiö umschliefteude» Papier ist meine ämtllch dcpo»»rte Tchutzmarke anfsscdrilckt. Prcis einer vcrsicqelteil Origiualschachtel 1 si. 25 kr. list. W. - Oebranch«-?lnweis>ma iu allen Sprachen. Diese Puluer bcl auptcn durch ihre außerordentliche, in den inaimlqfaltiqsi"! Fälle" crprodte Wirksamtett nntcr sannnll.chen bisher bekannten HauSarzcneien unbcstriltcn den ersten Äanc,-. wie dcnn viele Tausende au.' nllm Theilen des arosien Kaiserreiche umi vorliegende Danfsaanuasschreiben die. detaiMrten Nachweisnnssen darbieten. daß dieselben lie, habitnellcr Verstopfung, llnver-banlichlcit und 2c,dl>rcuncn, ferner bei .^rämpfcn, Nierenkrantheiteu. Nervenleiden, >vcrzll°pfe.'. nervösen Kopfschmerzcu, Blutconqcsti°nen,qichtartißrn G lied er-Af fcctioncn. endlich dci Anlasse znr Hysterie. -VYP ochon-brie, andauerndem Brechreiz u. s. w. mit dem besten Erfolg augcwmdct werden und dlt nachhaltigsten Hellrcsultate lieferten. Nte^elllM in Laibach bei Herrn ^tt,,t',«», Mla^^r. Apotheker „zum goldenen Hirschen." Görz: /^),tVa^. Gurkfeld: ^>/e,)^/,e.f. Gottschee: ./^.?. /Oo«. Krainburss: ^/,. ^/i«?/«?//l,ii. V>e,,eri.?. Durch obige Firma ist auch zu bethen da? Gchte Dorsch Leberthran Kel. Tic reinste und wirksamste Sorte Mediciualthrau an6 Verben in Norwessru. 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