Nl0. IV. N^ ,804., ^ Laibacher OWch Wochenblatt. ^ " Z u m N u t z e n u n d V e r g n ü g e n. AlssZu g ab^e zur Edel von K lcinm styelschen Laibach. unyan, doch eben nicht zahlreiche, sondern mehr "USerlchnc kleine Gesellschaft. So sehr Morcau auch der angesehenste und beliebteste von allen französischen Generalen ist — die ganze Armee schwört nur bey ihm — und so viel Gelegenheit er auch gehabt hat, sich zu bereichern: so ist er doch beyweitem nicht einer der reichsten, ja nicht einmahl der reichern französischen Generale Le ... M... und und La... haben ein ganz anderes Vermögen zu erbeuten gewußt. Moreau würde vielleicht ohne den Rath einiger Freunde, die ihm scm Schicksal nach bem Frieden vorher sagten, ohne die Mittel geblieben seyn, seinem Range ge:uaß, und so anstandig zu leben, wie er jetzt lebt, Man hat mir versichert, daß jene ihm riechen, von den 6 Millionen Livres, die jeder sranzö'5 commandirende General für ^ede Campagne zu seiner Disposition hat, die oon der letzten Campagne übrig gebliebenen vier Millionen für sick anzuwenden; und er ihrem Rathe gefolgt sey, in so weit es sein uneigennütziger Character erlaubte, und er cs in allen Ehren thun konnte. Er vertheilte die Hälfte an die Officiere seines Gcneralstabcs, und er behielt 2 Millionen, d«s jetzt sein Vermögen ausmachen sollen. Grabschrift. Einen Beytrag zu den merkwürdigen Grab^ schriften, die man sich einst so sehr angelegen seyn ließ, in ganze Bände zu sammeln, liefert auch folgende, die sich in dem ehemahligen Franziskanerkloster zu Laibach auf einem schwarzmarmornen Denksteine befindet. Wir sehen an ihr ein interessantes Beyspiel der religiösen Liberalität jener Zeit, die auch an einem geweihten Orte, den unschuldig scherzhaften Ausdruck eines frommen Gegenstandes gestattete. Es ist zwar nicht Witz, was an diesem Epitaphium bcmerkcnswerth ist, sondern vielmehr das Gegentheil davon, aber gerade in dem schlichten einfaltigen Smne dieser holperichten lateini-schl,n Reime liegt die Characteristik des Begrab denen, der ein beliebter Lustigmachcr in seiner Vaterstadt gewesen seyn muß, und entweder selbst scine epikuräische Jovialität auch aus dem Grabsteine nicht vcrlaugnen wollte, oder einen überlebenden Freund hatte, der sein Andenken auf eine so lustig andachtige Weise durch sol^ Lende Grabschnjt verewigte. 3aepe vino me äelectavi ^m^ro 6n1ce plu3 amavi. ^sncnnäe me ex n»tura gsz^i Nnlti5c>ne zic ri8lnn expt^Zi: In zim^Iicnats vixi Lt Iieatoä omnez äixi, 8eä <^u2mvi8 parum 83pui Iäc:o viv^z in aeternum (^ui 6eäi8ti änlcs kalernnm. Lt ne illtei-mitt33 äicere, cave, ?ra ms umnn pliter et ave. Wenu sich anders lateinische Reime, die bey all ihrer geschmacklosen Form, und gänzlichen Mangel an Geiste doch so eine gewisse naive Kraft in sich führen, durch deutsche Knittelverse übersetzen ließen, so könnte man sic nur um den Sinn anzudeuten allenfalls übersehen: Ich Thomas Silvester Ness hab gerne tief ins Glas gesehn Doch trank ich den guten Wein, und ließ den sauren stehn Zum Spaßvogel war ich von Natur schon gemacht. Drum haben übe? mich viele gar herzlich gelacht. Gerade und einfältig lebt' ich in Ruh Pries alle glücklich und mich selbst dazu Doch ob ich gleich nicht das Pulver erfunden Hab ich doch den Weg zum Himmel gefunden Drum soll der Mann in Ewigkeit leben Der uns zuerst den süßen Rebensaft gegeben Du aber lieber Leser wollest an mich denken Und mir ein Vaterunser und Ave schenken. Neu in Musik gesetzte Gesänge. Lieder von Salis in Musik gesetzt von Fr. Teyber*). Ergebung. Mag immerhin der Sturm entgleiten. Der meines Lebcnskahn entführt, Indeß der Aord der Jugendzeiten, Sich mir in Fernungsduft verliert. Zwey Töchter der Erfahrung steigen In meinen Kahn, und weichen nie. Verklärter Schmerz in trüben Zügen, Süß lächelnde Melancholie. Die andre die mit leisem Dämpfer, Der Seele Saiten reiner stimmt-; Ergebung, die geprüfte Kämpfer In ihres Schilds Umschattung nimmt. Wenn jene tief in meine Laute Nach rührenden Accorden greift, Rufc die der höhern Welt vertrau e: Getrost! auch deine Palme reift! Still seh' ich wie zu seiner Mündung Des Lebens Wellenspiel mich reißt, Erhöht die Schwermuth die Empfindung, So hebt Ergebung meinen Geist. Das Grab. Das Grab ist tief und stille. Und schauderhaft sein Rand, Es deckt mit schwarzer Hülle Ein unbekanntes Land. Das Lied der Nachtigallen Tönt nicht in seinem Schooß Der Freundschaft Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos. Verlaßne Braute ringen Umsonst die Hände wund, Der Waise Klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund. Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh, Nur durch die dunkle Pforte Geht man der Heimath zu. Das arme Herz hiemeden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden, Nur wenn es nicht mehr schlägt. *) Die gestochenen Musikblatter dieser lieder sin» i »n der Edel von Kleinmayerschen Buchhandlung^ zu finden. H (Die Fortsetzung folgt.) V