^»K 3R ^H^^ R843 Vaterländisches. St. Kanzian bei Gutenwerth. cVieser Ort, auf den man biS nun so wenig bedacht war, gibt den Forschern der Alterthümer Gelegenheit genug, bei genau angestellten Untcrsu» chungen auszumitteln, ob die Vermuthung , daß hier einst eine Stadt gestanden seyn mag, gegründet sey oder nicht. Gutenwerth, nunmehr Dobrava genannt, ein Dorf von 32 Häusern, liegt in Unterkrain, im Ve» zirke Nassenfuß, 2 Meilen von Illyrisch-Neustadt! an dem linken Ufer des Gurkfiusses, beinahe in der Mitte von St.Bartholomä und St. Kanzian, doch zu St. Kanzian eingepfarrt. Sehr reizend ist d«e Lage des OrteS Guten» werth, die schöne, fruchtbare Ebene, die der Gurk« fiuß durchwandert, umgeben von einer Seite mit kleinen Gebirgen, alle bewachsen mit edlen Wein» reben, deren Saft nicht nur die Bewohner dieser Gegend erquicket, sondern auch öfters in mehreren Orten Oberkrains den Namen eines steynschen Wei» nes tragen muß. An der andern Seite umgibt die-sen Ort die große Krakauer Waldung, welche den Einwohnern nicht nur genug Weide für ihr Vieh verschaffet, sondern sie auch hinlänglich NN't Brenn-und Bauholz versieht. Gegenüber steht das hohe, mit unfruchtbaren Bäumen besetzte Gorjanz« Gebirge, welches hier Kram von Croatien trennt. Hier soll also elne alte Stadt gestanden seyn, von der Nichts anders übrig geblieben ist, als der bloße Na» Me Gutenwerth; wirklich findet man h,er keine Herrschaft, kein Gut und kein Gütl, welches den Namen Gutenwerth führen möchte. Dem unerwü-deten Valvasor, der aber nur beschrieben hatte, was er sah und vorfand, war der Name Gutenwerth Nicht unbekannt, er legt solchen einem aus den Trümmern der zerstörten Stadt Gutenwerth aufge- bauten Meierhofe bei, welches dem Gute Arch c,n» verleibt, und noch jetzt zusehen ist, aber nie nannte man denselben Meierhof Gutenwerth, wohl aber Ni0VI8n1ciI)locI, unter welchem Namen er noch jetzt bekannt ist. Nach einer sehr alten Tradition der Bewohner dieser Gegend, welche sich biS nun erhalten hat, soll die Stadt Gutenwerth an beiden Ufern des Gurk» fiusscs gelegen, und mit einer steinernen Brücke verbunden gewesen seyn, und zwar an dem Orte, wo jetzt das Dorf Dobrava steht. Spuren der verfallenen Brücke sind noch vorfindig; wenn die Gurk klein und klar ist, sieht man darin große bearbeitete Mar« morsteine, wovon wan mehrere kleinere schon herausgehoben und verwendet hat. Zwei, 50 Schritte von einander entfernte Kirchen, St. Nicolai und St. Catharina, welche letztere im Jahre 1809 nie« dergerissen, und daraus ein Haus in St. Bartho» lomä aufgeführt wurde, sollen in der Mitte der Stadt gestanden seyn. Der schon z«emlich zerfallene Stadt« Brunnen ist noch zu sehen, es ist ein tiefer Brunnen von massiven Steinen, steht ganz allein auf dem Felde, etwas entfernt von der Filial-Kir« che St. Nicolai zu Ottok, davon man seit der Zer» störung der Stadt keinen Gebrauch machte, ,'n dessen Nähe aber sich auch nichtS als die Kirche sammt der Meßnerei befindet. Der Brunnen verräth we« nigstens ein sehr hoheS Alter. Was aber die Ver« muthung einer hier einst vorhandenen Stadt mehr bekräftigen konnte, ist, daß man an diesem Orte öfters Sachen ausgräbt, die dahin deuten. Unweit von Dobrava. Gutenwerth, auf einem ebenen öden Terrain, den man zu bearbeiten anfing, ackert man mehrere steinerne Särge aus der Eide, dergleichen man in Laibach nächst der Neucnwelt herausgegra-ben; einige davon sind noch zu sehen, andere aber wurden verbraucht. In einigen solcher Särge fand man kleine irdene Urnen^ alteKriegsrüsiungen, auch — 128 — Münzen. Dieses beutet wohl deutlich auf einen Ae» grädnißort der ehemaligen Besitzer der Stadt Gu» tenwerth. Nördllch von Dobrava« Gutenwerth fand ein Ackersmann bei dem Aufpflügen seines Ackers ein bei 1^ Zoll langes rundeS Stück Gold, in der Form mehrerer m Papler zusammengerollter Mün« zen, welches er an emen Goldarbeiter verhandelte. Em Anderer fand an seinem, jenem angränzenden AckVr eine unversehrte goloene Kitte vom feinsten Golde mit 24 Glleoeru, künstlich gearbeitet, die aber nicht mehr zu sehen »st. Am 27. Juli 1813 fand der Besitzer eines Ackers nächst Dobrava-Gu» tenwerth eine 'Münze vom feinsten Golde, 65 Gran Gewichtes, oes Kaisers Augustus Blldnlß und eine Noch Nlcht entzifferte Aufschrift auf emer Seite, auf der andern Seite trägt ihm eine vorgestellte Gottheit den Lorberkranz und eme Palme, mil der Aufschrift: Victoria Au^. (^. Dergleichen goldene und silberne Münzen, auch »on andern Metallen, sind hier schon viele gefunden worden, als nur m so weit, daß man sie um gang« bare Münzen verrauschte, aber von Niemanden ge« achtet wurden. Westllch von Dobrava« Gulenwerth fand man im Jahre 1814 tief in der Erde zwischen Steinen, die man/ um ein HauS zv bauen, aufgrub, einen in Stein gehauenen, 12 Zoll langen Löwen, auf eine Beute lauernd, künstlich vorgestellt. D«r Löwe ist noch jetzt ober der Fleischbank deS Fleisch» Hauers zu St. Kanzian zu sehen. Nähere Untersu» chungcn darüber werden verständigeren, mu dem For» schungsgelste der Alterthümer mehr bekannten Forschern überlassen. Die Erheblichkeit geringfügiger Umstände. Als Walter Scott eines Tages an dem Ufer deS Yarrow lustwand«lte, sah er dcn Reisenden Mungo Park Steine in'ö Wasser werfen und mir gespannter Aufmerksamkeit die Blasen erwarten, die das Wasser schlug. Scott fragte ihn, was er hier treibe. „Ich dachte eben," antwortete Park, „wie oft ich die Tiefe der Flüsse in Afrika zu son» dircli suchte, indem ich berechnete, wie viele Zeit verging, ehe die Wasserblasen an die Oberfläche kamen." Das war ein geringfügiger Umstand, und doch verdankte ihm der heldenmü'chige Reisende oft seine Rettung *). Die vornehmste Triebfeder ist nur ein ') Insofern ihm die Tiefs der Gewässer entweder den Gebrauch eines Votes gestattete, oder ihm die Vcichtiqkcit dcrsclbcn die Nähe eines Uebergangcs zu deil NicdcNasslNigcn der wileeu Landeiemwohner a,nl>cuccte. kleiner Theil des Uhrwerks, und dennoch treibt und regiert sie das Ganze. Eben so lst es in dem Ma» schinenwerk des menschlichen Lebens j ein geringfügiger Umstand stört es eder läßt es stocken; ein Riese fällt durch einen Kieselstein) ein Mädchen an de» Thür eines Gasthofes verändert daS Schicksal eiueS Staates. Wäre die Nase der Kleopalra kürzer oder länger gewesen, sagt Pascal, 1o würde das Schicksal der römischen Welt, und somit auch der Welt überhaupt, ein anderes geworden seyn *). Als der Prophet Muhammed un Berge Sche» versteckt war, ließen seine blutdürstigen Verfolger — so lautet die Sage __ durch ein vor de Spanier verdankten die Minen von Potosi der zufälligen Entwurzelung eines Strauches. Ein Indianer, der em Wild verfolgte, faßte an einen Busch, um nicht einen steilen Felsen hinabzustürzen; der starke Ruck machte die Wurzel locker, und ein kleines Stück Silber blitzte auS der Erde hervor. Der Indianer nahm eS nut sich und kehrte bald wieder, um mehr zu holen: so wurden diese reichen Minen entdeckt. Und wie VieleS verdanken wir den söge-nannten geringfügigen Umständen in der Hellkunde! *) D. h. sie hätte dann dem Marcus Ant onius leine Leidenschaft eingeflößt, deren Folgen fur das Schicksal Roms so bedeutend waren. <") Die Svinüe hätte, als Muhammed schon in der Hohl« war, ihr Nch über den Eingang gezogen; die Verfolger hielten aber das Netz für alt, imd gaben so den Gedanken axf, easi Jemand il> dic Hehle geflüchtet sey!, könne. — 129 — Ein Kranker schläft in einem Zimmer, wo man Baumrinde verwahrt hatte, und ein wunderbares Arzneimittel ist der Welt gegeben. Die Einführung der Kirchenglocken (im neunten Jahrhundert) soll daS Erbauen von Kirchthürmen veranlaßt haben; anfänglich baute man sie, wtil eS nothwendig war, und nach und nach wurden diese Thürme d,e erhaben» sten Denkmäler der gothischen Baukunst. In dem Leben ausgezeichneter Männer wenden wir unS gern von dem blendenden Glänze ihrer Thaten, von dem Zauber ihrer GeisteSwerke ab, u« irgend einen kleinen Umstand in ihrer Geschichte zu betrachten, der für uns einen besonderen Re«z hat. Wie wohlthuend ist eS z. B., wenn wir Warren HastlNgS in Indien sehen, w»e er, ganz von orientalischem Pomp umgeben und anscheinend in die politischen Umstände dts Augenblicks vertieft, beständig ein Wäldchen zu Dalesford vor Augen hal! Mitten in der üppigen Pracht jener tropischen Ve» getatlvn sah das Auge seiner Fantasie den bunten Schatten englischer Wiesen und die schimmernde Linden« Allee; eine Dorflandschaft lächelte ihm mit ihren Blumen und ihrem Thau, Wie gern folgen wir dem großen F05, wenn er, in dem Garten bei St. Anne'S Hlll herumspazierend, seinem Gefährten auS Dryden oder Horaz etwas vorlieSt. Das sind gcrmgfi'lgige Umstände, aber sie lassen unS einen Blick »n die Oeconomie des Geistes thun; sie gleichen kleinen Oeffnungen in einem Walde, die den Son» nenlchein auf die Scene fallen lassen. Einige Meisterwerke der englischen Literatur verdanken wir unbedeutenden Umständen. Milton zieht sich noch Chalfont zurück, und dicseö Asyl vor der Pest begeistert ihn zu dem «wiedergewonnenen Paradiese." Gray wollte eine Ode auf die Instal« lation deS Kanzlers zu Cambridge dichten, konnte ober keinen befriedigenden Anfang finden. Zu seinem Glück trat plötzlich ein Freund in sein Zimmer j Gray, über die Störung unwillig, empfing ihn mit dem erschreckenden Zuruf: „Hinweg von dieser hell'gen Stätte'." Der Besucher stutzte, aber der Poet hatte seine herrliche Ode schon begonnen. GlbbonS «Sinken und Fall des römischen Rei« ches« würde vielleicht seiner epischen Prosa entbehrt haben, wäre nicht der Verfasser zur Nachtzeit in den Ruinen deS Capitels herumspazirt. Dls Ge« schichte der schiinen Kunst liefert unS ähnliche Beispiele. Thorwaldsen sieht einen Knaben auf einer Treppe sitzen, kehrt heim und modellirt seinen Mcr» lur. Leonardo da Vinci räth Malern, selbst Flck< kcn auf altcn Wänden nicht unbeachtet zu losscni er Hlaubte, die Fantasie könne von den bizarren Tin» ten derselben etwas lernen. Der junge Vander» velde ließ sich in jedem Wetter auf der Themse herumfahren, und nahm große Streifen blaues Papier mit, die er ganz voll weißer und schwarzer Züge malte. Diese Exkursionen nannte er in seinem halb Holländischen Englisch, auf die Schau geh en (to Denselben glücklichen Einfluß unbedeutender Um» stände bemerken wir in der Geschichte der Wissen» schaften. Die zufällige Zerlegung einer Art von Din« tensisch leitete Cuvier zum Studium der Anatomie der Mollusken, die ihm allmälig daS ganze Thierreich erschloß. AlS Galilei auf der Universität Pifa Medicin studierte, fesselte die regelmäßige Oscillation emer Lampe, die am Gewölbe des DomeS hing, seine Aufmerksamkeit, und leitete ihn auf die Bcob» achtungen derE chwingungen des Pendels. AIs sich K e p» l e r zum zweiten Male verheirathete, versorgte er seinen Keller M't österreichischlm Weine; eS entstanden aber beim Messendes WeineSDebatten zwischen ihm und dem Verkäufer, und bald darauf schrieb Kepler eine Abhandlung, die zu der sogenannten neueren Ana» lysiS den Weg bahnte. Newton beobachtete die Brechung der Lichtstrahlen durch ein Prisma auf einer Mauer; diese Beobachtung führte zur Erfindung deS ochrcniatischtn Teleskops und zu wunderbaren astronomischen Entdeckungen. Die merkwürdige Hypothese, daß die Sonne von einer nebligen Atmosphäre umgeden scp, ist tuich Enckcs Beobachtungen an einem Kcmeten beiliahe zur Gewißheit geworden. Geringfügige Umstände können unS oft crmu» thigen; sie sollten unS nie cntniuthigtn. Der voreilige und übel berechnete Tadel, d«n cm Geistlicher von del We S le y'schcn Secte oufein Fenster zuMot« ccmb bei Chafteslury kritzelte, blwcg Adam Clar« ke, alle seine classischen Studien aufzugeben. Es war vtlniuthlich nur engherzige Unwissenheit, die ihm diese Kränkung zufügte; aber sie wirkte so viel, daß Clarke's Nützlichkeit und Lebcnsglück beinahe z.rstöit wurden. Von 4782 biS 1786 «ntsagte er allem Studieren, und er Halden Verlustdiestl vier kostbaren Jahre sein Lebenlang beklagt. Der berühmte B u r-k e hielt ein Mal, alS er eben im Parlamente reden wollte, eine sehr grcße Rclle Papier >n der Hand; ein Mit, glied, das nur wegen seiner Anmaßung bekannt war, un. terbrach ,hn mit der Bemerkung: «Sie werden uns dcch Ihr voluminöses Geschütz nicht an die Kopfe werfen?« Dieß verdroß und kränkte den Redner so sehr, daß cr augcnblickllch auS tcm Eaole hinaus- — 13ft — stürzte. Er, der alle seine Gegner an jedem Abend mit einem Muthe, den seine Beredsamkeit aNein überwog, bekämpft hatte, ließ sich durch einen bos. haften, und obendrein albernen Scherz außer Fassung bringen. Die Araber haben ein sehr zu beherzigendes Sprichwort: «Wenn die Pforte des Glückes Dir geöffnet ist, so ergreife die Gelegenheit; denn Du kannst nicht wissen, wie bald sie wieder geschlossen wird." Die Geschichte enthält komische und tragische Beispiele dieser Wahrheit. Cardinal Bessarion wäre Papst geworden, hätte laicht sein Zimmerge» nofse, als die Cardinäle an die Thür klopften, Bedenken getragen, ihn in seinen Studien zu unter» brechen. „N i cola," rief B essa ri on »us, als er erfuhr, was er verscherzt hatte: »Deine zarte Rück« ficht hat Dir einen Hut (den Cardinalshut) / und Mir die Tiare gelostet!" Hier folge Einiges von Robert Bruce. Wie? herholt erlittene Niederlagen schienen alle Hilfsquellen dieses großen Mannes erschöpft zu haben. Bald beschloß er, noch einmal für die Krone Schottlands sein Schwert zu ziehen; bald wollte er nach Palästina gehen, um im Kampfe mit den Sarazenen sein Grab zu finden. In dleser Crisis zwischen Hoff» nung und Verzweiflung schaute er einmal nach der Decke auf, und sah eine Spinne, die sich von ei-nem Balken nach dem andern zu schwingen versuchte, um den Grundfaden ihres Netzes auch dort zu be» festigen. Sechs Male machte das Thierchen den Ver« such, und alle sechs Male vergebens. Bruce war in eben so vielen Schlachten von den Engländern besiegt worden; mit ängstlicher Spannung sah er dem Resultate der Ausdauer dieseS Thierchens ent» gegen. Die Spinne versuchte «in siebentes Mal, den Faden zu befestigen, und — es gelang. Bruce nahm diesen Umstand als ein Omen, und man weiß, wie glänzend der Erfolg war. Die Geschichte wird von Scott und andern Schriftstellern auf dem Grund einer Sage erzählt, die sich bei allen Familien, die Bruce heißen, erhalten bat. Aber der geringfügige Umstand mit dem Faden jener Spinne würde dem schottischen Häuptling ganz un« nütz gewesen seyn, hätte er nicht Entschluß und Seelenstärke genug besessen, um die Analogie durch, zuführen. „Der Augenblick," sagt Füller, „ist ,m-mer die gelegenste Zeit; je tiefer die Theile an dem Vllde Nebukadnezars waren, desto schlechter war der Stoff. Heute ist noch goldene Gelegenheit, morgen schon silberne, übermol'gen kupferne, bis wir endlich an die Zehen aus L/Hm kommen und AlleS in Staub zerfällt.« Was man Glück nennt, ist oft die Wirkung emer Geschicklichkeit, die mit eherner Charakterstärke geparrt ist. Geringfügige Umstände entscheiden oft über un« seren ganzen Lebenslauf; sie sind Fäden, aus denen nur beharrlicher Fleiß ein dauerhaftes Gewebe spin. nen kann. Das Genie mag dann alle seine Kunst aufbieten, um dieses Gewebe mit Stickerei zu Ichmücken. Füßli hat zwar behauptet, unmittelbare Anschauung (Intuition) sey die Gabe des Genies, wogegen allmälige Vervollkommnung nur dem Ta» lent eigen sey; aNein dieser Satz wird durch Ersah» rung und Geschichte niederlegt. Galilei nannte seine gewaltigen Entdeckungen die Frucht unablässl-ger Studien; und Newton drückte sich eben so bescheiden aus. Alles, was ich geleistet, sagte er, ist das Ergebniß anhaltender und unverdrossener Beobachtungen gewesen. In d,n letzten Stunden seineS Lebens verglich er sich mic einem Kinde, das am Ufer der Zeit einige bunte Muscheln gesammelt. (Beschluß folgt.) Landwirthschaftliches. (Wohlgemeinter Rath.) Da die dieß» jährigen unbeständigen Witterung« . Verhältnisse die Einbringung der Gedreidefrüchte in gut,m Zustande zu gefährden drohen, so ist dem vorsichtigen Land« Wirthe anzurathen, bei dem vorzunehmenden Schnitt te die Getreidestoppeln länger als gewöhnlich stehen zv lassen, we,l hierdurch bei dem Auflegen des Ge» treides die Aehren nicht leicht die Bodenfiäche beruh» ren und die Durchstr'omung der Luft gleichfalls einen günstigen Einfluß äußert — wodurch dem schädli» chen Auswachsen des Getreides entgegen gewirkt zu werden vermag. Feuilleton. (Chemisches Gold.) Unter diesem Na» wen ist in Frankreich ein neues Metall, zu drei Theilen aus seiner eigenen Substanz, aus einem Theil Silber und die anderen Theile aus sonstigen chemischen Substanzen bestehend, conipouirt worden. Es gleicht im Ansehen völlig dem Golde, ist aber noch wohlfeiler als Silber, und verhält sich zum Golde wie der nachgemachte zum echten Diamant. Man hat bereits alle mögliche Luxusgegenstände daraus angefertigt und es dürfte bald ein wichtiger Handelsartikel werden. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr.