Üchm MrffenchMös Hccncr/ Lande: vnd peinliche Genchks' Ordnung/ Im O. Zahr verbessert/erleüt- tcrt/ verglichen/ vnd auff- gericht. Vnd ist in drch vnderschidliche Thail' gesund ert/ Deren erster Thail handelt das Malcfitz/vnd was dem¬ selben anhängig P/ darumbRechtlich das Leben/ oder ein öffentliche peinliche Leibsftraff mag ver- würckt werden. Der ander Thail crklätt die Ordnung/ wie man dasMa- lcfftz Recht besitzen/darinnen ?eoL«-". Straff der Jauberey. ^b 76. Straff schrifftlicher peinlicher schmähung. iS 77. Swaff der Muntzfälscher/ vnd der/ so ohn habende Freyhcit 7b. Straff der/ so falsch Sigl/ Brieff/ Vrbar/ oder dergleichen Register machen. " 79. Straffdcr falscher mit Maß/Waag/vnd Kanffmanfchafft 10 50. Straffdcr l'rocmatom. so ihren partheyen zunachthei dm WidertheNenzuguthandlen. " 51. Straffder vnkeusch/so wider die7?atur. 1^ Sr. Straff der vnkeusch mit nahend gesipten freunden. 19 S5. Straff der jenen/ so Eheweiber oder Iungkfrawen entfüh¬ ren. §4. Straffdcr Nothzucht. 0 19 s>". Straff dcß Ehebruchs. S-c» S6. StraffdcßvbclszwtfachcrEhe. ro §7. Straff deren / so ihre Eheweiber oder Kinder zu vnkeuschm Werckenvcrkauffcn. ro SS. Straff dcrverhelffer deß Ehebruchs vnd verkuplung. Ls §9. Straff der Verrhätercy. Lo 90. Straffdcr Brenner. ro 91. Straffdcr Raubcr. rr 9r. Straff derAuffrührek. rr 97. Straffdermsodrölichaußtretten. rr 94. Straff der Bcvcchtung. rr 95. Straff der vergiffmng/oder dergleichen heimlichen tödtung. ri 96. Straffdcr Weiber/so ihre Kinder tödten. Lr 97. Straff der Weiber/ so ihre Kinder von ihnen in gefährligkeit legen. 9S. Straff deren/ so schwängern Weibsbildern Kinder abtreiben/ auch wer einsvnfruchtbar macht. » 99. Straffsoein Artzt durch sein Artzneytödtet. 100. StraffderMördervndTodtschMger. 101. ^^l^^ so cntschuldiguttg der Straff ror. Von rechter Nothwöhr/wic die entschuldigen. ro?. Was ein rechte Nothwöhr ist, 104. Daß Aegrstev. Arlicket. . FE 104. Daß die Nothwöhr bewisen soll werden. r? 105. LVann vnd wre in fachen der Nothwöhr/ die beweisung auffdm Klager konrpt. L? 106. Vonentleibung/dieniemandsandergeschenhal/vndeinnoch- wöhrfürgewendt wurde. -4 107. Don berümbter 7?othwöhr gegen einemWeibsbilde. L4 io§. So einer in rechter )?othwöhr einen vnschuldigcn wider seinen willen entleibt. ' L4 rc>9. Von vngefeh.'licher entleibung/die wider eines ThätterS willen gcschrcht/ äusser einer Nothwöhr. Lf no. Socinergcschlagenwirdvndstirbt/pndmanzweifflet/oberan der Wunden abgclelbtsey. rz- m. Straffder ienen/so einander in Mörden/ schlagen oderNumor beystandt thun. rf nr. Von besichtigung eines entleibten vor der Begräbnuß. r6 uz. Wann ein ermördte oder sonst todtc Person gefunden wird/vnd der §all seiner Meldung vnbewust/ wie zu handle« ist. r6 114. Verrncrcktetliche entleibungin gemein/die auch entschuldigung auff ihnen tragen mügen. r6 uz-. Wie die vrsachcn/ so zu entschuldigung bekandtlichcrThat für- geben werden/zulässig oder vnZuläffig seyn. r? n6. Von außführung beschuldigter Vbclchat/ehe der Beklagte in " Gcfällgknußkomptt L? 117. Artickel vorn Diebstal/ vnd erstlich vom allergeringsten haimb- llchen Diebstal. rS nS. Vom ersten öffentlichen Drcbffal/damit einer bcschryen ist. LS n§. Vom ersten gefehrlichcn Diebstal/ durch einsteigcn oder bre¬ chen. rS iro. Vom ersten Diebstal/fünffGulden werth/oder darüber. LS ire. Dom Diebstal zum andern mal. r? irr. Vom stehlen zum dritten mal. L9 irz. Wo mehr dann einerley beschwerung bey dem Diebstal gefun¬ den wird. 1L4. Von jungen Dieben. r? irf. So einer etwas haimblich nimpt von Gütern/ der er ein nech- fterErbist. LA ir6. Stehlen in rechter Hungers noch. 70 ° )( W IL7.D0N Register. Arttckel. * Mw. ir7. Von Früchten auff dem Feldt/wie vnd wann diefürDicbstal zu achten seyn. 30 irS. Von yoltz stehlen/ oderverbottner weiß abhawen. 50 129. Straff der Fischdieb. 50 150. Straff der jenen/ so mit vertrawter oder Hinderlegter §?aab vngmewlich handle«. 30 izi. Diebstal geweychter ding. 70 izr. Von sira ffoder Versorgung der Personen/von denen man vbelö vnd miffethat warten muß. 71 155. Straff der vnderstandner Mssethat/außschendlichen Wer- cken. . 71 174 Don siraff deren/ so fürderung/hülffvnd beystandt den Msse- thättern beweisen. 71 175. So ein Dütter der peinlichen Gcfängknuß/ einem Gefangnen außhtlfft. zr 176. Gemein vnderricht der Gerichtschreiber/ wie sie sich in beschret- bung der Gerichts Händel halten sollen. 72 177. Erklärung/bey wem vnd an welchen Orthen Rath gesucht soll werden. zr 17S. Etliche Chaten/die für lauter Malefitzisch vcrstanden/vnd nach gestalt derselben an dem Guet/^erb/ oder mu dcnr ^odt ge¬ straft sollen werden. 77 Ertickel besi andern Thails» r. Von besitzung deß Malefitz Rechten. 74 2. WaSderPanrichter in peinlichen Fällen zu handleii hat/sampt feinen Zngeordentcn Personen. 74 7. Panrichter sott in Zweifflichen Fällen Rath suchen. 7f 4. Gertchtsch^eibersAydspflicht. 75- AnklagersvndAichtingersAydSpsiicht. 75 6. Panrichters vnd seinerzugcordentcn Personen besoldung. 75 7. Panrichters vnd seiner zugeordenten Malefitz GcrlchtsPerso- nen cxrra orclinaei Besoldungen oder öifergelt/ wann sie von den ^andtgericht Inhabern vberLandt gebraucht wer¬ den. 76 5. An welchen Orthen die Malefitz Gericht besessen sollen wer¬ den» - 76 9. Mit Aegistek Artickcl. Folio» 9. Mit welchen vnd wievil Personen das Malefitz Recht besessen ftl! werden. 56 10. Daß ein Gericht dem andern mit tauglichen verständigen Personen/ zu besitzung dcß Malcfitz Rechten/ willfahren soll. 57 11. Vliderredung der Vrthailer vor dem Rechten. 77 ir. Dise Ordnung gegenwärtig zu haben/ vnd den Partheyen auff jyr begehren davon abschrifft vnd bericht zu geben. 57 17. Von bcleutung deß endlichen Gerichts. ?S 14. FragdeßRichters/obdasGerichtbcsetztsey. zS i?. Tvanli vnd wie der Thätter auß der Gefängknuß geführt/vnd * offcntüch an den Pranger/ oder ander Orth gestellt solle wer- dcn. 16. Von beschreiben deß Beklagten. zS 1-7 Von Fürsprechen vnd Rednern. zS i§.' Daß der Klager/auch der Antworter/oder ihr Versprecher mir Klag vnd Antwort mündlich/vnd nit schrifftlich?rocccliren sollen. 19. Wie die Klag von Ampts wegen/ oder sonst auff eines andern sonderlichen anklagen/ gestellt solle werden. 79 Lo. Was vnd wie der Beklagte durch seinen Fürsprecher bitten las¬ sen mag. 40 ' ri. Vernamung dcrMiffcthatauffdenentlichen RcchtStag/sovo?- mals bekennt worden ist. 40 rr. Wie der Richter vnd Beysitzer nach attcm fvrbrtngen/auch ent¬ liehen bcsehluß die Vrtel verfassen/ vnd wie die Beysitzer durch den Richter gefragt sotten werden. 4z L7. Der BeysitzerAntwort. ra. Dicvrgichtoffenllichzuverlcscu. Lf. Was lnasscn die Beysitzer mündlich vrteln sotten. 4 r L6. Ocffnung der Vrtel. 7^ L^. Stab zerbrechen. 7^ LS. Außrüffnng deß Tiachnchters Frid. 42 29. Frag vnd Antwort nach Vollziehung der Vrtel. 4 L 70. So der Beklagte mit Recht ledig erkennt wird. 42 71. Von ^cibsstraff/ die nit zumTodt gesprochen werden. 4^ zr. Von vnnottürfftigcnFragen/sovorGertcht'beschchen. 4» 53. Daß Register, Arückel. ffolio. 55. Daß kem Richter keinen Thatter/ sodasLcbenvcrwürckt/auff fürbitt ledig soll erkennen. 45 54. Was massen ein einkommener Thätterauff Bürgschafft außge- lassen mag werden. 45 55. Vom Beichten vnd vermahnen / vor vnd nach der vervtthai- lung. 4- 56. Daß die Beichtvätter die Armen/ bekennte Warheit zu laug- nen/ nit weisen sollen. 44 57. Ordnung vnd Bericht/ wie Gerichtschreiber die entliehen Vr- teln/der Todtstraff halben/formen sollen. 44 Einführung einer jeden Vrtel/ zumTodt oderewiger Gefängk- nuß. 44 59. Beschluß einer jeden Vrtel. 44 40. Von Leibsstraff/ die nit zum Todt oder Gefängknuß/ wie ob- sieht/ gevrthailt werden. 45 41. Einführung der Vrtel peinlicher Lcibsstraff halben/ die nit den Todtberüren. 45 42. Beschluß jeder Vrtel/ diemtden Todtberüren. 45 45. Von form der Vrtel/ zu erledigung einer für Recht gestellten Personen. 46 44. Von dcm Gcrichtskostcn in peinlichem Gericht. 46 Artickel deß dritten Thailo. i.. Von vnzuchten in Gerichten» r. VonMaulstraichen. s. Schlag mit einem Spieß» 7g 4. ^ackcnstraich. 7g f Stcckenstraich. ^g Jucken der Wöhr. 7g .7* Vrodtmcsser zucken. ^g 5. Gemeine Vnzuchten. 7» 9. Von BlutrunßvndSchäden. 7g ro» DiestraffderVnzuchten/vonwegen geringer Tar nit zu vnter> lassen. ir. Von der Landtleuth Pfleger vnd Diener. 7« rr. Wasnit für Vnzuchten verstanden solle werden. 49 15. Tax Register. Artickcl. Folio» 17. Lar vmb schreiberch in Gerichtlichen Handlungen oder vnzuch- teil» fo Etliche Fäll den Vnzuchtcn anhängig. 14. Von angriff vnd fürwarten» 50 15. Vorn vcrlohrnen Viech vnd andern Güktern. 50 io. Wo Zcurand ein Guet vnvergolten auß seiner Gewalt kömpt. 51 17» Ancstirung farunder Gütter in Gerichten. 51 LA Von Mißbräuchen vnd vnbefügtcn gewonheiten/so etlicher Orth vermarnter verfallner Gütter halb gehalten werden» 51 Don andern Anfällen gleichmäßiger Artickcl/ so den Todt nit berühren» , 5r Lo. VondenBergkRechten. 5s Li. Beschluß» z-L LL. Verordnung/ so ein Mensch vmb offenbare Handlung/ oder an¬ der zufällig fachen/ vnd das Malefitz betrifft/ zu Gefängknuß kompt/wic mit denselben Personen außZhristlicher angebor-- ner Lieb/allein darumb/damit der arme Mensch außmttthai-- lüng vnd Zusprechung billichcs Trosts vnd hülff/ sein Seel nit in gefchrligkeit setz/ beschaidenlich gehandlet/vnd darinnen aller flciß gebraucht werden solle» 53 Ende dlMMglsters. Wir '") n' W^t schirmt werden/ Dcshalben haben Wrr/als regierender Herr vnd Landtsfürst in Stcpcr/ damrt füran m dcrglci- chcn Fallen desto ordcnltchcr gchandelt/xroceäirc vnd ver¬ fahren werde/in allen vnd jeden Gerichten vndObngkct- ten m Stötten/ Märcktcn vnd auff dem L andt/ denen sol¬ che Sachen zu handlcnzustchn/vndvon gcwalt gcbürcn/ in vnscrm LÄndt Steyr allenthalben die nachfolgund Ord¬ nung vnd Erklärung/ >n>t Rathgcmaincr vnscrer Landt- schafft in Stcpcr auffgencht/Reformiert vnd gesetzt/ Be¬ fehlen vnd gebtcttcn aus randtsfürstlichcr Wacht/ vnd wollen/ das mämgkllch/bcp Vermeidung vnscrer Straff/ solcher vnscrer Ordnung vnd Erklärung füran aller ding gleichmässig nachlcb/wrc hernach begriffen rst. Der Acr erste Nckl Er erste Tharl HP Buechs/von purlauter Malefitz/darumben Rechtlich dasLeben/odev ein öffentliche peinliche Leibsstraff verwärckt wrrd/auch was masten diejenigen gestrafft/ be- wrstn/oderentschuldigtwerdensollen/ Deß- gleichen von peinlicher Frag Inäicicn, vnd was dem attm anhän¬ gig ist. Lrstltch von annemung dcr Vbclthätter. Dle Geadelten Mlesitz Personen bctreffent. —, -- Vvil die Geadelten Malefitz Personen betrifft/ soll es bey ?>. ) gemainervnserLandtschafftFreyhejten/vnd Alt löblichem herkonnncn bleiben. I I. Angesessen Vöelchätter an- zunemmm. bl Tem/ were aber ein Vbelrhätter/ gegen dem wahre Tkat/ ' oder offenbare vndgnuegsame Inclicia vor Augen/anne0s- sen/ soll jhne das Gericht allenthalben in desselben Gebiet (wo es den Thätterausserdem Dachrräpffbetritt)gefängklich zu Rechtlicher Grraffannemmen. rr, s / Wo aber der LandtRichter den Thatter austerhalb dem Dachrräpffnit füglich berrettenmöchte/so mag derLandtRichter/ inbedachr/daß derThatterder verschuldtenGrraffdest weniger «mstiehen mag/vnd damit das Vbel nitvngestraffrbleib/vrnb den A H Thätter Artikel besi ersten Lharls/ der Thatter (esseyemangeseßneoderledigeperson) wo! vnderdem Dachrrapstgreiffen/den Thatter darinnen Gefangklich annemcn/ binden vnd verwahren/vnd dann dem Grundherrn/oder seinem nechstgeseßnenAmprmann/solches anzaigen/ die sollen dannden Thätier dem LandtRichter/wie er mit Gürtel vmbfangen/vnd von alter Herkommen/ herauß äusser deß DachtrapffZ zu antwor¬ ten schuldig seyn. Mo aber derGeundtherr oder desselben Amptleürh soferrn vondemOrth/daderThatter betreuen worden/gesessen/daß dieselbenfueglich nit zubekommen/vnd fürsorg seyn mochten/d aß derThatter durch solchen Verzug dem LandtRrchter von Händen: kommen/ oder ander dergleichen gefehrligkeiten zugewarten wa¬ ren/ so mag der LandtRichter auß solcher notturfft willen/ den Thatter mit jhmewol hinwegk führen/doch daß er solcbes hmNach dem Grundtherrn/oder seinen; der Enden nech stgeseßnen Am pt- mann anzaige/vnd mit Vermeidung solcher Vrsachen zuschreib/ vnd solle daß demselben Grundrherrn/ vnd genraincr vnser Land- schafft/an jhren Obrigkeiten vnvergriffen ftyn» Hl. Von annemung der strcrchmdm /. Vbclthllttcr. nwtsh,,i,pku>anschafft. < v/7^.Nd ob sich zwischen einem Landtgericht vnd Burgkfrid/ oder zwischcitdenLandtgerichtenftlbst/Vonwegenderge-- zirck vnd orrherjhrer Grantzen/ der Gericht vnd Burgkfrt- denoderBigmarckhalbett/dadievberantwortUttgvttdattnemuttg derThatter gebrauchig seyn sollen/jrrung vnd mißverstandtzu- trüge/ derbalb derselbe Irrthumb in ander weeg zu Rechtlichem außtrag volgen inüjke/ Damit aber dieRechtferngung derVbel- thatter vnd straffung deßvbels/ durch dergleichenIrrrhurub nit verhind ert noch in Verzug gestettt/auch die langwirig Gefangkrmß derarmenLeurh/sambt derselben außkomerrverhüt/vnd rechtliche Handlung geführt wurde/Go ordnen vnd setzen wir/woferr sich furarr solch vnd dergleichen fall begeben wnkden/deß sich dieThail selbst nüteinandcr forderlich me vergleichen möchten/ daß alß-- dannvnserLandtshauptmann/ittwelchesImilchddion sich solcher ^rrtbmnbzutregt/mirlcr^eit/blßjhreingefallnerIrrthumb recht¬ lich erkundet wird/ denparcheyen zu vberanrworrung vnd em- pfahung der Thatter ein sonder Orth bestimbt/ allda soll solche vberantworrung vnd empfahung durch beedeparcheyen ohn wi- derrcd/ brß ZU weiter außtrag jhresRechrens/ bescheben vnd an¬ genommen werden/ wo aberAundtschaffter/öffentlich Stras-- senrauber/vud ander dergleichen Malefitzisch personen/ob denen man sich soliderer Handlung/daran was mercklichs gelegen/zuer¬ kunden hett/zu Gefangknuß gebrachtwurden/oder so ein Gericht gegen eineiiMalefitzischenverdachtlichwere/odergarnichthandL Len wolt/ vird vuserLandtshauptmann also auß norrürfftigen vn5 A iiü gegründ- Artikel desi ersten Tharls/ der gegründet» Vrsachen/ solche Personen zu vberantworten begern wurde/die soll jhn alßdann das Gericht/zu fürstellung vnd Lxe- cmion deß Rechtens/ ohn waigerung volgen lassen/ Doch soll sol^- che vberantworrvngdemLandtgerichtBurgkfriden/vnd manrg- klich an jhrenFreyheiten/Rechten/ Gebrauchen vnd alten Her- koinnren vnvergrissen/vnd ohn schaden sesn. VIII. Don der angesessen Vbelchätter argen Güttcr/ wem die zusichm d! Tem/wann ein angeseßncrVbelthattcr/von begangner Mist sechatwegen/ derhalb er ein entliehe Todrstraffverworcht/ in Gerichts Gefangknuß zu rechtlicher Gtraffeinkompr/ge- gen demselben Thatter soll/ laut diser Ordnung/mit rechtlicher Gtraffverfahren werden/ doch deßThatters Herrschaffr/auch Weib vnd Rindern an jhren Günern vnenegolten/ außgenonnnen ritt solchettFall/darinnderThatter Leib xndGuctvcrworchthett/ alßdann soll deßThatters Gnet dein Herrn/jnnhalt einer Landt- schafft Freiheit/ Zufällen. I X. W-c cs mlt dem Guct/so sich selbst cntlelbcn/gehalten sott^ ' /' werden. di Tem/die jhnen selbst den Todt bedachtlich/auß forcht der Straff/oderaußverzweifflungamhun/die sollen verb rent/ oder auff freyemwaag deßwaffers verschickrwcrdcn/vnd von derselben verlaßneN Haab vnd Guet/ erstlich dein Gericht/ allda es beschchen/rmd er gefunden wird/ ein pfundt einpftrnring erlegt/ das übrig Guet vnd Verlassenschafft/ soll seinen ncchsten ErbenoderBefreLLndten völlig zustehen/wo sich aber ein Person MtaußforchtverschulterStraff/sonderaußkranckheitdeßLeibs/ Melancholes/gebrechligkeit jhrer Ginne/oder anderer derglei¬ chen blötigkeiten/ selbst ertödtet/derenErben sollen gleicher mas¬ sen an shrerErbschafft nitverhindcrt/aberderVnkosten/ so hie¬ rüber laufft/ sott der Obrigkeit bezalr/vnd hremit auch alle andere Gebrauch Mndtgeerchtö GrdntMg itt Wteyek. Gebrauch/ so hierüber waren/ abgechon vnd aussgehebt werben/ Doch soll es Vnser aigenrhumblichen Kamer Vnderchonen hal- ben/so jhnen dm Lodr/wre obgemelt/bedächtlich anchun/alsoge- halten werdm/vnd derselbenHaab vnd Gnet/was dessen nach dem Rostelt/ so vber sie gelossm/ der erstlrch darvon auffzuhebm vnd zubezalen/vnd als Herrn vnd Landrsfürstm haimbgefallm sevu/ daraus wir den dritten Thail invnser Kammer nemmen/vnd die zwemThaü derselben PersonenErben/ auß sondern Gnaden er-- volgen vnd znstehen lassen wollen. Go cur Tbättcr beklagt/ond anzunemen. <- begehrtwirdct. ,.,Ä> ^7/ Teur/wann einer einen andern als Malefitzisch anklagt/vnd denselben gefängklich anzunemen begehrt/soll dasLandtge^ richt zuvor dieVrsachm vnd Inäicia d eß Klagers aigent^ lichvernemm/ vnd so er die für gnuegsamb befind/ alsdann dm-- selben zu Gefängknuß annemen. . Dnd so also der Geklagt zn Gefängknuß bracht ist/ Vttb'der Klagerauff seiner Klag verharrt/vnd vmbRechtanrüfft/soll er der Kläger vor aller Handlung mit feinem Leib/wo er im Landt nit haußhafft oder sonst so statlich ist/daß er demBeklagten (wo sich seinvnschuld befind) zuabtragvnd ergötzligkeitvermüglichwär/ auch in sicherheit vnd Verwahrunggeuoinen/ oder shrne anfferlegt werden/gnuegsame Laution vnd Bürgschafftzmhnn/wo er seiner peinlichen Klag rn ordenlicher Zeit nit nachkompt/vnd die auß-- führt/auch solch seine Klag oder Inüicia nach Rechtlichem form nicht beweist/oder sonst fällig wurde/daß er alßdann den darausf erloOnKostm/anch demBeklagten sein zugefügte schmach/erlit- ren schmertzen/vnd darlegen nach erkamnuß der Gerichts abtrag thun wolle/ Desgleichen soll dasselbe Gericht in allen zufallenden Sachett/wLesichdiezwsschcndemKlagervnddembeklagtenGe- fangen/in ausfuhruttg derKlag/vnd andern notwendigenVmb--^ ständenvndZufällen begeben/jederzeit durch nottürfftige verhör erkundigen/ vnd was sich sonst diser vnser Ordnung nach gebürt/ handlen/vnd äusser gnuegsanren oder ossemlichen InäiciLn, mit der streng gegen demBeklagten nichts fürnemen» wo wo aber der Beklagt durch sein argen bekennen oder beweis suttg/ seinerverhandlung vberwunden/ oder sonstgnuegsame of¬ fenbare Inöicia darbracht wurden/ daß gegen jhme dem Beklag-- renmjt peinlicher Frag mag gehandelt werd en/ soist alßdannder Kläger seiner Verwahrung (ob er damit verhefftwar) oder der Bürgschasst/ so er dieselb (wie ob stehet) gethon hette/ gegen dem beklagten müßig/vnd solle darauff durch dasGericht/gegen dem Beklagten ferrcr nach rechtlichem form/ vnd diservnser Ordnung gehandelt werden. X I. Anklag der Thättcr/durch PieBclaidigten. Tem/wo em Belaidigter einen Thatter in sachen/darumben einer dasLeben/ oder ein öffentliche Leibsstraffverworcht herr/anklaget/so soll derBeklagt wedervmb Gelt/fürbitten/ noch auß andern vrsachen/ äusser wissen vnd willen deß Klägers nit ledig gelassett/sonder gegen jhme wie Recht/verfahren/vnd šo¬ fer r er zum Todt vervreelt/ dem Alager keinerley Rostung zur Rechtfertigung deß Thatters aussgelegt werden. X I I. Vcrgwtffung der Thätter. Tem/ zuverhurung leichtfertiger peinlicher Rlagm/damrr die Nit ohngrundr vnd gttli 'gsameVrsachen furgenommen/ sollen die Vbelthätter/ so mt an offenbarer Chat betretten/ noch die Vbelthar selbst bekenm/oder derselben vberwistn/zu dem Malefitz Rechten/durch die Ankläger so rm Land ansaßig/vnd zu abtrag deßBeklagtcnvnschuld/wo sich die in außfürung erfunden wurde/starhaffr seyn/mit anzaigung der verklagten missthar vcr- gwist werden/solang/ brß die Vbelthat bekennt/ bewisen/ oder gnuegsirinb Inaicicn soweit für Augen erscheinen/dardurch pein- licheFrag gegen dem Thatter start mag haben/ Alßdann sott der Ankläger der vergwissungledig seyn/vnd soll solcher Vbelthatrer/ vermüg einer EhrsamenvusererLandtschafstin Steyr/habenden Freyheit in der Landtshandfest begriffen/mit einem pfund pfen- mng zum Rechten verMist werden/ wo aber derVergwisser dem Rechten Sandtgevichts Ordnung in Meyer, 5 Rechten nit nach komm en/ vnd sein Fürrrag zn rechter außfürung nitbringen wurde/so ist dasvergwist Gelrdem Gericht verfallen/ vnd der Vergwister schuldig/ dem Beklagten sein schwach/ spott vnd schaden/nach deß GerichtsRechtlrchen erkandtnuß/abzmra- gen/ dem beschwerten chail die wargerung derselben crkandnmß für vnsern Landtshauptmann sürgesetzt. XIII. Wo ctn Vbclthättcr dem Gericht uuffcrAlagsformanzuigt . . wurde. ^/2/ Tem/wo einer den andern bey Gericht Malesttziger ThateN beschuldigt oder anzaigt^vnd doch derselben kein ordenlicher Rlager seynwolt/soferr nun das Gericht austsolch anzargen/ gnuegsambvnd notrürstrigvrsachenVnd Inöicia erindernvnd be- sind en wurde/ so ist das Gericht schuldig/deir Bezichtigten cx o5- iicio geftmgklich anzunemen/vnd gegen jhme mit peinlicher Frag/ Rechtlicher handlung/oder in ander weeg/jnnhalt drser Ordnung zuvrocecliren. X I V. Tbätter bckandtnuß auff ander Personen» Tem/ wo em Vbclthatter in peinlicher Frag/oder sonst aufs ander Personen bekennt/ daß jhine dieselben seiner Thaten beystandig/ verwohnt/ oder in ander wceg thailhastirg ge-- west/ so soll das Gericht solches zuvor/vnd ehe der Tharrer für Rechtgestcllt wird/ deß beschuldigten Herrschasst oder Obrigkeit sch ri strli ch verkünden / daraust dann dieselbe Herrschastr oder Obrigkeit dcnbezichngten von stundanverstricken/vnd zu 2xecht-^ , llcher^entschuldigung halten/ Vnd nemblichen solle der Bcschul--^^/^/ digtdemThartervnderAugengestellt/srcbeed derbezrchtenTha- reu halb gegen einander gnuegsamlich gehört werd en/ darauff das / * s Gericht steißig austnrercken haben/vnd so der Beschuldigt die an- gelegteLichr nit bekennen/vnd doch in der Handlung/durch die Vmbstandr gnuegsunb glaubhaffte Inäicia vnd Argwohn/ der fachen halb befundenwurden/so rnagder Beschuldigt zu Gefangk- nuß angcnonmren werden/ vnd das Gericht soll volgends/ zu mehrer Artikel desi ersten Tharls/ der mehrer erfahrung der Argwohn/Vmbstandt vnd Inclicis, wei^ tere vnd notturfftige Handlung fürnemen/so die nun mit mehrem schein außfindig/vnd derThätter anff seinerBekandmvß hierin-- nenverharrr/vnd darüber Rechtlich den Todt erdult/so mag dann ferrer gegen dem Beschuldigten mit peinlicher Handlung (wie sich gebürr) verfahren werden. So aber ein Thatter auffein ledige streichundeperson obbe-- schribner massen bekennt/den mag das Gericht gefangklich anne-- men/vnd gleichßfals/wie obstehet/mit nottürffriger handlung/zn erkundigung der Wachen/ hierinnm verfahren. wo aber einThärter also/wie ob steh et/ auffein andere Per-- son was Malefitzisch bekenm/vnd die Gericht darin» obbeschrib-- »er Ordnung nach zu handle» vnderlassen/vnd alsoder Gefangne darnbergerichtwurde/SosolledemBezichtigtendeßgerechtfer, tigre» ThärrerZlchten/ ohn schaden vnd nachrhcil sey». X V. TodWägcr vnd Mörder zu Gefängknuffen. Tem/ ein jedlichs Gericht mit allem fleiß verfägen/daßden muthwilligc» Todtschlagernvnd Mördern allenthalben in fhren Gerichten vnd Gebietten/ mir allem steiß vnd ernst ttachgestellt/zu Gefattgknußbracht/vttd gegen jhrIeden/nach ge¬ stalt ihrer verhandlungen/fürderlich mitRcchtlicher Grraffver-- fahren werde/vnd ob gleich solche Thatter durch niemand ange¬ klagt wurden/so sottm doch die Gericht hierinne» auff offenbar geschray Inchcia, vnd anderm gnuegsamen schein selbst/ cx oK- cio, wie sich gebürt/nach denThatterngreiffm/vnd gegen jhner» nach Rechtlicher Ordnung handle». Verglmttung der Thätter. Nd sollen die setztbemeldtevttd andere Thatter/keiner an- derst als zum Rechten/doch dergestalt/ soferr deren einer/ so vmb die verglaimmg bittet/ Vttd sich der Thar zu purgirn erbem/ Wnbtgevrchts Krönung in Archer. trberlt/derselbenThat halben zuvor nit Gefängkttttstworden/vNb darauß körnen/ welcher Vorbehalt/ sambe bestimmung der dreyen Monat/jnner welchen die pürgation zmhun ist/durch Vns vud Vnscr O. Regierung verglait werd en/wo sich dann dieThat in einemBurgsrid begeben oderzutragett hette/sollvon der Fürst: Durch!: oder jhrer Regierung/vor gcbung solcher Glaidt/ woferr sie solches züthun ein notturffc zuseyn/ erachten vnd ansehen wur¬ de/ von deßBurgfridsJnhaber bericht genommen werdem . . r i- Dem Thättcr zu mtschuldigung Ms be- zigncn Lasters Lermm zu geben. Tem/ wann ein Thättee von wegen beschuldigter Malefitz Chatten zu Gefängknuß angenommen wird/ soll jhme die beschuldige Vbelthat vor peinlicher Frag fürgehalreN wer¬ den/ Vnd soferr Er sich derselben zu entschuldigen erbietten/vnd em Zeit zu außführung seiner entschttldigung vnd vNschuldt be¬ gehren wurde/ So soll jhme rechtmäßig vnd zimlich Zeit geben werdett/solch Laster durch tauglicheZeugen/vnd ander nottürff- tig vnd rechtmcßige Weeg (wie hernach weiter davon gemelt wird) vonjhme abzulainen/ vnd sein Vnschuldtgnuegsamlich außzufuhren. XVIII. Anttcmung der Vöelchätter/ auff verdacht vnd zicht öicdcn. Tem/ wo ein angeseßner Verbrecher in einem Gericht an wahrer Thar nir betreuen wurde/ vnd kein offenbare be- '^^weißlicheThat an chme vor Augen/vnd dochmitgemamen vngefehrlichen zichtReden berüchtigt were/ So soll ein Gericht den Berüchtigten auff solchen verdacht nit gestracks annemen/ sonder zuvor deß verdachten Herrn/ oder seinem Pfleger oder Amptmann/glaubwürdige Inüicicn vnd anzaigen fürbrrngen/ darauß Grundt der Zichr gnttegsamb warzunemen sey/ vndso sol¬ che Inü i cicn glaubwürdig befunden/ mag alßdann das Gericht den Thätter (wie sich gebürt) zu rechtlicherStraffwol attnemen/ L Doch Artikel deß ersten Thailo/ dev Doch sollder Grundtherr/auff obvermeldt deß Gerichts anzai- §tmg/ den Verbrecher keines weegs warnen/ hinschieben/ noch gefährlicher weiß wegk kominen lassen. XIX. Der LandtRlchtcr soll zrr des; Thatters Frag/ sancrn Derrn verkünden. Nd ob derLandtRichter gegen einem Thatter mit peinlicher Frag Zreiffenwolr/soll er daOdcu^Ierru Richter/ pstegcr/ oder Amptmann/ dem der Tbarrer oder Verbrecher zugs- hort/zuvor verkünden/ Der mag alßdann/ so jhrn gemainr ist/ selkst/oder durch jenrand von semen wegen zu der peittlrchenFrag vnd derirRechten kommen/vnd beywesigftyn. Daß em Gericht dem andern die Thätter offenbaren soll. ^tTem/obauffaine oder mehr Personen böse anzaigen oder Inzichtengrengen/vnd die Obrigkeit die nicht injhren/son-- der in andern Gerichten wißten/ So soll allweg durch dm Gerichtsherrn/ oder seinemAnwald oder Pfleger/Desgleichen dreRichter in das ander Gericht/da sich die Thärrer austchrelten/ geschrieben/damit dieselben Personen/Inhalt drftr vnserOrd-- nung/zn Rechtlicher Straff angenommen werden. XXI. Kcm Todtschlagcr/ Mörder/ noch ander Malefiß Thattcr/ so das ^ebcn verworcht/ zu . begnaden, 4^f Tem/ es soll kein Gericht macht haben/ dieTodtschläger/ Mörder/ vnd ander Male sitz Thätter/so das Leben ver-- worcht haben/zu begnaden/ sonder mr tRecht vmb ihrver-- handlnng/ wie sich gebürt/ verfahren/ Dann alle begnadrmgen vnd aSsolmron/so den Todt berurn/ behalten wir Vns/ als Herrn vnd Landtsfürsten/rn allweg bevor. Bndcr- Landtgsnchts GrdnMg m Stepem 7 ' xxii. VudcrschLdkch Gefängknus^ der „ ^Hatter. ^/r^/Ä/E- Tenr/wann der Gefangnen m ehr dannainer Lst/sollman ste/ sovilgefangklicher behalmuß halb ftyn mag/ von einander rhailen/ danrit ste sich vnwarhaffnger r^ag mit einander desko weniger veraincn/ vnd wie ste jich jhrer Ahat betricglich beschonen/ vnderredcn mstgen* XXIII. Wann die Tbat offenbar/ vnd der Thältcr , dannvch lauguct/ wlczrr handle» rst. Aenr/ wo ein Missthat öffentlich vnd vnzweiffenlich ist/ oder gemacht ward/ Als/ so einer vnrcchtmeßig vnd vnge- drungner vrsach/ein öffentlich er/mmhwill iger Feind oder Fridbrecherwere/oder so man einen an wahrer Vb'elchat betritt/ anch soeiner den gechonenRaub oder Diebstal wissentlich bcyihm hest/vnd daß mir keinem gnmdt widersprechen möchte/vnd der Thärrer in solchen vnd dergleichen öffentlichen vnd vnzwerffen-- lichenVbelrhaten/ d:e öffentlich vnzweiffenlich Vbelchar frevent-- lrch widersprechen/vndmr bekenncnwolr/ So soll Er mitpcin- lieber ernstlicher Frag/ znr bekandmuß der Wachen Schalten werden. Welche InLU- oder anzalgcn für qnucgsamen Glauben verworchtcrd)üHandlung verstanden sollen werLen. > Rstlich werden die Inilici» Oder anzaigWg auß gewWe vernmttung/ argwöhn vnd verdacht gezogen/ vnd airrSj Lr das ander rmRechren verstanden* Gcmalm Inäicia, darauff pMlch gefragt . nrag werden. Item/ Artikel besi ersten Tharls/ der Tem/ so die verdachte Person an gefehrlichen Vrthen/ di« zu der Thar dienstlich seyn/ verdächrlich geftmdettwrrd. d Item/so der Thätter in der That/oder dieweil er auff dem Weegdarzu oder davon gewesen/gesehen worden/ Vnd ob er als ein verdachte Person ein gleiche gestalt/ auch Alaider/Waffen/ pferdt/oder anders/derThat glerchmeßig/bey vnd an jhme hab. Item/ob die verdachte Person bey dergleichenpersonm/die in solcher Handlung berüchtigt/ vnd damit vberwnnden/ fti»,ge- sellschafft vnd wohnnng har. » ' Ireni/ so Jemand einer Missethaten halben flüchtig wird. Item/ so ein verletzter o derbeschcd igter auß etli ch err vrsa ch en Jemand derMifferhar selbst zeicht/darauffstirbt/oderbey seinem Ayd betheürr. In disett obb eruhrten Artickeln/ dieweil dieselben entschuld i-- - gung auff ihnen tragen/ vnd derhalben einer allein zu peinlicher clr/ L-L- Frag nicht genuegsamb rst/foll dift beschaidenheit gebraucht wer- dett/Nemlich/so der verdacht in den obbekürten Artickeln grösser denn deß Thätters emschuldigung oder Verantwortung ist/so mag alßdan mit peittlicherFragfnrgängen werden/Vnd wo deßThat- tersetttschuldigungmehrernglimpssenvnd schein/danndreobbe- rührten Verdächtigkeiten anffshnentragen/ soll alßdann die pein¬ liche Frag ohn mehrer vnd besser erfahrungnitbeschehen. . (-cT/ . ^L^^Vo ab^r porgemeldter Argwohttigen thail oder stuck etliche bey einander/ aussIemand erfunden werd en/ So sollen die fetti¬ gen/ dett peinliche Frag zu handle» vnd zu erkennen gebürt/erm es¬ sen/ob dieselbenobbestimptenoder dergleichen erfundenargwo- nungen Stuck sovil redlicher anzaigung der vorgedachrenMisse-» that machen/daß die zu peinlicher Frag gnuegsamb seyn. ö'F.Dnd so in disendingettgezweiffeltwNrde/sottbeydenRechts- verständigen/vnd an Enden/wie weiter hernach geMeldt wird/ Z^ahts gepflegt werden. , H 'Gcmar- Landgerichts Ordnung m Ste-er» r .".- r -.v' xxvi. Gcmamc Inclici-, darauff ohn ftner crfahmng die pnnlichc Krag bkschchm mag. HoATem/ wo einer em öffentlicher Feindt/ Auffruhrer oder Eidbrecher ist. Item/ so einer in begangnerThat schtesanNlaidern/Wöh- ren/ Instrumenten/ oder andern erkandtlichen Zaichen/ so jhm beweißlichen zugehorn/ hinder jhm last. Item/wo amer an wahrer Thar berretten wird. Item/ so durch einen glaubhaffrigen Zeugen die That auß- träcklich angezcigt vnd dargerhonwird/istes ein halbe beweisimg zu einem verdacht/ der Misserhat gnuegsamb/ Wo aber nicht die That/sonderderselbenvmbstättdt vnd verdacht zubewelscn seyn/ sollen solche Vmb standt vnd Verdacht/ durch zween gureZeugen bewisen werden. Item/ so ein Thätter in peinlicher Frag allein seiner bösen Thatenhalben/vnd auffkam sond ereperson/dieihmedarzn rach vnd hülffgechonhab/gefragtwird/vnd Er also für sich selbst auff Jemand/ der in solcher Thar neben jhm verwohnt gewesen/ oder dievollbrachr hab/bekennt/vnd also darauff verharrt/mag a!ß-- dann gegen demselben beschuldigten peinlicher: Frag gehandelt - werden/Doch soferr bey solcher beschnldigung nachfolgend Vmb- stattdt erfunden werden. Erstlich/ daß den beschuldiger die beschuldigt Person in der Marter mir Namen nie furgehalten/vnd also anff dieselb Person sonderlich nitgefragt oder geamwortwordensey/sonderdaßerm einer gmain gefragt/wer jhme zu seinen Mißchatengeholffen/ vnd er darauffden beschuldigten/von jhme selbst bedacht vnd benennt hab. Zum andertt/soll der beschuld iger aigentljch gefragt werden/ wie/rvo/rmd wann ihm der beschuldige gckolffn/vnd was Ge-- sellschaffr er mit jhmegehabt hab/ vnd m solchen» soll der beschul-- drger aller möglicher vnd notturffriger Vmbst/.nd/ dre nach gele-- B ilj geirheir AriiM deß ersten Tharls/der gcnheit vnd gestalt jeder Sach allerbest/zu nachfolgunder ersinn düng derwarhert/dienstlich seynmugen/ befragt werden/ Son¬ derlich auch/ obs der beschuldigt von dem Thätter nicht anders feindrschafft/oder sonst chme zu behelff seiner verbandlung/ bezi- gen vnd angeben worden/ Dann woaiinch stindtschaffroder vn- willen öffentlich were/oder erkundigt wurde/ so were den beschul diger solch e beschuldignng nicht zu glauben/ es weren dann sonst so redlicheVrsachen vndwarzeichendarwider verbanden/ die ein redlich anzaigung machen/Es solle auch in erkundigung das Orth/ da der beschuldigt den beschuldiget' die Thar vollbringen helffen/ mir dem Augenschein besichtigt werden/ ob es der mügligkeit wa- res anzaigen geb/DergleichenderZeit vnd Orrs/ wo der beschul¬ digt d erselb en Z eit mit seiner Person gewe sm/ a igentli chwahrge-- nonimen/ermeffen/vnd darauffalso mit besten vnd sicherstenweeg vnd flei ß d re notmrfft gehand elt werd en. ^Irem/es rst auch in solchem sonderlich ein auffsekm zu haben/ vnd zuerfahren/ den guten oder bösen Grandr nnd Laimmrd deß versiegten/ vnd was gemainschafft vnd Gesellschafft er mir dem Versager gehabt hab. Zum drittelt/ daß die besagt Person also argwönig se^/ daß malt sich der versagten Missethat zu jhr versehen möge/ vnd son--- derlich/wo er dergleichenMissechatzuvor auch begangen hat. Ferrer/so jemand ein begangne Thar selbstvnbezwnngett an- zaigt vnd bekennt/ oder dieselb zuvolibringm zuvor gerroethett/ mag älßdann vmb erkundigung willen der warheit/gegen jhme peinlich gehandelt werden. Ireni/ soIemand eines Mords oder Todtschlags auß dem Verdachtwurde/daß erderZeit/so solch Mord oder Todtschlag beschehen/mit blätigett Haidern oder Waffengesehen/oder ob er deß ermordten oder erschlagnen Haab genommen/verkanfft/ver- geben/oder noch beyjhme hett/jst für em redlich anzaigung anzu-- «emett/vnd peinlich zu fragen/oder so einer in offentlicherRumor/ auffden so entlerbtwordett/für ander so darinnen verwohnt seyn/ gestochcn/gesHlagen/ oder deß an seiner Wöhr em Zaichen Here. Jrem/soeittwejbspersottoderDiLM/dieinIuttgkftawlichm ^lai-- Mnbtgevr'chts Ordmmg in Stetzel y Mardern gehet/ vnd mit grossem Leib gescheit/vnd bald darnach klamer/ darzu blaich oder krarrckwird/ vnd er» verdacht oder 0s- feirrlich anzargerr eines vertilgten erstgeborncn Rinds vor Äugen wercn/ nrag dieselbe Dierrr durch geschickte^rawenoperscuckt an zhrcN 25riisten gemolcken/auch sonst wie sic wissen/besichtigt/ vud wo diechrerIungkfrawlichen Ehr halben verdacht gcfunden/vnd die Thatnlt bekennen wurd/soll gegenjhrinitpcntlicherF'ragge- handclr werden. Item/ so einer Gisst kausst/ oder sonst Nrit Gisst vmbgehet/ Vitd črnem/ darrnit er zuvorFeindschassr hett/ oder daß er durch desselben abgang grossen genieß verhosset/vergeben wird/ oder sonst vrbrrng vttd eilend stirbt/vnd der so a'so nur Gifftvmbgeth/ derhalb von der Obrigkeit besprachtwurde/vnd er deßinLaug- nen stunde/vnd doch vberwisen nragwerden/daß er Gisst kausst/ odcrbeyjhmegchabt/ der mag anss solchen verdacht peiktlichge¬ fragt werden. Item/so bey Jemand ein geraubt oder gestohlen Guet gefun-s den/vnd derstlbnir darchun mag/ daß er vnwrsseNd dcßRaubs oderDiebstals/ solch Gnerkaussr hab. » Item/so Rai sig oder Fueßkirecht bey denwirthenligen/zeh- ren/vnd kernen redlichen Drenjk/Handtierung oder Gült/ so sie haben möchten/ anzaigen kcknnen/davon sie sollich Zehrung chun mögen/ die seyn argwömg vnd verdachrlich/ solleit peinlich ge¬ fragt/vnd vmb jhr Mißhandlmrg ernstlich gestrafft werden. Desgleichen sottgegen d cn vecd n ch tigcn Bettlern/vktd Land¬ fahrern/ auch die norrurffr gehandelt werden. Item/ so einer wissentlicher vnd gefehrlicher weiß vom ge- stohleii Gucr pcigt/oder thail etnnimpr/oder die Thsitter wissent¬ lich hcrbergt/oder st)ncnzu jhrenverhandlungcnRach/Hülssvnd Furschub gibt/oder die geraubten vnd gestohlen Gürrer verhan¬ delt/oder haimblrche gefangen Helt. Item/so tiner eines Brandtsverdächtwird/vnd derselb zu-- vorgesehen wordcn/daß er urit Pulver vnd andcrm Zeug vttd In¬ strumenten/ZN dem Brandt dienstlich/vmbgattgcn/ vnd die ge¬ habt hat. B iiij Item/ Artirkel öeß ersten DHarle/ der Item/wann sich einer gegen dem/jo vbergebenvud verrhateu Word en/stellt/als sey er vor sünem gegenrhal! nit sicher/ vnd doch hernach bey denselben gegenchailgesehen wird. Item/ so einDiebstal zum thail/odergar Key einem gesunden wird/vnd derselb kamen gaber vnd gwern nit anzaigen mag. Item/ so einer mir Dietrichen prech/ vnd Steigzengen der enden/ da ein Gemach oder ander Verwahrung gefährlicher weiß erössnt/ Vttd daravß was gestohlen ist/ geschen wdrden. Item/ so einer seines vermögens Arm/ vnd in einem grossen Diebstallverdacht/vnd beyjhme gespürt wrrd/daß er nrchrzehr-- licher/vnd in allen Anßgabcn müder ist/weder stur Nahrung cr-- tragen mag. Item/ so einer mitZauberey vmbgehet/vnd amen zuverzau- bernbetroet/vnd solches mü der rhat hernach volgt/Deßgleichen dieselb Person zauberischer Sachen sonst auch berüchtigt/ gibt redlicheanzaigung derZauberey/vnd gnuegsamb vrsach zu pein¬ licher Frag/In denen vnd dergleichenHandlungen/magmanauss cinesThatters vernain vnd laugncn/vnd sonderlich/wo er nicht gnuegsamb vrsach seiner entschuldignng fürgibt/ gegen jemand peinlicher Frag verfahren/ Vnd nach gnucgsamer erkundigung allcrSachcn/sollderThärterjedcrzeitvberdiefürkomnelnchciL mit seiner Verantwortung zuvor vernommen werden. XXVII. dem aber in allen Füllen die Inüicia, argwöhn vnd ver, dacht/ so zu peinlicher Frag gnuegsamb/ mr alle aigentlich beschrLebenkönttettwerden/Soll demnach emjederRlchter vnd Obrigkeit/nachgestaltdeßFallsvll Handels/was für glaub¬ würdig anzaigen/der peinlichen Fragvon nöthen vnd gnuegsamb seyn/gute beschaidenheit halten/vnd darüber mit rath verst< ndi- ger Personen anzaigen/was zu peinlich er Frag für gnuegsamb zu achten seyn/ erkanmuß thun/ vnd äusser solchcrgntugsameranzai-- S»ng vnd Inäicia, gegen niemand mit pernlicherFrag verfahren. Daß Lündtgenchts Grdnung m Wtepev. i o XXVIII. dlt Tliäktcr M?ui^cion Verdachts zulässig. «/b ssl! auch cm Jedec/ so in cmer Sachen verdachtwird/ S^wscrnit«, Wahrer Thmbcgriffen/»derderftlbengn»cgsi>in vberwrstn wird/vnd sich dcß Verdachts mit gnuegsambcn vnd gegründren Ursachen entschuldigen/vnd seinVnschvld dar- hrnigen wil/ su solcher seiner entschuldigung vnd ^ur^acion in ZimblicherZen/ so der gclegenhett vnd dem Rechten gemäß/ ge¬ laßen/ vnd vor außluhrung derselben nit peinlichengesragt wer¬ den/ Darum ein sederRichtcr vnd Obrigkeit jederzeit durch er- kundigung vnd in ander weeg summaria (was sich gebärt) hand- len/Doch soll der verdacht/bißzu endung der Sachen/in znub- ticher Verwahrung gehalten werden: XXIX. Beschmdmhcik vnd Ordnung rn pernlrcher Frag zu hatten/vnd daß dem Grundherrn darzn verkünde werde. <5 Ber gegen allen andern/gegen denen gnuegfamelnclicla ver- Händen/oder daß aussbescheheN erkandenuß odergnnegsir-- men verdacht der begangnen Thar halben/ peinliche Frag statt mag haben/ Solle solche peinliche Frag äusser deßThätters Grundherrn/oderdeß/der denselben Thätter dem Gericht vber- Eworthett/beysiin/soferrshttendarzuverkündtist/nichtfurge- nominenwerden/ auch solcher gestalt/daß allzeit auffdielnclicia die erkandtnuß/ob sie gnttegsamblich zu peinllcherFrag seyen oder nit/b esch eh en/vnd d aß d er Thätter mchtvber d j emaß gepeinigt/ vnd doch auch zn erkundigungder warheit/inderFcag vnd Peen nit zuvil verschont werde/ Doch soll derThatter zuvor aller Arrr-- ekel/diejhmein peinlicher Frag siLrzuhaltenseyn/in dergutte alles steiß bespracht/vnd in derselben gütlichen besprachung/ auch der peinlichen Frag dise beschardenheit gehalten werden/ Nembli- chen/ wo er einen Artikel bekendt/ daß er darauffvmb alle Vm h- ständt Hlrtickel hest ersten Thails/ der standt begangen/ was endlich darinnen sein fürnemen gewesen/ wer jhme auch darzu rach/ hülff vnd beystand b'ewisen/ vnd was sich allenthalben darinnen zugerragen vnd begeben/vnd was Er also anzaigt/soll er allemalenweirrer/biß zu endlicher erfahrung dLrwaxheit/gefragt werden. . XXX. Von zwciffclhafftlgen De- kandtnuffen. Tem/ so der Gefangne vber sich selber oder semand andem bekendt/darinnen ein zweiffel/vnd nach gelegcnheit der Sa- chcn/auch mehrer zuvermmenwäre/daß er sdlch Bekanmuß auß streng oder forcht der marter gechon/ Soll alßdann der Rich¬ ter fleißige erkundigung halten/vnd an dieOrrh/allda solche be-- kandreThar beschehenseyn solle/vmb erfahrung willen derwar-- heit/schichen/den augenschein/vnd andere der Sachen dienst-- lichenottursft/gcgcn der bekandtenThat/ aigemlich wahr nemen/ vnd wo noch/ gnuegsame erkundigung vnd nachfrag halten/alle zu.'allend vnd anhängig Vmbständt steißtg bewegeir/ vnd was also befunden wird/soll alßdann darüber ferrer/ was sich gebürt vnd Recht ist/gehandelt werden. XXXI. Lcdtgung der TMtcr auff Vrfecht, O nnn also em Thätter obberührter nrassen mit peinlicher ^rag gezüchtigt/ aber sovil bey jhme nit gefunden wird/ daß Er darauff ein öffentliche Leibsstraff oder das Leben verwirckt hett/ vnd derhalben seiner Gefängknuß tätlichen -ube- müßigen ist/ solle doch derselbe Thätter/ äusser deß/ der Ihme auffdeß LandtRichters begehrn/ von GrundtObrigkeit/oder sonder Freiheit wegen vberantwort Herr/ vorwisscn/ vnd ohn gnuegsame Versicherung vnd vrfecht/ nicht lcdiggelasscn werden. Kan Eandtgerrchts Grdmmg in Steyer. r r Kern Thatter/ so das Leben verwürckt/ vmb Gclt ledig zu lassen. (!) aber amer sovi! verbandlet/ daß er dardurch das Leben Rechtlichen verwürckt Herr/gegen demselben soll stracks/ wie Recht i st/gehand elt/vnd vmb kein Gelrstraff ledig ge¬ lassen werden. XXXIII. Was gestalt öffentliche Letbsstraff begnad mügcn werden. V aber das Verbrechen nit so groß/vnd derTh^tter da-- mit nicht mehr dann ein öffentliche Leibsstraff/die gegen der vrsirch öerTharmitleldig ware/vnd nicht zugefehrllch oder hoch befunden wurde/verschuldt Herr/mag nach gelegenbeit der Sachen den; Thättcr von dem Gericht/ mit vorwissen deß Thntters Grundtherrn/ Gnad bewiscn/vnd er seiner Verhand¬ lung halb/ gegm gnuegsamer Versicherung/ es sey durch Bürg¬ schafft oder geschworen vrfecht/auch ablegung der bewisen Thar/ vnd seiner arzung vnd Vnkosten/ ledig gezelt werden. XXXIV. Norm der Vrsccytcn. ^- , - , Nd so semand auß beweglichen vnd gnuegjamenVrsachen/ * wie hreoben vermeldt/ auffein vrfecht seiner Verhandlung begnad/vnd der Gefangknuß bemüßigt wird/ soll einem Jeden mdersclben seiner vrfecht/ das Recht zugelassen/ vnd nicht abgeschttitten werden. XXXV . VnderMd argwönM Gag^.dcs- v 2ls aber in einer jeden Bekantnuß/ so peinlicb/ dder durch dre gme beschicht/oder auffMtürffrige erkundigung ge-- thon/ Acktkel dess ersten ThaLls/ der thon/vttd sovil augeirscheiirs befunden wirder/ daß keinDnschul-s digeralso sagen oderwifsett/darauffmattsicherlich/was Rechtij!/ handlenköndte/ Jstdeßhalben in derRayserlichenHaPgerichrs ^OrdnSugfürgesehen/daß man an die (Orth/da die That bescher Ken/ schi cken/schreibcn/ vnd sich derselben Thar erkundigen solle/ Dieweil sich wolzmragt/ daß die Thatter offtmals auß vbrigev Peinigung/ mehrers als sie verbrochen haben/ bekennen/ So soll derwegen also der Rayserlr Halßgerichts (Ordnung nachgelebt/ v n d^dr e Tormr/ d ersüb en gema ß/ fürgenommen werd en. X X X V l. . . Auff der Warsagcr anzatgcn ntcmandS ,s- / t?,« - -B. / z» Gcfckigknuffcn. Tem/ es soll Niemands auß keines warsagers anzaigett ZN Gefangknuß vnd peinlicher Frag angenoinen/sondern die^ selben kOarfager vnd Ankläger sollen darnmben gestrafft werden/Vnd ob ein2xichker darüber auff solch derMarftger an- g^ben verfahren wurde/ der soll dem Gepeinigten sein Rosten/ Schmertzen/ Injuricu vnd Schaden abzulegett schuldig seyn. XXXVII. Auff anMung einer Mtsscthat allein peinlicher Frag/v»v nit peinlich Straff . zucrkcnncn. (äv/ Tem/ es soll niemand auffainicherley anzaigung/ argwons/ warzeichen/ oder verdacht/ endlich zu peinlicher Straff vervrchailt/ sondern allein peinlich gefragt/ vnd so die an- zaigung genuegsamb ist/ alßdann endlich zu peinlicher Straff vervrthailtwerden/ das muß außaigenbekennenoderbeweisung/ vnd nie auffVermutung oder anzaigung beschehen. XXXVIII. Genuegsamb InciLcia Mit zwepen Zeugen zubkwclsen. . Item/ Landgerichts Grdmmg m Gteyer. i L Tem/ cin jegkliche gnuegsame anzaigung/d arauss rrr an pein-^ lich fragen nrag/ soll mit zwaycn guten Zeugen bewisttt wer-MV^ dett/Aber so die Hauptsachen der Missethat mit einem guten / Zeugen bewiscn wird/ dieselb als ein halbe beweisung/macht eil/' gcnuegsamb anzargung/ argwöhn oder verdacht der Missethat/ wie dann hievor auch gemeldr ist^ Dem Ankläger zu peinlicher Frag ein Tag zubcmnmn. Tem/ so ein argwöhn vnd verdacht einer beklagten Misses that/als vorstehet/erfunden/vnd furbewisen angenommen erkendr wurde/ So soll dem Ankläger auff sein begehren/ alßdann eittTag zu peinlicher Frag benennt werden. X 1,. . Was in peinlicher Frag ZttthlM ist. ^5 Tem/ so man einen Gefangnen peinlich fragen wil/essey voll Ampts wegen/ oder aussanrüffen deß Klagers/ Soll der- selbig zuvor in gegenwart deß Richters/ a»ch zweyer ande¬ rer verständigen vnd tauglichen Personett/vnd deßGerichtschrei-- bers/fleißigkttchnritwdrtett/dienachgelegenheitderpersonVttd Sachen/Zu weiter erfahrung derVbelrharvnd verdacht/am be¬ sten dienen mögen/ auch mit betroung der Marter bespracht wer¬ den/ db er der beschuldigten Missethat bekandtlich sey oder nicht/ vnd was jhme solcher Missethat halb bewist sey/ daravff sott seitt bekennenodervernainen auffgeschrieben werden. Dm Thättcr zn auWhrung der Vnschuldk, psi pcinlicher Frag Mkkmahnm« L <» Jtci»/ ÄMM dest ersten THarLe/hev ' so der Beklagt die angezognerr Vdekhatvernaim/so 'soll' hnr alßdann fürgchalren werden/ob er künde anzaigm/ da^- er der beschuldigten Vbeühar vnschuldrg scy/Ob er auch rnöchtdewerftn/vnd glaubwürdiganzargen/daß erauffdicZerr/ als dre angezogen M Kftthat beseh eh en/ bey Leuchen/ auch an En¬ den vndörcherngewe k/dardurch verstanden werden möcht/daß erderverdachrenMisiecharvnfthuldrg scy/Vnd ftderGechnacn ,Nit dienstlichen Vrsachen ftrn furgewendteVtrsthuldr anzaim/so soll das G-rrchr arrss deß Verklagten L.ojren/odcr wo kern Äaner verbanden/ ex och cio, sich solch deß Tharrers entschuldigung auffs stwderlichist erkundigen/ oder aber dre Gezeugm/ so der ^langendeshalb stellen wolt/wie sich gebürt/verhören/ Vnd foü dem Gefangnen oder ftrner F'reundrschassl solch kundtschaffr suhrungohn rechtinaßlgVrsirchen nit abgeschnittenwerden. wo aberderVerklagtoderseine^renndtschafftsolch Rosten Armut halben mt ertragen/ so soll die Obrigkeit oder das Gericht denLojkendarlegen/damitdasVbelgesirassr/oderderVnschul- dig wider Recht nirvbcreylt werde. dung^echrl.chsargwons oder verdacht»/,n ne v„w«rr d <-6 Rjc". ters/ ;u>n wmigchen auss vorgchcnd« fünff oder sicks .rkmldmyß ledcsmals bcstkehc»/ verstnndmer vnd »nun ,cl,cc tz-ericbrs/oderandcn.mgesi^nPersonen anchdeßGericb?'.!,/. . k/'^0/b/^"g»/n/w^e-crcn,angcssmcrMu^^,„^, her-schaffl/pe,n!,chgesragt/Vndwasschn,dervrr,ic-^ek«n.- ^»er/sör7l'kn7^'^/''^ 7- /"'^"offmr/vnd ausssun b gch-n/2b- scyrrsst gegeben werden. Vml'ständt Ln fragen/ nach gethcncr Marker . kup -lschchiicn Bcrandtiiuß. 1 6(mdtgenchte Ordnung in Wteyer. i Loll Tcm/ so der gefragt derangezognenMisserbat inderMar- ter bekandtlrch wlrd/ft>ll Lr wetter/zu erfahrrmg der war- " heit/ vmb vnderschldlich vnderrichr seiner bekandtnvß halb gefragt werden/wie volgt. Bckandtnuß von vcrgrfftung. ,, Oll er gefragt werden aller Ursachen vnd Vmbstand (als obsiehet) auch wasjhnedarzubewegt/wasfürvergiffrung/ vndwieer diegebraucht/oder zu gebrauchen vorgehabt/wo er solch Giffr bckolnmen/vnd wer jhm darzugeholffen vnd gerah-- X I. VI. Wird ein Brandt bekenn^ Mr Vllcr/derGefangm/ssi,derlichdcrVrsi>ch/?eitvndG? oA settschafft halb/ als obstehet/ auch mit was Fewerwerck er denBrandtgethon/vonwem/wieoderwoer solch^ewer- werck/oderdettZengdarznvberkHmmenhat/gefragtwekden. , L^ij 2:nff Go cm Mord bekennt wird. - /- b. er gefragt werden/anß was vrsach er dieThat gethon/ anff welch en Tag vnd stunde/ anwelchemEndt/wer jhm darzn geholffen/ wo er den Todten hingethon/ mit was Waffen er das Mord begangen/ wie die Schlag vnd Wunden beschchen/ was er bey dem Mrmördten gefunden/ vnd jhme ge-- nommen/wo er solche nomb hittgethott/anworden oder verborgen hab/Vnd solche^rag ziehen sich auch invil StuckenauffRäuber vnd Dieb. X I. I V. So der gefragte Vcrchätcrcp bekennt. '-7-^^^ Oll er gefragt werden/wer jhtt darzn bestellt/was er da- runrb empfangen/ auch wo/ wie/ vnd wann solches besehe- hen/ vnd was jhn darzu vervrsacht hab. Artrckcl desi ersten Thails/dev , x L v i l. v^/.- cr, ir Auff Jaubcrep. Vll der Gefangne gefragt werden/ nach den VrsacheN vttd Vmbstanden/als ob stehet/vnd ob durch jhtte was eingra- bett/oder behalten were/ foll darnach gesucht werden/ ob man solches finden kondt/ wäre aber solche Zauberey in ander weeg mit Worten oder wercken beschehen/soll man dieselben er¬ messen/ ob sie Zaubere^ auffjhnen tragen/ Ist auch zu fragen/ von wem er solche Zauberey gelernt/ wie er daran kommen/ ob er die gegen andern Personen mehr gebraucht/ gegen wem/ vnd was Schaden dardurch beschehen sey/ Vndwre der Gefragt die fur- gehalten Vttderschld erzehlt/ soll aigemlich aussgeschrieben wer¬ den. X I. V I I I. Dtc bekennten Vmbständt zu erkundigen. Tem/ das Gericht soll nach vernennmg gethoner Bekaudt- nuß solcherVmbstandt an dieEndt schicken/vnd nach deß Gefragten bekennten vnd erzehlten Vmbstanden/ sovil zu gewißheitderwarheitdrenstbch/mirallemFleißfraaenlassett/ob die bekennten Vmbstandt derwarheit gleich befunden wurden/ oder ttit/wievor zum thail auch davon geschrieben ist/ Vnd so sich die maßend formb derMissethat in den Vmbstanden also erfun¬ den/ sowird diewarheit der begangnenMissethat darauß lauter vermerckr/ sonderlich/ so sich dieVmbstandt mit der Geschicht gleich zmragen/die keinem Vnschuldigen bewust seyn mögen. X I. I X. Wo die Mssethat m erkundrguttg der Bkkandtuußvngleich hesundm Lem/ wo sich aberdrebekandten VmbständtderMissetha- OvL ten/ in erkundigung ntt warhaffr befunden/das soll dcm Ge¬ fangnen Landtgenchts Grdntttig in Stever. 1 4 fangtterr mit ernstlichen Worten fürgehalten/ vnd Er darauff mit peinlicher Frag znm andern mal angriffen werden/ Solch e Vmb- standt recht vnd mitderwarheitanzuzargen/dann je zn zerrten die Schuldigen die bekandtenVmbstandt der M:jstthar/zn vervr- sachung vermaimer jhrer Vnschuldt/ sonders steiß vngleich an-- zaigen. . ... dirMMatd-nW--' i «/ s-^ E'"""" Tem/damitdie GefragtenittjhrenBekandtttufpttderVmb- standr ni cht jrren/oder zur Vnwarheit vervrsacht werden/ So solle den Gefangnen in annemen oder fragen die Vmb- standr öd er MMcha'r nit v^rgesagt/Md daraust gefragt/Son¬ dern solEn'dieV^ttjMbt deOVirWUen nit anderst vor/oder in der Frag fürgehaltenwerden/dannnach der weiß/als invorge- stellten Arrickelnklarlichvermeldt ist. . f st »Mfff Item/ der Gefangne soll auch vber den andern oder mch^ T^g/ nach,gedimcken,dcß Richters/nach der Marter vnd stinerE'ef gechonen bekandmuß/mem Gemach für den Richter/vnd zwccn deß Gerichts/oder ander darzu geordenr Personen/geführr/vnd^*/ fkm seinBckandmuß fürgelesen/ vnd alßdann weiter darauff ge¬ fragt werden/ ob seinBekandtnuß wahr sey/ Vnd was erdarzu sagt/auMeschricbenwerden. Wann der Vckcndt wider laugnet/ vnd scmcs laugueusvrsach^^^ Tem/ so der Gefangne vorbekcndtcr Misterhüj^widerumb-t farMEO^udt/vnd^och der Argwon/als vörstkste't/vör ArUeZr were/ so soll weiter mir peinlicher Frag gegen jhme gehandelt/vnddochdieerfahrungderVmbstandr/wrevorstchet/ m allweg mir steiß vnd guter beschaidenheit fürgenomen/vnd nit vmbgangcn wcrdcn/eswere dann/daß der Gefangne seines laug- nens solche Vrsachen fürwendt/darauß beweglicher Glauben zu L iij schöpf-- Artr'rkel dess ersten ThaLls/der fchöpffett/ daß der Gefangne in seiner bekandtttußIrrsa! gehabt/ so rst alßdann der Gefangnezn anßführnngvnd beweisnng solches Irrsals znlaßig. Tem/ dre pemlicye §rag soll nach gelegenhert de^M^ons/. vnd Lomplexion deupkrsEE^ffr vnd» wenig/harr oder linder/nach ccbarer vnd vernönffrrger er-^ Messung deß Richters/fürgenommen oder auffgeschriebenwer- den/so er In der Marter/ sond er soll scmSaag chun/soervondcr Tem/soder/ den man fragen wil/gefehrlichewunden/oder anderSchaden an seinem Leib herre/ S) soll die peinliche Fragmitsolcher beschaidenheit gebraucht werden/damitev ansolchettlVMdenoderSchadmamwenigistenverletzrwerde. Sv» der Gefangne verwunde/ oder ,/ schadhafte were. . . / Von der maß peinlicher Frag/ vnd wann die SaagMauffgcschMenwrr^ So ainer auff redlichen Verdacht peinlich gefragt/ vnd nttvbcrwuMn luetWOt^^ ' >. . , Straff vcrwürckt/ - . . Tem/ so ein Beklagter anff einen zu peinlicher Frag gtttreg^ samenverdacht/ mirMarrer gefragt/vnd doch durch aigen bekandtnuß oder beweisung der Misserhat nrt vberwunden Wird/ So soll doch niemand mit obgemelten zulaßigen peinlichen Fragen/ kein Straffverwyrckt haben/ Dieweil böser verdacht/ ' (dar-" Sünbtgekichts Ordnung m Nteyer. r f (dawor sich nicht weniger als Vollbringung derThat zuverküten^ ist)Msolcher^fragvrHch geben/ Vnd sollitt dßsemfall dM^la-E'^ ger ailei^MnV^köstefUvnd der Beklagt seinAtzWg eNm!hkett//r' ,5 Vird die Dbrigken den vbrigen Gerichtekostcn tragen» , L V. Straff derm/dlc sich der Frag vnge- bürlich brauchen. K Er aber solche peinliche Frag/ diser Vnser rechtmeßrgcn , Ordgung enHegen/gebrauchet/ die sollen^aruwbejztzgch HVstalt Vnd HeUgenheit der vberfahrung/ wie^echr rst/ straffvnd abrrag leiden/ vnd deßhalbcn vor ihrem ordenlichert DberGericht gerechtfertigt werden. I, V r. Don desi Klagers bcwetsimg der <7*7 Tem/ wo der Beklagt die beklagte MisseUkt NA^bekMNen/ , vnd der Rlager dieselb beweisen wolt/darzu soll er/als recht ^^rst/gelassen werden. LVÜ. . . Vnbekandte Zeugen tztt- . H7^ ! X. Don gnuegsamer zahl der Jeugen/ ein Tem/ ein jede Missechat soll zum wenigstenmut zweyen oder dreyen glaubhasfren guten Zeugen/ die von einem wahren "'Wissen sagen/bewisen werden/ darauffmag mn peinlichen Liechten gcvrchailt werden. .. . I. X I. ' > don falschen Zeugen. ^7/ Tem/ wo Zeugen erfunden/ vnd vberwunden weren/ die durch falsche ZeugschasfrJemand zu peinlicher Straff vn- schuldig bringen/ oder solches vnderstünden/ die sollen die Straff/ m welche sie den Vnschuldigen haben bezeugen wollen/ v.rwnrckr haben. Ko der Beklagte nach der öelveisung nit On- bekentrcn wolt. Tem/ so der Beklagte nach gnuegsamer beweisung noch nie bekennen wolt/soll jhme angezaigt werden/daß eü stincr-Mis- jlchat vberwisen sty/ Db er aber demnach darüber noch nit bekennen wolt/ sosollermchts desto weniger -hnaini ehe peinliche Frag/d^r bewistn Misstthat nach/Vervrrharlt werden. L X I I I. W»c des; Klagers wetßAmckcl zu Eandtgen'chts Grdmmg m Stehen r 6 Tem/ der Kläger soll seine wer ßArnckel/dre er zu wifctt vcr- maim/ ordmlich verzaichnen lasten/ vnd dem Gericht in i^chriffr vberamworren/mitVermeidung der zeugpersonen Namen/vnd wo/auch vnder welcher Herrschaft siewohnen/ da¬ mit die Zeugen darauf dest ordenlicher verhört mögen werd en» Don eröffnung der Kundtz schafften. rem/dievrchörtmRiji»dtschaffkMssllM auffcmmbmenn-- tenTag/deNdas Gericht derhalb ansetzen soll/in beysemdeß Rlagers/vnd jeMaNds von deß Gefangnen wegen/eröffnet/ vnd bayden Thailen Abschrisst daevon sebe»/ solches soll an den Gefangnen bracht/vnd seine Beystattd er dißfals zu jhm gelassen werden/ vnd soll dem Gefangnen seinEinredt wider der Zeugen Gaag/vnd all rechrmeßiger behelf/ wie sich gebärt/ Vorbehalten seym : - Mrderlrch Recht ergchn zu lassen. , Tem/Wir setzen vnd ordnm/daß in allen peinlichen Sachen >5 dem Rechtenschleinig nachgangen/verholffen/VNd nachlast siger gefehrlicher we;ß nit verzogen werden Son benennung endlich? RkchtTagSi /2'/- _ / Item/ . / .Gon Kundtschafft vechörung , 'N SttNÄm q,«L c/ -8 Tem/ wann die nottursst erfordert/ daß zu beweisuttg der Missethaten/Rundtschafftverhört sollen werden/in solchen Ferllen soll es mit aufNemung der Rundrschassren gehalten werden/wie es sonst in andern rechtmäßigen Bürgerlichen/vnd dergleichen lachen vnsers Furstenchumbs Steyer/ erbar Ge¬ brauch/ GewonheiL vnd Herkommen ist^ ArtiM öeß ersten Tharlß/der , T em/ es s-ll ausf anrüffen d eß A lagersod er Beklagten / auff sein deßbeklagtenbekennen/oderderSachcncinbrachrvnd vollführt ^undtschasfren/ein cndkrcherRechtTag fürder! ich» benennt werden/ Mo aberweder der Klager noch Beklagt/ vmb benennung solch es RechEags nitanrüffen wurde/ so soll alßdann durch das Gericht/ nach billicher ernrcfsung der notturfft/von Ampts wegen einRechrTag/wie obsteher/ ansctzen/vnd I'rocc- äirc werden. I. X V I I I. Dem Bckiagtcn dcn RcchtsTag Tem/ so man anffbewarte oder bekennterag/auffbittvnd ais mn en dcßlVlagers/oder der Ri ch te r/v on 2j m prs wegen/ mn endlicher pcinttcher Rechtfertrgnttg straffen wr!/soll das zuvor drey Tag dem Gefangnen ange sagt/freu ndrlrch vnd Christa Nrd verinahttt werden/ damit er zu rechter Zerr sein -Zünd beken-- ncn/beklagen vnd beichten/das heilig ^dacramenr ernpfahcn möge vnd wolle/ Man sott auch nach solcher Beicht/ gewöhnlich solche Personen zn dem Beklagten mdieGefangknußvcrordncn/die jhn zu dingen/ seiner Seel hailsamb/ vnd sonderlich vnftrs wahren Glaubens/vnd deßVerdiensts vnsersHeylands JEsu Christi/ daß der vmb vnserGünd/mn seinem Leyden vnd Sterben gnneg gerhon/vnd allen Menschen dardurch ern Zngang znm Vatter er--' langr/nm Höch stem st eiß vermahnen/wie dann in dem letzten Tra- crar/von besitzung deß Male fitzRechts/hernach in einem Indern Arnckel weiter bemeldt wird/ Man soll auch den Gefangnen im außführen/mit kamen: vberflnß deßweinsantrincken/ dardurch jhrn sein Vernunffr möchte gemindert werden. I- X I X . Dtc Vbc'thattcr/ so Mlc sitzrsch scpn/ vmb , ' - V'clt iriUc»»«außzulaffcn. S sollen auch die Landtgerichts Herrn/ oder jhre Landt-- <7^ 2xichter> keinen Vbelthater/vnd bekenrlrcheoderwissentliche Male fitz! sch Personen/ ainiger ergötzlrgkcir oder Gclts hal-- bcr/ so sie vonj hnen emnemcn nröchren/nrchrftey vnd ledig laßen/ oder Mndtgerichts Grbnung in Steyer. i oder jhnen das Leben fristen/ Vnd da es beschehe/anch es also an- gezai^r/Vndveybrachtwurde/^ollderselbigLandtgerichtsHerr der das Landrgerichr verfallen seyn/ vnd verworcht hal¬ ben. I. X X. Parchcysche Bcpsikek. (dö anch bcy dm Malefitz Rechten die Beisitzer sich Par- rheyrsch vnd verdächtig verhielten/ in dem/ daß sie nach gnnst vrthailen/ vnd denThätter wissentlicher Mrßhand-- lnng vberyelffen/ vnd zv tätlicher Straff mehr erkennen wurden/ sollen sie/wd es also wiffemlrch beschäch/andern zum abschestchlichen Exempel/amLeib vnd Euer gestrafft werden. HcmaH ArtiM dess ersten Thails/ ber Kemachvstgcnctlichepmiliche Straffen/ der Misscthatcn/ wie die Kaystrkchm Rechten gemäß/ auch guter gewonhert vnd veruunfft nach/ bcschehen sollen. I. X X I. Von vnbencnntcn peinlichen Fällen vnd Straffen. Lem/ Erstlich ist wahrznltemen/ ür was peinlichen Fallen die peinlichen Straffen in den nachfolgenden Arrickeln/ mir gesetzt oder gnuegsamb erklärt vnd verstand rger weren/ sollenRichter vnd Vrrhailer/ so es zn schulden kompt/Rahts pflegen/ wie in solcherr zufälli¬ gen ^verständlichen Fallen/ d en Rayserlr ch cn 2xechten/vnd di- servnser Ordnung/ am gemäßisten gehandelt vnd gevrrhailtwer- den soll/ Vnd alßdann ihre erkandtnussen darnach thun/ wannnit alle zufällig Fähl vnd Erraffen in diser vnser Ordnung gnueg- samb mögen bedacht werden. I, X X I I. . F . /»Straff der Gotts schwerer vnd , '--e/ M Gottslchimmg. .A GottslästremvndSchwörern gehalten werden/wlc solches vnservsrhabendeVrdnnng vnd Police^ klarlich anßtruckcn wird. L XX I I I. Straff deren/ so em gclärten Apd mam- gydig schwören. <-TL/S» L. Item/ Straff der Verbrecher gcschwomct,, Vrfccht. ' . .. ^ bricht einer ein geschworneVrfecht mit Sachen vnd Thaten/ darumben er Rayserlich 2xechten/vnd diser vnser Ordnungnach/ohnedaßzumTodtmöchtgestrafftwerden/ derselben Todtstraffsoll volg geschehen/ So aber einer ein Vr- fecht mit Sachen/darumben er dasLebeNttitverwürckt hett/fur- setzlich vnd freventlich verbräch/der sott als ein Mainaydiger mit abhawungderHandt/oder Finger/ vnd anderm/wie im nechst obgemelten Artikel berührt/gestrafftwerden/ wo man sich aber weiter Miffethat vor ihm besorgen mrrste/soll cs/wie her-,rach wei¬ ter in einem sondern Artickel/von dergleichenpersonen/von de-- iren manvbelsvnd missechat warten mnß/ aigmtlich gefttztist. Straff der Jaubercp. - , Tem/sojemand den Leuchen durch Zauberey Schaden oder nachrheil zufugt/ der soll mit dem Fewer vom Leben zum ^^Todt gestrafft werden/ wo aber Jemand Zauberey ge- bmucht/vnd damit niemand Schadengethon hett/soll sonstnach gelegenheit der Sachen/ darin» das Gericht Raths gebrauchen solle/gestrafft werden. - D Straff Eandtgenchtö Grdnung in Meyer. 18 Straff schrWrchcr pemllchcr cr.» Z- SchnMmg. <^lTem/welckerIemand durch Schmacbschrifft dre Ebroft^ fenrlich außbrait/vnd sich nit nur sirnem Tau ffvrrd Zunamen vnderschrelbt/vnschuldigcrweißLastervnd Vbelszumist/ die peinliche Straff Leibs/Lebens vnd Ehren auff ihnen tragen/ Derselbe Lastrer soll nach crsindung der Vbelrhat mit der peen/in welche er den Unschuldigen har bringclr wöllesf/gestraffr werden/ Vnd ob sch gleichwol die außgerüffte Schmach rn der warhcit erfunde/soll dannoch der Außrüffer/ nach vermög der Recht vnd gestalt deß Falls/gestrafft werden. I. X X V I I. Straff der Müntzfälscbcr/ vnd der so ohn / - v habende Kreyheit Mmlzen. / /// ttd furgerecht außgibt/ der soll zu peinlicher Gtraffange-- nommeu/ -hm dasLandr verbottcn/oder an seinem Leib/als mit Ruthen außhawen oder dergleichen/nach gelegenheit vnd gestalt der vberfahrung/gestrafft werden. 1, X X X. Straff dcr Procuratorn/ so jhrcn Parthcpen zu nachcherl/den Widerthaileu zu gutt , haUdlttU e///-/ (^ftTem/ so ein Procuratorfursetzlicher vnd gefehrlicher weiß seiner parthey in Bürgerlichen oder peinlichen fachen zu nachthail/vnd demWiderthail zuguet handelt/ vnd das überwunden wurde/ Der soll zu vorderifk seinem Thai! nach allem vermügen ftikien Schaden/soer solcher (sachenhalben empfecht/ wider erlegeir/ vnd darzu m Halßeysen an Pranger gestellt/ mit Ruthen außg bawcn/deßLandrs verdorren/oder sonst nach ge- legeuheltderMißhandluttginattderweeggestrafstwerden. X X X l. Graff der Vnkcusch/ so wrdcr -le. e. Natur." (Tyr Tem/ so ein Mensch mit einem Viech/ Mann mit Mann/ Weib mit Weib Vnkeüsch treiben/ die sollen das Lebcnver-- würckt Haben/Vtrd mit dem Fewervom Leben zum Todt ge¬ eicht werden. D ff Straff < Artiekel dess ersten Th-rle/der : l, X X X I I. Straff dcrDnkmsch/wünahcnd E . //> gesipten Freunden. L. /- - A' Tem/ so einer Vnkeüsch mit seiner Srie-ffrochter/ mir seines Sohns Eheweib/ oder mir seiner SrrcstWmrer treibt/ in solchen vnd noch nähnern Gipschafften sotten die Straff/ nach vermüegRayscclichergeschribtterRechtgebrauchr/vnd der- halb bey den Rechtsverständigen Raths gepstegr werden. I. X X X l I I. Straff der jhmen/so Ehcwaber oder Zungk- fl-awen curfuhrm.^'c/: ^-^. .r,/ Tem/ so ainer Jemand anderm sein Eheweib/ oder ein vn^ verleümbdteIungkfraw/ wider deß Ehemanns/oder deß Ehelich Vatters willen vnehrlicher weiß entführt/ Darumb mag der EhemaüoderVatter/Vttaugcsehcn/ob VieEhefraw<-der Jungkfraw ZN solcher Thar nut willen verhengt hert/pemlichen kla¬ gen/ vnd sott der Thatter nach satzung der Rayscrlichen Recht darumb gestrafft/ vnnd deßhalb bey den Rechtsverstandigcn Raths gepflegt/ gebraucht werden. . , L X X X I V. Straff der rrochzuchMrL^-e, Lo!i Tem/st>Iemand einer vftverIeümbtenEHeftaiv«tt/W>ittibei» oderIungkfrawen mitgewaltvnd wider jhrenwillen/ ihrer ^^Frawlichen oder Inngkfrawlichen Ehr emsitzt/ derselbrg Thättersollauffank-agderbenottigten nachaußführnngdefMs- s^that/einem Räuber gleich mit einem Schwerdt vom Leben znm Todt gerictzk werden. So sich aber einer solchenMistethateu ge¬ waltiger weiß/gegen einer vnVerleümbten Frawett oder Jungk- frawcn vnd erstund e/ vnd ßchdie.sraw oderIungkfraw sein er-- wohrte/oder von s-lcher beschwernuß sonst errett wurd e/ derselb Vbelthatter soll auff beklagnng der benöttigten/in avßführung der Mißhandlung/ nach gelegenheit vnd gestalt der Personen/ vnd vnderstandnen Misserhat/ gestrafft werd en/ darinnen sotten Rich¬ ter vnd Brthailer Raths gebrauchen. Straff Sandtgerrchts Ordnung m Steym r» 1^ X X X V. Straffdeß Ehebruchs. , . / d c*z?x r Teilt/ so ein Ehemann einem andern vmb deß Ehebruchs willen/ den er mit seinem Meid begangen hat/ peinlich be- Äagr/vnddeßvberwindet/ Derselb Ehebrecher sampr der Ehebrecherin/ Dergleichen auch so ein Eheweib ihren Mann/ oder die Person/damit er den Ehebruch vollbracht hett/beklaget/ sotten nach faag RayserlicherRechten gestrafft werd em L XX XVI. Straff des; vbcls/zlvssachcr ^2.. ?, /«r-'-e Ehe» - . / . Straff der Vcrrhätcrcy. Tem/ welcher mit boßbaffnger Verrhaterey mißhandelt/ soll der gewonheir nach/ so es ein Mannsperson ist/ durch - vrerrbailung seines Leibs/v-d ein Weibsperson mit ertr/ n-" ck Mvom Lebm zumTodrgestrafftwcrden/ VndwosolcheVer-- r- 'E ans'b milchenGck ad n oder Ergcrnuß bringen,nöchte/ Als so die ein Landr/ Statt/ seinen aigm Herrn/ Berhgenoflen/ oder nechst gesipecn ^rcundt betreff'/ so mag die Straff durch schiaipffcn oder Zangenreiffm gemehrt werden/ E s möcht auch die Verrhaecrey also gestalt styn/ daß der Miffcthatter erstlich enthaupt/Vnd volgends gevierrhailt wurde/ nach gelegenherr der That/vttdcrmessung deß Gerichts. X dl /7^-,r>»;/^'Straff der Brenner.. , ' Tem/dieboßhaffrjgettvberwundenBretttter/sollettmjtdem Fewer zum Todt gericht werden. Straff Ssndtgenchts Grdmmg in Stetzel - r r X c: I -Z' Straff der Räuber., > Tem/ em feder vberwundner Zauber/ soll stach Saag ge-- mainer Kayser Rechten/ mir dem Scßwerdt am Leben ge«- strasst werden. Straff deren/ so dröllch MMrctlc». ^elst/nach dein sich osstnralen bosi mutwillige Perjottest vst-- derstehen/ dre Leuch wider Recht vnd billigkcrt zubedro^ n/ darüber cntweichen vnd anßtretecn/von denen dieLemk s ZN z^ittenwrder Recht beschädigt/ Dergleichen durch folcbe droe vndsorchr/wlderbilügkcitgedrungenwerden/vndsichan glichen Rechten nie bcnügcn lassen/ dardurch die Leuch auch gesichr vnd Lcschädignngvonchnetterwarrrestinüssen/solcheMmhwliler tol¬ len für rechte Landtzwistger geachr/ vnd wo dleselben betreten/ vnd in Gestngknuß gebrachr/ alßdann nut den;^»chwerdr voni Leben zumTovtgerlchtwerden/vnMtgeschm/ob siesonstmudeL Thar nlchts gehandelt hetrem Straff der Auffrührer. ' Tem/ so einer in einem Landt/Statt/Dbrigkeit oder <^epier Aefchrltchcfürfttzlicye vnd boßhassnge 2lussrrchr deß gemai- nenVolcks wider dieObrigkeitmacht/vnd das alsoaussjhtt erfmrdm wurde/ Der soll nach groß vnd gelegenhen seinerMrß-- handlung/znzettenmitEnchauptunggestrassr/ oder wie derRn-- chen gestrichen/vnd auß dem Landt/ Gegend/ Gericht/Starr/ Flecken oder Gebret/darmnener dre Äuffruhren erweckt verwerjk werd en/darinnen sollen Richter vnd Vrrhailer notmrssrs Rarhs pflegen. Deßgleichen soll es auch gchaltenwerdm/gegm denendre sich sonst durch etliche Werck nur der That zu hattdlcn vndcrstchn/ Wo aber Jemand anß forchteines Gwaks/vnd nit obgeschribner nrailrung arr verdnchrlich^nde emwiche/gegen dcnr soll vermeldw D rrü Strass Artikel Heß ersten Tharls/dev Straff vnverwürckt sey/ vnd sollen hierinnen Richter vndVr-- thailer rn einfallenden zweiffel/ vmb weitter vnderricht an die Rechrsverständigen oder sonst gelangen. Straff der Bcvcchtung. Tem/welcher Jemand wider Recht vnd billigkeit muthwil-- v ligklich bevecht/ soll mit dem Schwert vom Leben zum rodt gericht werden/ außerhalb/ ob ainer seiner Vecht halb von Vns/oder vnsem nachkomcn Herrnvnd Landrsfursten erlaubnuß hette. X L V. Von Straff der vcrgrffmng/ oder dergleichen ('M-/.'<7 haimlichc» Tödkung. <7^/ Tem/ wer Jemand durch Gifft oder dergleichen haimlichett AA Vergebung an Leib oder Leben beschädigt/ist es ein Manns Person/ der soll einem furgefttzten Mörder gleich mit dein Rad/Aber einwerbsbüd nut dein errräncken/oder in ander weeg nach Gelegenheit vom Leben zum Todt gericht/ auch vor der em- ltchen^odtsstraffgeschlaipffr/oder etlrch griff mir glüenden Zan¬ gen in jhreLeib/vil oder wenig/nach ermessung vnd mrsehen der Person vnd Vbelthat/ gegebenwerden. X T V I. . Straff der Waber/ so De Kmder " - /P/ Tödtem r cr./r Tem/ welches Weib shr Rindt/ das Leben vnd Gliedmaß empfangen hat/ haimlicher boßhafftiger vnd muthwilliger weiß ertödtet/die soll lebendig vergraben/ vnd mit einem Pfahl durchschlagenwerden/wiebißhergewonheit gewest/aber darinnen verzweifflnng zuverhlrten/mögendieselbigenVbelthä-- terirr/ in welchem Gericht die bequemligkeit deß waffers darzu verhanden ist/ertränckt werden/Wo aber solchVbel offtgcschäch/ soll Dünötgeprchts Grdnttirg rtt Wteper. L L soll mir der gewonheit deß vergrabens vnd Pfahlens/viich nrehrer forcht willen furgangen/oder aber/daß vor dern ertrancken die Vbelthaterm nnr glüenden Zangen gerrsten werden/ alles nach Rach der Rcchrsverständigen/ vnd ermejsung deß Genchrs. Sd aber ein weibsbild/als ob stehet/ein lebendig glidmaßig Rindlein harmlich geboyren/ vNd verborgen Herr/ das nachmals Todt erfunden/ Vnd so desselben erkundigte Murrer desthaioen befracht/aber sie entschuldigung weiß furgeben wurde/wiedas Rind ohn jh re schulde Todt von ihr geb oren seyn folt/wok sie d ann solch jhre Schuldt durch redlich gm Vrsachen vnd Vnrbstandt beweißlich außfuhrn/desselbig solt sie Mäßig seyn/ Vnd nichts minder soll deßhalb werter dnzaigung/ zu mehrer erfahrung der Geschieht/ mit fleiß durch fueglich Vmbjtandt vnd ander not-- rursttige werck mit bestem fleiß nachgesucht werden/ Vnd so ein Weibsbild ein lebendig glidmaßig Rrndlein also haimlich trcge/ vnd mit willen allein/ohn hülffand erer Weiber gebarr/vnd tödc- licheGeburt deßRindts darauß erfolgt/wird dardurch gnuLg-r sameVrsach verwarnter ertodmng deß vnschuldigcn Rrndlerns verstanden/Derhalben/ wann ein solch eTharterin aufs gedachter fhrer angemaßten vnbeweißtett entschuldigung verharren wolt/ so soll sie auffobgemelte gnuegsame anzaigung solches erfuirdcN Mords halben/mir peinlicher ernstlicher Frag/zu Sekanrnuß der warheit bezwungen/ auch auffbekandtnuß destelbenMords/ zu emlicher Todtstrafs/ als ob stehet/ vervrtharlt werden/Doch wo eines solchen Weibs Schulde odevVujchrrldt p^rbett gezmeifselt wurde/ so sollen die Richter vnd Vrtßailcr/ mitanzargung aller Vlnbstnttdt/ ferrer Rachs pflegen. X T V I l. / Tkraff der Weiber/so M Kinder von jhnch dl Tem/ so einweib jh?Rindt/vmb daß siedest abkomb/von jhr legt/vnd das Rindt wird funden vnd ernährt/ dreselbig Mutter soll/ wo sie deß vberwunden vnd bcteetren wird/ nach gelegenheitder Sach/vnd Rath derVerstaNdigen/gestrafft werden/ Wo aber das Rmdr von solchem hinlegcn stirbt/ so soll ! man Artickel Hess ersten Thails/ de» inandieMmtcr/ftachgelegenh-itdeßgefehrlichmhmles«S/am Leib oder Leben straffe». X c V I I I. Straff deren/ so schwängern Weibsbildern Kinder abtreibm/auch wer ainö vn- , , ftuchtbarmacht. L- .r./- Lo^Tem/ so Jemand einem Weibsbild durch bezwang/Essen oder Trincken/ auch nm schlagen/ stossen/oder in ander vn- ^^Ogebürliche weeg/ ein lebendig ^indt abtreibt/ Wer auch Mann oder Weib vnfruchtbar macht/ so solch Vbel furfttzlicher vnd boßhafftiger weiß beschicht/soll d er Mann mir dem Schwert alseinTodtschlager/vud dieFraw/so sie esauch an )hr selbst thet/ errranckt/ oder sonst zum Todt gestrafft werden. X I X. Straff/ so em Artzt durch ftm ^-7Artzncy tödtet. Tem/ so ein Artzt auß vnfleiß oder vnknnst/vnd dochvn-- furfttzlich Jemand mit seiner Artzney tödtet/ So sich dann durch die Gelehrten Vnd verständigend er Artzney erfindt/ daß er dieArtzney leichtfertigklich vnd verwegenlich mißbraucht/ oder sich vttgegrnndter vnznlaßigerArtzney/die jbme nitgezimbt hat/vnderstanden/vnd damit einem zum Todrvrsach geben/ Der soll nach gestalt vnd gelegenheit der Sachen/ vnd Rath derVer-- ständigen gestrafft/ Vnd fürnemblich in dlftmfallallermaistauff die leichtfertigen Leuth/ die sich zu Ertzneyen vnderstehen/ vnd der noch keinen Grundtgelerm seyn/achtung gehabt werden/ Wo aber einAryt solche tödtungwilligklich begieng/der ist als ein für- setzlicher Mörder zu straffen. Straff der Mörder vnd Todt- ' E l7,z- /c'-- schlägcr. Tem/ ein seder Mörder od er Todtschlager/wo erd eßhalb mcht rechtmeßig entschuldrgung außführen kan/ hat das Leben Landgerichts Ordnung in Meyer. r z Lebmverwurckt/vnd soll einfursetzlicher Mörder mit dem Rad/ Vnd ein Todtschlager/ der einTodrschlag außZorn oder Gach- Herr thm/vnd auch gemeldre entschnldrgung ttit har/ mit dem Gchwerdt vom Leben zum Todt gestrafft/Vnd demftirgesetzten Mord er/so d er dre Chat au hohen trefflich en personen/deß (Char¬ ters argen Herrn/ zwischen Ehelemhen/ oder nahend gesiptcn Freunden begieng/ die Straff vor endlicher tödtung deßThär-- rers/ mir Zangcnrcissen oder Gchlaipffen gemehrt werden. T I. Von vnlaltgbam Todtschlägen/so entschuld^- gung der Straff auff Hnen tragen. ^7^ / ,r,Z Tem/ nach dem je zu Zeiten Emleibung beschehen/ daß die JA Charter derselben anß guten Vrsachen peinlicher vnd bür¬ gerlicher Grraff/ darinn entschuldigt werden/ Vnd damit sich aber Richter vnd Vrchailer/ diederRechtnit gelehrt/anden peinlichen Gerichten in solchen Fallen desto rechtmeßiger zu hal¬ ten wissen/vnd Jemand durch Unwissenheit nit verkurtzt werde/ Go ist von gemeldre« entschuldigten Emleibung gesetzt Vttd geor^ dem/ wie hernach volgr. G I I. ErMch von rcchtcr Tiochwöhr/kvic die cutschuld, g-».' Tem/ welcher ein rechte Nochwöhr/Ztt rettttttg seines Leibs JA vnd Lebens thm/vnd den Benöttiger in solcher Nothwöhr entleibt/ der rst solcher Emleibung ledig/vnd darnmh Nie¬ mands schuldig. T 11 i. c^,/ , / .Was ein rechte Nothwöhr ist... ^M Tem/ so einer Jemand mit einem tödtlichen Waffen odev JA Wöhr vberlanfft/ anficht oder schlegt/vnd der benottigt kan fyeglich ohtt fehrligkeit oder Verletzung seinesLerbs/Lebens/ Eh» Artikel dess ersten Lharls/bev Ehr/Vttd guten Leymunds nit entweichen/Vermag ftinLeibvnd Leben/ohn alle Straff/durch ein rechte Gegenwöhr rett -n/ vnd so er also denBenottiger entleibt/soll er darumb nichts schuldig/ auch mit seiner Gegenwöhr/biß er geschlagen wird/zu warnen Nlt verbunden seyn/vttangesehen/ ob es den geschribncnRechten vnd gewouheiten entgegen were. I V. , Daß die Rothwdh: bcwiscn soll <7/0/, M werden. Tem/ welcher sich aber nach erstndvng der That/ einer ge- thonen Nochwöhr berümbt/oder gebrauchen wil/vnd der Rlagermchtgestandigist/GoistdemThatterausszulegen/ solche berumbte Nochwöhr/ obgemelter massen zu Recht genueg zubeweisen/Vnd so er in der beweisnngverlustig/ so wird er der begangnen enrlerbuttg schuldig geacht. L v. Wann vnd wie in Sachen der Notbwohr/ die beweisung auff dm Klager koMPt» Tem/ so der Ankläger der ersten thätlichen Anfechtung oder benöttUttg/ darauff/ als obsteher/dieNochwöhr gcgriindt/ bekenmlichist oder bestendig/nitverlaugnenkan/Vnd aber dagegen anzaigt/ daß der Entleibt solcher vorgchunden Anfech¬ tung rechrmeßig Vrsachen gehabt/als geschehen möcht/ Go ainer einenvnkeüscherwerck halben bey seinem ehelichenweib/Tochter/ oder an andern bösen straflichenDbelthaten funde/ Oder daß der TodschlägerdeßEntleibtettindergesichichtoderrhargantzmach- tig/vttd von derbenöttigung entledigt gewest/ Odermeldet/daß der Enrleibt nach gethoner ersten benöttigung gewichen/ dem der Todtschlager auß freyen vngenöttenFueß nachgefolgt/vnd also erst in dernachfolg erschlagen hett/ Oder so fürgewendtwurde/ der Todtschlager were dem benömgten wo! fueglicher weiß/ vird ohn gefehrlrgkeit seinesLeibs/Lebms/Ehren vnd guten Leyinunds bald entwichen/ darumb die Emleibung nicht auß einer rechten Aorhwöhr/ sonder bößlich geschehen/ vnd desthalbcn peinlich zu straf- Eandtgenchts Ordnung in Steher. zn straffen wäre/ solch obgemcltvnd ander dergleichen furgeben/ soll der Anklager/wo er das geniessen wil/ beweisen/ vnd so er eine derselbenobgemeken/oder ander dergleichen rechtmäßig Vervr-- sachung/der ersten anfechmng oder benöttung gnuegsamb beweist/ so kan sich solcherTodtschläger keiner rechten oder gäntzlichen ent-- schuldigten ^lorhwöhr behelssen/vnangesehen/ob außgefuhrr od er bestanden wird/daßjhnder Entleibt/ als vor vonderNorhwöhr geschrieben stehet/Erstlichenmiteinertödtlichenwöhrangefoch- ten vnd bmöttigt hat/Go aber derL^lagerder ersten erfunden be- nöttigvttg halb/ kein solche rechtmäßige Vervrsachung bewiest/ sonder der verklagte Todtschläger sein berämbte Nothwöhr/ wie vor steht/ außfindig macht/ so ist dieNochwöhr durch denVer- klagten außgefuhrt/vnd gemelte Rundtschafft solle bayden thailen zugelassen werden/ Vnd furnemblich ist hierinne» zuvermeroken/ so einer der ersten benottigung halb Rechtlich vrsach zur Noch-- wöhr gehabt/vnd doch in der That nitalleVmbständt/die zu einer gangen entschuldigten Norhwöhr gehalten hctt/so istnOth gar eben zuermessen/ wievil oder wenig der Thätter zur That vrsach gehabt habe/vnd daß fürder die Straffan Leib/Leben/oder aber zur Bueß vnd Besserung erkennt werde/alles nach Rach dcrRechts- verständigen. c V I. Von Lntlavung/ dte nlemandts ander geschen hat/vnd ein Nochwöhr fürgewendt kVNkdk. <2^.- : e??// ßToT Tem/ so einer Jemand entleibt/ daß sonst niemand gesehen hat/ vnd wil sich einer Norhwöhr gebrauchen/ die jhm der Rlager nie geständig were/ in solch enFällcn ist anzufehen/ der gM vnd böß Standtjeder person/die statt da derTodtschlag beschehest ist/was auch jeder für wurrdenvnd Wöhr gehabt/vnd wie sich jeder Thar! in dergleichen Fällen vor vnd nach der That gehalten hab/ welcher Thai! auch auß vorgehunden Geschichten mehr Glaubens/ vrsach/ bewegung/vorthails/ oder Nutz haben mag/dem anderst andern Vrrh der emleihung die erschlagung odcr benöttigvng zMhust/Darauß mag durch ein verständigs Gericht/ die färgewendte sllothwehr ermessen werdcn/ob derselben zuglau-« ben sey/wie dann dievermurtung der Aothwehr/ wider die be¬ kennte Thar sott statt haben/ das muste auß siarckcn gytten vnd E bestäm- Urtickel Hess ersten Tharls/ber bestandrgenDrsichen erfolgen/ Wo aber derThatter wider den Encleibrensovi! böser/vnd sernselbst halb sovilgmer starker ver-- nruttungdarbringen/ daß jhme derNochwöhr glauben mochtge.- benwerden/solcheUrsachen/ welche alle verständtlich zucrklarett nitmüglich/sollen durch Gericht vnd ander verständige Personen argemlich ermejscn/vnd nemblich hierinngeinercktwerden/daß in dr fern fall aller obgemelter vermuttung halb/ die beweisimgdem Thatter ausfzulegen ist/ doch dem Klager seinGcgenweismtg vn-- abgcfchttitten/ vnd wo hiermnen redlich zweiffel furfielcn/ so ist noch inderVrtl der verstandigenRatß/mitfürlegung aller Vmb- standtzugebrauchen. V I I. . Von bcrümbtcr Tiochwöhr/ gegen e ^-7- /i/-/ tinm> Wcibsdi!!». Tem/ wiewolnicht leichrlich einweib einenMann zu einer ^orhwohrvrsachen mag/so ist doch» müglrch/daß ein ernst- lich vngestümb Weib einen waichen Mann zu einerNorwöhr dringen mochr/ vnd sonderlich so sie sorgliche vnd erschlechtere Währ Herr/vnd ob sich also durch einen Mann ein Emleibung an einem Werb zmrüeg/vnd er sich einer Nohtwöhr berümbte/in sol¬ chem fall rstaußzufürenvnd anzufthen/diegclegenheit deß Weibs vnd Manns/auch ihrer bayderg-habterwöhr Thar/Vttd da, NttNM nach Rar§ der Rechrsverstendlgen zu vrrhailen. (7 V I I s L o cmcrln rechter Nothwöh: einen Vns:hu!dtgcn ev'/': N'wcr sein Willcn cmIAc. Tem/ so einer in einer rechten bewißnen Nochwöhr/wider seinen willen einen Vnschuldigen mit stichen/straichen würfF fen oder schi sim/ die er dm nättiger maint/treffe/vnd em- laibt Herr/der rst auch von peinlicher Srrasfemschuldigt. I X. Mn vngefchrltchcr Entlcibung/die kvrdcr eines ' ^häners lrrllcn gesäncht/ austcr cmer Mhwöhr. t/i'/Z- M// crr-: Eandtgericht« Ordnung in Steher. r; Tem/so Jemand ein zimliche vnverbottenWerckübung oder Arbeit an einem Ende oder der Orthen/ da solch werck zu üben zimlich ist/thm/vnd dardnrch von vngeschickten gantz vttgefehrlicher weiß/wider deßThatterswillen/Jemand emleibt/ derselbigijk peinlicher Straff entschuldigt/vnd wird invil weeg davon entledigt/als nemblichen gestalt volgund er Gleichnuffen/ So ein Schütz in einer gewöhnlichen Zilstatt stehet oder sitzt/vnd zu dem gewöhnlich en Blae scheust/ vnd laufft /hm einer vnder den Schuß/oder jhm last vngefehrlicher weiß wider sein willen sein püchsen oder Armbrust/ehe vnd er recht anschlagt vnd abkumpt/ vnd scheust also Jemand zu Todt. Ein ander Gleichnuß/ So ein Barbierer in seiner Stube» also gewöhnlich den Bart schiert/ vnd wird durch einen andern also gestoff'tt oder geworden/ daß er dem so er schiert/ die Gurgel wider sein willen abschnitt/dise bayd seyn entschuldigt/ Vnder¬ stund sich aber der Schütz/ an einer dergleichen vngewöhnlichen statt/da man sich der Leuth Wanderung versehen möchr/ zu schies¬ st»/oder der Barbierer an der Gaffen/ oder sonst an einer vnge- wöhnlichen statt Jemand zu scheren/oder hielt sich der Schütz in LerZilstatt vnvorsichtigerwerß/vnd wird also von demSchüyen oder Barbierer (wie obstehet) Jemand emleibt/ derThatter kei- nerwrrd gnueg entschuldigt/Aberdennoch mehrer Barmhertzig- keitbeysolchenEtttleibuttg/danttwasmitbösettwillengeschicht/ zn haben/ in solchen vnd dergleichen Fallen/ sotten Richter vnd Vrthailer bey den Verständigen der Straff halb Raths pflegen/ VNd auß distn angezaigten Glerchnuflen/inagin andern vnbenenttF ten Fällen ein Verständiger ein vngcfehrllcheEntletbttng/vnd wie dieettrschu!d!guttgauffjhrtragt/w-lvermerckenvndabnemen. L X. So nncr geschlagen wird vnd siirbt/vnd man Kwerffelt/oberanderWundmabge- . leibt sey. (ä*//,- c-M// - e Tem/so einer geschlagen wird/ vnd vber etlich Zeit darnach stürb/also daß zweifflich were/ob er der empfangnen straich halbabgelaibtwere odernir/vttd derThatter derhalb be¬ klagt wurde/in solchen Fallen mögen beedeThail (wie von wei- sungcn ge stellt rjl) kundrsch affr zur Sachendienstllch stellett/od er E q wo Artikel besi ersten Tharlo/ her WH kein Klager verhanden/ das Gericht/darinn sich solche Ent-- leibung zmragen/ex oKi ci o darinn die Warheir der Geschichr er-- kundrgen/ vnd sollen sonderlich die wundartzt/ der Sach ver- standigvnd ander Personen/dre da wissn/wie sich dergestorbe« nach dem schlagen vnd Rumor gehalten hab/zuZevgm gebraucht werden/mir anzaigung/wie lang der Verstorben nach den Srrai-- chen gelebt hab/in solchem allem sollen Gericht vnd Vrchailer be^ Rechtsverstandigenvnd andern Enden/Rachs pflegen. O X I. Sttajf der Denen/ so einander in Morden/ schlagen/ siÄn z. pdcr Rumor bcysmndt thuu. Tern/ so etlichpersonen mit furgesetzten vnd veraimgtenwil- len vnd Mmh/Jemand bößlrch zuermörden/ einander hülff vnd beystandt thun/ dieselben Thatter alle haben das Leben Verwurcht/So aber erlich Personenvrrgefehrlich in einem schlage« Hdekgefecht beyemanderweren/einander helffen/vnd also jemand ohngnuegsamb vrsach Leibloß wurde/ so dann der rechte Charter bewüst/von deßHandt die emlechung geschehen ist/der soll als em Todtschläger mit dem Gchwerdt zum Todt gestrafft werden/ were aber der Entleibt durch mehr dann einern/dre man wlst/ge-- fehrlicher weiß tödrlich geschlagen/geworffen vnd verwunde wor¬ den/ vnd möcht mehr beweißlich gemacht werden/ von welcher sonderlicherHandtvttdThatergestorben were/so seyn dieselbe« so die Verletzung (wie ob stehet) gethon haben/alle als Todrschla-- gervorgemelrer massen zum Todr zu straffen/aber der ander bey- ständer/helffervnd vrsacher Straff halben/von welches Handt obbestimbrer massen der Entleibt nit tödrlich verletzt worden ist/ auch so einer meiner Aufruhr oder Schlagen entleibt wird/vnd matt kttttdr keinen wissen/ davon er/als ob stehet/ verletzt worden were/ sollen Richter vttd Vcrhailer bey den Rechrsverständigen/ vnd an Enden vnd Orrhett/wie hernach gemelr wird/mir cröff- uung aller Vmbstandr vnd gelegenheit der Sachen/sovil sie erfahr ren können/ Rarhs pflegen. XII. Von besichtiaung eines Entleibten/ vor -erBegrährruß. Eandtgm'cht« Ordnung in Meyer. r S Nd damit dann in obgemelten Fallen/gebürlich ermeßung vnd crkandmuß solcher vnderschidlichen Verwundung halb/ nach der Begrebnuß deß entleibten dest weniger mangel sey/ soll das Gericht sampt dreyen oder mehr dar;« bequemen perso- nen/auch dem Gerichtschreiber/vnd einem oder mehr wundary, ten/soman die gehaben/vnd solches geschehen kan/init Vorgehen, der ordenlicher vnd gebürlicher beaydigung/denselben todren Görper vor derBegrebnuß mit steiß besichtigen/vnd alle seine em, pfangne Wunden/Schlag vnd Würff/ wie der jedes gefunden vnd ermeßen worden/mit sterß mercken vnd verzeichnen lassen. Wann an ermördte oder sonst todte Person gcfun- dm wird/ vnd der Fall seiner ableibung vttbe-- wust/wlczu handlm ist.^^, Nd nachdem bißher in vnsermFürstenthumI) Steyer ge- breüchig gewest/ wann in einem Gericht ein entleibte oder sonst todre Person gefunden worden/ oder daß jhm ein Mensch selbst dcnTodt gethon/ daß man dem Gericht davon ein Pfundtvnd einPfenninggebett mvssen/daravffdie Gericht schul¬ dig gewest sein/denselben rodtenLörper (wie sich gebürt) zube- sichttgen/ vnd fürder zubestatten/oder nach gestalt deß Falls zu rechtjerrrgen/beydiser Ordnung solle es fllran auch bestehcn/Die, rverlVns aber fckrkommen/ daß erlich dergleichen Personen offt- malen etwo vilTag Vstbegrabengelegen/ Damit aber solcher Ver¬ zug füran abgestellt werde/ setzen wir dise weittere Ordnung/ nemblich wann dergleichen abgeleibte Person in einem Gericht avfferdeßDachtrapsssgefundenwird/sosottettdienechffgeftßneu Vuderthonen/denensolcherFattamerstenoffenbarwird/solches dem Gericht von stundan zuwißen machen/ Wo aber ein solche personvnderderLandtleuthDachtrapffgefuttdettwird/solleder Grundtherr oder fern Amptmann solchen Fall dem Gericht auch dermassen anzeigen/ daran ff soll das Gericht den todtenOörper von stundanmitaller norrurffrbesichten/vnd nach solcher besich- tigung die rodte Person/so dieselbdvrtheinetttleibuttg vmbkom- men/zur Erden bestatten laßen/ darfür soll dem Gericht durch deß entlerbrenFreundschafft (soferr sie deßvermWjch) ein Pfund E iß Vnd Avtirkel deß ersten Tharls/ber vnd einpfenning geben werden/ wo aber d i e Freund s ch afft vn-- vernmglich/ oder daß einer durch vbereylung natürlichs Todts abgehm/oder sonst ein vnbekandte Person/ die errruncken oder sonji vmbkonrmen wär/befundenwurde/davon soll man zu geben nichts schuldig seyn/ Wo jhm aber einer selbst denTodr thm/ soll das Gericht dieselbe Person/wie von alter Herkommen/mit dem Brandt vertilgen/ so sie deß auß aignem Guet vermüeglich/ ein pfundtvnd ein Pfenning bezalt werden/ Wo sie aber zu solcher Gab vnvermüglich weren/ alßdann sott das Gericht solche verti!-- gung/ cx oKcio ausssein aigen kosten zmhvnschuldig seyn/vnd woferr ein Person durch vbereylung natürliches Todts (wie ob-- stehet) ableibet/vnd aberdas Gericht aussfürkommend anzaigen mit Handlung/als ob vernomen/ hinlaßrg/vnd vber den dritten Tag damitverziehenwurde/ so mag alßdann der Grundcherr sein Amptmann/ oderdie beygeseßnenÄachberschasst/ solchenrodten Lorpec selb st zur bestärmng bringen lassem X I V. Hernach werden vcrmcrckt etlrch Entlerbung rn , gcmcm/ die auch entschuldrgung auff /hu //7^7. tragen mügen. Tem/es seyen sonst ander mehr Etttleibung/die etwo außvn- strasslichenVrsachen beschehen/ so dieselbenvrsachm rechte meßigvttd ordenlich gebrauchtwerden/als wo jemand einen vmb vnziichtiger verbottnerwerck willen/ so er mit eines Ehe-- weib oder Tochter über/ erschlagt/wie vor davon gcsetztist. Jtem/soeiner zu rettung eines andernLeib/Leben oderGuet/ Jcmandt erschlagt. Irem/so Lemh dievttsinnig/vnd jhrerSinn beraubt/Jemand tödten. Item/ so Jemand einem von Ampts wegen zufahen gebürt/ vnd derselb vnzimlichen freventlichen vnd sorglichen Widerstand thm/ vnd solcher widerseßig darob entleibt wurde. Jtem/so Jemand einen bey nächtlich er weyl gefehrlicherweiß M seinem Hauß find«/vnd denselben erschlagt. Dieweil Mnbtgenchts Grdnung m Steher. 2,7 Dieweil solche obgemelt vnd dergleichen Fäll vil vnderschaid haben/wandleemschuldigungoderkein entschuld igung aufs ihnen tragen/welch es alles zubegrerffen vnd znerklä ren weirlauffrg/ d e߬ halb so diser Sach eine furkompt/soll bey denRechtsverständigen vnd andern Enden/ Raths gebraucht/vnd nit aigenvnvcrnunsf-^E ^e - tigRegel oder gewonheit/ dem Rechten entgegen/furgenommen»c////E?^ werden/ als je zu Zeiten bißher an peinlichen Gerichten beschehen/E-L/^ daß die Vrrhailer dervnderschied der fachen nit warne;nen oder , bewegen/darauß vilmalettlrrungvnd vnrechtmeßrgs Gericht ex^ folgt/ vnd sie darin» Blutschuldig werden. Dieweil auch vilmals beschicht/daß Richter vnd Vrthailer dieMißrhätter begünstigen/ das Recht jhnen zugut verlängern/ vnd wissentlich Vbelthätter dardnrch ledig machen wollen/ vil-- leicht durch etlicher cmfeltigm vermahnen/ als ob sie niit solcher Thätter erledigung ein gmwerck begiengen/darinn sie sich aber jrren/vnd schwerlich damit verschulden/Demnach wollen wir/ daß solches dermassen furan nit geubt/sonder in allen Fällen dem Rechten/ vnd diser vnser Ordnung gemäß Gericht/ vnd ob Je-- mands Verständmuß darinn zu wenig/ daimbey den Rechtsver-- siättdigen vttd andern Enden/wie hernach zum Beschluß deßan-- dernTharls oderTracrars gemeltwird/Rachs gepstegtwerde. d X V. Wie die Vrsachen/ so zu entschukdrguug bMudt- lrcherThatfürgcbcn wervc/zuMsilg over , , vnzuläßtg scyn. oewr (7^/ Tem/ so Jemand auffbekemlicheThatvrsach furwendt/da< mit er vermaim sich vor peinlicher Straff zuemschuldigen/ vnd sich erbeüt/dieselben gnuegsamlich zubeweisen/so sotten dieselben fürgewendtenAktickel vcrzarchnet werden. Vnd so das Gericht mit gehabten Rath der Verständigen/ dieselben weißArtickel darfur erkennt/ wo die bewisen wurden/ daß siedieerkenme Thar vor peinlicher straff enrfthuldigenmöch- ten/ so soll derThatter zu seiner erbormen Weisung/ auch weß der Rlager dawider dienstlichswissen wolt/zugelassenwerden. ' - E uss So Artikel besi ersten Thaile/ der Qn.-S-E So aberdie obbemeltenweißArtickel durch denRichter/mit gehabten Rath der Verständigen/ für gimegsanre beweisung/zn / erledrgungder peinlichen Erraff dtenstltch/nit befunden/ sonder c '^^^ennt wurden/ so ist derThatter der angenmßten bcweisung nitzuläßig/sonder sollgegen jhme/auff seinbekanmuß vnd offen-- barenThar/recht gehandelt vnd verfahren werden. . Von außfühmng beschuldigter Vbclthat/ chc der Beklagte tttGcfckiigkimß kompt. ^em/ so sich erner/ehe er IN die Gefattgknuß kompt/beschul- dlgteVbelthataußzuführenerbeüt/das solljhmgestarrwer- den/vnd er soll solches thun vor dem Gericht/in welchem die Tkar begangen worden/vnd soll in disen außfuhrungen bayden Thailen nottürsterg furbringen/ Vckundtvnd Rundrschaffr (wie e7kk/?? sich in Recht gebärt) zugelasien/ auch der Thätter zum Rechten ' / fär vnrechten Gewalt/vnd nit weiter vonVns oder vnser NrO: Regierung verglait werden. Hcmach Eandtgerichts Ordnung in Gteyek r 8 KcmuK volgen cclicke Ar- .«.7^ , ttckcl vom Dlchstal. Vom allckgmngstcn harmlichcn Dlcöftttl. sö emer Erst(rcheit gestohlen h-t vn^ ^^^t^Eulden werth/vnd der Dieb mit sol- ^emDiebstal/eheerdamitingwarsamkompt/ nit beschryen/berüchtigt oder berretterr wurde/ auch zum Dieb stal nit gestigen odergebrochetk . hett/ ist ein heimlicher vnd geringer Dieb stal/ vnd wann solch er Dieb stal nachmals erfahren wurd/vnd der Dieb mit oder ohnDiebstal einkompt/so solljhnderRichterdarzuhal¬ ten/so es anderst der Dieb vekmüglich/ dem Beschädigten den Dieb stal zwifach zubezalen/Mo aber der Dieb kein solcheGeltbuß vermag/soll er mit dem Bercker etlich zeirlang gestrafft werden/ vnd so der Dieb nit mehr vermag/ oder zuwegen bringen kan/ so sott er doch zum wenigi sten dem beschädigten den Dieb stat Wider geben/vnd einfach Werth befahlen oder vergleichen/vnd sott dec Beschädigt mit derselben einfachen Vergleichung deß Dicbstals/ aber mit dervbermaßnit/der Obrigkeit Geltbueßvorgehen/doch sott der Dieb im außlasten sein ätzung/so er in der Gefängknußge-» macht hat/auch zubezalen schuldig jem/ auch dem Gcrichrsdrenec (ob er es hat) sein gewönlrche gebär entrichten/vnd zu dem Mm nach bester formb einVrfecht geben» d X V I j I. Vom ersten offcntlichm Dtcbstal/damit. einer bcsch-ycn «st» s-//- <7//// /»'K', e^Tem/ssaberderDieb mit gcmclrm ersten Diebstal/deeM^ der funfflbuldett werttz ist/ ehe vnd er an sein gewarjam > kompt/bettetenoder beschryrenwurde/vnd doch zum Dieb¬ stal nit gebrochen oder gestigen hett/ist ein offner Dieb stal/ vnd» schwerer als der ober/ darumb soll der Dieb an Pranger gestellt/ mir Ruthen außgestrichen/vnd dasLandtverborten/VUd vHr allen dingett Artr'ckel dest ersten Thails/dev dingcttdemBeschedigtettdenDiebstal/oderderwerthdarfur(sd es in deß Diebs vermögen ist) widerumb werden/vnd soll zu dem allen in der besteu formb ewige Vrfecht thun/Were aber der Dieb ein solche person/darbey sich besterungzuverhoffcn/magjhttedas Gericht mit vorwissen vnsererLandtsObrigkeir/Bürgerlich vnd alsostraffen/daß er dem Beschedigten den Dieb stal vierfelrig be-- žalen/ Vnd soll sonst allenthalben gehalten werden/ als oben im irechstenArtickelvom haimlichen Dieb stal gefttzt ist. » . DM ersten Dlebstas/fünff Gulden (c 7 /'t "i c?i'r /werth/ oder darüber. ^^7 Tem/so aber der erste Diebstal groß/vnd fünffGulden oder darüberwerrhwere/vnd derVmbstandr/so den Diebstal/ wie oben davon gemeldt ist/ beschwerlicher machen/ keiner darbeyerfundettwird/aberdennochattgesehen/diegrößdeßDieb^ stals/ s> bar es mehrer Straff/ dann em Diebsta! der geringer ist/ vnd in solch en Fallen soll angesehen werden der Werth deßDieb-- stals/auch ob der Dieb berüchtigt oder betretten sey/vnd man soll Weiter ermessenden Srandtvnd daswesen derperson/sogestolen har/ Dom ersten gefehütchen Dlcbstal/ durch em- , , , steigen oder brechen/ist noch c///// (eri'L's'cschwerer. O'' ^777 Tem/ so aber ein Dieb in vorgemelten stehlen/ Jemands bey I^Tag oder Nacht in sein Behausung oder behaltung bricht oder steigt/odermirwaffen/damit erJemand der jhmwl-- verstand thun wolt/verletzenmöcht/zum Stellen eingehct/solches seyderekstodermehrDiebstal/auchderDiebstalgroßoderkleitt/ darob oder darnach berüchtigt oder betretten/ discr istem gestrß-» ner gefehrlicher Dieb stal/ so rst in dem Diebstal der mir Waffen geschichr/ejnervergwaltigttttgVttd Verletzung zubesorgen/darumb indisemFallderMannmirdemGtrang/vnd dasWeibmitdem wasscr/oder sonst nachgelegenheir der Personen/ vnd ermessung deß Gerichts in and er weeg/mir außstechung d er 2lugen/od er ab--? hawung einerHand/oderanderndergleichen schweren Leib straff gestrafft werden sollen. Lanbtgenchts Ordnung m Eteyer. hat/vnd wre schedkichdemBeschedigren der Diebstal sevn mag/ rmd dre Srraff darnach amLerb oder Leben vrrhailen/ vnd die-- weil aber solch ermeffnng rn A-echrverskandiger Leurtz ve^runlst stcher/so wollen Wir/ daßin solchem jetz^genreltenffall/ ff off sich der also begrbk/dieRichtervnd Vrthailcr bey denRechrsverstün^ digen/ vnd an Drehen vnd Enden/ wie hernach gcnreldt w-ro/ L^arbs pflcgm/mirenrdeckimg derVmbstand/vnd nach erfunden RathchrVrrkgcben/Wo aber der Dieb zu solchem Dieb stal gesti-- Aen/gebcoch en/od er mit Waffen/ als vor steh et/gcstohlen/ so Herr er damit (wie obgemelr) das Leben verwurckt. X X l. Dlfbstit! )lllll Mtd^rn d? Tem/ so Jemand zum andern mal/ doch austerhalb em-- //^5' steigens oder brechens/als ob stchet/gestohlen bat/vnd sich solche bayde Diebstal/auffgründige erfahrung der warheie erfunden/auch dieselben zween Diebsta! fünffGulden/oder da-- rüber nichtwerch seyn/so beschwert der erste Drebstal den andern/ darumb mag derselbig Dieb an Pranger gestellt/vnd das Lande verbotten/oderin demselbenZirckoder Orr/ darinner verwürckt hat/ewigkttch zu bleibenverstrickrwerden nach gefallendeßRrchF eers/ auch nach der bestenF'orm ewige Vrfechr rhun/ Wo aber solchezween Diebsta! sünffGulden oder darüber treffen/so soll es mirerfaßrung aller Vmbstarrdr/als imnechstm ober» Arrrchcl ste¬ het/gehalten werden. (7 X X l I. Dom Stchicn zum dritten Mal. c?E Tem/wurd aber Jemand betrerren/dcr zum dritten mal ge- stohlenhat/vttd solcher dr^acherDrebstalmitguten gründ/ - als vor von erfahrung der Warheit gesetzt jst/cr,unden wur- de/dasistcinmehrervelleuinbderDLkb/vnd auch eincnrvcrgwal-s tiger gleich zUachten/vnd sott darunrb nemlich der Mann mir dem Scrang/vnd das Weib mir demwasser/ vomLcbm -um Tod» L-strafft werden. Wo mch: dann cmcrlcy bcsckwcrung bcp dem Llchhal gefunden wird. (?-»- c«« «"M -ess ersten Thails/ der ^0^ Tem/ wo bey einem Diebstall/ mehr als einerleybeschwer Wttg/soin dm vorgesetzten Arn ekeln vnderschidlich gemeldt seyn/erfnndenwnrden/ ist die Straff nach der maisten bc- schwerung deß Diebstals zuerkennen. O X X I V. Tem/ so der Dieb oder Diebin/ jtzres Alters vnder viertze- henJayrenweren/die sollen vmb Diebstal ohn sonder vrsach vom Leben znm Todt nicht gericht/ sonder der obgemelten Leibs straffgemäß/ mit sampt ewiger vrfecht/gestrafft werden/ Wo aber der Dieb nahend beyviertzehenJaßrenaltwere/vndder Dieb stalgroß/oder obbeschriben beschwerlich Vmb standt/so ge- fchrlich darbey gefnnden wurden/ also daß dieBoßheit das Alter erfüllen vnd erstarren möcht/so sollen Richter vnd Vrthailer dest^ halben auch Raths pflegen/ wie ein solcher junger Dieb ain Guet/ Leib oder Leben zu straffen sey» X X V. So einer etwas Haimlich nimpt von Göttern / c-,.- °""erb ist. Tem/ so einer avß leichtfeerigkeit oder Vttverstandt/etwas haimlichs von Guttern/ der er sonst ein nechster Erb ist/ entwendet/ Oder so sich dergleichen zwischen Mann vnd Weib begeb/vnd ein thail den andern derhalb anklagen wurde/ darinn solle mit erdenckung aller Vmbstandt/ wie im Beschluß r hernach steht/ Raths gepflegt/ auch erfayrenwerden/ was in sol- ch en Fallen das gmaine Recht sey/vnd sollen sich Richter vnd Vr, chailer demselbengemeßhalten/doch soll die Obrigkeit oderRich, ter rn disen Fallen/ von Amprs wegen nichts zu klagen noch zu straffen haben. Stehlen tn rechter Hungersnoch. Item/ Landtgm'chts Gvdmmg m Steher. z o dk Tem/ so Jemand durch rechte Huugersnoch/ die Er/sein Weib oder Amder leyden/ etwas von essenden dingen zu stehlen gevrsachtwurde/ vnd dann derselb Diebstal dapffer groß/vnd bewist were/ solten abermals Richter vnd Vrrhailer/ ^ls obstehet/Rachs pstegen/pnd ob derstlben Dieb einer der strass erlassnwnrde/so soll jhm doch derRlager/vyrb dieRlagdesthalb gechon/ nichts schuldig seyn. T X X V I I. Von Früchten anff dem Felde/ wie vnd wann die für L-icbji.iI zimchtcu scyn.^iL/«^^^- E Tem/ wer bey nächtlicher weil Jemand sein Frücht/oder ariffdem Felht sein nutzyng/wie das alles namen hat/haim- licherr vndgefehrlicher weiß nimpt/vnd die hmwegk trägt oderführe/das ist auch emDiebstal/pndwie ander Diebstalvor-- gemelter maß zu strassen/Deßgleichen wan einer beyTag jemands an berührten semen Früchten/ die er heimlich nämb vnd Hinwegs trüeg/grossen mercklichen Schaden ehpt/ ist auch wie obstehcr/ als em Diebsta! zu straffen/ Wo aber Jemand bey Tag essende Frücht nämb/vnd damit durch wegktragen d erselben/nir grossen gefehrlichen Schad mthet/derlstttachgelegenheitderpersonvnd der sachen Burgerllch zu straffen/wie an demselben Ende/dadex Schaden beschicht/ durch gewonheir Herkommen ist. Don HoltzMKn/oder vcckottnerlvM abhawen. o// Tem/ so Jentand einem andern fein gehawen Holtz haim^ich Hinwegs führt/ dasist einem Diebstal gleich nach gestaltbar fach zu straffen/Welcher aber in eines andern Holtz Verbotr-- ver oderpnbillicher weiß hawt/ der soll stach Mgenhert darumh gestrafftwerden/ddch wo einer zuvngewonlicheroder vcrborrncr Zeit/alsbeyderMcht oder andenFeyertägeneinem andernfeiy Holtz gefehrlicherpttd Dreblicherweißabhawt/ derist nachRary härter zu straffen. F Straft SktM dess ersten Thailo/der Straff der Vlsch Drcb. <0^ Tem/Welcheraußweyern/Teichenoder behallnusictt Disch stilr/ist auch einem Diebstal gleich ztt straffen/ so aber einen auß einem stieffenden vneingesangnen Waffer/daß einem an-> dernzugehörig gefehrlichervnzuläßigerweißDischet/gegenden^ selben soll es mir der Straff gehalten/wie es in solchen Fallen n< vnsermFvrstettthumb Steuer gewonheit ist/ doch wo der/dem solch Vrschwafser gehört/ mit d er Gtraffsaumig/ soll splch er d nrch das Landrgerrchr wie sich geb strt/ gestrafftwerdcn. //-r Dlcbstal gcwcpchtcr Dtrig« , Tem/ so einerMottstranyen stilt/ da das heilig Gacrament deßAkars innist/ soll mit demFewer vom Leben;nm Todt " gestrafft werd en/ Stilt aber einer sonst gu.dctt oder silbern gsweycht Gefäß/ mir oder ohn Heylthumb/oder aber I^elch odev Patenm vmb solche Diebstal all/sie seyen geschehen an geweichten odervngeweychten Drthm/auch so einer vmb stehlens willen mein gtweychteRirchenoderSacramemhauß/oderSacristey bricht/ oder mit gefährlichen Zeugen auffsperrr/die seyn allenach gelegen, heit der ^sach/vnd Rach derRechtsverständigen/zu straffen. Item/so einer S/öck/darein man das heilig Ällmusen samlet/ stnffbrichr/sperrt/oderdurch was weeg ergefehrlich darauß stilt/ oder solches mit etlichen Merckcnzuthunvnderstchet/deristauch amLeib oderLebenzu straffen/nach rarh derRechtsverständigen. - Irem/ Straff der Kcncn/ so mtt vcrtrawkcr oder - htndcrlcgtcrtzaab/vngctrcwllch handlm. ^7/ Tem/ welcher Mit eines andern Gutker/die jhme in gttttem Glauben zubehalten vnd verwahren gegeben seyen/willigen vnd gefehrlicher weiß dem Gläubiger zu schaden handelt/ solch Missecharist einem Diebstal gleich zu straffen« Sandtgenchts Ordnung in Meyer. z r Item/ so Jemand bey Tag von geringengeweychten drngen/ ausserhalb der vorgcmelrcn tapffcrn stuck/auß cmer Rrrchcn stik/ als Wax/Leuchter/ Altartücher/darzu doch der Dieb nit stieg/ brach/oder imt gefehrlichen Zeugen auffsperrt/ oderso Jemand/ welche Gütter dieinernRirchen geflehemweren/stilt/doch so der Diebin die Kirchen oder^acristey nit gebrochen/oder die ge-- fehrlichanssgesperrt bette/diseDiebstal alle/davonm disenArti- ckelngemelt ijk/dieScrassgegen dem Thattermit alten Vmbstan-. den vnd vnderschiden fürzuneinen vnd zu halten/ wie hievor von weltlichen Di cb stalen klarlich gesetzt ist/ doch soll in solchen Rir- chenDiebstalenvnd AirchenRauben weniger/ dann inweltlichen Diebstalen/ barmhertzigkeir beweist werden. Item/ es sotten auch die Diebstal/ so an geweychten dingen vnd statten begangett/dieHungersnoth/ auch Jugend vnd vnver- standt halben der Personen beschehen/wo der eins mit grundt an-- gezeigtwurde/auchangefthest/vndwievonweltllchen Diebstalen desthalbmgesetzt/ darinn gehandelt werden. X X X I I. Von Straff oder Versorgung der Personen/ von denen man vbels vnd miffethaH, ' . warten muß. (o?l Tem/so einer Vrfecht freventlich oder fursetzlich verbro-- chen/Sachenhalben/darumbett erd-r schcnrlichc« Werckc». Tem/so sich stmand einer Misserhat mLtvnehrlschett schettb^ lichett Wercken/ die zu Vollbringung derselben Missethat dienstlich ftvn mögen/vnderstehet/ vnd doch an Vollbrin¬ gung derselben Mlssetbat/durch ander Mittel Widers inen willen verhindert wurde/so!cherböserwlll(darauß die Thaten als ob- steher) volgen nnZgcn/ ist peinlich zu straffen/ doch in einem fall Harrer dann indem andern/ angesehen gelegenheit vnd gestalt der sachcn/ darumben sollen solcher Straff halben/ wie die am Leib oder Leb en zuthun seyn/ Richtervnd VrthailerRarhs pflegen. Von Straff deren/ so fürdcrung/Hülff - vnd Beystandt den Mßthättern c-E beweisen. Tem/so Jemand einen Missethater/zu ubung oder vollbring Q^gung einer Missethat/ wissentlicher vnd gesehrlicher weiß aini- Gematn vnderrlcht der Gcrlchtsch'.clbcr/ wlc sie sich in beschmbung/ oderGerichtShändeln Eandtgmchts Ordnung in Steher. z r ainicherley Hülff/beystandt oder fürderung/ wie das alles namen hat/thmoderbeweist/ist peinlich zu straffen/aber in einem fall an- ders/alsin dem andern/als vor stehet/ darinn dannjederzeit/wie die Straff am Leib oder Leben fürzunemen/Raths gepflegt soll werden. Go cln Hütter der peinlichen Gefängknusi/ ernem Gefangnen außhilfft. . Am/so einHutter/den Malefitzperfonen in peinlichen Ge- fangkirüsten zur^rwahren befohlen seyn/einem derselben der peinliche Straffverwürckt/fürfttzlrch von genieste oder an¬ derer vrsach wegen außhulff/der hat die Straff deß außgeholffch Vbelthäners verwürckt/ wo aber der Gefangen auß desselben Hutters vnflerß derGefangknuß geledigt wurde/ solcher vnfleiß ist nach gestalt deß Falls/vnd nach Rach zu straffen. ^enr/es soll ein feder Gerichtsschreiber/ in peinlichen jachen beyseinerpflichtallehandlung/so stchin peinlichen Sachen in Rlag vnd Ainworr/ deßgleichen in peinlicher Frag bege¬ ben/vnd sonst allenthalben/wie sich die Fallzmragenvnd fürfal- len/auch nach gestalt derselben (wie vor stehet) darinn mit Ord¬ nung proccstirt wird/es sey mit beweisuttg/kundtschafft/vrkun-- den/erfahrung/ erfindung/ vnd in gemain sonst alle nottürffrige Fall/ lauter/ ordenlich vnd vnderschidlich beschreiben/ auch was derBeklagt zu der Rlag fürAntwort gibt/so ervor peinlicher Frag derhalb besprochen wird/vnd sott allweg Jahr/Tag vnd Stund/ darauff ein jede Handlung beschicht/auch wer fcdesmals darbe? gewest sey/in sein beschreiben gemelt werden/ vnd er Schreiber sollsich/daß er solchesselbsgehörtvndbeschribenhab/mitseinem Tauff vnd Zunamen selbst auch vnderschreiben/damit auff solch förmlich gründliche beschreibung deststatlichervttd sicherergevr- F ist thailt/ < Artrrkel best andem Tharls/ der thailt/oderwo es noth rhun wurde/ daravß der Fall desto gewist- fer berachschlagt werden möcht/ In solchem allem soll em Gericht- schrerber sein möglichen fleiß thun/ vnd sonderlich kein parthe? mitdemSchreibgelt vnzlrnlich beschweren/alles bey seiner pstichr/ wie Vorsteher. X X X V I I. Erklärung/ bcy wcm vnd an wclchcn Orchcn ' cr/r / Rath gesucht soll werden. Nd nach dem vilfeltig hievor in diser Vnser Ordnung der peinlichen Gericht/ von Rathsuchen gemelt wird/ so sollen allwegen dieGerichtinjhren pentlichenProcessen/Gerichrs- übungen vnd Vrteln/daritttt jhnen zwerffel zu fiel/ vnd in denFal- len/dievberjhrenVerstandtgeraichen/ÜemblichdievonAdel/so Gericht/vnd in peinlichen Sachen zu handlen Gewalt haben/deß- gleichett die/sovon BucgkfridsFreyheit wegen/vnd altem her-- kommett/die Vbelthatter zu Gefangknussen haben/ bey Vnserm LandtshauptmannVitzdomb inSreyer/vttd andern Rechrsver-- standigen/ Rath suchen. Vnd nach d em in Vnser Start zu Gratz/als der Hauptstat im Landt/gewöndlich vnser Landtshauptleüth/Verweservnd Vitz- domb/jhr wesentliche Wohnung halren/so mögen stein denen Fal¬ len/darinnen sie vmb Rath ersucht werden/jederzeit so sie es für nottürsstig ansehen/vorgehend vnserer Burgermaister/ Richter vnd Rath daselbst/in welcher mittel sich für and er Statt verstän¬ diger Personen zuversehen seyn/ mit anzaigung der fürgefallnen Fall/ vnd derselbenVmbstandtRach vnd vnderricht erfordern/ die jhnen auch darinnen zugehorsamen/ schuldig seyn sotten. Vnd dieweil in allen ZweifflichenFallen nit allein dem2xich-- ter vndVrthailern/ sondern auch den höhern Obrigkeiten/ so in peinlichen Sachen zu handle«haben/Rarhs zugebrauchen gebürt/ follesolches äusser d er partheyen kostenbeschehen/Es begebe sich dann/ daß ein peinlicher Ankläger den Richter ersucht/m seinen peinlichen Handlungen vnd Übungen/ der Rechtsverstandigen Rath zu suchen/das soll auff desselben begehrenden thails Rosten folgen/wo auch deß beklagten Herrschafft/Freundt oder Bey- stattdt/jhm dem Gefangnen zu guttem/ derglerchenRarhsuchung Eandtgmchts Ordnung in Steher. ;; deydem Richter begehrten/so soll erauffdeß Gefangnen Freund - schaffr/oder Beystander Rosten/jhnen damitwilfahren/Wo aber deffelben Gefangnen Freund schafft fetztgemclten Rosten auß Ar- mm nicht vermocht/ so soll er aufs der Obrigkeit Rosten/ solchen Rachzuerlernen schuldig seyn/ Doch soferr dcrselbig Richter mchr vermerckt/daß die2xachsuchung gefehrlichcrweiß/zu Verzug der Sachett/vnd dergleichen bcschehe/ deßhalben dann deß Gejang--- nen Freund schafft vnd Beystander der Ayd furgefuer auffzulcgei, ist/vnd in dem allem soll kem fleist vnderlaffcn werden/wie dann in solchen hohen machen die normrfft erfordert/ sonst wurde Je¬ mand hierumen die vnwiffenheittticht entschuldigen mögen» X X X V 11 r. Hernach volgm etliche Thatten/ die für lautter Wale- sttzrsch verstanden/vnd nach gestalt derstlben an dem Gucr/ Lcrlv oder mit den» Todt gestrafft sollen werden. ' Rstlich/ wer die Göttlich Allmächtigkeit/ od er vnftr Erlö- <7^ sirng/ die wir durch Jesum Ehristum haben/ öffentlich vnd ' sursetzlrchnütworten oder Merckcn/wie dasbcschchenkan/ lästert. Item/wer in Röm : Rav: oder vnftr Mayest^t/anck seines Landtsfursten/ vnd derselben nacbgefttzten Regreruirg sterben/ mit Gisft/Verrhaterey/ argner Thar/ Bündrnuß/Vnd in ander weeg/ so man Orimen ncnm/ was verhandelt/ Dder zuthvn fuMcnrb» Item/ wer seinen Herrn in dm Todt vbergibt/ oder fhme haimlich oder öffentlich/wider gerhonen Aydöpsticht/ schädüch Dmeew thut» Item/werwider fein Herrschafft/ Vbrigkeitvnd LandrsfrL- den/Verrhaterey übr oder treibt» Item/ wer einen Menschen vom Leben zum Todt bringt/ oder sonst Todtschlag thm» F iiq Item/ Avtickel Hess ersten Tharlo/ber Item/weran Vatter vnd Mutter/ mit schädlichen schl/gm/ freventlich Handt anlegt. Item/werVnftr als Herrn vnd Landtsfürsten/oder Vnser nachgefttzten Obrigkeit Glait oder gebotten Ariden/ freventlrch bricht/ doch vnwissenheir hierinnen außgeschlossen. Item/wer drölich anßschreibt/oder Jemands befecht/auch die Inwohner deßLandrs schätzt oder zwingt. Irem/wer haimlichoder öffentlich Mord/oder mutwillig-- klich brennt. Item/ wer mit Gifft oder anderer gestalt/ einen Menschen haimlich vom Leben zum Todt bringt/oder Rinder vcrrhon hcrre. Item/werBrieffoderMüntz/Gold oderSilberfelscht/oder geringer macht/vnd derwisienrUch für Gold vnd^Süber/ ander Lonrerfet metatt/ dergleichen wer falsch Ldelgstain/fürgmvnd gerecht wissentlich verkaufst oder hingibt/ oder wer Vnstr a!s Herrn vnd Landtsfürsten/oder ander Müntz saigrert/vnd dieselb in dem Lande auffkaufft/vnd von Gwmns wegen darauß führe/ oder in aimch weeg wider die Ordnung vnd Gesetz der Müntz halben handelt. Item/werwiderdieNatur/alsmiteinemViechoderManß- bild/verbortneGchandtwerck übt. Item/welch er ^rawen oder Jungkfmwett wi d er fhren willen zuVnzimlichervnkeüschheitzunöttenvttderstehen/oderdiewerch bezwrnglich vollbringen/ daß die Fraw oderIungkfraw auffdie gcschichrklagen wurd/ oder so einFraw oder Mannßperson öf¬ fentlich vnd vnverschamptdieLhebricht. Irem/welcher in dem ersten vnd andern Grad seiner Blm-- sippschafft/ verbotten VnkeüsHheir treibt. Item/wer falsch Ayd schwört/ vnd falsche Zeugnvß gibt. Item/ wer Zauberey treibt. Item/ ein fedlicherDiebstal/ der mit Recht peinlich mag ge¬ strafft werden/ Dergleichen werRaubereyrreibt. Item/ Lattdtgbtt'chts Grdnung in Gteyev. z Item/ wer in geweichte Rirchen haimlich bricht/oder auff einengeweychten Kirchhof freventlich rumort/ficht/oder dersel-- bettemsmitBlutvergieffettetttehrr/sollwieRechtgestrafftwerden. Item/wer eim scinWeib oderRinder/oderftittvngevogtm Brueder/ Schwester oder pstegkinder/ haimlich oder öffentlich wider seinen willen/ beraubt oder entführt. Item/ wer jhm selbst den Todt thut/außgeschlossendievttbe- sinnheitvud Rranckheir/ darauß solcher Fall folgen möcht. Vnd sonst alle malefitzisch Händel vndThatten/so peinlich/ vnd den obgeschribnett gleich seyn/ vnd doch hie nit bedacht noch gemelt/ vnd für Landtgcrichts Händel billich vnd rechtmeßiA verstanden werden mögen. Doch sollen solche oberzehlt vnd ander Landgerichts vnd walefitzisch Handlungen nrtgestrafftwerden/stehaben sich dann zu dem beschuldigten erjtlich warhafft vnd glaublich erfunden. Vnd alßdann soll nach gestalt vnd groß eines jeden Verb re-- chers/ die erkanmuß vnd Vollziehung derselben/ nach außweisirng der Recht/vnd sonderlich jnnhaltdiserVnser Drdnung besehe-- hen/darinncn aber fümemblich deß Tharters will vnd fllrilcmcn neben der That/ vnd was weitep fup Vdel dapaust erfolgt/zum höchsten zuer-- wegen ist. Artikel Hess andern Thails/der Mas Er Lhail/ oder Tractat. As ander Lh-il erklärt die Grbnung/wre man das MalefitzRecht/vnd peinlich Halßge- richt besitzen/ ?roce6iren/ auch dem Rechten gcmäß/dieVrteln formiren soll/mit sampt er-- lrchen darzu nottürffrigen Anhängen. Rechten. , Irem/ nach d em vnser Landtlemtz/ so von Vns Laudtgericht haben/auß vrl zufallen solchen Rechten selbs mr obligen oder war- tmkonnm/da.mlaber di-Grraffdcß vbelsmr auffgezogen/son¬ der gefurde« werden/^>oll demnach emem jedenLandtaerichts Herrn hicmnzugclchsn scyn/ wo Er aigncr Person solch Rechtmr handlen wolk/ daß Er dann vnscrn geordcnre» panrichrcr im Landr/darinnenzu bestzunA deß peinlichen Rechten/auch Nbunn der peinlichen Frag/sederzeitanvusernBltzdomb erfordern/vnd darzugebrauchen nrog. 1 l. Was der Panrichtcr in pemllchcn Fällen zu handle« Hat/ sampt semen zugcordenten Personen. Tem/ so gedachter vnserpanrichter/von Jemand zu pein- licherFrag erforderrwird/soll er darinnenjnnhalr diser vn^ serer Ordnung/wie vor davon gesetzt ist/ handlen/vnd wo jhme ein Malefitzische Person zu rechtserrtgen furgcstellr wird/ soll SanötMichts Ordnung in Steyir. solld-rLai,dtg-richtsHerrdcmpanrichtcr-tlichvcrstftr.digän^M,„f/^', schmlichpersonm/dermvuderfibmmtftpisollm/zuordüm/mit dmm b-inclter paurichter auffdie Inciicizj ob die zu pcmlichcüM^ Fraggimcg/Sdcr wo sich der Thattcrdcr ittzichtc» kurZircn, v»d^^^ dechalbmLlmdtschasstcnlaistenwske/auch maudern Sachen/ dicdm, allenanhangig ftyu/oderanffftm deß TlMcrsaigntbc- kandmuft/mit vcrschloßnrrThürdie fachen trewlichm crwcgm/ Rachschlagcn/vnd so die Thar lauter gemacht oder bekenne ist/ dann darüber jimhalt diftr vnftrer Ordnung/rvas recht i st/erkm- NM/vnd nachmal solch vrtl sampk ftincnBcysstzcrn/vnder den» Himniel/odcr andern gewöttlichcn Orrhen offcnrlich fublwicm, vnd was alsogevrtltwird/ soll vollzogen werden. I I I. Panrtchtcr soll in Misslichen MIlcit Rath fachem O aber die sirrkomenHandlNttgtunckel vnd zweifflich für-» sielen/vnd derpanrichter sampr seinen Beysitzern/ sich kei-- ner gleichen Vrtl vergleichen kundten/ So soll gemeldtev pann'chrcr dre Erkandmuß anff einen andern Tag anstelle»/vnd mnlerzeit den Fall sampr allen Vmbstanden/vnd wie alle^and-- lttng furkoinen/vnsern: Landeshauptmann vnd Vitzdomb schri fst-- lich erjnnern/ ihres aNch anderer Rechtsverstendigen Rmhs pste-- gcn vnd nachmalenanffdenangestelltenTagdasRechrwidernnch besitzen/vnd ergehen lasten was recht ist. Vnd daiNit gedachtervnserpanrichter/sein Äinpt desto stak- licher vollfnhrennmge/ wollenwir jhme ein taugliche Person zrr einem Geriehtschreiber zuordttett/ den Er m allen peinlichen vnd Gerichtlichen Gachenjederzertwiesichgebürt/gchrauchenmag/ derselb Gerichtschreiber soll Vns mit Ayd vnd Pflicht verwohnt ftyn/daß jhcttig so seinemAmpt zustchet/jnnhaltdifer Vnserauff- gerichteN Ordnungnach/trewlichenZN handle»vnd zulaistcn/wie jhme daß der form seiner Aydspflicht/ hernach geschrieben/lamee aufflcgt^ I V. Gettchtschraber^ Ayd§-. pflicht er,-/: Ich Artikel deß gnhem Tharls/ dev CH schwör mit disem mejnem auffgeregten 2lyd/ daß ich soll vnd Wil in sacken/ das peinlich Gericht betreffend/ fleißig ausfmercken haben ^lagvnd 2ltttwort/anzaigun§ argwon/ verdacht oder bewerfung/auch deß Gefangen Vrgicht/vnd anders was gehandelt vnd mir befohlen/ auch deß Durchleüchrrgisten Fürsten vnd Herrn/Herrn Carlen/Ertzhertzdgen zu Oesterreich/ vnd Heryog n zu Greyer/vnsersgnedtgisten Herrn/auffgericht pemlrch GerichrsOrdnung in Gteyer aufflegt vnd gebürcn wrl/ Gerrewlich nach meinem besten verstehen vnnd vermögen anff- schreiben/ verwahren/ vnd so es noty thm/ verleftn/ vnd darrnn kainerley gefahr noch vnfleiß gebrauchen/ vnd sonderlich alle Ge¬ richts Handlungen/ sovil mrr rnnhalr obgemelrer peinlichen Ord¬ nung zuverrichren zustehen/gerrewlich fördern/ vnd sovil mich derart/ halten/ als wahr mir Gott Hel ff. V. Anklägers vnd Ztchttngers Aydspficht. Erpanrichtersollmamrettung eines sedenAMagers/vnd Zrchiingersdienste/ au^fdrsn sormbeincn leiblichenAyd von chnen auffnennnen/ Nemblich daß sie zhme schwören sollen/ daß sie -hren Diensten trewlich vnd fleißig nachkdMMM/ vnd dieselben verrichten wollen. V l. Panrlchtcrs vnd jcmcr zugcordcnken Personen Bcsowung oerreffeut. <77^ Tem/ dieweil W ir a^s H err vnd Tandtsfurst/ vnsern Pan-- richrer imFörstettchumb Sreyersampt seinen zugeordemen " Personen/ a^s Gerichtfthrerber/ Ankläger vnd Zichngcr/ sclbs auß vnftrm Lammerguer zu vnderhaltcn bewillig:/wällen )Oir/daß sie sich an ihren verordenten Besolduttgen benugenlaff n/ vnd in) h ren Handlungen vnd Lmprern/ niemand zu weiter A uß- gab ansuchennoch bcschweren/außgcnommenwasdem Gericht¬ schreiber von itti5 vnd dergleichen Schrifst/darinn er dann auch bey seiner Psticht niemand vber zimblichs dringen soll/gcburen. Pan- > Lüttdtgm'chts Gvdnung m Steher. z <5 VII. Panrlchtcrs vnd ferner zugeordenten Mlefitz Genckks'- Pcrsoncn exrrLor6in2ri Bcsoldüngen/oderLssergelt/wan sie von vD LanotgertchtsZnhabern vber Lande gebraucht werden^ Änn em Gericht derselben Gerichtspersonen bedarss/vnd sie von ihnen erfordert werden/ so i si deßpanrichrers Be¬ sold ung/ nach der Muer hinauffwerts/ soferr der Gericht vnderwegenmehr scyn als ains/den ersten Tag socrdafelbst an- kompt/ 6 st R. biß aussden letztenTag da er wegk zeucht/ Ist aber der Gericht nur aius/ so werden ihm die T^g von haiinat auß ge-- rait/vnd nnrßvnd soll sich von Hauß auß/vnd wider darein selbst verzöhrcn/Aber auss den Schlössern bey den Herrn vndLandr- leurhenisi erzehrungfrey/AberimLandtttachdemwasierhittab/ hater einenTagLifergelts 4 st.-o-8. Von einer jedenVrgicht/so bey Gtöttenvnd Marcktcnmuff toppeltgeschriebenwerden/istdieTaxeinThaler^ Bey allenMalesitzRechten nach der^xccunon derselben/gibt man jhme vnd seinen zugeordemen Gerichtspcrsonen einMahl. Dem Ankläger werden die Tag gerait wie dempanrichter/ L-ndiedcnTag/esstyauffoderabwerrsimLand4- st l VttdfurdiL Anklag/es seycndeeThattervil oderwenig/ein ff- t. ß. ro. 8. wann aber ein mild er Vrtl gefellt/als der Thchter nach fchersse d eß beehrens verseh nldrhett/vnd der Ankläger dieVrsachett der hegnadung außführrvnd anzaigr/ hat er davon 4. st- 20 K. Item/ wann er demF'reymann das Glair außrussr/ har er davon 2. st y. vnd muß sich auch selbs verzöhren. Dem Dreymann werden auch die Tag wie dem panrichtcr/ hud sur jeden 4-ß 8-paßiert. Von jeder strenger Frag ist sein Lohn 4 st 8- Vom Brandt est^. VomRad «.sto. Vom Strang - sty. VomSchwerdt ^-st -- G N>ann HktrM dess andern Thail«/der wann er abcrden Enthaupte« selb st begräbt/ > ff. Von der Ruthen/ *--st8- Von Vhren abschneiden/ 2 fl Vom Vierrhailen/ r-ff- DieViertharl avff die Strassen zvhenckett/ 4 st Vomlebendig vergraben/ >- ff- st 8 Vom Pfahl schlagen/ «st 8- Vom Trancken/ «- st 8» Von Zangenreissen/ 4. st 8- Vom Schlaipffen/ 4 st 8- wann er aber einen abham vnd hinwegk thnt/der sich selbst entleibt/ mag man deßwegen vmb seinen Lohn mir jhme nach zim-- lichen dingen abkommen/So ist auch alles daß/so erbeyjhm find/ sein. Seinem Aneckt werden auch dieTagwie shrne/vnd für jede« st 8. paßierr/vnd sollen sich baydcselbst verzöhren. VIII. An welchen Orthcn die MlcfitzGencht besessen sollen werden. «^7^ Tem/ es sollen in Stötten/Mürckren/vnd auss dem Landt/ die MalesitzRecht an den gewönlichen Orrheu/vnder off- nem freyem Himmel/oder den Enden/ da es von Alters her besessen worden ist/Ehrsamlich besisien werden/Vnd sott sich mä- nigklich darbey still vnd beschaidenlich halten/vnd beystraffLeibs vnd Guets vor Auffruhr/ oder andern chürlichen vnbefügten Handlungen emhallcn. I X. Mt Welchen vnd wrevtk Personen das , . - MaleMecht besessen sott . , X werden. /. Eem/nach dem Vns glaublich fürkompt/daß einZeit Herdt« ^L Malefi-Recht/ sonderlich etlicher OrrH mangelhalb ver¬ ständig Landtgericht» Ordnung in Glrver. ; 7 ständiger Personen/vast liederlich vnd bloß besessen vnd gehan¬ delt werden/ vnd wo nicht bessere einsehung als bißher darinnen fürgenommen wurde/ möchte darauß dem Rechten vngemeßne Handlung/vnd den armen gefangnen Leuchen Vergleiches Gericht weiter zuerfolgen/nir weniger zubesorgen seyn/Damit aber in sol¬ ch en Sachen/darein das menschlich Leben vnd Blut gericht ver-- vreelt wird/ solchem Gericht als dem höchsten rhail mir besserer Ordnung vnd einsehung geholffen/vnd vngleichsvndvnverstan- digs Gericht/auch die Straff der vnschuldigen/ welche sch offt durch vnverstand derBeysitzerzutragen/auffs maistvcrbüt/vnd doch/ws gimegsamb vrsach vnd notturfftvor Augen/ dasVbelge- strafft werde/Wöllenvnd setzenwir/ daßnunhinfüran in Stör- ten/A7arökten/vnd auffdem Landt/wann vnd an welchem Orth das Male fitzRecht zubesitzen fürfellr/ dasselb mit den ansehenlich- sten/tauglichistenvud verständigisten Personen/auffsmaist man. ... der/doch den vberfluß zuvermeiden/darzu bekommen mag/doch auffs wmigist vnderdreyzehen Beisitzer nit besessen werde,r/Vnd - sollen Richter vndBeisitzer diser Vnser auffgerichten Ordnung yemäß/auffs rrewlichist vnd fleißigist jhrem besten vnd höchsten Verstände nach/wie sie das gegen Gott/vnd für ihr ^eel verant¬ worten werden müssen/vrrhailen vnd erkennen/vnd zum höchsten warnemen/damit keim Vnschuldigen jchtes vnrechrs auffgelegt/ noch auch der Schuldig straffloß gehalten/ sonder daß gehandelt werde/das zu straffdeß Vbels/ vnd pflantzung deß gurren Frids vnd Erbarkeir/ noch vnd dienstlich ist/ Vnd wo ihnen die Fall zweifflichvnd zuhoch fürsielett/datttt dann»Raths pflegen/wiß dann vorgemelt/vnd mehrmals anzaigt ist. X. Daß ctn Gericht dem andern mit tauglichen verständigen Personen/ zu besitzung deß MalesttzNechtcn/ willfah¬ ren sott. Nd damit in solcher besttzungdeß MalefitzRechtens/an der anzahl verstattdigerpersonendestweniger abgang erschein/ " vnd der mangel darinn/ sovi! «nüglich/ erstatt werde/ So ordnen vnd setzen wir/daß hierinnen einGerichr dem andern/mit G ff Zttschi- v ArkM desi andcm Tharls/ d« ZuschiFimg etlicher verständiger Personen/auffdeß andem Gc-- richts freundlich ersuchen/hülffllch vnd mitleidig sey/ vnd für- ncmblich/wann durch Vnsern Panrichter in Srötten/Marckten/ oder auss demLandt/einMalefitz2xechtstag bestimbtvnd ange- setzt wird/ Solle der Landtgenchts Herr/ oder der Richter der¬ selben Statt oder Marckt/ da das MalefitzRecht gehalten soll werden/ andern Stötten vnd Gerichten/ so demselben Orth am nech sten gesessen/fthreiben/vnd Nachbarlich ersuchen/vnd erlich dergleichen Personen/sovil zubeseyung eines statli ch en Male fitz - Gerrchrs/wie vorstehet/ für gnucgsamb seyn wil/an sie/ ihnen die auffbenenmen Tag zuzvschicken zeitlich/ als etlich Tag darvor an- langen/ auff solches ersuchen die Stött vnd Marckt/wie bißher aussNachbarlichs anlangen erfolgt/auß jhrem mitte! etlich ver¬ ständig vnd anschenlich Personen erkiesen/ Vnd damit jhrem nech sten Nachbarn/auffdaß das MalefitzRecht desto ordenlichcr gesessenvnd besetzt/ doch auss deß begehrenden Gerichts Rosten/ frefindrlich willfahren/vnd solches nn wargern sollen. X I. Vndcrrcdung dcr Vrchmlcr/ vor dem Rechten. Tem/ es solle vor dem endlichen Rechten/alte Handlung d eß d^Tharrers halben zu dem Rechten/vermög diser Ordnung/ wie vorstehet/vorgehen/ vnd ordenlich beschribcn seyn/ein-- gebracht/ für Richter vnd Beysitzer gelegt/ Die sollen das alles mit versperrter Thür/ wie vorstehet/ hören lesen/ mir einander daxauss vnderredcn/ fleißig bewegen vnd beschliessen/ was sie darausszu Recht sprechen wöllen/ vnd wo sie zweisslich seytt/weirer Raths pftegen/an Orrhenvnd Mnden/wie hievor geschriben stehet. , EandtgerrchkGrdnung n, Metzel. . XII. D-sc Ordnung gegenwärtig zu Haben/ vnd dm Parkhcycn auff Hr begch-n davon Msch-W vnpBenchtsugerm.^^^^^ ter vnd Vrchaikr diseVnser peinliche Ordnung gegenwär-, tig haben/ sich darnach wissen z» halten/ Man soll auch den Parth-yen/wSWdeg-Ieg-^ LicArtickel so fi-auß diservnser Ordnung nomrMiu i-vn/auss begeht» vmbz.ml.chebelohm.ng AbscheAeSm/ WA chett wo sich zvtruege/ daß einer oder mehr BeyMer/ eme^^der mehr Artikels anr2xechten zuvernemen begern/vndzüvernemen von nochcn seyn wurde/dem soll es gestatt/vnd doch darvonvn- notturstrlger Verzug deß Rechtens/ als vil mugllch/verhüt wer- den. XIII. Von bclcutung deß Ecken Gmchw. Tem/am GenchtsTag/ ft, die gewZnlich Tagzeit erscheint/ ÄE man das Gericht mit der gcwönlichen Glocken/wo ssl- ches vrßher der gebrauch gewest/ beleüteu/ darauff sollen sichRichtervnd Vrchailec andicGerichtsstatt/da man dasGe- richt nach gmer gcwonheit zuffyen pflegt/ verfugen/ Vnd soll der Richter mder fitzen/ vnd dieBeyfitzer auch fiyen Heist«,,/ sein, SrabindenHandcnhaben/vndbißzuenddcßrvechreo/chrsam- lich fitze» bleiben. > XIV. Frag dch Rlchters/ ob das Gericht besetzt fth. Tem/ WS NUN der Richter sampt den Beyfitzem deß Ge- richrs/die darzuberüffr vnd »ersrdeyt se^n/inRingk ge- Artttkel -ess andem Thaile/ der scssen/vnd als- das G erichr besetzt ist/ so soll der Richter die Bey-« sitzer als- fragen/ N. Ich frag dich/ -b das endlich Gericht zu peinlichen Rechtenw-l besetzt sey/Wo dann dasselbig Gericht Mit der anzahl Beysitzer/wie v-rstehet/besetzt ist/ s-lljederBeysitzer als- antworten/ Herr Richter/das peinlich endlich Gericht ist/ nach lam vnftrs gnad igj sten Herrn vnd Landtsfürsten/ vnd dises Landts Sreyer peinlichen Gerichtsordnung/ w-l besetzt. X V. Wann vnd wlc der Thättcr ausi der Gcfängknuß geführt/vnd öffentlich an den Pranger oder ander c>«h gcM' soll wcrvcn. Tem/so wider den Gefangnen die Vrtel znpemlicherGtraff' endlich beschlossen wird/ w- dann der gebrauch vnd Her¬ kommen ist/ daß man den Gefangnen/ehe vnd Er für Gc-- richt erf-rdertwird/zuv-r an denpranger stellt/-der in ermSt-ck helt/oder sonst zvnechst rn einem Hauß bewahrr/-der aber stracks auß derGefängknuß für Gericht führt/denselben gebrauch nach mag der Beklagt/biß man den für Gericht erfordert/enthalten/ Vnd wann es deß Gerichts Ordnung erfordert/ssll der Richter befehlen/ daß der Thättcr durch den Gerichrsknecht/ vnd die personen/wie an einem jeden Orrh bißher gewonheit gewest/ wol verwahrt für das Gericht bracht werde. oe//: A'lv/? -7,/5/Von beschreiben de^ Beklagten. <0^ Eem/Mitdem beschreiben deßDbelthätters s-lles/avss ge- genwartigkeitvnd begern deßAnklägers/gehalten werden/ wie solches bißher indisemMrstcmhvmbSreyergcbraych gewest. .Don Fürsprechen vnd Rednern. Item/ Eandtgerrchts Ordnung in Steher. z Cern/nach dem in disemvnsermFürstemhumb Greyet örß-- her in peinlichen Gerichten gebraucht vnd gehalten werden/ das d men Chartern/ die von Amptswegen/ vnd aust' eines andern Rlag emgebracht/begangenChatten durch Vnsern bestell¬ ten Ankläger beklagt/ vnd von dem Thütter durch seinen Mrspre¬ cher verantwort wdrdw/Demnach soll es in solchem M/ solchen angezergten gebrauch nach/ füran auch gehandelt vnd gehakten werden/ Vnd woftrrderChatter zu solches seinem versprechen rinBeyfttzerauß deMRingbegehrn wurde/ dem soll es der Ach¬ ter erlauben/ Doch daß derselb begehrte Verspreche^/ sich füvdeü im selben Rechten wider mder zufttzen oder zuDMn Äthälte/ AberinbedtnekUng/ daß etwo dieBeysitzer deßRedensvttgcubt? vttd in dergleichen Fallen dienotturfft fürzubrrngeit nicht gnueg- samb/ darumben dann etwo die armeAnklagte verkürtzt werden mochten/ Disem aber ztt steürn/wollen Wir hiemitgnadigistbe-< Willigt haben/ daß hierzu zwo taugliche vnd erfarne Personen/ vnd nemblichen eine in der Obern/ vnd die ander in der vndern Steyermarckt/zn Fürsprechern auffgmomenvnd verord em wer¬ den/ deren jeden Wir deß Jahrs zu ihrer Besoldung sirnfftzig pfttttdt Pfenning verordnen wöllen/Es soll ihnen auch vnverwö rt. seyn/neben disem ihrem Dienst andern Leuchen auch zu ?rocu- riorn, Vnd woferr dannoch ein Charter Jemands auß denBey-^ sitzern/wie oblam/ zu einem Fürsprech begehrn wurde/ das soll jhme auch vnbenommen seyn/ Wolt jhm aber der Charter sein Wort selbst reden vnd fürbringen/ das soll jhme auch zugelajsen werden» / K Wann abek der Charter Er fty im fall/ daß d§r von Anwrs Wegen/5 bl ^ern/ttach dem Vns angelangt/ daß sich vorher vilmals be- geben/ wann ein Thatter der das Leben verwürckt/ für das peinlich Gericht zn rechtfertigen gestellt/ das/ vnangesehen seiner bekenntenerfundenvnd offenbarenMifferhat/damit er etid- li ch e Todts straff verwürckt gehabt/ erwo auff ansehenli eher Per¬ sonen fürbm/oder aber auff leichtfertiger Personen begehrtenvnd angebortcn Verehelrgmig/ solcher ihrer verdienten Srraff bege¬ ben/ absolviert/ vnd mit vermaimenRechten gar ledig erkennt worden/ daß Vns aber ferrer zugedulden nit gemaim ist/ Dem¬ nach sollen hiemrt r^ichter vnd Beisitzer gewarnt vnd verinahm seyn/daßsiesich hrnfürandergleichen ledig erkennung/lmfalldeß Rechtens/ oder aber der güte enthalten/ sonder auffeines jed- lichen Thatters verbrechen/nach gestalt deffelben/ lam diser vnser Drdnung/ handlen vnd erkennen/ wasRecht ist. XXXI V. Was massen cm cmkoinncr Thatter auff Bürgschafft außgclafferr mag wcwm. Tern/ so einer vnbezichter oder verdachter Misiethat/oder derglcrchenvrsach wegen in Gcfangknuß einbracht/vnd die " That durch den Gefangnen nit bekennt wurde/ vnd sonst nit offenbar oder lauter were/ vnd aber durch einfallend rechtmeßig Vrsachett/derErnkornneauffftinoder scrner Freundtschafft oder Beystandt begehrrr/ vnd bewilligung deß Anklägers/ auffBürg- schafftvnd widerstellung/durch dettRichter noch darübergehabt ren rxarh/derGefattgknuß gemüßigt wnrde/solchehandlungmag als Bürgerlich geacht werden/ doch nit lenger/ dann alsolang von Ampts wegen/oder auffeines sond erlichen Anklägers anrüffen/ mit außführung d er Tbat/auß rechtenvrsachen gegen d em bezich- renoder verdachten/ stlll gestanden wurd/ Wo aber aufflautere Artikel deß andern Tharle/ der erfahr nng der bezichten That/ hernach volgund der Obrigkeit/ oder dem Ankläger vrsach geben wurde/ferrer gegen dem Thärrer peinlich zuverfahren/ Alßdann soll dieHandlvngwidcrumb pein¬ lich verstanden/ vnd fnhalt diser vnser Ordnung/ weiter gegen dem bezichten oder verdachten ?roceclierl werden/ was Recht ist. XXXV. Vom Beichten vnd vcrmmien/vor vnd « , , nach der vcrvrchMmgcn. Tem/ wann eines Gefangnen mistethar halben sovi! avßfin- drgworden/ daß dieverwürchreThat die straff deßLebeirs auffjhr tregt/solle er/wie hievor auch vermelt/nach löbli¬ ch er vnd Christlicher gewonheit/ zuvor vnd ehe er zu endlicher Todtstraff für Recht gestellt wird/mit fleiß zur Beicht vnd em- pfahung deß heiligen Hochwürdigen Gacraments gehalten/vnd Christlich vermahnt/ Auch fürncmblich ein Christlicher gelehrter Priester vnd Beichtvatter/vnd ander fromme erbar verständige personen/so zu jhme m die Gefangknußgelaffen werden/ die jhme zudem wahren Christlichen Glauben/vndHe-f! seiner Seelen/mit gutter Christlicher vttderweisung starckcn vnd lernen/ auch zu bueßwertiger berewung seiner Sund/vnd sonderlich dahinver- mahnen/alle sein verschuldte Mißhandlung/dem heiligen Leyden Christi vnsersHeylands/ daß dastelb für aller Menschen Sund gnueg gethan/auffzulegen/vnd andern mehr dergleichen nottürff- tig Vermahnungen trosten/Deßgleichen sollen bey den: Gefangnen nach seiner endlicher vervrthallung zum Todt/zum wenigisten ein Priester oder zween am außführen oderaußschlaipffen gegenwär¬ tig seyn/ die jhn zu derLrebe Gortes/rechten Glauben vnd ver¬ trauten zu Gott/ vnd dem Verdienst Christi/wie obstehet/ohn vnderlaß vermahnen/vnd seiner Geel Seligkeit nutz/zum rrew- lichsten vnd besten erinnern/wie dann hernach zu Beschluß diser vnser Ordnung/emsonderlichevttderweisung/auß heiliger Gött¬ licher Schüfst/ weitleüfftger gesetzt vnd begriffen ist/ Die die Berchtvätter/dder wo die darzu nit geschickt/ dann die Gericht selbst/ Eandtgenchts Grdnung m Gteyer. 4.4. selbst/oder durch Jemand ander verständig an jhrer statt/der vervrthailten Menschen/zubesterckung seiner Gewissen/ vnd ver-- höttung der verzweifflung/mithöchstem fleißv-rlesett/vnderrjch, ren vnd einbilden Men. XXXVI. Daß dlc Belchtvätter die Armen/bekennte Wachere zu laugnen/ nie weisen sollen. Tem/die Beichtvntter derVbelthatter/ sollen die Thatter/ was sie mir derWarheit auffsich selbst/oder ander Personen bekennt haben/ wider zu laugnen nit weisen/ dann niemand gebürt/ die boßheit mit vnwarheit zubedecken/ vnd weitterVbel zu stercken. XXXVII. Ordnung vnd Bericht/ wie Gcrichtschreiber die errdlich Drtcln derTodtstraff halben/ formen Mm. ^-5 ,7,, 7^ L Tem/ so dann nach Inhalt diser vnser Ordnung/ein Vbel-- thattervberwvnden/vnd dieschrifftlichEndvrtelderTod- straff (wie vorsteht) beschlossen werden/Go soll derGe-- richtschreiber die Vrtel vngefehrlich auffnachfolgcnden formb be- schreiben/damit er dienachfolgend in dem endlichen Rechten/wie hievor von eröffnung der in geschrifft verfaßten Vrtel geschriben sicht/ auß befelch deß Richters/ öffentlich verlesen mag. XXXVIII. Einführung cmer jeden Vrtel/ zum Todt/ oder ewiger Gefängknuß. rve/: /777. H 'n Auff Aptilfel beß andern Thails/bev VffRlag/ Atttwort/vnd alles Gerichtlich fürbrittgett/auch Ä^notrürffrlg vnd warhafftig erfahrung/ so deßhalb nach laut vnsers gnedigisten Herrn vnd Landsfürsten peinlichen E)rd-- ttnng dists Landrs Steyer geschehen/Ist durch dieVrrhailervnd Beysitzcr di ses Gerichts emlich zu Recht erkennt/daßN.sogegen^ warngvor disem Gericht steht/der erfundnenVbelthar halben/ so er Inhalt verleßnerVrgicht geübt hat. XXXIX. ? - Dcschius; emcr-cdcn Vrtci. - ZM Fetvek. d cm Fcwer/ vsiu Lebm zum Todt gestrafft werden soll. ZUM Schwcrdt. bM Ir dem Schwerdtvom Leben zum Todt gestrafft werden soll. Au der Vtcrthaüung. Vrch seinen ganyen Leib zu vier stucken zerthailt/vttd da- mit vom Leben zum Todt gestrafft werden soll/ vnd sollen solche vier Thail/ auff gemaine vier weegstrassen/ offenr-- lich gehangen vnd gesteckt werden. O d^ad. /?M It dem Rad durch zerstösiung seiner Glider/ vom Heben h zum Todtgericht/vttd fürder öffentlich darauffgelegt wer- den sott. cr/ Galg(N. An Eandtgen'chts Grdnung in Gteyer. 5 N dem Galgen nut dem Strang oder Rctrelt/ von: Lebm zum Todt geri chr werd en soll. crE AS Vom Gchlaiffem T7U Tein/ wo also ciner/wie obstehr/zunr Todt Vervrcharlt/vnd das Schlarsten dar;» erkennt wurd/ Go soll an derVrtcl diser Anhang auch stehn/Also/vnd soll darzu anffdieR.rcht- statt durch die viwcrnnnfstigen Thier geschlaifstwerden. AvL ,-yL. Aum Ertränckcn. Masscr vomLeben zum Todt gestrafft werden soll c7n»^-r«/^e Vom lebendigen vergraben. Ebend ig vergraben vnd gepfä hlt werd en soll. Boni retffcn mit Menden " Jan gen. Tern/ wnrd auch derVervrrhailt zrt zerreissirng nurgllren- den Zangen erremrt/So gehör» nachfolgende Nlörrer an hie Vrtel zu Hangen/Älso/Vnd soll darzu vor der emlichen Tod- tMgoffemlich anffernm wagen/brß zu der Ri chtstarr vmbgefnre/ vnd derLeibnrit Menden Zangengeriffenwerden/nemblrchnm N. griffen. er^.M' Hon Gcfängknuß. Dffwarhafftige erfahrüng vnd befindung gnnegsamer anzar- gnng/ zu bösen Glauben/ kunsftiger Vßelthatter beschädr- gnng halbcn/ist ZN 2xccht crkennt/daß N. so gegenwärtlg vor H iiij Gericht Artikel dess andem Lhails/der Gericht steht/in Gefängknuß enthalten werden soll/ biß ergnueg- samb vnd gebürlich Laucion vnd Versicherung thue/damitLandt vttd Leut§ von jhme versichert werden. XI,. Von Lctbftraff/ dlc Nlt zum Todt oder cr>. Gefängknuß/ wie obftcht/ gevrthallt werden. X 1, I. 7. . , , Einführung der Vrtel/ peinlicher Leib straff halben/dienttden Lodtberührn. Ach fleißiger Vttdwarhajftiger erfittdung/so Inhalt vnsers M^^gnediglflen Herrn vnd Landtsfürsten/ vnd deß Fürsten^ chumbs ^teyer/Ordnung geschehen/JstzuRecht erkennt/ daß N. so gegenwärtig vor Gericht fleht/ der missethätigen vn-« ehrlichen Handlung halb/ vermög der verleßnenVrgichr geübt. X I. I I. Ocrnaff volgcn die Bcscbluß jeder Vrtel/ die ntt den Todt berühren. l. cr^-e- /- /YL Abschneidung der Jungen. FfentILch anpranger oder in Harßeyftn geflellt/die Zungen abgeschnitten/vnd darzn biß ausferlaubvng der Obrigkeit/ drsesLandtsverwiftn werden. 6r,cr^ Mhawung der Anger. Ffentlich an Pranger gestellt/ vnd darnach die zween Fin-- ger/ damit er mißhandelt vnd gesündigt hat/ abgehawen/ ' auch fürderdeßLattdts/biß aujfeplanbnvß der Obrigkeit/ verweißt werden. Ohren Eandtgmchtö Ordnung in Stehen 46 Ohren al'schnetdcn. /^FfmtlLch anprangerso«E. 2^. 2^' Tem/ wo aber ein Person/ so nach laut diser vnser Ordnung d^vmb peinlicher Grraffwillen angenommen/ für Recht ge-- stellt/Vnd ullt Vrrel vnd Recht zUerkennm beschlossen wur¬ de/ dieselbig Vrrcl soll vngcfehrlich nachfolgender massen ver¬ faßt werden. AusfRlag Md Antwort/ vnd alles nottürffrig ernbringm/ gründlichen vnd tleißigenerfahrung vnd erfindung/ so alles nach laut vnsers gnädigsten Herrn vnd Landtsfllrsten/vnd deßFür-- si stenthnmbs Gteyer peinlichen Gerichts Ordnung deskhalbm be- schchen/W der gegenwärtig N. so vor Gericht steht/mit emlichce Breel vnd Recht von aller peinlichen Straff ledig erkennt. Vnd AElkel besi anbem Tharls/der Vnd was fürder die Parteyen schaden oder abtrags halb ge¬ gen einand erzn klagen vermainen/das sollen sie chun/mrt entlichen Bürgerlichen Rechren/vorordenlich Gericht vnd Obrigkeit. Eswere dann sach/daß der Ankläger seiner Alag rechtmeßig Vrsachen gehabt/dardurch das Gericht bewegtwurde/dieRo- sten vnd Schäden/ auß Rechtlichen vrsachenzuverglerchen vnd auffznheben. X I. I V. ,/ - Von dem Gmchtbkostcn/ m pan- ltchcn Gericht. Tem/ ein jede Obrigkeit der peinlichen Gericht/soll der Ge^ richrskostung vnd Atzung halb/zimblich vnd gleichmäßige Ordnung machen/damit niemand dardurch vbevmaßig be¬ schwert/die Vbelthütter desto leichrlrcher zu gebürlicher Srraff gebracht/vnd auß forcht vnbitlichs Rosten/die Ge¬ rechtigkeit nitversaunrbr noch ver¬ hindert werde. c Der Landtgm'chte Ordnung m Metzer. ^.7 Mer dritte Weit diß Buechs/ von Vnzuchtcn IN Gerichten/ vnd etlichen andern Ulten vnd Ordnungen/ so das lauter Malcsitz nicht betreffen. r. Von Vnzuchtcn in Gc- richten. Tem/ alle Virzuchten m Gerichten vnK Burgkftiden/ sovri sich solche Fall vnder dem gemamen Mann/vnd derBawrschaffr zurra-» gm/ sollen durch dieselben Gerichts/ auch dis Burgkfrrdm Herrn/welcher solcherHand'un-» gen bißher imgebrauch seyn/ solcheFall/ die sich in ihren Gerich-- ten vnd Burgkfrrdeir zutragen/ nach vermögen vnftrer Land; -» schafft in Sreyer Landshandvest/vor dem Gericht Obrigkeit vr v Gebiet/darinnen sich dieselben zmragen vnd begeben/klagt/gr-- handelt vnd gestrafft werden Nemblich/wattn sich ein solcher Falt znrragt/vnd deeThatter auff wahrer Thar nit betrerten wurde/ sdll solche der Beleidigt desielbett/sö d ie Vnzuchr anfstrdem Dach¬ trapff gescbicht/vor dem Gerichts oder oberHerrn beklagen/der- selb soll selb st/od er durch ftinen p^eger/oder Anwald/ d en T hät-- tec jnner vierzehen Tagcnvor seiner GrundrObrigkeit/do er eine hette fürznstellenbegcren/vnd jhme dieBlag schrrfftlichm zu schi¬ cken/vnd sodieparcheyenfürkomen/ dieselben in 2^!ag vnd Am-» , wort/itt beysein siben/ oderauffswcnigist fünff vnverdaclvücheu Beysitzer/nottürfftigklich hören/vn darüber handle«/ init schrifft-^-/^ ' lieber erkaunmß was ^xecht ist/dein beschwerten Ehail drewäge-M rung für diemehrer Obrigkeit/wie sich gebürt/ Vorbehalten. Wo aber der Beklagt/auffsolche erforderung nicht fürkom^ men wurde/ solle nichts minder mit erkandtnuß/wieobstehetver- faren werden/ Vnd was allda erkennt wnrd/ soll der Gerichts oder ArtrM dess dritten Thacks/ der oder sberHcrr/oder jhr Anwald/dcß beklagten Herrn znfchre,'- ben/der soll jhne darznhalten/dieselb Erkamnuß inner vierzehn Tagen zuvollziehen/ Wo er das nit thm/wann dann der Gerichts oderoberHerr denThätter darüber in seinem Gebiet betritt/mag er )hne darumben annemen/ vnd zuvollziehung der ergangnen er-« kandmnß halten. So aber einThätter in Übung solcher Vnzuchten auffwahrer That berrettett wurde/ so mag jhne der Gerichts oder oberHerr darumben wo! annemen/ vnd darüber/ inmassen wie 0bstehet/ mir Handlung/sovil derselb proceß nach gelegenheir darzu not ist/ wie sich gebürt/verfahren. Her. Vnd so aber in Gerichten vnd Burgksrid en/durch ledig per? fönen/sonit angesessen weren/ausserhalb derVnderchanenSöhtt VttdDtettstbottett/VttZUchtettvndverbrechuttgengeübtwurden/ In solchen fällen haben der Gerichts vnd Oberherrn/die vnange-- feßnenvmbschwaiffenden ledigen Personen/so siedieinjhren Ge-- richten vnd Gebieten bewerten/mit gebürlicher Gefängknuß an-- zugrelffen/vnd vmb jhrverbrechung/so die gebürlicher weiß auß? findig wurd/nach gestalt deßfalls/ex osticio, oderauffIemands anklag/ zugebürlicher erraff vnd abtrag zu halten. ^M^Awas sich aber für Vnzuchten/es seyvon angeseßnen oder ledi¬ gen Personen/ vnder dem Dachrräpffzmragen/ dieselben sollen einemjedenGrundtherrn/doch mit aller Ordnung/wieso!-- chesden Gerichten/als Vorsteher/auffgelcgt/ zu handlen vnd zu straffen zustehen. wann aber vmb verbrechungen in Gerichtm vnd Burgkfri-- d en kein Ankläger verhand en were/ oder sich der Fall d er verbre-- chung solcher gestalt zutrüge/ daA sonst niemand alsderVerbre-- cher der Thar verwont were/ <^>o mag der GerichrsHerr vmb ^^^//feine Wandel für sich selbst obbeschrrbner Ordnung nach wol ?ro- E-Ä/ir/ccäicrn vnd verfahren/ Vnd wo aber ein verbrechung/ äusser wissen deß Gerichts Herrn/durch die partheyen selbst oder Je-- ^l?.u^ud andern vergleicht wurde/ so soll solche Vergleichung dem GerichtsHerrnvnd Obrigkeit anjhremwandelvnvergriffen seyn. Landtgericht» Ordnung in Steher. 4.8 Kenmch vslgen etliche Müll/so für atgcntlrch Dnzuchten verstanden/vnd wie sie gestrafft sollen werden. Ü---Ä-: I I. Don Maulstraichen. Rstlicheir/watttt einer dem andern mutwilliger weiß fürsetz, lichvnd bedachtlich cinenkNaulstraichgibt/rst ein Vnzucht/ vnd die Bueß davon/7r. 8- Deßgleichen von einem Maulschlag/ so auß einem Zorn vttd -ach geschicht/ auch 72.8- III. Schlag nut einem Spiest. AU Tem/ wann einer einem andern ein schlag gibt/ mit einem Spieß/1. Pfund 8» I V. Hackcnstraich. AU Tem/ von einem schlag mit einer Hacken/1. Pfund 8- * V. . Stcckcnstratch. zD^Tem/von einen, straich/so mit einem Stecken oder LnÄtl beschicht/1. Pfund Auch.» AvtiFel besi dvitten Thails/ dev VI. Zucken der Wöhr. Tem/ wann einer zuckt/vnd abernicht schlegt/ dieBueß 7-» ' (7^ Pfenning. welcher aber zuckt vnd schlagt/ ob er gleich nit beschädigt^ jst dieBueß st. 2^..^ Bwdtmcffcr zucken. ^O^Tem/ welcher em Brodtmesier zuckt/ ob gleich kein verles tzuug darauß erfolgt/ist die Bueß 1. pfund Pfenning. V I II. Gemame Vnzuchten. ^77 Tem/ von verbotten Worten/ vud sonst von allerley gemam geschlechten der Frevel vud Vnzuchten/ soll die Bueß ftvnr '^'öo.Pf-NMItg. /1/ /7 / * Vnd soll sich einjeder/ der solcheVnzuchtenübt/ neben de« ^'»Geltblreß/ init den: Belaidigren nach gestalt deß Falls/ auch ZU» vertragen schuldig seyn. IX. Von Blutrmrf; vnd Schäden. Tem/ welcher aber einen and em in solchen thätlichenübutt» gen der vnzuchten/ Blmrunß oder schadhafft macht/ davon soll allweg die Bueß seyn r. Pfund 8. Vnd in allwcg solle« dem Belaidigtennach erfindung der Vnschuld/seiner empfangner Wunden vnd Schaden halb/nach gelegenheit derselben/von den Beschädigergebürlich abtrag vnd widerkehr beschehen/ vnd w< Verhall Eüttdtgevichts Grdnung m Gteyek. ^.9 derhalb zwischen den Thailen krieg oder jrrung fürfielen/ sollen dieselben vorgeschribner Ordnung nach gehandelt/ vnd erörtert werden. welcher aber «Mermal solch vnzuchten vnd frevel übt/ der ///--?.w soll rreben der Geltstraff/ auch an dem Leib/ nach gelegenheit der-/-^ verbrechungen/'nitGefängknuß gestrafftwerden. X. Drc Straff der Vnzuchten/ von wegen geringer Tax/ nit zu vrwer-- lajscn. Nd damit aber niemand vrsach nemb/ von wegen solcher (XZ Taxierung der wandl/die Vnzuchten straffloßzu lassen/Go setzcnwir vnd gebietten/daß ein jeder/denen solch Vnzucht (wie obsteht) zu handle« vnd zu straffen gcbnrn/vnangesehen diserVnser gesetzten ringerung/in allen Zufällen mit gebürlicher Handlung gegen den Verbrechern/bey Vermeidung vnstrerStraff verfahre/dann sollich vnzuchten nit gehait/sonder mit bestem steiß abgestellt werdem XI. / , Von der Landtleuth Pfleger vnd Diener. Tem/ wo aber einer vnsers Landrmann in Gteyer/ pflegeiA^/^"»» XA oder Diener/vorgemelter massen ein vnzucht/od er ainicher-- A/,^ 0°^^ ander vngebür beging/ so solle dasselb Gericht in ten/Märcktett/oderauffdemLandt/oder ein jeder Landrmann/^^' wo sich solche Sachen vnder dem Dachrräpff begeben/sich vor ' /v-A-r derselben Diener Herrn beklagen/ darüber solle der Herr fürder-/^^ lichdie billigkeit/ nm ordenlicher erkandmuß handle«/ So dann - die Sachen Bürgerlich befunden wurde/ so mag dann deß Die¬ ners Herr Dchen Fall selbst straffen/ vnd den Verbrecher dem Belaidrg! cn/zu gebürlicher widerkehr nritbescheidenhöit wie vor Artikel deß dritten Tharls/ der stehet/halten/ wurde aber die Sach Malefitzisch/aljo/daß einee damit den Todt/oder sonst em öffentliche Leibsstraffverwürckt hett/erfunden/Alßdann soll derscibeHerr solchen Diener vnver-- zogenlich vnd ohnwiderred/auffdeß Gerichts begehrn/in daffelb Gericht/da sich die That begeben har/wie sich gebürt/ vnd von alter herkom^v X 1 V. ASK,.» Bon angnffvnd , Cem/so einer Jemand fürwart/oder HLttde'rrtt^init , licher Hand/ wie sich die zmrüge/einen oder mehr Lerbs- schaden zufügte/soll der Charter mir Gefängknuß durch das Gericht verhasst/ vnd nrt ehe außgelassn werden/biß der Ver¬ wunde dcrMassn Hail vnd gesundt worden/ daß durch gewisse Vermur ung der Schadhaffr/ ftines empfangncn Schaden halb/ keiner sterblichen gefehrligkeir nrehr zu sorgen/vnd von dem Char¬ ter abtrag empfangen hab/ Auch ist derselbeChärrcr dem Gericht darzu verfallen zwey pfund Psenning/sampr geburlicher bezalung satterAtzung. , I ru Oder/ Vom verlohrncn Viech/ vnd andetn Süttern. Tem/so m einem Gericht ein verlohnen Viech/oder ander fa- 2. rmdeGütter/avffdem Lande ausserhalb deß Dachtrüpffs Ki /, -M/, , gefunden/ -der sonst/ durch was schein es kompt/ offenbar /' wurde/dasselbe soll dasLandtgericht zu Händen bringen/vnd sol-- " chen fund von stundan bey den Kirchen drey Gonrag nacheinan-- ^i^^>eroffeMlich verkünden/vnd dem finder/wo er dem Gericht sol-- lich Guet vnbegehrtzubringt/nach gestalt desselben Guets/ein ge- ' . bürlichs davon erfolgen lasscn/vnd so d er verlustig mir glaubwür- Ligen scheinweißlich macht/ daß jhme dasselb zugehört/vnd dem < , Gericht7L.s>fennittg/samptwas d emselb en Gericht zu erob crung desselben gesund en Guets aufferloffcn/bezalt/2llßdann ist das Ge-- E richt schuldig/solch Guet dem Eigemhumber ohn ferrer beschwe-- rung folgen zu lassen/Vnd ob schon Gelt oder dergleichen Gütter/ durch Jemands ohn gefehr gefunden wurde/ der solle das dem Gericht/ darum solches gefunden wurd/zubringen/ dasselbe Ge- . richt soll solchen fund auch drey Gomag nacheinander auff der ErKor e», Cantzel verkünden lassen/ vnd fürder Jahr vnd Tag vnverkümert ^v<-rLchchaltett/ Ob nun mitler Zeit Jemand käme/ vnd beweißlich dar-- "rELr thet/daß chme das gefunden Gelt oder Guetzugehört/dem soll es/ W»e obsteht/zugestellt werden/ welcher aber dem Gericht vnd - Obrigkeit in einem Monat/ nech st nach beschehnem fund/ solches Nit offenbaret/Vttd glaubwürdig erfunden wurd/der soll derhalb/ , nach gestalt der sachen/am Leib/wie recht/gestrafftwerden/Gler- cherweiß soll es durch die Gruttdtherrn/nn fall/was für verlohnt Guer auff ihren Gründen vnd dem Dachrrüpffgefundenwurd/ auch wie obsteht/gehandelt werden» wo aber Jemand fein 2xoß oder ander Viech emlaufft/vnd der verlustig dasselb nit erfragen kan/ vnd für eiu verlohrenGuer acht/ Avtrrkel deß dritten Tharle/ der Odcrsodasfürwarttenso fürfttzlich/vnd ein höhere vermur tvttg/ als ein gemaine Rumorsachen/ auff ihm trüge/ so sott gegen dem Thatter nach gelegenheit seiner verbrechung/rechrlrch gehan- delt werden.. AA/N-K- Sandtgenchts Ordnung m Steyer. 5 i acht/vnd das Gericht solch Viech Ztt Händen bringt/ soll dasselbe Gericht solch Viech ein Monat lang halten/ vnd so in solcher Z ert , der Eigcnthnmber demselben nachkarne/vnd dein Gerichtglaub-^-.^/^., würdigen bericht rhm/ daß jhme dasselbe Viech zugeh örr/ so jhme das Gericht gegen bezahlung deß gewöhnlichen fürfangs/ Vttd das Viech empfangen atzung/wrder zuzustellen schuldig seyn. Wo aber der Eigenthvmber/ oder Jemand von seinen wegen in obberürrer Zeit nit kompt/ss mag das Gericht jplch Viech/nach beschehner erkundigung/nachgelegenheit seines werths verkauf- fen/vnd das Gelt Jahr vnd Tagjnnenbehalten/vird so der Ligen- thumber in solcher Zeitkompt/vnd wieobbegrissen/außführt/daß jhme das verlohrn Viech eigenchumblich zugehört hab/ soll jhme das Gericht auff bezalung deß für fang/ vnd erlegung der ützung/ diekauffsumma deß Viechs zustellen/vnd erfolgen lassen. X V r. Wo Zcmand cm Güct vnvcrgoltcn/ anß seiner Gewalt kompt. Tem/ so einem farnnde Gütter/ was die für namen haben/ vnvergolten anß seiner gewalr kompt/ vnd der so es mit sol¬ chem gefahr z» Händen brücht/ daffelb einem andern (dem derfall vnbewust) weiter Verkaufst hette/wo dann der Eigemhu- mer solch sein vnvergolten Guet in einem Gericht betritt/ vnd glaubwürdig darrhm/daß jhme solch Guerzugehört hat/so ist das Gericht schuldig/dem Eigenthumber dasselbig gegen bezalmtg sei¬ nes gewöhnlichen fürfangs/widerumb zuzustellen/ vnd den/ bey welchen das Guet betretten word en/steht bevor/fcrrer seinen Gär¬ ber darurnb zuersucheir. X V I l. Arrcsttcmng farundcr Gütter m Gerichten I riß Item/ ArtLlkel deß dMm Tharle/dev <7U Tem/ welcher einem andern sein fahrvnd Guet/von auge- maßterAnsprachwegen/ineinem GerichtArrestiert/vnd in verdorr lege/ dasselb Gericht soll dasselbe Verbote/ was sich Ls mrffdem Landtbegibt/vor dem Gericht daselbst/was abervttder K /dem Dachtrapff beschicht / dnrch den Grnttdrherrn/ Psteger/ » «. oder Befelchhaber/ jnner dreyen/ vnd vmb andere Gutter jnner Vierzehen Tagen (wie sich gebärt) gerechtfertigt werden/ Wo das in solcher Zeit nit beschicht/ so soll dem Aigen- thumber das Arrestierre Guet/ alßdann ohn ferrer auffhalnmg/ widernnch frey seyn/vnd dasArrejkierre ^claxierc werden. V I I l- Von Mißbräuchen vnd vnbefügten Gewon- Helten/ so etlicher Orth vermaintcr ver- fattner Gütter halb/ gehalten KL ^,/2/^ Tem/ nach dem an etlichen Enden gebraucht vnd gehalten wird/so ein Vbelchätter mirgestohlner od ergeranbrer Haab bctretten/vttd Gefangklich einkompr/daß alßdann solch ge¬ stohlen oder geraubt Guet/ durch die Obrigkeit desselben Orths/ erngezogen/vnd den verletztennitwidernuch zugestellrwurd. Deßgleichen an vilen Hrthen der Mißbrauch ist/ so ein Schiffmann mir semem SchjffVerfchrt/ Schiffbrüchig wird/ daß alßdann der Obrigkeit desselben Orths/ das Schiff sambt den G ättern verfallen seyn solle/Disevnd dergleichen gewonheit/ wollen Wir/daß die furan ab seyen/vnd ferrer nit geübt vnd ge¬ halten werden sollen/ Doch wo sich ein solcher Fall zvtrug/ vnd durch vnsieiß derFlösser oder Gchiffleuch/an den Brüggen scha¬ den zugefägtwurde/derselbe Schiffmann oder Flösser sollen sich/ nach gelegcnheit deß schadettS/mit dem Beschadigten/nach zimb- lichen zuvertragen schuldig se^n/was aber für Haab vnd Guttcr auffsolchen Schiffen oder Flössengeführt werden/ sollen denen sie zugchören/zustehen vnd bleiben. Von Landtgmchta Gednuug in Steher. X l X. Von andern Zufällen gleichmäßiger Artickcl/so den Todt ntt berühren. j^d nach dem nit wol alle Fäll vnd Handlungen/ so sich hie- rinn zurragen/vnd Gerichtliche Lxecuuon aussjhn haben/ anßtruckllch zubegreiffen seyn/ Wo sich mm ein solcher Fall/ der in diser Ordnung mr befunden/oder im fall der normrssr/mit benennter Strassnit begriffen were/ zueruge/ sollen durch vnsern Landtshauptmann/in abwesen vnsern Verweser vndVitzdomb/ sampr vnsern LandtRäthen/vnd denen Landtleuchen/so in gemei¬ nen LandtsRechten versamblet seyn/ vber solche zufallend Arri ckel Ordnung gemacht/vnd ein Mäßigung der Srrassen/solches Falls beschehen/ die nachmalen gegen andern in gleichem verbrechen/ auch dermassenvollzogen/vndnitanders/alsob die in diser Ord-^ nung eingeleibt wer/ gehalten werd en. )tch dem die BergkGerrchr vnd BengkRechten ist vnserm M-Furstcnrhumb Sreyer jhr sonder Ordnungen/ proceß/ o Bueß/Fätt vnd Wände! haben/wie dann Vnser aussgerrchte vnd kublicierce BergkRechts Ordnung im Land Steyr lauterer außdruckt/ wollen Wir/ daß in solch en Fällen/so ohn mittel das Bergrecht belangen/ derselben vnserer auffgekichten Bergk-- Rechts Ordmmg nachgangcn/gelebr/vttd zu wider nit gehandelt/ dieselb auch indise Ordnung mr gezogen werde. Sovi! aber Sachen/so aigemlich das lauter Malesitz bekä-- ren/indenBergkRechtenzutragen/damit soll es/jnhalr diser vnser peinlichen Ordnung/mit annemung/vberantwonung vnd Recht¬ fertigung der Vbelthätter/ wie hievor im emgang deß ersten Buechs/vonannemungderVbelchätergemelt/gchalrenvndpro- ccäierc werden. Beschluß Artikel dess öritterr Tharls/ber ArauffhabenMir/als regierender Herr vnd Landtsfurst in Steyer/ dise vorgeschriben vnser aufsgerichre Landt: vnd HalßZerichts Ordnung/ hiemit I^idelwerß verfassen/ vnd einer Ehrsamen Vnser Landtschasst in Gteyer/ von allen Standen vberantworten lassen/ danrit sich menigklich darnach zu richten/vnd derselben gemäß zu handlen wisse/ Doch gcmainer ermelter Vnserer Landtschasst in and er weeg an jhrenFreyheiten/ Rcchten/Herkomen/Gebrauchen vnd Gewonheiren/auch welche sonst von Vns als Herrn vnd Landtsfürstekl/ mit sondern Frey- Herten vnd Gnaden fürgesehen weren/vnvergrisfen vnd ohn scha¬ den/ Deßgleichen behalten N)ir vns/ als regierender Herr vnd Landtsfürst/ hierinn bevor/dise vnser Ordnung inr fall dernot- tursft/vnd gelegenheit der Zeit vnd leüss/ äusser der Arnä'cl/was gedachter vnserLandtschasftFreyheir vnd Herkomen berürn/so , rndiser vnser Ordnung vermeldt seyn/mit2xaty vnserergetrewen Landtlemh/zvmindern/zu mehren/vnd zu endern/ Vnd gebieten hierausfallenLandtgerichts Inhabern/indisemvttftrmFürsten- thumbSteyerernstlrch/vttdwöllen/daßSiedrsevnserLandtge-- richts Ordnung vest vnd stat halten/ handhaben/ darwrder nrt thun noch handlttt/ noch auch deß Jemands andern zurhun gestat¬ ten/ als lieb einem Jeden sey Vnser schwere Vngnad vnd Strass zuvermeiden/ Mit Vrkund diß I/delz, mit vnserm Fürstlichen anhangenden Insigel verferrngt/Geben in vnser Stan Gray/den vrervnd zwaitttzigisten Tag deß Monats vcccmdrjz, nach Christi vttsers lieben HErrn Geburt/ iin Funss- zehenhunderr vnd im viervud sibentzigrstenIahr. ) Sim-tgmchts Orbmmg m StHer. 5 z x L 11. Hemach wird begriffen? So ein Mensch vmb offenbare Handlung/ oder ander zuMg Sachen/ vnd dasZMcsitz (welches an dem geübten Fall lelchtlrch abzunemen) betrifft/zu Gefängknuß kompt/ wie mit denselben Personen/ auß Mrlstlicher vnd angcborncr Lieb/ al- lcitt vnd darumb/ damit der arme Mensch auß mittheilung vnd Zuspre¬ chung billiches Trosts vnd hülff/sein Seel nit in gefchrligkeit setz/ bcscheidenlich gehandelt/vnd darinnen aller Fleiß gebraucht werden solle. Emnach setzen/mainenvttdwollenMir/wie Dns dann ches auß Landtsfürstlicher Macht zu verordnen zustehr^L Go füran/anwas enden es ist/einMalefitzischepersonln Gefangknuß kompt/ daß der Gerichts Herr/derselben Anwalt/ " Pfleger oderVerwalter/dettgefangttettMalefitzjschenMmschett Mlt geburlicher Gefangknuß/daß sich seines außkommens nit zu-- verfthen/verwahren/ Doch daß die Gefangknuß nit so beschwer- rich/damit der arme Mensch auß vervrsachung solcher hartenGe- fangknuß/ darinnen sich Gewürm vnd ander Vnzifer emhelt/ nit belestigt oder belaidigt/ sonder gcbüvlieh/ wie obAemelt/ ver-- , Wärter enthalten/ auch dieselben mit zimblicher Speiß vttNd""/^.^ Lranck/ nach dem es vmb ein kleine Zeit zmhun/versehen werd e/ Dann es ist wol zuvernmtten/ wo gleich der arine Mensch den^A^ sall deß Sterbens/ vmb sein begangne Chat/ vnd die kurtze^ / Zeit seines Lebens waiß/ daß er nicht minder auß harter zuge- MgrerGefangknuß vnd vnwarttung/mehr zu verzweifflung ver¬ ursacht/ dann daß er die begangen Vttthat mit ringerm Hertzen/ - seiner See! zu tröst/ für sich nimbt/ Lieben dem ist zubeden-- cken/ daß der Gachan/ als Verderber der Christlichen Seelen/ nichtfeyert/ allein für vnd für betracht/ wie er d;e bekümmerten vnd zweifflichen Menschen zum Fall bringen/ vnd dieselben zu jhme ziehen/ raitzcn vnd verderben «rüge/ Zu Verhütung solches Vbels/ vnd auff daß der Malefitzjschen Person zu tröst/ vnd seiner Geel zu heyl/ die notturssr fürgewendt vnd gehandelt/ Attirkel dess dritten Th-rls/ der soll drse vnderschaidgehalten werden/ Nemblichen/ so verarme ^Mensch nun vngefehr drey oder vier Tag in Gefüngknuß ( sich desto statlicher/was er gethon/ vnd thatlich geübt/besinnen/ be- . denckcn/vnd erwegen möge) gelegen ist/ daß alßdann der Ge- richts Herr/ oder derselben Verwalter/ derselben enden wohnen-- A denpfarrer/oder ander geschickte erfarnevnd taugliche Priester/ zu sich erfordern vnd bernffen/ VndsodieselbengcistlichenVor- gehet verhanden/ alßdann den armen Menschen für sie führen/ vnd kommen lasten/auch demselben nachfolgender masten/oder mitmehrermTrostvndgeschickligkeittrewlich/Christlich/tapfftr/ höchst vnd bestessteiß/allermügligkeitnach/ zugesprochen wer¬ den/ Wo aber an etlichenEnden vnsers Fürstemhumbs Breyer/ da solche Malefitzisch Personen einkomen/ bey den Geistlich en ab- gang/vnd dann ihrergeschickligkeit mangel erschine/ so sotten sol¬ ches die Gerichts Herrn/ shre Verwalter selbst/ oder ander er- fahrnevnd taugliche personen/die sie darzu erbitten vnd beruffen/ rhutt. Lrstlichen vnd solchergestalt/ den armen Menschen zu fra¬ gen/wie er mit seinem Christlichen Taufftramen Heist/volgends ;hne zu erjnnern/ Erwisse/daß er dises Laster vttdMalefitzische Handlung/ anÄ. oder mit dergleichen/wie die Sach ist/ voll¬ bracht/ vnd gethan habe/welches er keines Weegs vollzogen/ noch dern bösttt Feind sovi! nachgehangen haben sotte/darm die Gebott Gottes deßAllmachtigen/auchdievottGottgeordcmenvndge- setzten Obrigkeiten/solche Laster zu üben/mit dem höchstenver- bieten/ sonderlich darneben zuvermelden/ daß die Göttlich heilig Schrisft wahreweeg/weiß vndvnderrlchtgibt/daßkeinMensch wider den andern thun/Hand len/noch seinen sechsten mit nichte betrüben noch belaidigen solle/ welches er aber fürgangen/dem Sathan vnd seinern böstn verderblichen eingeben mehr gefolgt/ dann demWillen vnd bcfelch Gottes/An ß distn begangnen Vr- sachcn/vnd verbrachten Mißhandlung/ soll cr nun wissen/ daß er darumb/andern zumLxempel/vnd höher» auch inehrern auff- mercken/damit dieBöstn gestrafft/ vnd dieFromen beschützt/ die zeitlichvnd zergüngklich Leibstraffempfahen/vnd leiden müsse/ daß sich auch weiter oder lenger seines Lebens nit zuversthen/noch lengerzu hoffen ist/ Demnach vnd darumben auch/ auß billichen vnd rechtmeßigenvrsachett/daßerstittjümmcrlichHertzvnd Ge- müth/ Landtgerichts Grdnung in Steh«. 54 Math mit vngefcrbten Glauben ;» Gott richte/ chnc als dem all- mächtigen/ barmheryigen/ ewigen/gnedigen vnd gütigen Gott/ der die Sünder vnd krancken/auch beschwerten Gewissen zrr jhme gnedigklich rüsst/vnd aussnemen wil/vmb verzeyhrmg vnd barm- hertzigkeit/auß grvnd seines Heryens ohn vnderlaß bitte/ vnd zn jhme schreye/vnd jhme sein Günd mit rechtem rewigen Hertzen klag/ vnd vmb gnad bitte/ damit er durch solche berewnng der Günd/sein arme Seel vor der ewigen Verdamnuß verhüte/ vnd dieselbe durch rechtgeschaffne Christliche Bveßwürckung zu der ewigen Frcwd erhalte/dann dieLeibsstraff so chme angelegt/vnd das Lebengenomen wird/beschichtallein vmb sein begangne hand-- lvng vnd Missethat/ so seye es auch nur ein zeitlicher Todt deß Fleischs/daß jhne in solchemühseligkeitgesttzt/Aber durch Bueß-° würckung vnd rewiges hertzlich laid/vmb verzeyhungder Sünd/ wurd das höchst vnd beste Guet/das ist/die edel Geel/ durch Gottes barmheryigkeit/wer jhnedarumbentrewlichanrüfft vnd bitten thm/ewigen zu leben erhalten vnd errettet/zu dem die straff/ dardurch jhme derLeib getödt/Vttd das Leben genomen/beschicht allein vmb seinMißhattdlung/vttd wird der weltlichenObrigkeit/ so den Frommen zu schtttz/Vttd denBoßhafftigen zurGrraffver- ordent vnd gesetzi/vttderworffen/Nvtt müßen alle Menschen ster¬ ben/vnd wird keiner vberbleiben/aber diebelohnung vmb jedes Menschen hingebrachtes Leben/ das stehet bey Gort dem him- lischen Vatter/Gott derallmächtig hat aber solche leibliche Strass nit darumben geordenr/ daß brcr vcpvanrpr/ noch ewigklich gepeinigt werden/ sonder denen/ so ihre begangne Sand vndMisserhar von hertzen berewen/vnd ihnen rrewüch laid seyn lassen/vnd Gorr dem allmächtigen/als dem Vatter aller Gna¬ den/ denrüngklich klagen/vnd vmb Verzeyhvng hertzlich bitten/ auch vestigklich glauben/ daß jhne Gott gnedigklich erhören/ vnd die Seel erhaltenwerde/vnd in disem fall nir wanck noch ab/elit/ dem wird es ohn allen zweiffel entlich vnd gewißlich widerfahren/ vnd der ewigen Seligkeit theilhafftig gemacht/ wie dann der all¬ mächtig Gott denn Sünder vnd allen Menschm/ ihnen gnedig zu seyn/ durch seinen Göttlichen Mund zugesagt/ wie er der arme Mensch hernach auß der heiligen göttlichen Gchrijst/in etlichen gesetzten Gprüchett/tröstungen vnd Gebetten ferrer hören werde/ als nemblichen/da Gott d er HErr selb st spricht: So wahr ich leb/ wil ich nit den Todt deß Sünders/sonder daß er sich bekehre/ laß L jhm Avtitkel dest dnttm Tharls/dev jhm seine Sund von Hertz en laid seyn/vttd bittvinb Vorzeyhung/ so soll er nit sterben/sondern leben ewigklrch. Ferner zn vermahnen/ daß das gantze Leben vom Leyden Christi/ nichts anderst ist/ als ein Exempel vnd Fürbild seiner Christen/ wie Petrus sagt: Fu dem seyd jhr berusst worden/ als Christus von vnsert wegen hat gelitten/ also har er ein Exempcl hlttder jhm verlassen/daß wir auch seinen Fueßstapffen Nachfolgen solleii/ Darumb befilcht Chrijkus allen seinen Christen/wötten sie anderst selig werden/so müssen sie das Creug ausssich nemen/vnl> tragen/vnd Christo nachfolgen/ wie er spricht/ Marchei am iS. Capirel: GoJemand nach mir kommen wrl/ der verlaufe sein selbjk/nemb ausssich sein Crevtz/vnd folge mir nach, wie offr hat der fromme Christus (rnwelches heiligenMund kein berrueg me erfunden worden ist) vnschuldigklich müssen leyden/ doch willig vnd gedultig/vrl schändlicher vnd schmählicher Morr/wie man zu j hm sagt/ Er were ein Sünder/ ein trunckner/ wemsichtiger/ ein lugner/vnd vnwarhafstiger Mensch/ein Verführer d eß Vol cks/ wider solche vnd andere schändliche Gchmachworr hat er seinen Mund nir auffgethan/wiePetrus sagt/ Da man jhn schalt/har Ei- Mtwider gescholten/vnd daer litt/ward Ernit vngedultig/ das jstallesgeschehenvmbvttsertwillen/daßwirauchdestogedultiger Für das Ander/wie der fromme Christus sich gang vnd gar vmb vnser Sund willen mir grosser demütiger Gedult willigklrch ergeben har/in seinheiligsLeyden/schmähllchen bittern Codtvnd Sterben/Owiehartigklichhatmanihttbunden/wieeinen grossen Vbelrhätter/ vnd gar nackend mitRuchen gega.sselt/ daß kein fle¬ cken an seinem Leib vttversehrt blrben/Älso daß sein herlrgs LlUt auffdasFletz mlltrgklich abgeflossenist/ Vnd abermal dem from¬ men Christum/jhme zu grösser schmachheit/spott/peinvnd mar- ter/eindörneRronauffseinheiligsHauptgedruckt/vndmitRohr- staben daranffgeschlagen/ Es soll ern Stain/geschwaigen eine» Menschen/ erbarmt haben/ vnd zuletzt ward Er vervrrhailt zu dem schmählichen Codt am Galgen deßCrevtz/als were Er der grössest Vbelrhättergewesen/ der nie auffErden kommen ist/ hat auch nacker vnd bloß/ zwischen zweyen Mördern/ mitten vnd er jhuen hangen müssen/vnd jnen als ein Mörder vergleicht worden/ darzu . Sanbtgerichts Ordnung in Gteper. 5 5 dar;» mit Hand en vnd Füssen angenagelt/vnd anff ein newes ist er widergeschändr vnd geschmachtwordcn/indem/daßmanjhm in seinem gr ossn Ourst/Martervnd Leyden/für wein einbittcrs Cranck/Eßrg mit Gallenvermischt gabe/vird nit allein ftin Zung/ sonder auch das H^ry rnr Leib mit dem Such nitvttvcrfthrrhaben lassen bleiben/ noch ward der fromme Christus nit rachig/sonder gcdultig/vnd bar zu Gott seinem himlischen Vatter für ferne Femd mit grosser arrdacht/ vnd sprach: Vatter vergib jhnen/ dann sie wissen nit was sie rhun/ vnd darnach har er mit lauter stimm sein heilige Seel be) oklen fernem himlischen Vatter in ferne Hand/ vnd seinen heiligen Gerst aussgebcn. Daß vnd mehrere der fachen dienstlich/ soll man den armen Malcsitzischcn Personen offt Vcclarircm fürhalten/vnd wew-- lichen crjnnern/daß sie )hr Hoffnung allein darein setzen/daß Chri^ stusallerMcnschenSünd auffseinemLeib andas Holtz dcßCrcutz getragen/wie Paulus sagt/ zun Colossern arn r. Daß Chri tus vns in seinem Fleisch alle Feind schafft gegen GVtt hrn vnd abgelegt/ vnd durch ihn seynd wir widerumb versöhnt worden/ derowegen har jhn Gorr zu einem Mittler vnd zu einem Fürbirrer der Men¬ schen gesetzt/wie Paulus sagt/daß Er dergnadenreiche Smel sey/ so sprichtJohamres rn ferner r.Episteln Lieben^inder/jhr soll nit sündigen/sündiget aber einer/so haben wir Jesum Christum den Gerechren/zu cinenr Fürsprecher vnd Verrretter bey fernem him- lischen Vatter/Er Hatnit allein für f«»- r>-r?gantzen weltGünde gnueg gcchan/Derhalben ermahnt der heilig Paulus alle Christen/ sonderlich die Sünder vnd Vbellhätter/ zun He- breern am 4. daß sie in rechter Hoffnung wetten für denselben gna¬ denreichen Smel/ vnd spricht: Last vns hinzu wetten mit einem freudigen srölichenvnd auffrichtigen Hertzen/zu dem Gtucl seiner Gnaden/auffdaß wir Gnad finden/vnd erlangenbey jhmBarm- heryigkeit. Drewer! wirntttt/vnd sonderlich die Sänder/folchett gewis¬ sen Trost auß der heiligen Schrifft haben/ ey so soll kein Sünder, oderVbellhattervcczweifflen/noch in seitttnSünden verzagen/ sonder sott jhme alles das/ so er wider Gott vnd seinen Nechsten gechan/von gründ seines Heryens lassen trewlichen laid seyn/vol> gmdsvon dem prrester/wie solches die heilig ChristlichLirchen Avtickel besi dritten Lh-rls/ ser geordent/ nach wahrer 2xew seiner begangnen Sünd/der Abso- lmion begehrn/ dann welcher Sünder in anrüssung deß Namens Jesu Christi/ vmb Vergebung der Sünden bmer/ vnd solches veftrgkilch glaubt/ dem werden sie ohn allen zwerssel/ sonder ge¬ wißlich vergeben vnd nachgelassen werden. So spricht Paulus zvn Römern am io. Welche im Glauben den Namen deßHErrn anrüffen/ die werden selig/ vndwenn der Mensch alle Sund gechan Herr/ die einem Menschen müglich weren zurhun/ so ist entgegen die Barmhertzigkeu GOttes noch vil grösser/wie das gantze Meer gegen einem rropssen Wasser zu rechnen. Deßgleichen sehen wir am Schacher/ der neben Christo an der rechten Seiten hreng/ auch sein löbenlang em Mördcr/Strast¬ rauber vnd ein Vbelthätter gewesen ist/ da jhn aber Gott erleuch¬ tet/vnd Jesus Christus der neben )hm Hieng/ auß seiner grossen gedult/demütigkeit/vnd andern Zeichen/daß er Gortes vnd der Menschen Mittler/ erkennet/ vnd der gnadenreiche Gruel were/ erlanget der «chacher em gUtHertz zu Christo/verzweifflet nrt in fernen Sünden/sonder mit demütigen zerknirschten Hertzen/vnd wahrer erkantnuß seiner Sünden/Vbel vnd Mrsiethat/mitgrossr gcdukr seiner Pein vnd Marter/ rüfft er Christo an/vnd sprach: V H Lrr ged enck mein/wenn du kompst in dein R eich/ Alßbald ver¬ gab jhm Christus all seine Süttd/vnd namb jhn zu Gnaden an/ vnd Verhieß jhm das ewig Leben/Nun kan Gott kein grösteks noch -ngenemers Opsser/ daran er ein gefallen/fürgestellt werden/ dann wo der Sünder oder Vbelthätter sein wahre rew vber seine Sünd hat/ vnd gibt sich gedultig vnd miltigklich in Code/wie ^ömg David am 50. Psalm sagt/Das ist Gott ein angenemes/ geistlichs vnd herligs Opsser/ einen betrübten Geist/ vnd ein de- mütigs Hertz/ das schlegt Go« nit auß. Vnd der Prophet Ezechiel sagt am iS. In welcher Stund der Sünder seine Sünd vberseüsstzt/ derselben wil ich nimmer ged encken/spricht Gott/ Der vnd and er Spruch vnd Exempel haben wir vil in der heiligen Schrisst. Vnd ist keingrössereSönd/wie die heilig Schrisst sagt/allem wer ) Eandtgerrchts Gvdnung in Steyee. 5 6 wer an der Barmhertzigkeit GVttes verzweiflet/ die weder hie noch dort vergeben wird/dann er sündiger nrt wider deuVarrep noch Sohn/sonderwider denherligenGerst. Herr Cain/der seinen Bruder Abel vnschuldigklich zn rodr schlng/nichr verzweifelt an der Barmherzigkeit Gortes/er were nicht verdampt worden. Dergleichen hettIudas/der Christum seinen frommen Mei¬ ster vnschuldigklich verkauft vnd verrhaten/ nur nir verzweiflet/ vnd sich selbst erhängen/Christus Herr jhm alles vergeben/vnd wi d er zu Gnad en angenomen/ vnd seinen Apo stel lasten b leib en. Also soll man die schwachen im Glauben trösten/ vnd sie anff das Leyden Christi/ darinnen vnser höchste Verdienstnuß vnd Seligkeit steht/weisen/wie dannChristus selbstzn den Sündern schreyet vnd befilcht/ Matthei am n. Kompt her zu mir alle/ die belästigt/vnd schwere Bürden tragen/Ich wil euch helfen vnd erquicken/das ist/so fhr zu mir kompt mitwahrer erkamnuß ewrer Sünden/vnd eines guten Fürsay seyd/ so wil Ich euch nitver-- lafen/sonder alle ewerGünd auffmich nemmett/vnd euch vcr- tretren bey Gott meinem himlischen Vatter/ so werdet fhr finden ruhe ewrer Seelen/vnd wenn nur ein Sünder keinen andern tröst aufdiscm Erdrich haben soll/ so ist shm gnuegallein dasLeben Christi/vnd werdasselbig stämgklich von hertzenbedenckt/dem- selben i st kein Rranckheit/Ärmut/Llend/jn grosse Pein vnd Mar¬ ter schwerlich zu leyden/es wurde jhm dardurch alles leicht/ge- rrngvnd süeß/wie Christus sagt: Mein Joch ist süeß/meinBürd ist leichtt Auß disen Christlichen Crostsprüchen vnd Vermahnungen/ soll die Malefitzisch Person willigklich/gedullig/vnd mit grossen frewdeu die Marter leyden/dann das Fleisch mit seinem falschen Hertz en /Händen vnd Füsscn/vnd dergantzeLeib/sollenvmb der Sund willen gestrafft werden/dardurch die Seel desto ramer/ klarer vnd lauterer zu Gott kommen möge/ dann es kompt nichts tznraiues oder befleckrs in Himmel/vnd mit wo einer sündigt/va- mir Artickel dess dritten Tharls/der mit soll er gestrafft werden/ darumbenrst dreObrigkeit (wie im eingangvermclt vnd angerührr ist) von Gon eingefttzt/die Vbel- thätter zu straffen/auffdaß die^eel zum ewigen Leben erhalten werde/daun ste tragt nir das Gchwerd vergebüch/damir ste Gott dicm/wte Paulus sagt/zun Römer n am 17. Vnd so der armeMensch nnn^etödt/vnd mit; hmc vom Le-- b en zum Todr gebandelt wer den w^lr/daß man jhme zuvor zust re, ehe/das Vatter vnser zu betten/ volgends daß er manigklich/so wider jhme gethan/ verzeyhe/auch alles daß/ so er wider GOtt vnd seinen sechsten verwürckt vnd geharrdelr/ab bitte/vnd letz- !ich sein arme Geel rn die HandtIcsu Chrrstr befehle/vnd also ein enrschafstgemacht werden. Vsss letzt sollen die geistlichen Vsrgeher/ober wo/wie zuvor gemelt/ in deren mangel/ die Ge¬ richts Herrn selbst/ oder derselben Pstegcr vnd Anwald/ dem armen Menschen ln der Gefangk- mrß oifcmals mit den obeingelerbten oder andern Christlichen Sprüchen begegnen/trösten/vnd auffs best derselben erinnern/ damit der arme Mensch seiner Geel zu heyl/darauß desto bestan- drger vnd vestern Glauben empfahen/sich mir demütigen rewigen Heryen bereiten/ vnd mit keckem vngezweiffelten Heryen/ so er «un Beicht vnd Bueßgerhan/vnd das hochwürdig Sacrament «ach ordnung Christlicher Airchen empfangen/ an den Kampfs deßzcitlichenleiblichen Todts tretten/vnd in rechtem festen gefa¬ sten Glauben/als ein Christ sterben/vnd rn gewrser Hoffnung/daß semSeelewig lebenwird/abscheidenmüge/ Daß sollalso durch jeden Gerichts Herrn rrewlich/ fleißig vnd seinem höchsten vnd besten Sandtgerrchts Gvdnnng in Gteyek. 5 7 besten Verstand nach/den armen Malefitzischen Personen jedes- mals/vnd offr vor seinem Grerb en fnrgehalren/getrost/vnd hie- rinnen bey jhnen (weil es das höchste Gnet/ die edel Geel bereifst) kemnachlaßigkeitnochsanmsal gespürt werde/DeßwirVns also/ als Herr vnd Landtsfnrst versehen/vnd also jedem Ge-- richts Herrn/ deme also nachzukommen/ mit ernst auffgelegr haben wöllen. Gedruckt in der fürstlichen Hauptfiatt Grätz in Gttycr/ Bep Lmft Mdmansttttcrs sel: Erben» Ln Verlegung Sebastian Saupt/ Buechfkhme» Im Zahr/ _ vc. XXXVIII.