„FktihtU, Wihlftlnd, str Alle." Rr 4« Mittwoch, RV. April K8SV. VI. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntng, MitNvoch und Areitasi. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fl.. vierteljährig 1 ff. KV kr; für Zustellung in» Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung : ganzjährig 8 fl., ljalbjähriq 4 fl., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit lv, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 29 kr. berechnet, wozu fitr jedesmalige Einschaltung 39 kr. Inseraten-Ttempel^^ebühr kommen. Zur ^kschichte des Tnqes. Wir erfahren jeht, !velche Z »l q e st ä n d n i ss e Freiherr von Neust den Polen gemacht. un» sie zum Cinlritt in den Reichs-rath zu belveg.n. Die Steucrbemessu:u^ soll den Ve^irkSvektittuNj^eu überlassen werden, ferner in Lemberg ein Kommisslon für das Kataster-Wesen ins Leben treten, an deren Spitze ein Abgeordneter deS galizischen Landtages — Krzeezunoviez — berufen lvürde. Uebcrdies soll die Re-gierung auch der vom galizischen Landtage empfolilenen Schulreform sich geneigt zeigen und vcrlautrt. dc,6 Vermöt^en de:^ ehemaligen Freistaates Krakau «verde in den Besitz der Stadt Krakau übcrgelien. Endlich lzeipt es mit großer Bestimmtl)eit. Goluchowskl überbringe seinen Landsleutcn die Versicherung des Frciherrn von Beust. daß die Regierung in Bezug auf Benvaltung und Finanzen dem Lande jede tnögliche Selbstäiidij^feit gelvähren wolle, dies jedoch ohne den Rcichsratl» nicht thun könne. Die römische Frage, von der einige Monate kaum melu die Rede gewesen, tritt »vieder m»hr in den Vordelgrnnd. und in Florenz erzählt inan sich, der Pl.iN, den Plipst durch eine italienische Besitzung in Rom zu schützen, sei neuerdings ernstlich inS Auge gefaßt lvorden. Die revolutionären AuSjchitsse der Siebenliügelstadt liaben wieder einen Aufruf veröffentlicht, worin es heißt: „Wir wollen drn Augenblick vor-bereiten und beschleunigkn. in dem Rom. im Papste das Haupt der katholischen Religion achtend, die weltliche Gewalt zerstört". Der Auf-stand in Rom soll durch gleichzeitige lKrhebungen in den Provinzen un« terstützt »Verden und zur Bildung einer provisorischen Regierung fuhren, deren Hauptaufgabe die Veranstaltung einer BolkSabstitnmuug ist. Gari-baldi hat die Einladung zum Beitritt und zur Mitwirkung angenommen, indem er erklärt, er sei stolz darauf, sich römischer General zu nenuen. Die Gazz. d'Ztalie berichtet, daß an der rötnisch it^ilienischen Grenze Tru-Pen ausgestellt werden. j Frankreich macht die größten Anstrengungen, um die Preußen' feindseligen Staaten nun mit sich zu vereinen. Bedeutsam ist, daß man dabei besonders auf die Standinavier blickt, von welchen Dänemark noch auf die Erfüllung der bezüglich Schleswigs vom Grafen Bismarck ein» gegangenen Berpfllchtnngen wartet. Auch Schweden scheint in den Kreis der Anstrengungen gebracht, und die „Zukunft" meldet, daß Kronprinz Oskar von Schweden unter fremdem Namen durch Berlin nach Paris gereist. ..natürlich zur Ausstellung, nebenbei vielleicht, um von der Ver« erbten Sympathie der Bernadottes für ilir Stammland zu plaudern". — Prinz Napoleon, bisher der eifrigste Fürsprecher eines Bündniffes mit Preußen. driNj^t atn entschiedensten zum Kriege und erklärt stch für ein Bündniß mit Oesterreich und für Drouin oder Gramont als Minister des Aeußeren. Gramont soll in Pari» Weisungen in Empfang nehmen, um der österreichlscheu Regierung Borschläge zu einem Schutz» und Trutzbüllduiß zu machen: ükier die Natur derselben waltet sclbstverständ' lich das strengste Geheimuiß. Ucber die «'.c^^enlvärtigkn Zustände Griechenlands wird ge-schrieben: Jeder Tag bringst neuen Zündstoff, nnd ehe viele Monate vergehen, lvird ein großer Aufstand der Griechen in Epirus und Thessa' licn die schon durch die Empörung der Kandioten schwierigen Berhältniffe noch mehr verwickeln. Die Griechen haben sich bei ihrem Appelliren an die revolutionären Gefühle so lveit vorgetvagt und ihre politischen For« derungen so laut verkündet, daß sie nicht mehr zurück können, ohne an ihrem nationalen Einflüsse im Morgenlande bcträchtliche Ginbuße zu er-leiden. Dcr Erfolg der Rumäne»,. Serben und Montenegriuer dient als »nächtiges Reizmittel zum Handeln. Der Schein trügt manchmal bei ähnlichen Angelegenheiten, doch »vird aller menschlichen Berechnung nach das Jahr ^867 die Entscheidtlng bringen, ob das hellenische Königreich Vertreter einer bedeutenden nationalen Macht »Verden oder auf immer seinen Ansprüchen auf die Leitung der zukünftigen Schicksale der griechi. schen Rtiee entsagen soll. Die athenischen Staatsmänner tvürden wohl-thUn. ihre Aussichten für den Fall eines Kampfes mit dem Sultan in's Auge zu fassen. Sollten sie ohne fremde Hilfe nicht zum erfolgreichen Ziele kommen, so werden sie finden, daß ihnen der Preis, den sie dafür zu zahlen haben »Verden, theuer zu stehen kommt. Rußlands Unterstützung Die schöne Rath». «on Ä Schräder l Die Apotheke. In einer der lebhaftesten Straßen SemlinS prunkte an einem freundlichen ztveistöckigen Hause ein blaueS Schild, auf dem mit großen gol-denen Buchstaben die Worte standen: „Drachenapotheke." Reben der großen Glasthür, die in daS Innere des Hauses führte, stand auf einem weißen Piedestale von Holz die Illustration zu dem Texte im blauen Schilde, ein gelber Drach nämlich, der feinen Schiveif um eine Säule »oand und den Rachen weit aufriß. Das Erdgeschoß dieseS HauseS enthielt außer dem BerkaufSlokale und den Wohnzimmern des BesttzeiS noch die Küche und die Spelslkammern. Die Hausflur ging nach t'em Hofe hinaus und in dem Hofe befand sich das L'choratorium. Der erste Stock »vard von einem jungen Advokaten bewohnt. Die Fenster desselben schmückten saubere Gardinen und ein Flor ausgewählter Bluvten prangte hinter zierlichen Eisengeländern auf den rein-lichen Brüstungen. Der Besitzer dieser Niederlage von Heilmitteln war ein Mann von fünfzig Jahren: er nannte sich Istvan Ezabo. Sein Haupthaar »var bereits ergraut, die Stirn war hoch und glänzend, und in dem feinen weißen Gesichke zeigten sich Furchen. Aber die Lebendigkeit seiner Bewe-gungen. das Feuer der großen schlvarzen Augen und die mäßige Korpulenz seitier hochgewachsenen Gestalt schienen einem kräftigen Manne von Vierzig Iahrea anzugehören. Um die Zeit, »vo wir Herrn Czabo kcnnrn lernen, pflegte er einen angehenden Schnurbart, dem er durch eine selbst rrfund ne Tinktur die schönste schlvarze Farbe zu geben wußte. Der Apotheker halte dadurch ein martialisches Ansehen erhallen. daS dazu beitrug, seine fünfzig Jahre zu vers^iotten. DieS war jcdoch nicht der Grund dieses schönen, kriegerischen GesichtSschmuckeS. wir werden ihn bald er- sahren. Herr Czabo »var seit sieben Jahren Witwer, seine LebeiksgefShrtin hatte die Clzolera hintveggerafft. obgleich er in seiner Apotheke ein be-währteS und untrügliches Mittel gegen die gräßliche Seuche bereitete. Netti. seine einzige Tochter, zählte bei dem Tode der Mutter elf Jahre, so daß in ihr eine Stiche fiu' die Wtrthschast nicht zu finden war; der betrübte Witiver »var daher gezwungen getvesen. eine Haushälterin zu nrhmen. der er die Sorge für die Oekonomie unnmschränk» übertrug. Die Walil dieser Person »var eine glückliche gewesen, denn Katharina, eine kinderlose Witir't. ersetzte vollkommen die »valtende Hand der ge« schiedenen Gattin, und half durch Sparsamkeit den Wohlstand ihres Herrn erHöllen, den man jetzt zu den begütertsten Einwohnern der Stadt zählte. Netti reifte indeß zu einer blühenden, schönen Jungfrau heran, auf die mctzr alS ein Dutzend junger Leute aus dem Mittlern und höhern Bürgerstande der St^idt sebnsüchlige Blicke warfen. Netti hatte auch bald gewählt: der Advokat Ferenz. der den ersten Stock des Hauses de-wohnte, war der Auserkorene. Beide liebten sich mit dem ersten Feuer der Jugend, und der Pater billigte diese Liebe, da Ferenz. obgleich er nur erst kurze Zeit praktieirte. einer der tüchtigsten und gesuchtesten Advokaten der Stadt war. Sein jährliches Einkommen erlaubte »hm. ein gutes Haus zu führen. Schon seit einem halben Jalire hatte Herr Czabo die Verlobung seiner Tochter mit dem jungen Advokaten festgesetzt; aber die unglückliche Revolution der Ungarn, die auch Semlin. die äußerste Grenzstadt, i» steter Gälirung erhielt, war dem sorglich^'N Bater ein Stein des Anstoßes geiveien. und die Liebenden mujlen sich in Geduld fügen. daS Ende der Bolkserhebung abzulv^rtkn. Ferenz liebte aus voller Seele seine sun.l^e Braut, aber er billigte die Berzögernlig seiner Verbindung, da er die Absichten einiger der Anführer sur eigennüpig und ihre Handlungsweise für nicht zweckdienlich ^ielt. Er ivar ein Freund der Freiheit, aber der ordnungsmäßigen, auf verstältdige Gesetze gegründeten. Bon der Revolutionspartei hoffte er wenig Gutes, und da er außerdem die Abneigung seines künftige» ohne den Befih Aonstantinopels und die Herrschaft deS schwarzen Meeres als Lohn ist unwahrscheinlich. Oesterrnch braucht eine Grenz, erwetterung von Kroatien und Dalmatien; Pläne wie diese erfordern einen europäischen Krieg zu ihrer Verwirklichung, und daS ist daS Ereig-niß. worauf die Komite», die in Athen die Revolution schüren, bauen, weil es unbedingt nSthig ist für den Ruhm und den B.ortheil der griechi-schen Kace. Der «apitalwerth des Mensche« und der Krieg. Wir scheuen uns gewöhnlich vor der Betrachtung: was der Mensch kostet, welches Kapital ia ihm enthalten ist — sagt der mecklenburgische Bolkswirth von Thünen in seinen nachgelassenen Schriften. Wir fürchten eine Entwi>rdiguog zu begehen, wenn wir eine solche Betrachtungsweise auf den Menschen anwenden. Aus dieser Scheu entspringt ober Unklar-heit und Verworrenheit der Begriffe über einen der wichtigsten Punkte der Bolkswirthschaft, und anderseits ist es nachgewiesen, daß Freiheit und Würde des Menschen auch dann, wenn er den Gesehen des Kapitals unterworfen ist, ficgreich bestehen können. Es ist eine Höflichkeit, die man der Gattung, zu der man selbst gehört, durch diese vermeintliche Hoch-ftellung erweist. Sobald es aber zu Handlungen kommt, zeigt es fich. wie wenig diese Höftichkeit und Hochftellung der Gattung den einzelnen Menschen durchdringt. Der Gewerbsunternehmer faßt Arbeit und Ma« schine unter dem Gesichtspunkt der Kosten auf, er schafft unbedenklich den Arbeiter ab. wenn die Maschine ihm wohlfeiler arbeitet: nur das geringste Maß der Kosten ist seine Aufgabe. Diese Scheu, den Menschen als Kapital zu betrachten, wird aber besonders im Kriege l>er Menschheit verderblich; denn hier schont man das Kapital, aber nicht den Menschen, und unbedenklich opfert man im Kriege hundert Menschen in der Blüthe ihrer Jahre aus. um eine Kanone zu retten. In den hundert Menschen geht wenigstens ein zwanzig Mal so großes Kapital verloren, als in der einen Kanone. Aber die An» schoffung der Kanone verursacht dem Staatsschatz eine Ausgabe, wahrend die Menschen durch einen bloßen B fehl wieder zu haben sind. Den zum Soldaten brauchbaren Mann nimmt der Staat, wo er ihn findet, ohne der Familie des Mannes, die in ihm vielleicht die einzige Stütze verliert, die mindeste Vergütung zu aeben. Wunderbarer Weise lassen die Staatsbürger sich dies ruhig gefallen, während, wenn man Ochsen und Pferde, da wo man sie sindet und braucht, ohne Vergütigung wegnähme, sogleich ein allgemeiner Aufruhr ausbrechen würde. Hier wird also daS Kapital viel höher geachtet, als der Mensch. Würde der Mensch dem Kapital auch nur gleich geachtet, so müßte der Staat: 1. für jeden im Krieg getödteten Soldaten der Familie deS-selben die lZrzlehungekosten vergüten. 2. dem zum Krüppel geschossenen Soldaten nicht blos das auf seine Erziehung verwandte, nun vernichtete Kapital, sondern auch den lebenslänglichen Unterhalt bezahlen, 3. dem gesund aus dem Krieg zurückkehrenden Soldaten die Abnützung seiner Krast im Geldwerthe des in der Dienstzeit entgangenen Erwerbes erstatten. Dadurch würden die Kriege unendlich kostbar werden, aber dies würde zum Heil der Menschheit gereichen. Die Kriege würden viel seltener, und man würde sie mit weit weniger Menschenopfer als jetzt führen, Schwiegervaters gegen den Umsturz des Bestehenden kimnte, sprach auch er nicht selten seinen Unmuth über die Zerrüttung aus. welche über das unglückliche Vaterland gebracht worden war. Er hatte sich mit Herrn Ezabo dahin geeinigt, daß die Berheirathung stattfinden sollte, sobald Nuhe und Ordnung zurückgekehrt. Oesterreich hatte die Erhebung unterdrückt, in allen Städten flatterten die kaiserliche« Fahnen von den Thürmen und die Führer der Jnsurrek« tionspartei wurden verfolgt, und, im Falle man ihrer habhaft ward, vor ein Kriegsgericht, gestellt. Mit der Uebergabe des Görgey'schen Korps fiel eine große Anzahl junger ungarischer Edelleute in die Hände der Sieger, und viele, die als höhere Offiziere in dem Heere der Ungarn gekämpft, wurden als gemeine Soldaten in die Reihen der österreichischen Armee gestellt. Ader nicht allein den Männern der Revolution galt diese Strenge, sondern auch den Frauen, die durch anfeuernde Worte und Geldsummen die Revolution befördert hatten. Zu diesen grauen gehörte vorzüglich die junge Gräfin Andrasy. die als Herrin eines großen Vermögens die hervorragendste Aolle gespielt hatte. Man hatte einen Preis aus ihre Gefangennehmung gesetzt, da sie sich durch die Flucht dem Schicksale ihrer Gefinnuugsgenossen entzogen hatte. Ihre beträchtlichen Güter waren konfiseirt. In dem Hause des Apothekers ward nur oberflächlich über alle diese Dinge gesprochen, da ein Zufall eine Störung des Haus« Wesens herbeigeführt, dessen regelmäßigen Gang dem Apotheker nilyt minder am Herzen lag. als die Regelmäßigkeit der Staatsma. schine. Die alte Katharina, seine Haushälterin, die schon längere Zelt an einem Augenübel litt, war plötzlich blind geworden und der Arzt, der einer Augenheilanstalt vorstand, hatte erklärt, das die Sehkraft der treuen Dienerin noch zu retten sei. wenn fie unverweilt sich einer Kur in der Anstalt nnLerzöge. die freilich einige Monate dauern könne. Katharina mußte also das Haus verlassen und ei« Stübchen in der Aaftalt beziehen, die auf einer freundliche« Wiese vor der Stadt lag. Ein alter Fijcder der Save. Namens Lajos. erschien a« diesem Tage i» der Apotheke. Da er sei«e Fische an Frau Katharina nicht abliefer» weil die Menschen zu kostbar wären. Wären Menschenopfer im Kriege kostbar, so würden auch die Soldaten besser verpflegt. Die Sorglosigkeit für die Ernährung der Soldaten scheint erst auS dem KonskriptionSivesen, wodurch man Menschen unentgeltlich in beliebiger Anzahl erhalten kann, entsprungen zu sein ; denn so lange man mit angeworbenen Truppen focht, sorgte man sür Magazine und gule Winterquartiere. Als man den Schöpfer jenes Systems. Napoleon, gegen eine beabsichtigte Unternehmung den Ginivurs machte, sie würde zu viel Menschen tosten, erwiderte er: „Die Weiber mögen dieselben ersetzen— aber nachdem in Rußland eine halbe Million Krieger geopfert worden, fiel dieses System Vernich' tend auf das Haupt deS Urhebers zurück. Wohl ist die Bertheidigung des Vaterlandes die erste Pflicht des Staatsbürgers; wohl ist der Staat berechtigt, von jedem Glied desselben zu fordern, daß es sür das Ganze scin Leben opfere; allein nimmer-mehr hat der Staat das Recht, mit dem Leben eines FamiliengliedeS auch dos Vermögen der Familie in Anspruch zu nehmen und einzuzie-Heu. Run aber besteht sehr häufig das ganze Vermögen einer Familie in der Arbeitskraft eines Mannes: nimmt der Staat diesen hinweg, so fehlt den Kindern desselben der Ernährer und Erzieher, und seinen hilf« losen Eltern ihr Retter vor Noth und Elend im Alter. Während dsm reichen Gutsbesitzer die für den Militärdienst gelieferten Pferde aus dem Staatsschatz bezahlt werden, nimmt man den Armen ihr ganzes Bermö« gen. ohne nur an eine Vergütung zu denken. Hat man je eine größere Ungleichheit in der Erhebung der Abgabe gefunden? Vermischte Nachrichten. (Der Revolutions-A us schuh in Madrid) hat bekannt« lich einen Aufruf an das Heer gerichtet und in den Kasernen verbreiten lassen. Die Königin sand diesen Ausrus in der Tasche einer neuen Robe, welche ihr die Hos Näherin gebracht hatte. Diese wurde verhaftet und trotz ihrer Versicherung der Unschuld — verbannt. Sonderbarer Weise fiel etliche Tage darauf ein ähnlicher Fall vor. Ihre Majestät fand in der Tasche einer anderen neuen Robe ein Exemplar eines jener geheimen Blätter, die in Madrid erscheinen. Die Näherin, eine Französtn. wurde ins Gesängnip geschleppt, wo fie, trotz Verivendung des franzöflschen Ge. sandten, noch ist. (Das Preisgericht der Pariser Ausstellung) wird 225 000 Franken für hervorragende Leistungen an Werkführer und Ar-beiter der an der Ausstellung betheiligten Fabriken vertheilen und hat über I0V goldene Denkmünzen (jede im Goldiverthe von 1000 Fr.), 1000 silberne und 3000 bronzene zu verfügcn. Lobende Erwähnungen sollen 5000 ausgesprochen werden. Die Gesammtzahl der Aussteller de-läuft sich auf 43.000, welche sich auf die einzelnen Länder in folgender Weise vertheilen: Frankreich l1.l»45. England 3509. Italien 3992, Oesterreich 3072, Norddeutschland 220L. Spanien 2071. Belgien 1447. Rußland 1392, Brasilien 1073. Portugal 1026, Schweiz 986, Griechen-land 392. Vereinigte Staaten 778. Schweden 602. Norwegen 387, Baiern 260. Württemberg 230. Baden 200. Hessen 220. Das Verhält-niß ist demnach ein äußerst ungünstiges, denn von 43 000 Ausstellern würden nicht weniger als 32.900 lecr ausgehen. konnte, wandte er fich an Herrn Czabo, der ihm das Unglück der Alten mittheilte. „Ich bin in großer Verlegenheit", schloß er. „Meine Retti kann den Dienst in der Küche nicht allein versehen — woher nehme ich nur eine zuverläßige Magd?" Der alte Fischer sah den Apotheker mitleidig an. „Sie haben Recht. Herr Ezabo". sagte er. „ihre Verlegenheit ist wirklich groß. Eine Magd brauchen Sie. und heute noch, wenn die Wirthschast nicht leiden soll. Aber woher nehmen? Bei den jetzigen Zeiten muß ma«: in der Wahl der Personen, die man in sein Haus nimmt, vorsichtig sein-. „Hm. Hm", brummte er, indem er sein bärtiges Kinn in die rauhe Hand legte, „könnte ich Ihnen nur halfen!" „Lajos, Ihr seit ein redlicher Mann, ein wackei^er Burger — Ihr kommt Mit Dienjtleuten mehr in Berührung alS ich — schafft mir eine gute zuverläßige Magd, nnd ich gestatte euch, d.iß Ihr vier Wo-chen in dem Theile der Save fisch.» könnt, ter hinter meinem Garten fließt, und mein Eigenthum ist. Ihr habt euch ja lange darnach gksehnt". Das Geficht deS alten Fischers verzog sich zu einem sreundlichen Lächeln. „Ach. Herr Ezabo". rief er. „der Preis ist köstlich". „Nun, sucht ihn zu verdienen". „Aber wie. wie? Halt, da fällt mir etwaS ein! Ich muß zwar ein großes Opfer bringen, aber ich bringe eS. Ihnen zu Liebe, und weil ich Vier Wochen in dem fischreichsten Theile u«sereS Muffes meine Netze auswerfe» kann. Wahrhaftig, ich glaube, ich verliere nichts beim Tausche. Herr l^zabo. geben Sie mir sechs Wochen die Erlaubniß. zu fischen, und ich gebe Ihnen noch heute meine eigene Nichte, die Tochter meines leiblichen Bruders, in den Dienst-. „Sechs Wochen ?- murmelte der Apotheker. „Ich wollte die Fischerei- gerechtigkeit verpachten". „Ob vierzehn Tage früher oder später — was thut's einem so wohlhabenden Manne, wie Ihnen? Wenn Sie das schmucke zweiund-zwanzigjährige Mädchen sehe», werden sie sich freue«". „Zweiuadzwanzig Jahre?" fragte der Apotheker, indem er «ber feine goldene Brille hinwegsah, die er im Hause zu trage» pflegte, (In'» Berliner Biktoria - Theater) zieht jetzt allabendlich die Hopf'schc Posse „Ein Jüteibogker in Berlin'^ ein zahlreiches Publikum, welches namentlich dcr sollenden Einlage stiirmischen Beifall zollt: „Ich war auch 'ne Stunde im Rcichsparlament, Da schrei'n sie, als ob schon ganz Luxemburg brennt! — Wenns Trommelfell gut ist. gewöhnt man sich dran --Ich sah mir die Herren Minister dort an. Dem Ersten, dem macht Keiner einen Zopf. Der hat überhaupt nur drei Haare auf dem Kopf. Doch was er im Kopf Hot. gilt für ne ganze Armce, Bon dem hat selbst Jüterbog? eine hohe Idee." (Temeinde-Baumschule n.) Vcn hohen W^rth einer guten Obftbaumpflege würdigend, haben viele Staaten die Anordnung getroffen, daß die emzelncn Gemeinden Gelände zur Anlegung von sogenann-teu Gemeinde Baumschulen zu stellen haben, die von den betreffenden Gemeindelehrern unterhalten und als Lehrmittel benützt werden sollen. Auch wird fast in allen Anstalten für Lehrerbildung dem Unterrichte über Obstbaumzucht theilS mehr. theilS weniger Sorgfalt gewidmet. So lobenSwerth auch diese Anordnungen genannt werden müssen, so bedauerlich ist eS auf der anderen Seite, daß denselben fast allgemeln in ungenügender Weise entsprochen wird. Hervorragende Falle verdienen daher allgemein bekanntgegeben zu werden. Die Gemeinde Moßbach a. H. besaß von jeher an ihren südwestlichen Berj^abhängcn sehr ausgedehnte Oedungen. meist aus losem Steingerölle bestehend und eine kurze Zeit deS Jahres alS Schweinetrift dienend. Dem Lehrer Müller war eS vor« behalten, in die unwirlhlichen Verhältnisse Ordnung zu bringen und für die Gemeinde eine Quelle wahrer Wohlhabenheit zu begrimden. Im Jahre 1842 legte er eine neue Baumschule an. die schon im Äahre 1847 eine große Auswahl veredelter Kern« und Steinobstsyrien in sich faßte und so die Möglichte't bot. mit der Bepflauzung der Oedungen zu beginnen, ohne daß die Gemeinde Kosten davon gehabt Hütt?, denn wie die Veredlung der Stämmchen durch den Lehrer mit seinen Schülern stattaesunden halte, so auch die Verpflanzung, und zwar in sorgfältigster Weise. Im Herbste 18ü2 waren alle Oedungen bepflanzt, und prangt da. wo früher daS Auge des Wanderers sich unbefriedigt weggewandt, eiu herrlicher Obstbaumwald, der innerhalb der letzten drei Jahre schon einen durchschnittlichen Reinertrag von 6000 Thalern gewährte und nicht verWen wird, die kleine Gemeinde schon innerhalb lvenigcr Jahre zur reichsten der ganzen Gegend zu machen. (Aus der Mappe eineS KanzleidirektorSl) Es war zu Anfang der FünfzigerZahre, als die Gloggnitzer Eisenbahndirektion ein großes Frachtenmagazin erbauen wollte. Bei dem Umstünde, als jedoch dasselbe auf einem Platze zu stehen kommen sollte, unterhalb dessen die Wasserleitung für das Belvedere ging, mußte sich die Eisenbahndirektion an die Schloßhauptmannschaft im Belvedere wenden, um die Bewilligung zur Verlängerung deS Leitungstunnels zu erhalten. Nach Ablauf von einigen Monaten ließ die Direktion bei dcr Schloßhauptmannschaft Erkundigungen einziehen über daS Schicksal deS betreffenden Gesuches und erfuhr durch ihren Berireter. daß ihr Gesuch in das Obersthosmeisteramt in Vorloge gebracht worden. Als nun bei dem letzt-genannten Amte nachziefragt tvutde, stellte eS sich heraus, daß daS G such an die nieder-österreichische Statthalterei geleitet worden. Die Anfrage bei dieser ergab, daß das Gesuch bereits vor längerer Zeit von dort an die BezirtShauptmannschaft Wiener-Neustadt abgegeben lvorden. Sofort wurde ein eigener DirektionSbeamter nach Wiener-Neustadt abgeordnet. um dort die Erledigung zu betreiben. Daselbst wurde ihm aber die Antwort zu Theil. daß der fragliche Gegenstand längst schon als zur BkztrkShauptmannschaft Bruck a. d. Leitha gehörig dahin abgeschickt worden. Am andern Tage wanderte derselbe Direttionsbeamt^ »ach Bruck a. d. Leitha. wo ihm erklärt wurde, daß die betreffende Bausache gar nicht in daS Bereich der Bezirkshauptmannschaft Hietzing gehöre «ad daß man sie dorthin' „abgetreten". Um sich nun wegen des weitereu Geschickes dieses „abgetretenen" Gesuches an Ort und Stelle zu erkundi« gen. begab sich der DirettionSbeamte am nächsten Tage nach Hietzing, tvoselbst er zu seiner größten Ueberraschung erfuhr, daß daS Gesuch fich allerdings einmal dort befunden, aber bereits an den Magistrat der Haupt- und Residenzstadt Wien abgegangen, weil dieser einzig und allein die zuständige Behörde sei. Hier endlich ward den Gesuchstellern der gewünschte Bescheid zu Theil. daß eine Kommission an Ort und Stelle abgeordnet worden, deren Bericht zufolge das Gesuch nach all' diese» Kreuz- und Querzügen, nach unverhältnißmäßrgem Auftvaude von Zeit. Geld und Arbeitskrast in günstigem Sinne eine Erledigung fand. Marburger Berichte. (Das Oelkrüglein der Witwe.) Ein Pächter in Kranichs' feld gewahrte seit längerer Zeit, daß ihm Wein, Ueisch und andere Lebensmittel abhanden gekommen. Von seiner AushilfSkelluerin auf« merksam gemacht, daß die Bestandgeberm ihn bestehle, verbarger fich eines Tages im Keller. Die Eigenthümerin des HauseS. im Glauben, daß der Pächter sich entfernt habe, öffnete mit ihren Schlüsseln die Thuren, wurde aber durch die Ankunft eines Gastes verscheucht. Acht Tage später war der Pächter zum zweiten Male auf der Lauer. Die Bestandgeberin giug in die Falle: nachdem sie den Keller aufgesperrt und ihren Krug, der über drei Maß hielt, bis zur Hälfte gefüllt hotte, rief der Pächter: „Nur nicht so lang rinnen lassen, sonst geht's überl" Die Thäteri» versuchte zu läugnen und wollte entfliehen; allein der Bestohlene sorgte für Zeugen und wandte sich ans Gericht. Der Schade» wird auf 60 fl. berlchnet. (In Pickern) waren kürzlich mehrere Diebstähle Verübt worden, ohne daß man den Thätern auf die Spur kam. Nach dem letzten Getreide-Diebstahl wurde ein Keuschler von seinen Nachbar» bemerkt, als er Säcke trug. Dies erregte Verdacht: bei der Haussuchung wurden viele Gegen« stände vorgefunden, welche die Beschädigte» als ihr Eige»th«m erkonnten. (Aus der evangelischen Gemeinde.) Der Ober-Kirche»-rath in Wien hat den Beschluß der hiesigen evangelischen Gemeinde, die Hälfte ihres Baugrundes an den Meistbietenden zu veräußer», genehmigt. (Die letzte Ehr welche Pettau dem verstorbenen Bürgermeister. Herrn Ferdinand Köster am Sonnlag erwiesen, wird von de» Theilnehmern als eine seltene Feier geschildert. Herr Kofler zählte hier viele Freunde: seine Ehegattin war eine geborne Marburgerin. Bei dem Leichenzuge hatten sich sechzig Marburger eingefunden, darunter fünzeh» Mitglieder deS MännergesangvereinS, dessen Ehrenmitglied der Verblichene war. Nach der Einsegnung wurde von diesem Berein Suttners Trauerlied: „Am Grabe" mit tief ergreifender Wirkung vorgetragen. (Vereins leben.) Der kaufmännische Berein hält in dieser Woche keine Versammlung: daS Monatskeänzchen wird am erste» Mittwoch nach Ostern stattfinden. „Es fehlen sogar noch drei Wochen daran". „Schmuck?" „Wie ein Stieglitz". „Gesund?" „Wie ein Fisch im Wasser". „Reinlich „Wie eine Seejungfer". „Versteht sie die Wirthschaft?" „Sie hat zwei Jahre bei einem Kaufmann« in Pest gedient. Man ließ sie dort ungern gehen, aber sie kam. weil meine Alte krank war. die jetzt, Gott sei Dank, lvieder auf den Strümpfen ist". „Ein Beweis, daß daS Mädchen ein guteS Herz besitzt", meinte der Apotheker. „Gewiß", rief LajoS mit Feuer, „ich stehe für Kathi. wie für mich selbst. Sie ist treu und fleißig, man kann sich auf sie verlassen". „Also Kathi heißt Eure Nichte. LajoS?" „Ja. Herr Czabo. Meiner Treu, kcincm Andern als Ihnen vertraue ich das Mädchen an. Sie ist mir lieb, wie eine Tochter!" „Wann kann ich das Mädchen sehen. LajoS?" „Heute noch, wcnn Sie wollen!" „Gut. bringt ste mir diesen Nachmittag. Gefällt sie mir. mag sie gleich in meinem Hanfe bleiben". „Sie wird Jtinen gefallen. Herr Czabo". „Und den Lohn?" „Darüber verhandeln Sie mit ihr selbst. Ich, meinerseits, habe nur eine Bedingung zu stellen". „Nennt sie, alter LajoS". „Daß ich meine Nichte von Zeit zu Zeit besuchen und sie mit über, wachen kann. ES ist dieS kein Mißtrauen. Herr Czabo; aber ich habe Kathi's Mutter versproch,n — iiir Vater, mein Bruder ist ja todt — ich habe also meiner Schwägerin versprochen. daS Mädchen nicht außer Acht zu lasten. Sie tverden mich ganz verstehen. Herr Ezabo. wenn Sie daS schmucke Ding gesehen habe». Ich wiederhole eS: nur Ihnen. Herr Ezabo. vertraue ich Kathi an". Der Apotheker bezahlte de« greisen LajoS den Preis für die Fische. .Mit diese« Gerichte", meinte der Fischer, „kann Kathi heute noch ihre Kocht»»st beweise»-. „Apropos, sie versteht doch zu kochen?" „Wenigstens so viel, als für meine» Tisch nöthig war. Ru» sollte sie nicht so ganz nach ihrem Geschmacke koche», so ist ia Mamsell Nett» da — meine Nichte ist ein gelehriges Mädthen. I» einigen Wochen --" „Geht. LajoS. und bringt mir Eure Kathi l" Der Fischer ging. Herr Ezabo theilte seiner Tochter die Ankauft einer neuen Magd mit. und bemerkte dabei, daß Lajos ihm eine große Gesälligkeit erzeigt habe. Herr Czabo saß mit seiner Tochter beim Nachmittagskaffee, als Niklas, dcr Zögling deS Apothekers, eintrat. Man denke sich eine ungewöhnlich lange Gestalt mit bleichem Gesichte. dessen Backenknochen weit hervorstehen, mit einer fast durchsichtige» großen Adlernase, mit großen lichtblaue» Augen, hellblonde» Haare», mit breiten und ungewöhnlich langen Händen und eben solchen Füßen — man denke sich diese Gest'lt in ei»en grauen Frack gekleidet, der zu eug und zu kurz ist. in Hosen von derselben Farbe uud demselben Stoffe, dazu eine grüne wollene Schürze, so hat man ei» Bild von de« Gehülfen des Apothekers. „Niklas". rief der Apotheker, „Du siehst ja so bestürzt aus — was ist geschehen?" Der lange zwanzigjährige Mann versuchte zu lächeln. „Ich bin nicht bestürzt, Herr Ezabo l" sagte er «it «»»er tiefe» Baßstimme, die zu seinem hageren Körper einen komische» Ko»traß bildete. „Bist Du krank?" „Nein". „Was willst Du?" „Der Fischer Lajos ist soeben a»aeko«me»". „Allein?" „Nein. Eiu junges Mädche» begleitet ihn. Er sagt» ich solle Zh»e» melden, daß unsere neue Köchin da wäre". „Ah. der gute Alte hält Wort. Laß ih» »it sei»«r Nichte gleich einlreten. (Foryetz»»g folgt.) Letzte Post. Oksterreich soll als Bedingung eines ÄundnisseS mit Preußen die Abänderung deS Pragcr Vertrags fordern in dem Sinne, doß cS zu den süddeutschen Staate»» in ein gleiches Verhältniß treten ivürde. wie Preußen zum Norden. Die Verhandlungen Oesterreichs mit Italien über den Abschluß eineö Handelsvertrages nehmen einen guten Fortgang. Dic Verwaltungen der hannoverisch - oldenburgisch - bremischen Eijen-bahnen sind von der preußischen Regierung angeiviesen, alle sür den regelmäßigen Betrieb entbehrlichen Wagen in Bereitschaft zu halten — für Truppenzüge nach dem Rheine. Die Volksversammlung zu Nürnberg hat sich für eine entschieden deutsche Politik gegen Frankreich erklärt. Die Luxenlburger verlangen vom König Großherzog die Erhaltung ihrer Selbständigkeit. Telegraphischer Wiener ^Cours vom 16. April. 5'/. MietalliqueS . - . . . ^>7.40 5'/, National Anlehen.....63.20 1S60er StaatS'Anlehen . . . 8S.2tt Bantaltien.......70S.— Kreditaktien........170.50 London ..................131.50 Silber.........^29.25 K. K. Manz-Dutaten .... 6.18 ochenmarttSbericht.) Weizen fl. ü.50. Korn fl.4.—, Serst« ft. 3.Z0, Hafer fi. 1.60. Kuturntz st .L.—. Heiden fl. 2.50, Hirse fl. 4.80. Geschäftsberichte. Petta u. 12. tzpril. ardÄ Kalbfleisch ohne Zuwage 22. Schweinfleisch jung 24 kr. pr. Pf. H>Zlz3S" hart fl. 8.—. detto weich fl. 6.- pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. o.öv. dttto weich fl. 0.40 pr. Metze». Heu fl. 1.15. Stroh. Lager- fl. 1.—, Streu« fl. 0.90 pr. Centner. _________________________________ Verstorbene in Marburg. Am S. April: Wolfahrt, Inwohner, alt 40 I.. Lungenentzündung. — Am 5.: Dem Herrn Carl Menz von Grafenberg seine Tochter Aloifia, alt 6 I.. Abdominal« Typhus. ^ Marig Bochl. Magd, alt 24 I.. Lungenoedem. — Am 8.: Maria Rotter, Inwohnerin, alt «2 I., Wassersucht. — Elisabeth Neuwirth. Tischlermeisterö.Witwe, alt 51 I.. Ltsnaenentzilndung. — Dem Herrn Mori, Hölzl. Bildhauer, seine Tochter Wilhelmine, alt b Tage, an Schwäche. — Krau Barbara Duffet, MaschinführerSgattin. alt 4S I., an Lungenoedem. — Joses Vteschman, Knecht, alt 60 3., Lnngensncht. — Am S.: Johann Kraft. Marqueur, alt 6tt Wassersucht. — Am 1V.: Frau Coustantia Sailer. LebzelterS-Witwe, alt 73 I., Lungenlähmnug. — Am 11. :Herr Leopold Weinhut,er, Photograph, alt 24 2., organ. Herzleiden. — Franz Schlick, Jnwol)ncr. alt 56 I, Lungenentzündung. Am 12: Maria Dolinschek, Stadtarme, alt 82 I,Altertschwäche. Bortheilhaster Hauskanf. Zn dn landitfirstlichcn Stadt Pittau^ Unttrst-icrmark^ ist da» Hau« Nr. S> Traungaff«. Ei« Stockwerk hoch, mil sechs Wohnpariie». Hosraum und HauSgarten, nebst ein dazu Aehöric,-» Feld für 1'/, Mcpen Aussaat billig zu verkaufen. Gefällige Auskünfte ertlieilea die Herren: Dr. gilaforo und I. Tentschwana^ «aufmanu in Pcttau__ Slharssihießcll. Di» hiesige Scharffchü^engesellschaft beginnt am nSchsten vskrmo». tag Nachmittag 3 Uhr das Schießen aus stehender und laufender Scheibe und beehrt sich zur geneigten Th-ilnahme hiemlt höflichst einzuladen. Martmrg den 1ö. April 1SS7. 18S) Die Scharfschußengesellslhast. Pickerer Gigenbauwein de« Eduard Lauscher-neuer stiHer die Biaß zu ZI? kr. öst. W. alter guter .. wird in d« Burggaffe im Hause Rr. 1«k» bei Backermeister« Herrn Leopold Uebeteiß über die Gasse »»«gesihäntl und_ Klei«-Riesling ^WU in Halbbcuteillen » 4S kr. öft. W. verkaust. Die teerin Flasche» wer-den um ü kr. pr. Stuck zurückgenommen______ 3858. Edikt. (188 Nachdem die laut dieSgerichtlicben Ediktes vom 1. Februar l. I. Z. 14294 (12123) auf de«» 6. «p.'l l. 3. bestimmte Tagsatzuna M ersten erekutiven ^ilbietung der Josef WerraS'schen Realitüt Urb. Rr. 4 »ä Et. Nikolai erfolglos blieb, so wird am 4. Mai l. I. Bor-mittagt vo« 11 — 12 Uhr hier bei Gericht die zweite Feilbietungs' Tagsatzung stattfinden. K. k. Vezirksflericht Marburg am 7. April 1867.__ Z. 2V6S. Edikt. (182 bewilliget und hiezu die TogsaKung aus den HV. April l. 3. ^ or-«Mag vo» ;^1Z Uhr >nd nöthigensaliß Nachmittag von 2 5 Uhr i» der Wohnung der Erblasserin Haus-Nr. 172 i« der Nebengasse zu Mamburg mit dem Veisatze angeordnet worden, daß die feilzubietenden GeAtußäkde bei derselben nur um oder über den bei der Tagsatzung bekannt zu gebenden gerichtlichen Tchütziverth gegen sogleiche Barzahlung hintanfltgkben iverden. Marburg am 5. Äpril 1867. V»Nl!8»j;lI»8. Hlarta Itoker. xsdorns k'lel^ekmann, im sämmt- lieder k'amilien-I^it^liväer, alg: ^nna, verekelivlits keltl, uvü .losrllne, Xinävr, D'eltl, Leliviexeriodo, Lvllsl, unä Lriiäer, äann .loset'a, Lodvsstor, vi6mst. (187 I'ottsu am 15. Xpril 1367. Mamorirte SMglemaare. Es ist mir die Erfindung gelungen, Weißblech j;u marmoriren und empfehle ich dem geehrten Publikum alle Gattungen von Spenglerlvaaren ans diesem Material, besonders aber Basen, Zuckerbüchsen. Kaffec» und Theegeschirr. Ein Springbrunnen, auS marmorirtem Weißblech verfertigt, ist in meinem Berkaufslokal (Karntnergasse, Nr. 227) zur Besich-tigung ausgestellt. Marburg. 16. April 1867. Arauz Terbifch, 189) Spengler.__ Echte» Marfchallzwir«, 3- «nd 4drähtigtn Ttrickzwirn (Königszwirn), soivie echtes Pottevdorfer Ttri«kgari» empfiehlt die Handlung des .ffosvk in drr Mgasse^WD vis vi3 der Herren Roman Pachner L Söhne. (161 Kräftige Arbeiter mit guten Zeugnissen versehen, finden tauernde PeschSstigung. — Rüdere Autkuust wird au« Gefälligkeit im Komptoir dirfe« Blatte« ertheilt. (164 TtMüsst-VebilllshiKS. Cikhan«, iönrMfft Ar. 14S. Welche« am 21. Zänn-r 18ö7 aiif 284K0 fl. ö. W. gerichtlich gc-fchädt wurde, ist um billigen Prci« sogleich verkäuflich. Reelle KSuser wollen sich direkte an drn geseitigten Eigenthumer wenden, /Tntvi» 17g) Dienstmann - Instituts - Inhaber. lss) Für?. r. ?»rk> ^ Gartendesit^er, sowie für ätaffee» ««d Gastha«»gä»te« die bikigsten Eijen-Mbes lN zum Zusammenlegen in der Eiscn-Möbel'Niederlage HUivn» Kolowratring 1l). — Preis Eourant gratis. Z. 15016. (17Ü Vom k. k. Bezirke Gerichie Marburg wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen des Herrn Alcxander Schöller aus Wien die exekutive Bersteiaerung der dem Herrn Anton Hoinit^g in Mtirburg gehörigen, ge-richtlich aus 11700 fl. Maßten Halste derRealität N. 107 »ä Stadt Marburg bewilliget und hirzu drei AcilbietungS-Ttigstchungen. und zwar die erste auf den 4. Mai die zlveite auf den 4. Juni die dritte auf den 2. Juli 1867 jedesmal Vormittags von 11 bis 12 Uhr im GerichtSlokalr. 2. Stock. Zimmer Nr. 12 mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten geilbietung nur um oder über den SchäßungSwerth, bei der dritten aber auch unter demselben hmtan- gegeben werden wird. ^ ^ Die LizitattonS-Bedinqnisse. wornach insbesondere jeder L»zttant vor ^ . gemachtem Anbote ein Badium pr. 1200 fl. bar oder in Sparkaffabücheln Vom k k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei oder in öfter. Sta.üspapicrcn nach t>em lehcn Kourse zu Händen der die freiwilliae «eräuberung der zum Nachlasse der «atliarina Lcykauf Lizilalions.«omm>ss>oil z» erlc,,cn Hai. ,«wie das ^ g.hörigenFalirnisse, bestehend in Leibetkleider.Wäsche. Emrichlung u. s.w. und der Gru»dl»i»-ri>ratt lonn-n m der dle'gerichtlichcn Slrgistratur tingesehen wrrdcn. K. k. Bezirks G»richt Marburg am 12. Marz 1867. Ei» Lthrjmilie (170 wird für eine gemischte Waarenliandlung am Sande aufgenommen Nähere Auskunft bei Herrn Anton TombaSko.